Nameless von shino-girl ================================================================================ Kapitel 19: Revolution ---------------------- Leise kniete sie sich neben das Bett in dem Sasuke lag. Lies ihren Blick unschlüssig über ihn gleiten. Wusste nicht, wie sie ihn wecken sollte. Dass er seinen Kopf zu ihr drehte, nahm ihr die Entscheidung ab. „Wie geht’s dir?“, fragte sie mit einem Lächeln, nachdem er auch seine Augen geöffnet hatte. Anstatt zu antworten richtete er sich langsam auf. Verzerrte dabei schmerzhaft das Gesicht, gab aber keinen Ton von sich. „Ich würde mir das gerne nochmal anschauen.“, bat Hinata ihn während er stumm den Verband um seinen Oberkörper musterte durch den etwas Blut drang. Sie stand auf, mit der Gewissheit, dass sie im Moment wohl kein Wort aus ihm herausbekommen würde. Stattdessen wartete sie nun, ebenfalls wortlos, auf ihn, damit er ihr ins Bad folgte. Die Langhaarige deutete ihm sich auf den Wannenrand zu setzen. Vorsichtig löste sie den Verband, besah sich ihr Werk vom Vortag. Sie stellte erleichtert fest, dass die Wunde nicht mehr blutete. Das, was durch den Verband gedrungen war musste wohl noch von gestern stammen. Allerdings sah der Schnitt trotzdem nicht allzu gut aus. Es schien als ob er sich entzündet hatte. Wieder holte sie das Desinfektionsmittel und reinigte die Verletzung. Das scharfe Zischen von Sasuke ignorierte sie. Es musste einfach getan werden! Danach nahm sie einen frischen Verband und wickelte ihn wieder um Sasuke. Als sie damit fertig war räumte sie alles wieder an seinen Platz. „Danke!“, hörte sie es leise hinter sich, drehte sich daraufhin zu ihm um. Mit einem leichten Nicken bestätigte sie, dass sie es zur Kenntnis genommen hatte. „Ich mach uns einen Tee!“, gab sie bekannt und verschwand aus dem weiß gefliesten Raum. Gerade stellte sie die Teekanne und die zwei Tassen auf den Tisch. Zusätzlich ein paar Kekse, da trat auch der Schwarzhaarige in die Küche. Gemütlich ließ sie sich auf ihrem Lieblingsplatz auf der Eckbank nieder, zog die Beine an, weil sie etwas fröstelte. Heute Nacht waren die Temperaturen erstmals gegen Null Grad gesunken und die Heizung hatte die Wohnung bis jetzt noch nicht wieder aufheizen können. Wieder schwiegen die Beiden. Hinata wusste nicht wie sie anfangen sollte. Sie nahm sich einen Keks und knabberte daran herum, in der Hoffnung ihr würde etwas einfallen. „Zu wem wolltest du?“, fragte sie dann einfach grad heraus, bekam aber nur einen fragenden Blick als Antwort. „Wolltest du zu Naruto oder zu mir?“, konkretisierte Hinata ihre Frage. „Zu Naruto.“, gab er bekannt. „Ich muss mit ihm reden.“ Ernst blickte er die Freundin des Hokagen an. „Worüber?“ Die Lilahaarige war neugierig geworden. „Über etwas sehr wichtiges.“ Sasuke gab ihr damit zu verstehen, dass er es ihr nicht sagen würde. „Wann kommt er?“, wollte der Schwarzhaarige stattdessen wissen. „Heute ist Samstag. Wenn wir Glück haben so in zwei, drei Stunden.“ Es wurde wieder still zwischen den Beiden. Mehr hatten sie sich nicht zu sagen. Gedankenverloren nippte Hinata an ihrem Tee, hoffte, dass die nächsten Stunden schnell vergehen würden. Irgendwann hatte sie sich dann auch ins Wohnzimmer zurückgezogen. In einer Decke eingewickelt, saß sie auf ihrem absoluten Lieblingsplatz in der ganzen Wohnung und las das Buch vom letzten Wochenende weiter. Nur kurz ließ sie sich in ihrer Konzentration stören. Sasuke setzte sich schweigend auf die Couch, machte keine Anstalten ein Gespräch anzufangen. Er wollte wohl nur nicht allein sein. Hinata hörte die Tür auf- und zugehen. Nach einem kurzen Blick auf die Uhr lächelte sie. Früher Nachmittag, wie an den anderen Samstagen auch immer. Sie ließ die Lektüre sinken, als Naruto das Zimmer betrat. Mit einem kurzen, neugierigen Blick auf Sasuke ging er allerdings an dem Schwarzhaarigen vorbei und steuerte auf sie zu. „Hey“, grüßte er sie liebevoll und sie küssten sich. „Na, habt ihr euch gut verstanden?“, fragte Naruto dann freudig in die Runde und blickte von Hinata zu Sasuke und wieder zurück. Denn die Beiden blickten sich auch nur schweigend in die Augen und hatten wohl auch nicht vor noch etwas auf die Frage zu erwidern. „Dobe, ich muss mir dir reden!“, kam es stattdessen nur kühl von Sasuke, lenkte damit von der Frage ab. Er war bei diesen Worten aufgestanden und wollte den Raum verlassen. Der Blonde hielt ihn jedoch zurück, machte ihm deutlich, dass Hinata es auch hören durfte. Ergeben setzte sich Sasuke wieder auf seinen Platz und Naruto ließ sich neben ihm nieder, schaute ihn erwartungsvoll an. „Kabuto hat Orochimaru gestürzt. Ich habe mich seinen Befehlen widersetzt. Deswegen hab ich die hier.“, fing er ohne große Einleitung an, deutete dabei auf seine Seite. „Naruto, ihr müsst jetzt schnell handeln. Kabuto ist wesentlich organisierter wie die Schlange. Er wird in zwei, drei Wochen so viele mobilisiert haben, dass ihr dagegen nicht mehr ankommt.“ Der Hokage nickte abwesend. Dachte über das gehörte nach. „Du musst die anderen dazu bringen, sofort zusammen anzugreifen.“, drängte Sasuke weiter. Machte den Ernst der Lage klar. „Das wird nicht so einfach. Sie werden mir nicht vertrauen.“, brachte Naruto sein Problem auf den Punkt. „Und wieso kommst du eigentlich gerade jetzt?“, fragt Naruto misstrauisch. „Der Alte konnte mich stärker machen, aber er hätte es nie geschafft den Krieg zu gewinnen. Kabuto kann das.“ Selbst Sasuke hatte so etwas wie ein Gewissen. Und außerdem wollte er nicht in einer Welt leben, in der ein gestörtes Genie herrschte. „Ich lass mich auch gefangen nehmen, aber lass ihn nicht an die Macht kommen!“ Der Schwarzhaarige zog nun alle Register. Er hatte das Gefühl, dass Naruto ihm nicht traute und wollte ihn unbedingt überzeugen. Schließlich stand viel auf dem Spiel. „Wieso sollte ich dir das glauben?“ Naruto sah ihm zum ersten Mal richtig in die Augen, wartete gespannt auf seine Antwort. „Du glaubst, ich lass mir sowas freiwillig zufügen, damit ich dir diese Story erzählen und mich hier einnisten kann um an Infos zu kommen?“, hackte der Nuke-Nin nach, sprach dabei wieder von seiner Verletzung. Naruto zuckte nur mit den Schultern und fragte: „Ist das so?“ – „Du spinnst wohl!“ Sasuke stand ruckartig auf, verfluchte sich innerlich selbst dafür. Aber er musste sich bewegen, sonst würde er seinen Frust darüber, dass Naruto ihm nicht zu vertrauen schien, anderweitig rauslassen. „Ich muss darüber nachdenken…“, meinte der Blonde noch an ihn gerichtet, ehe er zu seiner Freundin blickte. Sie hatte die ganze Zeit über keinen Ton gesagt, einfach nur zugehört. Dass sie auch darüber nachdachte, war ihr deutlich anzusehen. Wortlos stand er auf, hielt ihr die Hand hin. Schnell verstand Hinata und ließ sich von ihm auf die Beine ziehen. Weiter hielt er ihre Hand fest und führte sie hinaus und ins Schlafzimmer, ließ Sasuke einfach zurück. Bequem legte er sich auf die gemütliche Matratze. Hinata war verwirrt über sein Verhalten. Wie konnte er nach der Situation gerade so ruhig bleiben und wollte sogar nicht auf ihren gemeinsamen Nachmittag verzichten. Müsste er sich nicht eigentlich eine neue Strategie ausdenken und irgendwie versuchen diese Informationen mit einfließen zu lassen? Trotzdem legte sie sich zu ihm, kuschelte sich an seinen warmen Körper. „Du vertraust ihm, nicht wahr?“, fing sie leise eine Unterhaltung an. „Ja.“ – „Und du hast schon einen Plan.“, vermutete sie weiter, basierend auf seiner gelassenen Ausstrahlung. „Ich wusste bereits von dem Umsturz.“, gab er flüsternd zu. Wollte nicht, dass Sasuke auch nur etwas darüber hören konnte. „Ich wollte nur sehen, wie er darauf reagiert, dass ich ihm nicht glaube.“ Nun war es an Hinata überrascht zu ihm aufzusehen. „Du weißt darüber Bescheid?“, fragte sie ungläubig und Naruto nickte bestätigend. „Es sind bereits weitere Schritte eingeleitet. Deswegen nehme ich mir jetzt auch die Zeit mit dir zusammen zu sein.“, klärte er sie weiter auf, ohne große Details auszuplaudern. „Wie meinst du das?“ Hinata war alarmiert. Wenn er so etwas sagte, bedeutete das nichts Gutes, das hatte sie im Gefühl. „Das kann ich dir nicht sagen, das weißt du!“ – „Wenn du es mir nicht gleich sagst, haben wir ein kleines Problem miteinander!“ Sie hatte sich aufgerichtet und blickte fordernd auf ihn herab. Um ihre Aussage zu unterstreichen verschränkte sie ihre Arme vor der Brust. Naruto seufzte unzufrieden. Er wusste genau, dass sie es ernst meinte. Gerade hasst er sich dafür, dass er nach dem ersten Satz nicht aufgehört hatte. Hätte er nicht weiter geredet wären sie jetzt nicht an diesem Punkt. Allerdings hätte er ihr es so oder so irgendwann mitteilen müssen. „Naruto?!“, der drohende Unterton war nicht zu überhören, nachdem er bisher noch nicht mit der Sprache rausgerückt hatte. Wieder blickte der Blonde sie nur an und sah nicht so aus, als ob er sich erklären würde. Er griff stattdessen nach ihr, wollte sie zu sich ziehen. Geschickt wich sie aus und verließ auch ihre gemeinsame Schlafstätte, stand nun vor dem Bett. Ergeben setzte sich Naruto auf. Er wollte sich nicht im Streit von ihr verabschieden, also würde er ihr es sagen müssen. „Ich verlasse für ein paar Tage das Dorf.“, gab er leise bekannt, verfolgte ihre Reaktion. „Hier in Konoha ist es am sichersten. Deswegen bleibst du hier.“ Vorsichtig griff er nach ihren Händen, nahm sie in seine. „Du verlangst von mir hier zu bleiben während ich nicht weiß, wie es dir geht?“, fragt sie gequält. „Es wird nicht für lange sein.“ Naruto versuchte sie zu beruhigen. Er wusste genau, dass sie sich genauso viele Sorgen um ihn machte, wie er selbst um sie. Doch es brachte gar nichts, wenn er sie beide in Gefahr brachte indem er sie mitnahm. „Bitte komm her.“, versuchte er sie zu überreden wieder in seine Arme zu kommen. „Wir warten nur noch auf eine Zusage, dann muss ich los.“ Machte ihr damit klar, dass sie nur noch eine begrenzte Zeit zusammen haben werden. Hinata krabbelte zu ihm, setzte sich auf seinen Schoß und schlang ihre Arme um ihn. Ihr Gesicht vergrub sie in seiner Halsbeuge. „Ich will nicht, dass du gehst!“, nuschelte sie ihm zu. Naruto ließ sich mit ihr zusammen zurück in die Kissen sinken. „Ich weiß. Aber das ist die Möglichkeit endlich wieder Frieden zu schaffen!“ Ein, für ihn, sehr wichtiger Grund zu gehen. Es würde alles wieder etwas einfacher werden lassen, sollten sie es schaffen den Frieden einkehren zu lassen. Sie schwiegen. Genossen dabei einfach nur die Nähe zum jeweils anderen. Lange Zeit lagen sie so eng beisammen. „Was machen wir mit Sasuke? Er kann nicht hier bleiben während du weg bist!“ Es war nicht so, dass Hinata dem Schwarzhaarigen nicht über den Weg traute. Aber je länger er sich hier aufhielt, desto schwieriger wurde es seine Anwesenheit geheim zu halten. Und sie war auch nicht unbedingt darauf erpicht länger mit ihm hier zusammen zu leben. Schon gar nicht, wenn keine Rettung nahte, die das unangenehme Schweigen zwischen ihnen beenden würde. „Ich lasse ihn in Gewahrsam nehmen, wie er es vorgeschlagen hat. Wenn alles vorbei ist, wird über seinen weiteren Verbleib entschieden.“ – „Das kannst du ihm einfach so antun?“, fragte die Langhaarige erstaunt. Hätte nicht gedacht, dass er seinen besten Freund so behandeln würde. „Ich vertraue ihm zwar, aber ich kann kein Risiko in Bezug auf das Dorf eingehen!“, verteidigte er sein Vorhaben. Natürlich kam es für sie jetzt kaltherzig rüber, aber es war sein Job dafür zu sorgen, dass es der Allgemeinheit gut ging und dafür mussten auch Entscheidungen getroffen werden die ihn persönlich betrafen. Da durfte er nicht anders handeln, wie er es getan hätte, wäre er nicht involviert gewesen. Sasuke saß unruhig im Wohnzimmer, starrte auf die Uhr, die im Regal stand. Mehr als zwei Stunden waren vergangen, seit Naruto ihn hier einfach hatte stehen lassen und mit Hinata verschwunden war. Als er dann endlich wieder Geräusche vernahm, die sein Kommen ankündigten blickte er neugierig zur Tür. Er kam alleine in den Raum, blickte ihn ernst an. „Ich lasse dich in Gewahrsam nehmen!“, kündigte er ohne Umschweife an, wartete auf eine Bestätigung seitens Sasuke, dass er verstanden hatte. Danach drehte er sich um und holte die ANBU’s die für Hinata eingeteilt waren zu sich. Erklärte ihnen die Situation. Ohne Zwischenfall gingen die Beiden wieder, mit Sasuke, der keine Anstalten machte zu fliehen. Gerade wollte er die Haustüre wieder schließen, da trat ein Bote an ihn heran. Übergab ihm eine Schriftrolle, die die letzte Zusage enthielt. Das wusste er auch ohne, dass er sie öffnen musste. Schnell steckte er sie weg. Hinata sollte nicht wissen, dass er die Nachricht bereits erhalten hatte. Heute Nacht, wenn sie schlief, würde er gehen. Nur so konnte er sicherstellen, dass sie ihm nicht folgen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)