Nur ein bisschen.. von Arisa-Yuu (oder vielleicht doch mehr) ================================================================================ Kapitel 1: Nur... ----------------- Begleitet von einem nicht wirklich jugendfreien Fluch, stopfte ich den Rest meiner schmutzigen Wäsche in den eingebauten Wandschrank meines Badezimmers und versuchte anschließend schnell die Tür zu schließen, bevor mir alles wieder entgegen kam und ich davon erschlagen wurde. Warum ich das tat? Ganz einfach. Meine Freunde hatten die grandiose Idee meinen Geburtstag nachzufeiern, zusammen mit dem von Ruki. Den ich ungefähr so gut leiden konnte, wie den Besuch der Zeugen Jehovas am Sonntagmorgen. Beide hörten sich selbst gern reden und von beiden bekam ich Kopfschmerzen. Allerdings verschwanden die Bibelfreunde schneller, als der Zwerg, der alle paar Wochen seine Haarfarbe änderte und glaubte dadurch aufzufallen. Jedenfalls wurde von meinen sogenannten Freunden beschlossen, das die Party in meiner Wohnung stattfinden sollte, weil sie angeblich größer war, als die aller anderen... Das war die größte Lüge überhaupt und beinahe so schlimm, wie die Behauptung von Kazuki, er könnte auf dem Kopf stehend das Alphabet rülpsen. Was er nicht einmal im Sitzen ohne Fehler schaffte. Trotzdem hatte ich mein Einverständnis gegeben und mich bereit erklärt, die Party in meinen bescheidenen vier Wänden zu veranstalten. Was voraussetzte, dass meine Freunde sich hier bewegen konnten, ohne über Berge von Klamotten, Geschirr und sonstigen Kram klettern zu müssen, obwohl sie alle wusste, dass ich nur äußerst ungern aufräumte. Aber was tat man nicht alles für seine Freunde. Ich hatte geschlagene vier Stunden gebraucht, bis ich alles so weit aufgeräumt hatte, das ich das Muster meines Wohnzimmerteppichs wieder erkennen konnte und nicht befürchten musste, das jemand eine Unterhose von mir oder jemand anderes in irgendeiner Couchritze finden und sich über den Kopf ziehen würde. Und, diese Befürchtung war berechtigt, wenn man Kazuki seinen besten Freund nannte. Es gab nur ein Problem. Mein Wäschekorb war zu klein für die Unmengen an dreckiger Wäsche, also musste ich mir wohl oder übel eine Ausweichmöglichkeit überlegen. Die besagter Wandschrank war. Nachdem ich endlich auch diese Sorge los war, lief ich noch einmal kurz durch jedes Zimmer, um zu überprüfen, ob ich wirklich nichts übersehen hatte. Zufrieden und äußerst stolz auf mich selbst, klopfte ich mir gedanklich auf die Schulter. Ein bisschen Lob ist nie verkehrt. Schließlich hatte ich meinen Frühjahrsputz in den Winter vorverlegt und das, wo ich ihn sonst immer erst im Sommer verrichtete. Gerade als ich mich auf meine gemütliche Couch setzen wollte, klingelte es an der Tür. Verwundert sah ich auf meine Armbanduhr. Meine Gäste sollten eigentlich erst in einer halben Stunde kommen. Prompt klingelte es erneut, dieses Mal aber länger und penetranter. Entweder derjenige war der Überzeugung, ich wäre taub oder er versuchte meinen Schweinehund zum Bellen, zu bringen. Was nie klappen würde, das kann ich versichern. Nachdem ich extra langsam zur Tür gegangen war, öffnete ich diese mit dem gleichen Elan und blickte sofort in das Gesicht eines durchgeknallten Irren mit einer Flasche in der Hand, der auf den klangvollen Namen Kazuki hörte. “Ich dachte schon du wärst umgezogen..“ begrüßte mich dieser so gleich mit seinen schiefem Grinsen im Gesicht. Worüber ich nur innerlich mit den Augen rollte. Immerhin stand mein Name gut lesbar auf dem Klingelschild, aber wie gesagt. Kazuki hatte es nicht so mit dem Alphabet. “Du bist zu früh..“ wies ich ihn gelassen auf seine Überpünktlichkeit hin, während ich ein Stück zur Seite ging und ihn eintreten ließ. Was er auch sofort tat, um sich danach im Flur seine Schuhe auszuziehen. “Ich weiß, aber ich dachte wir beide stoßen schon einmal alleine, ohne die anderen an. Ich sponsere sogar den Sake. Du kaufst immer nur den billigen Fusel. Der nach getrocknetem Marmeladenbrot schmeckt..“ erklärte er dabei unverwunden und verschwand in der Küche. Mein gebrummtes “Kein Wunder, wenn du meinen Essig für Sake hältst..“ hörte er wahrscheinlich nicht mehr. Und selbst wenn, wäre es mir egal gewesen. Ich folgte ihm in die Küche, wo er die Flasche bereits geöffnet und einen Teil des Inhalts in zwei Gläser gefüllt hatte. “Warum hast du eigentlich Ruki eingeladen? Reichen dir die Typen aus dem Sonderangebot nicht mehr aus, die du sonst immer abschleppst..?“ fragte mein Gegenüber mich doch tatsächlich und drückte mir gleich darauf eines der Gläser in die Hand. Er kannte meinen, sagen wir nicht unbedingt anspruchsvollen Geschmack, was Männer anbelangte. Ich war zwar schwul, aber noch lange nicht darauf aus mit dem erst Besten, der sich von mir flach legen ließ, eine ernsthafte Beziehung einzugehen. Ich wollte meinen Spaß. Nicht mehr und nicht weniger. Darum hatte ich nur zwei Kriterien, die ein Mann bei mir erfüllen musste. Erstens musste er gut aussehen und zweitens musste er nach dem Motto leben.. Reden ist Silber. Stöhnen ist Gold. Ruki´s Motto war dagegen.. Reden ist Silber. Viel Reden ist Gold und für ununterbrochenes Nörgeln erwartete er Platin. “Ich musste ihn einladen, weil er Yomi´s bester Freund ist und weil er und Niya mich darum gebeten haben seinen Geburtstag, zusammen mit meinen, nachzufeiern. Denkst du wirklich ich, würde etwas von Ruki wollen? Eher schaffe ich mir eine Handpuppe an und lass mich von der vollquatschen..“ stellte ich klar. Ruki war zwar hübsch, aber so hübsch auch wieder nicht. Kaum jemand wusste, dass ich ihn bei unserer ersten Begegnung tatsächlich angebaggert hatte. Das Resultat war, das er seinen Cocktail über meinen Kopf entleert hatte und das nur, weil mir versehentlich raus gerutscht war, dass er sicher ein prima Standgebläse abgeben würde. Ich gebe zu, dass das nicht meine charmanteste Anmache gewesen war, trotzdem fand ich seine Reaktion darauf ein wenig übertrieben. Ich konnte schließlich nichts für seine geringe Größe. Das Klirren von Gläsern holte mich wieder aus meinen Gedanken und ich bekam gerade noch mit wie Kazuki seinen Sake in einen Zug herunter spülte. “Seid wann bist du so ein Weichei? Ich hätte nie gedacht das der große Abschleppkönig Byou sich von etwas, wie einer zu große Klappe, einschüchtern lässt...“ spöttelte er danach lachend und goss sich sein Glas wieder mit Sake voll. “Es ist nicht die große Klappe, die mich abschreckt, sondern die Worte, die daraus kommen. Wenn ich wollte, würde ich ihn in Nullkommanichts in mein Bett kriegen. Darauf kannst du deine Piercings verwetten..“ konterte ich selbstsicher, da ich das ganz sicher nicht auf mir sitzen ließ. “Alles klar, wenn du Ruki rum kriegst, werde ich meine Piercings ablegen..“ war der schwachsinnige Vorschlag des Brünetten. Der dadurch wohl versuchte mich zu locken, aber ich dachte nicht im Traum daran mich auf ein Biest, wie Ruki, einzulassen. Selbst wenn Kazuki sämtliche Löcher in seinen Körper mit rosa Watte ausstopfen würde. Gerade als ich einen Schluck von Meinen Glas nehmen wollte, klingelte es erneut. Mit einen knappen “Immer herein spaziert..“ öffnete ich erneut meine Haustür, hinter welcher wie vermutet Niya, Yomi und Ruki standen. Alle drei hielten irgendwelche Tüten in den Händen. Yomi trug noch zusätzlich eine bunte Schachtel vor sich her. In der sich bestimmt der Geburtstagskuchen für Ruki befand. Denn ich hatte gleich klar gemacht, dass ich darauf keinen großen Wert legte. So gut es ging umarmte ich Niya und Yomi, während sie nacheinander eintraten und sich dicht gedrängt im Flur die Schuhe auszogen. Hatte ich erwähnt, dass meine Wohnung nicht sonderlich groß war? Ruki bedachte ich lediglich mit einem kurzen Nicken und einen aufgesetzten Lächeln, welches er in gleicher Weise erwiderte. Ich sah ihm förmlich an, das ein giftiger Kommentar auf seinen Lippen lag, der nur darauf wartete, ausgesprochen zu werden. “Nimmst du mir die Schachtel ab? Wenn sie mir runter fällt, können wir den Kuchen vom Boden essen..“ bat der Kleinste mich lieb lächelnd und drückte mir auch gleich besagten Gegenstand in die Hände. Nur um sich dann mein Glas anzueignen, welches ich bis eben noch mit mir herumgeschleppt hatte. “Keine Sorge. Ich bin sicher Ruki wird den Weg bis ins Wohnzimmer gerade noch schaffen, ohne hinzufallen..“ glitt es wie von selbst über meine Lippen, zusammen mit einem fiesen Grinsen. Sofort sand der seid Neusten Rothaarige mir seine schärfsten Todesblicke und verschränkte die Arme vor der Brust.“Da wäre ich nicht so sicher. Bei dir liegen sicher noch vollgesabberte Pornohefte auf den Boden, auf denen ich ausrutschen könnte..“ gab er abfällig von sich, ehe er sich erhobenen Hauptes umdrehte und ins Wohnzimmer stolzierte. So sehr ich es versuchte. Ich konnte nicht anders, als ihm kurz auf den Hintern zu starren. Der in der engen Jeans wirklich gut zur Geltung kam und dafür sorgte, dass es mich für einen flüchtigen Moment in den Finger juckte. “Byou, hörst du mir zu? Du kannst den Kuchen auf dem Tisch abstellen. Niya und ich holen das Geschirr aus der Küche..“ riss mich Yomi aus meinen primitiven Gelüsten und bewahrte mich so vor einen Augenblick der Schwäche. “Hai, ihr wisst, wo sich alles befindet..“ stimmte ich zu, bevor ich die Schachtel wie gewünscht auf dem Tisch abstellte. Neugierig, wie ich war, wollte ich den Deckel anheben, um einen flüchtigen Blick auf die Torte zu werfen. Woran ich allerdings erfolgreich von Ruki gehindert wurde. “Die ist nicht für dich Perversling..“ zischte er mich an und zog die Schachtel schnell etwas weiter zu sich. Gerade als ich dem Rothaarige dafür ein Kompliment zurückgeben wollte, mischte sich Yomi ein und hielt mir doch glatt den Mund zu. “Ihr müsst nicht gleich wieder streiten. Wir sind hier, um zu feiern. Ihr wollt euch den Tag doch nicht kaputtmachen in dem ihr euch mit fiesen Sprüchen bombardiert.“ ermahnte er uns und erhielt von Ruki, wie von mir ein alles sagendes “Pfft..“. Wenigstens eine Sache, in der wir uns einig waren. Das war es aber schon mit Gemeinsamkeiten. Dennoch nahm ich mir vor den Rest des Tages nett zu Ruki zu sein oder zumindest ihn zu ignorieren. Ob das klappte, war eine andere Frage. Denn ich nehme mir auch jedes Silvester vor mit dem Rauchen aufzuhören. Aber spätestens, wenn der Rauch der Raketen verflogen ist und ich wieder frei durchatmen kann, fange ich wieder an. Während ich gedanklich an einer Zigarette ziehe, wird nun endlich die Torte aus der Schachtel geholt. Auf der natürlich groß 'Happy Birthday' steht. Nichts besonderes also, trotzdem stört mich eine Kleinigkeit. “Sind das nicht zu wenig Kerzen..?“, fragte ich schlicht nach und setzte mich auf einen kleinen Hocker neben dem Tisch. “Nein, sind es nicht. Es sind genau zwanzig..“ keift mich Ruki prompt an. “Zwanzig..?“ wiederholte ich aus reiner Provokation. “Ja, verdammt. Wenn man zwanzig wird, bekommt man zwanzig Kerzen auf die Torte. Das müsste selbst bis zu dir Hinterwäldler vorgedrungen sein..“ rechtfertigte er sich, wobei sich eine steile senkrechte Falte auf seiner Stirn gebildet hatte. “Richtig, aber so viel ich weiß hast du diese Grenze schon lange überschritten oder hast du deine letzten fünf Geburtstage einfach übersprungen oder sogar vergessen, Nori-chan..?“. Dass ich viel Freude an diesem Gespräch habe, muss ich sicher nicht erwähnen. Schon allein das immer röter werdende Gesicht von Ruki war Entschädigung genug für die Strapazen heute. “Du sollst mich nicht so nennen..“ fauchte mir der Rotschopf so beherrscht wie möglich entgegen. “Es ist doch vollkommen egal, wie viele Kerzen auf der Torte sind. Hauptsache ich bekomme ein Stück ab..“ entschärfte Kazuki die Situation und ich zuckte lediglich kurz mit meinen Schultern. Niya reichte jeden von uns ein Sektglas und wir stießen alle zusammen an. Ich trank einen kleinen Schluck davon, weil ich das Zeug nicht sonderlich mochte und beobachtete wie Yomi die Kerzen anzündete. “Du musst sie ausblasen und dann kannst dir was wünschen..“ kicherte er vor sich hin. Wenn ich mir etwas wünschen könnte, hätte ich gern jemanden der mir einen bläst, ging es mir durch den Kopf. Welch Ironie. Vor mich hin grinsend sah ich Ruki dabei zu, wie er seiner Lieblings Beschäftigung nachging und den Kerzen das Leben aushauchte. Danach schloss er die Augen, um sich scheinbar etwas zu wünschen. “Wenn du dir einen Freund wünschst, vergiss nicht, dass er taub sein muss..“ schnarrte ich in meinen nicht vorhandenen Bart und erntete dafür einen zornigen Blick von dem Geburtstagskind. “Zu deiner Information. Ich habe einen festen Freund..“ gab er hochnäsig zurück. “Und warum ist er dann nicht hier..?“, wollte ich berechtigterweise wissen. “Weil..weil er arbeiten musste. Du weißt schon, das, was du nicht so gerne machst..“ “Und wie heißt er..?“, fragte ich forschend weiter, ohne auf die Bemerkung einzugehen. “Kaito ..“ war die knappe Antwort von Ruki. “Und weiter..?“ hakte ich unbeirrt nach. “Das geht dich nichts an..“ “Komischer Nachname. Ist er Ausländer..?“ witzelte ich und hatte keine Sekunde später ein Kissen im Gesicht. Noch ein Beweis mehr, dass dieser Gnom keinen Freund hatte. Wer würde es schon freiwillig mit ihm aushalten? “Im Gegensatz zu dir führe ich langlebige Beziehungen. Die nicht nur auf der Grundlage von Sex beruhen..“ verkündete dieser nun triumphierend und überschlug seine Beine. “Aber auch nur mit Partner, bei denen ein 'made in Italie' Schild aufgenäht ist..“ war mein charmanter Kommentar dazu. Dieses Mal schaffte ich es sogar dem entgegen kommenden Kissen auszuweichen. “Seid ihr beiden jetzt fertig?“ diese rhetorische Frage, stammte von einen deutlich genervten Niya, gefolgt von einem auffordernden “Schneide die Torte an, bevor ich grau werde..“. Mit diesen Worten drückte er Ruki ein Messer in die Hand. Automatisch machte sich bei mir ein ungutes Gefühl breit. Was ich allerdings auf das nicht mehr ganz so frische Sushi schob, welches ich heute Mittag gegessen hatte. Jeder von uns bekam einen Teller mit einen Stück Torte darauf und ich war die nächsten Minuten still. Schließlich konnte ich nur eines, essen oder Ruki ärgern. Multitasking war eben nur was für Frauen. Auch danach lief alles relativ harmonisch ab. Die Geschenke wurden verteilt. Ich bekam eine CD meiner Lieblings Band, ein Halstuch und ein Kochbuch geschenkt. Letzteres stammte natürlich von dem Rothaarigen. Was dachte der sich eigentlich? Ich konnte kochen! Immerhin war die Bedienungsanleitung für die Mikrowelle auf Japanisch. Aber meine Rache folgte sofort. Nachdem Ruki sich für das Parfum und den Friseur Gutschein bedankt hatte, packte er mein Geschenk aus. Rosa Plüsch Handschellen. Seine Gesichtsfarbe wechselte sofort wieder ins Rötliche. Erst recht als die anderen zu lachen begannen. Ich hatte eben ein gutes Gespür für die passenden Geschenke. “Die kannst du mit deinem Freund zusammen ausprobieren, dann kann er dir nicht mehr weg laufen..“ gab ich scheinheilig grinsend von mir. “Das werde ich auch. Du hast dafür ja sowieso keine Verwendung, das würde deiner Beziehung mit deiner Hand im Wegstehen..“ erwiderte diese freche Natter im süßlichen Ton, wofür ich nun ausgelacht wurde. Daraufhin tat ich das, was jeder erwachsene Mann an meiner Stelle getan hätte. Ich schmollte! Meinen Freunden schien das jedoch nicht viel auszumachen. Sie unterhielt sich fröhlich weiter und tranken immer mehr von meinen Alkohol Vorrat weg. Besonders Kazuki schien sich in den Kopf gesetzt zu haben mein Bier vor dem schlecht werden zu retten. Und dann kam das, was auf jeder Feier nach zu viel Alkoholgenuss passierte. Partyspiele! Genervt verdrehte ich die Augen und stützte mein Kinn auf meiner Handinnenfläche ab. Ich mochte keine Spiele. Außer Strip-Poker. “Kennt ihr das Spiel 'saugen und blasen' ?“ rief Kazuki plötzlich in die allgemeine heitere Runde. Dabei grinste er so breit, dass ich Angst hatte, seine Mundwinkel würden am Hinterkopf wieder aufeinandertreffen. “Klar kenne ich das. Yomi und ich spielen das regelmäßig..“ warf Niya laut lachend ein, bevor er seinen Freund regelrecht die Zunge in den Hals steckte und ihn in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelte. Was diesen hingerissen auf Seufzen ließ. Mir allerdings nur ein Augenrollen entlockte. “Das meinte ich nicht. Es muss eine Karte nur mithilfe des Mundes an einen anderen weiter gegeben werden. Wer die Karte fallen lässt, muss ein Glas Wodka auf ex trinken..“ erklärte Kazuki dieses äußerst tiefsinnige Spiel. “Kann ich den Wodka nicht alleine trinken und ihr seht dabei zu..?“, schlug ich nicht wirklich ernst gemeint vor, ehe ich mich in mein Schicksal fügte. Denn zu allen Überfluss saß ich direkt neben Ruki. Aus den Augenwinkeln heraus versuchte ich so unauffällig wie möglich dessen Mimik, zu entschlüsseln. Da er die vergangenen Minuten verdächtig ruhig gewesen war. Etwas das normalerweise nur vorkam, wenn ihm von vielem Färben der Ammoniakgeruch die Sinne vernebelte. Ich hätte meine Shorts darauf verwettet, dass er sich beschwert oder sich zumindest wegsetzt, aber nichts der gleichen geschah. Nachdem auch Yomi und Niya ihre Zustimmung gegeben hatten, nahm sich Kazuki eine Karte. Er hielt sie vor seinen Mund, saugte sie an und beugte sich dann zu Yomi. Das wiederholte sich dann bis zu Ruki. Irgendwie ärgerte es mich, das er mich nicht ansah, während er seinen Kopf zu mir drehte, um mir die Karte zu übergeben. Nur langsam näherte er sich mir, als hätte er Angst vor mir. Fand er mich wirklich so abstoßend? Schnell verdrängte ich diesen Gedanken und schloss meine Augen. Ich wollte es einfach nur hinter mich bringen und mich danach betrinken. Ein Stückchen kam ich ihm entgegen, bis ich auf einmal einen Widerstand auf meinen Lippen spürte. Einen ziemlich weichen Widerstand. Viel zu anschmiegsam für eine Plastik Karte! Ich öffnete meine Augen einen Spaltbreit und erst jetzt wurde mir bewusst wie nahe ich Ruki war. Das war allerdings nicht das Einzige, was mir auffiel. Zwischen unseren Mündern befand sich nämlich keine Karte, was bedeutete, dass wir uns gerade richtig küssten und das wohl auch schon etliche Sekunden. Eigentlich hätte mich das schockieren müssen, aber das tat es nicht. Und eigentlich hätte ich mich sofort von Ruki lösen müssen, aber auch das tat ich nicht. Statt dessen ließ ich meine Augenlider zu klappen und genoss die zarten Samtpolster, die sich mir entgegen drückten. Wenigstens noch ein bisschen.. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)