Nameless von shino-girl ================================================================================ Kapitel 2: Wiedersehen ---------------------- Langsam legte sie den Stift beiseite. Ob sie es sich nochmal durchlesen sollte? Sorgfältig rollte sie die Schriftrolle zusammen. Entschied sich somit dagegen. Nun lag sie geschlossen vor ihr. Was sollte sie jetzt damit machen? Vorsichtig, als ob sie zerbrechlich wäre, nahm sie die Rolle an sich, drehte und wendete diese. So, als ob sie immer und immer wieder ihr Aussehen veränderte und die lilahaarige alle möglichen Varianten sehen wollte. Nachdenklich stand Hinata auf und verlies ihr Zimmer. Während sie so durch die Gänge des Anwesens wandelte, versuchte sie herauszufinden, ob sie selbst, oder jemand anderes die Schriftrolle zum Hokagen bringen sollte. Wollte sie überhaupt, dass eben jener diese empfing. Schnell steckte sie die Schriftrolle in eine ihrer Waffentaschen, als sie am privaten Trainingsplatz der Hyuugas ankam und dort, wie sollte es auch sonst sein, ihr Vater mit ihrer kleinen Schwester trainierte. Wiederholt seufzte sie innerlich. Es musste eine Genugtuung für ihren Vater gewesen sein, endlich bestätigt zu werden. Seine älteste Tochter, vom Dienst suspendiert. Nicht fähig eine Mission zu Ende zu bringen. //Fehlt ja nur noch, dass ich diese gar nicht erst überlebt hätte//, dachte sie sarkastisch, schaute noch kurz zu. Dann stahl sie sich auf Zehenspitzen nach draußen. In Gedanken versunken schlenderte sie durch den Wald. Wirklich mitbekommen, wo sie hingelaufen war, hatte sie eigentlich nicht. Erst als bis zu den Knöcheln im Wasser stand, wurden ihre Gedanken wieder klar und sie wusste wo es sie hingetrieben hatte. Hinata lächelte verstohlen. Sehnte sie sich denn jetzt schon so nach seiner Nähe, dass sie ohne es zu wissen, an ihren geheimen Treffpunkt kam? Aber wieso dann nicht in sein Büro? Tief sog sie die feuchte, klare Luft in ihre Lungen. Zweifelnd sah sie auf die Steinformation. Sollte sie sich wirklich setzten und ein wenig in der Vergangenheit schwelgen? Sie seufzte leise auf. Welche Vergangenheit hatte die beiden denn schon groß aufzuweisen? Die paar Mal, wo sie sich bisher hier getroffen hatten? Schließlich war der Ball noch nicht allzu lang her. Aber es wurde schon Herbst! Ein paar Blätter trieben schon auf der Wasseroberfläche, auch der Wind ist frischer geworden. Jedoch ließ es sich in der Sonne noch gut aushalten. Langsam ließ sie sich auf einen Stein nieder, streckte ihr Gesicht der Sonne zu. Ruhe. Etwas was sie in letzter Zeit sehr viel hatte. Um Nachzudenken. Sogar um sich auszuruhen. Ruhe ist gut. Aber zu viel davon ist auf Dauer anstrengend, wie sie feststellen musste. Aber was konnte sie schon tun. „Ich kann ihn bestimmt nicht davon überzeugen!“, stellte sie gedankenverloren fest. Ihr Blick schweifte über das Wasser. Es lag so ruhig da. Wieso kann es sich nicht auf die Länder, Menschen, Seelen ausdehnen? Dann würden jetzt nicht etliche Länder im Krieg liegen. Und sie könnte das Leben führen, was sie sich immer gewünscht hatte und sich nun noch weiter wünschen würde. An der Seite von ihrem geliebten Naruto. Als sie sich dann auch noch vorstellte, wie ihr blonder Sonnenschein seine Arme um sie legte, und es sich auch noch so real anfühlte, seufzte sie verträumt auf. „Na, welchen Träumen jagst du jetzt schon wieder hinterher?“, wollte eine leise Stimme hinter ihr wissen. „Ach, nur diesen und jenen!“, gab sie unbekümmert zurück. Hatte nicht groß nachgedacht. Dann lachte sie leise auf. „Jetzt für ich auch schon Selbstgespräche!“, lachte sie leise und schlug sich mit der flachen Hand leicht auf die Stirn. „Werd ich denn jetzt schon als Selbstgespräch abgestempelt?“, gespielt entsetzt wurden diese Worte ausgesprochen und ein kurzer Kuss auf die Wange wurde gewährt. Vorsichtig lehnte sie sich nach hinten. Als sie sich dann wirklich an eine stark, breite Brust lehnen konnte, schloss sie die Augen. „Ich kann kaum glauben, dass du wirklich hier bist!“, flüsterte sie leise. Wollte die, plötzlich so angenehme, Ruhe nicht stören. „Ja, aber eigentlich bin ich nur als Hokage hier!“ Sie hörte ihn seufzen. „Was ist? Nimmst du mir jetzt auch noch Stirnband und Waffen weg?“, fragte die lilahaarige sarkastisch. Erinnerte sie sich doch gerade wieder an ihre Vorsätze. Eigentlich wollte sie ihn ja ignorieren, aber da das ja jetzt nicht so ganz geklappt hat, versuchte sie sauer zu wirken. „Wo warst du die letzten Wochen?“, ernst versuchte sie die Antwort aus ihm herauszubekommen. „Viel zu tun?!“ Diese Antwort, die eher wie eine Frage gewirkt hatte, stellte Hinata nicht wirklich zufrieden. „Sag mir die Wahrheit!“, forderte die lilahaarige sofort. Stur starrte sie weiter auf das Wasser. „Man hat mich nirgendswohin gehen lassen!“, seufzte der Blonde laut. Irgendwie war ihm das auch ein wenig peinlich. Der stärkste Mann Schrägstrich Ninja wurde von seinen ‚Untertanen‘ dazu gezwungen sich immer in deren Nähe aufzuhalten. Nie ohne mindestens drei ANBU’s um sich herum das Gebäude zu verlassen. „Ich war ja schon froh, dass ich alleine aufs Klo gehen durfte!“, setzte er noch sarkastisch hinzu. „Es tut mir leid!“ Leise hatte er ihr das ins Ohr geflüstert. Dass er dabei eine angenehme Gänsehaut auf der Haut seiner Freundin hinterlassen hatte, bemerkte er gar nicht. „Warum?“, fragte sie weiter. Schließlich wollte sie die ganze Wahrheit, nicht nur die halbe. Sie spürte förmlich wie der Blonde überlegte, ob er es ihr sagen sollte oder lieber nicht. „Du musste es für dich behalten!“ Ernst wie er das sagte, blieb Hinata nichts anderes übrig als zu nicken. Es musste ja wirklich schlimm sein, wenn er sie so zur Verschwiegenheit drängte. „Das letzte was ich jetzt gebrauchen kann, ist eine Massenpanik!“, versuchte Naruto sich recht zu fertigen. „Es hat etwas mit dem ganzen Dorf zu tun?“, alarmiert drehte die lilahaarige sich zu ihrem Freund um. Langsam nickte Naruto. „Das Dorf wird wahrscheinlich ausspioniert!“, fing er an, unsicher was ihre Reaktion bedarf. „Wie kommst du darauf?“ Was Naruto da erzählte ergab für sie einfach keinen Zusammenhang. „Vor ein paar Wochen kam ein aufgeregter Bürger zu mir ins Büro gerannt. Es hatten sich anscheinend ein paar Schlangen in sein Haus verirrt, die sich allerdings nicht verscheuchen ließen. Also hat er aus sicherer Entfernung Messer nach ihnen geworfen. Als von denen allerdings keine Kadaver übrig blieben, hat er es mir sofort mitgeteilt!“, erzählte er rückblickend. „Du meinst also, dass Orochimaru das Dorf ausspioniert? Aber wieso sollte er das tun?“, fragte sie nach. Für Hinata ergab das immer noch keinen Sinn. Gut, den Rückschluss von den Schlangen auf Orochimaru klang einleuchtend für sie, aber wie sollte es weiter gehen. „Dieser Mann war nicht der einzige! Es gab noch viele andere!“, setzte Naruto hinzu. „Okay, aber trotzdem versteh ich den Grund nicht! Ich mein, Sasuke könnte ihm doch ebenso einen Plan entwerfen!“, gab sie ihre Überlegungen preis. „Wieso sollte er also riskieren entdeckt zu werden?“ So ganz verstand sie es wirklich einfach nicht. „Wir wissen gar nicht, ob er überhaupt noch bei ihm ist!“, warf Naruto ihre Überlegungen wieder über den Haufen. Langsam nickte die lilahaarige. Das war natürlich ein Argument. „Das heißt also ihr rechnet mit einem Angriff aber das erklärt noch lang nicht, dass man dich Rund um die Uhr bewacht!“, schlussfolgerte sie weiter. „Dann sag das jetzt noch denen die die höchste Sicherheitsstufe für den Hokagen ausgerufen haben, dann bin ich glücklich!“ Wieder dieser Sarkasmus in seiner Stimme. Das gefiel der lilahaarigen langsam nicht mehr. Wo war nur ihr Wirbelwind, der immer einen Scherz auf den Lippen hatte? Sanft schlang sie ihre Arme um ihn und zog ihn und sich selber in eine Umarmung. Leise seufzte sie. Wie gut das doch tat. Dass Naruto dann auch seine Arme um sie legte, verstärkte das Wohlbefinden bei ihr noch um ein vielfaches. Doch schon nach kurzer Zeit war das auch schon wieder Vergangenheit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)