My personal High School Host Club II von Kazumi-chan (Wenn die Liebe nicht so kompliziert wäre, wäre das Leben doch langweilig!) ================================================================================ Kapitel 32: 32.Kapitel ---------------------- 32.Kapitel Kazumi trug ein schönes Kleid, es war dunkelblau, knielang und schulterfrei. Ihre Füße steckten in schicken, hohen und verdammt unbequemen Schuhen. Die Haare waren zum Teil hochgesteckt und ihr Make-Up war dezent, aber betonte die richtigen Stellen in ihrem Gesicht. Schmuck trug sie heute keinen, außer die Kette, die sie von Itachi zu Weihnachten bekommen hatte. Diese Kette trug sie eigentlich jeden Tag, weswegen sie eigentlich schon zu ihr gehörte. Sie tat nicht sehr oft, was man ihr sagte, vor allem wenn es um Kleidung ging, aber heute war ein besonderer Tag. Heute hatte sie nicht einfach nur eine Verabredung mit einem Kerl, der in diesem Sinne nicht mal ein normaler Kerl war, sondern dieser Kerl war Itachi Uchiha und dieses Date war ein Date an Valentinstag. Das war mehr als das erste Date mit dem Schwarm, sondern das ultimative romantische Date, wenn Itachi es nicht versaute. Und sie wusste, dass er es nicht versauen würde. Kazumi strich den Saum ihres Kleides glatt und richtete eine lose Strähne, bevor sie sich noch einmal im Spiegel betrachtete. Eigentlich sah sie heute wirklich top aus, obwohl sie sonst eigentlich auch nicht zu verachten war. Aber besonders heute fand sie, sah sie wirklich Wow aus. Und sie war nicht überheblich was ihr Aussehen betraf. Die Typen fanden immer nur, dass sie anscheinend umwerfend aussah. Es klopfte an der Tür, weswegen sie nach ihrer Tasche und einer dünnen Weste, die natürlich perfekt zu dem Kleid passte, griff. Sie verließ ihr Schlafzimmer und ging auf die Tür zu. Seltsamerweise war sie jetzt nicht so nervös wie sie zu Anfang gedacht hatte, vor allem wenn sie daran dachte, wie nervös sie bei ihrem allerersten Date mit Itachi gewesen war und wie seltsam sie sich eigentlich verhalten hatte. Sie legte ihre Hand um die Türklingel und öffnete leise die Tür um einen riesigen Strauß Rosen zu starren, den Itachi wohl in der Hand hielt, da sie ihn nicht wirklich sah, immerhin verdeckte der Strauß seinen Kopf und den oberen Teil seines Oberkörpers. „Wow!“, flüsterte sie nur, als Itachi an dem Strauß vorbei sah. „Das sollte eher ich sagen. Also, Wow!“, unwillkürlich errötete sie, da er sie nicht nur intensiv ansah und er dabei ein seltsames Glänzen in den Augen hatte, dass mehr als nur von den tiefen Gefühlen zeugte, die er für sie hegte, sondern auch mehr zeigte. Nur was wusste sie nicht, „Da du keine Juwelen wolltest, habe ich dir die besorgt.“, er überreichte ihr mit einem freundlichen Lächeln den Strauß Rosen, welchen sie vorsichtig annahm und leicht daran roch. Sie rochen unglaublich intensiv und die Blüten hatten eine tiefrote Farbe, während der Stängel aus einem schönen hellen Grün bestanden. Die Rosen waren in hellrotes Papier eingewickelt, eine rote Schleife hielt alles zusammen. „Die sind wunderschön, Itachi!“, flüsterte sie fast schon ehrfürchtig und sah dann zu ihm hoch, „Danke!“, sie sog noch einmal den wundervollen und vollen Geruch der Rosen ein, bevor sie wieder ihren Blick zu ihm hochwandte, „Ich lege sie schnell auf den Tisch!“ „Mach ruhig, ich warte!“, sie nickte und rannte sehr schnell, wie sie fand, in ihr kleines Wohnzimmer und legte die Rosen auf den Tisch, bevor sie wieder zu Itachi an die Tür eilte. Erst jetzt sah sie, wie gut er wieder gekleidet war, was bei ihm eher eine Konstante war, als eine Variable. Er trug einen sportlichen Anzug, keine Krawatte, weißes Hemd, schwarze Schuhe. Alles nur vom Feinsten, daran sollte sie sich eigentlich schon gewöhnt haben, aber es kam ihr immer noch unwirklich vor. Dennoch sah er absolut fantastisch aus, wie immer. Fast schon unfair! „Mir fällt ein, dass ich dich noch gar nicht begrüßt habe. Ich meine anständig!“, ohne, dass sie etwas darauf erwidern konnte, griff er nach ihrer Hand, zog an ihrem Handgelenk und senkte seine Lippen auf ihre Haut und hauchte ihr einen Kuss auf den Handrücken, dabei verbeugte er sich wieder leicht, „Schön dich zu sehen, Kazumi!“, ungeachtet dessen, dass sie sich vor ein paar Stunden beim Mittagessen gesehen hatten, holte sie ruckartig Luft und war mehr als nur entzückt, vor allem da sie irgendwie darauf stand, wenn er sie so respektvoll behandelte. „Hi!“, irgendwie wirkte ihre Begrüßung sehr plump und ungehobelt, wenn sie daran dachte, wie er sie begrüßt hatte. Er hatte eindeutig bessere Manieren als sie. „Würdest du mich begleiten?“, sie nickte, da sie außerstande war irgendetwas auf das zu erwidern, „Gut, komm!“, er zog an ihrem Arm und führte sie den Gang entlang. „Sagst du mir denn diesmal, was du vorhast?“, sie ging neben ihm her, bevor er seinen Arm um ihre Schultern legte und sie näher an sich zog. Das sollte ihr weniger peinlich sein, wahrscheinlich. „Du kennst mich doch Kazumi!“, was in seiner Sprache ein glattes Nein war, womit sie eigentlich hätte rechnen müssen, weil er darauf stand sie zu überraschen, da sie das ja überhaupt nicht mochte. „Du änderst dich im Bezug darauf wohl nie!“, sie sah zu ihm hoch und als er ihren Blick erwiderte, lächelte er nur dieses eine unwiderstehliche Lächeln lächelte, das er nur ihr zuwarf und nicht sagte, er wolle sie einfach nur flachlegen, sondern auch etwas Ernsthaftes mit ihr anfangen. Okay, vielleicht war es dämlich so etwas aus einem Lächeln zu lesen, aber so fühlte sie sich dabei, wenn er sie so anlächelte. „Nein, wahrscheinlich nicht!“, Itachi öffnete die Tür, die zum Privatparkplatz des Host Clubs führte und trat mit ihr ins Freie. Ihr Blick fiel sofort auf die sehr teuren und extravaganten Autos der Jungs und merkte wie klein und eigentlich billig ihr Auto wirkte, obwohl es ja ein Geschenk von Jim, der ja gewöhnlich nie etwas billiges kaufte. Aber zwischen den ganzen Ferraris, Lamborghinis, Porsche, Mercedes, Bentleys und was wusste sie noch, war ihr kleines Auto dann doch etwas billig. „Also an den Anblick werd ich mich nie gewöhnen!“, murmelte Kazumi und sie dachte sie würde das leise sagen, aber sie hörte Itachi leise lachen, was ihr wohl sagte, dass er es doch gehört hatte und sie damit wohl mehr aufziehen würde, als sonst. „Sobald du meine Freundin bist, werde ich dein momentanes Auto durch ein, sagen wir, ein Auto, das besser zwischen unsere passt, ersetzen.“, darüber sollte sie sich auch mehr aufregen. „Ich würde dieses Auto nicht annehmen, da das einfach zu viel wäre. Weißt du wie sehr Jim sich anstrengen musste, bis er mir dieses Auto andrehen konnte.“ „Nicht, dass es mich interessiert, dass du es nicht annehmen würdest,…“, das sollte sie auch weniger überraschen, vor allem Itachi sehr penetrant sein konnte, wenn es darum ging, ihr ein Geschenk anzudrehen, „…aber das ist eine Diskussion, die wir vielleicht später führen sollten.“, wenn es nach ihr ginge würden sie diese Diskussion nie wieder führen, da sie kein Auto von Itachi haben wollte. Sie brauchte kein neues Auto. Da dachte sie eben wie eine Frau, da sie nicht der Meinung war, dass man etwas Neues brauchte, obwohl das Alte es noch tat. „Ja, aber wahrscheinlich auch nur in deinen Träumen!“, flüsterte sie und hoffte, diesmal würde er es nicht hören. Und nicht weil er es ihr übel nehmen könnte, sondern einfach weil er ein dämliches Kommentar abgeben würde. „Wenn es nach mir und meinen Träumen gehen würde, würdest du schon längst in meinem Zimmer wohnen und mit einem Auto fahren, das mit Raketensicheren Glas, GPS und kugelsicheren Reifen ausgestattet ist.“, okay, dieses Kommentar war dann doch etwas schräg. „Es gibt Raketensicheres Glas für ein Auto?“, hauchte sie erschrocken und sah zu ihm hoch. „Hey, wenn der Präsident der Vereinigten Staaten so was bekommt, kann ich es wohl auch für meine Freundin verlangen!“, es war offiziell, Itachi war verrückt. „Du hast Recht, diese Diskussion sollten wir wirklich ein andermal führen. Ich nehme mal an, dein Auto!“ „Ja, ich lasse mich bestimmt nicht in deinem Auto sehen, schon gar nicht auf dem Beifahrersitz!“ „Darüber werde ich mich später aufregen!“, murmelte sie wieder und zum Glück ging Itachi diesmal nicht darauf ein, sondern öffnete ihr nur Gentlemanlike die Tür zum Beifahrersitz seines Bentleys. Sie setzte sich auf das weiche Leder und fragte sich, wie er es schaffte, dass dieses Auto immer noch nach frischem Leder und noch völlig neu roch. Aber das was eigentlich egal, außerdem sah dieses Auto eher wie ein Raumschiff aus, als wie ein Auto. „Sag mal, wieso steht dein Lamborghini ebenfalls auf diesem Parkplatz, obwohl du ihn selten fährst?“, fragte sie Itachi, als er neben ihr einstieg. „Weil Shun die Angewohnheit hat sich in meine Autos zu setzen, bevorzugt meinen Lamborghini, um so zu tun als würde er fahren. Dabei verstellt er mir immer den Sitz und die Spiegel und dabei kommt er nicht mal an die Pedale.“, es schien als würde er sich darüber aufregen, aber… „Das ist ja total süß!“, er wandte langsam seinen Kopf zu ihr und sah sie irgendwie erschrocken an. „Süß, das ist nicht süß, vor allem wenn er die Handbremse löst und rückwärts aus der Garage fährt und dabei fast gegen einen Pfeiler gekracht wäre.“ „Ihm ist doch nichts passiert, oder?“ „Nein, aber in meinem Wagen war eine Delle!“ „Wenn ich das jetzt richtig verstehe…“, fing Kazumi langsam an, „…du bist sauer, dass dein kleiner Bruder eine Delle in deinen Wagen gefahren hat, als dass du froh bist, dass ihm dabei nichts passiert ist.“ „Irgendwie habe ich grad das Gefühl, dass ich Mist gebaut habe!“, Kazumi lachte leise und fand es irgendwie süß, dass er sich so unsicher gab. „Nein, ich finde es nur interessant! Mehr nicht! Wo fahren wir hin?“, wechselte sie das Thema, da sich dieses Gespräch sowieso nichts brachte und vielleicht in eine Richtung lief, die sie vielleicht nicht einschlagen sollte. Und sie wusste nicht genau, wieso ihr dieser Gedanke kam. „Wir machen einen kleinen Ausflug. Es wird dir gefallen und dann kommt was ganz Besonderes, bevor wir zur Party gehen.“, meinte Itachi und hielt bei einer roten Ampel. „Sag mal, für wen sind die Blumen?“, erst jetzt sah sie den Blumenstrauß, bestehend aus Tulpen und Lilien, etwas Grünzeug und mit weißen Papier umwickelt, der einfach so auf dem Rücksitz lag. „Weißt du, es ist doch so, dass wenn man schon eine Weile zusammen ist oder sich in unserem Fall schon sehr lange kennt, man sich doch den Eltern vorstellt, oder?“, okay, sie war verwirrt. „Du willst mich deinen Eltern vorstellen?“, es irritierte sie auch deswegen, weil sie seine Eltern schon kannte und die momentan sie wohl nicht so ganz mochten oder zumindest noch nicht so ganz begeistert von ihr waren. „Nein!“, er grinste, wahrscheinlich deswegen, weil sie nicht darauf kam worauf er hinaus wollte. „Ich will dir ja nichts sagen, aber wenn du mich deinen Eltern nicht vorstellen willst und meine tot sind, dann versteh ich nicht, wem du wen vorstellen willst!“, sie war klug, aber das war selbst ihr zu hoch. „Wir werden deine Eltern besuchen!“ „Wie schon gesagt, meine Eltern sind tot, um sie also zu besuchen, müssen wir…“, und genau in diesem Moment in dem sie das sagte, hielt er auf dem Parkplatz des Friedhofs, auf dem ihre Eltern beerdigt waren. „Genau, wir besuchen ihr Grab!“, er wandte seinen Blick zu ihr, „Es sei denn, das wäre zu viel für dich. Jim sagte mir, du wärst schon seit einem Jahr nicht mehr hier gewesen.“ „Ich war letztes Jahr am Todestag meiner Eltern hier. Du bist ehrlich gesagt der Erste, außer Jim und den Mädels, okay und Sasuke, der mit mir hier her fährt!“, meinte sie mit sehr leiser Stimme, da sie dieses Thema und den Anblick eines Friedhofes oder eines Grabes sie immer noch etwas traurig machte und sie darüber eigentlich selten sprach. „Ich fühle mich geehrt! Ich will mich nur offiziell deinen Eltern vorstellen und der Mutter der Freundin bringt man immer Blumen mit.“, sie sollte ihn eigentlich für verrückt halten, da er sich rein theoretisch einem Grabstein vorstellen wollte und er einem Grab Blumen brachte. Das fand sie zwar echt süß und irgendwie sprach das nur mehr für ihn, aber etwas eigenartig war das schon, wenn man bedachte, dass er sich einem Grabstein vorstellen wollte. „Ich stelle jetzt eine Frage, die ich wahrscheinlich bereuen werde. Aber, machst du das öfters, ich meine, sich bei den Eltern eines Mädchens vorstellen?“, sie hatte ehrlich gesagt Angst vor der Antwort, da es ihr so gar nicht behagte, wenn er sich schon öfters bei irgendwelchen Eltern vorgestellt hatte. Nicht, dass sie nicht akzeptierte, dass Itachi eine Vergangenheit hatte, die er eindeutig hatte, aber dennoch jagte ihr dieser Gedanke irgendwie Angst ein. Und sie wusste nicht mal warum. „Das ist alte Schule, Süße! Komm mit!“, Itachi griff nach hinten zu dem Strauß, bevor er aus dem Auto stieg und sie ihm folgte, obwohl sie nicht so ganz wusste, was sie davon halten sollte. Vor allem war sie nervös, da sie eigentlich immer nur alleine das Grab ihrer Eltern besucht hatte. Zum ersten Mal jemanden mitzunehmen und jemanden zu zeigen, wo ihre Eltern die letzte Ruhe gefunden hatten. Das war ein Schritt näher zu dem Status `Itachis Freundin´. Vielleicht momentan zu nahe. „Warum willst du das tun?“, sie schloss hinter sich die Autotür und sah Itachi an, der sich kurz darauf zu ihr umdrehte und sie lange musterte. „Ich weiß, es ist kein typisches Valentinsdate, aber du musst auch zugeben, wir haben keine normale Beziehung, geschweige denn sind wir normal, zumindest entsprechen wir nicht der Norm, was Intelligenz, Aussehen oder Geisteszustand betrifft. Ein bisschen verrückt bist du schon!“, Itachi grinste dabei und erwartete wohl überhaupt nicht, dass sie etwas darauf erwiderte, vor allem da ihr dazu auch wirklich nichts einfiel. Es klang so logisch, dass selbst sie nichts dagegen sagen konnte. „Soll ich mich jetzt beleidigt fühlen, weil du mich gerade als verrückt bezeichnet hast.“, Itachi grinste nur und sah kurz auf die Blumen in seiner Hand, bevor er sie mit einem intensiven Blick fixierte. „Ich möchte mich nur bei deinen Eltern vorstellen!“, er machte einen Schritt auf sie zu, blieb vor ihr stehen, „Ich würde deinen Vater gerne sagen hören, dass er mich umbringt, wenn ich dich schlecht behandle oder dich verlasse.“, ihre Augen brannten und sie spürte, wie die Tränen kamen, „Ich würde ihm gerne antworten, dass ich das niemals tun würde. Ich würde gerne wissen, wie ähnlich du deiner Mutter bist und ich hätte gerne dein Lächeln gesehen, wenn du mich deinen Eltern vorgestellt hättest, als dein Freund.“, eine Träne rann ihr über die Wange, als er leicht lächelte und mit seinen Fingerknöcheln über ihre Wange strich, „Ich hätte deine Eltern gerne kennen gelernt! Aber vor allem, würde ich auch gerne zu deiner Mutter sagen, dass ich jetzt weiß, woher ihre Tochter ihre Schönheit hat.“ „Ich glaube mein Dad hätte dich gemocht und meine Mutter wäre entzückt gewesen.“, schluchzte sie leise. „Glaubst du nicht eher, dass dein Vater mich zum Teufel geschickt hätte, weil mein Ruf ziemlich schlecht ist und deine Mutter, okay, sie wäre verdammt entzückt von mir gewesen. Die Mütter mögen mich immer!“, das überraschte sie so gar nicht. Itachi war immer sehr selbstbewusst und er wäre sicher bei dem Gespräch mit den Eltern seiner Freundin genauso gewesen. Selbstbewusst, charmant, freundlich und einfach nur wunderbar und unwiderstehlich. Natürlich hätte ihr Vater ihn gehasst, weil das sein Job war. Es war der Job jedes Vaters den Freund der eigenen Tochter zu hassen. Ein Klischee, aber es passte einfach immer. Und ihre Mutter hätte ihn wahrscheinlich gemocht, vor allem weil er all das verkörperte, was ihre Mutter sicher auch gefallen hatte. Immerhin gefiel es Kazumi ja auch und ein bisschen war sie schon wie ihre Mutter. „Du hast wahrscheinlich Recht! Ich…“, sie hielt kurz inne, „…ich hätte nur nie gedacht, dass mir das noch so nahe geht, obwohl es schon so lange her ist.“, sie spürte wie sich seine Hand auf ihre Schulter legte, die leicht bebte, da sie deswegen einfach noch fertig war. Vielleicht war es ihr noch nie so bewusst aufgefallen, aber eigentlich war sie deswegen immer noch traurig, todtraurig. „Ich glaube, du wirst niemals darüber hinwegkommen!“ „Sehr optimistisch!“, hauchte sie. „Aber, ich denke, irgendwann wird es vielleicht einfacher. Ich will dir dabei helfen. Lass mich dir helfen!“, sie sah zu ihm hoch, seine Augen waren so freundlich und es schwang kein Mitleid mit. Das hatte sie immer am meisten gehasst, wenn irgendwer sie mitleidig ansah, weil ihm nichts Besseres einfiel, als das leidige `Es tut mir leid! ´. „Gehen wir hinein! Ich will dich meinen Eltern vorstellen!“, sie lächelte leicht und wischte sich die einzelne Träne von der Wange. „Ich freu mich schon!“, er spielte mit, was ihr entgegen kam, da sie jetzt nicht darüber reden wollte, was ihr jetzt wegen ihrer Eltern durch den Kopf ging. Vielleicht war sie es auch einfach leid darüber nachzudenken und wollte damit wohl endlich abschließen. Aber wahrscheinlich hatte Itachi auch Recht, sie würde nie darüber hinweg kommen, aber irgendwann würde sie wohl einfach damit besser klar kommen. Kazumi war wahrscheinlich so nervös, dass sie schon nach zwei Minuten auf dem Weg zu dem Grab ihrer Eltern nach Itachis Hand griff und sie wohl sehr fest drückte. Er erwiderte den Druck, sagte aber nichts dazu, da er wohl wusste, dass er jetzt nichts sagen sollte. Momentan brauchte sie kein Gespräch, sondern wollte sie nur seine Nähe spüren und diese warme, starke Hand, die ihre sanft umschloss. Sie gingen zusammen über einen Kiesweg an den vielen Gräbern vorbei, was sie eigentlich mehr deprimieren sollte, obwohl ihr vollkommen klar war, dass es zum Leben gehörte, dass man eines Tages starb. Aber ihrer Meinung war es einfach nur unfair, wenn man durch einen dämlichen Unfall so einfach aus dem Leben gerissen wurde. Es wäre sicher leichter – was in diesem Sinne auch relativ war – wenn man ein langes, erfülltes und glückliches Leben hatte oder nach langer und schlimmer Krankheit. Unbewusst wandte sie ihren Blick zu einer der Gräberreihen und las die Namen der Verstorbenen. Sie kannte keinen von ihnen, aber es machte sie irgendwie fertig. Sie wusste nur nicht, was sie genau fertig machte. „Wir müssen jetzt links, da drüben!“, dabei deutete Kazumi auf einen Gang zwischen den Gräbern, der direkt zu der letzte Ruhestätte ihrer Eltern führte. „Alles klar!“, sagte er leise, wohl einfach weil er Respekt vor den Toten hatte, „Sei nicht nervös, ich sollte nervös sein. Es sind immerhin deine Eltern!“, sie lachte leise. Diese Art von schwarzem Humor sollte sie eigentlich in Bezug auf das Grab ihrer Eltern sofort unterbinden, aber es stimmte sie irgendwie froh, dass er damit so locker umging und ihr auch das Gefühl gab, dass sie nicht alleine war. Sie war ja nicht allein, sie hatte einen tollen Cousin, der sich immer um sich gesorgt hatte, Freunde, die sie einfach so nahmen wie sie eben war – selbst wenn sie wirklich etwas verrückt war – und eben Itachi, in den sie sich einfach so verliebt hatte, obwohl sie es gar nicht vor hatte. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass du deswegen je nervös wärst!“, murmelte sie leise, als sie mit ihm nach links abbog. Sie müssten nur mehr an fünf Gräbern vorbei und schon wären sie bei ihrem Ziel angelangt. „Ob du es glaubst oder nicht, aber würden wir jetzt nicht zu dem Grab deiner Eltern gehen, wäre ich verdammt nervös. Ein Grabstein antwortet dir zum Glück ja nicht, jedenfalls sollte er das nicht!“, wieder lachte sie leise und es fühlte sich wirklich befreiend an, da sie eigentlich sehr verkrampft war, wenn sie ihre Eltern auf dem Friedhof besuchte. Aber mit Itachi war es einfach leichter und das sollte ihr eigentlich ein Zeichen sein. „Da wären wir!“, es war ein schlichtes Grab vor dem sie standen, schwarzer Marmor mit weißer Schrift. Blumen schmückten das Grab, wahrscheinlich war Jim hier gewesen. Er kümmerte sich sehr rührend um das Grab und bezahlte auch für die Instandhaltung des Grabes wie auch die anfallenden Steuern. Und obwohl sie ihm dafür dankbar war, hatte sie dennoch ein schlechtes Gewissen, da es doch ihre Eltern waren, die hier begraben waren und sie sich eigentlich darum kümmern sollte. Selbst wenn Jim meinte, es wäre in Ordnung solange sie an der Schule wäre und noch kein eigenes Einkommen hatte. Trotzdem fühlte sie sich deswegen schlecht. „Waren deine Eltern nicht verheiratet, oder hat deine Mutter ihren Nachnamen behalten?“, meinte Itachi leise, bevor sie zu ihm hoch sah. „Meine Eltern waren der Meinung, dass sie kein Stück Papier oder Eheringe brauchten um zu beweisen, dass sie sich liebten. Ich hab den Namen meiner Mutter angenommen. Er passt besser zu meinem Vornamen!“ „Finde ich auch! Also, soll ich mich vorstellen oder übernimmst du das?“ „Ich soll dich dem Grabstein vorstellen?“, dabei deutete sie auf das Grab ihrer Eltern und sah ihn verwirrt, „Und du hältst mich für verrückt?“ Itachi lächelte leicht und legte seinen Arm um ihre Schultern um sie näher zu sich zu ziehen. „Du redest doch sicher mit deinen Eltern um ihnen vielleicht zu erzählen, dass du das Stipendium für die Konoha High bekommen hast, oder?“, sie nickte leicht und lehnte sich gegen ihnen um ihr Gesicht halb in seiner Schulter zu vergraben, musste aber aufpassen, dass sie ihr Make-Up nicht verschmierte und vor allem nicht sein Hemd einsaute. „Nur bist jetzt war ich immer alleine.“, murmelte Kazumi nur, bevor sie wieder zu dem Grabstein sah, auf dem mit wirklich schöner, weißer Schrift die Namen ihrer Eltern und deren Geburts- wie Todesdaten. Sie erinnerte sich daran, dass sie die Schrift damals ausgesucht und sie bestimmt hatte, welche Farbe die Schrift haben sollte, dafür entschied ihre Tante welcher Grabstein in Frage kam. Wahrscheinlich hatte ihre Tante ihr diesen Gefallen nur getan, damit sie ihre Trauer vielleicht so besser verarbeiten konnte. „Tu doch einfach so, als wäre ich nicht da, bis du soweit bist. Okay?“, sie nickte wieder und drückte sich dennoch noch einmal fest an Itachi, bevor sie sich von ihm löste und einen Schritt auf das Grab zu machte, während sie aus dem Augenwinkel bemerkte, wie Itachi einen Schritt zurückmachte, wahrscheinlich um ihr die nötige Privatsphäre zu geben. Kazumi atmete noch einmal durch, schloss dabei die Augen, bevor sie auf das Grab sah. Es war schon so lange her, dass sie an diesem Grab stand um endgültig Abschied von ihren Eltern zu nehmen. Damals bei ihrer Beerdigung! Es war ein regnerischer Tag gewesen, was so seltsam zu ihrer damaligen Stimmung gepasst hatte, dass sie sogar fast gedacht hätte, es wäre Absicht gewesen. Sie hatte damals neben Jim gestanden, der die ganze Zeit, während der Beerdigung ihre Hand gehalten und sie erst losgelassen hatte, als sie zu Hause waren. Es waren so viele Menschen zu der Beerdigung ihrer Eltern gekommen. Ihre Tante, ihr Onkel, – er starb selbst ein paar Jahre später – Freunde, Arbeitskollegen, entfernte Verwandte, die sie nicht einmal kannte, oder wusste, dass sie existieren und die sie danach nie wieder gesehen hatte und natürlich ihre drei besten Freundinnen. Sakura hatte neben ihr gestanden und geweint, mehr als sie es selbst getan hatte, da sie ihre Tränen schon am Totenbett ihres Vaters vergossen hatte und sie zu viel geweint hatte. Sie wollte nicht mehr weinen! Sakura hatte Kazumis Eltern sehr gemocht und sie war sehr froh darüber, dass ihre beste Freundin ihr so beigestanden hatte und dass Sakuras Mutter ihr in gewisser Weise eine Ersatzmutter gegeben hatte, selbst wenn sie nie darum gebeten hatte Ino und TenTen waren irgendwo hinter ihr gewesen und hatten sich an ihre Eltern geklammert, wahrscheinlich auch in dem Gedanken, dass sie selbst das nicht mehr konnte…nie wieder. Kazumi hatte sich schon öfters gefragt, wie sich ihr Leben entwickelt hätte, wenn ihre Eltern noch am Leben gewesen wären. Ob sich ihr Charakter ebenfalls so entwickelt hätte oder ob sie überhaupt an diese Schule gegangen wäre? Aber sie hatte sich noch nie gefragt, wie ihre Eltern sich so verhalten hätte, wenn es um bestimmte Themen ging, eben wie Jungs, Liebe, Sex, Alkohol und Schule. Vielleicht wäre ihr Vater etwas ausgeflippt, wenn sie ihm ihren ersten Freund vorgestellt hätte? Ihre Mutter wäre wahrscheinlich ganz cool geblieben, da sie schon immer so gewesen war. Sie konnte sie immer sehr leicht ins Gedächtnis rufen, dass sie selbst auch mal so junge gewesen war. Wahrscheinlich hätte ihr Vater Aaron umgebracht, wenn er erfahren hätte, dass er sie betrogen hatte. Vielleicht hätten ihre Eltern sie unterstützt, wenn sie vorgehabt hätte auf die Konoha High zu gehen? Wie sie wohl auf Itachi reagiert hätten? Es wäre sicher ein seltsames Zusammentreffen gewesen, wenn ihre Eltern den wohl begehrtesten Junggesellen als ihr Freund getroffen hätten. Wer weiß, ob sie ihn wirklich gemocht hätten. Kazumi sah mit leicht verschwommenem Blick auf den Grabstein, bevor sie den Mund öffnete… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)