Nur ein bisschen.. von Arisa-Yuu (oder vielleicht doch mehr) ================================================================================ Kapitel 3: Kleines..... ----------------------- “Aaahh~“ Brummend drehte ich mich auf die Seite, in dem Versuch weiter zu schlafen und vor allen meinen äußerst anregenden Traum weiter träumen zu können. Wann hatte ich schon die Gelegenheit gleich von drei Ruki´s auf einmal verwöhnt zu werden, die noch dazu stumm wie ein Fisch waren. “Byou..“ Wenn da nicht dieses nervige Gekreische wäre, das mich dauernd von meinen Treffen der anderen Art abhalten würde. Ich sollte mich bei meinen Nachbarn beschweren, das grenzte förmlich an Ruhestörung und ich war mir sicher das es noch viel zu früh zum Aufstehen war, zumindest für mich. “Verdammt, Byou..“ Bildete ich es mir nur ein oder wurde der Lärm immer lauter? Ich will doch nur schlafen und herausfinden ob ich mich wenigstens im Traum mit Ruki verstehe, das wäre dann nämlich eine gute Alternative zu dem Echten und das Beste ist, dass die Traum-Ruki´s das machen was ich will und ich will.. “BYOU, wach endlich auf. Ich wurde beinahe erschlagen..“ Gerade wurde mein Wunschtraum zu einem Albtraum. Es hörte sich tatsächlich so an als wäre Ruki hier. Also der aus Fleisch und Blut. Der mit der großen Klappe und den viel zu kleinen Beinen. Um mich zu vergewissern, öffnete ich langsam die Augen und schon konnte ich die unverwechselbare Statur des Rotschopfes erkennen. Bye bye Wunschtraum.. Ich blinzelte einige Male, um meine Sicht zu schärfen. Dann betrachtete ich den Kleineren ausgiebig. Wie immer zog er ein Gesicht, das auf eine Verstopfung schließen ließ, und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Außerdem schlug sein rechter Fuß in einen stetigen Rhythmus auf den Boden, dass er mich unweigerlich an Dagobert Duck erinnerte. Nur mit Haaren. Aber irgendetwas war auch anders. Zum einen trug er nichts am Körper, außer einem Handtuch um die Hüften und auf seinen nassen Haaren befand sich..eine Unterhose? Im Großen und Ganzen, also ein Bild für die Götter, was mir meinen Morgen doch noch versüßte. Denn sonst war niemand hier, der mich zum Lachen brachte. Genau das tat ich nämlich. Ausgiebig. “Was gibt es zu lachen..?“ zischte mir Ruki prompt entgegen und sein Gesicht verfinsterte sich noch mehr. Mit dem passenden Make-up könnte er gut in einen Horrorfilm mit spielen. “Ach, nichts. Ich weiß, dass du ein Fashion Victim bist, aber deswegen musst du nicht gleich meine Short´s zum Hut umfunktionieren..“ lachte ich noch immer, dass sich bereits Lachtränen in meinen Augenwinkeln bildeten. Ruki sah mich verständnislos an, ehe er seinen Kopf abtastete und sich die Unterhose aus den Haaren fischte.“Das ist nur passiert, weil ich nach dem Duschen einen Bademantel gesucht habe und mir deine gesamte Wäsche entgegen gekommen ist, nachdem ich den Schrank geöffnet habe. Kannst du mir verraten warum du deine Wäsche nicht, wie jeder normale Mensch, wäscht? Soll das ein Schutz vor Einbrechern sein..?“ mit diesen Worten und einen angeekelten Gesichtsausdruck, warf mir Ruki die Short´s entgegen. Nun war ich derjenige, der beleidigt war und ein bisschen peinlich war es mir auch. Nur ein bisschen. Außerdem kamen langsam die Erinnerungen an die vergangene Nacht zurück, was dazu führte das ich sogar vergaß zu antworten und stattdessen den halb nackten Mann vor mir anstarrte. Ich beobachtete ihn, wie er sich kurz durch Haare strich, sich zur Seite drehte, auf meinen Schrank zu ging und in meinen Klamotten herum wühlte. Moment!! “Was wird das, wenn es fertig ist..?“, fragte ich forschend nach, wobei ich mich aus der Bettdecke schälte und mich auf die Bettkante setzte. “Ich leihe mir von dir ein Shirt. Meines kann ich nicht tragen, weil du es gestern mit Torte beschmiert hast..“ verkündete er nüchtern, ohne in seinen Tun inne zuhalten. Scheinbar konnte er sich nicht entscheiden. Kein Wunder bei meinem exquisiten Geschmack. Ausnahmsweise hinderte ich nicht daran, obwohl ich es nicht mochte, wenn andere meine Sachen trugen. “Das war nicht meine Schuld. Du hast dich an mich ran geschlichen..“ verteidigte ich mich gähnend, ehe ich meiner Faulheit nachgab und mich wieder rücklings auf die Matratze legte. Ich war müde, also schloss ich meine Augen und hörte lediglich wie Ruki ein leises Schnauben von sich gab. Komisch ich hätte damit gerechnet das er wieder anfängt mit mir zu streiten. Aber wie es aussah, hatte er endlich begriffen, dass es nichts brachte und das er ohnehin den Kürzeren zog. Bei diesem kleinen gedanklichen Wortspiel schlich sich ein Grinsen auf meine Lippen. “Du hast mir den Hintern aufgerissen..!!“, schrie er plötzlich wie eine Furie, woraufhin ich kerzengerade im Bett saß. Wie konnte ein kleiner Mensch nur so laut sein? “Das kann nicht sein. Ich war ganz vorsichtig und habe dich sogar vorbereitet..“ brachte ich selbstsicher über meine Lippen. Überlegte jedoch gleichzeitig, ob ich womöglich doch ein bisschen zu grob gewesen war.. “Das meine ich nicht. Du hast meine Hose kaputtgemacht, weil du gestern so notgeil warst..“ zischte der Rothaarige mich an, während er mir seine Rückansicht präsentierte und tatsächlich befand sich direkt unter seinen knackigen Po ein langer waagerechter Riss, der freien Blick auf seine Unterhose zuließ. “Krieg dich wieder ein. Das ist kaum zu sehen..“ log ich dreist, ehe ich mich aus dem Bett bequemte und so wie Kami mich geschaffen hatte, an ihm vorbei ging. Ich spürte regelrecht, wie er mich anglotze. “Außerdem war nicht ich der Notgeile, sondern du. Es konnte dir doch nicht schnell genug gehen..“ schnarrte ich anzüglich grinsend, während ich in eine saubere Shorts schlüpfte. Ruki´s Gesicht nahm wieder diesen auffälligen Rotton an und seine Nasenflügel machten den Anschein, als würde er versuchen einen Nilpferd Konkurrenz zu machen. “Dir ist dein Erbsengehirn wohl in die Hose gerutscht. Du warst derjenige, der mich ins Schlafzimmer gezerrt hat und du warst auch derjenige, der mich zu erst geküsst hat. Ich wurde regelrecht genötigt. Freiwillig hätte ich nie mit dir die Nacht verbracht..“ redete er sich wild gestikulierend in Rage. “Ich habe dich zu nichts gezwungen. Du wolltest es, genauso wie ich. Ich wette du hattest noch nie so guten Sex, wie mit mir. So wie du geschrien hast..“ Es war unfair zu behaupten, ich wäre der Einzige gewesen, der für diesen One-Night-Stand verantwortlich war und irgendwie tat es weh zu hören, das Ruki das angeblich nicht gewollt hatte. Da hatte ich letzte Nacht einen ganz anderen Eindruck. “So gut warst du auch wieder nicht. Ich könnte an jeder Straßenecke einen besseren Liebhaber finden..“ gab er in seinen üblichen überheblichen Ton von sich, nachdem er sich ein weißes Shirt von mir übergezogen hatte. Was an ihm mehr wie ein Nachthemd wirkte. “Dann hast du ja genug Auswahl. Ich fasse deinen knochigen Hintern nicht einmal mehr mit einer Kneifzange an..“ fuhr ich ihn beleidigt an. Er hatte mein Ego verletzt und das ließ ich mir von niemandem gefallen. Egal wie gut der Sex war. “Keine Sorge. Ich kann ohne Weiteres auf dich verzichten..“ mit diesen Worten drehte er sich brüsk um und stapfte wütend aus dem Schlafzimmer. “Ich auf dich auch..“, rief ich ihm sarkastisch hinterher. “Ich auf dich schon immer..“ erhielt ich die nicht weniger sarkastische Antwort aus dem Flur. “Schön..!“ “SCHÖN....!!“. War das Letzte, was er schrie, danach hörte ich wie die Tür lautstark zugeknallt wurde. Stille... Eigentlich hätte ich froh sein müssen, dass ich von diesem Plagegeist los war, jedoch wollte sich partout kein Glücksgefühl einstellen. Stattdessen war sämtliche gute Laune verschwunden. Wie konnte dieser Wicht es wagen so mit mir zu reden und das, nachdem ich wirklich gedacht hatte, wir würden uns jetzt besser verstehen oder wenigstens fünf Minuten in einen Raum sein können, ohne uns zu streiten. Weit gefehlt. Wir waren einfach zu verschieden, um Freunde zu werden. Mit dieser Erkenntnis schlurfte ich ins Badezimmer. Ich brauchte eine heiße Dusche. Während ich mich von dem warmen Wasser berieseln ließ, schloss ich meine Augen und versuchte nicht an Ruki zu denken. Das gelang mir allerdings nur bedingt, um nicht zu sagen überhaupt nicht. Was bildete dieser Kerl sich eigentlich ein? Normalerweise war es mein Part die Wohnung eines Typen zu verlassen, nachdem ich hatte, was ich wollte oder ich warf ihn am nächsten Morgen raus, wenn er mir auf die Nerven ging. Noch nie hatte jemand das bei mir gemacht. Dafür müsste er sich auf den Knien rutschend und winselnd bei mir entschuldigen.. Das Klingeln meines Handy´s riss mich aus meinen Überlegungen. Ich wusste es!. Ruki war zwar eingebildet, aber selbst ihm war klar, das er zu weit gegangen war und etwas bei mir gut machen musste. Hastig drehte ich das Wasser ab und stürzte förmlich aus der Dusche. Nicht weil ich die Stimme des Kleineren hören wollte, sondern nur weil ich es nicht erwarten konnte eine Entschuldigung aus seinem Mund zu hören. “Ich wusste es..“ redete ich drauf los und grinste triumphierend vor mich hin, nachdem ich mein Handy vom Nachttisch genommen hatte. “Hä..?“ bekam ich als geistreiche Antwort. Ich verdrehte genervt die Augen und lief auf meinen Wandspiegel zu, der sich neben meinen Kleiderschrank befand. “Was willst du Kazuki..?“, fragte ich beiläufig nach, um ihn nicht weiter zu überfordern. “Du musst mir helfen. Meine Wohnung steht unter Wasser..“ erklärte er aufgeregt. Es hätte mich überraschen sollen, aber das tat es nicht. “Und, warum steht deine Wohnung unter Wasser..?“, wollte ich seufzend wissen. “Ich habe den Wasserhahn nicht zu gedreht..“ war die simple Erklärung. “Warum ist er kaputt..?“ hakte ich weiter nach, wobei ich mich im Spiegel betrachtete und mich hin und her drehte. “Ich bin eingeschlafen..“ erneut verdrehte ich die Augen und schüttelte leicht meinen Kopf. Das war typisch für Kazuki. “Was soll ich jetzt machen? Die Wohnung unter mir ist auch in Mitleidenschaft geraten. Mein Nachbar war gerade hier und hat sich beschwert..“ plapperte er ohne Punkt und Komma weiter. “Keine Sorge, das zahlt deine Versicherung..“ versuchte ich ihn zu beruhigen. “Versicherung..?“ echote mein bester Freund, als handle es sich dabei um ein Fremdwort. Wie hätte ich nur denken können, dass er so voraussichtig sein könnte. Aber viel mehr beschäftigte mich gerade mein Rücken. Mehrere rote Striemen leuchteten mir entgegen, die sich quer über meine, bis dato noch makellose Haut erstreckten. “Diese verdammte Kratzbürste..“, fluchte ich lautstark. “Byou, ist alles in Ordnung..?“, hörte ich Kazuki verwirrt fragen. Ich hatte für einen Augenblick vergessen, dass ich noch immer mit ihm telefonierte. “Ja, alles bestens. Ich habe noch eine wichtige Verabredung, zu der ich nicht zu spät kommen darf. Rede einfach noch einmal in Ruhe mit deinen Nachbarn, dann wird er da sicher ein Augenzudrücken. Wir sehen uns die Tage..“ wimmelte ich ihn schnell ab und legte danach einfach auf. Ich weiß, dass das nicht die feine englische Art ist, aber ich hatte zurzeit andere Probleme. Über die Schulter hinweg betrachtete ich immer noch die Kratzspuren, welche Ruki auf mir hinter lassen hatte. Ich hatte vollkommen verdrängt, dass er mir die verpasst hatte. Das grenzte schon an Körperverletzung. Noch ein Grund mehr, warum er sich bei mir entschuldigen musste!. In aller Ruhe zog ich mich an, spähte jedoch alle paar Minuten zu meinem Handy. Ich war mir sicher das der Rothaarige anrufen würde. Früher oder später. Er musste sich vermutlich nur die passende Entschuldigung zurechtlegen. Eine Stunde verging, dann die Zweite und so weiter. Ich wartete den halben Tag darauf, dass etwas passierte. Nichts, nicht einmal eine kurze SMS hatte er für mich übrig. Ungeduldig rauchte ich eine Zigarette nach der anderen, bis meine Schachtel leer war. Toll nun hatte es dieser Idiot auch noch geschafft, das ich an einer Nikotinvergiftung starb! Seufzend raufte ich mir die Haare, ehe ich mein Handy zum wiederholten Mal in die Hand nahm und das Display anstarrte. Nach weiteren zehn Minuten legte ich es wieder weg und lief in meinen Wohnzimmer auf und ab. Es war bereits später Nachmittag und ich hatte den ganzen Tag vergeudet, um auf einen Anruf zu warten, der nicht kam. Auf einmal kam mir ein Gedanke. Hatte Ruki eigentlich meine Nummer? Wenn nicht konnte ich noch Jahre warten und nichts würde passieren. Ich würde ihm sicher nicht nachlaufen. Vielleicht sollte ich die Sache mit der Entschuldigung einfach vergessen. So wichtig war mir das auch wieder nicht. Ich konnte gut auf diese Nervensäge verzichten. Und auf seine Widerworte. Und auf seine Arroganz. Und erst recht auf alles andere, was ihn betraf... Keine Sekunde später zog ich mir im Flur meine Jacke und Schuhe an. Meine Nikotinsucht meldete sich wieder, und da ich meine Zigaretten alle vernichtet hatte, musste ich mir neue besorgen. Ganz sicher würde ich nicht zu Ruki gehen. Jedenfalls nicht direkt. Wenn ich auf dem Weg zum Supermarkt, zufällig an seiner Wohnung vorbei kommen würde, würde ich unter Umständen kurz bei ihm klingeln. Mehr nicht. Zielsicher machte ich mich also auf den Weg zum Supermarkt. Allerdings nicht den bei mir um die Ecke, sondern zu einen der weiter südlich lag. Da waren die Zigaretten angeblich billiger. Dafür nahm ich auch gern einen Fußmarsch von über einer halben Stunde auf mich.Was tat ich nicht alles um ein bisschen Geld zu sparen.. Wie das Schicksal es so wollte, kam ich kurz vor meinen Ziel an Ruki´s Wohnung vorbei. Ich gebe zu das Schicksal hatte weniger damit zu tun, sondern viel mehr mein Wunsch den Kleineren eine Entschuldigung heraus zu pressen. Suchend streifte mein Blick die Klingelschilder. Schnell fand ich das Richtige, drückte jedoch nicht drauf. Denn ich war mir ziemlich sicher, das er mir nicht öffnen würde. Also musste ich einen anderen Weg finden, um in das Gebäude zu kommen. Nach kurzen überlegen kam mir die Idee. Ich würde einfach woanders klingeln und mich als Postbote ausgeben. Grinsend drückte ich auf irgendein Klingelschild und wartete. “Wer ist da..?“, fragte mich eine krächzende Frauenstimme, was mich auf eine Dame älteren Jahrgangs schließen ließ. Welch ein Glück. “Paketdienst. Ich habe ein Paket für Sie..“ gab ich höflich Auskunft, während ich bereits eine Hand auf den Türgriff legte und darauf wartete, dass der Summer erklang. Leider was nichts dergleichen zu hören. “Ich habe nichts bestellt..“ klärte mich die Bewohnerin stattdessen auf. “Sie haben bei einem Gewinnspiel den ersten Platz belegt und erhalten dafür einen Preis..“ saugte ich mir aus den Fingern und hoffte, dass sie sich damit zufriedenstellte. “Was ist das für ein Preis..?“, wollte sie forschend wissen. “Ein..Staubsauger..“ mir fiel nichts Besseres ein. Ich wollte doch nur ins Haus. “Sind sie ein Vertreter..?“, fragte sie deutlich misstrauisch nach. “Nein..“ “Ein Schmuggler..?“ “Nö..“ “Betrüger..?“ “Neihein~..“ “Gehen sie wählen..?" “Nein. Ich meine ja. Hören sie gute Frau. Ich bin streng atheistisch orthodox erzogen und essen Fleisch nur, wenn es sich nicht mehr bewegt..“ erklärte ich, um weiteren Fragen vorzubeugen und das Wunder geschah. Ich vernahm ein leises Summen. Zügig öffnete ich die Tür und atmete erleichtert aus. Nachdem ich es endlich geschafft hatte, das Gebäude zu betreten, sah ich mich einem neuen Problem gegenüber. Ich wusste nicht auf welcher Etage Ruki wohnte. Mir blieb nichts anderes übrig, als alle Namensschilder der Reihe nach abzuklappern. Im zweiten Stock machte sich meine Raucherlunge bemerkbar und ich nahm mir das erste Mal wirklich vor mit dem rauchen aufzuhören. Trotzdem gab ich nicht auf und im vierten Stock wurde ich endlich fündig. Wenn ich Ruki je wieder besuchen würde, musste ich vorher dringend an meiner Kondition arbeiten. Ich atmete einmal tief durch, ehe ich die Klingel betätigte. Komischerweise machte sich Nervosität in mir breit, nur ein ganz kleines bisschen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)