Mirror's Edge von Aphelios (Monkey D. Mina am Rand des Spiegels) ================================================================================ Kapitel 6: Save Our Souls ------------------------- Puhhhh … Ich jetzt im Verzug, zumindest in meiner persönlichen Deadline, die zwei Tage nach dem alten Erscheinungsdatum liegt. *seufz* Also bei mir ist irgendwie in letzter Zeit immer nur was los! Jetzt musste eine meiner besten Freundinnen bei mir einziehen. Ich wohne übrigens noch daheim -.-* Da sie so Stress wegen ihrer Eltern. Na ja und sonst muss ich hier und da sein und last but not least ist in dieser Woche sogar zweimal Gastspiel. Mir geht’s wie Mina – ich hab auch keine Zeit mehr. v_v Kann ich das nicht wie bei Momo machen und mir das auf ner Bank anlegen? Wie schwer! Es gab sogar drei Lieder auf einmal die zu diesem Kapitel passen und ich konnte mich bis zum Schluss nicht wirklich entscheiden … *seufz* @Mira-D-Kim: *kekse mampf* Mhhhhmmm … Lecka. Für die ENS bist du schon eingetragen. *hihi* Hast sie sicher auch schon erhalten. :) Das mit dem Realitätsverlust ist mir ganz spontan eingefallen. Fand es auch urkomisch. *dir einen schönen erdbeerkuchen da lass mit schokobezug* @lazyBabe: Meine Heldin! *schokobrunnen und früchte hinstell* Was würde ich nur ohne dich machen? *gg* Wurde ja auch Zeit das Garp ein bisschen Verantwortung übernimmt! Also ich für meinen Teil glaub ja das Ao das auf Aka Inu oder Ki Zaru abwälzt. Einfach ein paar Akten bei ihnen auf den Schreibtisch gelegt. Aber das ist meine ganz geheime Theorie. Wer weiß vllt. macht Mina das irgendwann auch mal. So ganz zufällig natürlich!^^ Da bin ich genau so gespannt wie du! *lol* Wichtig: Ich verwende hier ziemlich viele nautische Begriffe. Bitte lest diese zuerst, am Ende des Kapitels, durch. Ich durfte leider von Animexx.de kein Zusatzkapitel mit nautischen Begriffen verwenden. Lg Kuzan-chan ~*~*~*~*~* Unsere Lippen blau und rissig, frieren fest am kalten Stahl und wir leidenu unterm Nordlicht, bis zum ersten Sonnenstrahl. Mit dem Packeis driftet langsam unsere letzte Hoffnung fort, unser Funker in der Kammer betet dieses eine Wort: SOS! Wer rettet unsre Seelen? SOS! Wer zeigt den Weg ins Licht? SOS! Ist dort jemand der das Schweigen bricht? Subway to Sally - SOS ~*~*~*~*~* Vergangenheit 6. Save Our Souls Die Fahrt ins Sabaody Archipel war alles andere als eine Kreuzfahrt. Beim Überqueren des Rivers Mountain hatte ich mich panisch an den Großmast gekrallt und geschrieen. Ich dachte mein letztes Stündlein hätte geschlagen, während sich Opa dabei köstlich amüsierte. Jetzt war es mal wieder so weit, das Wetter schlug um. Der Florian Triangel lag hinter uns und das Hauptquartier direkt voraus, aber schwerer Wellengang hinderte uns am einlaufen. Gott sei Dank hatte ich mich inzwischen einigermaßen an das Schwanken des Schiffes gewöhnt, auch an das unbeständige Wetter der Grandline. Dennoch war mir so flau im Magen. Misstrauisch hielt ich mich am Dollbord fest, den Blick Richtung Wolken. Die Wolkentürme verdichteten sich immer mehr und bald zuckten die ersten Blitze durch den Himmel. Ein Sturm zog auf und wir konnten nicht in den Hafen. Die Seemänner rannten auf dem Deck umher. Ein Grossteil kletterte die Wanten hoch zum Topmast um die Segel besser zu sichern. Außerdem ließ man den backbord Anker noch zu Wasser, um das extreme schwoien etwas einzudämmen. Großvater selbst gab die Befehle. Zwar hatte mich einer der Seekadetten bereits angelernt, aber mehr als Kartoffel schälen und Deck schruppen durfte ich noch nicht. Mir blieb im Moment nichts anderes übrig als aus dem Weg gehen und mich festhalten. In einer halben Glasen hatte sich der Himmel vollends verdunkelt und die Wellen wuchsen zusehends. Meine schwarzen Haare wirbelten wie wild umher, so dass ich sie zwangsweise zu einen Pferdeschwanz zusammenband. Jedoch lösten sich ein paar Strähnen wieder und rutschten mir ins Gesicht. „Mina!“, schrie Caruso. Er und ein paar Männer hielten das Ende (Nautischer Begriff) des Großbramsegels fest, welches sich bei dem Wind gerade gelöst hatte. Das Segel blähte sich auf und die Soldaten waren kaum fähig die Tampe zu halten. So schnell ich konnte rannte ich zu ihnen, bevor ich sie jedoch erreichte hob eine Welle das Schiff an. Es kippte sofort Richtung steuerbord. Wasser brach über die Reling und ich, wie ein paar andere Männer schlitterten übers Deck. Als der Viermaster im Wellental wieder zurück schwang wäre ich wieder zurück gerutscht, wenn ich mich nicht an der backbord Reling festgehalten hätte. Während meiner unfreiwilligen Rutschpartie riss ich mir das Knie blutig, doch die Versorgung der Schramme musste warten, denn eine erneute Windböe hob Caruso hoch. Ich sprang zu den zwei Matrosen, die noch mit beiden Beinen auf dem Deck standen. Caruso hatte inzwischen losgelassen und flog in die Wanten, die ihn, Gott sei Dank, sicher abfingen. Zwei weitere Soldaten wurden von den Füßen gerissen, als eine Welle über Deck schwappte. Jonathan, ein Leutnant, erreichte endlich das Großsegel und zog es wieder hoch. Knisternd und zischend kündigte sich weiteres Unheil an. „Elmsfeuer!“, schrie jemand. Caruso, wieder auf den Beinen, nahm das Ende und vertaute es fest. Beide sahen wir zum Krähennest auf. Ein weißer Blitz schoss in die Mastspitze, dabei entstand ein ohrenbetäubender Lärm. Es dauerte nur kurz, aber ein Funkensprung genügte und der Mast fing Feuer. Ich konnte Opa hören wie er gegen den Wind brüllte: „Löscht das Feuer!“ Selbst er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Der Wind schwoll weiter an und das Schiff schaukelte wie eine Nussschale hin und her. Und dann… dann brach die Hölle los. Grollend öffnete sich der Himmel und schwerer Regen prasselte nieder. In Sekunden waren mein weinrotes Top und der Rock patschnass. Die Haare klebten mir schwer im Gesicht, Wasser perlte an den Wangen hinab und das alles während ich noch ordentlich durchgeschüttelt wurde. Ein Grossteil der Matrosen versuchte das Elmsfeuer zu löschen, doch sie scheiterten am Wellengang, in dem sie bei jeder Welle übers Deck rutschten. Nicht mal an der Reling konnte man sich noch richtig festhalten. Alte eingefleischte Seemänner glauben, das Elmsfeuer großes Unglück ankündigte. Im Stillen hoffte ich, das es sich dabei nur um Aberglaube handelte. Als das Schiff in ein weiteres Wellental nach backbord kippte, lehnte ich mich über die Reling um nicht wie ein paar andere übers Deck zu schlittern, dabei konnte ich einen Blick auf die Ankerleine werfen. Mit Entsetzten musste ich zusehen wie sich das Ende bereits aufdrehte und immer mehr Litzen rissen. DAS war eine Katastrophe! Gerade als ich losschreien wollte, war es auch schon zu spät. Mit einem kräftigen Ruck und einem Ächzen warf sich der Viermaster sofort Richtung steuerbord. Ausnahmslos alle Menschen auf dem Schiff zog es den Boden unter den Füßen weg. Ein Paar, wie ich, flogen quer übers Deck. Schmerzhaft prallte ich gegen das Dollbord der Reling und stürzte zu Boden. Zwar konnte ich das Knacken wegen dem heulenden Wind nicht hören, aber ich spürte es ganz deutlich. Stöhnend presste ich meine Hand auf die sehr wahrscheinlich gebrochenen Rippen, zog sie aber mit einem Schmerzschrei wieder zurück. Die waren ab. Die nassen, klebrigen Klamotten, der eiskalte Wind, starker Seegang und mein schmerzender Brustkorb zerrten stark ein meinen Kräften. Erschöpft versuchte ich mich an der Reling hoch zu ziehen, aber genau in dem Moment brach eine Welle über mich hinein. Sie spülte mich einfach übers Deck und über den Rand des Schiffes. Mir blieb nicht einmal Zeit für einen Hilferuf. Unmengen von Wasser zogen mich hinab in die Tiefe, als würde der Ozean nach mir greifen. Strampelnd versuchte ich der Naturgewalt zu entkommen und tatsächlich ließ sie mich für einen Augenblick los. Mein Kopf durchbrach die Wasseroberfläche. Luft! Wie schön diese wunderbare Luft war! Begierig füllte ich meine Lungen damit und sah mich anschließend nach der „Eastern Mary“ um, musste aber stocken. Bei jedem Atemzug stachen tausend Messer in meinen Brustkorb, auch das schwimmen bereitete mir schmerzen. Die „Eastern Mary“ ist meine einzige Hoffnung! Immer panischer schwamm ich, so weit es meine Verletzung zuließ, im Kreis. „Hilfe!“, schrie ich mehrmals verzweifelt. Aber nur der tosende Wind antwortete. Bald fühlten sich meine Beine an, als hätte man sie mit Blei gefüllt. Jeder Beinschlag wurde schwerer, unregelmäßiger und langsamer. In einem unachtsamen Moment tauchte ich sogar kurz unter. Prustend kam ich wieder hoch, doch gleich darauf brach eine Welle über mir zusammen. Ein weiteres Mal sank ich hinab in die Dunkelheit. Diesmal fehlte mir aber nicht nur die Kraft, auch das Brennen und Stechen in meinen Brustkorb nahm zu. Angst erfüllte mich. Ich will noch nicht sterben, nicht hier! Meine Lunge war am zerplatzten, der Druck, der sich durch die fehlende Luft in ihr aufbaute, war unerträglich. Irgendwann gab ich nach. Große und kleine Luftblasen entwichen mir und trieben nach oben. Aus Reflex versuchte ich die Leere zu füllen, stellte aber schnell fest das Wasser definitiv das Falsche war! Wie ein Embryo krümmte sich mein Körper und verzweifelt versuchte ich einerseits an Luft zu kommen, die nicht da war und andererseits das bereits vorhandene Wasser wieder los zu werden. Bald fühlte ich mich wie in Watte eingepackt. Da gab es plötzlich keine Schmerzen mehr, die Angst schwächte ab und selbst die Kälte in meinen Gliedern ließ nach. Mehr und mehr sank ich hinab. Weiter… weiter in die Tiefe des Nichts. ~*~*~*~* Als der Morgen graute flaute der Sturm bereits ab. Erschöpft saßen einige Matrosen der Eastern Mary auf dem Deck verteilt. Diejenige, die noch stehen konnten, verteilten Decken und heißen Tee, an die zitternden und durchweichten Elendshäufchen. Mehr waren sie auch nicht mehr nach so einen gewaltigen Unwetter. Minato, der Schiffsarzt, machte besorgt seine Runde durch die Reihen der Crew. Schwer bewaffnet mit seinem Koffer, der gefüllt mit Verbänden und Schmerzmitteln war, musste er an fast jeder Person halt machen. Es waren einige gebrochene Knochen zu richten. Der Teil, der Glück hatte, war mit ein paar blauen Flecken davon gekommen und einer Unterkühlung. Gerade half man Jonathan auf um ihn in seine Koje zu begleiten und langsam, aber sicher leerte sich das Deck. Minato wandte sich nun der Person am Bug des Schiffes zu. Garp. Er stand schon eine geraume Weile dort und hielt Ausschau nach seiner Enkelin. Man hatte ihn bereits darauf hingewiesen, das es besser wäre trockene Kleidung anzuziehen oder sich schlafen zu legen, aber die Antwort war immer die gleich. Nein. Selbst eine Decke lehnte er ab. Die Soldaten hatten sie dringender nötig als er, meinte er nur, ohne seinen Blick von Meer abzuwenden. „Vizeadmiral?“, Minato hatte sich nun ein Herz gefasst, wusste er ja wie aufbrausend Garp war. „Ihr solltet euch nun auch ausruhen. Mina ist bereits seit 12 Glasen im Meer… es ist kaum mö…“ „Sie schafft das!“, unterbrach Garp ihn schroff. „Bei allem Respekt. Nicht mal Ihr könntet bei 16 Grad so lange überleben und wenn sie nicht erfroren ist, dann wäre sie ertrunken. Der Welleng…“, „GENUG! Ich kenne Mina und weiß, das sie es schafft.“ Es war sinnlos weiter darüber zu reden. Garp würde nicht weichen, also konnte nur noch ein Kompromiss getroffen werden. Der Arzt seufzte schwer, war er doch auch schon am Ende seiner Kräfte angekommen. „Dann werde ich jetzt weiter nach ihr Ausschau halten. Sobald Ihr dann ausgeruht seit, könnt Ihr selbst wieder nach Mina suchen.“ Minato konnte sehen wie der Vizeadmiral kurz überlegte, jedoch letztendlich nickend zustimmte. „In Ordnung.“ Einerseits freute sich der Blonde, dass er Garp zum Schlafen bewegt hatte, andererseits musste er nun Wache schieben, dabei fiel es ihm jetzt schon schwer zu stehen. Wohl oder übel musste er da wohl durch. Seine saphirblauen Augen suchten wachsam das immer noch unruhige Meer ab, doch bis zur Kimm war keine Spur von dem Mädchen. „Doktor?“, fragte Takuya, ein schwarzhaariger Gefreiter, dessen honigbraune Augen eine tröstliche Wärme verbreiteten. „Kann ich Ihnen helfen?“, „Nein, ich denke nicht. Mina wird… ich glaube nicht, das sie noch lebt.“ Betrübt senkte Takuya den Kopf. „Sie haben Recht, aber vielleicht doch. Wer weiß? Die Hoffnung stirbt zuletzt, nicht wahr? Kommen Sie, ich helfe Ihnen!“ Damit zog er die Decke, die um seine Schultern lag, fest zu und stellte sich neben Minato um ebenfalls nach den zwei Verschollenen zu suchen. Es dauerte nicht lange, da folgten den Beiden weitere drei Matrosen bis am Schluss auf jeder Seite des Schiffes welche standen, sogar ins Krähennest hatten sich zwei hoch geschleppt und alle riefen laut: „Mina! Caruso!“ Auch Garp trat wieder an Deck und sah mit einer Mischung aus Stolz und Trauer auf seine Mannschaft. Noch zwei Glasen suchten und riefen sie nach ihnen, doch dann konnten sie in den Hafen einlaufen. Die Crew lehnte dies ab – hofften sie doch alle noch auf ein gutes Ende. Dennoch lehnte der Vizeadmiral ab. Die Eastern Mary hatte einige zerrissene Segel, einen angeknacksten Besanmast, nur noch einen Anker und etliche gerissene Taue. Außerdem waren alle erschöpft und teilweise schwer verletzt. So schwer es der Knochenfaust fiel, er musste zum Wohle der Mannschaft handeln und in den Hafen fahren. „Holt den Anker ein und setzt das Sturmfock, wir laufen ein!“, befahl er bestimmt und endgültig. Ein Murren ging durch die Reihen, aber sie beugten sich den Befehlen. Leise und ohne Worte machten sie sich an die Arbeit. Zogen den Anker hoch und holten aus dem Lagerraum das Sturmfock um es vor die zerstörten Groß -, Bram – und Unterbramsegel zu hängen. Es war eine schwere und langwierige Arbeit, besonders da die Hälfte der Crew ausfiel. Normalerweise gab es dabei immer Beschwerden, Meckereien und sogar kleine Streits, aber heute zogen sie es alle vor zu schweigen. Caruso war ein geachtetes Mitglied gewesen, er hatte sich sogar gewünscht Offizier zu werden. Über Mina wussten sie nicht fiel, außer, und das hatte sehr schnell die Runde gemacht, das sie Garps Enkelin sein sollte. Ein paar Mal hatte sie auch von einer Offizierslaufbahn gesprochen, aber keiner hat sie da so wirklich ernst genommen. Offizier – eine Frau! Nur Flottillenadmirälin Kranich hatte es als Frau so weit geschafft und selbst das war harte Arbeit gewesen. Während ein Mann schon längst den Status eines Vizeadmirals erreicht hätte, mit der Leistung, würde sie vermutlich niemals mehr werden. Ächzend wurde die Ankerleine hochgezogen, erst dann wurde das Sturmfock gesetzt. Es hing einen kurzen Moment lose bis der Wind sich darin verfing und es sich aufblähte. Langsam nahm die Mary fahrt auf Richtung Hafen. Sora, ließ sich immer wieder von ihren zwei Assistenten den Abstand zwischen den Klippen des Festlandes und den Wellenbrechen für den Hafen geben. Äußerst vorsichtig konzentrierte sich die Navigatorin auf das Schiff, jeder Ausbruch aus ihrer Fahrrinne durch eine Meeresströmung könnte zum Schiffsbruch führen. Da! Der Viermaster drückte nach backbord. Schnell und vorsichtig korrigierte sie den Kurs und brachte sie, fast alle, sicher in den Hafen – nach Hause. ~*~*~*~*~* Mein Aufwachen gestaltet sie zäh und schwer, obwohl ich immer wieder die Augen öffnen konnte, blieb ich nicht wach. Des öfteren merkte ich wie ich mich hin und her warf, die Bettdecke zu Boden schmiss und zu zittern begann. Aber jedes Mal wurde ich wieder zugedeckt. Dann war es endlich so weit. Verschlafen öffnete ich die Augen und sah gähnend auf eine Holzdecke. Das Ganze war irgendwie irritierend. Der Boden schwankte nicht, ergo war ich hier ganz sicher nicht auf einem Schiff. Aber wo dann? Etwas ängstlich richtete ich mich auf, merkte aber schnell, dass ich anscheinend verletzt war. Das Ganze wurde immer mysteriöser und so hob ich das weiße Hemd, wo auch immer das herkommt, hoch und besah den Verband. Neugierig wie ich war, suchte ich auch gleich nach dem Ursprung der Schmerzen und fand ihn auch. Vermutlich eine oder zwei angeknackste Rippen. Nachdenklich ließ ich das Hemd wieder los und dachte eine Weile nach. Die Erkenntnis traf mich wie ein Blitz. „Der Sturm!“, entfuhr es mir und hielt mir die Hand vor dem Mund. Ich war über Bord gegangen und gesunken. Aber wie? Das...? Immer noch verwirrt wandte ich mich meiner Umgebung zu. Diese stellte sich als ein ziemlich schlichtes, aber großes Zimmer heraus. Schreibtisch, Bücherregale, Stuhl, Lampe, alles nichts ungewöhnliches. Nun ja, der Schreibtisch war total unordentlich, überall auf ihm lagen offene Bücher und Zettel herum. Das Fenster, mit den hellblauen Vorhängen, war offen und man konnte riesige Bäume sehen. Das aber wohl merkwürdigste waren die kleinen Seifenblasen, die immer wieder aufstiegen. Irgendwie war hier alles seltsam. Damit meine ich die Situation und den Ort. Knarrende Dielenbretter kündigten mir einen Besucher an und ich hoffte, er würde mir meine vielen Fragen beantworten. „Ah! Du bist wach!“ Es war ein älterer Mann, dessen Haare bereits einige silberne Strähnen aufwiesen, der die Tür öffnete. Er trat zu dem Fenster und schloss es. „Wie geht es dir?“, fragte er, nahm sich den Stuhl vom Schreibtisch und setzte sich zu mir. „Ganz gut.“ „Gut, gut. Weißt doch noch was passiert ist?“ „Ja, wir sind in einen Sturm geraten und ich bin über Bord gegangen. Aber sagen Sie, wie bin ich hierher gekommen?“ „Okta hat dich gerettet. Wie mich einst auch! Er ist im Moment nicht hier, aber du kannst ihm sicherlich später danken.“ „Okay und Sie sind?“ „Ray.“ „Ich bin Mina.“ Beide schwiegen wir uns eine Weile an, so als wüsste keiner was er sagen sollte. „Hast du Hunger?“, unterbrach Ray die drückende Stille. „Ja, bitte.“ Er stand auf und verließ den Raum, davor meinte er noch. „Komm.“ Schnell sprang ich auf, um ihm zu folgen, musste mich aber bremsen. So ganz auf der Höhe war ich wohl noch nicht. Etwas langsamer ging ich die Treppe hinab, in einen großen Schankraum. „Eine Bar?“, fragend sah ich mich um. Sie war klein, aber gemütlich. „Die gehört Shacky – ist aber grade geschlossen.", antwortete er und holte dabei einen abgedeckten Teller aus dem Kühlschrank. Ray stellte ihn auf die Theke und wies dabei auf einen der Barhocker. Gehorsam kam ich seiner Aufforderung nach und besah meine Essen. „Takoyaki.“ „Tintenfisch?“ „Wenn du nicht willst – ich hab auch Hunger!“ „Nein, nein schon in Ordnung!“ Hastig steckte mir bereits einen der Spieße in den Mund. „Immer das Gleiche.“, murmelte er. „Wem gehören eigentlich die Sachen?“, fragte ich ihn zwischen zwei Bissen und zog an dem weißen Hemd. „Die Hose gehört Shacky, das Hemd ist meins!“ Ray hatte seinen Kopf dabei in dem Kühlschrank gesteckt, ebenfalls auf der Suche nach etwas essbaren. Unser nächstes Schweigen wurde von der Türklinke unterbrochen. Eine schwarzhaarige Frau, bepackt mit Einkaufstüten betrat den Raum. „Rayleigh! Was machst du da? Du weißt doch, das ich koche!“, schimpfte sie. Rayleigh? Kommt mir bekannt vor. Sie stellte die Tasche hinter der Theke ab und richtete ihre Aufmerksamkeit nun mir zu. „Hey, du bist wach! Na, wie geht’s dir?“ „Gut, danke!“ „Schön! Rayleigh! Warte bis ich gekocht habe!“, wütend stemmte sie die Hände in die Hüfte. „Meinetwegen.“ Rayleigh… Rayleigh, der sah irgendwie einem… Halt mal! Stopp. „Silvers Rayleigh?“ Ich werde von Piraten verfolgt. Da bin ich mir sicher! Absolut. Definitiv. ~*~*~*~*~*~* So, wieder ein Kapitel rum. Eigentlich hatte ich gar nicht vor schon wieder so einen „Lückenfüller“ zu schreiben, aber für ein Treffen mit Rayleigh schienen mir dann fünf Seiten auch zu kurz. Wir wohl noch ne Weeeeeeile dauern bis es wirklich zu Sache geht. Auf eines bin sogar ich gespannt und zwar das Treffen zwischen Mina und Dragon. Uhhhhhhhhh … spannend! Übrigens Save Our Souls ist die lange Form von SOS. Nautische Begriffe: Wanten: Webleinen, an denen man den Mast von außen hochklettert. Sturmfock: Notsegel, das im Sturm ganz vorne am Schiff gesetzt wird. Meist etwas robuster, um dem Wind standzuhalten. Steuerbord: rechts Backbord: links Besanmast: Hinterster Mast eines Schiffes mit mehreren Masten. Dollbord: oberster Rand einer Reling oder eines Bootes. Meist mit einer etwas breiteren Holzleiste verstärkt für zusätzliche Stabilität Elmsfeuer: Elektrische, sichtbare Entladungen, die bei gewittriger Wetterlage, aber auch bei Schnee- und Staubstürmen auftreten können. Am häufigsten auf Berggipfeln und an Mastspitzen von Schiffen. Während der Entladung ist ein zischendes Geräusch zu hören - es entsteht Ozon. Unter den alten Seefahrern galt das Elmsfeuer als Vorzeichen von Unglücken. Manche glaubten, dass die Elmsfeuer die Seelen Ertrunkener seien, die an Bord kämen, um die Lebenden mit sich zu nehmen. Ende/Tampen: Ein Seil wird in der Seemannssprache Ende genannt. Die Enden eines Seils heißen hingegen Tampen. Glase: Zeiteinheit an Bord eines Schiffes, nach der die Wachen eingeteilt werden. Eine Glase entspricht einer Zeit von dreißig Minuten. Kimm: Die Stelle am Horizont, an der das Meer aufhört und der Himmel anfängt. Krähennest: Kleine Ausguckplattform im Mast. schwoien: Die Bewegung eines Schiffes, das vor Anker liegt und um die Ankerkette herumtreibt, soweit es der Bewegungsfreiraum zulässt. Um das Schwoien zu minimieren haben die meisten Schiffe zwei Anker zugleich benützt, einer links und einer rechts am Bug. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)