Last Desire 2 von Sky- (L x BB) ================================================================================ Kapitel 7: In der Falle ----------------------- Das Erste, was Beyond wieder wahrnahm, war eine Stimme. Ein leiser Gesang, der ihm irgendwie vertraut vorkam. Nur klang diese Stimme etwas älter als damals, als er sie zum ersten Mal gehört hatte. Er spürte einen harten und kalten Boden und stramme Fesseln an seinen Handgelenken. Seine Hände waren auf dem Rücken gefesselt und so wie es sich anfühlte, hatte man ihm die Klamotten ausgezogen. Na super, das wird ja immer besser, dachte er und schaffte es irgendwie, sich aufzusetzen. Sein Kopf fühlte sich noch ein wenig dumpf an und er brauchte eine Weile, bis sich seine Sinne wieder klärten. „Na endlich bist du wach. Und ich hatte schon fast Angst gehabt, dass der gute Sam dich ein wenig zu hart rangenommen hat.“ Diese Stimme… Beyond kannte sie nur zu gut und innerlich verkrampfte sich alles bei ihm. Also hatte er sich doch nicht mit seinem Verdacht geirrt. Es war ausgerechnet jene Person, die er gleich nach Sam nie wieder sehen wollte. Vor ihm stand eine sehr zierliche Gestalt, von der sich unmöglich auf dem ersten Blick sagen ließ, ob es ein Mann oder eine Frau war. Das Haar war rötlich und die Augen glänzten bernsteinfarben. Ein eiskaltes und sadistisches Lächeln zog sich über das zarte Gesicht. In seiner Hand hielt er eine Gerte und Beyond ahnte schon, was da gleich noch alles auf ihn zukommen würde. Aber er ließ sich davon nicht im Geringsten beeindrucken. Nie und nimmer würde er klein bei geben und um Gnade winseln wie ein Feigling. Das wäre nun wirklich nicht seine Art gewesen. „Ich hab mir ja gleich gedacht, dass du dahinter steckst, C. Du bist der Einzige der 26, der sich auf Bomben spezialisiert hat und schon im Alter von acht Jahren eine voll funktionsfähige Bombe auf Plastiksprengstoffbasis bauen konnte. Das hat dir den Spitznamen C-4 eingebracht, obwohl du ja eigentlich den Decknamen „Clear“ erhalten hast. Wobei dieser Deckname bei einem so geistesgestörten Sadisten wie dir ja eigentlich vollkommen fehl am Platz ist.“ „Immer noch der alte Charmeur, mein lieber Beyond. Aber es ehrt mich sehr, dass du mich nach all der Zeit immer noch nicht vergessen hast. Ich war ja schon damals total verrückt nach dir, aber du hattest ja nur Augen für A und das war einfach nicht fair! Wo wir beide doch ein viel besseres Pärchen wären…“ „Und dass du eine Bombe unter seinem Bett deponiert hast, um ihn aus Eifersucht umzubringen, findest du okay?“ „Du gehörst zu mir, hast du das verstanden? Du musst doch irgendwann mal einsehen, dass das doch nicht dein wahres Ich ist. A hat dich manipuliert und dich einer Gehirnwäsche unterzogen. Ich bin der Einzige, der erkannt hat, dass diese Bestie in dir dein wahres Ich verkörpert und wonach du dich wirklich sehnst. Aber du läufst davor weg, weil dir die Leute eingeredet haben, dass das nicht du bist und es gefährlich ist. Ich bin der Einzige, der diese Seite an dir liebt! Ich liebe dieses Monster in dir abgöttisch, weil ich genau weiß, dass wir beide das Gleiche fühlen! Deshalb gehörst du zu mir, das muss dir doch klar sein!“ Es hatte sich wirklich nichts geändert und Beyond musste sich wirklich zusammenreißen, um sich und besonders seine Wut in Zaum zu halten. Schon im Waisenhaus war Clear ein absoluter Freak gewesen. Ein Stalker wie aus dem Bilderbuch, der irgendwie eine kranke Faszination für das Monster entwickelt hatte und regelrecht von diesem besessen war. Er war absolut besitzergreifend und wollte es allein für sich haben und deshalb hatte er es besonders auf A abgesehen. Stets und ständig hatte er ihn unter Druck gesetzt und versucht, ihn mit selbst gebauten Bomben zu verletzen oder sogar zu töten. Beyond hatte das schon damals mitbekommen und all diese Unglücke vereiteln können, bis es schließlich dazu kam, dass A Selbstmord beging. Für solch eine Person hatte der Serienmörder nichts anderes als pure Verachtung übrig. „Eines würde mich aber schon interessieren: Hast du deine Finger im Spiel gehabt, als A Selbstmord begangen hat?“ Dieses abartige Grinsen und das gehässige Kichern zeigten eindeutig, dass Beyond mit seinem Verdacht gar nicht mal so falsch lag. „Er war doch sowieso Schuld an der ganzen Misere gewesen. Ich hab einfach nur laut ausgesprochen, was für ein mieser Bastard er war, dass er so mit dir gespielt hat und dass du seinetwegen so leiden musstest. Dass er sich vom Dach gestürzt hat, war allein seine Entscheidung, ich hab ihn nicht dazu gedrängt.“ „Du mieser Bastard…“, knurrte Beyond und presste die Zähne zusammen. In ihm kochte es und er spürte, wie es immer schwieriger wurde, seine Emotionen zu unterdrücken. Aber er durfte jetzt bloß nicht nachgeben. Dieser verrückte Bombenheini durfte seinen Willen nicht bekommen! Freiwillig würde sich Beyond nicht schon wieder von diesem Monster vereinnahmen lassen, welches L so schlimm zugerichtet hatte. Solange er sich vor Augen hielt, für wen er das alles hier tat, konnte er sich auf das Wesentliche konzentrieren. Vergiss niemals, wieso Ryuzaki erschaffen wurde und warum A das alles für dich getan hat. Er wollte, dass ich ein normales Leben führen kann und nicht ständig in der Angst leben muss, dass ich irgendwann wieder die Kontrolle verliere, weil ich mich zu sehr von meinen Gefühlen beherrschen lasse. Beyond atmete tief durch und versuchte, seine kühle und menschenfeindliche Seite wieder zurückzugewinnen und seine Gefühle wieder vollständig zu unterdrücken. Er lächelte kalt und warf Clear einen fast schon hochmütigen Blick zu. „Du willst mir einreden, was ich zu sein habe? Als ob ich mir von einem Rotzbengel wie dir sagen lasse, was ich bin. Ich allein entscheide hier und Fakt ist nun mal, dass das Monster in mir nicht das ist, was ich sein will. Diese Kreatur hat mir genug Scherereien gemacht und ich sehe auch nicht ein, warum ich es wieder loslassen soll.“ Doch C ließ sich nicht beeindrucken. Im Gegenteil. Es schien so, als hätte er auf so eine Antwort sogar gehofft, denn nun kam er zu ihm und verpasste ihm einen Tritt ins Gesicht. Beyond verlor beinahe wieder das Bewusstsein und ihm wurde kurz schwarz vor Augen, da drückte C auch schon sein Gesicht mit dem Fuß zu Boden und schien dabei seinen Spaß zu haben. „Du weißt doch nicht, was du da sagst, weil du die Wahrheit nicht akzeptieren kannst. Das Monster, wie du es nennst, ist doch genauso ein Teil von dir und ich kann verstehen, wie du dich wirklich fühlst. Denn du bist nicht der Einzige, der jemanden so sehr liebt, dass er ihn am liebsten in Stücke reißen würde.“ „So ein Quatsch. Wenn man jemanden liebt, dann verletzt man ihn nicht und bringt ihn auch nicht um.“ „Das sagst du, weil du in deiner jetzigen Verfassung gar nicht erkennst, was wahre Liebe ist! Ich für meinen Teil liebe dese Bestie in dir. Ich liebe dich sogar so sehr, dass ich dich am liebsten aufschlitzen würde.“ Und mit diesem Aufschrei schlug Clear mit der Gerte auf Beyonds Rücken, doch dieser biss die Zähne zusammen und versuchte, den Schmerz zu ignorieren. Er durfte sich nicht darauf einlassen und diesen Schmerz nicht zu nahe an sich heranlassen. Wenn das passierte, konnte er nicht mehr garantieren, dass er noch bei Verstand blieb. Dieser durchgeknallte Bombenleger konnte tun und machen was er wollte, aber so schnell würde er Beyond Birthday nicht in die Knie zwingen. Die Schläge wurden stärker und der Druck auf seinen Kopf wurde so stark, dass der Serienmörder schon befürchtete, dieser würde ihm gleich zerquetscht werden. „Na, wie fühlt sich das an? Spürst du schon dieses brennende Verlangen danach, noch mehr zu leiden und auch mich leiden zu lassen? Mach dir doch nichts vor. Ich weiß, dass du es in dir schlummert. Lass es raus! Lass mich diese Bestie sehen, die ich über alles liebe.“ „Du kannst mich mal.“ Damit setzte es die nächsten Schläge mit der Gerte, nur dieses Mal nicht auf den Rücken, sondern weiter unten und in Beyond begann es wieder zu brodeln. Er wollte diesen dreckigen kleinen Bastard umbringen und ihm den Hals umdrehen. Nur war das in seiner jetzigen Lage nicht möglich. Er war gefesselt und mit den Lederriemen, die um seinen nackten Körper geschnürt waren, hatte er ohnehin nicht viel Bewegungsfreiheit. Im Grunde genommen konnte er so gut wie gar nichts tun. Das Einzige, was er tun konnte war, zu warten, bis Clear nahe genug war, dass er ihm den Hals durchbeißen konnte. So schnell würde das wohl leider nicht passieren. Aber trotzdem war das für ihn noch lange kein Grund, Schwäche zu zeigen und nach der Pfeife eines Bekloppten zu tanzen, der meinte, er würde wissen, wer er wirklich war. So ein Schwachsinn. Clear hatte doch überhaupt keine Ahnung, wer er war. Dieser Freak liebte ihn doch gar nicht, sondern nur das, was er in ihm zu sehen glaubte. Nämlich ein Monster. Es war nur eine Wahnidee, in die er sich hineinsteigerte. „Ich werde schon dafür sorgen, dass du dir endlich klar wirst, was du wirklich bist und dass du mir gehörst. Dann wirst auch du mich lieben, dass du mich am liebsten in Stücke reißen würdest.“ „Pah, dafür brauch ich dich nicht extra zu lieben.“ „Warte es nur ab. Ich werde dir wieder beibringen, dass Schmerz der einzig wahre Ausdruck aufrichtiger und leidenschaftlicher Liebe ist.“ „Nein danke, ich verzichte.“ Damit nahm er seinen Fuß wieder von Beyonds Kopf weg, doch bevor dieser reagieren konnte, wurde ihm auch schon etwas um den Hals geschnürt, was sich wie ein Halsband anfühlte. Das alles war so erniedrigend und demütigend, aber er schluckte das alles herunter und versuchte sich einzig und allein darauf zu konzentrieren, möglichst lange durchzuhalten und auf eine Chance zu warten, diesen Verrückten umzubringen und dann eine Möglichkeit zu finden, Sam auch gleich aus dem Weg zu räumen. Hauptsache war nur, dass L nichts zustieß und Watari auf ihn aufpasste. Selbst für den Fall, dass C auf dumme Gedanken kommen und einen weiteren Anschlag planen sollte, hatte er dem alten Engländer eine Notiz da gelassen, dass er gut auf L aufpassen sollte, da dessen Leben in großer Gefahr war. Beyond hatte gewusst, dass er hier in diese Situation geraten würde. Es war unvermeidlich gewesen, weil er es mit zwei extrem gefährlichen Subjekten zu tun hatte. Dem namenlosen Schrecken von Amerika „Sam Leens“ und dem geisteskranken Bombenspezialisten C alias Clear. Seine einzige Chance, L aus der Schusslinie zu holen, bestand einzig und allein darin, sich freiwillig auszuliefern. Und nun musste er nur noch sich selbst beweisen, dass er diese Tortur irgendwie durchstehen konnte. „Ich hatte gehofft, dass du das sagst, mein Lieber“, flüsterte C in sein Ohr und drückte seinen Oberkörper mit dem Fuß hinunter. „So hab ich wenigstens die Chance, dich zu deinem Glück zu zwingen.“ Beyond biss sich unmerklich auf die Unterlippe und sein Körper verkrampfte sich. Irgendwie hatte er das ungute Gefühl, dass da noch ziemlich viel auf ihn zukam. Was hatte C bloß mit ihm vor? Mit Sicherheit nichts Gutes, so wie er ihn einschätzte. Der würde ihm noch ordentlich die Hölle heiß machen. Ein plötzlicher Ruck an seinem Halsband schnürte ihm die Luftzufuhr ab und er wurde gewaltsam hochgezerrt und dann fiel er rücklings wieder zu Boden. C drückte ihn mit einem Fuß auf dem Bauch runter und fuhr langsam mit der Gerte über den nackten Oberkörper des Serienmörders. „Eine Schande, dass du dich damals angezündet hast. Aber andererseits stehen dir die Narben irgendwie. Sie passen mehr zu deinem wahren Wesen, wenn ich es so recht bedenke. Ein paar werde ich dir auch noch verpassen, so viel kann ich dir schon mal versprechen.“ Er schlug wieder mit der Gerte zu und traf Beyonds Brust. Da aber an der Stelle die meisten Hauttransplantationen vorgenommen worden waren, spürte er dort nicht sonderlich viel und das kam ihm zugute. C hatte womöglich mitgehört, dass er nicht sehr viel Gefühl in einigen Stellen seines Körpers besaß, aber er wusste nicht wo. Nicht einmal L hatte er davon erzählt. Womöglich konnte sich das jetzt langsam bezahlt machen. „Du kannst mit mir machen was du willst“, sagte Beyond schließlich und sah ihn mit einem verächtlichen Blick an. „Aber du vergisst, dass ich der größte Sturkopf von allen bin und auf niemanden höre.“ „Nun… es wird sich noch sehr bald zeigen, wer hier von uns den längeren Atem hat. Denn ich werde noch sehr viel Spaß mit dir haben.“ Dieser widerliche kleine Dreckskerl, dachte Beyond und sah ihn hasserfüllt an. Mit einem hämischen Grinsen schlug C erneut zu, dieses Mal weiter unten und Beyond biss sich fast die Unterlippe blutig, um nicht zu schreien. Der Schmerz war höllisch und selbst er hätte nicht damit gerechnet, dass Clear ihn ausgerechnet an seiner empfindlichsten Stelle schlagen würde. Aber was hatte er von so einem ausgekochten Sadisten wie ihm denn auch anderes erwartet? Das konnte ja noch echt heiter werden… Ein kräftiger Tritt in den Brustkorb presste ihm alle Luft aus den Lungen und er gab ein ersticktes Stöhnen von sich. Er rang nach Luft, musste krampfhaft husten, da kniete sich Clear neben ihm nieder und fuhr mit seinen Fingernägeln über Beyonds Brust, während er ihn küsste. „Ich frage mich wirklich, ob du jemals von einem anderen Mann rangenommen wurdest. Dass du es A und L ordentlich besorgt hast, das hab ich ja mitgekriegt. Aber du selbst bist noch Jungfrau, oder?“ Beyond sagte nichts, aber innerlich begann er zu zittern, denn er begann zu ahnen, was Clear mit ihm vorhatte und das gefiel ihm noch weniger, als von ihm zusammengeschlagen zu werden. Als er plötzlich eine Berührung zwischen seinen Beinen spürte, zuckte er und sein Körper krampfte sich zusammen. Und das erwies sich als nicht gerade vorteilhaft, als er spürte, wie Clears Finger mit Gewalt seinen Weg in sein Inneres suchte und es sich als sehr schmerzhaft gestaltete. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, er presste die Zähne zusammen und versuchte still zu bleiben, aber er konnte leider nicht verhindern, dass sich Tränen in seinen Augenwinkeln sammelten, als der Druck in seinem Inneren immer stärker wurde und es sich wie ein brennender Stich anfühlte. „Na so was. Da zeigst du doch endlich mal deine andere Seite. Offenbar hatte ich recht. In dem Fall hab ich eine ganz besondere Überraschung für dich. Sam!“ Sam? Als Beyond diesen Namen hörte, schrillten bei ihm sämtliche Alarmglocken, er versuchte sich irgendwie freizukämpfen, doch Clear drückte ihn unerbittlich zu Boden und schon sah der Serienmörder, wie Sam Leens hinzukam. Sein Blick war starr und ausdruckslos, die Augen leer und ohne Leben. Beyonds Herz begann zu rasen, als er realisierte, was Clear da eigentlich mit ihm vorhatte und er bekam Angst. Das konnte doch nicht sein Ernst sein! „Was… was hast du vor?“ „Ich habe mich wirklich gefragt, wie es sich anfühlen muss, wenn sich dein schlimmster Feind an dir vergeht. Wobei… mit L hast du ja eigentlich das Gleiche gemacht, nur werden hier jetzt einfach die Rollen getauscht. Und ein weiterer Unterschied ist, dass Sam keine Gefühle hat. Also geht das für mich in Ordnung, wenn er dich als Erster rannimmt. An dieser Seite von dir habe ich ja auch kein Interesse. Ich werde meinen Spaß mit dir haben, wenn du mich endlich das Monster in dir sehen lässt. Und ich nehme das alles natürlich schön auf Kamera auf, um ein hübsches Andenken zu haben.“ Kamera? Dieser kranke Sadist wollte das Ganze auch noch filmen? Beyond folgte Sams Blick und entdeckte tatsächlich mehrere Kameras, welche direkt auf ihn gerichtet waren. Fassungslosigkeit und Entsetzen überkamen ihn, als er sich bewusst wurde, auf was er sich da überhaupt eingelassen hatte. Das konnte doch nur ein furchtbarer Alptraum sein. Er hatte ja mit einigem gerechnet, aber nicht damit, dass Clear so weit gehen würde. Und dann ausgerechnet Sam Leens. Der Mann, der ihn fast umgebracht hatte und vor dem er sich als einzigen Menschen auf der Welt wirklich fürchtete. Das war einfach zu grausam. Das konnte Clear doch nie und nimmer wirklich ernst meinen. „Du hast die Wahl, Beyond. Entweder du lässt endlich das Monster frei, oder ich werde dich eben dazu zwingen müssen.“ Selbst wenn er wirklich das vorhat, was ich befürchte, darf ich nicht nachgeben. Egal was mir noch bevorsteht, ich muss bei Verstand bleiben und den passenden Moment abwarten, um Sam und diesen dreckigen Sadisten umzubringen. Und wenn ich ihnen beiden dafür in den Kehlkopf treten muss! Die werden mich niemals klein kriegen. Egal was sie tun werden. Von mir hören die keinen Ton, ganz sicher nicht! Beyond biss sich fester auf die Unterlippe und spürte Clears Fingernägel auf seiner Haut. „Wobei… ich hab ja gehört, dass dein Vater ein echt übler Zeitgenosse gewesen sein soll. Womöglich hat er sich ja schon an dir vergnügt. Dementsprechend müsstest du ja eigentlich schon wissen, wie es sich anfühlen muss.“ „Hör bloß auf, dir irgendwelche Geschichten über meine Kindheit zusammenzuspinnen, wenn du doch sowieso keine Ahnung hast.“ „Macht dich das etwa sauer, dass ich über deinen verhassten Vater rede?“ Beyond wollte etwas erwidern, unterließ es aber, als er plötzlich einen stechenden Schmerz in seinen Brustwarzen spürte und sah, dass Clear Klammern angebracht hatte. Sein Atem wurde schwerer und sein Gesicht verzog sich vor Schmerz. Dabei wusste er genau, dass dieser kranke Sadist noch nicht einmal angefangen hatte. Aber es änderte nichts daran. Er hasste es. Er hasste es einfach, von ihm angefasst zu werden und ihm wurde schlecht. Am liebsten hätte er sich übergeben. Schließlich wurde ihm eine Augenbinde angelegt, um es noch schlimmer zu machen. Sein Herz begann schneller zu schlagen und er fragte sich, was denn wohl noch kommen würde. Doch zuerst kam nichts, oder zumindest spürte er kaum etwas, da Clear irgendetwas an seinem Bauch und seinem Oberkörper machte. Aber dann vernahm er einen sehr schwachen, aber dennoch vertrauten Blutgeruch. Und dann spürte er an den weniger tauben Stellen Clears Zunge, die gierig das Blut aufleckte. Dieser Kerl hatte ihm also die Haut aufgeschnitten und ließ ihn sprichwörtlich bluten… „Ich kann schon gut verstehen, warum Blut dich so berauscht. Es ist wie eine Droge, nicht wahr?“ Und bevor der BB-Mörder etwas erwidern oder antworten konnte, küsste Clear ihn und schob seine Zunge in Beyonds Mund. Dieser schmeckte diesen metallischen Geschmack nun selbst und spürte, wie das Adrenalin in seinen Körper floss. Blut… es berauschte ihn jedes Mal und raubte ihm fast den Verstand. Es rief Bilder in ihm wach… Erinnerungen… Gefühle. In einer Kurzschlussreaktion biss er Clear auf die Zunge, woraufhin dieser sofort die Lippen von ihm löste. Doch anstatt, dass er sauer wurde, lachte er nur. „So gefällst du mir am Besten: Widerspenstig bis zuletzt. Aber keine Sorge. Bevor ich den guten Sam an dich ranlasse, will ich noch ein bisschen mit dir spielen. Es wäre doch sonst viel zu langweilig.“ Er hörte ein Rascheln und wurde umso nervöser, vor allem weil er nicht sah, was da gerade um ihn herum geschah. Er sah rein gar nichts, dann aber hörte er, wie Clear „Sam, hilf mal ein bisschen“ rief und plötzlich seine Beine angewinkelt wurden. Sofort begann er sich nach Leibeskräften zu wehren und zu treten. „Nehmt eure dreckigen Finger von mir, ihr perversen Schweine!“ rief er und schaffte es tatsächlich, sich zu befreien, doch da wurde ihm etwas gegen den Hals gedrückt und ein Stromschlag raste durch seinen Körper und sämtliche Muskeln begannen sich zu verkrampfen, während er sämtliche Kontrolle über sich selbst verlor. Es tat weh… es brannte! Wirklich alles verkrampfte sich schmerzhaft in ihm. Beyond glaubte schon fast, ohnmächtig zu werden, da hörte es endlich auf und er sank kraftlos und erschöpft zusammen. Die Stelle an seinem Hals, wo ihn der Elektroschocker berührt hatte, brannte und tat weh. Da er nicht die Kraft aufbrachte und mit dem Bewusstsein rang, konnte er sich nicht zur Wehr setzen, als Sam erneut seine Beine anhob, damit Clear freie Bahn hatte. Es brachte nichts, sich zu wehren. Es brachte überhaupt nichts. Egal was er auch tat, die beiden würden ihn einfach in die Knie zwingen und ihn noch härter bestrafen. Er musste da durch und versuchen, es irgendwie zu ertragen. Aber er wollte nicht. Er wollte das alles nicht! Gab es denn keine andere Möglichkeit, als bei Verstand zu bleiben und abzuwarten, bis sich endlich eine Chance ergab, die beiden zu töten und dann zu L zurückzugehen? L… Es war der einzige Gedanke, den er zu fassen vermochte, als ein irrsinniger Schmerz ihn durchfuhr und er wirklich alles geben musste, um nicht zu schreien. Sein Innerstes fühlte sich an, als würde es auseinander gerissen werden. Sein ganzer Körper verkrampfte sich, seine Brust schnürte sich zusammen, als ein gewaltsamer Druck ausgeübt wurde, der einfach zu viel für ihn war. Sein Gesicht wurde leichenblass und kalter Schweiß lief seine Stirn hinunter. Hört auf, wollte er sagen, doch er brachte kein Wort hervor. Bitte hört auf! „Meine Güte“, murmelte Clear und grinste amüsiert. „Das sieht übel aus. Ich glaub, das muss echt wehtun. Aber du musst noch ein wenig durchhalten, Beyond. Wir müssen dich nämlich noch vorbereiten, bevor es losgeht.“ Nur halbwegs bekam der Serienmörder die Worte von C mit. Zwar hörte er sie, aber er war durch diesen unerträglichen brennenden Schmerz so betäubt, dass er sie nicht verstand oder verarbeiten konnte. L… Ohne es zu wollen, kamen ihm wieder Tränen. Seine einzigen Gedanken waren, wie sehr er es bereute, L das Schlafmittel gespritzt zu haben und dass er ihn so sehr verletzt hatte. Und ebenso tat es ihm leid, dass er ihn so behandelt hatte. Es blieb ihm nur noch, diese Tortur hier irgendwie zu ertragen, ohne verrückt zu werden. Doch er begann langsam zu zweifeln, dass er das lange durchhalten würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)