Mirror's Edge von Aphelios (Monkey D. Mina am Rand des Spiegels) ================================================================================ Prolog: Liebes Tagebuch ----------------------- Endlich kommt der überarbeitete Prolog, der leider nicht von Narbeleth kontrolliert wurde, da ich jetzt schon seit September darauf warte. Wie gewöhnlich: Nix meins. Geld bekomm ich dafür auch nicht. Aber Spenden sind gern gesehen. ;) Viel Spaß Kuzan-chan ~*~*~*~*~* I’m a new soul I came to this strange world hoping I could learn a bit 'bout how to give and take. But since I came here felt the joy and the fear finding myself making every possible mistake But why all this hate? try to communicate finding trust and love is not always easy to make Yael Naim - New Soul ~*~*~*~*~*~* Gegenwart Prolog: Silberner Tiger Erschöpft setzte ich mich an meinen Schreibtisch und sah mich in meinem übervollen Büro um. Es war nicht sonderlich klein, doch der anstehende Umzug förderte so manchen alten Bericht wieder zu Tageslicht. Viele dieser Akten lagen bereits fertig gepackt in ihren Kisten und warteten darauf wieder ausgepackt zu werden. Der dunkle Mahagonischrank, der rechts neben meinem Schreibtisch stand, war zur Hälfte geleerte worden, dabei lag aber ein Teil der Gesetzesbücher auf den Boden. Denn es fehlte schlichtweg der Platz für neue Kisten. Ayame gab sich alle Mühe in das Chaos noch ein wenig Ordnung hinein zu bringen, doch ich hielt es für überflüssig. Noch heute Abend konnte ich mein neues Büro beziehen. Also für was der Stress? Links vor dem großen Fenster stand eine kleine Sitzecke für Empfänge, doch diese war nun voll von Akten. Verpackten und nicht verpackten, vollständigen und welche die auf dem Weg zu mir ein paar Dinge verloren hatten. Solche Sachen wie Unterschriften oder auch die Erlaubnis für manche Manöver. Seufzend massierte ich mir die Schläfen. Was hier nicht alles zufällig verloren ging. Einen Berry für das Wort „zufällig“ und ich könnte bereits in den Ruhestand gehen. Eigentlich wollte ich noch lernen. Entschlossen hob ich ein paar Akten von meinem dunkelbraunen Mahagonischreibtisch hoch und suchte nach einem kleinen blauen Buch mit silberner Aufschrift. Doch ich konnte es weder zwischen den Berichten von Enies Lobby und Alabasta finden, noch bei denen über den Fortschritt von Tequila Wolf. Seufzend stand ich auf und suchte das Sofa ab. Dabei musste ich über einige Blätterstapel steigen, denn nicht nur alle Möbel waren voll gestellt. Nein, auch der Boden wies einen gewissen Platzmangel auf. „Auch nicht …“, murmelte ich zu mir selbst. Vielleicht hatte es Ayame, meine fleißige Sekretärin ja gesehen. „Ayame!“, rief ich und im selben Moment öffnete sich die Tür. „Ja, Ma’am?“, antwortete sie und trat ein. „Hast du das Gezeitenbuch gesehen?“, fragte ich sie und sah über einen besonders hohen Stapel. Wobei ich gerade noch so mit meiner Nasespitze drüber kam. „Nein, Ma’am das habe ich nicht. Soll ich vielleicht Olive nach einem neuen Exemplar fragen?“, bot die Braunhaarige an. Ayame war mit ihren 18 Jahren eine der jüngsten Sekretärinnen des Hauptquartiers und sie arbeitet bereits seit zwei Jahren unter mir. Dabei hatte sie sich als überaus Wertvoll ausgezeichnet. Es gab einfach nichts was sie nicht erledigen konnte und außerdem nahm sie es ziemlich locker wenn ich mich mal wieder über die Inkompetenz dieses Bürokratiestaates aufregte. Mit ihren ozeanblauen Augen, den langen braunen Haaren und den kleinen, wie zierlichen Körper wickelte sie jeden Mann um ihren Finger, was für mich nur Vorteile einbrachte, denn so kam nicht nur sie sondern auch ich an alles was ich brauchte. Ayame trug wie gewöhnlich ein schwarzes Kostüm, eine weiße Bluse und die passenden Schuhe. Auch ihre Brille war wie gewohnt an ihrem Platz auf dem Kopf. Ayame glaubte partout nicht daran das sie Weitsichtig war, doch jedes mal wenn sie mir die Falsche Akte brachte erinnerte ich sie daran. Nach dem ich sie mir vor zwei Wochen zur Brust genommen hat benutzte sie die Brille wenigstens dazu um mir die richtigen Berichte zu bringen. „Nein, lass gut sein. Olive ist eine Tratschtante und morgen weiß das ganze Hauptquartier das ich das „wichtigste“ Buch der Marine ver … na ja es wird hier irgendwo schon sein. Hoffentlich …“, antwortete ich nach einer Weile. „Braucht Ihr sonst noch etwas?“ „Puh … Urlaub?“ „Den hätte ich auch gerne!“, jammerte sie. Lachend umrundete ich die Couch. „So lange ich keinen habe …“, „Ja ja bekomme ich auch keinen! Wie wäre es wenn Ihr mal einen beantragt?“, „Das habe ich!“, antwortete ich empört. „Senghok hat aber mal wieder abgelehnt. Mit der gleichen Begründung wie immer: Zu viel Arbeit. Das sagt er schon seit fünf Jahren zu mir! Unglaublich und er kommt damit immer noch durch!“, beschwerte ich mich über meinen Vorgesetzten und durchsuchte den Aktenstapel hinter dem Sofa. „Fragt doch mal Admiral Ao Kiji!“, schlug sie vor. Schmunzelnd sah ich zu ihr auf. „Ao würde das nicht interessieren ob ich jetzt mal einen Monat Urlaub mache oder nicht, aber Senghok würde ihm aufs Dach steigen. Außerdem möchte ich ihn nicht in Schwierigkeiten bringen, schließlich weiß das ganze Hauptquartier das wir befreundet sind und du weißt ja wie sich das mit der Bevorzugung hält.“ Seufzend schüttelte sie den Kopf. „Ich hätte auf meine Mutter hören sollen und die Schule weiter machen sollen!“. „Ich hab auf den einzigen erwachsenen Menschen in der Familie gehört und schau was aus mir geworden ist.“ „Ja ich sehe es! Ihr versinkt im Chaos!“, grinste Ayame. „Nicht frech werden junge Dame!“, tadelte ich sie freundschaftlich. „Du kannst wieder weiter machen – mit was auch immer. Ich denke das Buch gilt nun offiziell als verschollen!“ „Soll ich nicht lieber Olive bescheid sagen?“, „Gott bewahre! Nachher muss ich mir noch etwas von Aka Inu anhören!“, „In Ordnung ich werde dann mal wieder weiter machen – mit was auch immer!“ Die junge Frau verschwand wieder und ich konnte mir ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Dabei kam mir Olive wieder in den Sinn, dieser Drache. Sie war Aka Inus Sekretärin und genau so wie er. Überzeugt von der absoluten Gerechtigkeit außerdem hatte sie Haare auf den Zähnen. Brrrr … wenn ich schon an sie dachte rollten sich mir die Zehennägel hoch. Olive war für die Verteilung der Gesetzesbücher und alle weiteren Bücher, die intern für die Marine wichtig waren, zuständig. Sollte also etwas Mal zufällig verschwinden wusste sie es als erstes und Aka Inu als zweites. Besonders gefährdet waren ja Leute die das Gezeitenbuch verlegten, den es gibt ja nichts Wichtigeres als den Kodex der Marine. Ich hab ja sonst nichts zu tun. Vielleicht war es ja am Schrank - schließlich lagert dort jeder normal Sterbliche seine Bücher. Schnell richtete ich mich wieder auf und wollte zu meinem Bücherschrank gehen, doch ich stolperte über einen kleinen Aktenstapel. Damit legte ich eine ordentliche Bruchlandung quer vor meinen Schreibtisch hin. „Au…“. Stöhnend zog ich mich am Schreibtisch hoch und rieb mir über mein Steißbein. Das hätte jetzt nicht sein müssen. „Huch? Mein Tagebuch?“. Es lag unter den Akten über Tequila Wolf und ich zog es vorsichtig heraus um den Stapel nicht zum Einsturz zu bringen. Das habe ich ja lange nicht mehr gesehen. Ich dachte es wäre unter den Verlusten meines letzten Umzuges gewesen. Vielleicht sollte ich doch ein wenig öfter aufräumen? Oder es Ayame erlauben - zumindest meinen Schreibtisch etwas zu ordnen. Gedankenverloren öffnete ich es und umrundete meinen Schreibtisch dabei. Liebes Tagebuch, stand auf der ersten Seite. Mein Name ist Silver D. Mina. Eigentlich ja Monkey D. Mina, aber das soll keiner wissen. Also behalt das ja für dich! Schmunzelnd über diesen Befehl an das Buch sah ich auf das Datum 17.01.1511. Keine drei Monate war ich da bei der Marine gewesen. Meine Güte zur Zeit des Bucheintrages war ich 16 Jahre alt gewesen! Das ist jetzt bereits 12 Jahre her. Ich vermisse Ace und Ruffy sehr und seit 16 Tagen ist Ace nun neun, dabei konnte ich ihm nicht einmal gratulieren. Ich vermisse sie so sehr … ich würde sie gerne besuchen. Ach, was die zwei jetzt wohl taten? Nachdenklich setzte ich mich in meinen Stuhl und zog zwei Steckbriefe aus der rechten Schubblade des Schreibtisches. Auf beiden grinsten mich die zwei Flöhe an, wobei man bei Ruffy schon meinen könnte, das er bei einem Fotoshooting wäre. Manchmal da verstand ich meinen Opa wirklich wenn er mal wieder einen Anfall bekam wegen den Beiden. Besonders die Zerstörung von Enies Lobby war keine besonders intelligente Handlung gewesen – aus welchen Gründen auch immer. Seit dieser Zeit ließ Senghok Ruffy keinen Moment mehr aus den Augen und beobachtete ihn auf Schritt und tritt. Ja und dann bringt Opa noch den Oberknaller in dem er erzählt Ruffy sei sein Enkel. Sollte Senghok jemals raus finden wer ich wirklich war – na dann Prost Mahlzeit. Da werde ich lieber noch von Opa in einem Wald ausgesetzt mit wilden Tieren, an Luftballons aufgehängt oder in eine Schlucht mit spitzen Kanten geschmissen. Seufzend legte ich die Steckbriefe zurück neben dem Kinderbild von uns dreien und nahm einen Stift aus der Schubblade. Wurde mal Zeit für einen neuen Eintrag. Der letzte Eintrag war im Jahre 1514 geschrieben worden. Liebes Tagebuch, ich bin immer noch Silver D. Mina und das aus den gleichen Gründen wie beim ersten Schreiben. Großvater wollte nicht, dass ich bevorzugt behandelt werden würde, deshalb bat – nein er zwang mich meinen Namen zu ändern um so nicht als seine Enkelin erkannt zu werden. Opa bittet übrigens nie. In den letzten 9 Jahren ist viel passiert, so viel das es kaum möglich ist das alles in einem Eintrag zu schreiben. Meine zwei kleinen Brüder, Ruffy und Ace, sind nun tatsächlich Piraten geworden mit einem beachtlichen Kopfgeld. Während ich mich dazu in Schweigen hüllte, war Opa ausgeflippt. Ich hatte es gerade noch so in Ao Kijis Büro geschafft, bevor er auf mich losgegangen ist. „Du hast sie verzogen!“ oder „Das hättest du ihnen ausreden müssen!“. Ao Kiji war alles andere als froh über einen tobenden Garp gewesen. Mal abgesehen von dem zitternden Flottillenadmiral hinter seinem Schreibtisch. Er hatte Opa aus seinem Büro verwiesen und mich auf eine Mission nach Faerlyn Island. Die wirklich … das war Aos Art um mir zu zeigen das ich es übertrieben hatte. Er schickte mich dann auf die lächerlichsten, nervigsten und einfach unnötigen Missionen. Ursprünglich ging es nur darum die Teefarmer des Landes mit dem König zu versöhnen. Wie gesagt ursprünglich. Zur gleichen Zeit griffen die Revolutionäre an. Mir fehlten die Truppen um ihnen etwas entgegen zu setzten, doch ich versuchte es mit allen Mitteln. Na ja und dabei jagte ich „zufällig“ die halbe Insel in die Luft. Senghok fand das ganz und gar nicht lustig. Kein. Bisschen. Ruffy hatte sich mit seiner Enies Lobby Aktion einen Namen unter den 11 Supernovas gemacht. Was mir ganz und gar nicht gefällt. Das waren einfach zu viele Rookies auf einmal. Dabei konnte ich mich auf Ruffy verlassen, den er will bloß König der Piraten werden und vielleicht noch Schätzen hinter her jagen. Aber nicht alle Piraten sind so. Viele machen sich einen Spaß daraus Städte zu Plündern oder Menschen zu morden. Auch unter den Rookies war einer dabei, der wenn er so weiter machte, mich bald an der Backe haben würde. Wer der zivilen Bevölkerung etwas tat – der legte sich mit mir persönlich an. Eustass Kid. Ich schlage vor du verschwindest, bevor ich dich finde. Das mit den Piraten war so eine Sache. Sie sprießen wie Unkraut aus dem Boden und egal was die Marine tut es werden immer mehr. Mal abgesehen das ich vieles für falsch halte und dabei steht der Buster Call ganz oben, dicht gefolgt von den Shichibukai. Alle von ihnen führen noch ihre krummen Geschäfte und die ganze Welt weiß davon. Kein Mensch traut der Marine oder der Weltregierung noch. Sechs. Setzen. Ah, ja meine Lieblinge die Revolutionäre haben wir noch. Dabei waren alle Selbstmordattentäter meine Favoriten. Es ist immer faszinierend wie Menschen sich einfach so in die Luft jagen. Das ist doch dämlich oder? Aber ich sag ja immer: „Wer zweifelt der detoniert nicht.“ Und das tat keiner von ihnen, weder auf dem Schafott noch bei den Verhören. Also ich rede jetzt von denen die wir so gefangen nehmen bevor sie in die Luft fliegen. Bei den andren überwiegt einfach das Problem mit der Annäherung die bei einer falschen Bewegung dann nur noch Stückchenweise möglich ist. Jetzt bin ich etwas vom Thema abgekommen. Eigentlich geht es um mich Mina. Meine kleinen Brüder wussten schon früh was sie werden wollten. Nun und wie die Steckbriefe beweisen sind sie das auch geworden. Mein Großvater ist ein Held der Marine und Vizeadmiral. Es war ein riesiges Theater als sie meinten sie werden Piraten. Opa ist vollkommen ausgerastet – tut er eigentlich gerne aber das war echt schlimm. Zu dieser Zeit erfuhr ich auch das, bis vor kurzen noch, schlimmste was ich mir vorstellen konnte. Mein Vater ist der Meistgesuchteste Mann der Welt. Ein Schwerverbrecher! Monkey D. Dragon. Meine Familie muss auch wirklich immer übertreiben. Wenn dann machen’s die Monkey’s auch Richtig. Weltuntergang – kein Weltuntergang. Zurück zum eigentlichem. Nach dieser Nachricht meinte Großvater auch noch, dass er zum Hauptquartier der Marine zurückkehren muss und Shanks solange auf uns aufpasst. Gerade der Mann der meinen kleinen Brüdern diese Flausen in den Kopf setzte. Tz, Piratenkönig. Realität ist ja auch nicht so ihr Ding. Wer braucht die überhaupt? Es war auch der Tag an dem ich meine Entscheidung traf. Ace würde ja erst in fünf Jahren zur See fahren. Zu Diskussion: Ace: „Ich will jetzt zur See ich bin schon stark!“ Ruffy: „Ich auch!“ Opa: „Klappe! Kein Wort mehr bis ihr 16 seit!“ Im gleichen Atemzug hatte er beide verprügelt. Damit war das Thema, aber so was von abgeschlossen. Ach ja die liebe Familie. Oh, Oh ich muss jetzt aufhören hab die Zeit vergessen! Kann doch nicht zur meiner eigenen Ernennung zu spät kommen. Na ja wenn ich da an Opa denke, ich glaube er hat schon 7 seine Ordensverleihungen verpasst oder waren es 8? Ich weiß es nicht mehr. Hm vielleicht sollte ich etwas Tee mitnehmen nur für den Fall das ich wirklich zu spät komme. Sicher hat Opa ein paar Kekse dabei. Damit lässt sich Sengok sicherlicht beruhigen. (Hoffentlich) Wie sich das anhört! Silver D. Mina Admirälin „Gin Tora“ Kapitel 1: Mein Großvater, meine Brüder und ich ----------------------------------------------- Juhu ein Review! … … Halt eines? Okay, der Prolog ist jetzt nicht der Brüller aber man kann doch mal was schreiben so was kleines klitzekleines? Eigentlich wollte ich schon in diesem Kapitel mit Minas Reise zum HQ beginnt, aber irgendwie da kam das Kapitel ins Rollen und ich konnte nicht mehr aufhören! *haha* So ein Pech! Dauert wohl noch ein - zwei Kapitel. Zur Mina. Sie sieht Ace sehr ähnlich, nur ohne Sommersprossen. Ihre Haare sind schwarz, gewellt und auf Taillenhöhe. Die Augen bernsteinfarben. (Das Mädchen auf dem Bild hat leider nicht die gesuchte Augenfarbe). Sie leidet nicht unter der Krankheit wie der Rest der Familie einfach und überall einzuschlafen. Ace ist im Rückblick übringes 7 Jahre und Ruffy 5 Jahre. Falls ihr noch mehr über Minas Klamotten, ihren Charakter und Kräfte wissen wollt nun da müsst ihr euch gedulden in jedem neuen Kapitel weite ich sie aus und erzähl euch ein bisschen von ihr. Somit muss ich keine 50 Mangabände schreiben um euch von ihrer Entwicklung zu erzählen! @lazyBabe: Jaha die gut Mina. Sie wird aber noch ernster oder eigentlich ist sie das schon nur ab und zu da ist sie ein bisschen verrückt. Eine D. eben. In jeder so eine Phase fürchtet sich Sengok zu Tode. *hihi* Da werde ich mir noch ein paar Späßchen erlauben. Wie mal kein Review dalassen? So was gibt hier nicht! Magst 'n Keks? *teller rüberschieb* Lg Kuzan-chan ~*~*~*~*~* I know that there will be tomorrow. So that hope can have it's glory day? And I wish that this world embrace you from magic stars and mystery. My open heart... Why did we make it so hard, this life is so complicated until we see it through the eyes of a child. Through the eyes of a child - Reamonn ~*~*~*~*~* Vergangenheit 1. Mein Großvater, meine Brüder und ich „Musste das sein?“, schnauzte ich meinen Großvater an. „Sie sind noch Kinder! Haben keine Ahnung was sie da Quasseln!“. „Unsinn sie wissen es ganz genau!“, brüllte Garp mich an. „Schrei nicht so! Ich hab nichts auf den Ohren!“ „Zeig mal ein wenig mehr Respekt!“ Augenblicklich packte der Vizeadmiral mich beim Kragen und schüttelte kräftig. Dicht gefolgt von einer harten wie sehr schmerzhaften Kopfnuss. „AHHHHH! Schon gut! Schon gut! War nicht so gemeint!“, winselte ich verzweifelt. „Das hoffe ich für dich!“ Grummelnd rieb ich meinen Kopf. Opa hatte nicht schlecht zugeschlagen. Sicherlich würde daraus mal wieder eine Beule werden und inzwischen habe ich es auch aufgegeben sie zu zählen oder gar ihn darauf hinzuweisen, dass es pädagogisch nicht richtig wäre. Letzteres brachte ihn so wie so zu Weißglut und brachte mehr Schmerzen als ihn zur Vernunft. Immer noch wütend lies er mich zu Boden fallen wo ich auch mit einem kleinen Aufschrei sitzen blieb. Mit einer Hand den Kopf haltend mit der anderen stützte ich mich ab und den Blick gesenkt auf seine Schuhe. „Sie sollten starke Offiziere werden keine Piraten! Dieser Rote!“, „Du hast uns mehrmals fast umgebracht!“, flüsterte ich vorwurfsvoll. „Du zweifelst an meinen Erziehungsmethoden!“, schrie er sofort wieder. „Ja! Ja! Ja! Ja! Verdammt noch mal wir sind keine Marineoffiziere und wenn du so weiter machst dann werde ich auch noch Piratin oder gar Revolutionärin!“, tobte ich. Während meines kleinen Ausbruches war ich aufgestanden, hatte beide Hände zur Faust geballt und bedachte meinen Großvater mit einem wutentbrannten Gesicht. Gleich würde wieder eine Strafpredigt folgen doch ich war noch nicht fertig mit ihm. „Man könnte meinen wir wären dir egal. Mum ist tot, unser Vater ist … er ist ACH ER KANN MICH MAL und unser Opa bringt uns regelmäßig fast um! Pah! Als hätte ich nichts anderes zu tun? Weißt du dass da hinten zwei Flöhe im Bett liegen und ich tue nichts anderes als den beiden hinterher zu laufen. Ace … ach ihn kann ich alleine lassen, aber Ruffy! Ha! Der schafft es, ich habe keine Ahnung wie und auch noch ständig in irgendwas hinein zu rutschen. Hast du mal an mich gedacht? Mich gefragt ob ich das wissen will? Die Verantwortung tragen will?“ Vor lauter Wut und gar Verzweiflung liefen mir die Tränen hinab und tropften auf den kalten Steinboden. Mit meinen Händen wischte ich mir über die Wangen, eigentlich wollte ich nicht schwach sein schließlich muss ich auf Ace und Ruffy aufpassen. Aber das war alles so unfair. Schluchzend plumpste ich auf die Couch und heulte weiter. Eigentlich erwartete ich mindestens eine Kopfnuss, aber die kam nicht. Stattdessen setzte Opa sich zu mir und nahm mich in den Arm. Er sagte nichts, drückte nur, streichelte meine Wange und klopfte mir sachte auf den Rücken. Irgendwann erwiderte ich seine Umarmung. „Warum wir?“, flüsterte ich. „Kannst du nicht bleiben? Uns beschützen vor dieser kaputten Welt?“ Er schüttelte den Kopf bereits bevor ich seine Worte hörte. „Nein. Der Befehl kam direkt von Sengok. Dein Vater … Dragon macht das mit Ohara bekannt, außerdem hat er der Weltregierung den Krieg erklärt. Die Weisen können seine Existenz nicht mehr Verheimlichen.“, „Es wird Krieg geben?“, „Oh, nein. Das wird er nicht wagen. Aber Attentäter und …“, er brach ab. Augenblicklich ließ er mich los. Etwas verwirrt sah ich ihn an und folgte seinem Blick, der auf einem kleinen, schwarzhaarigen Jungen mit Sommersprossen lag. „Ace!“, hauchte ich. Schnell wischte ich mir die Tränen ab, er sollte meine Verzweiflung nicht merken. Doch ich fürchte dafür war es zu spät und so klein ist er auch nicht mehr, als das ich ihm etwas vormachen konnte. „Was ist los?“, „Mein Kopf tut so weh und ich hab Hunger!“, jammerte mein kleiner Bruder, dabei kam er nicht umhin Opa vorwurfsvoll anzusehen. Er setzte an, aber mit einem Knuff in die Seite und einem strengen Blick meinerseits, warnte ihn vor. „Es reicht für einen Tag! Meinst du nicht auch?“, zischte ich ihm noch schnell zu. „Ja, ja …“, grummelte Opa noch, bevor er einschlief. Das gibt’s doch nicht, der hat Nerven. Seufzend wandte ich mich Ace wieder zu. Hoffentlich hatte er nicht mehr gehört als ihm gut war. „Komm! Wir finden schön was!“, lächelnd hob ich ihn auf den Arm um ihn in die Küche zu tragen. „Warum hast du geweint?“, fragte er mich mit dieser kindlichen Naivität, fast so wie Ruffy es auch immer tat, als ich ihn auf die Küchenzeile setzte. „Opa muss gehen.“, kam es von mir bevor noch schnell ins Bad ging um einem nassen Waschlappen und Ziaton zurück. „Hier drück das auf die Beule“, damit reichte ich ihm den Lappen. „Opa soll ruhig gehen! Der haut uns so wie so nur!“, meinte Ace verärgert und kühlte seine Blessur. „Sei nicht so! Er will dass wir etwas Anständiges werden. Opa macht sich nur sorgen!“, seufzend holte ich ein Glas aus dem Schrank und füllte es mit Orangensaft, bevor ich die Tablette hineinwarf. „Füße hoch.“ Brav hob Ace seine Füße, so dass ich die Schublade öffnen könnte um einen Löffel heraus zu holen. „Piraten sind was anständiges!“, widersprach mir Ace. Schmunzelnd hob ich meine Augenbraue und sah ihn wissend an. „Ist das so?“, „Jaha! Shanks ist doch auch total nett! Er hat noch nie was Schlechtes getan!“, erklärte er mir. „Hm so so!“, gespielt nachdenklich klopfte ich mit dem Löffel gegen meine Lippen. „Du bist richtig von ihm überzeugt, auch wenn die Marine ihn sucht und er Kopfgeld hat?“, „Ja, selbst Opa nimmt ihn nicht fest! Also ist er gut! Ein guter Pirat!“, kicherte er fröhlich vor sich hin. Es lag nicht daran das Shanks ein guter Pirat war, aber das konnte ich ihm ja schlecht sagen, also rührte ich den Orangensaft um in dem sie die Schmerztablette inzwischen aufgelöst hatte. Wie gern wäre ich auch so ein Kind, da hätte ich weniger Probleme. Seufzend reichte ich Ace das Glas. „Austrinken!“, befahl ich ihm. „Bäh! Das schmeckt aber eklig! Sogar mit Saft!“, meckerte er und zog eine Schnute. „Zeig deiner Schwester mal mehr Respekt!“, brüllte Opa aus dem Wohnzimmer. Aha, er ist wieder wach. „Danke Großvater, doch ich kann mich allein durchsetzten auch ohne Kopfnüsse!“, „Wie war das?“ Total entsetzt schnappte sich Ace das Glas, trank es in einem Zug aus und schrie zurück. „Schon leer!“. Damit unterbrach er meine Antwort und beschwichtigte Opa. „So ist’s fein!“, lächelte ich ihn an und küsste seine Stirn. „Iiehhhhhh! Ich bin doch kein Baby mehr!“, quengelte Ace. „Aber mein kleiner Bruder! So was darf es den sein für den erwachsenen Herrn! Im Angebot haben wir“, damit öffnete ich den Kühlschrank, „ein belegtes Brot oder die Spagetti.“, „Ein Wurstbrot!“, rief Ace freudig. „Opa magst du auch etwas?“ Anstandshalber fragte ich mal lieber, noch mehr Beulen brauchte ich nun wirklich nicht. Seine Schimpftriade über Anstand konnte ich schon förmlich hören. Bla bla bla … Doch dieser schnarchte nur als Antwort. Am liebsten hätte ich ihm mit der Pfanne eins übergezogen. Wie kann er nur schon wieder einpennen! Hoffentlich wird das nicht schlimmer im Alter. Wütend holte ich Butter und Wurst aus dem Kühlschrank. „Wag es bloß nicht wie dein Großvater zu werden!“, brummte ich Ace an. In dem Moment schien er Angst vor mir zu bekommen. Lag vermutlich auch daran das ich das Brot mit dem Messer fast massakrierte. „Wenn du auch nur einmal in meiner Gegenwart einschläfst einfach so! Dann …“. Zornig erdolchte ich die Brotschreibe. „Das mach ich bestimmt nicht!“, meinte dieser und stellte das leere Glas ins Waschbecken. Etwas ruhiger bestrich ich die Scheibe mit Butter und belegte es mit Schinken. Seufzend holte ich noch einen Teller aus dem Hängeschrank vor mir. Da hatte ich mich ja wieder gehen lassen. Was Ace jetzt wohl dachte? Sicherlich nicht viel, gegen Opa war ich ja noch die Freundlichkeit in Person. „Duhu Mina?“ Oho, jetzt kam sicherlich was. Jedes Mal, wenn er so fragte, dann hatte entweder er etwas angestellt oder Ruffy, und er stellte sich nur vor ihn. Oh je! Nicht schon wieder. Hatte ich nicht schon genug Ärger mit dem Bürgermeister und sämtlichen Nachbarn. Letztes Mal musste ich mit beiden zu Hitori, einer alten Dame nebenan, um mich zu entschuldigen. Ganze drei Stunden jammerte sie mich voll. Das ging von „Du bist viel zu jung um die Kinder zu erziehen, schau nur was sie alles anstellen“ bis zu „und zu meiner Zeit“. Geduldig lies ich es über mich ergehen. Nebenbei musste ich Ruffy und Ace immer wieder heimlich eine in die Seite hauen damit sie wieder still saßen und lächelten. So wie immer! Was sie angestellt haben? Sie meinten Hitoris Katze sollte mal wieder ein ausgiebiges Schaumbad nehmen. Sie klauten mein Shampoo und seiften Mana ordentlich ein. Seit dem war die Katze total verstört und fauchte die beiden nur noch an. „Was ist den?“, fragte ich mit kratziger Stimme. „Ist dieser Dragon von dem Shanks und der Bürgermeister reden eigentlich unser Vater? Also … also vorhin da wo du mit Opa geredet hast, da hat er das gesagt. Stimmt das? Hat er den etwas Angestellt?“ Vor Schreck ließ ich den Teller los, er krachte zu Boden und zersplitterte. Er hatte alles gehört und auch noch … Oh je! ~*~*~*~*~* So hoffe es hat gefallen! ^^ Das nächste Kapitel dauert vermutlich länger vllt. eine Woche oder so! Muss ja schließlich auch irgendwann arbeiten (und das auch noch am Wochenende -.- ) In diesem Sinne (lasst mir bloß ein Review da!) Gibt auch nen Keks! xD PS: Ich bräuchte noch einen oder eine Beta! Also wer Lust hat soll sich nur melden! Kapitel 2: Das ist mein Traum! ------------------------------ Servus, da bin ich wieder. Irgendwie hab ich das Gefühl meine FF ist nicht so gut. Woher kommt das bloß? Habt ja Recht! Hab lang nicht mehr geschrieben und ich krieg das Gefühl nicht los das etwas fehlt was Gravierendes oder das … ich weiß nicht!? Wisst ihr es könnt ihr mir helfen? Außerdem bräuchte ich ja noch einen Beta! So letztes Mal hab ich euch Mina grob beschrieben. Also heute ist dran *trommelwirbel* KLEIDUNG Also Mina trägt im Rückblick einen weinroten Minirock der in Falten liegt, einen breiten schwarzen Gürtel mit bronzenfarbener Schnalle und ein schwarzes Top. An dessen unteren Rand sind goldene Blubberblasen die langsam gegen Mitte des Tops aufsteigen und kleiner werden. Ihre Schuhe sind schwarze Ballerinas über die sie schwarz-goldene Stulpen trägt. Zu den Accessoires: Um den Hals hat sie ein weinrotes Band (eng am Hals anliegend) mit einer goldenen Sonne (direkt am Band). Außerdem ein goldenes Armband mit Sonne, Mond und Sternen dran und so kleine Stecker (Ohrringe) mit einer Sonne. (Mädchen halt) Die Haare sind meistens hochgesteckt wobei ihr oft Strähnen ins Gesicht fallen. Brüder suchen ist ja schließlich auch anstrengen. Als Admirälin: Die übliche Marinekleidung der Offiziere, siehe Admiral Blauer Fasan. (Nur Ordentlich). Ihre Bluse ist jedoch schwarz und die Krawatte silbern. Gewöhnlich trägt sie auch ihren Marinemantel mit der Aufschrift „Gerechtigkeit“. Die Haare hat Mina zu offiziellen Anlässen offen oder bei Papierkram, ist sie auf Reisen sind sie meist zusammengebunden oder hochgesteckt. Als Ohrringe hat sie kleiner Stecker mit einem silbernen Mond drauf. @lazyBabe: Das am Anfang mit Dragon ist so: Er ist nicht da und hat sich nicht um die drei gekümmert. Er führt lieber Krieg mit der Regierung als sich um seine Kinder zu sorgen. Im Prinzip lässt er Mina allein mit allen. Schließlich haben sie ja auch keine Mutter und Garp ist da nicht sonderlich eine Unterstützung, da er ja Vizeadmiral ist und immer mal wieder ins HQ muss. Deshalb ist sie verzweifelt und hat keine Ahnung wo ihr der Kopf steht, sie fühl sie allein, verlassen und überfordert. Verstanden? *schokobrunnen aufstell* Ach ich hab Zeit!^^ Wenn du bis dahin mit meinen Fehlern leben kannst!? Vielen lieben Dank fürs Review! *hihi* *knuddl* GRUPPENKUSCHELN Lg Kuzan-chan ~*~*~*~*~* Etwas Wichtiges „Hallo?“ Da rief wer von weit weg. „Können Sie mich hören?“ Wer ruft den da? Ich bin so müde, möchte schlafen nur schlafen. Diese wabernde Dunkelheit die mich umhüllt, fest hält und meine Sinne verschluckt. Sie hält mich von jedem Gedanken und auch den Sorgen fern. Doch irgendwas war da noch, etwas Wichtiges. So viel Wichtiges. Da war aber noch was und dieses was muss ich auch jemanden erzählen. Langsam aber sicher baute sich dieser bekannte Druck in meinem Kopf auf. Es ist wie wenn man ein Wort kennt, aber es nicht aussprechen kann. Wie heißt das noch einmal? Es liegt einem auf der Zunge. Genau! So ist es. Aber … Ich hab es vergessen. Doch es ist so Wichtig! Ich muss es wem erzählen. Diese Dunkelheit … Der Name hat etwas mit „dunkel“ zu tun mit schwarz. Er hat was Schlimmes vor. Schrecklich, ganz … ganz schrecklich. „Miss!? Bitte sagen Sie doch was!“ ~*~*~*~*~* Nein. ~*~*~*~*~* Bravo! Bravo! We're like peas Bravo! Bravo! The tears we shared together Bravo! Bravo! We're peas again today Bravo! Bravo! The precious one piece Gandaraada gandaraada, I can hear it from my pillow Gandaraada gandaraada, the spell is breaking Soon I'll have to go, so I'll say goodbye before I wake from my dream We'll meet again tomorrow, I believe NEWS - Sayaendo ~*~*~*~*~* Vergangenheit 2. Das ist mein Traum! „Ace … das“, ich stockte, „das war nicht für deine Ohren bestimmt.“ „Wieso?“ „Unser Vater das …. Na ja Opa will uns beschützen vor … ach wie sag ich dir das? Es ist besser wenn du nicht weißt wer er ist. Vergiss den Namen! Vertrau mir es ist besser so.“ „Das versteh ich nicht!?“, meinte Ace total unbeholfen. Klar wie kann ein Kind das auch verstehen? Unser Vater ist der größte Verbrecher dieser Welt, wenn auch nur einer davon Wind bekommt. Sofort verkrampfte sich meine Brust, ich hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Tränen traten mir in die Augen. Schon wieder! Man würde mir Ruffy und Ace sofort wegnehmen und mich mir selbst vermutlich auch. So schnell kann ich gar nicht „Piratenkönig“ sagen wie wir in Mary Joa wären. Möglicherweise würde die Marine uns als Druckmittel gegen Dragon verwenden. Nicht auszudenken was passieren würde und meine Brüder! Sie verstehen es doch gar nicht, dieses Qual! Nein, nein auf gar keinen Fall werde ich das zulassen und wenn ich Kopfgeld bekomme. Niemals tut irgendwer meinen Brüdern etwas an. Die Hand die auf meiner Brust lag, vor Schreck und Angst hatte ich inzwischen zu einer Faust geballt. „Mina?“ Vorsichtig lies Ace sich von der Küchenzeile hinab gleiten um zu mir zu kommen. Seine tapsenden Kinderschritte erinnerten mich daran dass er Barfuss war und auf dem Boden immer noch ein kaputter Teller lag. „Halt!“, rief ich, trat selbst in die Scherben nur um Ace schnell zu packen und wieder auf seinen Stammplatz zu setzten. „Der Teller ist kaputt es liegen überall die Scherben herum, wenn du reintrittst verletzt du dich!“, „Aber was ist mit dir du stehst doch auch drin?“. Zur Untermalung zeigte er noch mit seinem Finger auf meine Füße. „Hast Recht, aber ich habe Schuhe an mir macht das nichts aus! Siehst du?“ Zur Demo hob ich meine Fuß, damit er sehen konnte das mir nicht passiert war, abgesehen von zwei kleineren Scherben die nun in der Sohle steckten. Schnell zog ich mir diese heraus und schmiss sie in den Abfalleimer unter dem Waschbecken. „Bitte bleib sitzen. Einmal pro Tag verarzten reicht! Okay?“, ermahnte ich ihn. „Ja.“, meinte mein kleiner Bruder betreten. „Schon gut!“, traurig lächelte ich ihn an. „Kann ich ihn vielleicht sehen?“, fragte er als ich Schaufel und Besen aus dem Putzschrank holte. „Wenn?“ Tief im Herzen wusste ich wenn er meinte, aber ich wollte es nicht war haben. Der Gedanke an meinen Vater war immer mit Angst und Schmerz verbunden obwohl selbst ich ihn noch nie zu Gesicht bekommen hatte. „Na Dad!“, belehrte er mich ungeduldig. Seufzend kehrte ich den Rest des Tellers auf die Schaufel. „Unser Dad wird von der Marine gesucht und er ist kein Pirat, sondern ein Schwerverbrecher. Es ist besser du sagst das niemanden und denkst nicht weiter drüber nach!“, „Na gut.“ So schnell? Eigentlich dachte ich er weiter fragen kommen. „Darf ich zu Makino?“ Erleichtert sah ich auf. „Klar. Bleib aber nicht so lang und lass dir von ihr noch einen Eisbeutel geben und …“. Sofort sprang Ace runter rannte ins Wohnzimmer und kam gleich wieder zurück. „Hier hab ich vergessen!“, damit drückte er mir den Waschlappen in die Hand, nahm sein Wurstbrot und verschwand. „… jetzt bist du schon weg.“ Ein schmunzeln konnte ich mir einfach nicht verkneifen. Typisch Kinder. Gemütlich schmiss ich den Teller in den Müll und räumte Wurst wie Butter in den Kühlschrank. Gerade als ich den Besen in den Schrank räumte kam Opa in die Küche. „Wo ist Ace?“, fragte dieser. Ein wenig missbilligend sah ich ihn an es war klar was gleich kommen wird. „Bei Makino.“, „WAS? Du lässt ihn zu ihr gehen da treibt sich sonst was für ein Gesindel rum!“, „Makino passt schon auf ihn auf und Shanks ist ja auch noch da!“, versuchte ich ihn zu beruhigen. „DAS IST GESINDEL!“ „Ach du verallgemeinerst!“, winkte ich ab. „Zeig mal mehr Respekt!“, im selben hatte er mich auch schon wieder am Kragen gepackt und schüttelte ordentlich. „Wahhh keine Kopfnüsse! Bitte! Ich nehme es auch wieder zurück!“, „Ich lass mir doch nicht meine Erziehung kaputt machen!“, „Welche Erziehung?“, fauchte ich, hin und her gerissen zwischen Angst und na ja meiner großen Klappe. Natürlich folgte auf die Aussage eine saftige Tracht Prügel. Schmerzengepeinigt rieb ich mir mal wieder meinen Kopf. Was für ein beschi …eidener Tag. Wütend machte ich mich auf den Weg in den Garten, die Wäsche dürfte inzwischen trocken sein. Gemütlich zog ich Wäscheklammer um Wäscheklammer von der Leine weg, legte Ruffys T-Shirt grob zusammen und warf es in den Korb, in den kleineren daneben die Klammern. Ein schöner Sommertag. Auf der Terrasse stand ein gelber Schirm der offen über den Gartenmöbeln aus dunklem Teakholz stand. Auf dem Tisch waren noch zwei benutzte Gläser das eine halbvoll mit Apfelsaft, das andere leer. Die zwei konnten auch nie was aufräumen. Etwas säuerlich pfefferte ich die nächsten Wäscheklammern in den Weidenkorb. Eine leichte Meeresbrise verwirrte meine Haare, als ich gerade Ace Hose zusammenfaltete. Etwas gedankenverloren an die Zukunft strich ich diese zurück. Jetzt wird es langsam Zeit das ich … „Mina?“ Es war Opa der gerade durch die Terrassentür trat. „Hm?“ Ruhig sah ich auf, warf das letzte Kleidungsstück in den Wäschekorb hob diesen auf und stellte ich auf einen der bepolsterten Gartenstühle und begann sie ordentlich zusammen zulegen. Garp setzte sich mir gegenüber und sah mich so … nun Ihr kennt doch sicher den Blick, den Eltern aufsetzten wenn sie einem etwas Wichtiges sagen wollen? Gut, den benutzte Opa gerade. „Was möchtest du mit deinem Leben Anfangen?“, fragte er nach kurzer Zeit. „Weiß nicht.“, antwortete ich auf Ace’s Socken blickend denn die erschienen mir plötzlich so interessant. Es war ganz klar worauf er hinaus wollte. Nun bin ich alt genug um das Windmühlendorf zu verlassen und die Freiheit des Lebens zu genießen. „Auch wenn es mir nicht gefällt, aber Ace und Ruffy haben einen Traum. Was ist mit dir?“, „Traum? Dafür habe ich keine Zeit!“ „Lüg mich nicht an!“, keifte Garp sofort los, er war aufgesprungen und drohte mit seiner Faust. „Ahhhh!“, erschrocken lies ich Ace Socken fallen. „Nicht Schlagen! Ich sag es ja!“ Grinsend setzte Opa sich wieder hin, verschränkte die Arme und sah mich wartend an. „Frieden.“, nuschelte ich schnell und ob die Socken wieder auf. „Wie?“ „Na Frieden eben! Die ganze Welt bekriegt sich nur. Marine – Piraten. Piraten – Marine. Revolutionäre – Marine und so weiter. Ich für meinen Teil möchte Frieden. Menschen die einander respektieren, helfen und verstehen.“ „Großartig! Wenigstens du bist vernünftig und gehst zur Marine!“ „Das habe ich gar nicht gesagt!“, fauchte ich und schleuderte Ruffys Unterhose nach ihm. „Na na was habe ich über schmeißen von Gegenstände gesagt?“, fragte er mich in diesem belehrenden Ton, den ich ums verrecken nicht leiden konnte. „Die Marine versuchte den Frieden zu halten, also ist das die einzig logische Folgerung daraus.“ „Das ist richtig.“, stimmte ich im zu. „Aber …“ Ich lies Ruffys Hose zurück in den Korb fallen und sah Opa an. „Sie ist auch so korrupt. Es gibt viele Leute in der Marine die ihre Stellung ausnutzen. Außerdem unterstütze ich Dinge wie den Buster Call nicht und wenn ich zur Marine gehen würde, würde ich das damit ausdrücken. Menschen wegen Wissen zu töten ist … ist grausam.“, erklärte ich ihm und nahm wieder die Jeans von Ruffy in die Hand. Opa strich sich über den grauen Bart und betrachtete mich nachdenklich bevor er antwortete: „Richtig. Ich gebe es nur ungern zu, aber du hast Recht, dennoch wenn du etwas an dieser Welt ändern möchtest muss es selbst in die Hand nehmen. Von selbst wird nie etwas passieren.“ Nun da musste ich Opa zustimmen. „Es gibt eine Abteilung die für die „interne Sicherheit“, sie ist für die Ermittlungen innerhalb der Marine zuständig. Nach der Grundausbildung kannst du dahin wechseln oder nach der Offiziersschule.“, schlug er vor. „Tatsächlich?“, „Ja natürlich. Leider ist es auch das Department, das am meisten Schmiergelder bezieht, deswegen ist es von Nöten, das diese Aufgabe auch Menschen übernehmen, die es aus Prinzip machen und nicht des Geldes wegen.“ „Also reicht es nicht wenn ich nur in diese Abteilung gehe?“ „Was meinst du?“ Grinsend faltete ich mein Top zusammen und legte es auf den Stapel meiner Oberteile. Damit war ich fertig und das nicht nur mit der Wäsche. „Es muss also die ganze Marine umgekrempelt werden.“, lachte ich. „Das ist genau mein Ding!“ „Das meinst du nicht ernst! Zeig mal ein bisschen Respekt vor der Marine!“, schrie Garp. Er sprang so schnell auf das der Stuhl kippte und scheppernd nach hinten fiel. Immer noch lachend stemmte ich meine Hände in die Taille und meinte zu Opa. „Ich werde Großadmirälin!“ ~*~*~*~*~* Das ist Minas Traum. Toll nicht? Der Weltfrieden! Welches Mädchen wünscht sich das nicht? *unauffällig ps3 ausmach und tom clancys endwar versteck* Das Lied das ich oben verwendet habe ist das Ending vom siebten One Piece Film. Eigentlich wird es ja auf japanisch gesungen, aber da mein japanisch ein wenig eingerostet ist dachte ich mir ich bringe den Sinn des Liedes, damit ein wenig leichter rüber! Ich liebe dieses Lied, es passt total auf den Schluss des Kapitels. Besonders als sie im Lied das „Bravo Bravo“ singen und dann noch die Stelle wo Mina die Hände die die Hüfte stemmt und lacht. Übrigens den Anfang müsst ihr noch nicht verstehen! Das Kapitel ist schneller fertig als ich gedacht hab deswegen setzte ich den nächsten Termin auf nächste Woche Freitag, den 15.05.09 Einmal pro Woche setzt mich nicht so unter Stress und wenn ich Stress habe blockiert mein Hirn. xD *kekse und schokolade da lass* Lasst ihr mir auch ein Review da? *lieb guck* xD Kapitel 3: Ein letztes Mal -------------------------- Puh, also für dieses Kapitel hab ich mich ganz schön quälen müssen. Hab auch Schei … Dienste in der Arbeit von 9 -13:30 Uhr und dann noch von 18 – 22 Uhr, am gleichen Tag! Wann soll ich da den schreiben? Ach ja und am freien Tag muss ich noch backen. Torten für den Abschluss meiner Freunde. *seufz* Ja, dann wird wieder in die Hände gespuckt! Wir steigern das Bruttosozialprodukt! Haha! Diese Woche ist der Charakter dran. Passt ja auch so schön in diesem Kapitel! :) Mina ist Fisch von Sternzeichen und das so richtig! Der Fisch hat eine feines Gespür für die Stimmungen seiner Mitmenschen. Er ist sehr verstäntisvoll, wenn es um die Bedürfnisse, Wünsche und Sorgen anderer geht und ist deshlab ein einfühlsamer und hoch geschätzter Freund und Begleiter für alle Lebenslagen. Der Fisch hat ein ausgeprägtes Harmoniebedürfnis. Er würde am liebsten jedem alles Recht machen und unternimmt oft übermenschliche Anstrengung, Konflikten aller Art aus dem Weg zu gehen. Um offene Ausernandersetzungen zu vermeiden, gibt er sich großzügig und tolerant. Wenn sich der Fisch zu einer Entscheidung durchgerungen, hat dann trifft er sie weniger aufgrund rationaler Erwägungen, sonder viel lieber aus dem Bauch heraus. Der Fisch geradzu übersinnliche Fähigkeiten, Intuition und einen todsicheren Instinkt. Er ist weder Kämpfer noch Revolutionär, er ist vielmerh ein Romantiker, der liebr seinen Wunschbildern folgt, als die Realtiät wahrzunehmen. Das ist aber durchaus kein Nachteil für in, denn der Fisch bräucht Traume und Sehnsüchte, in ihn antreiben. Dadurch kann der unglaublich entschlossen und ausdauernd werden. Wird der Fisch von unsensiblen Menschen gekränkt zieht er sich zurück und wird undurchschaubar. Dann erweckt er den Eindruck, als wäre unendlich weit entfernt, obwohl er sich im gleichen Raum aufhält. Manchmal leght er sich eine harte zynisch-ironische Hülle zu, um seine Sensibilität zu verbergen. @lazyBabe: Für die Bau ich einen ganzen Schokopalast! *hihi* Oh Danke Danke *ganz rot wird* Nun, Ace muss das vorerst vergessen, schließlich wird Mina bald nicht mehr da sein! Das zählt noch unter Affekt! ^^ Nein, ich glaube Sengok weiß das noch nicht, ist aus besser so sonst müsste er ja noch Paranoid werden. Vielen lieben Dank für dein Review! Also mit den Favos *auf liste guck* kann sich doch mal EINER erbarmen noch ein Review schreiben nehmt euch doch mal ein Beispiel an lazyBabe! *schokolade für schokobrunnen nachfüll* Vlg Kuzan-chan ~*~*~*~*~* A prisoner behind the walls A heart away Once to lead ours universe Just a heart away The time has come for us to laugh A heart away To celebrate our lonelyness Allein, Allein Sind wir allein? Polarkreis 18 – Allein, Allein ~*~*~*~*~* Vergangenheit 3. Ein letztes Mal Gedankenverloren trug ich den Wäschekorb mit der frisch zusammengelegten Kleidung nach oben. Tapp. Tapp. Immer wieder hallten meine Schritte im leeren Haus wieder. Opa war gerade wutentbrannt über meine, und ich finde sie immer noch spitze, Idee hinausgestürmt. Meine Vermutung lag nahe, dass er sich auf den Weg zu Makinos Bar machte um Ace an beiden Ohren aus der Tür hinaus zu ziehen. Shanks würde sich dazwischen stellen und dann geht die Post ab. Letztendlich steht ein ebenso wütender Bürgermeister vor der Tür der mich bitten wird sowohl Opa als auch Shanks zu besänftigen. Beim Roten ist das nicht schwer nur Großvater ist da etwas eigen. Seufzend drückte ich die angelehnte Tür von Ruffys Zimmer auf, stellte den Korb auf das leere Bett und begann die Kleidung in den Kleiderschrank zu räumen. Es dauerte eine Weile bis mir da etwas dämmerte und zwar genau in dem Moment als ich zwei Jeans ins Fach legte. Leere Bett … leere Bett … LEERES BETT!? Augenblicklich drehte ich mich um. Wo ist RUFFY? Dieser FLOH! Entsetzt sah ich auf das zerwühlte Bett ohne meinen Bruder! Stinksauer schlug ich die Schranktüre zu. Das konnte doch nicht war sein er ist mir doch erst vorgestern mal wieder entfleucht. Energisch ging ich zum offenen Fenster, in dessen Vorhängen der Wind spielte und knallte es zu. Wenn ich den erwische! Schnell sprintete ich aus dem Zimmer, die Treppe runter und aus dem Haus. Mir war ganz klar wo er war, entweder am Hafen oder bei Makino. Schlimm war das nicht, nur mit Großvater in der Nähe wurde das ganze auch noch gefährlich und schmerzhaft. Wie eine Wilde rannte ich die Straße entlang immer wieder nach links und rechts sehend ob ich Ruffy vielleicht noch abfangen konnte. Gerade als ich wieder nach vorne sehen wollte rannte ich in eine Person. Erschrocken prallte ich ab und fiel auf meinen Hintern. „Hey!“, rief ich entrüstet. „Oh Mina! Entschuldige!“, lächelte Ben und hielt mir seine Hand hin. „Hey Ben, hast du Ruffy gesehen? Er ist schon wieder abgehauen und ich … ach sag hast du ihn gesehen?“. Ben Beckmann, Shanks Vize grinste mich an und mir war sofort klar was DAS bedeutete. „In der Bar und …“ Doch ich war schon weg, hatte ihn weder aussprechen lassen noch mir aufstehen helfen lassen. Es dauerte nicht lange da erreichte ich keuchend die Bar, schmiss die Türe auf und schrie: „Monkey D. Ruffy schieb deinen Hintern sofort zu mir her!“. Drohend hob ich den Zeigefinger und aus meinen Augen sprühten förmlich Funken. Sofort war es totenstill. Nur Shanks war am Husten da er sich am Bier, vor Schreck, verschluckt hatte. Ace saß auf dem Hocker neben ihm mit einem Glas Saft in der Hand, das er gerade Ruffy reichen wollte, der auf der Theke saß. Dieser bekam es auch gleich mit der Angst zu tun, wusste er ja, dass wenn ich einmal wütend wurde und das war schwer wie selten, zu seinem schlimmsten Alptraum wurde, in diesem Fall war Opa die gute Fee in dem Traum. Zornig schritt ich auf ihn zu. „Er … ich hab ihn mitgenommen! Es ist meine Schuld!“, warf Ace sofort ein. „Ist mir egal!“, schnaubte ich und packte Ruffy am Ohr. „Du sollst bescheid sagen wenn du das Haus verlässt! Wie. Oft. Den. Noch?“. Der jammerte auch gleich mit einem Aua und „Ich hab’s vergessen“ drauf los. Aber da kannte ich jetzt keine Gnade. „Das sagst du jedes Mal!“, unterbrach ich ihn und zog an seinem Ohr. Ziemlich schnell fiel mir auf das es nachgab. Zuerst machte ich gar nichts und sah meinen kleinen Bruder ziemlich erschrocken an. Als diese kurze Phase des Erstaunens auch vorbei war zog ich fester und ihm, im wahrsten Sinne des Wortes die Ohren lang. Es ist sicherlich schon lange her das ich total ausgeflippt bin oder gar jemanden so richtig geschlagen habe. Ich lies Ruffys Ohr los, das wieder zurück an seinen eigentlichen Platz zurück sprang und drehte mich zu Shanks um. Der schien auch schon zu ahnen was jetzt kommen würde und schluckte schwer. „Wie schnell kannst du laufen?“, fragte ich eher ruhig drohend. „Ich fürchte nicht schnell genug!“, meinte er trocken und sprang auf. Er stürmte aus der Bar und ich ihm hinterher. Ben und Yasopp konnten sich vor lachen nicht halten nur der Rest der Crew hatte da noch zu viel Restangst vor mir. Ace und Ruffy hingegen klappten beide die Münder runter. Sie hatten noch nie so viel Angst beim Shanks gesehen oder mich so wütend. Ein sicherlich einmaliges Bild wie eine 16 jährige einen erwachsenen Piraten durchs ganze Dorf jagte. „BEIB STEHEN DAMIT ICH DIR DAS GENICK BRECHEN KANN!“, brüllte ich aus vollem Hale hinter ihm her und noch ziemlich viele andere Dinge, unanständige … sehr unanständige. Zur gleichen Zeit vielen sämtliche Vögel aus den Bäumen, die Katzen kippten einfach zur Seite. Ein paar von ihnen sogar vom Zaun oder Dach. Auch die Hunde blieben nicht verschont. Mir fiel das zuerst gar nicht auf und selbst da war es mir egal. Schließlich musste ICH ihnen ja auch ausweichen. Gerade noch so sprang ich über eine abgestürzte Briefmöwe, taumelte kurz sprintete dann aber gleich weiter. Shanks hatte da weniger Glück auf ihn fiel eine Katze als er unter einem Baum durch lief. Erstaunt fing dieser sie auch auf nach dem sie auf seinen Kopf geplumpst war. Er betrachtete den ohnmächtigen Vierbeiner kurz wurde aber durch meinen Kampfschrei aus den Gedanken gerissen. Der Rote drehte sich um, um zu sehen wie weit ich noch weg war, zu seinem entsetzten nicht sehr weit. Nun eigentlich sah er nur meine Faust die ihn mitten ins Gesicht traf. Er schoss mehrere Meter, samt Katze, über die Straße bevor er am Boden aufschlug und über den Boden weiter schlitterte. Schwer atmend und immer noch stocksauer stapfte ich hinter ihm her. Shanks hatte sich hochgestemmt und für sich über den Kopf. Einerseits um den Schaden zu befühlen, andererseits um den Dreck und Staub aus seinem Haar zu schütteln. „Eine Teufelsfrucht …“, knurrte ich ihn leise an und er wand sich auch gleich zu mir um. „War ja keine Absicht! Ich hab ihn auf geschimpft als er diese verdrückt hat, aber Ruffy hat sie einfach nicht mehr ausgespuckt!“, beschwichtigend wedelte er mit den Händen. Aber das ist war mir egal. Ich packte ihn am Kragen und zog ihn ganz nah zu meinem Gesicht. „Eine Teufelsfrucht.“, gab ich kaum noch hörbar von mir. „Ja wie gesagt war keine Absicht. Ruffy hat sie sich einfach geschnappt!“ Diesmal versuchte er es mit einem vorsichtigen Grinsen. Gerade als ich ein weiteres Mal ausholen wollte schepperte es. Hitori unserer Nachbarin war die Kaffeetasse aus der Hand gefallen und sie sah mich mit einem entsetzten Blick. Sicherlich ein junges Mädchen das einen erwachsenen Piraten am Kragen gepackt hatte und mit einer Hand ausholte war kein sonderlich gewöhnliches Bild, dazu konnte man noch deutlich Shanks Bremsspur auf den Boden sehen und das ganze mitten auf der Straße. „Mina! NICHT!“, riefen Ruffy und Ace gleichzeitig. Beide hatten sich an meinen Arm hingehängt und machten es mir so unmöglich den Roten weiter zu verprügeln. „Es ist nicht seine Schuld!“, flehte Ruffy mich an. Damit gab ich auf. Ich lockerte meinen Griff so weit das Shanks zurück auf die Knie sank. Doch das war mir ganz und gar nicht Recht, denn meine Wut ist noch lang nicht verraucht. „Hast du ein Glück!“, fauchte ich ihn noch an und drehte mich um. „Nein, nein. Wohl eher du wer hat sonst so klasse Brüder!“, lachte Shanks. Er sollte sich lieber freuen. Wenn sich Ace und Ruffy nicht zwischen ihn und mich gestellt hätten, nun dann wäre es nicht nur bei ein oder zwei Schlägen geblieben. Ruffy würde nie, nie mehr zur See fahren können. Die Gefahr zu ertrinken war einfach zu groß für ihn. Aber wer würde das schon verhindern? Shanks blieb nicht ewig hier, auch nicht Opa oder gar ich. Nein. Angst wich schnell meiner Wut. Ruffy war ein kleiner Dickschädel, das bewies das Pflaster unter seinem linken Auge. Er würde, da war ich mir dann doch ziemlich sicher. Seufzend resignierte ich und nahm dabei Bens sanftes lächeln wahr. Er und ein paar andere aus Shanks Bande waren mir gefolgt. Wahrscheinlich hatte sie Sorge um - um wenn? Bens Blick zu urteilen eher um mich als um Shanks. Eine Weile sah ich den Vize noch nachdenklich an. Er hatte einfach die Ruhe weg, egal wie kindisch sich sein Kapitän auch benahm. Vielleicht sollte ich auch so werden. „Ruffy? Ace? Kommt wir gehen!“, meinte ich nun wieder ruhig und sanft zu ihnen, dabei streckte ich meine Hände aus. Ruffy zögerte kurz aber nach dem Ace meine Rechte ergriffen hatte tat er es ihm gleich. Gemeinsam marschierten wir Heim. Zu Hause bat ich beide sich auf die Couch zu setzten. „Bist du noch böse?“, fragte Ruffy gleich. „Nein.“, winkte ich ab. „Es geht um etwas anderes.“ Erleichtert lächelte mich mein kleiner Bruder an. „Opa reißt heute noch ab. Er kehrt ins Hauptquartier der Marine, im Sabaody Archipel, zurück.“ Ace nickte zur Bestätigung, schließlich hatte ich ihm es bereits erzählt. „Ich hab beschlossen mit ihm zu gehen. Ich … ich werde der Marine beitreten.“ Ruffy der hin und her wippte stockte. „Du gehst?“, fragte er verwundert. „Ja, das stimmt.“, „Aber wer kümmert sich dann um uns und was soll das überhaupt?“, aufgebracht sprang Ace vom Sofa. „Makino.“, kam es von Großvater der sich in seinen Sessel setzte. Mir war gar nicht aufgefallen das er bereits wieder da war. „und der Bürgermeister natürlich.“, „Shanks auch?“, kam es von Ruffy. „Ja der auch.“ Opa stockte kurz. Er schien grad über seine Worte nach zu denken und ob er sie wieder zurück nehmen sollte, doch er entschied sich dagegen. „Juhu!“, rief Ruffy. Ihn schien es nicht sonderlich zu stören, das ich ging. Aber als ich zu Ace sah konnte ich einen wütenden kleinen Jungen sehen der sich gerade mehr als verraten fühlte. „Ace es ..“, doch nicht mal in meinem Kopf wusste ich was ich ihm hätte zum Trost sagen können. „Wieso gehen alle immer?“, fragte er, drehte sich um und rannte die Treppe hoch. Mit einem lauten knallen schmiss er auch gleich die Tür zu. Ruffy wirkte ein wenig verwirrt. „Was hat den Ace?“ „Er ist wütend weil ich gehe.“ „Ist doch nicht schlimm!“, warf Ruffy ein. „Darf ich was zum Essen haben?“ Gott war dieser Junge naiv und na ja was? Dämlich, nein wohl eher Shanks, aber so was von eine kleine Minikopie. Für Ruffy war die Welt einfach. Noch. Ich will auch wieder ein Kind sein! „Im Kühlschrank sind noch die Spagetti von gestern die kannst du haben!“ „Juhu!“, Ruffy sprang auf und verschwand in der Küche. Gerade als ich mich auf den Weg zu Ace machen wollte hielt Opa mich ab. „Lass ihn. Pack du lieber deine Sachen wir legen bald ab!“. Stumm nickend ging ich nach oben um meine Sachen zu holen. Viel würde ich ja nicht brauchen, vielleicht ein paar Bilder von uns. In meinem Zimmer angekommen betrachtete ich eine Weile das ordentlich gemachte Bett, die zwei Orchideen an meinem Fensterbrett. Eine davon war weiß die andere dunkelrosa. Gedankenverloren strich ich über die dunkelbraune Kommode in der sich meine Unterwäsche befand. Meine Finger glitten über das glatte Holz bis hin zu dem Bilderrahmen in dem ein Foto von Ruffy, Ace, Opa und mir steckte. Kurz verweilte ich in der Vergangenheit, die so schön war, riss mich dann aber los. Schnell ging ich zum Wandschrank und holte eine schwarzen Rucksack hervor. Es dauerte nicht lange da hatte ich meine Kleidung auch schon gepackt, auch das Bild befand sich irgendwo zwischen BHs und Hosen. Ein letztes Mal verinnerlichte ich den Anblick meines Zimmers bevor ich kehrt machte und nach unten ging. Ich wollte nicht so gehen. Nicht wenn Ace auf mich wütend war. Schnell drehte ich mich um, rannte hoch und öffnete die Zimmertür. Doch niemand war da und das Fenster stand offen. Ace war abgehauen. „Mina!“, rief Opa von unten. „Ich komme!“, antwortete ich betrübt. Tränen stiegen mir auf. Plötzlich würde mir bewusst was das für eine Entscheidung gewesen war. Von nun an bin ich alleine. „Okay bin so weit!“, hauchte ich Opa zu. Mir fehlte einfach die Stimme, denn da wo eigentlich meine Stimmbänder saßen war nun ein dicker fetter Klos, der egal wie sehr ich es versuchte sich nicht herunterschlucken lies. „Also Ruffy wir sehen uns womöglich lange nicht mehr!“, meinte Großvater zu ihm. „Ja ja. Tschüß!“, antwortete dieser zwischen zwei Löffeln Spagetti. „Trauer wenigstens mal ein bisschen! Dein Großvater fährt zur See!“, schrie er auch gleich los. „Du schlägst mich so wie so nur!“, warf Ruffy ein. „Zeig mal mehr Respekt!“. Damit verpasste er meinem kleinen Bruder eine Beule mehr. Seufzend ging ich ins Bad um eine Waschlappen zu holen, gerade als ich den Wasserhahn aufdrehte um kaltes Wasser über ihn laufen zu lassen, liefen mir die heißen Tränen über die Wangen. Schluchzend wischte ich mir mit meinem Arm übers Gesicht. Ich wollte vor Ruffy nicht unbedingt Schwäche zeigen. Schnell drehte ich den Hahn zu und ging wieder ins Wohnzimmer wo Opa Ruffy am Kragen gepackt hatte. „Schon gut Opa. Lass ihn!“ Sanft legte ich meine Hand auf seinen Unterarm und drückte ihn weg. Großvater sagte nichts dagegen grummelte nur und verlies das Haus mit einem: „Ich geh schon mal vor.“ „Ärger Opa doch nicht so.“, tadelte ich Ruffy während ich seine Beule mit dem Lappen kühlte. „Er ärgert doch mich!“, antwortete dieser. Lächelnd nahm ich ihn in den Arm. „Ich muss jetzt gehen.“ „Sehen wir uns wieder?“ „Ja, das verspreche ich dir!“ „Gut, den versprechen muss man halten!“, lachte Ruffy, mit seinen Tomatensoßen verschmierten Mund, „Das machte Shanks auch so!“ „Ja, da hast du Recht.“ Ein letztes Mal wischte ich ihm mit dem Waschlappen und ich zweckentfremde ihn einfach mal, übers Gesicht um ihn sauber zu machen. „Auf Wiedersehen Ruffy.“, damit küsste ich seine Stirn und verlies das Haus ohne mich umzudrehen. Vermutlich wäre ich dann auch nicht gegangen. Auf den Weg zum Hafen lief mir noch Ben über den Weg. „Du gehst zur Marine.“, stellte er fest. Stumm nickte ich. „Sag Shanks, dass das vorhin nicht so gemeint war. Wo ist er überhaupt?“ „Unterwegs.“ Fragend sah ich Ben an, aber er sagte nichts weiter. „Okay. Bis .. Bis irgendwann!“ Er nickte mir noch zu und ich setzte meinen Weg fort. Als der Hafen in Sicht kam konnte ich bereits die Marinesoldaten auf den Schiff umher laufen sehen. Opa scheuchte sie durch die Gegend. Tja, wenigstens in der Hinsicht würde sich nichts ändern. Langsam fast vorsichtig betrat ich das Schiff. „Was willst du hier?“, fragte mich sofort ein Mitglied der Crew. „Ich möchte der Marine beitreten!“, antwortete ich schwach. „Das klingt nicht sehr überzeugt!“, schnauzte er mich an. „Zweifelst du meine Enkelin an?“, fragte Opa drohend hinter ihm. „Äh .. Enkelin? Nein, Sir ganz und gar nicht!“, stammelte dieser schnell und machte sich wieder an die Arbeit. „Das war das letzte und einzige Mal, das ich dir helfe. Von nun an wirst du alleine klar kommen müssen. Du wirst nicht unter mein Kommando kommen oder gar auf der gleichen Basis wie ich sein! Verstanden?“, wandte er sich nun an mich. Ich nickte. „Sobald du dich eingeschrieben hast bist du nicht mehr meine Enkelin. Du musst dir deinen Respekt selbst erarbeiten und nicht durch mich schon erhalten.“ Damit hatte ich das „Aber“ das auch meiner Zunge lag wieder runtergeschluckt. Kein Wort. Ich bin doch erst 16! Was soll ich den noch alles tun und sein? Soldatin. Ja, ab jetzt bin ich Soldatin. Ace. Ruffy. Weinend drehte ich mich um und sah zum Dorf. Die Taue wurden gelöst. Das Schiff legte ab. Der Bürgermeister, Shanks Crew und ein paar aus dem Dorf versammelten sich am Hafen. Auch Makino war da und bei ihr Ruffy, der mir zu winkte wie ein paar andere auch. Als wir bereits mehrere Meter vom Steg weg waren passierte noch etwas, etwas woran ich nicht mehr geglaubt hatte. „HALT!“, brüllte jemand, die Menge teilte sich und ein Rotschopf rannte hindurch, über seiner Schulter lag ein Junge der zappelte und schimpfte. Shanks sprintete bis zum Ende des Steges und setzte Ace ab. Er stupste ihn an und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Ace, der schon ganz verweint war, heulte nur noch mehr. „MINA!“, schrie er. „Ich bin nicht wütend auf dich! Ja? Ich hab dich lieb! Bitte werde eine große Marinesoldatin und dann … dann komm ich dich besuchen in Mary Joa, wenn du Admirälin bist! VERSPROCHEN!“ Schluchzend kullerten mir unaufhörlich Tränen über die Wangen. „ICH WERDE DA SEIN!“ Immer. ~*~*~*~*~* Wie kann man eigentlich bei seiner eigenen Geschichte so viel heulen? *taschentuch in der hand hab* Kann mich wer trösten? So die Terminangabe für das nächste Kapitel. Das wäre dann Sonntag, der 24.05. Jetzt hab ich Schule, aber die ist noch schlimmer als Arbeit. Denn jetzt hab ich nicht nur Sche … Zeiten sondern muss auch noch früh aufstehen und komm erst spät Heim. ;_; *kuchen und schokolade da lass* Ich muss getröstet werden! Ganz dringend! Kekse genügen da auch schon! Kapitel 4: Gin Tora ------------------- Juhu! Da bin ich wieder und das noch vor dem eigentlichem Termin!^^ *mir auf die Schulter klopf* Ab jetzt fahren wir zweigleisig, da die Vergangenheit zwar wichtig ist für den Verlauf der Story, aber auch die Gegenwart! Im Moment ist es einfach ich kann meine Geschichte einfach den neuen Kapiteln anpassen. Deshalb lege ich mich nun fest, dass ich mich an alle Geschehnisse bis zu Kapitel 541 halten werde. Der Rest ist dann mein eigenes Werk. @lazyBabe: Das ist es! Schließlich ist seine und Minas Mutter Tod und Ruffys ist dann auch noch gestorben (zumindest bei mir)! Jaha und es ist auch so furchtbar frustrierend. Juhu! Danke für die Torte! Mein Schatzzzzzzzzz … Falls jemand nicht versteht warum ich das Kapitel (gilt für alle) unter einem bestimmten Lied schreibe oder gar was das Lied damit zu tun hat. Einfach sagen, ich erkläre es euch! Vlg Kuzan-chan ~*~*~*~*~*~* It's the eye of the tiger its the thrill of the fight risin up to the challenge of our rivals and the last known survivor stalks his prey in the night and he's watching us all with the eye of the tiger Face to face out in the heat hanging tough stayin hungry the stack the odds still we take to the street for the kill with the skill to survive... Survivor – Eye of the Tiger ~*~*~*~*~*~* Gegenwart 4. Gin Tora Hastig klappte ich das Tagebuch zu. Zu Spät! Ich komm zu spät! So schnell ich konnte sprang ich vom Stuhl auf, riss die Bürotür auf und sprintete den Gang entlang. Egal wie beherrscht ich für mein Haki sein muss, die Nervosität übertraf alles andere. Gehetzt ging ich alles noch mal genau durch. Schließlich war die Admiralsernennung auch mit einer traditionellen Zeremonie verbunden, deren Ablauf schon seit Generationen festgelegt ist. Auch wenn Sengok mir mein zu Spät kommen eventuell verzeihen würde, die nicht genaue Widergabe des „Marineeids“ oder dem Gezeitenvers, wie er gerne genannt wird, könnte mir ordentlich Ärger einbrocken und eine weitere Blamage für die Marine. Als wäre Enies Lobby nicht schon genug – da komm dann halt ich. 1:0 für die Monkeys. Gezeitenvers kommt daher das er die Gezeiten überdauern soll. Die Gezeiten sind ein Kreislauf und so ist es auch mit der Marine. Zwar hoffen ein paar wenige Unterbemittelte immer noch darauf das die absolute Gerechtigkeit siegen wird, aber der normal denkende hat schon längst erkannt das auf jeden weiteren gefangenen Kriminellen irgendwann der nächste folgt. Also wie Ebbe und Flut verhält es sich auch mit Marine und Piraten. Sie kommen immer wieder. Gezeiten gibt es schon ewig und wird es auch ewig geben – die Marine und ihre Pflicht auch. Ein Glück das ich den Vers – na ja ich hab das Buch … Also es ist irgendwo im Papierkram meines Büros verschwunden. Als Vizeadmirälin hab ich ja auch so viel zu tun. Zu meinen Leidwesen. Sengok wird mich danach teeren und federn wenn ich bis dahin noch nicht von ihm erschlagen worden bin oder meinem Großvater. Da ist aber auch nicht viel um. Ich mein jetzt damit wer von beiden mich erschlägt. Opa hab ich jetzt schon im Ohr: „So eine Respektlosigkeit der Marine gegenüber!“ oder „Zeig mal ein bisschen mehr Respekt!“. Es wird ihm total egal sein ob ich dann vom Rang höher als er bin oder nicht. Da bin ich mir sicher und Sengok wird zufrieden zuschauen wenn er mich vor der ganzen Marine vermöbelt. DAS darf ich auf gar keinen Fall versauen. Nicht nur wegen der Öffentlichkeit sondern auch meinem Status in der Marine. Das ganze hintenherum oh je da fürchte ich mich ja jetzt schon. Keiner wird mir so Richtig gehorchen und außerhalb der Marine erst Recht nicht. Und die Piraten erst. Wobei die ICH dann zur Schnecke mache. So sieht’s aus. Ich bin ja so was von am Arsch. Dabei fiel mir ein … wo ist meine Weste und mein Mantel? Das kann doch nicht wahr sein! Jetzt bin ich den halben Weg gelaufen und muss noch mal umdrehen. Schnell stoppte ich und wollte kehrt machen als mich jemand an Oberarm festhielt. „Huch?“, irritiert sah ich auf. „Ao?“ Er brummte und hielt mir meinem Mantel, die Weste und sogar eine Krawatte hin. „Juhu!“, rief ich. „Mein Lebensretter!“ „Der bin ich wirklich!“, meinte er, während ich mich mit einem Krawattenknoten abmühte. Verdammt noch mal das ist ja … das kann doch nicht … Letztendlich hatte Ao ein erbarmen und half mir mal wieder. „Hat dein Großvater dir den gar nichts beigebracht?“, „Du meinst außer Überleben und einen eisernen Willen? Also wenn ich das mal so überdenke … Nein.“. Gespielt tippte ich mir nachdenklich an die Lippe. Gerade als das meinen Mund verlies, hatte Ao den Knoten so fest angezogen das ich fast erstickt wäre. „Den Vers?“, fragte er weiter. „Das Buch ist mir abhanden gekommen … ich hätte ja gerne.“, „Willst du das wirklich Senghok sagen?“, „Nein.“, antwortete ich schuldbewusst. Ao Kiji schaffte es wirklich mir ein schlechtes Gewissen einzureden, in dem Fall zu Recht, aber er war mehr Großvater und Vater zusammen, als irgendwer sonst für mich in meinem Leben. Seufzend reichte er mir meine Weste in die ich schnell hineinschlüpfte und zu knöpfte. Dabei machte ich mich wieder auf den Weg. Diesmal nicht rennend sondern schnell gehen. „Ich, Silver Mina, die in das hohe Amt einer Admirälin ernannt werde, gelobe feierlich, dass ich gegenüber der Marine gewissenhaft und treu sein werde; dass ich die Verfassung der Weltregierung zu allen Zeiten bewahren, schützen und verteidigen werde; und dass ich mich dem Dienst und dem Wohle der Menschen in der Welt widmen und gegenüber allen möglichen Personen gerecht sein werde. Weiter schwöre ich, dass, sollte ich zu irgendeiner Zeit diesen Amtseid brechen, ich mich dem Gesetz der Weltregierung fügen und alle Strafen dafür erleiden werde.“, sagte er auf und gab mir meinem Umhang. Wehend, von schnellem Schritt, zog ich ihn mir über die Schultern. „Kannst du das wiederholen?“, frage ich ein wenig überrumpelt. Diesmal sah er mir verärgert an und ermahnte mich noch: „Ein letztes Mal!“ Als er von vorne begann löste ich meinen Pferdeschwanz und schwarze gewellte Haare fielen über meine Schultern bis zur Mitte meines Rückens. Den Haargummi steckte ich in meine Hosentasche, nicht zu vergessen dass ich dabei noch Ao zuhören musste der den Gezeitenvers wiederholte. „Okay ich glaub ich hab’s!“, „Sicher?“, hakte er nach. „Nein.“. Opa hätte schon längst zugeschlagen, Ao hingegen wird bei der Ernennung schlafen. Das war seine Art der Rache in dem er mich mit Nichtachtung strafte und das funktionierte auch. Je mehr er mich ignorierte desto mehr versuchte ich seine Aufmerksamkeit zu bekommen, egal für was und wenn ich bloß auf den Gepäckträger mitfahren wollte. Wie ein Kind das um die Aufmerksamkeit seiner Eltern buhlte. „Irgendeiner Zeit diesen Amtseid …“, murmelte ich vor mich hin um mir den Wortlaut besser einprägen zu können. „Ao ich hab doch schon einen Eid geschworen bei meinem Eintritt wieso noch mal?“, fragte ich diesen als ich mit wiederholen fertig war. „Hast du in der Offiziersschule eigentlich nur geschlafen?“, „Natürlich nicht! In den Pausen war ich wach!“, „Das erklärt einiges. Hier geht es nur um darum etwas zu repräsentieren außerdem werden Admiräle nicht sehr häufig ernannt.“, „Aha. Muss ich das noch mal machen wenn ich Großadmirälin werde?“. Ich war mir sicher das Ao so langsam die Nerven verlor, aber was soll ich da sagen? Meine sind ja schon heute Morgen über Bord gegangen. „Ich weiß gar nicht wie Senghok auf die Idee gekommen ist dich …“, fing er an wurde dann aber unterbrochen. „Auf was bin ich gekommen?“, fragte dieser, der gerade vor uns aufgetaucht war. Seinem Blick zu urteilen war ich schon ziemlich spät dran. Ao schwieg verbissen und ging an dem Großadmiral vorbei, ich hingegen lächelte nervös. Bitte nicht töten. Bitte. „Die Berichte ..“ Ein Versuch war es Wert. Aber sein Blick würde noch düsterer. „Hinaus und wehe du kannst deinen Eid nicht!“, fauchte er und zeigte mit seiner Hand zur Tür hinter ihm, die direkt ihn den Perlmutthof führte. Der Name kommt übrigens von dem Brunnen in der Mitte, auf dem die „ersten“ Weisen der Weltregierung zu sehen waren. Eilig huschte ich an ihm vorbei und ging wieder neben Ao. „Wünsch mir Glück!“, flüsterte ich ihm zu als ich die Menschenmenge sah. „Viel Glück, den das wirst du Brauchen!“. Im ganzen Hof standen Stühle und vorne eine Podest mit Rednerpult, hinter diesem befanden sich fünf Sessel in denen die „Weisen“ saßen. Geladen waren über 200 Gäste. Links saßen Marineoffiziere, darunter sämtliche Vizeadmiräle und Konteradmiräle, auch Ki Zaru und Aka Inu waren anwesend. Rechts, getrennt von einem Mittelgang, den ich übrigens gerade entlang lief, waren alle Zivilisten. Presse, aus allen Teilen der Meere, sogar einige Tenryuubito war zu gegen und natürlich ein paar Könige. So unauffällig wie möglich setzte ich mich neben meinem Großvater, denn noch wusste niemand außer Sengok und den Admirälen wer heute nun ernannt werden würde. „Garp.“, nickte ich Großvater zu und den anderen dann auch noch, als ich in der ersten Reihe ankam und mich setzte. Vizeadmirälin Kranich grüßte freundlich zurück, die anderen hingegen sahen fast durch mich hindurch. Es hatte viele Jahre gedauert bis man Kranich akzeptiert hatte und würde es auch noch bei mir, aber mit meiner Beförderung können sie gar nicht mehr anders. Also gibt’s doch einen positiven Effekt sollte ich den Vers noch können. Sengok stieg das Podest empor, gefolgt von seiner Ziege und trat ans Rednerpult. „Sehr geehrte Marineoffiziere, meine Damen und Herren ich möchte Sie hier heute begrüßen zu Ernennung eines neuen Admirals. Es hat lange gedauert und unsere Entscheidung, wer eine weitere Stütze der Marine werden soll, war wahrlich schwer. Angesichts der drohenden Gefahr durch die Rebellen und dem stetigem Wachstum der Piraterie sind wir übereingekommen das dies unerlässlich für den Fortbestand der Marine ist. Dem Admiral, dessen Name von nun an Gin Tora lauten wird, ist für den Ausbau und Aufrüstung der Waffen und Festungen zuständig.“ Ich hasse dich Senghok. Ich hasse dich. Ich hasse dich. Wütend verschränkte ich die Arme. Noch mehr Papierkram, wenn er mir das vorher erzählt hätte, dann hätte ich abgelehnt! Pah! Schmollend sah ich zu Ao, der am anderen Ende der Reihe saß an und er grinste zurück á la „Jetzt hast es du an der Backe!“. Wie Recht er doch hat! Von Opa kam inzwischen auch schon der erste beherzte Schnarcher. Senghok der weiter redete entging das nicht und seine Augen verfinsterten sich zusehends. Genervt boxte ich ihm in die Seite. „Garp! Reiß dich zusammen!“, fauchte ich. Sofort war Großvater und sah mich zornig an. „Zeig mal ein wenig mehr Respekt vor dem Alter!“, zischte er und ballte seine Fäuste. „Ich bitte nun Gin Tora zu mir!“, verkündete Senghok, dessen Stimme durch Teleschnecken verstärkt wurde. „Pah als wäre verwelken eine Leistung!“, gab ich frech zurück. Opa setzte grad zum Schlag an, als ich mich erhob und auf die Bühne trat. Genau in diesem Augenblick, in dem ich vor Sengok salutierte konnte ich auch schon sein schallendes lachen hören. Das war seine Art um mir zu sagen: „Ich bin stolz auf dich!“ und natürlich „Wart ab bis ich dich in die Finger kriege!“. Auch ging ein raunen durch die Menge, niemand hätte erwartet das eine Frau ernannt werden würde, besonders eine so junge noch. Mit einem scharfen Blick von Senghok, wurde Opa wieder ruhig und er fuhr fort. „Schwörst du auf diese Verfassung den Eid der Marine? Dann leg deine Rechte Hand auf das Buch.“, fragte er mich und streckte es mir entgegen. „Ja.“, antwortete ich. Jetzt würde ich zum letzten Mal meinen Namen sagen von da ab, gibt es Mina nicht mehr nur noch Gin Tora. Meine zitternde Hand legte sich vorsichtig auf das Buch. Total nervös versuchte ich mich an Aos Worte zu erinnern. „Ich, Monkey D. Mina, die in das hohe Amt einer …“, ich stockte, als ich Senghoks entsetzten Blick sah. Im ersten Moment dachte ich mir noch: „Was’n?“. Aber dann dämmerte es mir als ich Opa lachen hörte. Oh Nein! Ich hatte meinen richtigen Namen verwendet. Schwer schluckend versuchte ich den Faden wieder aufzunehmen. Doch es gelang mir nicht ganz. Verzweifelt wandte ich mich der Menge zu, die nicht minder geschockt war, und richtete meinen Blick gezielt auf Ao, der grinste. Sicherlich fand er das hier jetzt doch nicht mehr so langweilig, sondern sehr, sehr amüsant. „Mina!“, fauchte Senghok kaum hörbar, sofort sah ich ihn wieder an. Nach einem kurzen stottern fuhr ich fort. „… einer Admirälin ernannt werde, gelobe feierlich, dass ich gegenüber der Marine gewissenhaft und treu sein werde; dass ich die Verfassung der Weltregierung zu allen Zeiten bewahren, schützen und verteidigen werde; und dass ich mich dem Dienst und dem Wohle der Menschen in der Welt widmen und gegenüber allen möglichen Personen gerecht sein werde. Weiter schwöre ich, dass, sollte ich zu irgendeiner Zeit diesen Amtseid brechen, ich mich dem Gesetz der Weltregierung fügen und alle Strafen dafür erleiden werde.“. Normalerweise jubelten die Leute in diesem Augenblick, aber es blieb totenstill. Erst als die Weisen sich erhoben und klatschten, fiel der Rest, wenn auch zögerlich, mit ein. Ein Marinesoldat mit meinem neuen Mantel trat neben mich, ein zweiter nahm mir den jetzigen ab. Ich war kurz davor dem Soldaten den neuen Umhang aus der Hand zu reißen. Einerseits war ich furchtbar stolz auf mich selbst es soweit gebracht zu habe und konnte es kaum erwarten ein vier Sterne Admiral zu werden andererseits hatte ich jetzt schon Angst vor dem ganzen Papierzeug. Endlich legte er mir meinen neuen Umhang um der die Schultern und salutierte vor mir, bevor er von der Bühne trat. „Meinen Glückwunsch!“, kam es von Senghok zwischen zusammen gebissen Zähnen hervor, als er mir seine Hand reichte und sie auch fast brach. Jetzt hab ich Angst. „Danke!“, lächelte ich ängstlich zurück. Lächeln ist die beste Art seinem Feind die Zähne zu zeigen. Wer macht das wohl bei wem gerade? „Es tut mir Leid, aber es wird keine folgend Pressekonferenz geben. Schließlich wartet noch viel Arbeit auf Gin Tora!“, sprach er wieder zum Publikum gewand. Damit machte er kehrt und verlies den Hof, mit seiner Ziege. Mir war klar dass für mich das gleiche galt. Leider. Niedergeschlagen folgte ich ihm. Ich kam mir vor wie auf den Weg zu meiner Hinrichtung. Nun erhoben sich auch die „Weisen“ und verschwanden Richtung Ratssaal. Auch die drei anderen Admiräle standen auf und traten neben mich. Nach dem Großvater mich lachen aufgehört hatte, richtete er sich auf, streckte sich und ging uns gemächlich hinterher. Ohne ein weiteres Wort erreichten wir das Büro des Großadmirals. Opa setzte sich auch gleich auf die Couch, die anderen Admiräle nahmen vor dem Schreibtisch platz, dahinter auch Sengok, der so gleich seine Arme verschränkte. „Würdest du das bitte wiederholen?“, befahl er schroff. „Ich bin Monkey D. Mina.“, antwortete ich kleinlaut. Plötzlich war ich mir da nicht mehr so sicher. „Warum weiß ich davon nichts?“. Hilfe suchend sah ich zu meinem Opa, der schlief. Jetzt platzte mir langsam der Kragen. Reicht nicht schon eine öffentliche Demütigung? „Großvater meinte bei meinem Eintritt dass ich es ja nicht wagen sollte meinen eigentlichen Namen zu verwenden. Ich solle mir selbst Respekt verschaffen.“, „Das ist 12 Jahre her!“, betonte Senghok und lehnte sich zurück in seinen Stuhl. „Du hattest genug Zeit um es zu sagen! Ist dir klar was das überhaupt heißt? Ich habe gerade Dragons Tochter zu einer der Mächtigsten Personen der Welt ernannt! Das ist …“. Ein klopfen unterbrach seinen Redefluss. „Großadmiral!?“, seine junge Sekretärin betrat das Büro. „Die Weisen möchten sie sprechen, sie sagen es ist dringend!“ „In Ordnung ich bin auf dem Weg!“, sagte er zu ihr bevor er sich wieder mir zuwendete, „Du bleibst hier, genauso wie Garp. Alle anderen können gehen!“. Im selben Moment erhoben sich auch schon Ki Zaru, Aka Inu und Ao Kiji. Sie würdigten mich keines Blickes, außer natürlich letzterer der mir kurz zunickte, als die das Büro verließen. Kurz darauf folgte ihnen auch schon Sengok. Seufzend fiel ich auf das Sofa neben Opa. Wie konnte ich auch nur so blöd sein? Es war das letzte Mal das ich meinen wirklichen Namen verwenden sollte, da ich ab sofort nur noch unter Gin Tora bekannt sein werde und da muss ich auch noch meinen wirklich, wirklich wahren Namen verwenden. Damit war auch klar das Ruffy mein kleiner Bruder ist. Zu dem Thema war Sengok auch noch gar nicht gekommen. Doch ich bin mir sicher er wird noch. So fern ich jemals das Hauptquartier noch einmal verlassen darf, wird ihn zu fangen, sicherlich eine Aufgabe davon sein. „Oi? Bin ich eingeschlafen?“, fragte mein Opa plötzlich. „Bist du.“, antwortete ich genervt und massierte mir die Schläfen. „Hahaha! Das war eine Überraschung!“, lachte er, „Ich hätte nicht gedacht das du deinen ganzen Namen nennst, auch wenn mir Silver nicht gefällt.“, „Es war wohl eher ein großer Fehler. Senghok wurde zu den Weisen berufen, aber meinen Ärger bekomme ich noch.“, „Mach dir keinen Kopf. Du bist Admiral, er kann dir nicht mehr fiel tun, schon allein wegen der Presse.“, „Muss er nicht, den Rest meines Lebens im Hauptquartier zu verbringen reicht da schon aus!“, „Tz, schau dir die Blaumeise an. Glaubst du ihm kann er was vorschreiben!? Der treibt sich doch sonst wo rum!“ Mir gefiel es gar nicht wenn Opa so schlecht von Ao sprach, aber mein Protest würde nur zu noch mehr Ärger führen. „Meinst du?“, „Meinen? Ich weiß es.“ Unsicher erhob ich mich, trat zum Fenster und beobachtete das geschäftige Treiben der Soldaten. „Ich mach uns Tee! Hab eine neue Sorte aus Druma Island!“, meinte ich zu ihm als ich fertig war mit zusehen. „Klasse hab ein paar Cracker dabei!“, grinste er und holte eine Packung Kekse aus seiner Weste. „Es kommt mir vor wie gestern!“ „Was denn?“, fragte ich neugierig. „Als du das Windmühlendorf verlassen hast!“, „Ach jetzt werd nicht nostalgisch! Das passt nicht zu dir!“, winkte ich ab und richtete Tassen her. „Zeig mal ein bisschen mehr Respekt!“, schrie er und sprang auf. „Zeig mir mal ein wenig Respekt! Ich bin deine Vorgesetzte!“, brüllte ich zurück. Opa hielt innen und schien nach zu denken. „Stimmt.“, pflichtete er mir bei. „Zeig deinem Großvater Respekt!“ Damit war auch schon bei mir, packte mich am Kragen und schlug zu. Dabei fielen mir natürlich die Tassen aus der Hand und zersplitterten am Boden. „Ahhhhhh! Lass los! Ich nehme alles zurück!“, wand ich mich verzweifelt unter ihm. „GARP! MINA!“, tobte Senghok der gerade zur Tür hereinkam. „Was?“, fragte Opa und sah auf, auch ich blickte hoffnungsvoll zu meinem Vorgesetzten. „Lass das Mobiliar ganz!“, meinte dieser wieder ruhig und ging zu seinen Schreibtisch. WAS? Hatte mein Senghok gerade wirklich? Das gl … „AHHHHH!“ Opa hatte mir wieder eine Beule verpasst. Ich fühlte mich fast wie damals, als ich der Marine beitrat. Damals ließ man mich auch im Stich, aber jetzt? Ich muss in der Hölle sein. Ganz sicher. ~*~*~*~*~* Manche Dinge ändern sich wohl nie! ^^ Für Garp wird Mina immer seine kleine Enkelin sein und dementsprechend auch behandelt. Hahaha! xD Einen netten Admiral Blauer Fasan haben wir hier nicht wahr? Es ist schwer seinen Charakter zu treffen, schließlich kommt er eher selten vor, aber er gehört definitiv zu meinen Lieblingscharakteren. Deshalb spielt er auch hier eine große Rolle. Ich versuche ihn als ruhigen, teilweise verplanten (<-kommt noch) und verständnisvollen Mann darzustellen, dem an Mina fiel liegt. So zu sagen seine Nachfolgerin, nach meiner Hochrechnung müsste er min. 40 Jahre alt sein. Außerdem scheint er mir auch sehr schlagfertig und zynisch zu sein. „Was muss du auch Sengok unter die Nase reiben das Ruffy die Enkel ist!“ „Klappe Blaumeise!“ (Garp) „Hab keine Lust mit dem Fahrrad zurück zu fahren!“ „Geht mich nix an macht was ihr wollt!“ „Hey da ist ja auch ein sexy Mädel! Woll’n wir ausgehen?“ (zu Nami) Genial der Kerl! *ao kiji fanclub aufmach* *kekse und kuchen für alle verteil* Ach so der nächste Termin ist Samstag, 30.05.09 Kapitel 5: Portgas D. Ace ------------------------- Es hat eine Weile gedauert, doch nach dem ich mir die Profile von Ao Kiji und Ki Zaru durchgelesen habe bin ich zu dem Entschluss gekommen, Mina ebenfalls eine Teufelskraft zu geben. Schließlich hat Ki Zaru Zoro im Handumdrehen besiegt, um also nicht hinter her zu hinken und sie auf den gleichen Stärkegrad zu stellen bekommt Mina zum Haki noch was. Die Frucht steht ebenfalls schon fest und ich weiß noch nicht ob ich sie zu Logia oder Paracemia packen soll. Vermutlich eher letzteres. Keine Sorge die Teufelskraft ist – schwer zu sagen. Sie ist ziemlich passiv … hm gut ich sag es euch. Seikatsu no Mi wird die Frucht heißen und bedeutet so viel wie Lebensfrucht. Dabei heilen alle ihre Wunden sofort. Sie macht aber nicht unsterblich sondern nur unverwundbar in ihrer gegebenen Lebensspanne. Weshalb die Frucht noch so gefährlich ist liegt daran das Mina damit in der Lage sein wird Leben zu nehmen und zu geben (nur auf Berührung). Damit lassen sich auch Pflanzen beeinträchtigen. Im Verlauf der Geschichte wird sie immer ein Säckchen Baumsamen bei sich haben und damit verschieden Dinge bewerkstelligen, unter anderem, Bäume nach jemanden zu werfen! Als zweite Möglichkeit gibt es noch das Königshaki, dabei wird die Version die ich ausarbeite sehr stark an die Macht von Star Wars erinnern. Schreibt mir einfach was ihr davon halten und was euch am meisten anspricht. @fallen_shadow: Zum einen Mal: DANKE! Die Verbesserungen waren nötig *keksdose hinstell* Sind selber gemacht! ;) Übrigens bin ich 7 Jahre Älter als mein kleiner Bruder, und mein großer Bruder sogar 10 Jahre. :) @Kimberly: Vielen Dank für dein Review. Ja, meine Zeichensetzung ist grauenhaft, das war auch in der Schule schon so. Deshalb such ich ja schon wie verrückt ein/e Betaleser/in. LazyBabe hat sich angeboten, aber erst im Juni, also bleibt nur die Wahl: Ertragen oder warten. Ich persönlich hab das letztere gewählt. @lazyBabe: Deshalb suche ich eine Betaleser/in. Es sind die Kleinigkeiten die es ausmachen. Im Juni hast du dann ja Zeit, so weit ich mich erinnere. Dann schlage ich vor ich schicke dir da alle Kapitel damit du alle verbessern kannst. Wenn es dich aber zu sehr stört. Schicke ich dir zwar alle neuen Kapitel, werde sie aber erst hochladen wenn sie verbessert sind. Vlg Kuzan-chan ~*~*~*~*~* It's all around Getting stronger, coming closer Into my world I can feel That it's time for me to face it Can I take it Though this might just be the ending Of the life I held so dear But I won't run, there's no turning back from here Stand my ground, I won't give in No more denying, I got to face it Won't close my eyes and hide the truth inside Within Temptation – Stand my Ground ~*~*~*~*~* Gegenwart 5. Portgas D. Ace Es kam mir wie eine Ewigkeit vor doch irgendwann hörte wie Opa mal wieder einschlief. Benommen wand ich mich aus seinem Griff und taumelte Richtung Sengok. Eigentlich hatte ich vor wütend zu sein, doch ich schluckte es runter. Großvater würde sicherlich gleich wieder aufwachen und noch mal macht er das nicht. Vor dem Schreibtisch des Großadmirals blieb ich stehen um mich an einem der Stühle festhalten. Langsam, aber auch wirklich nur langsam schwand der Schwindel. Eine Gehirnerschütterung war das allemal. Mit geschlossenen Augen sammelte ich mich wieder. „Ich war noch nicht fertig mit dir!“, schrie Großvater. Sofort lies ich das Haki aus mir fließen. Es war wie eine unsichtbare Wolke die aus jeder Zelle meines Körpers kam, zuerst eher lose, verdichtete sich dann aber zu einem stabilen Mantel der meinen ganzen Körper umschloss. Der Vorgang selbst dauerte nur einen Bruchteil von einer Sekunde. Mit dieser Mauer, drehte ich mich zu meinen Opa hin. Sein Faustschlag stoppte kurz vor meinem Kopf. DAS bedeutet Haki. Er schien im ersten Moment erstaunt und im selben stolperte er auch schon zurück. Es genügte eine genau abgestimmte, Druckwelle, die in seine Richtung flog um ihn wieder auf Abstand zu bringen. Es hat mich viele Jahre gekostet um mein Haoushoku so genau zu dosieren. Denn die Menge des abgegebenen Hakis spielt dabei auch eine große Rolle, in einem längeren Kampf, waren genau diese, meist das Sandkorn in der Waage. Ray-san hat es mich bis zum erbrechen üben lassen. Egal was mein Großvater nun anstellen würde, mir reichte es jetzt. Entschlossen öffnete ich meine Augen und sah ihn an. „Genug!“, die Drohung in meiner Stimme schwang deutlich mit, „Es wird Zeit das du MIR Respekt zeigst. Ich bin nicht mehr Mina – ich bin Gin Tora! Benimm dich!“ Opa, der sich gerade wieder gefangen hatte, sah mich ernst an. Es dauerte eine Weile, doch seine Antwort war eindeutig: „Jawohl, Ma’am.“ „Gut. Jetzt wo das geklärt ist setzt euch!“ Etwas entspannter, aber immer noch mit meinem Hakimantel, setzte ich mich auf den rechten Sessel und Opa auf den linken. Mein Gesicht ließ auf keinerlei Emotionen mehr schließen, nur die verschränkten Arme zeigten meine ablehnende Haltung. „Die Weisen sind nicht erfreut über die neuen Ereignisse. Eine Degradierung kommt trotzdem nicht in frage. Enies Lobby und Gecko Morias Niederlage, wie beschämend, genügen.“, begann Sengok zu erzählen und ordnete dabei ein paar Unterlagen. „Es ist noch nicht öffentlich, aber wird es in 4 Tagen sein, dennoch ist es wichtig, dass du noch vor der Besprechung darüber bescheid wisst, Gin Tora. Sir Corocodiles Ersatz ist eingetroffen, Marshall D. Teach.“ Verwirrt hob ich meine Augenbrauen. „Wer ist das? Ich hab noch nie von ihm gehört?“ „Blackbeard, wie er genannt wird, hat kein Kopfgeld, aber er brachte uns Portgas D. Ace mit.“, antwortete er und tackerte Blätter zusammen. Gott sei Dank sah er nicht auf, denn in diesem Moment entgleisten mir alle Gesichtszüge. Das Haki löste sich sofort im nichts auf und unbändige Angst stieg auf. Entsetzt sah ich zu meinem nicht minder geschockten Großvater. Wir beiden sahen uns an und mit einem kurzen nickten, sagte ich ihm das wir darüber noch reden würden. Danach blickte ich wieder Sengok an und schraubte meine Gesichtsmuskeln wieder in Position. „Seinen Hinrichtungstermin legen wir übrigens heute fest. Whitebeard droht mit einem Angriff, deshalb bist du vorerst von deinem Pflichten entbunden, was Ausbau und Besichtung der Festungen angeht! Vizeadmiral Yamakaji übernimmt das für dich. Es ist wichtig dass das Hauptquartier bei einem möglichen Angriff beschützt wird, außerdem muss die Exekution reibungslos verlaufen. Selbst wenn alle Piraten der Grandline attackieren - er wird hingerichtet werden!“ Der Klos in meinen Hals wurde immer dicker und die Last auf meinen Schultern immer schwerer. Ich würde meinen eigenen Bruder zur Hinrichtung begleiten. Es war reine Selbstbeherrschung und ich dankte Ray-san im Stillen tausend Mal, dass ich nicht augenblicklich in Tränen ausbrach. Es wurde immer schwerer diesen großen Klos hinunter zu schlucken und langsam schnürte er mir die Luft ab. Die Kontrolle über mich selbst zu behalten wurde immer schwerer. Sengok sah auf und betrachtete mich, so als erwartete er eine Bestätigung – die ich ihm mit einem Nicken auch gab, zu mehr war ich nicht fähig. In meinen Ohren schrie es auch sogleich: „Verräterin!“. Am liebsten hätte ich mir die Hände auf die Ohren gepresst und gesagt: „NEIN! Das bin ich nicht! Das will ich nicht!“, aber es war keine Ecke da, zum verstecken und weinen. „Alles Weitere wird dann später besprochen. Ihr könnt wegtreten.“ Damit entließ er uns. Mein Körper füllte sich an als wäre er mit Blei gefüllt, allein der Fluchtinstinkt brachte mich zum aufstehen. Opa tat es mir gleich und stumm gingen wir zur Tür, es war als würde sich die Zeit, auf dem Weg dahin, dehnen, wie ein Kaugummi. Gerade als ich die Türklinke runter drücken wollte richtete Sengok noch einmal das Wort an mich. „Ich nehme an der Strohhut Monkey D. Ruffy ist dein kleiner Bruder, nicht wahr?“, fragte er. „Ja.“ War das wirklich meine Stimme? Sie hörte sich schwach und zittrig an. Sengok antwortete nicht, also drehte ich mich um und sah wie er gerade einen Bericht unterschieb. Anscheinend wollte er nicht mehr als diese Bestätigung. Diesmal sah es tatsächlich wie eine Flucht aus. Mit einem Ruck riss ich die Tür auf und stürmte hinaus, durch das Büro von Mizuki, der Sekretärin, in den Flur. Opa folgte mir, wenn auch nicht so hastig. Ich kam mir vor als hätte ich einen Kampf hinter mir und wäre nun schwer verletzt. Erschöpft lehnte ich mich an die gegenüberliegende, weiße Wand und rutschte an ihr hinab. Mit der Stirn auf den Knien, atmete ich schwer und hörbar. Mir war als würde ich ersticken. Langsam löste sich eine Träne, gefolgt von einer zweiten und dritten. „Steh auf!“, kam es von Opa und mit einem Schlag zog er mich hoch. „Nicht hier!“ Er zog mich am Handgelenkt durch die Gänge des Hauptgebäudes. Gerade als wir zu den Treppen kamen um einen Stock tiefer in die Büros der Admiräle zu gelangen kam uns Ao entgegen. Er hielt einen Bericht in der Hand und sah mich verwirrt an. Kein Wunder, den in meinem Gesicht stand ziemlich eindeutig geschrieben: Angst und Verzweiflung. Ganz zu schweigen von den Tränen. Ao blieb stehen und schaute uns hinterher. Doch Großvater beachtete ihn nicht. Willenlos drückte er mich in mein neues Büro, als wir dort ankamen und meiner Sekretärin befahl er, niemanden durch zu lassen. Der Raum selbst war sehr groß. Gegen Süden und Osten befanden sich riesige Fenster, vom südlich ausgerichteten konnte man wunderbar aufs Meer sehen. Am östlichen Fenster stand ein dunkelbrauner Schreibtisch mit einem Stuhl, dessen Holz silbern und die Polsterung schwarz war. Vor diesem waren zwei weitere Stühle aus dem gleichen Holz wie der Schreibtisch. Vor dem südlichen Fenster waren noch Couch, Sessel und ein kleiner Glastisch. Schränke türmten sich bis unter die Decke, nur teils gefüllt mit Akten oder Büchern. Wunderschöne Stuckarbeiten füllten das Büro und erinnerten einen dabei das die Marine seit 800 Jahren bereits bestand hat, wie auch der altertümliche goldene Kronleuchter mit gläsernem Lampenschirmen. Aber als dieser Glanz bedeutete mir nichts. Ich sackte schluchzend, in der Mitte des Büros, zusammen. Opa stand daneben, setzte sich dann aber zu mir auf den Boden. Er hob seine Hand um mir über den Rücken zu streichen stockte aber, als ob er nicht wüsste ob das Richtig war oder ob er überhaupt etwas tun konnte um mich zu trösten. „Mina es …“, er hielt inne. „Es hätte dir klar sein müssen das es irgendwann so weit kommt! Seit seinem ersten Kopfgeld. Und was glaubst wird mit Ruffy passieren?“ „Hör auf!“, flüsterte ich. „Nur weil du es nicht hören willst, bedeutet es nicht, dass es sich um keine Reale Situation handelt!“ „HÖR AUF! ICH WILL ES NICHT HÖREN!“ Verzweifelt hielt ich mir die Ohren zu und schloss die Augen, in der Hoffnung es wäre ein Irrtum, ein Alptraum. Alles bloß das nicht! Der Schmerz, der plötzlich in meinen Kopf explodierte, ließ mich gedanklich inne halten. Durch die Wucht riss es mich zu Boden. Mit einem entsetzten Gesicht richtete ich mich auf und sah meinen Großvater an, der sich drohend aufgebaut hatte. Ich vergaß sogar zu weinen. „WAS IST LOS? MEINE ENKELIN VERHÄLT SICH NICH SO!“, schrie er, außer sich. „DAS IST EINE SCHANDE!“ Opa packte mich am Kragen und schüttelte kräftig, wie einen reifen Kirschbaum. „Reiß dich zusammen! Trag es mit Würde! Weder Ace noch Ruffy würden sich so benehmen oder sich hängen lassen!“ Ich musste ein paar Mal blinzeln um das gesagte zu verstehen. Er .. er hatte Recht! Was tat ich hier eigentlich? Ich bin Admirälin! Keine Heulsuse oder jemand anderes der so schnell die Hoffnung verliert. „Hast du mich verstanden?“, fragte Opa und ließ mich los. Gestärkt sah ich ihm in die Augen. „Ja, das habe ich!“, „Sicher?“, „Kommt nie wieder vor!“, „Das will ich meinen!“, brummte er verstimmt. „Bereite dich auf deine Besprechung vor und wehe du tretest da nicht auf wie eine Monkey, dann …“, er hob die Hand noch mal zur Drohung. Beschämt sah ich zu Boden, was für ein jämmerliches Bild ich doch gerade abgeben musste. „Ich geh jetzt was essen. Hast du Hunger?“, fragte er und kratzte sich am Kopf. „Nein, danke. Es gibt noch einige Dinge, die ich zu erledigen habe, außerdem sehe ich sicherlich aus wie ein Zombie.“ „Da hast du Recht!“. Opa klopfte mir noch auf die Schulter und machte sich dann auf den Weg. Schweigend sah ich ihm nach bis mir noch etwas einfiel. „Opa?“ „Hm?“ „Danke.“ Er winkte grinsend ab und verschwand durch die Tür. Erschöpft setzte ich mich einen Moment auf die Couch. Ace. Was machst du nur? Ja und was mache ich jetzt? Eines stand fest meinen eigenen Bruder zum Schafott zu begleiten, das könnte ich nicht. Nein. Aber es gibt da ja noch andere Wege und Mittel. Seufzend rieb ich mir die Augen. Welche nur? Egal. Ich finde schon einen Weg. Entschieden stand ich auf, dabei fiel mein Blick auf das Fenster, in dem ich mich spiegelte. Oh ja, da sah wirklich ein Zombie zurück. Ein kleines glucksen konnte ich mir nun nicht mehr unterdrücken. Wie schrecklich, die Frau im Fenster, da aussah. Aufgemuntert, durch mein grauenhaftes Aussehen, legte ich den Admiralsmantel ab und machte mich auf den weg ins Bad, das praktischer Weise gegenüber meinem Büro war. „Alles in Ordnung?“, fragte Ayame mich. „Mach dir keine Sorgen Ayame. Ich bin ein wenig durch den Wind, das ist alles!“. Sie wirkte nicht ganz überzeugt, aber meine Sekretärin schwieg und wand sich wieder ihrer Arbeit zu. Es war ein schönes Bad, nur leider wie der Rest, sehr pompös. Mir persönlich war das schon zu viel des Guten und man hätte leicht sagen können, dass es bereits kitschig war. Die Fließen im ganzen Raum waren aus poliertem, weißem Marmor. Die Decke, ebenfalls, mit Stuck ausgearbeitet. Als Motive dienten Wellen, Muscheln und Seesterne, die mit einer Schicht Blattgold veredelt waren. An und für sich war hier nicht viel enthalten. Eine einfache Dusche, für alle Fälle, eine Toilette und natürlich ein großzügiges Waschbecken, über dem ein nicht minderer Spiegel hing. Also Luxus ist, als Admiral, wohl im Titel mit inbegriffen, wenn ich da an mein altes, überfülltes Büro vorher dachte und an das Sammelbad. Wobei ich mich mit Kranich ja noch glücklich schätzen konnte. Abgerundet wurde das Bild noch von den großen Fenstern, die den Raum mit Licht fluteten. Es dauerte eine Weile, doch dann konnte ich mich von dem Anblick losreißen und ging zum Waschbecken. Mit kaltem, klarem Wasser schwemmte ich die Tränen fort und ihre Spuren. Geschwollene Augen waren jetzt nun wirklich nicht das Wahre. Mit kritischem Blick besah ich meine gerötete Wange. Opa hatte gut ausgeholt und das war auch Richtig so. Er hat mich zwar wieder in die Realität zurückgeholt, aber die Wange war trotzdem leicht geschwollen. Also machte ich mich auf die Suche nach einem Waschlappen. Es dauerte nicht lange und ich fand ihn im Schrank unter dem Waschbecken. Ein alt bekanntes Gefühl beschlich mich, während ich meine Wange, mit dem nassen Lappen kühlte. ‚Wie Früher’, schoss es mir durch den Kopf. Erfrischt kehre ich in mein Büro zurück, in dem Ao bereits saß. „Was ist los?“, fragte ich ihn gleich. „Das sollte ich lieber dich fragen!“, damit zeigte er auf meine Wange mit Waschlappen. „Plötzlicher Anfall von Realitätsverlust.“, „Gleich zweimal am Tag? Langsam mach ich mir Sorgen!“ Mit einem bösen Blick in seine Richtung, setzte ich mich hinter meinem Schreibtisch. „Setzt dich doch.“ Er folgte meinem Angebot, blieb aber misstrauisch. „Du willst es mir wohl nicht erzählen.“ „Nein.“, antwortete ich bestimmt. „Auch nicht was vorhin war?“ „Nein, auch das nicht.“ „Eigentlich bin ich hier, wegen der Besprechung heute. Es ist besser wenn du den Ball flach hältst, schließlich hast du für mehr als ein bisschen Aufregung gesorgt!“, „Was erwartest du den? Ich hab im Prinzip noch nicht so viel Ahnung. Nein, eigentlich hab ich gar keine Ahnung!“, „Schlaf einfach nicht ein!“, „WAS?“, empört sprang ich auf. Ao hingegen lachte aus vollem Hals. „Oh man! Du hast Nerven. Wenn du gekommen bist um mich zu ärgern, kannst du auch wieder gehen!“. Schmollend ließ ich mich wieder nieder. „Ich wollte fragen was los ist, aber du sagt ja nichts!“, grinste er. „Ach und deshalb veräppelst du mich hier?“, „Hey! Hey! Komm wieder runter! Sengok muss dich ja ordentlich zu Brust genommen haben, was?“, „Ach, der … das legt sich wieder. Außerdem dreht sich alles um A … die Feuerfaust. Nicht Mal meine eigentlichen Pflichten muss ich erledigen!“, „Oh keine Sorge. Die Berichte und Befehle genügen schon.“, „Berichte? Das hab ich vorher auch schon gemacht.“, „Ja und jetzt darfst du sie noch nach kontrollieren, als hätten wir sonst nichts zu tun!“ „Zettelwirtschaft!“, seufzte ich. „So ist es.“, antwortete er und stand auf. „In zwei Stunden geht’s los. Am besten du liest dich noch ein wenig ein.“. Er zeigte auf einen Stapel Papiere rechts von mir. „Was? In das alles?“. Ao rollte mit den Augen. „Nicht alles! Der ähm … ich hab’s vergessen.“, „Gedächtnis wie’n Sieb!“, „Ich denke es kann nicht Schaden wenn du alles durchliest!“, „So viel Zeit hab ich doch gar nicht!“ „Gewöhn dich dran. Zeit ist etwas von dem du ab sofort immer zu wenig haben wirst!“, meinte er trocken. „Ja so siehst du auch aus!“, antwortete ich zynisch und verschränkte meine Arme. „Sport.“, meinte Ao noch und machte kehrt. „Wir sehen uns.“ Missmutig betrachte ich den Berg Arbeit. Hab ich wirklich zugesagt? Wollte ich wirklich Admirälin werden? Ich muss doch auch noch Ace retten! Seufzend schnappte ich mir die oberen Akten. Wenn ich das alles hier durchkauen muss, dann an einem Ort meiner Wahl und die fiel auf den östlichen Frühlingsgarten. Ein schönes und idyllisches Plätzchen auf dieser Welt. In Gedanken setzte ich mich auf meine Lieblingsbank, unter dem Sakurabaum am Teich. Mit den Unterlagen neben mir, band ich meine Haare wieder zu einem schönen Pferdeschwanz zusammen, mit dem Haargummi, der immer noch in meiner Hose war. Also ran an den Speck! Ich schaffte nicht mal die erste Seite, da wurde ich auch schon unterbrochen. Nicht das mich der Gesundheitszustand von Spandam oder die Fortschritte, des Wiederaufbaus von Enies Lobby, wirklich interessierte. „Mina?!“, rief eine raue Frauenstimme nach mir. Lächelnd sah ich auf. Das konnte nur eine sein! „Hier bin ich Hina!“ ~*~*~*~*~*~* Na kennt ihr sie noch? Also dieses Kapitel hat mich so wirklich getriezt. Es wollte und wollte nicht. So richtig von ihm überzeugt bin ich auch noch nicht. Mina ist natürlich sehr bestürzt über Ace Gefangennahme, aber der Opa rückt ihr ja auch gleich den Kopf wieder zurecht. Braver Garp! *noch kekse und kuchen dalass* So das nächste Kapitel spielt wieder in der Vergangenheit. Ihr könnt euch jetzt auch sicher vorstellen wenn ihr da trefft. Das nächste Kapitel erscheint am Samstag, den 06.06.09 Kapitel 6: Save Our Souls ------------------------- Puhhhh … Ich jetzt im Verzug, zumindest in meiner persönlichen Deadline, die zwei Tage nach dem alten Erscheinungsdatum liegt. *seufz* Also bei mir ist irgendwie in letzter Zeit immer nur was los! Jetzt musste eine meiner besten Freundinnen bei mir einziehen. Ich wohne übrigens noch daheim -.-* Da sie so Stress wegen ihrer Eltern. Na ja und sonst muss ich hier und da sein und last but not least ist in dieser Woche sogar zweimal Gastspiel. Mir geht’s wie Mina – ich hab auch keine Zeit mehr. v_v Kann ich das nicht wie bei Momo machen und mir das auf ner Bank anlegen? Wie schwer! Es gab sogar drei Lieder auf einmal die zu diesem Kapitel passen und ich konnte mich bis zum Schluss nicht wirklich entscheiden … *seufz* @Mira-D-Kim: *kekse mampf* Mhhhhmmm … Lecka. Für die ENS bist du schon eingetragen. *hihi* Hast sie sicher auch schon erhalten. :) Das mit dem Realitätsverlust ist mir ganz spontan eingefallen. Fand es auch urkomisch. *dir einen schönen erdbeerkuchen da lass mit schokobezug* @lazyBabe: Meine Heldin! *schokobrunnen und früchte hinstell* Was würde ich nur ohne dich machen? *gg* Wurde ja auch Zeit das Garp ein bisschen Verantwortung übernimmt! Also ich für meinen Teil glaub ja das Ao das auf Aka Inu oder Ki Zaru abwälzt. Einfach ein paar Akten bei ihnen auf den Schreibtisch gelegt. Aber das ist meine ganz geheime Theorie. Wer weiß vllt. macht Mina das irgendwann auch mal. So ganz zufällig natürlich!^^ Da bin ich genau so gespannt wie du! *lol* Wichtig: Ich verwende hier ziemlich viele nautische Begriffe. Bitte lest diese zuerst, am Ende des Kapitels, durch. Ich durfte leider von Animexx.de kein Zusatzkapitel mit nautischen Begriffen verwenden. Lg Kuzan-chan ~*~*~*~*~* Unsere Lippen blau und rissig, frieren fest am kalten Stahl und wir leidenu unterm Nordlicht, bis zum ersten Sonnenstrahl. Mit dem Packeis driftet langsam unsere letzte Hoffnung fort, unser Funker in der Kammer betet dieses eine Wort: SOS! Wer rettet unsre Seelen? SOS! Wer zeigt den Weg ins Licht? SOS! Ist dort jemand der das Schweigen bricht? Subway to Sally - SOS ~*~*~*~*~* Vergangenheit 6. Save Our Souls Die Fahrt ins Sabaody Archipel war alles andere als eine Kreuzfahrt. Beim Überqueren des Rivers Mountain hatte ich mich panisch an den Großmast gekrallt und geschrieen. Ich dachte mein letztes Stündlein hätte geschlagen, während sich Opa dabei köstlich amüsierte. Jetzt war es mal wieder so weit, das Wetter schlug um. Der Florian Triangel lag hinter uns und das Hauptquartier direkt voraus, aber schwerer Wellengang hinderte uns am einlaufen. Gott sei Dank hatte ich mich inzwischen einigermaßen an das Schwanken des Schiffes gewöhnt, auch an das unbeständige Wetter der Grandline. Dennoch war mir so flau im Magen. Misstrauisch hielt ich mich am Dollbord fest, den Blick Richtung Wolken. Die Wolkentürme verdichteten sich immer mehr und bald zuckten die ersten Blitze durch den Himmel. Ein Sturm zog auf und wir konnten nicht in den Hafen. Die Seemänner rannten auf dem Deck umher. Ein Grossteil kletterte die Wanten hoch zum Topmast um die Segel besser zu sichern. Außerdem ließ man den backbord Anker noch zu Wasser, um das extreme schwoien etwas einzudämmen. Großvater selbst gab die Befehle. Zwar hatte mich einer der Seekadetten bereits angelernt, aber mehr als Kartoffel schälen und Deck schruppen durfte ich noch nicht. Mir blieb im Moment nichts anderes übrig als aus dem Weg gehen und mich festhalten. In einer halben Glasen hatte sich der Himmel vollends verdunkelt und die Wellen wuchsen zusehends. Meine schwarzen Haare wirbelten wie wild umher, so dass ich sie zwangsweise zu einen Pferdeschwanz zusammenband. Jedoch lösten sich ein paar Strähnen wieder und rutschten mir ins Gesicht. „Mina!“, schrie Caruso. Er und ein paar Männer hielten das Ende (Nautischer Begriff) des Großbramsegels fest, welches sich bei dem Wind gerade gelöst hatte. Das Segel blähte sich auf und die Soldaten waren kaum fähig die Tampe zu halten. So schnell ich konnte rannte ich zu ihnen, bevor ich sie jedoch erreichte hob eine Welle das Schiff an. Es kippte sofort Richtung steuerbord. Wasser brach über die Reling und ich, wie ein paar andere Männer schlitterten übers Deck. Als der Viermaster im Wellental wieder zurück schwang wäre ich wieder zurück gerutscht, wenn ich mich nicht an der backbord Reling festgehalten hätte. Während meiner unfreiwilligen Rutschpartie riss ich mir das Knie blutig, doch die Versorgung der Schramme musste warten, denn eine erneute Windböe hob Caruso hoch. Ich sprang zu den zwei Matrosen, die noch mit beiden Beinen auf dem Deck standen. Caruso hatte inzwischen losgelassen und flog in die Wanten, die ihn, Gott sei Dank, sicher abfingen. Zwei weitere Soldaten wurden von den Füßen gerissen, als eine Welle über Deck schwappte. Jonathan, ein Leutnant, erreichte endlich das Großsegel und zog es wieder hoch. Knisternd und zischend kündigte sich weiteres Unheil an. „Elmsfeuer!“, schrie jemand. Caruso, wieder auf den Beinen, nahm das Ende und vertaute es fest. Beide sahen wir zum Krähennest auf. Ein weißer Blitz schoss in die Mastspitze, dabei entstand ein ohrenbetäubender Lärm. Es dauerte nur kurz, aber ein Funkensprung genügte und der Mast fing Feuer. Ich konnte Opa hören wie er gegen den Wind brüllte: „Löscht das Feuer!“ Selbst er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Der Wind schwoll weiter an und das Schiff schaukelte wie eine Nussschale hin und her. Und dann… dann brach die Hölle los. Grollend öffnete sich der Himmel und schwerer Regen prasselte nieder. In Sekunden waren mein weinrotes Top und der Rock patschnass. Die Haare klebten mir schwer im Gesicht, Wasser perlte an den Wangen hinab und das alles während ich noch ordentlich durchgeschüttelt wurde. Ein Grossteil der Matrosen versuchte das Elmsfeuer zu löschen, doch sie scheiterten am Wellengang, in dem sie bei jeder Welle übers Deck rutschten. Nicht mal an der Reling konnte man sich noch richtig festhalten. Alte eingefleischte Seemänner glauben, das Elmsfeuer großes Unglück ankündigte. Im Stillen hoffte ich, das es sich dabei nur um Aberglaube handelte. Als das Schiff in ein weiteres Wellental nach backbord kippte, lehnte ich mich über die Reling um nicht wie ein paar andere übers Deck zu schlittern, dabei konnte ich einen Blick auf die Ankerleine werfen. Mit Entsetzten musste ich zusehen wie sich das Ende bereits aufdrehte und immer mehr Litzen rissen. DAS war eine Katastrophe! Gerade als ich losschreien wollte, war es auch schon zu spät. Mit einem kräftigen Ruck und einem Ächzen warf sich der Viermaster sofort Richtung steuerbord. Ausnahmslos alle Menschen auf dem Schiff zog es den Boden unter den Füßen weg. Ein Paar, wie ich, flogen quer übers Deck. Schmerzhaft prallte ich gegen das Dollbord der Reling und stürzte zu Boden. Zwar konnte ich das Knacken wegen dem heulenden Wind nicht hören, aber ich spürte es ganz deutlich. Stöhnend presste ich meine Hand auf die sehr wahrscheinlich gebrochenen Rippen, zog sie aber mit einem Schmerzschrei wieder zurück. Die waren ab. Die nassen, klebrigen Klamotten, der eiskalte Wind, starker Seegang und mein schmerzender Brustkorb zerrten stark ein meinen Kräften. Erschöpft versuchte ich mich an der Reling hoch zu ziehen, aber genau in dem Moment brach eine Welle über mich hinein. Sie spülte mich einfach übers Deck und über den Rand des Schiffes. Mir blieb nicht einmal Zeit für einen Hilferuf. Unmengen von Wasser zogen mich hinab in die Tiefe, als würde der Ozean nach mir greifen. Strampelnd versuchte ich der Naturgewalt zu entkommen und tatsächlich ließ sie mich für einen Augenblick los. Mein Kopf durchbrach die Wasseroberfläche. Luft! Wie schön diese wunderbare Luft war! Begierig füllte ich meine Lungen damit und sah mich anschließend nach der „Eastern Mary“ um, musste aber stocken. Bei jedem Atemzug stachen tausend Messer in meinen Brustkorb, auch das schwimmen bereitete mir schmerzen. Die „Eastern Mary“ ist meine einzige Hoffnung! Immer panischer schwamm ich, so weit es meine Verletzung zuließ, im Kreis. „Hilfe!“, schrie ich mehrmals verzweifelt. Aber nur der tosende Wind antwortete. Bald fühlten sich meine Beine an, als hätte man sie mit Blei gefüllt. Jeder Beinschlag wurde schwerer, unregelmäßiger und langsamer. In einem unachtsamen Moment tauchte ich sogar kurz unter. Prustend kam ich wieder hoch, doch gleich darauf brach eine Welle über mir zusammen. Ein weiteres Mal sank ich hinab in die Dunkelheit. Diesmal fehlte mir aber nicht nur die Kraft, auch das Brennen und Stechen in meinen Brustkorb nahm zu. Angst erfüllte mich. Ich will noch nicht sterben, nicht hier! Meine Lunge war am zerplatzten, der Druck, der sich durch die fehlende Luft in ihr aufbaute, war unerträglich. Irgendwann gab ich nach. Große und kleine Luftblasen entwichen mir und trieben nach oben. Aus Reflex versuchte ich die Leere zu füllen, stellte aber schnell fest das Wasser definitiv das Falsche war! Wie ein Embryo krümmte sich mein Körper und verzweifelt versuchte ich einerseits an Luft zu kommen, die nicht da war und andererseits das bereits vorhandene Wasser wieder los zu werden. Bald fühlte ich mich wie in Watte eingepackt. Da gab es plötzlich keine Schmerzen mehr, die Angst schwächte ab und selbst die Kälte in meinen Gliedern ließ nach. Mehr und mehr sank ich hinab. Weiter… weiter in die Tiefe des Nichts. ~*~*~*~* Als der Morgen graute flaute der Sturm bereits ab. Erschöpft saßen einige Matrosen der Eastern Mary auf dem Deck verteilt. Diejenige, die noch stehen konnten, verteilten Decken und heißen Tee, an die zitternden und durchweichten Elendshäufchen. Mehr waren sie auch nicht mehr nach so einen gewaltigen Unwetter. Minato, der Schiffsarzt, machte besorgt seine Runde durch die Reihen der Crew. Schwer bewaffnet mit seinem Koffer, der gefüllt mit Verbänden und Schmerzmitteln war, musste er an fast jeder Person halt machen. Es waren einige gebrochene Knochen zu richten. Der Teil, der Glück hatte, war mit ein paar blauen Flecken davon gekommen und einer Unterkühlung. Gerade half man Jonathan auf um ihn in seine Koje zu begleiten und langsam, aber sicher leerte sich das Deck. Minato wandte sich nun der Person am Bug des Schiffes zu. Garp. Er stand schon eine geraume Weile dort und hielt Ausschau nach seiner Enkelin. Man hatte ihn bereits darauf hingewiesen, das es besser wäre trockene Kleidung anzuziehen oder sich schlafen zu legen, aber die Antwort war immer die gleich. Nein. Selbst eine Decke lehnte er ab. Die Soldaten hatten sie dringender nötig als er, meinte er nur, ohne seinen Blick von Meer abzuwenden. „Vizeadmiral?“, Minato hatte sich nun ein Herz gefasst, wusste er ja wie aufbrausend Garp war. „Ihr solltet euch nun auch ausruhen. Mina ist bereits seit 12 Glasen im Meer… es ist kaum mö…“ „Sie schafft das!“, unterbrach Garp ihn schroff. „Bei allem Respekt. Nicht mal Ihr könntet bei 16 Grad so lange überleben und wenn sie nicht erfroren ist, dann wäre sie ertrunken. Der Welleng…“, „GENUG! Ich kenne Mina und weiß, das sie es schafft.“ Es war sinnlos weiter darüber zu reden. Garp würde nicht weichen, also konnte nur noch ein Kompromiss getroffen werden. Der Arzt seufzte schwer, war er doch auch schon am Ende seiner Kräfte angekommen. „Dann werde ich jetzt weiter nach ihr Ausschau halten. Sobald Ihr dann ausgeruht seit, könnt Ihr selbst wieder nach Mina suchen.“ Minato konnte sehen wie der Vizeadmiral kurz überlegte, jedoch letztendlich nickend zustimmte. „In Ordnung.“ Einerseits freute sich der Blonde, dass er Garp zum Schlafen bewegt hatte, andererseits musste er nun Wache schieben, dabei fiel es ihm jetzt schon schwer zu stehen. Wohl oder übel musste er da wohl durch. Seine saphirblauen Augen suchten wachsam das immer noch unruhige Meer ab, doch bis zur Kimm war keine Spur von dem Mädchen. „Doktor?“, fragte Takuya, ein schwarzhaariger Gefreiter, dessen honigbraune Augen eine tröstliche Wärme verbreiteten. „Kann ich Ihnen helfen?“, „Nein, ich denke nicht. Mina wird… ich glaube nicht, das sie noch lebt.“ Betrübt senkte Takuya den Kopf. „Sie haben Recht, aber vielleicht doch. Wer weiß? Die Hoffnung stirbt zuletzt, nicht wahr? Kommen Sie, ich helfe Ihnen!“ Damit zog er die Decke, die um seine Schultern lag, fest zu und stellte sich neben Minato um ebenfalls nach den zwei Verschollenen zu suchen. Es dauerte nicht lange, da folgten den Beiden weitere drei Matrosen bis am Schluss auf jeder Seite des Schiffes welche standen, sogar ins Krähennest hatten sich zwei hoch geschleppt und alle riefen laut: „Mina! Caruso!“ Auch Garp trat wieder an Deck und sah mit einer Mischung aus Stolz und Trauer auf seine Mannschaft. Noch zwei Glasen suchten und riefen sie nach ihnen, doch dann konnten sie in den Hafen einlaufen. Die Crew lehnte dies ab – hofften sie doch alle noch auf ein gutes Ende. Dennoch lehnte der Vizeadmiral ab. Die Eastern Mary hatte einige zerrissene Segel, einen angeknacksten Besanmast, nur noch einen Anker und etliche gerissene Taue. Außerdem waren alle erschöpft und teilweise schwer verletzt. So schwer es der Knochenfaust fiel, er musste zum Wohle der Mannschaft handeln und in den Hafen fahren. „Holt den Anker ein und setzt das Sturmfock, wir laufen ein!“, befahl er bestimmt und endgültig. Ein Murren ging durch die Reihen, aber sie beugten sich den Befehlen. Leise und ohne Worte machten sie sich an die Arbeit. Zogen den Anker hoch und holten aus dem Lagerraum das Sturmfock um es vor die zerstörten Groß -, Bram – und Unterbramsegel zu hängen. Es war eine schwere und langwierige Arbeit, besonders da die Hälfte der Crew ausfiel. Normalerweise gab es dabei immer Beschwerden, Meckereien und sogar kleine Streits, aber heute zogen sie es alle vor zu schweigen. Caruso war ein geachtetes Mitglied gewesen, er hatte sich sogar gewünscht Offizier zu werden. Über Mina wussten sie nicht fiel, außer, und das hatte sehr schnell die Runde gemacht, das sie Garps Enkelin sein sollte. Ein paar Mal hatte sie auch von einer Offizierslaufbahn gesprochen, aber keiner hat sie da so wirklich ernst genommen. Offizier – eine Frau! Nur Flottillenadmirälin Kranich hatte es als Frau so weit geschafft und selbst das war harte Arbeit gewesen. Während ein Mann schon längst den Status eines Vizeadmirals erreicht hätte, mit der Leistung, würde sie vermutlich niemals mehr werden. Ächzend wurde die Ankerleine hochgezogen, erst dann wurde das Sturmfock gesetzt. Es hing einen kurzen Moment lose bis der Wind sich darin verfing und es sich aufblähte. Langsam nahm die Mary fahrt auf Richtung Hafen. Sora, ließ sich immer wieder von ihren zwei Assistenten den Abstand zwischen den Klippen des Festlandes und den Wellenbrechen für den Hafen geben. Äußerst vorsichtig konzentrierte sich die Navigatorin auf das Schiff, jeder Ausbruch aus ihrer Fahrrinne durch eine Meeresströmung könnte zum Schiffsbruch führen. Da! Der Viermaster drückte nach backbord. Schnell und vorsichtig korrigierte sie den Kurs und brachte sie, fast alle, sicher in den Hafen – nach Hause. ~*~*~*~*~* Mein Aufwachen gestaltet sie zäh und schwer, obwohl ich immer wieder die Augen öffnen konnte, blieb ich nicht wach. Des öfteren merkte ich wie ich mich hin und her warf, die Bettdecke zu Boden schmiss und zu zittern begann. Aber jedes Mal wurde ich wieder zugedeckt. Dann war es endlich so weit. Verschlafen öffnete ich die Augen und sah gähnend auf eine Holzdecke. Das Ganze war irgendwie irritierend. Der Boden schwankte nicht, ergo war ich hier ganz sicher nicht auf einem Schiff. Aber wo dann? Etwas ängstlich richtete ich mich auf, merkte aber schnell, dass ich anscheinend verletzt war. Das Ganze wurde immer mysteriöser und so hob ich das weiße Hemd, wo auch immer das herkommt, hoch und besah den Verband. Neugierig wie ich war, suchte ich auch gleich nach dem Ursprung der Schmerzen und fand ihn auch. Vermutlich eine oder zwei angeknackste Rippen. Nachdenklich ließ ich das Hemd wieder los und dachte eine Weile nach. Die Erkenntnis traf mich wie ein Blitz. „Der Sturm!“, entfuhr es mir und hielt mir die Hand vor dem Mund. Ich war über Bord gegangen und gesunken. Aber wie? Das...? Immer noch verwirrt wandte ich mich meiner Umgebung zu. Diese stellte sich als ein ziemlich schlichtes, aber großes Zimmer heraus. Schreibtisch, Bücherregale, Stuhl, Lampe, alles nichts ungewöhnliches. Nun ja, der Schreibtisch war total unordentlich, überall auf ihm lagen offene Bücher und Zettel herum. Das Fenster, mit den hellblauen Vorhängen, war offen und man konnte riesige Bäume sehen. Das aber wohl merkwürdigste waren die kleinen Seifenblasen, die immer wieder aufstiegen. Irgendwie war hier alles seltsam. Damit meine ich die Situation und den Ort. Knarrende Dielenbretter kündigten mir einen Besucher an und ich hoffte, er würde mir meine vielen Fragen beantworten. „Ah! Du bist wach!“ Es war ein älterer Mann, dessen Haare bereits einige silberne Strähnen aufwiesen, der die Tür öffnete. Er trat zu dem Fenster und schloss es. „Wie geht es dir?“, fragte er, nahm sich den Stuhl vom Schreibtisch und setzte sich zu mir. „Ganz gut.“ „Gut, gut. Weißt doch noch was passiert ist?“ „Ja, wir sind in einen Sturm geraten und ich bin über Bord gegangen. Aber sagen Sie, wie bin ich hierher gekommen?“ „Okta hat dich gerettet. Wie mich einst auch! Er ist im Moment nicht hier, aber du kannst ihm sicherlich später danken.“ „Okay und Sie sind?“ „Ray.“ „Ich bin Mina.“ Beide schwiegen wir uns eine Weile an, so als wüsste keiner was er sagen sollte. „Hast du Hunger?“, unterbrach Ray die drückende Stille. „Ja, bitte.“ Er stand auf und verließ den Raum, davor meinte er noch. „Komm.“ Schnell sprang ich auf, um ihm zu folgen, musste mich aber bremsen. So ganz auf der Höhe war ich wohl noch nicht. Etwas langsamer ging ich die Treppe hinab, in einen großen Schankraum. „Eine Bar?“, fragend sah ich mich um. Sie war klein, aber gemütlich. „Die gehört Shacky – ist aber grade geschlossen.", antwortete er und holte dabei einen abgedeckten Teller aus dem Kühlschrank. Ray stellte ihn auf die Theke und wies dabei auf einen der Barhocker. Gehorsam kam ich seiner Aufforderung nach und besah meine Essen. „Takoyaki.“ „Tintenfisch?“ „Wenn du nicht willst – ich hab auch Hunger!“ „Nein, nein schon in Ordnung!“ Hastig steckte mir bereits einen der Spieße in den Mund. „Immer das Gleiche.“, murmelte er. „Wem gehören eigentlich die Sachen?“, fragte ich ihn zwischen zwei Bissen und zog an dem weißen Hemd. „Die Hose gehört Shacky, das Hemd ist meins!“ Ray hatte seinen Kopf dabei in dem Kühlschrank gesteckt, ebenfalls auf der Suche nach etwas essbaren. Unser nächstes Schweigen wurde von der Türklinke unterbrochen. Eine schwarzhaarige Frau, bepackt mit Einkaufstüten betrat den Raum. „Rayleigh! Was machst du da? Du weißt doch, das ich koche!“, schimpfte sie. Rayleigh? Kommt mir bekannt vor. Sie stellte die Tasche hinter der Theke ab und richtete ihre Aufmerksamkeit nun mir zu. „Hey, du bist wach! Na, wie geht’s dir?“ „Gut, danke!“ „Schön! Rayleigh! Warte bis ich gekocht habe!“, wütend stemmte sie die Hände in die Hüfte. „Meinetwegen.“ Rayleigh… Rayleigh, der sah irgendwie einem… Halt mal! Stopp. „Silvers Rayleigh?“ Ich werde von Piraten verfolgt. Da bin ich mir sicher! Absolut. Definitiv. ~*~*~*~*~*~* So, wieder ein Kapitel rum. Eigentlich hatte ich gar nicht vor schon wieder so einen „Lückenfüller“ zu schreiben, aber für ein Treffen mit Rayleigh schienen mir dann fünf Seiten auch zu kurz. Wir wohl noch ne Weeeeeeile dauern bis es wirklich zu Sache geht. Auf eines bin sogar ich gespannt und zwar das Treffen zwischen Mina und Dragon. Uhhhhhhhhh … spannend! Übrigens Save Our Souls ist die lange Form von SOS. Nautische Begriffe: Wanten: Webleinen, an denen man den Mast von außen hochklettert. Sturmfock: Notsegel, das im Sturm ganz vorne am Schiff gesetzt wird. Meist etwas robuster, um dem Wind standzuhalten. Steuerbord: rechts Backbord: links Besanmast: Hinterster Mast eines Schiffes mit mehreren Masten. Dollbord: oberster Rand einer Reling oder eines Bootes. Meist mit einer etwas breiteren Holzleiste verstärkt für zusätzliche Stabilität Elmsfeuer: Elektrische, sichtbare Entladungen, die bei gewittriger Wetterlage, aber auch bei Schnee- und Staubstürmen auftreten können. Am häufigsten auf Berggipfeln und an Mastspitzen von Schiffen. Während der Entladung ist ein zischendes Geräusch zu hören - es entsteht Ozon. Unter den alten Seefahrern galt das Elmsfeuer als Vorzeichen von Unglücken. Manche glaubten, dass die Elmsfeuer die Seelen Ertrunkener seien, die an Bord kämen, um die Lebenden mit sich zu nehmen. Ende/Tampen: Ein Seil wird in der Seemannssprache Ende genannt. Die Enden eines Seils heißen hingegen Tampen. Glase: Zeiteinheit an Bord eines Schiffes, nach der die Wachen eingeteilt werden. Eine Glase entspricht einer Zeit von dreißig Minuten. Kimm: Die Stelle am Horizont, an der das Meer aufhört und der Himmel anfängt. Krähennest: Kleine Ausguckplattform im Mast. schwoien: Die Bewegung eines Schiffes, das vor Anker liegt und um die Ankerkette herumtreibt, soweit es der Bewegungsfreiraum zulässt. Um das Schwoien zu minimieren haben die meisten Schiffe zwei Anker zugleich benützt, einer links und einer rechts am Bug. Kapitel 7: Silvers D. Mina -------------------------- Wow, ich nehme jetzt einfach Mal die Menge an neuen Favos und sag ich bin gut, weil sich ja anscheinend keiner mehr zu einem Review herablassen kann. -.-* Juhu, diesmal verlief alles ganz easy. Kein Schulstress, die Gastspiele sind rum, meine Freundin ist wieder sicher daheim und ich hab endlich mal wieder ausschlafen können. Yeah! Wenn das so bleibt könnte ich das Schreibtempo sogar erhöhen. :P Mach ich aber nicht – am 27.06. geht die Freilichtbühne los mit Land des Lächelns und Comedian Harmonists. Mal sehen was die da wieder gemacht haben. Rein optisch was ich schon gesehen habe, in der Schlosserei, ist es schön zum anschauen und für die Technik ein wahrer Alptraum. v_v Korrektur es IST ein TOTALER Albtraum. Hab die letzten zwei Tage damit verbracht es auf zu bauen (war nur ein kleiner, großer Teil). Es ist echt schön, so mit den ganzen chinesischen Drachen. Echt toll. Aber die 2 m Fächer aus Metall sind so schwer. ;_; Ich lerne den falschen Beruf! ^-^ Vielleicht sollte ich mir mal aufschreiben warum ich das überhaupt mache. *lol* @Mimi-Moony-chan: *dich zur Wochenheldin kür* Mein erstes Review für dieses Kapitel (Einen Moment dachte ich auch das einzigste) und ich hab mich dabei wie ein Schnitzel gefreut! Dieses Kapitel ist für dich und natürlich lazyBabe und Mira. *dir einen schokokuchen back* (Wenn noch mehr Reviews kommen ergänze ich gerne die Liste xD ) @Mira-D-Kim: Unglücklicherweise ist mir das im Nachhinein auch aufgefallen. *seufz* Aber was soll ich machen? Ich dachte, schrieb und lud es hoch. Nicht ganz Veni, Vidi,... xD Mit Hina dauert noch ein Kapitel, aber dann kommt es. Wie sie sich kennen gelernt, gehasst haben und wie sie schließlich doch noch Freunde geworden sind. Als ich so meine ersten Gedanken dazu aufgeschrieben habe ist mir was aufgefallen. Hina und Mina reimen sich. *lol* *kekse futter* Lecka! Wenn ich mit der FF fertig bin muss man mich wohl rollen! xD *kuchen da lass* *lazyBabe knuddl* Dankeschön für dein Kontrolle! Ohne dich müssten hier wohl einige leiden. *dir selbst gemachte kekse geb* Extra für dich! Lg Hallia ~*~*~*~*~* Es gibt noch viel für euch zu tun Jeder wird hier zum Mann, sogar du Augen, wie ein Adler und ein Herz aus Stahl Ihr müsst alles wagen, doch der Kampf wird hart Was fang' ich mit euch Chaoten an? Jetzt passt auf und hört gut zu Jeder wird hier zum Mann, sogar du Sei ein Mann, wir müssen schnell sein, wie wildes Wasser Sei ein Mann, wir müssen stark sein, wie ein Taifun Sei ein Mann, wir müssen heiß sein, wie Höllenfeuer Geheimnisvoll zugleich so wie der Mond David Zippel & Jerry Goldsmith (Disney's Mulan)– Sei ein Mann ~*~*~*~*~* Vergangenheit 7. Silver D. Mina Vor Schreck verschluckte ich mich an dem Takoyaki. Rayleigh beobachtete mich eine Weile, wie ich verzweifelt versuchte nicht an dem gebackenem Tintenfisch zu ersticken, klaute mir dann aber einfach ein Stück vom Essen. So‘n verfressener Kerl! Der könnte ja glatt mit meiner Familie verwandt sein! „Versuch mal durch die Nase zu atmen.“, meinte Shacky zu mir während sie den Kühlschrank einräumte und tatsächlich, es klappte. Es dauerte kurze Zeit, aber dann ging es wieder. „Wasser. Bitte.“, krächzte ich den Piraten an. Rayleigh lächelte und erfüllte mir meinen Wunsch auch gleich. Erleichtert trank ich ein paar Schlücke von dem Wasser. „Vielen Dank!“ Er grinste weiter und setzte sich neben mich, denn Shacky fing gerade an Pfannen und Töpfe hervor zu holen. Jetzt war da kein Platz mehr für Gold Rogers Vize. Es schien ihn aber auch nicht weiter zu stören und… wo hat er jetzt die Flasche Rum her? Hat mir das Meer mein Gehirn ausgespült? Einen Moment lang war ich versucht mich am Wasser zu verschlucken. „Was macht so ein junges Mädchen wie du mitten im Ozean?“, fragte mich Shacky. „Von Bord gegangen.“, missmutig stellte ich das Glas ab. „Dann bis du wohl Piratin, was?“, lächelte sie. Kopfschüttelnd verneinte ich. „Nein, ich wollte zum Hauptquartier der Marine um ihr beizutreten.“ Rayleigh wirkte ein wenig verwirrt. „Weshalb bist du nicht daheim geblieben? Die Marine hat doch auf jeder Insel einen Stützpunkt, du hättest die gefährliche Reise gar nicht auf dich nehmen müssen.“ „Mein Opa meinte, dass die im Hauptquartier die härteste, aber dafür die beste Ausbildung ist. Na ja und ich will es zu was bringen. Ich habe vor Offizierin zu werden und da habe ich die besten Voraussetzungen um an der Offiziersschule angenommen zu werden." Zu meinen Überraschen nickte Silver sogar verständnisvoll. „Und wer ist dein Opa?“, fragte Rayleigh zwischen zwei Schlücken Rum. „Garp.“ Diesmal verschluckte er sich und auch Shacky sah mich entsetzt an. „Garp hat eine Tochter?“ „Enkelin.“, korrigierte ich sie. „Er will aber nicht, dass man weiß wer ich bin, damit ich’s nicht so einfach habe. Meinen eigenen Respekt verdienen und so’n Quatsch halt.“ Ich winkte ab, schließlich teilte ich nicht die Meinung meines Großvaters. „Das… ist… Wow… er hätte Roger und mich beinahe mal festgenommen!“ „Wirklich? Ich wusste gar nicht, das er Gold Roger einmal so nahe gekommen ist!?“ Begeistert sah ich Rayleigh an, hätte nie gedacht, das Opa so stark ist. Obwohl… wenn ich da an meine bisherigen Beulen denke. „Das ist er!“, lachte Ray. „Nun, wenn du Silvers Rayleigh bist, der Vize von Gold Roger, dann… dann besitzt du doch das Königshaki, nicht wahr? Du sollst ein Meister sein!?“, fragend sah ich ihn an und in meiner Stimme schwang auch schon eine unausgesprochene Bitte mit. Die er sehr wohl hörte, deshalb nickte er schlicht und betrachtete mich etwas misstrauisch. „Als ich vor einiger Zeit sehr wütend war, um genau zu sein hab ich Shanks durchs halbe Dorf gejagt, da sind sämtliche Tiere ohnmächtig geworden. Ein paar Tage davor hab ich im „Mirror“ einen Bericht über das Haoushoku gelesen und dort stand drin, das untrainiertes Haki sich so zeigt. Also wahllos und besonders bei Wut. Ist das wahr? Kann ich das lernen oder kannst du es mir beibringen?“ Rayleigh setzte die Rumflasche ab. „Es wundert mich nicht, dass du das Königshaki besitzt. Ich hätte es Garp bereits zugetraut und du hast Recht. So schlägt sich ungebändigtes Haki nieder. Aber sag, woher kennst du den roten Shanks?“ „Shanks? Er ist schon ne Weile bei uns im Dorf. Er setzt meinen kleinen Brüdern lauter Flausen in den Kopf! Außerdem ist er Schuld daran, dass Ruffy nun Teufelskräfte hat, dieser …“, wütend schlug ich mit der flachen Hand auf die Theke. Aber Gold Rogers Vize amüsierte sie köstlich darüber. So als hätte er nichts anderes erwartet. „Du hast mir meine Frage noch nicht beantwortet.“, meinte ich nach einer Weile zu ihm und schob den leeren Teller von mir. „Ich bin Pirat.“ „Das ist keine Antwort!“ „Ist sie. Wenn du der Marine beitrittst wirst du mich festnehmen müssen. Außerdem musst du dich erst Mal finden und …“ „Es ist mir egal wie viele Unds es gibt! Ich will um jeden Preis stark werden! Ich kann weder akzeptabel mit einem Schwert umgehen, noch besitze ich solch eine Schlagkraft wie mein Opa. Mit dem bisschen Kampfkunst werde ich es nicht weit bringen in der Marine! Wie also soll ich der Welt den Frieden bringen, wenn ich schwach bin?“ Entschlossen stand ich auf und sah Rayleigh an. „Den Frieden?“ Selbst Shacky hielt wieder mal inne und sah mich an, mit einem gewissen Lächeln auf den Lippen. „Nicht ein wenig hoch gegriffen?“, fragte Silvers. „Nein. Ganz und gar nicht! Ich wünsche mir Frieden auf dieser Welt und der kann nicht durch die absolute Gerechtigkeit gebracht werden, sonst würde es keine Rebellen geben. Also werde ich einen anderen Weg finden! Es wird Frieden geben und wenn Ruffy schon längst Piratenkönig ist und es noch 50 Jahre dauern wird! Ich schaffe das!“ Rayleigh beobachtete mich eindringlich und lachte. Er lachte einfach. „Das ist nicht witzig!“, wütend stampfte ich mit einem Bein auf den Boden, wurde aber gleich schmerzlich an meinen Schiffsbruch erinnert. „Au …“, mit einer Mischung aus Schmerz und Wut ließ ich mich auf den Boden fallen. Der Ältere kriegte sich aber gar nicht mehr ein, solang bis Shacky ihm mit dem Kochlöffel eins auf die Finger haute. „Lach nicht! Gold Rogers Ziel hielt man auch für unmöglich und trotzdem habt ihr es geschafft!“, wies sie ihn zu recht. „Au!“, erschrocken sah Rayleigh die Schwarzhaarige an. Einerseits da Shacky ihn auf die Finger geklopft hatte, anderseits weil sie wirklich Recht hatte. Piratenkönig war kein minder großer Traum gewesen. Er strich sich über den Bart und überlegte eine Weile. „In Ordnung. Vielleicht schaffst du es den Weltfrieden zu bringen.“ Rayleigh nahm noch einen Schluck vom Rum, bevor er weiter sprach. „Dir ist klar, das deine Ausbildung im Marine Hauptquartier dir schon alles Abverlangen wird. Keine ist so hart wie die hier.“ Wissend nickte ich ihm zu. „Außerdem bedeutet die Kontrolle des Königshaki mehr. Bevor du es überhaupt nutzen kannst musst du Disziplin und Selbstkontrolle lernen! Das wird nicht einfach.“ „Ich bin zu allem bereit!“ „Ha... an Entschlossenheit mangelt es dir nicht. Aber an körperliche Fitness sehr wohl.“ „Ich hab zwei Flöhe daheim gehabt, da mache ich mir keine Sorgen.“ „Solltest du aber, schließlich werden wir nachts trainieren müssen. Schlafmangel wird dein bester Freund werden.“ Schlafmangel? Ich liebe meinen Schlaf. Was hab ich mir angetan? Mit einer Teufelsfrucht hätte ich es wohl einfacher haben können. Rayleigh bemerkte mein plötzliches Zögern auch gleich. „Wenn du nicht willst. Ich bin alt und es wird mich nur Nerven kosten. Außerdem bist du viel zu schwach dafür.“ Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder dem Alkohol zu, hätte ich ihn damals bereits so gut wie heute gekannt, nun dann wäre ich dem alten Fuchs eher auf die Schliche gekommen. Aber keine schlechte Taktik. „Das ist gar nicht wahr!“, entschieden zog ich mich am Barhocker hoch. So ganz genesen war ich nicht, aber überzeugt. Mein armer Körper, viel zu klein für so ein großes Ego. Rayleigh stand auf und verschwand nach oben. Verwirrt sah ich ihm hinter her. „Hab ich was falsch gemacht?“, fragte ich Shacky. „Nein, das bestimmt nicht. Er wird sicher gleich wieder kommen.“ „Okay.“, nachdem ich nun wieder auf meinen Beinen stand, setzte ich mich auch gleich wieder. Man muss es ja nicht übertreiben. „Also ich nehme mal an, das dir diese Bar gehört oder?“, fragte ich sie um die Stille zu vertreiben und um ein paar Antworten zu bekommen. „Ja, das stimmt. Mein Name ist übrigens Shakuyak, aber wenn du willst kannst du gerne Shacky sagen.“ „Freut mich Shacky. Ich bin Mina. Rayleigh hat erzählt, das mich ein gewisser Okta gerettet hat. Wo ist er eigentlich? Ich würde mich gerne bei ihm bedanken!“ „Weg.“ „Das sehe ich auch!“, missmutig betrachte ich die Barbesitzerin. „Nicht frech werden, Kleines! Er wollte Pirat werden, vermutlich ist er schon mit Arlong unterwegs. In letzter Zeit gab es kein anderes Thema mehr.“ „Ja, dann kann ich mich ja gar nicht mehr bedanken!“ „So ist es, aber mach dir keine Sorgen, bestimmt lernst du ihn mal kennen. Ich denke du wirst in nächster Zeit öf …“, sie brach ab und sah zu Rayleigh, der gerade wieder mit einem dicken Buch in der Hand zurück kam. „Hier. Leg es auf deinen Kopf!“, befahl er. Irritiert sah ich das Buch an und dann ihn. Was soll den das werden? Bevor ich aber auch fragen konnte, antwortete er schon. „Die Marine sorgt für deine Ausdauer und ich für die Selbstbeherrschung. Deine Aufgabe wird es sein, egal was passiert, dieses Buch muss immer auf deinen Kopf bleiben.“ „Das machen diese Models! Vergiss es, ich will nicht laufen lernen, sonder kämpfen! Da musst du wohl was verwechseln!“, sprach ich bestimmt und verschränkte meine Arme. Als würde ich so einen Unsinn machen. Für was hält der sich eigentlich? „Du kannst auch mit dem Wasserkrug anfangen! Das ist mir persönlich egal!“, fauchte er. „Wenn du es auf die harte Tour willst, kannst du diese gern haben! Shacky!“ Sie lächelte und das ziemlich wissend, holte einen Krug aus dem Schrank und füllte diesen mit Wasser. „Hier!“, damit streckte sie ihn mir entgegen. „Was soll…?“ „Auf den Kopf damit!“, knurrte Rayleigh, „Aber vorher stehst du auf!“ Na gut, mal sehen was das bezwecken soll. Vielleicht sollte ich erst mal mitspielen und falls das nichts wird, kann ich es immer noch abbrechen! Wie mir befohlen wurde stand ich auf und stellte mir den Krug auf den Kopf. In den Moment als ich ihn los ließ kippte er und das eiskalte Wasser ergoss sich über mir. „KALT!“, schrie ich auf und nebenbei war der Tonkrug nun auch kaputt. „Was hast du erwartet? In einem Kampf werden dir auch Verletzungen zugefügt, das heißt du kannst dich vor Schmerzen kaum noch auf das Haki konzentrieren und falls du die Konzentration verlierst, nun dann ist der Kampf zu deinen Ungunsten entschieden!“ „Okay, okay ich nehme das Buch!“ Zitternd rieb ich mir die Oberarme und sah Rayleigh fast flehend an. „Nein. Deine Entscheidung ist gefallen!“, bestimmte er. „Mit den Konsequenzen musst du jetzt leben!“ Shacky betrachtete mich mitfühlend und stellte bereitwillig den nächsten Wasserkrug auf die Theke. „Was jetzt? Ich hab meinen Fehler eingesehen, außerdem bin ich heute erst aufgewacht! Ich hab Schiffsbruch erlitten, das ist … mein Opa macht sich sicherlich große Sorgen um mich. Das…“, ich stockte. Rayleighs Blick war weiterhin streng auf mich gerichtet. Meine Ausreden würden ab jetzt nur noch mir selbst Schaden. Seufzend griff ich nach dem Krug und stellte ihn mir auf den Kopf. Nach dem fünften zerbrochenen Wasserkrug, besorgte Shacky mir einen Eimer. Den konnte ich nun runter werfen so viel ich wollte. Der restliche Tag war nun recht simpel gestaltet. Mir gelang nicht ein Schritt, mit dem Eimer auf dem Kopf, stattdessen flutete ich die Bottakuri Bar. Nach fünf Krügen und zwei Wasserkübeln reichte mir Rayleigh einen Lumpen. „Wisch auf, bevor die Dielenbretter aufquellen.“, meinte er bloß und setzte sich auf die Couch am Fenster neben der Theke, mit dem Rum in der Hand. Wer schön sein will muss leiden? So ein Unsinn! Wer stark sein will, DER muss leiden. Zitternd wie Espenlaub, machte ich mich an die Arbeit und nach dieser folgte ein weiterer Tsunami. Zwischendrin machte ich einmal Pause um von Shackys köstlichen Gyudon zu Essen. Es war wirklich lecker! Mit neuer Kraft, aber immer noch tropfnass ging es weiter und das sollte sich auch nicht ändern. Als ich dann mitten in der Nacht wirklich nicht mehr konnte, beseitigte ich meine Chaosspuren und beschloss mich auf Ohr zu hauen. Rayleigh selbst schlief schon seit einiger Zeit, auch Shacky war bereits verschwunden. Schulterzuckend ging ich nach oben, nach ein paar Anläufen fand ich sogar das Bad. Ich nahm mir jetzt einfach mal ein Handtuch, entledigte mich der Kleidung und duschte heiß. Mich beschlich das Gefühl spätestens in ein paar Tage eine ordentliche Grippe zu haben. Mit diesem Gedanken trocknete ich mich ab und hängte die nasse Kleidung über die Badewanne. Wohl oder übel musste ich nackt schlafen. Schließlich muss ich jetzt nicht noch Shacky wecken oder gar mich durch sämtliche Schränke wühlen. Todmüde warf ich mich auf das Bett und schlief auf gleich ein. Im Geheimen hatte ich gehofft, wenigstens ein bisschen länger schlafen zu dürfen oder vielleicht sanft geweckt zu werden, aber Gold Rogers Vize hatte sich da wohl in etwas verbissen. Erbarmungslos wurde ich von einem kalten Wassereimer geweckt. Schreiend schreckte ich hoch, riss, im Halbschlaf wohl gemerkt, Rayleigh den Eimer aus der Hand schmiss ihn direkt nach ihm. „Bist du noch ganz dicht?“, brüllte ich. Der Eimer verfehlte ihn meilenweit und seine trockene Antwort darauf war: „Frühstück.“ Dabei rutschte mir die Bettdecke runter und gab… verdammt noch mal ich brauche KLEIDUNG! Rot wie eine Tomate zog ich mir die nasse Decke über den Kopf. So was von peinlich! „Mina? Dir ist klar das weiße, nasse Bettwäsche durchsichtig wird oder?“, es war Shackys Stimme, aber das machte es nicht besser. Peinlich, peinlich, peinlich. Boden öffne dich und verschlinge mich! „Ich hab dir deine alten Sachen gewaschen. Sie liegen auf dem Stuhl und noch ein Schlafanzug, das sollte vielleicht nicht noch einmal passieren.“ Ich war mir sicher sie grinste dabei. „Danke.“, quetschte ich zwischen meinen Zähnen hervor. Letztendlich verlief der Tag genau so wie der davor und für die nächste Woche blieb es auch dabei, außer das ich nun hinter dem Bottakuri trainieren musste. Einerseits wegen der Gäste und zum anderen wegen dem Holzboden, machte aber nichts, so sparte ich mir das Aufwischen. Rayleigh schüttete mir jeden Tag einen Eimer Wasser über den Kopf, danach überschwemmte ich den Hinterhof und versank im Schlamm. Am dritten Tag schaffte ich es endlich zwei Schritte zu gehen bevor der Eimer kippte. Ich freute mich wie ein Schnitzel, trainierte fleißig weiter in der Überzeugung, dass ich vielleicht ein Glückskind bin und es doch schneller lernen würde als gedacht. Der ehemalige Vize verschwand immer mal wieder für ein paar Stunden, auch am Abend, weckte mich aber immer pünktlich im Morgengrauen. Am fünften Tag hatten wir einen weiteren Disput. Statt wie gewöhnlich mit Eiswasser, schüttete er mir einen heißen Eimer drüber. Wieder und diesmal vor schmerzen brüllend, packte ich den Kübel und warf das Fenster ein. Mein ursprüngliches Ziel war Rayleigh gewesen. Shacky hielt mir eine ordentliche Standpauke in der Richtung, dass ich doch bitte ihre Bar ganz lassen solle. Von diesem Zeitpunkt an beschimpfte ich Rayleigh dauerhaft als Sadist, außerdem schwor ich mir ihn das irgendwann büßen zu lassen, falls ich mal nicht wie ein Stein schlafen würde. Zwei Wochen und eine Grippe später war ich fähig mit dem Eimer normal zu laufen. Meinem Mentor war das bei weitem nicht genug und zählte mir auf was ich noch lernen musste. Rennen, springen und egal was passiert bleib konzentriert. Er machte sich nämlich auch noch einen Heidenspaß daraus mich zu erschrecken, am besten mit dem Eimer auf dem Kopf. Grundsätzlich kippte dieser auch. „Es ist besser du gehst ins Hauptquartier.“, meinte Rayleigh am Abend zu mir. „Wieso?“ „Weil du noch nicht fit genug bist. Deshalb.“ Seufzend schnappte ich mir ein weiteres Reisbällchen. Er hatte recht und das gefiel mir nicht, ab jetzt würde ich unter chronischem Schlafmangel leiden. Dabei hätte meine bisherige Ausbildung rein gar nichts mit dem Königshaki zu tun. „Von mir aus. Ich werde mich morgen auf den Weg machen. Bis ich da bin und alles geregelt ist wird es bestimmt dauern. Es kann sein, das ich die nächsten Tage nicht auftauchen werde.“ „Davon gehe ich aus, deswegen bekommst du auch das hier von mir!“ Er reichte mir ein leeres Stück Papier. „Was ist das?“, fragte ich ihn verwirrt. „Eine Vivre Card. Sie wird dir den Weg zu mir weisen und sie zeigt an, ob ich am sterben bin oder nicht.“ „Woran erkenne ich, das du stirbst?“ „Dann fängt sie an zu brennen.“ „Okay, wenn sie brennt werde ich mich auf die Suche nach dir machen oder ich bin vielleicht dran Schuld, wer weiß das schon? Nicht war, Sadist?“ „Vorsicht, du kannst mir nicht das Wasser reichen.“ „Noch nicht.“ „Nicht mal in hundert Jahren!“ „Tzzzz. Rest in Peace sag ich da nur!“ Rayleigh grummelte etwas, das ich nicht verstand und wand sich seinem Essen wieder zu. „Müsst ihr denn streiten?“, Shacky betrachtete uns beide missmutig. „Wir streiten nicht!“, kam es von uns zur gleichen Zeit zurück. Als Antwort rollte sie nur mit den Augen und spülte die Töpfe weiter ab. Egal wie sehr mich Rayleigh triezen würde, einen Platz bei den „Freunden-bis-ans-Ende-meiner-Tage“ hatte er sich gesichert. Jeder muss doch einen Sadisten in seinen Freundenskreis haben, oder? Am nächsten Morgen wurde ich ausnahmsweise nicht von Wasser geweckt, sondern von Shacky. „Rayleigh ist verschwunden, vermutlich in irgendeinem Casino.“, war Shackys Erklärung am Frühstück. „Ja und sturzbetrunken.“ „Sei nicht so hart zu ihm!“, ermahnte sie mich. „Hart?“ „Du weißt wie ich das meine!“ „Jaha, das hat Opa auch jedes Mal gesagt bevor er mich irgendwo mitten in der Nacht ausgesetzt hat! Damit du groß und stark wirst.“ „Du hast ja das Buch abgelehnt!“ „Ich weiß.“, grummelnd verdrückte ich das letzte Reisbällchen von gestern. Shakuyak gab mir noch eine Karte vom Sabaody Archipel, damit ich mich nicht verirrte, und Bento mit. Zu meinem Leidwesen reichte sie mir noch den inzwischen verbeulten Eimer. „Schön fleißig üben!“, waren ihre Worte nach dem Abschied. Heißt es nicht, es wird zuerst schlimmer bevor es besser wird? In jedem Fall war da was dran, zumindest wenn man es auf mich bezog. Mein Fußmarsch dauerte einen halben Tag an, wobei sich mir die Frage stellte wie ich denn noch mit Rayleigh trainieren sollte, wenn ich eigentlich nur am hin und her laufen war. Oder eher wann soll ich denn bitte schön schlafen? Vermutlich bewunderte jeder zuerst einmal den riesigen Gebäudekomplex des Hauptquartiers oder die Menge der stationierten Soldaten, ich hingegen fragte nur nach dem Weg. Die Aussicht auf alle weiteren Jahre meines Lebens waren einfach zu mies. Weshalb mache ich das Ganze? Vielleicht sollte ich mir das mal aufschreiben, nur damit ich es nicht vergesse. „Mina? Bist du das wirklich?“ Es war Minato, der Schiffsarzt der „Eastern Mary“, der mich rief. „Zumindest das was von ihr übrig ist.“, war die schlichte Antwort. „Du lebst! Da wird sich der Vizeadmiral aber freuen!“ Er rannte auf mich zu und kam nur knapp zum Stehen. „Was ist los? Du wirkst so deprimiert?“ „Das wirkt nur so.“ „Komm ich bring dich zu Garp!“ „Ne, lass mal. Sag ihm einfach einen schönen Gruß von mir. Ich geh mich jetzt nämlich einschreiben!“ „Aber…“ Doch ich winkte ab. „In Ordnung, wie du meinst. Soll ich dich noch begleiten?“ „Ja, das vielleicht schon. Irgendwie weiß ich jetzt nicht genau wohin.“ Fragend sah ich mich um und mir fiel zum ersten Mal auf wie groß das HQ wirklich war. „Kein Problem! Ich zeig’s dir!“ Den Weg konnte ich mir beim besten Willen nicht merken. Ich nehm auch schwer an, das viele Piraten auf den Weg zum Schafott verhungerten oder einfach in den Weiten des Geländes verschwanden und nach zehn Jahren findet man dann ihre Überreste. Vor meinen eigenen Gedanken ekelnd schüttelte ich mich. „Hier ist es!“, er zeigte auf die große Flügeltür. „Danke. Ohne dich wäre ich wohl nun verschollen!“ „Kein Sorge, du gewöhnst dich noch dran. Viel Glück!“, wünschte er mir noch bevor er ging. Zögernd öffnete ich die Tür und trat hindurch. Dahinter lag ein großes überfülltes Büro, in dessen Mitte ein Schreibtisch stand. Der Mann, der dort saß, blickte auf, begutachtete mich einen Moment und zog aus einem Stapel Akten ein Blatt Papier hervor. „Name?“, fragte Flottillenadmiral Drake, zumindest stand das auf dem Schild, am Schreibtisch. „Silvers D. Mina.“ Hatte ich das gerade wirklich gesagt? Na ja, jetzt hatte ich mich gerade zu einem Familienmitglied von Rayleigh gemacht. Opa wollte ja nicht, dass ich meinen eigentlichen Name verwende, nun vielleicht nicht direkt so, aber im Prinzip. Ich glaub, ich bin genau so chaotisch wie meine Brüder geworden. Mist, dabei wollte ich genau das vermeiden. Mir tut Senghok jetzt schon Leid. ~*~*~*~*~* So, das ist mal wieder ein Kapitel, das mir nicht nur leicht von der Hand ging sondern auch gefällt. Eines aber stört mich und zwar das Rayleigh ein wenig OoC geworden ist, zumindest empfinde ich so. Ich hatte vor ihn ein wenig wie Beckmann sein zu lassen, aber über den ist genau so wenig bekannt wie über Rayleigh. *seufz* Das hat mir das ganze schon ziemlich erschwert. Dennoch konnte ich nicht widerstehen. Ich finde schon allein die Vorstellung wie Mina den Eimer nach ihm wirft genial oder auch das mit der Bettdecke. Peinlich, Peinlich … So in der Art wird übrigens Minas weitere Charakterentwicklung. Eine Monkey halt, sie kommt dem Ganzen doch nicht aus. PS: Wie wär’s mit einem Review? Kapitel 8: Glasscherben und Blütenblätter ----------------------------------------- Ararara … diesmal bin ich mal wieder spät dran und das sogar ohne großartigen Stress. Hab grad RPGs für mich entdeckt und wenn ich so was finde bin ich wie ein kleines Kind. Ich will alles auf einmal haben und komm dann nicht mehr weg! *lol* Aber ich habs grad noch so geschafft! *gg* @Mira-D-Kim: Danke, Danke! *verbeug* Dein Lob ist wie Balsam für meine Seele! *smile* Joa, ich hab mir da so ein Mindestmass von zehn Seiten gesetzt, das ich auch immer schon einhalten werden! *plätzchen mampf* Gerne doch! Du stehst ja schließlich nicht umsonst auf meiner ENS Liste! :) @Mimi-Moony-chan: Klar kein Problem! *eimer mit autogramm überreich* Nur für dich! *gg* Das freut mich doch und übrigens dein Review hat mir meinen Tag verschönert! @NainaChan: Na, Logo ist doch gar keine Frage! *kekse reich* Nett von dir das du auch mal ein liebes Review da lässt! *sich tierisch freut* Richtig dickes knuddel noch für lazyBabe meiner Beta! *knuddel* Vlg Kuzan-chan ~*~*~*~*~*~* Ich zieh' nun umher singe traurige Lieder, die Nacht ist sehr kalt, vielleicht erwach ich nie wieder. Doch da seh ich Augen so glühend und rot, es holt mich der Teufel in der Stunde der Not. Ich hör seine Stimme, die sanft zu mir spricht: "Ich mach Dir ein Angebot, fürchte Dich nicht. Schon war er verschwunden im dunklen Wald, Sein Lachen noch weit durch die Dämmerung hallt... Schandmaul – Der Spielmann ~*~*~*~*~*~* Gegenwart 8. Glasscherben und Blütenblätter „Hey Hina! Ist aber auch schon eine Weile her.“, begrüßte ich sie und umarmte meine beste Freundin. „Hina ist sehr erfreut Mina wieder zu sehen!“ Ja, das war sie. Hina wie sie leibt und lebt. Unglaublich… wenn sie das nicht schon ewig machen würde, na dann hätte man sicher den Eindruck die Rosahaarige hätte nicht mehr alle Tassen im Schrank. „Und ich erst!“, grinste ich sie breit an. „Ist es wahr was Hina gehört hat? Du wurdest zur Admirälin ernannt?“, platzte sie gleich raus. Dazu muss man sagen, das Hina nicht so der Smalltalk Typ ist. Nein, auf gar keinen Fall. Die Frau war schon immer mit der Tür ins Haus gefallen. Freudig bejahte ich ihre Frage. „Es stimmt. Hat mich selbst überrascht als Senghok auf mich zukam. Das war… lass mich mal überlegen.“, in Gedanken rieb ich mir das Kinn, „Vor zwei Wochen.“ Dabei sah ich Hina wieder direkt an. „Ja, genau um diese Zeit herum. Ich wurde in sein Büro gerufen und in einem ernsten Gespräch eröffnete er mir diese Möglichkeit. Er ließ natürlich ein paar Dinge aus, vermutlich hat er gewusst, das ich dann sofort ablehnen würde.“ Hina hatte schon bei dem Wort „ernst“ die Augenbraue gehoben, sie wanderte aber noch höher bei „ablehnen“. „Hina kennt dich schon sehr lange und ist überzeugt, das du niemals abgelehnt hättest und wenn Senghok dich von nun an Boden schruppen lassen würde!“ „Mhh ja, du hast recht.“, druckste ich ein wenig herum. Die Frau kannte mich halt doch. „Hina hat immer Recht.“ Seufzend sah ich sie wieder an. „Gott sei dank nicht immer!“ Hinas Blick verfinsterte sich leicht bei der Aussage, reagierte aber nicht weiter, stattdessen zeigte sie auf meinen persönlichen Albtraum. „Arbeit?“, fragte sie. „Ja, in einer Stunde ist Versammlung zwischen den Weisen, Senghok und allen Admirälen.“ „Deine Feuertaufe!“, lachte sie. „Ähhh, nein die hatte ich schon, mehr oder weniger.“ „Mehr oder weniger bei meiner Vereidigung ist …“ „Warte! Stop! Das zweite Gerücht ist wahr?“ „Kommt drauf an welches!?“ Hina plusterte sich demonstrativ auf. Schlechtes Omen. Ich sah bereits die schwarze Katze an mir vorbeigehen. „Jetzt ist Hina wütend.“, stellte sie zornig klar, „Wir sind seit 11 Jahren befreundet und du hast Hina mit keinem Wort erzählt, das du Geschwister hast! Noch dazu Piraten! Hina hat den Leutnant, der das behauptet hat eine übergezogen! Nun muss Hina sich dafür auch noch entschuldigen.“ Ihre Stimme schwoll mit jedem Wort leicht an und ich wurde immer kleiner. Sie weiß es… Ich bin ja so was von am Arsch, mal wieder. „Dann… dann ist Mina überhaupt dein richtiger Name? Wer bist du überhaupt? Hina ist entsetzt!“ „Hina… bitte… es...“ Betrübt senkte ich den Kopf. Natürlich was hatte ich den erwartet? „Kein bitte Hina!“, fauchte sie aufgebracht. „Du hast… Hina sehr enttäuscht und Hina muss kurz für sich alleine sein!“ Damit drehte sie sich um, verschwand schnellen Schrittes und mit wehendem Umhang. Stöhnend lehnte ich mich zurück an die Bank und fuhr mir mit der Hand über Gesicht. Heute hab ich das Pech wohl gepachtet. Murphey’s Law lässt grüßen. Halt! Entsetzt hielt ich inne. Das heißt es wird noch schlimmer. Wenn der Tag nicht bald besser wird endet das Ganzen noch in Depressionen. Verzweifelt wand ich mich wieder meine Arbeit zu. Hina zu folgen würde jetzt nichts bringen, außer mehr Streit, zerstörten Wänden und einer Mina, die irgendwo gefesselt war. Ich persönlich hasse diese Teufelskräfte ganz innig, das lag auch an den schlechten Erfahrungen damit. Einen Moment lang genoss ich noch das friedliche Zwitschern der Vögel und das sanfte Rascheln der Blätter, bevor ich Marshall D. Teachs Akte öffnete. Schwer seufzend las ich Seite um Seite. „Mina.“ „UAHHHHH!“, vor Schreck zuckte ich zusammen, dabei fielen alle Dokumente auf den Boden. Ein paar wenige Blätter schwebten sachte hin und her bevor sie die Erde berührten. Mit entgleisten Gesichtszügen blickte ich Ki Zaru an, der mich seelenruhig ansah. Noch so ein Kerl dessen Teufelskräfte ich abgrundtief hasste. Zerknirscht erhob ich mich und sammelte alles auf. „Was sollte das?“, knurrte ich den Admiral an. „Willst du, dass ich an einem Herzinfakt sterbe?“. Eine Zeitlang überlege Ki Zaru – hoffentlich gespielt. „Vielleicht.“, grinste er. „Du bist übrigens zu spät.“ „Zu spät?“ „Die Besprechung, das Meeting, die Versammlung – nenn es wie du möchtest.“ Das ist doch ein Fluch, oder? „Oh nein!“, der Ausruf befand sich ungefähr zwischen Wut und totaler Verzweifelung. Mit einem Mal stopfte ich alles nur noch in die braune Akte, die durch die unordentlich rein geschmissenen Blätter überquoll. Ohne weiter auf Brosalino zu achten rannte ich in mein Büro, warf die Dokumente im hohen Bogen auf den Schreibtisch und natürlich rutschten sie über die Kante und fielen, mal wieder, auf den Boden. „Ah Ayame! Wo muss ich denn jetzt hin?“, panisch sah ich meine Sekretärin an. „Konferenzraum 2, der …“ „Wo ist der? Oh Gott, ich komme zu spät und das auch noch heute… Senghok reißt mir den Kopf ab!“ Wie ein verschrecktes Huhn lief ich im Vorzimmer auf und ab, während Ayame immer wieder ansetzte mir den Weg zu erklären. Genau viermal hatte sie es noch versucht, bis sie mich packte und einfach hinterher schleifte. Auf dem Weg, wie sollte es auch anders sein, begegneten wir noch Ao Kiji. Einen Momentlang sah er zwischen meiner Sekretärin und mir hin und her, schüttelte aber nur den Kopf und meinte was von: „Das dritte Mal …“ „Da. Rein!“, murrte Ayame und zeigte auf die große Flügeltür, dabei drückte sie mir noch eine Akte in die Hand. „Los jetzt!“ „Aye Ma’am“ Brav wie ich nun mal war, schlüpfte ich durch die Tür und huschte schnell an einen freien Platz neben Senghok und Miroku, einem der Weisen. Der Großadmiral bedachte mich mit einem finsterem Blick, aber aus seinen Augen sprühten schon fast Funken als er sah wie Ao Kiji, ganz gemütlich eintrat, mit den Händen in den Hosentaschen und offener Krawatte und dann sich hinsetzte. Was tat mir Senghok leid, zumindest für einen kurzen, ganz winzigen Augenblick. Ein Grinsen konnte ich mir wirklich nicht verkneifen, um nicht gleich von Senghoks Blick erdolcht zu werden begutachtete ich die anderen Admiräle. Aka Inu sah, wie immer, todernst aus. Bei ihm hatte man sofort den Eindruck, dass bei einem minimalen Verstoß gegen irgendein Gesetzt, sofort Armageddon eintrat. Er saß aufrecht und mit verschränkten Armen an dem runden Tisch, wobei vor ihm ausgebreitet alle Unterlagen für die Besprechung lagen. Auch vor Senghok waren unzählige Blätter ausgebreitet. Ki Zaru war da schon viel gelassener, er hatte zwar alles dabei, aber es lag verschlossen vor ihm. Vermutlich hat er nicht mal hinein gesehen. Aber Ao Kiji, er… er schoss einfach den Vogel ab. Blauer Fasan kam nicht nur zu spät, hatte nichts dabei, sondern war auch noch total unordentlich angezogen und schloss gerade die Augen, so als würde er schlafen wollen. Oh Gott. Der Kerl war so dreist. Selbst Senghoks lautstarkes Räuspern half nichts. „Admiral.“, es war Miroku neben mir, der das Wort ergriff. „Wir wissen, dass euch dies alles nur wenig interessiert, aber dennoch, ihr seid Admiral und habt eine der höchsten Positionen der Marine inne. Bitte benehmt euch.“ Ao Kiji öffnete die Augen und blickte missmutig in die Runde, verstand aber, das so ein Verhalten gegenüber der Weltregierung nicht nur unmöglich, sondern auch respektlos war. „Gut. Nachdem nun alle anwesend sind können wir beginnen“, fuhr er fort. „Zuerst möchte ich euch, Gin Tora, zur Beförderung gratulieren!“ „Vielen Dank.“, erwiderte ich nur knapp und sehr unsicher. Meine Güte, ich saß bei der höchsten Instanz dieser Welt. Vor ein paar Jahren war das noch ein weit entferntes Ziel gewesen, aber jetzt war ich dem näher, als ich jemals geglaubt hätte. Zustimmend nickten die restlichen Weisen. Es würde also keinen weiteren Anpfiff geben, weder wegen meinen wahren Namen, noch für´s verspäten. Etwas erleichtert und entspannter öffnete ich den Ordner, den Ayame mir in die Hand gedrückt hatte um ihn ein wenig zu überfliegen. Dabei waren nur ganz grob alle wichtigen Stichpunkte zusammengefasst. „Als erstes möchten wir über Eustass Kidd reden.“ Diesmal richtete Naraku das Wort an uns. Nach Beenden des Satzes strich er sich über den langen schneeweißen Bart und sah finster in die Runde. Den Namen hatte ich schon einmal gehört, aber da Naraku ihn erwähnte, war er auch sicher in den Akten verzeichnet. Ich wurde auch gleich fündig. Mit feuerrotem Haar war er auch kaum zu übersehen. Mit ein paar Anmerkungen unter dem Foto, konnte ich mir auch gleich ein Bild von ihm machen. Sein aktuelles Kopfgeld beträgt 315 Millionen Berry, das er durch sehr aggressives Verhalten gegenüber Zivilisten erhalten hatte. „Er ist vom Sabaody Archipel entkommen und hat dabei 278 Marinesoldaten verletzt, 52 davon sogar schwer. Ich schlage eine Erhöhung seine Kopfgeldes vor.“ Eine Weile wog ich das für und wieder ab, wartete aber erst einmal ab. „350 Million.“, war Senghoks Vorschlag. „400 Millionen.“, warf ich ein. Ich wusste nicht ob der Großadmiral wütend oder erstaunt über meinen Einwand war, doch ich fuhr unbeirrt fort. „Kid greift die Bevölkerung an und macht seinem Ruf als - ich zitiere: „Brutaler Mörder von Zivilisten“ und „plündernder Pyromane“ alle Ehre. Dieser Pirat, sollte so schnell wie möglich von der Bildfläche verschwinden!“ Senghoks Ziege, die neben seinem Stuhl am Boden lag, mähte nach dem ich geendet hatte so als wolle sie mir zustimmen. „Gin Tora hat Recht.“, kam Sai Senghok zuvor, der gerade den Mund geöffnet hatte. „Wir dürfen die Menschen nicht vergessen, die wir zu beschützen haben!“. Während der Weise sprach, schrieb er einige Dinge in seine Akten. „Auch ich muss Gin Tora zustimmen. Er ist genau so gefährlich und unberechenbar wie es der Strohhutbengel war.“ Es war Aka Inu, der zum ersten Mal etwas sagte. Etwas irritiert sah ich Sakazuki an. War? Was ist mit Ruffy passiert? Oh Man(n)! Wieso um Himmels Willen erfahre ich von allem, aber wirklich allem, als letzte? Kann ich … nein, Mina beruhig dich, die Woche kann nur noch besser werden, dein seelisches und moralisches Tief hast du ja bereits hinter dir. Hoffentlich. Fragend sah ich Senghok an, der prompt antwortete: „Bartholomäus Kuma hat die Strohhutbande besiegt.“ Im ersten Moment wollte ich aufstehen und ihn fragen ob er mir das nicht hätte vorher sagen können, der… der… Argh! Ich schluckte die Wut aber hinunter. Vor den Weisen wollte ich mir nicht die Blöße geben. Kopfschüttelnd strich ich Eustass Kidd von der Tagesliste. Es folgten noch weitere Rookies, unter ihnen waren Trafalgar Law so wie Jewelry Bonney, ich mischte mich aber nicht mehr ein. Von allen Piraten war Eustass Kidd mir persönlich ein Dorn im Auge. Jemand, der es nötig hatte unschuldige Menschen, noch dazu Zivilisten, anzugreifen, könnte sich sicher sein, ganz oben auf meiner Abschussliste zu stehen. Nach und nach wurde alles abgearbeitet, bis wir den Punkt erreichten, bei dem es sich um Ace Hinrichtung handelte. Erschöpft sah ich von meinem Galgenmännchen auf, das ich rechts unter das Datum gezeichnet hatte. „Portgas D. Ace soll in einer Woche hingerichtet werden.“, begann Miroku. Eine Woche bloß noch? „Das ist in Ordnung. Ich werde alles dafür vorbereiten lassen.“ „Gut. Vergesst aber nicht Senghok, dass Whitebeard keinesfalls untätig zusehen wird.“ „Das habe ich bereits vermutet, deshalb sind alle Offiziere und ein Großteil der Streitmacht ins Hauptquartier beordert worden. Die Hinrichtung soll reibungslos verlaufen.“ Zufrieden nickten zwei der Weisen. Narakus Blick ließ ein leichtes Zweifeln erkennen, während weder Sai noch Sarutobi auf irgendwelche Art Emotionen erkennen ließen. „Ich habe beschlossen die Feuerfaust von fünf Vizeadmirälen ins Hauptquartier bringen zu lassen, wenn er hier ankommt werden alle vier Admiräle ihn zum Schafott zu begleiten. Somit ist sein Schicksal besiegelt!“ Ich musste meinen Kopf senken, denn ansonsten hätte man wieder ein von Trauer gezeichnetes Gesicht erkannt. Ruffy und Ace. Was tat mir diese Welt bloß an? „So soll es sein!“, schloss Sarutobi die Besprechung und erhob sich. Ihm folgten die restlichen Mitglieder der Weltregierung und auch Senghok mit seiner Ziege. Kurz nach ihnen verschwanden auch Ki Zaru und Aka Inu, wie erwartet blieb Ao Kiji noch. Erst als seine Schritte auf mich zukamen, fing ich mich wieder und sah auf. „Das mit dem Strohhut tut mir leid für dich. Es ist sicher…“ „Lass es Kuzan, das muss ich mit mir selbst klären! Von Worten kann ich mir nichts kaufen!“, unterbrach ich ihn schroff. Mit verschränkten Armen lehnte er sich an den Tisch. „Du warst schon immer gut darin Dinge zu verdrängen, aber so langsam solltest du alt genug sein dich den Tatsachen zu stellen. Es nicht zu erwähnen macht es nicht ungeschehen!“ Ao stieß sich vom Tisch ab und verließ den Raum ebenfalls, kurz davor drehte er sich noch einmal um. „Kapitän Hina war ziemlich wütend als ich ihr das letzte Mal begegnet bin, das solltest du klären!“ Seufzend stand ich auf und packte meine Sachen zusammen. Es ging schief was nur schief gehen konnte. Es war wieder einer der Tage, an denen man das Gefühl hatte die ganze Welt auf den Schultern zu tragen. Um Ruffy konnte ich mich jetzt aber nicht kümmern, falls er noch lebte. Ich würde Ayame anweisen mir alle Berichte über die Strohhutbande zukommen zu lassen, besonders die über Ruffy. Ace war im Moment wichtiger, schließlich war sein Todesdatum bereits festgelegt worden. Es gab aber glücklicher Weise noch einige Leute, an die ich mich wenden konnte. Gedankenverloren schlug ich wie gewohnt den Weg zu Hinas Büro ein. Mir fiel erst kurz davor auf wo ich war, aber nahm es auch gleich als Chance war. Schlimmer konnte es nicht mehr werden. Der ganze Tag war bis hierher ein einziges Desaster gewesen. Mit den Dokumenten in den Händen klopfte ich vorsichtig an. So gleich war auch Hinas markante Stimme zu vernehmen: „Herein.“ Sie saß über einige Berichte gebeugt und sah erst auf als ich direkt vor ihr stand. „Mina.“ „Ja. Ich bin hier um mich zu entschuldigen. Du hast Recht gehabt, es war – ist falsch von mir gewesen. Du bist meine beste Freundin und hättest dich sicher nicht von mir abgewendet, nur weil ich aus einer Familie von Verbrechern stamme. Bitte verzeih mir.“ Mit diesen Worten verbeugte ich mich tief vor ihr. „Hina ist froh über Minas Einsicht und nimmt ihre Entschuldigung an.“ „Wirklich?“ „Aber …“ „Aber?“ „Hast du gerade das nächste Gerücht bestätigt?“. Irritiert sah ich sie an. Was war denn jetzt schon wieder? „Was?“ „Es wird gemunkelt, das der Vater von Strohhut Ruffy Dragon, der Rebell sei. Ist das wahr?“. Geschlagen nickte ich. Stöhnend lehnte Hina sich zurück und massierte sich die Schläfen. „Wieso kannst du nicht eine normale Familie haben?“, fragte sie mich fast schon verzweifelt. Hina hatte ja keine Ahnung! Ace war ja auch noch mein Bruder, aber nicht zum ersten Mal in meinem Leben war ich froh, das er den Namen unserer Mutter angenommen hatte. Aber als Antwort gab ich ihr nur ein Achselzucken. „Ich kann auch nichts dafür.“, versuchte ich ein wenig die Situation zu entspannen. „Ja, da hast du Recht.“ „Hina, du bist meine beste Freundin und ich brauch deine Hilfe.“ Verwirrt sah sie mich an. Mir war klar, das Hina sich nicht vorstellen konnte, das ich, Gin Tora, Hilfe benötigte. Meine Position und Stärke sollten eigentlich ausreichen um alles zu bekommen was ich wollte, doch da täuschte sie sich. Das was ich wirklich haben wollte saß auf Level 6 im Impel Down. ~*~*~* Müde betrat ich mein Büro, legte alle Berichte auf den übervollen Schreibtisch und ließ mich dann einfach in den Stuhl fallen. Ich war mehr als nur froh, dass der offizielle Tag nun vorbei war und schon wieder kurz davor in Tränen auszubrechen. Während ein tiefer Seufzer mein Mund verließ, stütze ich meinen Kopf mit dem rechten Arm ab. Gleich zwei meiner Brüder waren in Gefahr, dabei war einer so gut wie Tod und Ruffy galt als verschollen. Nicht zu vergessen, dass ich, egal welchen ich retten würde, meinen Traum mehr als nur bedrohte. Das war zum Haare raufen. Ich saß so verdammt tief in der Zwickmühle. Welchen Zug auch immer ich mache, es wäre alles auf mich zurück zu führen. Den Zorn, der mich schon den ganzen Tag begleitete und ich hatte schlucken müssen, schwabbte mit einem Mal über. Mit einem Wutschrei sprang ich auf und fegte den Schreibtisch leer. Alle Akten und Blätter flogen durch den Raum und rutschten teilweise über den polierten Marmorboden. Wütend auf mich selbst und den Rest der Welt kickte ich noch ein paar Akte durch die Gegend, dabei verteilte sich natürlich alles schon und es würde eine Heidenarbeit machen bis jedes Blatt wieder an seinen Platz war, doch es interessierte mich im Moment nicht sonderlich. Reue könnte ich später auch noch zeigen. Als ich mir ein paar vereinzelte Tränen, aus Wut und Verzweiflung aus dem Gesicht wischte fiel mein Blick auf eine kleine Truhe, die auf einer niedrigen Kommode links vom Schreibtisch stand. Ayame hatte mein altes Büro wohl schon umgeräumt. „Mina alles…“, Ayame stockte. Verwirrt sah ich zu meiner Sekretärin, schließlich war es sehr ungewöhnlich, dass sie eintrat ohne zu klopfen. „Was ist den hier passiert?“, stieß sie entsetzt aus. „Tornado.“, knurrte ich. „Was ist los mit euch Admirälin? Seit heute morgen seid ihr wie ausgewechselt und jetzt… Seht euch um! Ihr habt noch nie gewütet und wahrlich, ich kenne euch schon seit ihr Kapitän geworden seid!“ Es schwang viel Unverständnis in ihren Worten mit und auch ein wenig Sorge. „Ayame, es ist besser ihr beschäftigt euch mit anderen Dingen und nicht mit etwas was ihr nicht verstehen könnt!“, winkte ich ab. „Verstehen? Haltet ihr mich für dumm?“, brauste Ayame auf. „Nein, so meinte ich das nicht. Es ist zu verstrickt, das Ganze – alles.“ „Erklärt es mir doch.“, bat sie. „Nein, das ist zu gefährlich. Tu dein Arbeit. Ich schaffe das schon.“, damit gab ich, zumindest hoffte ich das, deutlich zu verstehen, das es sie nichts anginge. Ayame war das, wie auch nicht anders zu erwarten, gar nicht geheuer. „Ihr seid seltsam geworden.“, waren ihre letzten Worte bevor sie wieder hinausging. Dummes Mädchen! Wütend auf mich selbst griff ich nach der Blumenvase auf der Kommode, die neben der kleinen Truhe stand und warf sie mit voller Kraft gegen die Wand. Die Glasvase hatte keine Chance und zersprang in tausend Teile, dabei spritzte das Wasser in alle Richtungen. Bereits auf dem Weg zur Wand waren zwei rosafarbene Lilien heraus gefallen, der Rest fiel auch noch zu Boden und ein paar einzelne Blütenblätter, die sich gelöst hatten, segelten ebenfalls zu Boden. Erst der Anblick der Glasscherben und Blütenblätter am Boden brachten mich wieder zu Verstand. Die Wut wich und Enttäuschung folgte. Eine Weile stand ich noch regungslos in der Mitte eines Trümmerfeldes, beschloss aber dann mit dem Aufräumen zu beginnen. Zuerst nahm ich mir die zerbrochene Vase vor und fischte eine Scherbe nach der anderen aus der Wasserpfütze. Behutsam legte ich diese in meine linke Handfläche um sie nachher alle auf einmal in den Müll schmeißen zu können. Es kam wie es kommen musste. Beim Aufheben einer Scherbe rutschte ich wegen dem Wasser ab und Schnitt mir in den Finger. Lautstark fluchend ließ ich alle anderen Scherben fallen. Ein Schwall Blut floss auch gleich aus der Wunde, tropfte hinab und vermischte sich mit dem Wasser. Was mach ich jetzt? Suchend sah ich mich nach einem Tuch um in das ich den Finger einwickeln konnte, aber da war nichts. Toll, jetzt musste ich auch noch ins Bad laufen und dabei würde ich eine Blutspur hinter mir her ziehen. Einen Moment sträubte ich mich noch, sah aber doch ein, das mir kaltes Wasser sicherlich helfen würde nicht gleich aus den Latschen zu kippen, denn das Blut strömte unaufhaltsam aus meiner Fingerkuppe, die ich längs bis zur Fingermitte aufgeschnitten hatte. Auf halben Weg machte ich dann aber kehrt. In der kleinen haselnussbraunen Truhe auf der Kommode war ein Tuch, in das ich meinen Finger einwickeln konnte und danach würde ich mich auf den Weg in die Krankenstation machen. Sollte sich vielleicht jemand ansehen, der Ahnung davon hat und womöglich auch gleich verband oder einfach ein Pflaster drauf tat, je nachdem. Schnell war ich bei dem Kästchen, öffnete es und zog das bunt bestickte Seidentuch heraus um meinen Finger notdürftig zu versorgen. Dabei wickelte ich die Weintrauben ähnliche Frucht im Inneren aus. Das habe ich ja ganz vergessen! Die existiert ja auch noch. Wie ein Magnet zog sie mich in den Bann. Darüber hinaus ließ ich meine Verletzung ganz außer acht und das Tuch, welches sich bereits mit Blut voll gesogen hatte. Mit einem Mal spürte ich leichten Schwindel aufkommen, griff aber nach der Frucht. Damit würde ich nicht mehr hinterher hinken und vermutlich war auch so vieles leichter zu bewältigen, auch wenn sie nicht die Lösung meines Problems wäre. Als meine Fingerspitzen sie berührten, schreckte ich zurück wie wenn ich mich verbrannt hätte. All die Jahre habe ich sie versteckt und nicht einmal angesehen. Das hatte seinen Grund gehabt! Aber was wenn? Soll ich den Fluch in Kauf nehmen? Nein, es ist besser wenn… Das Gefühl des Schwankens nahm zu und wieder einmal tropfte Blut zu Boden. Doch das Bild und der Gedanke ließen mich nicht los. Als hätte der Teufel sie selbst erschaffen. ~*~*~*~*~*~* Stellt euch bei Mina jetzt aber bloß keinen kleinen Schnitt vor, sondern so einen richtig großen und tiefen! *schüttel* Als mir das passiert ist bin ich umgekippt vom Blutverlust. Das war beim Arbeiten (also nicht in der Ausbildung jetzt). Hab eine Mega Blutspur hinter mir her gezogen und irgendwann auf dem Weg das Gebäude zu verlassen meinte ich so zu einem Kollegen: „Oh Mann mir ist ganz schön schlecht und schwindlig auch noch!“ Das war das letzte woran ich mich erinnert hab. Bin stockvoll aus den Schuhen gekippt. *hahaha* Waren aber freundlich die Sanitäter. xD Kapitel 9: Mach Hina nicht wütend! ---------------------------------- So, ab jetzt kommen noch zwei oder drei Kapitel aus der Vergangenheit, aber dann ist Schluss. Da ist zwar noch sooooo viel Potenzial dafür da, aber mir wird der Anfang jetzt einfach zu lang. Vielleicht gibt es nach der Geschichte hier eine Nebenstory, die sich rein um die Vergangenheit dreht und in der man mehr über Ao, Hina und Smoker erfährt. Warum, weshalb, wieso kann nicht alles hier geklärt werden. Aber ich könnte auch Bonuskapitel dazu machen, das bedeutet jedoch das für die Woche in der, der Bonus erscheinen soll, das Hauptkapitel wegfällt. Schreibt einfach was euch lieber ist! @lazyBabe: *umrenn* Meine lazyBabe *knutsch* Mein Schatzzzzzzz, mein eigen! *alle anfauch die lazyBabe zu nahe kommen* Nicht nur weil du meine Beta bist, sondern auch weil du das erste Review warst ist mir deine Meinung besonders wichtig. Und ich freu mich riesig das du tatsächlich für jedes Kapitel noch ein Review geschrieben hast! Du kannst dir gar nicht vorstellen wir froh ich bin! *knuddl* So und nun zu den einzelnen Reviews, denn die werden jetzt ganz brav und ausführlich beantworten! *lächelt* zu Kapitel 6: Klar macht sich Garp sorgen. Schließlich freut er sich ja auch für Ruffy als dieser ihm in Water Seven entwischt und als er Ace im Impel Down besucht hat. Da hat er mich so an meinen Opa erinnert *blümchen auf sein grab leg* Ich vermisse meinen Opa so sehr ... *wein* und weil Garp ihm teilweise so ähnlich ist fällt es mir schwer ihn so hart sein zu lassen. Er schaut auch ein bisschen aus wie meiner. *garp und meinen opa total lieb hat* Ach ich bin so sentimental! Zu Kapitel 7: Das weiß er noch gar nicht! *hihi* Mir fällt sicher was Lustiges ein wie er es erfährt! *lacht* Am besten durch Ao Kiji oder so … Rayleigh wird aus allen Wolken fallen! Zu Kapitel 8: *Babe tröst* Das hat bald ein Ende mit dem hier sind noch maximal drei Kapitel in der Vergangenheit geplant. Für weitere Infos und Wünsche stehe ich gerne mit Sonderkapiteln zur Verfügung die auf Wunsch angefertigt werden oder falls ich Lust dazu habe! Das hab ich mir auch gedacht, aber für alles gibt es eine Lösung und Gott sei Dank ist Ao Kiji der Helfende Engel *das nächste Kapitel schon fast fertig hat* Du bist die einigste die darauf anspricht und sich fragt was Mina von Hina wollte, tja, das bleibt mein Geheimnis, vorerst. *sich dabei was gedacht hat* Zu einfach will ich es ja auch keinem machen. Das mit Mina und Smoker wird angedeutet. Ein richtiges Pairing im Romantiksinn gibt es nicht. Beide sind Kämpfer, auch wenn Mina sehr anhänglich sein kann, so sind sich beide bewusst das ihre Beziehung allein schon dadurch das sie beide bei der Marine sind, chancenlos ist. Vielleicht lass ich mich aber auch noch zu was erweichen! Das mit der Teufelsfrucht steht noch nicht fest, ich lasse mir so einfach mal noch die Wahl. Ich war auch kurz davor das Kapitel „Murphy’s Law“ zu nennen. Hätte auch sehr gut gepasst! xD Wie sie an die kommt wird nächstes Kapitel am Rande erwähnt, ansonsten könnte ich noch sieben Kapitel darüber schreiben und zwar nur wie sie an die Teufelsfrucht kommt! @NainaChan: Cool eine Fahne von mir! *sich wie’n schnitzel freut* Yeah! Mimi-Moony-Chan: Ich frag mich auch wie sie das schaffen soll *kopfkratz* Halt warte da stimmt was nicht – ach ja ich muss das ja schreiben. Hoppla! ^^“ Erst Ansätze wie sie das machen soll gab es ja letztes Kapitel schon. *drauf stolz bin* Aber egal welche Fragen noch aufgeworfen werden, ich beantworte alle, spätestens am Schluss. Letztendlich ist die größte davon, ob Mina alles verliert oder nicht. Egal ob das jetzt ihre Brüder sind, ihr Traum oder gar ihr Leben. Also ich persönlich tendiert ja mal total zu einem traurigem Ende. Muss ich mir noch mal überlegen! *kekse ess* Seffiw: Kein Problem! Kannst ja für jedes Kapitel noch ein Review schreiben! *zwinker* Ich kann warten! *lol* DarkRockman: *lacht* So war das geplant, du bist aber der Erste dem es auffällt. Hab zur gleichen Zeit das Spiel gekauft! *grinst* Die Kunst ist es, das alle glaube man hätte es durchdacht. Tatsache ich ist: Ich hab keinen Plan! *rofl* Das war alles nur ein spontaner Gedanke und mit einem mal rollte da so eine Geschichte an mir vorbei. xD *rumroll* *mit mina am boden roll* Yeah man was sind wir zwei für kuhle Mädels! Lg Kuzan-chan PS: Alle Kapitel sind nun gekennzeichnet in welcher Zeit sie spielen! ~*~*~*~*~* Es war nur ein kleiner Augenblick, einen Moment war ich nicht da, danach ging ich einen kleinen Schritt und dann wurde es mir klar... Dieser Weg wird kein Leichter sein, dieser Weg wird steinig und schwer, nicht mit Vielem wirst du dir einig sein, doch dieses Leben bietet so viel mehr. Xavier Naidoo – Dieser Weg ~*~*~*~*~* Vergangenheit 9. Mach Hina nicht wütend Der Rest verlief sehr unspektakulär. Drake ließ mich noch den Gezeitenvers schwören und noch eine kleine Unterschrift am Ende des Vertrages, in dem stand, das ich mich erst einmal für sechs Jahre verpflichtete. Bei Ablauf der Zeit könnte ich entweder gehen oder er wurde automatisch verlängert. Dabei kann ich immer am Ende eines Jahres aus der Marine austreten. Im geheimen fragte ich mich, ob ich jetzt meine Seele verkauft hatte. Später erfuhr ich, das dem auch noch so war. „Smoker!“, rief der Flottillenadmiral, nachdem ich unterschrieben hatte. Ein junger Mann mit kurzen grauen Haaren betrat, nach einem kurzen Klopfen, das Büro. „Sir.“, presste er zerknirscht zwischen den Zähne hervor, so als müsste er Strafarbeit leisten. „Bring Silvers in ihr neues Quartiert, es wird gleich bei dir in der Nähe sein. Im D-Flügel, drittes Stockwerk. Vorher macht ihr noch in der Schneiderei halt, die sollen schauen ob ihr eine Standartgröße passt oder sie eine Anfertigung braucht, was ich nicht annehme. Zeig ihr noch die wichtigsten Orte oder übergib sie gleich dieser Hina. Anschließend kommst du sofort zurück. Hier wartet noch genügen Arbeit auf dich!“ „Jawohl, Sir!“ Eine Weile nahm ich an, dieser Smoker würde Drake ins Gesicht springen. Aus seinen Augen sprühten förmlich Funken. „Vielen Dank.“, lächelnd sah ich den ein Sterne Admiral an, verbeugte mich kurz und wollte gemeinsam mit Smoker das Büro verlassen. „Wie war das?“, fragte Drake nach. Verwirrt sah ich ihn an. „Ich wollte mich nur bedanken, das war alles.“ „Sir!“, flüsterte der Grauhaarige ganz leise. „Es heißt Sir!“ Im ersten Moment wusste ich gar nicht was er von mir wollte, bevor ich mich aber korrigieren konnte, war Drake aufgesprungen und fauchte mich an. „Zwanzig Runden auf dem Sportplatz wegen Respektlosigkeit gegenüber Höhergestellten!“ Ich wollte schon zum lauten „WAS?“ ansetzten als mich Smokers Ellenbogen zwischen den Rippen davon abhielt. „Ja, Sir.“, presste ich gerade noch so heraus. „Smoker, da du sie einweisen solltest kannst du ihr gleich Gesellschaft leisten!“ Der Druck auf meinen Rippen nahm proportional von Anfang bis zum Ende dieses Satzes zu und ich war dem Erstickungstod schon sehr nahe. „Natürlich Sir!“, knurrte er schon fast, packte mich am Oberarm und zog mich aus dem Büro. Ein wenig unsicher beobachtete ich sein wütendes Gesicht als er mich durch die Gänge des Hauptquartiers schliff, dabei stolperte ich mehr neben ihm her, anstatt das ich lief. Erst nach einer Ewigkeit, so kam es mir vor, verlangsamte er sein rasches Tempo und blieb schließlich stehen. Seufzend ließ er meinen Oberarm los und betrachtete mich eine Weile. Missmutig, aber mit ein wenig Verständnis, rieb ich mir den Oberarm, wobei ich mir mehr als sicher war, dass das ein blauer Fleck werden würde. „Du bist nicht einmal zehn Minuten in der Marine und hast dir schon eine Strafe eingefangen und mir dazu auch noch!“ „Tut mir leid.“, kam es kleinlaut von mir und ich sah ihn ganz mitleidig von unten an. Dieser Smoker ist aber auch groß. Einen Moment lang schwieg er. „Schon gut. Lass uns das schnell machen und danach zeig ich dir alles.“ „Okay, aber ich müsste da vorher noch zu jemanden.“ Fragend sah er mich an. „Sein Name ist Vizeadmiral Garp, ich hab noch eine Nachricht für ihn.“ Ja, zu Opa sollte ich auf jeden Fall noch schauen. Im Eifer des Gefechts habe ich ihn ganz vergessen. Oh je. Er wird sicherlich sauer sein, vermutlich würde das mal wieder eine Tracht Prügel fürs Leben sein. Ich hatte jetzt schon Angst. „Was hast du den mit Garp zu schaffen? Na ja, mir soll’s egal sein.“, winkte er ab. „Das können wir nach unseren zwanzig Strafrunden erledigen. Drake sieht es nicht gerne, wenn wir trödeln.“ Etwas verwirrt meinte ich zu Smoker: „Woher will er denn das wissen? Er könnte nicht mal herausfinden ob wir zwanzig oder zehn gelaufen sind!“ Als Antwort lachte Smoker. „Kann er, glaub mir! Das habe ich auch schon versucht und schau was aus mir geworden ist. Ich muss eine Strafarbeit nach der anderen bei ihm und sonst wem ab arbeiten. Schlag dir das schnell aus den Kopf, Frischling!“ Frischling? Ich glaub es hakt hier! „Los jetzt!“, trieb er mich an. Schon fast zornig folgte ihm auf einen der vielen Sportplätze. Nach seiner Erläuterung waren die meisten in Themenbereiche aufgeteilt und natürlich nach Rängen. Dabei machte es einen großen Unterschied ob man noch einen Mannschaftsgrad hatte oder schon Unteroffizier war. Mal ganz zu schweigen von den Offizieren und Flaggoffizieren. Nach einem Wirrwarr von Gängen erreichten wir einen großen Platz, der eigentlich nur als Sportplatz zu erkennen war, wegen den weißen Markierungen für die Rundenbegrenzung und natürlich an den Soldaten die durch den Hindernisparcour liefen. Ausgeschmückt war dieser mit Kletterwänden, Schlammlöchern, Schwebebalken und vielem mehr. Schon beim Anblick bekam ich es mit der Angst zu tun. Lag jetzt aber auch eher an der Schönheit mit den roséfarbenen Haaren, die alle durch den Parcour jagte. „Das ist Seekadett Hina. Leg dich nicht mit ihr an, du ziehst in jedem Fall den Kürzeren!“, warnte Smoker mich vor. „Ich bin übrigens ein Maat, vom Rang her also auch noch ein Stück über dir. Du hast mich mit Sir anzureden und jetzt beweg deinen faulen Arsch!“, schrie er die letzten zwei Worte in meine Ohren. Es vibrierte regelrecht in meinem ganzen Kopf, aber da spürte ich auch schon Smokers flache Hand in meinem Rücken, die mich auf die Rennbahn schubste. So in etwas stellte ich mir die Hölle vor, meine ganz persönliche. Grummelnd begann ich meine Strafarbeit ab zu rennen, mit Smoker an meiner Seite. Schon nach der dritten Runde war mir klar, dass Sport Mord ist. Hätte mich mein Sklaventreiber nicht ab der fünfzehnten Runde durchgehend angeschrieen wäre ich vermutlich einfach umgefallen. Keuchend und nur mit dem Gedanken „Gleich ist’s vorbei!“ brachte ich die letzte Runde herum. Schwer atmend ging ich in die Knie und sah dabei zu Hina auf. Die musterte mich sehr abschätzig und wandte sich demonstrativ wieder ihren Leute zu, dabei brüllte sie noch ein wenig lauter das sie die Schande der Marine seien und so etwas unterste Schublade wäre. Natürlich war das nicht der Originalwortlaut von Hina, aber der Sinn ist ja auch wichtig. Auf dem Zahnfleisch kriechend kam ich mit meinen Reiseleiter an Opas Büro an. Vorsichtig klopfte ich und nach einem kurzen, freundlichem „Ja“, trat ich ein. „Hallo, Ma’am!“, begrüßte ich die junge Frau und verbeugte mich freundlich. „Ich möchte kurz mit O … Vizeadmiral Garp sprechen!“ „Tut mir leid, er ist gerade unterwegs, aber du kannst ihm gerne eine Nachricht hinterlassen!“, lächelte sie und legte einen Zettel bereit. „Oh, na dann. Sagen sie ihm doch das es Mina gut geht!“ Sie wollte gerade anfangen zu schreiben, als sie mich verwirrt ansah. „Nur das?“, fragte sie ungläubig. „Ja genau, aber vergessen sie den Namen nicht, ja?“ „In Ordnung.“ Sie wirkte noch ein wenig irritiert, notierte sich es jedoch. „Ähm … vielen Dank noch! Ich muss dann auch weiter! Auf Wiedersehen!“ „Ja, auf Wiedersehen!“ Smoker, der schön brav vor der Bürotüre gewartet hatte, sah auf als die Tür hinter mir ins Schloss fiel. „Alles erledigt?“ „Ja, vielen Dank noch, das du mich hergebracht hast!“ „Ach, das fällt bei mir auch nicht mehr ins Gewicht!“ Verwundert blickte ich zu ihm auf, während wir uns wieder auf den Weg machten. „Wieso?“, fragte ich ziemlich naiv. „Kann dir egal sein!“, knurrte er. Der ist aber launisch und auch ganz schön groß. Einen Moment lang stockten meinen Gedanken und ich musste grinsen. Versuch ich grad echt? Nein. Kopfschüttelnd versuchte ich das Ganze abzuwimmeln. „Alles klar bei dir?“, frage Smoker als er das sah. „Ähhh … ja!“ Er bedachte mich noch mit einem misstrauischem Blick wandte sich dann aber wieder dem Weg zu. Diesmal hing ich aber anderen Gedanken nach, zum Beispiel an meine Brüder. Wie es ihnen wohl ging? Ich malte mir sogar aus was die Beiden wohl gerade anstellten. Hauptsache ihnen geht es gut. Bis wir die Schneiderei erreichten sprachen Smoker und ich kein weiteres Wort miteinander. Der Raum erinnerte an ein ganz normales Klamottengeschäft. Es gab eine Theke, an der eine recht große, schwarzhaarige und streng wirkende Frau stand, wie auch Kleiderständer mit Hosen und Hemden. Neben dem großen Fenster waren noch Regale mit Käppis, Mützen und Schuhen in verschiedensten Größen, auch Umkleiden gab es. Das einigste woran man erkannte, dass das hier eine Schneiderei sein sollte, waren die Nähmaschinen, die auf einigen Tischen hinter der Theke standen. An ihnen arbeiteten fünf Näherinnen wie emsige Bienen. „Smoker! Was hast du nun wieder angestellt?“, fragte die Frau verstimmt. „Ich hab dir vor einer Woche erst eine neue Montur gegeben! Das gibt’s doch nicht!“. Sie kam um die Tresen und begutachtete ihn, dabei stemmte sie die Hände in die Hüften. „Da ist doch nichts kaputt!?“ „Es geht ja auch nicht um mich! Der Frischling …“ „Mina.“, brummte ich ihm zu. „Frischling!“, betonte er nochmals, „Muss eingekleidet werden, nur deshalb bin ich hier!“ „Ach so, sag das doch gleich! Na komm Kleine, wir finden schon was für dich!“, meinte sie zu mir und wurde sofort eine Spur freundlicher. Ich musste mir ein selbstgefälliges Grinsen wirklich schwer verkneifen, da mich mein Hinterkopf ganz leicht davor warnte sich mit Ranghöheren anzulegen, beziehungsweise ihnen eins reinwürgen zu wollen. Die Schneiderin, denn das war sie ja, stellte sie als Kari vor, verfrachtete mich zuerst auf eine Schemel und nahm Maße dabei brachte sie mich in einen weiteren Raum, direkt daneben. Schließlich musste ich mich dafür ausziehen und bei aller Liebe, das würde ich nicht vor dem Guten-Laune-Bär da draußen machen. Kari schrieb alles auf ein Blatt Papier auf, verschwand kurz darauf und kam voll bepackt mit Hemden, Hosen und ein paar Halstüchern zurück. „So.“, sie legte alles auf den Tisch neben mir. „Das müsste dir passen!“ Es dauerte nicht lange, da betrachtete ich mein neues Selbst im Spiegel. Blau war jetzt nicht unbedingt eine Modefarbe, aber wenigstens waren Hemd sowie Hose weiblich geschnitten, zumindest leicht, so dass ich nicht wie ein Sack Mehl aussah. Auch Schuhe in Größe 38 waren dabei. Sie fragte noch ob ich eine Mütze benötigte, aber ich lehnte ab. „Wie du meinst, Kleines. Aber nimm das hier, ein Geschenk des Hauses!“ Kari überreichte mir einen Haargummi und etwas irritiert nahm ich ihn an. Sie bemerkte meinen Blick und antwortete auch gleich darauf: „Du tust dir leichter, wenn du deine schönen Haare zusammen bindest. Außerdem kann es sein, wenn sie dich bei irgendeinem Manöver behindern und ein Offizier sieht das, das er dich sie abschneiden lässt.“ „Abschneiden?“, entsetzt quiekte ich auf. Meine Haare waren für mich so was wie das One Piece für Piraten. So schnell konnte Kari gar nicht schauen da hatte ich sie zu einem Pferdeschwanz gebunden. Wissend lächelte sie mich noch an: „Los geh zu Smoker, er wartet nicht gerne.“ „Ich glaub das tut niemand hier! Was soll ich eigentlich mit meinen alten Sachen machen?“, fragte ich sie. „Tja … wegschmeißen würde ich sagen. Vermutlich wächst du noch, da werden sie dir eh bald zu klein sein und du wirst in nächster Zeit ohnehin nichts anderes als diese Uniform tragen. “ „Machen Sie das für mich?“ „Klar, ist so gut wie erledigt!“ Mit ein wenig Wehmut kehrte ich zu meinem Reiseleiter zurück. So langsam aber sicher verschwand alles Bekannte aus meinem Leben. Ein wenig beängstigend war das schon. Smoker musterte mich kurz von oben bis unten und drehte sich dann zu der Tür um. „Nimm das noch!“, Kari reichte mir eine weiter Uniform, Schuhe und natürlich eine Schlafanzug. „Hey Smoker! Pass mir bloß auf die Kleine auf!“, drohte sie ihm noch bevor er den Raum ganz verlassen konnte. Er reagierte gar nicht auf ihre Worte, sonder verließ zielstrebig die Schneiderei. Während ich ihm folgte, fischte er sich eine Zigarette aus der Hosentasche und zündete sie an. „Rauchen ist ungesund.“, meinte ich beiläufig zu ihm und vergaß dabei fast etwas Wichtiges: „Sir.“ Der Blick, den er mir zuwarf war zwischen Unglauben und vernichtend angesiedelt, dennoch wollte der Satz einfach heraus. Woher soll ich den wissen was ich denke bevor ich es nicht sage? „Hör mal gut zu Frischling!“, er stoppte und sah mir dabei fest in die Augen, die übrigens sehr schön sind: „Mit so einer großen Klappe und, das verspreche ich dir, wirst du so richtig eine aufs Maul kriegen. Hast du das verstanden?“ Total verängstigt nach dieser Ansage nickte ich. „Also gut, nachdem die Rangfolge geklärt ist können wir ja weiter im Programm machen!“ Er hauchte mir den Zigarettenrauch noch einmal direkt ins Gesicht und machte sich dann wieder auf den Weg. Sofort fingen meine Augen an zu brennen und auch ein Husten konnte ich nicht ganz unterdrücken. Missmutig stapfte ich hinter ihm her. Immer wieder verzweigten sie die Gänge, alle gespickt mit unzähligen Türen und nur ein Teil davon hatte Türschilder, die auf die jeweiligen Personen und deren Aufgabe darin verwiesen. Ab und zu kamen wir auch an einem Innenhof vorbei, meistens war darin irgendeine Statue oder gar ein Brunnen, um die meistens ein paar Bäume gepflanzt waren. Alles in allem war alles sehr gepflegt, man konnte sogar sagen mit Liebe gemacht. Denn alle Blumenbeete, an denen wir vorbei gingen waren sauber und akkurat angelegt. Selbst die Bänke unter den Bäumen wirkten wie neu. Einen Moment lang hielt ich inne. Der Anblick, des in voller Blüte stehenden Kirschbaumes, ließ mich nicht los. Seine Zweige hingen schwer beladen mit den rosafarbenen Blüten über einer Bank unter ihm. Eine Idylle schlecht hin. Smoker entging das Ganze nicht. „Wenn dir das gefällt solltest du mal in den Offiziersflügel gehen. Ich war bis jetzt nur zweimal dort und auch nur im Edengarten. Es gibt keine schöneren Orte als die Gärten des Hauptquartiers, nirgendwo auf der Welt. Es heißt nur die vier Jahreszeitengärten der Flaggoffiziere könnte das Ganze noch übertrumpfen.“ Als Smoker geendet hatte blickte ich mit Eifer zu ihm auf, das ich vor einer halben Stunde noch auf allen Vieren gekrochen bin, war vergessen. „Tja, dann sollte ich mich wohl an die Arbeit machen, was?“ Er grinste und nickte. „Für Gärten?“ „Für die Welt!“, lachte ich, dabei lief ich an ihm vorbei. „Komm!“ Smoker brachte mich zu meinem Quartier, das ich mir mit fünf weiteren Soldatinnen teilen musste. Der Raum war mit Doppelstockbetten ausgestattet und ein paar Spinden für die Habseligkeiten. „Am Besten legst du auch all deinen Schmuck ab!“, damit zeigte er auf meine Ohrringe und die Halskette. Vorerst war es wohl ratsamer auf ihn zu hören, schließlich hatte er auch mehr Ahnung als ich. „Mach schon! Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!“ Ich erinnerte mich an seine Ansprache von eben erst und bekam es auch gleich wieder mit der Angst zu tun. Blitzschnell sperrte ich alles in den Spind und stellte mich startklar neben ihn. „Kann weitere gehen …. Sir!“ „Wenn keiner da ist kannst du das Sir weglassen!“, meinte er beiläufig zu mir, so als würden wir über das Wetter reden. „Okay!“, lächelte ich wieder etwas mutiger. Er zeigte mir noch viele weitere Orte, von Kantine bis Dusche über das Offiziersbüro von Vizeadmiral Kuzan, dem wir direkt unterstanden. Auch die Putzkammer ließ er nicht aus mit der Begründung, dass ich sie sicherlich noch benötigen werde. „Komischer Kauz!“, flüsterte Smoker mir zu als wir an Kuzans Büro vorbei gingen. Bevor ich noch fragen konnte fügte er hinzu: „Er kümmert sich nicht wirklich um die Ausbildungsabteilung, ich zum Beispiel hab ihn bis jetzt nur fünf mal gesehen. Meistens stellt er eine Liege auf dem Sportplatz auf und schläft!“ Und das soll ein Vizeadmiral sein? Der ist ja genauso wie Opa drauf! Na ja, fast! Seufzend schüttelte ich den Kopf. Kein Wunder, das es immer mehr Piraten auf dieser Welt gab. Smoker, mit eine frischen Zigarette im Mund, lachte aus vollem Halse als er mein Kopfschütteln bemerkte. „Das war auch mein erster Gedanke!“ „Du kannst Gedanken lesen?“, fragte ich mal wieder total naiv. „Nein! Du … ach lassen wir das!“ „Wieso?“ „Weil halt!“ „Und Wieso?“ „Weil ich das sage verdammt noch mal, halt die Klappe! Das ist ein Befehl!“ Missmutig sah ich ihn an, tat aber was er sagte in dem ich meinen Mund mit der rechten Hand hielt. Smoker, der das vom Augenwinkel aus sah, brach ab. Wenn wir nicht vor Kuzans Büro wären hätte er sich vermutlich auf den Boden geschmissen und wäre lachend umhergerollt. „Frischling entweder du wirst hier noch Admiral oder du haltest es keine drei Wochen durch!“, prophezeite er mir als er wieder etwas Luft bekam. „Du kannst übrigens aufhören!“ „Du hast aber gesagt, ich soll die Klappe halten!“ „Reiz es nicht aus!“, knurrte er plötzlich wieder zornig. „Okay!“, grinste ich und schaute total unschuldig. Seufzend schüttelte er den Kopf. „Ich bring dich jetzt noch zu Hina und dann muss ich mich wieder an die Arbeit machen!“, erklärte er. Wir machten kehrt und gingen zum Sportplatz zurück, bei dem Hina immer noch die Matrosen durch die Gegend scheuchte. Nur diesmal nicht über den Parcour, sondern über die Rennstrecke. Ganz wie Rayleigh es gesagt hatte. Die Marine würde sich um meine Fitness kümmern, aber mit dieser Hina machte ich mir echt Gedanken um meine Zukunft. „Also dann, danke Smoker!“ „Tz, nicht der Rede wert, aber für die zwanzig Runden bist du mir noch was schuldig!“ „Geht klar!“, damit machte ich kehrt und reihte mich zwischen den Soldaten ein. Schon nach zehn Runden war ich wieder am Ende meiner Kräfte, war auch irgendwie kein Wunder, selbst die Nachmittagssonne war noch kräftig genug um uns einen ordentlichen Sonnenbrand zu verpassen. Eigentlich ging es nicht nur mir so, auch alle anderen um mich herum waren vollkommen erschöpft. Doch Hina kannte keine Gnade. Nach weiteren fünf Runden schleifte meine Zunge über den Boden und ich machte ein wenig langsamer, aber der Frau entging nichts. „Frischling! Sofort her zu mir!“, schrie sie über das ganze Feld. Bei ihr angekommen erwartete ich zuerst ein paar Schläge, aber nichts kam. Stattdessen brüllte sie mich in Grund und Boden, vor allen Männern, die natürlich lachten. „So Frischling und jetzt noch dein Name!“, keifte sie. „Silver D. Mina, Ma’am“, stellte ich mich vor. „Okay Silvers für deine Schwäche muss die ganze Mannschaft fünfzig weitere Runde zur Strafe laufen und während sie danach zum Schwertkampf weitergehen wirst du das gesamte Erdgeschoss schrubben und versuch ja nicht Hina reinzulegen!“, drohte sie. Alle Anwesenden entwich sofort ein Stöhnen und ich spürte auch ihre wütenden Blicke in meinem Rücken. Toll Mina, ganz Klasse hast du das gemacht! „Jawohl, Ma’am!“ Niedergeschlagen kehrte ich zur Gruppe zurück und lief weiter. Des öfteren kamen von den Soldaten dann auch noch bissige Bemerkungen, zwei schubsten mich sogar. Nur einmal konnte ich mich fangen, beim zweiten Mal stürzte ich und schürfte mir die Handflächen auf. Über und über mit Staub bedeckt richtete ich mich wieder auf und lief weiter. Ich nahm mir nicht mal die Zeit meine Hände zu betrachten, aber der beißende Schmerz verriet mir, dass sie sicherlich offen waren. Als die Tortur ein Ende hatte machte ich mich auch gleich auf den Weg zur Putzkammer. Wie Recht Smoker doch hatte! Gleich am ersten Tag wurde ich zum Putzen verdonnert. Mit dem Eimer in der Hand, ging ich in eine Toilette um ihn mit Wasser füllen zu können, dabei konnte ich einen Blick in den Spiegel werfen und auch auf meine Hände. Durch die Anstrengung und den Schweiß klebte überall der braune Staub, selbst im ganzen Gesicht. Nicht zu vergessen die offenen Handinnenflächen, in denen sogar ein paar kleine Steinchen steckten. Lautstark fluchend hielt ich sie unter den Wasserhahn und wusch sie aus. Trotz Smokers Führung wusste ich nicht wo sich die Krankenstation befand. Aber selbst ist die Frau. Nur schwer konnte ich mir die Schmerzenschreie verkneifen. Besonders beim Herausziehen der Kieselsteinchen. Mit Tränen in den Augen besah ich das rohe Fleisch und damit musste ich jetzt noch putzten. Am liebsten hätte ich vor Wut geschrieben, aber stattdessen schrubbte ich stillschweigend den Boden. Wie eine Maschine, jedoch mit schmerzenden Gliedern und Händen, arbeitete ich mich vor. Eigentlich hatte Hina nicht genau gesagt wo überall, na ja das Erdgeschoss hat sie gesagt, aber das Ganze? „Silver?“ Es war mehr eine Frage von einer wohlbekannten Stimme. Nein, der nicht jetzt auch noch! Am liebsten wäre ich Opa in die Arme gesprungen und hätte lautstark geweint, aber das, nein, das hätte er mir nicht verziehen! Ich sollte stark sein oder werden, wie auch immer und Tränen waren für ihn genau das Gegenteil. Also sah ich mit verdreckter sowie verschlossener Miene auf. „Ja, Sir?“, fragte ich. Für einen Moment konnte ich so etwas wie Erleichterung, sogar ein kleines Lächeln, auf seinem Gesicht erkennen und unwillkürlich erwiderte ich es. Stellte das aber sofort ein. „Es ist mitten in der Nacht, was hast du hier auf den Gängen noch zu suchen!“, brüllte er so laut, das mir die Ohren klingelten. Nun eigentlich hatte er damit nur sagen wollen: „Mina ich hab mich um dich gesorgt, wenn du das noch mal machst reiß ich dir den Kopf ab!“ Für einen Moment war ich auch irritiert, doch ein Blick nach draußen sagte mir, dass er recht hatte. „Ich putze, Sir, Anweisung von Seekadett Hina!“ Opa verstand genau was ich damit sagte: „Es ist die Hölle und die Frau ist auch noch Schuld dran!“ „Du hast da Hinten was vergessen!“, knurrte er noch, drehte sich um und verschwand in den Gängen. Jeder Trottel hätte verstanden was er damit meinte: „Dein Problem!“ Ich hätte ihm beinahe die Bürste hinter her geworfen, wäre nicht Smokers Hand, die mich von hinten festhielt. Unbeabsichtigt drückte er sie zusammen, wobei das rohe Fleisch am Holzgriff der Bürste rieb. Er konnte nicht einmal antworten, da hatte ich schon vor Schmerzen aufgeschrieen. Natürlich ließ er meine Hand sofort los und der Schrubber fiel sofort zu Boden. Auch wenn ich schon saß, so kippte ich nach vorne und presste mir weinend die Hände an den Oberkörper. So hatte ich mir die Marine nicht vorgestellt. Ganz und gar nicht. Schluchzend berührte ich mit meiner Stirn den kalten Marmorboden und fühlte dabei Smokers Blick in meinem Rücken. Eine Weile sagte er nichts, doch dann packte er mich an den Schultern und rückte mich wieder in eine aufrechte Position. „Zeig mir deine Hände!“, befahl er. Nicht ein Tadel über den Versuch Großvater mit der Bürste zu erschlagen kam über seine Lippen. Nur sehr widerwillig ließ ich es zu, das er sie in die Hand nahm und betrachtete. Seufzend sah er mich an, sogar Mitleid konnte ich in seinen Augen erkennen. „Bleib sitzen, in Ordnung!?“ Als Antwort nickte ich nur. Smoker räumte den Eimer und Schrubber auf und als er nach einer Weile zurückkehrte zog er mich auf die Beine. „Komm mit, du bist nicht die erste und wirst auch nicht die letzte sein, die das Gefühl hat in der Hölle gelandet zu sein!“ Er brachte mich zuerst zu meinem Quartier. „Hol dir frische Sachen und geh duschen, ich warte vor den Waschräume auf dich!“ Willenlos tat ich wie mir befohlen. Nach einer kräftigen Dusche ging es mir schon ein wenig besser, auch wenn ich nun von dieser unbändigen Müdigkeit erfasst wurde. Wie versprochen wartete Smoker vor der Tür auf mich, mit eine kleinen Tasche in der Hand. „Setzt dich hin!“ Schon wieder dieser Befehlston! Ach, na gut. Ich ließ mich einfach vor der Türe auf den Boden fallen. „Nicht da!“, brummte er, packte mich am Arm und zog mich ein Stück auf die Seite, danach setzte er sich neben mich. Aus seiner kleinen Tasche holte er eine kleine Flasche Desinfektionsmittel, nahm ein Tuch und tränkte es damit. Eine Momentlang dachte ich darüber nach, dass das sicherlich brennen würde. Bevor das aber ganz durchsickerte hatte er das Tuch mir auch schon auf meine linke Hand gedrückt, dann nahm er die andere und drückte sie ebenfalls hinein. Es sah fast aus als würde ich beten, aber eigentlich hatte ich vor, ihm für diese Aktion, die Augen aus zu kratzen. Es fiel mir schwer, aber ich schaffte es gerade noch so den Schmerzschrei zu unterdrücken. Obwohl ich mich erheblich gegen seinen Griff wehrte, hielt er mich eisern fest. Als ich mich beruhigt hatte, ließ er locker, ich wollte ihm schon das Tuch ins Gesicht werfen, doch er wehrte mich ohne Mühe ab. Nahm es mir aus den Händen und hielt mir nun eine Mullbinde hin. „Bist du brav?“, fragte er. Schnaubend drehte ich meinen Kopf demonstrativ weg. Smoker wertete das als ja und ich spürte wie er meine Hände verband. Eigentlich war ich ja ganz froh, dass er sich um mich kümmerte. Ich war also nicht allein, waren meine letzten Gedanken bevor ich an meinem ersten Tag in der Marine, auf dem Flur und bei einer vollkommen fremden Person, einschlief. Wie ich in mein Bett kam, wusste ich nicht, konnte es mir aber schon denken und im Stillen dankte ich ihm dafür. Nicht nur für das Verarzten, sondern auch für das einfach da sein. Das Verhältnis zu meinen Kameraden verbesserte sich auch in den nächsten Wochen nicht. Einzig Smoker hielt zu mir, wenn mal keiner hin sah. Aber das genügte mir für den Anfang. Es war mir zu der Zeit nicht möglich auch nur an Rayleigh und meine andere Ausbildung zu denken. Zu sehr strengte das Ganze mich an. Nur ab und zu, wenn ich mal wieder putzen musste, trainierte ich das Gehen und auch Springen mit dem Wassereimer auf dem Kopf. Hina machte sich einen Spaß daraus mich für irgendwelche Dinge zu bestrafen und auch zu schikanieren. Zuerst nahm ich das sehr persönlich, aber Smoker wies mich darauf hin, dass sie das bei jedem machte und genau an diesem Tag kam auch noch ein Frischling. Auch wenn Hina mich weiter schikanierte, vorerst musste der Neue dran glauben. Aber irgendwann platzte mir der Kragen so richtig in der Monkey Manier. „Jetzt halt mal die Luft an!“, schrie ich die Rosahaarige an, dabei baute ich mich vor ihr auf. Nach sieben Wochen waren noch einmal Frischlinge gekommen. Zwillinge und Frauen noch dazu! Hina hatte sie bis zu Erschöpfungen getrieben und als sie, die zwei als Schwächlinge beschimpfte waren beiden in Tränen ausgebrochen. Nun stand ich vor den zwei Frauen und wirkte wie ein Orkan, der kurz davor war über Hina her zu fallen. „Die Zwei haben gerade erst angefangen, also pack mal deine Eier weg, du hast übrigens auch keine und lass sie in Frieden! Sie geben ihr bestes, siehst du das nicht? Aber wenn du sie runter machst wird das nichts ändern! Kannst du eigentlich nichts anderes alles Leute zu schikanieren? Für was bist du eigentlich in der Marine?“ Während meines Wutausbruches waren alle Männer stehen geblieben und sahen uns zwei erwartungsvoll an, besonders mich da sich noch nie jemand so gegen Hina gestellt hatte. „Hina ist jetzt stinksauer!“, zischte sie mir, mit der Zigarette im Mund, zu. Ein Teil meines Gehirns wusste, dass ich das noch bitter bereuen würde, spätestens beim ersten Schlag, der auch unverzüglich folgte. Der Schmerz explodierte in meinem Gesicht und ich schoss, wie ein Pfeil, direkt in die Wand hinter mir. Stöhnend richtete ich mich auf, klopfte den Staub von der Kleidung und sah sie mit festem Blick an. „Pah! War das schon alles? Da schlägt ja mein Opa noch härter zu!“ Ich war entschlossen alles zu geben und der Frau es mal so richtig zu zeigen. Schon beim Beginn des Satzes spürte ich einen Luftzug, der eindeutig von mir aus ging und dann geschah genau das gleiche, wie vor ein paar Monaten schon einmal. Eine Briefmöwe fiel ohnmächtig vom Himmel genau auf die Mitte des Feldes. Sogar ein paar Matrosen strauchelten leicht. Mit einem Kampfschrei stürzte sich Hina wieder auf mich und nach drei weiteren Schlägen, die ich kaum abwehren konnte, wusste ich, dass ich verlieren würde. Der Weg, den ich gewählt hatte, würde kein leichter werden. Sicher nicht. Er wird steinig und schwer. Vor lauter kämpfen bemerkte ich nicht, wie ein sonnengebräunter Mann, mit schwarzen gelockten Haaren, einem dunkelblauen Kopftuch und einer Sonnenbrille mich beobachtete. Hätte er keine Sonnenbrille getragen, so hätte man seinen prüfenden Blick gesehen. Dabei umspielte ein leichtes Lächeln seine Lippen. ~*~*~*~*~*~* So … für alle die finden das Hina zu brutal rüber kommt muss ich aber sagen das dem so ist. Es ist allgemein bekannt das Hina, besonders gegenüber ihren Untergebenen besonders brutal ist. Deshalb ist sie hier auch so hart. Aber keine Sorge, das ändert sich noch. Sonst wären sie ja in der Gegenwart keine Freunde! :D Smoker ist ja eigentlich ein ganz Lieber, er wird bloß ziemlich ausfallend wenn man ihn nervt. Da ist Mina ja genau richtig! xD Übrigens wer raus findet, wer der Kerl am Schluss ist bekommt einen Keks! PS: Ich lade das Kapitel nur so früh schon hoch weil das nächste schon fast fertig ist! Bitte vergesst nicht, dass das kein Dauerzustand ist! Für die Menge an Reviews möchte ich mich noch ganz herzlich bedanken! *alle eine ganz leckere schokotorte hinstell und einen teller kekse* Es freut mich total, dass euch meine Geschichte gefällt! *mich vor euch verbeug* Arigato! Kapitel 10: Der Vizeadmiral --------------------------- Oh Gott ich konnt nicht anders! Eigentlich wollte ich das Kapitel am Mittwoch hochladen ... aber es ging einfach nicht anders, es wollte unbedingt raus! xD So diesmal hab ich gar nix zu sagen. Außer vielleicht: Warum hört mir keiner zu? Ähhhh Liest keiner Richtig! Kein Wunder das ich mir den Finger fusslig schreiben muss! xD @fahnm: Und wie! Dabei sind wir hier nur in der Vergangenheit, denk doch mal an das Impel Down und was sonst noch kommen wird! Da bin ich selbst schon ganz gespannt! xD @Camaeleon: Nein, das wird leider nicht kommen. Zumindest nicht in dieser Story, aber als Bonuskapitel vielleicht! @Mimi-Moony-chan: Für „mehr“ nehm ich auch ein paar Tage Wartezeit in kauf! ;) Meistens sind die besten Freunde vorher, die besten Feinde gewesen! xD @Steffiw: Danke! :) @lazyBabe: Natürlich leg ich viel Wert auf deine Kommis! Schon allein weil du ja auch meine Beta bist! Ich möchte mich ja schließlich auch inhaltlich verbessern falls ich absacke! *da ganz auf die vertrau* Es freut mich zu hören das sie eine richtige Monkey ist, da hab ich meinen Job wohl richtig gemacht! Also das mit dem nichts werden … na ja so langsam revidiere ich meine Meinung. v_v Zumindest wird es nichts Öffentliches geben. Die beiden verheimlichen das Ganze natürlich, nur Hina weiß davon. Außerdem trennen die beiden Privat und Arbeit strikt. Mir ist dafür eine klasse Idee gekommen und dafür braucht Smoker überzeugende Argumente. v//v Mal sehen! An das Thema hab ich mich auch schon gewagt. Wie wird Smoker reagieren wenn er das erfährt? Das Ganze gehört dann auch zu den überzeugenden Argumenten und soll im übernächsten Kapitel Thema werden! v//v Jaha, das Haki kommt ja hier vor! *grinst* Genau! *kekse geb* Ich konnte nicht widerstehen ihn miteinzuarbeiten! *am kopfkratz* Mit Smoker und Mina hab ich noch so meine Pläne … *weiter nachdenk* oder glaubt von euch wirklich eine Mina ist mit 28 Jahren noch Jungfrau? *böhse Kuzan-chan* *mund mit seife auswasch – kopf gleich dazu* *blubb blubb blubb* Lg Kuzan-chan ~*~*~*~*~*~* Was wird noch geschehen, Bis du das höchste Level schaffst? Wie viele Gegner rauben dir noch deine Kraft? Bleib dir selber treu. Sei stark und hör auf dein Herz Du hast alles in dir Glaub nur daran und du vergisst den Schmerz Du wirst unbesiegbar sein Der Beste sein! Deine Zeit wird kommen, Der Tag ist nicht mehr weit. Dragonball Z – Du wirst unbesiegbar sein ~*~*~*~*~*~* Vergangenheit 10. Der Vizeadmiral Vier Jahre zogen ins Land. Erst vor drei Jahren schaffte ich in meinen 26 Tagen Urlaub im Jahr, die mir zustanden, Rayleigh zu besuchen. Es war nicht so, als hätte er mich in der Zeit geschont, es gab halt einfach einen anderen Folterknecht für mich. Aber ich hatte es ja auch nicht anders gewollt. Nach dieser Zeit schaffte ich es fast jede Nacht zu ihm und das auch noch in einer Stunde. Durch das Training war ich wesentlich ausdauernder und natürlich schneller geworden. Der Schlafmangel machte mir dennoch schwer zu schaffen, mit drei Stunden maximal kroch ich die ersten Wochen auf dem Zahnfleisch durch die Gegend. Smoker war das auch nicht entgangen und erwischte mich auch gleich wie ich nachts das Hauptquartier verließ. Er fragte ganz lässig: „Wie viele Jahre Strafarbeit willst du eigentlich leisten?“ Vor Schreck setzte mein Herz ein paar Schläge aus, doch ließ er mich nach einer kurzen Diskussion, in der ich mich vehement weigerte, ihm den Grund oder gar den Ort zu verraten, gehen. Drei Wochen hatte er geschmollt und nicht mehr mit mir geredet. Aber auch die gingen vorbei. Eine Woche sah dann bei mir so aus: In der Früh um sechs Uhr wurden wir geweckt, sehr unsanft wie ich betonen möchte, danach folgten die Morgenwäsche und ein schnelles Frühstück. Hina, die immer noch ganz in ihrem Element war, scheuchte alle über den Sportplatz, jedoch schrie sie nicht mehr ganz so laut. Inzwischen war sie wie auch ich befördert worden. Smoker auch, aber er hatte seinen Mund mal wieder zu weit aufgerissen und war wieder degradiert worden. Ich war nun Fähnrich und hatte sogar meine eigene Truppe unter mir, die ich, wie Hina, durch die Gegend jagen konnte, natürlich verzichtete ich darauf, ab und zu. Oberleutnant Hina war durch ihre Position zwar öfters unterwegs, aber uns herumzukommandieren, besonders mich, vergaß sie nie. Nach unserer ersten Auseinandersetzung folgten viele weitere, in denen ich bis jetzt immer den Kürzeren gezogen hatte, aber mich schon gut zu wehren wusste. Mein nächster Nachteil ihr gegenüber folgte zwei Jahre nach meinem Beitritt, als sie von der Ori Ori no Mi aß. Jedes mal, wenn ich einen Kampf verlor, hing ich irgendwo an einer Wand, gefesselt versteht sich. Wie ich diese Teufelskraft hasste! So ganz tief und innig! Es dauerte immer Stunden bis Smoker oder irgendwer anders Mitleid bekam und mich aus meiner Situation befreite. Opa, der ab und zu vorbeischaute schrie mich natürlich aus irgendwelchen Gründen gleich an, aber im Prinzip sagte er immer wieder das Gleiche. „Du bist zu schwach! Streng dich gefälligst mehr an!“ Unzählige Male hatte ich ihm dafür schon Schuhe hinterher geschmissen und er mich danach verprügelt. Meistens musste ich dann auch noch putzen. Auch wenn Smoker versuchte das Schlimmste zu verhindern, ich tat es jedes Mal wieder! Um sieben Uhr war Trainingsbeginn, je nach Stundenplan fing er mal mit Leichtathletik, Nahkampf oder meinem persönlichen Favoriten Schwertkampf an. Zu Beginn war der besonders gefährlich gewesen, speziell für mich selbst. Es war nicht nur so, dass ich dem Schwertkampf nichts abgewinnen konnte, sondern ich beherrschte ihn auch nicht sonderlich gut. Aber ein Teil der Ausbildung war es allemal und Prüfung dafür hatte ich auch abzulegen. Schließlich wird man nicht nur durch hervorragende Leistungen befördert. Als Rayleigh von meinen miesen Schwertkünsten hörte, von wem auch immer – und wenn ich den in die Finger kriege - begann er auch das mit mir zu trainieren. Haki ließ sich sehr gut damit kombinieren und nach Disziplinstraining, das er meistens in den Versteigerungen von Menschen mit mir übte, ging er zum Verstärken von Gegenständen wie Schwertern über. Als ich das erste Mal bei einer dieser Auktionen war… Rayleigh schaffte es gerade noch so mich aus dem Gebäude zu schleifen. Um 12 Uhr war immer Mittag, in der wir eine Stunde lang Zeit hatten zu Essen oder auch um in der Bibliothek zu lesen, aber die meisten legte sich hin und schliefen noch einmal kurz. Die Bibliothek war gigantisch, ich hatte noch nie so viele Bücher auf einem Haufen gesehen; sie nahm den ganzen E-Flügel des Hauptquartiers ein, es gibt übrigens insgesamt 26 Flügel. Einer der Gebäudeflügel erstreckte sich meistens über vier Stockwerke und fasste 800 Mann, mit Krankenstation, Kantine und vielem mehr. Die Offiziere hatten, obwohl sie erheblich weniger waren, auch einen Flügel für sich. Der Nachmittag war meistens genau so gestaltet wie der Vormittag und um sieben Uhr abends war dann endlich Schluss, zumindest für alle anderen, denn um acht Uhr verschwand ich zu Rayleigh um pünktlich um neun Uhr bei ihm zu sein. Grundsätzlich beendete er das Training um zwei, manchmal auch später, aber er sah ein, dass ich eine gewisse Menge an Schlaf doch benötigte, um nicht ganz aus den Latschen zu kippen. Das Wochenende war für gewöhnlich frei, außer es standen Manöver an. Nicht immer ging ich dann auch zu Rayleigh, sondern beschäftigte mich mit Kriegsstrategien, Psychologie und Navigation. Meine Aufnahmeprüfungen für die Offiziersschule, ein eigenständiges Gebäude innerhalb des Hauptquartiers, standen an. Die Schule war nicht zwingend nötig, doch für einen schnellen Aufstieg war sie unverzichtbar. Ich würde sie zehn Monate lang besuchen müssen, mit einem rein theoretisch gestalteten Unterricht und anschließender Abschlussprüfung. Danach war es gut möglich, dass ich einen Sprung vom Fähnrich bis hin zu einem Korvettenkapitän machen konnte, je nachdem wie gut ich war. Doch die meisten Menschen scheiterten schon an der Aufnahmeprüfung. Aber vorher gab es noch etwas anderes. Hina. Zwischen uns war schon immer eine starke Rivalität gewesen, doch als sie erfuhr, dass Smoker und ich befreundet waren - im gleichem Atemzug bekam ich auch mit, dass er mit ihr gut befreundet war - brach ein Krieg aus. Es war nichts Ungewöhnliches mehr unter uns, wenn wir jede Woche eine andere Haarfarbe hatten oder irgendwelche Klamotten ganz zufällig verschwanden. Smoker versuchte zuerst das Ganze noch zu schlichten, mischte sich aber letztendlich nicht mehr ein, da er am eigenen Leib mitbekam, was es bedeutete, sich zwischen zwei streitende Frauen zu stellen. Er hing vier Stunden von Hina gefesselt an einer Decke. Ich kam gerade von der Toilette. Beim Händewaschen hatte ich mir auch noch gleich das Gesicht mit Wasser gekühlt und noch ein paar Schlücke genommen. Erfrischt strich ich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht hinters Ohr, die sich aus meinen Pferdeschwanz gelöst hatte. Einen Moment lang betrachtete ich mich im Spiegel mit meinen bernsteinfarbenen Augen. Ich war um einiges gewachsen und inzwischen 1,75 m groß. Als Kleidung hatte ich ein weißes, bauchfreies Top mit dem Marinesymbol und eine dunkelblaue Dreiviertelhose gewählt, dabei war alles ziemlich eng anliegend. „Hey Silver, das Training betrifft alle, auch dich!“, brüllte sie mich gleich an. „Mach mal halblang Puppe, ja? Es gibt da einige Grundbedürfnisse, die mir nicht mal du verbieten kannst!“, fauchte ich zurück. „Wie war das?“ „Du hast ganz richtig gehört, Missy!“ „Mach Hina nicht wütend!“, drohte sie und zog sich bereits lilafarbenen Handschuhe über. „Tz… ich hab keine Angst vor dir!“ Es war eine gute Gelegenheit, meine neusten Hakifähigkeiten zu testen. Ihr erster Schlag kam frontal auf mein Gesicht zu, doch mit meiner linken Handkante leitete ich ihn zur Seite ab, packte sie am Handgelenk, dabei ließ ich meine Hakiaura in ihren Körper fließen und setzte somit ihre Teufelskräfte außer Kraft. Zur gleichen Zeit holte ich mit meiner Rechten aus und schlug zu. Hina flog quer über den Sportplatz und wurde schließlich vom Boden gebremst. Ausnahmslos alle, die das gesehen hatten, waren geschockt - sogar Smoker. Niemand hatte erwartet, dass ich Hina so schnell und vor allem mit ihren Teufelskräften, in die Knie zwang. Leider spürte ich auch gleich den Nachteil meines Haoushokus. Ich hatte meine Kraft nicht genau dosiert und so eine Menge meiner vorhandenen Energie verschwendet. Wütend über mich selbst ging ich auf Hina zu, die sich gerade wieder erhob. „Hina hat keine Ahnung, wie du das gemacht hast, aber es wird nicht noch einmal vorkommen!“ Mit einem teuflischen Grinsen blieb ich zwei Meter vor ihr stehen. „Dagegen hast du keine Chance!“ Hina Fuß kam so schnell auf mich zu, dass ich ihm absolut gar nichts entgegensetzten konnte. Bevor ich jedoch zur Seite kippte, packte sie mich am Kragen schlug mir direkt in den Magen. Schwer atmend und von Schmerzen benebelt sank ich zu Boden. Ich hatte mich von meinem eigenen Hochmut blenden lassen, wäre ich weiter ruhig und beherrscht geblieben, hätte ich den Schlag voraus gesehen, so wie Rayleigh es mir gezeigt hatte. Entschlossen, meinen Fehler auszumerzen, sprang ich auf. Hina, die davon ausging mal wieder als Siegerin aus dem Kampf hervor zu gehen, lächelte und wollte mir mit ihrer Rechten den Rest geben. Ich duckte mich unter ihr weg und stand nun seitlich von ihr, griff nach ihrem ausgestreckten Arm, um wieder ihre Teufelskräfte zu blockieren. In der Zeit sammelte ich so viel Haki in meiner Hand wie ich konnte, damit ich ihr den finalen Schlag verpassen konnte. Sie ahnte bereits, dass das den Kampf beenden würde und sah mich entsetzt an. Doch meine Faust erreichte sie nie. Vizeadmiral Kuzan war aus dem Nichts aufgetaucht und hatte sich vor Hina gestellt. Da ich nur ihre Teufelskräfte außer Gefecht gesetzt hatte, zersprang er augenblicklich in tausende Eissplitter. In dem Moment, als ich ihn berührt hatte, setzte ich das ganze Haki frei, das durch ungenaue Dosierung auch eine gewaltige Druckwelle erzeugte. Mit einem Mal war es totenstill. Kein Vogel zwitscherte mehr. Bis auf ein paar wenige, unter ihnen war auch Smoker, waren alle Soldaten mundschäumend kollabiert. Erstarrt beobachtete ich, wie sich aus dem herum liegenden Eisbrocken ein neuer Vizeadmiral bildete. Selbst mit Sonnenbrille war zu erkennen, dass er mehr als nur sauer war. Mit einem Mal ließ ich Hina los, als mir bewusst wurde, was hätte passieren können. Beschämt senkte ich meinen Kopf. Ich hätte sie töten können. Eine Weile schwieg Kuzan und beinahe dachte ich, dass er bereits gegangen wäre, doch dann richtete er noch das Wort an uns. „Ich habe mir euren Krieg nun lange genug angeschaut. Fähnrich Mina an deinem Blick sehe ich bereits, dass du verstanden hast, was du beinahe angerichtet hättest. Die Erkenntnis kommt nur zu spät! Du wirst als Strafe in meinem Büro arbeiten, jede freie Minute. Bis ich mich entschließe, dich daraus zu entlassen. Was deine Aufgabe sein wird, werde ich dir nach dem Abendessen erklären.“ Nun wandte er sich Hina zu. „Deinem Alter und Rang entsprechend habe ich auch mehr von dir erwartet, Oberleutnant! Du hast Fähnrich Mina bei weitem unterschätzt und das allein wegen deiner Ignoranz!“ Dabei machte er eine abwertende Handbewegung. „Leutnant Shepard wird, “, Kuzan sah zu dem ohnmächtigen Soldaten, „wenn er wieder wach ist, die Ausbildung übernehmen und du wirst allen seinen Befehlen gehorchen, verstanden? Sollte ich mit deinem Benehmen wieder zufrieden sein, bekommst du deine Stellung vielleicht wieder zurück!“ Mit diesen Worten und ohne uns mit einem weiteren Blick zu würdigen, verschwand er genau so schnell, wie er gekommen war. Erschöpft sowie geschockt setzte ich mich auf den Boden. Auch Hina war entsetzt, hatte die Strafe sie doch besonders hart getroffen. Im Nachhinein konnte man aber nicht mehr sagen, wer ärmer dran war, denn Kuzan gab mir einen Aufgabe, an der ich zu zerbrechen drohte. Smoker wurde kurze Zeit später nach Drumm versetzt, um König Wapol zu unterstützten, da ein Aufstand sein Reich bedrohte. Es war das Schlimmste, was hätte passieren können. Leutnant Shepard war ein inkompetenter Vollidiot. Aber um nicht weiter Kuzans Zorn auf mich zu ziehen, hielt ich still und ließ alles schweigend über mich ergehen. Hina hingegen wurde für alles und jede Kleinigkeit bestraft, mittlerweile tat sie mir richtig leid. Es war inzwischen üblich, dass sie jeden Abend irgendwas putzen musste, von Fenster, über Böden, bis hin zur Kantine. Im Gegensatz zu Shepard war Hina zwar hart, aber immer fair gewesen. Außerdem gab es bei ihr keine Lieblinge oder sonst etwas in der Richtung, alle wurden gleich hart bestraft. Doch jetzt wurde nur noch sie traktiert. Viele hatten ihren Spaß damit, den nun konnten sie es ihr heimzahlen, ohne mit irgendwelchen Konsequenzen von Shepards Seite zu rechnen. Doch auch Hina schwieg über ihre Situation. Beiden zogen wir uns von den anderen Matrosen zurück und leckten, jede für sich, unsre Wunden, die jeden Tag größer wurden. Wir liefen wie gewöhnlich unsere Bahnen, als ich aus dem Augenwinkel sehen konnte, wie einer der Seekadetten Hina schubste und sie fiel. Einen Moment lang wollte ich aus Reflex stehen bleiben um ihr auf zu helfen, doch ich hielt inne. Mir hatte auch keiner aufgeholfen. Ich konnte nicht sehen, wie sie sich mit Staub bedeckt wieder aufrichtete und ihren aufgeschürften Arm besah. Was ich jedoch mitbekam war, dass Shepard sie wegen dieser Pause zum Putzen verdonnerte. Kopfschüttelnd rannte ich weiter. Bald würde ich auch Shepard schlagen müssen, da war ich mir sicher. Seit einem Monat leistete ich nun Strafarbeit bei Kuzan und in der Zeit war ich auch nicht mehr zu Rayleigh gekommen, da er mich bis spät in die Nacht arbeiten ließ. Momentan war ich vollkommen alleine, gerade jetzt, wo ich jemanden zum Reden brauchte. Auf dem Weg zu meinem Quartier begegnete ich Hina, wie sie am Boden saß und schrubbte. So musste ich auch ausgesehen haben an meinem ersten Tag. „Möchtest du auch über Hina lachen? Nur zu!“, gab sie bissig von sich, ohne auch nur aufzuschauen. Doch ich ignorierte es und ging einfach weiter, stockte aber, als ich gerade um die Ecke ging und drehte mich noch einmal um. Ihr ging es gerade nicht besser wie mir am Anfang, aber ich hatte jemanden gehabt, der mir geholfen hatte. Smoker. Ich versuchte, den Gedanken ab zu schütteln und mich an all die Schmach zu erinnern, die mir Hina bereitet hatte, doch es gelang mir nicht ganz. Also beschloss ich zum nächsten Sanitätsraum zugehen, um mir von dort die Erste-Hilfe-Tasche zu holen. Ihr Arm war sicherlich noch nicht behandelt worden. So schnell ich konnte kehrte ich zu ihr zurück. Diesmal sah Hina auf. „Was willst du?“ Seufzend setzte ich mich neben sie auf den Boden. „Zeig mir deinen Arm!“, bat ich sie. „Wieso willst du Hina helfen?“ „Weil… weil du mir leid tust. Du erinnerst mich an meinen ersten Tag hier und den habe ich auch nur Dank Smoker überstanden. Jetzt, wo er weg ist, sind wir beide allein, deshalb dachte ich mir, ich übernehme einfach seinen Teil, ja? Stell dir vor, ich wäre er und kümmere mich jetzt um deinen Arm!“, lächelte ich sie versöhnlich an. Hina blieb misstrauisch, schob aber ihre Bluse hoch, so dass ich mir ihre Wunde ansehen konnte. Schweigend machte ich mich an die Arbeit. Sie verzog nicht mal das Gesicht, als ich die Verletzung desinfizierte. Als ich den Verband anlegte, sprach sie noch einmal. „Hina versteht immer noch, weshalb du ihr hilfst. Deine Strafarbeit ist nichts im Gegensatz zu meiner! Du solltest froh sein.“ Mit Tränen in den Augen schüttelte ich den Kopf. „Nein.“ Hina entging das nicht und wirkte nun tatsächlich besorgt. „Ich muss die Hinrichtungsberichte der Piraten verfassen, dabei muss…. Ich muss bei jeder…“, schluchzend brach ich ab. „Ich muss zuschauen wie Menschen hingerichtet werden und dazu noch Berichte verfassen!“, schrie ich sie an. „Weil ich dich beinahe getötet hätte… es… es ist die schlimmste Strafe… es…“ Weinend riss ich das Ende des Verbandes auseinander, wickelte es in entgegengesetzter Richtung um ihren Arm und machte einen Knoten hinein. Jetzt wusste auch sie, wie ich litt und kein Wort des Trostes verließ ihre Lippen. Eine Weile saßen wir beide nebeneinander und die einzigen Geräusche, welche die nächtliche Stille durchbrachen, waren meine Schluchzer. „Es tut Hina leid.“, flüsterte sie und ihre Worte hatten noch nicht einmal ganz den Mund verlassen, da war ich ihr in die Arme gefallen. „Mir auch!“ Damit war alles gesagt gewesen. Am nächsten Morgen saßen wir beiden nebeneinander am Frühstückstisch und schwiegen uns an. Auch beim Training wich weder ich von ihrer, noch sie von meiner Seite. Es war ein stilles Abkommen. „Na sieh einer an, da haben sich ja zwei gefunden!“, grinste Shepard hämisch. „Seit wann gibst du dich mit der da ab?“ Emotionslos sah ich zu ihm. „Ich wüsste nicht was dich das angeht, …“. Ich wollte noch ein Schimpfwort hinterher werfen, aber Hina hielt mich ab. „Mina und Hina haben kein Interesse an einer Diskussion!“, warf sie ein. „Oh, Mina und Hina … das reimt sich ja hübsch. Ich würde vorschlagen für eure Pause, die ihr gerade einlegt, werdet ihr sämtliche Toiletten reinigen. Na, was haltet ihr davon?“, lachte er. „Pause? Wenn du uns nicht angequatscht hättest, hätten wir weiter laufen können!“, fauchte ich. „Na, na nicht frech werden!“ Wütend sah ich zu Hina und sie zu mir. Der Blick verriet alles und ich verstand sie fabelhaft, auch ohne Worte. „Fahr zur Hölle!“, brüllten wir gleichzeitig und schlugen zu. Er schoss über den Sportplatz, durch zwei Wände und landete direkt in Vizeadmiral Kuzans Büro. „Mit freundlichen Grüßen zurück!“, rief ich Kuzan zu, der verwundert durch das Loch in der Wand schaute. „Hina hat Hunger, möchte Mina mitkommen?“ „Klar Mina… äh ich… Ja, lass uns gehen!“ Verwirrt von dem ganzen Hina-Mina-Zeugs folgte ich ihr. Von da an waren wir zwei unzertrennlich und alle Ränge unter uns zitterten schon von weitem, wenn sie uns sahen. Zwei Wochen nachdem Shepard das erste Mal, aber nicht das letzte Mal, durch eine Wand geflogen war, bekam Hina ihren Posten zurück und ich wurde ebenfalls erlöst. Es war nicht so, als würde sie mich für meine große Klappe nicht mehr bestrafen, aber sie blieb bei mir und wir redeten über Gott und die Welt. Manchmal half sie mir sogar putzen. Auch wusste sie, zu wem ich nachts verschwand. Sie missbilligte das Ganze, verstand aber, dass ich für meine Hakikontrolle Rayleigh brauchte. Außerdem nahm sie an, dass es sich um meinen Vater handelte. Und wer kann schon was für seine verkorkste Familie? Also schwieg ich. In den zwei Jahren, wo Smoker in Drumm war, hatte der Aufstand auch noch Unterstützung von den Rebellen erhalten und sein Aufenthalt wurde verlängert. In dieser Zeit schloss ich die Offiziersschule mit Bravour ab und wurde zum Fregattenkapitän ernannt. Hina stand mir jedoch in nichts nach und wurde, ohne Schule, Korvettenkapitän. Dabei machten wir gemeinsam Jagd auf die unterschiedlichsten Piraten. Bei einem dieser Streifzüge fand ich sie. Ich wusste sofort, dass es eine Teufelsfrucht sein musste und nahm sie an mich. Doch entgegen Hinas Vorschlag aß ich sie nicht, sondern sperrte sie, in einem Tuch eingewickelt, in eine kleine Holztruhe. Inzwischen waren wir auch drauf gekommen, dass sich zu zweit betrinken unheimlichen Spaß machte und so fand uns auch Smoker nach zwei Jahren. Beide stockbesoffen, auf dem Trainingsplatz der Offiziere, nebeneinander im Gras liegend und lachten wegen irgendwelchem Blödsinn. „Ui, guck mal der Kerl da… der schaut aba Smokaaaa ähnlich!“, giggelte ich. „Wirklich?“ Sie hob den Kopf und sah zu einem definitiv geschockten Smoker. „Weiß nedddd …!“, lallte sie. „Wenn du ned so vieeehl saufen würdsch, dann hätsch es erkahhnt!“ „Plöhdsinn! Wo frühaaa mal meine Lebar war isch heute eine Minibar!“ Eigentlich gibt’s an dem Satz nix lustiges, zumindest nach dem hundertsten Mal. Aber ich lachte mich kringelig. „Isch hab auch einen! Alohol macht Birne hohl, Birne hohl meahhhr Platsch für Alohol!“ Leider konnte ich aufgrund meines Alkoholpegels Smokers Gesicht nicht sehen, aber ich war mir sicher, dass es einmalig war. Zwei Erzfeindinnen, die sich gemeinsam die Lichter ausgeschossen hatten, mitten auf der Wiese, lachend… das war einfach unglaublich. Aber es änderte nichts an Smokers resoluten Art. Er steckte uns beide, samt Klamotten, unter die kalte Dusche, dabei schrieen wir ihn natürlich an, wofür wir beide eine Ohrfeige kassierten. Anschließend waren wir auch handzahm. Smoker war übrigens inzwischen ebenfalls Korvettenkapitän für die Festnahme von San-Juan Wolf, dem „Schlachtschiff“, geworden Am nächsten Morgen saßen wir beide mit einer Tasse Kaffe in der Hand in der Kantine für Offiziere und bekamen einen ordentlichen Einlauf von Smoker. Er zündete sich gerade eine Zigarre an, als ich meinen Standartspruch los ließ. „Rauchen ist ungesund!“, brummte ich. „Tz, jetzt nicht mehr!“ Fragend sah ich ihn an. Im selben Moment verwandelte sich seine Hand in Rauch. „Ich hab von der Moku Moku no Mi gegessen, das machte mich zu einem Rauchmenschen!“, erklärte er. „ Noch so ne Teufelsfrucht.“, grummelte ich und stütze meinen schmerzenden Kopf mit der Hand ab. Hina tat es mir gleich und sah mich an. Ich wusste, was das bedeutete. Sie machte unter dem Tisch mit ihrer linken Hand ein „Bla, Bla, Bla“ nach. Natürlich brüllte ich auf der Stelle vor Lachen, trotz Kater. Der weiße Jäger verstand nichts, nur eines: Hina und ich waren nun beste Freundinnen. Ein Grinsen konnte er sich angesichts dieser Situation nicht verkneifen. Welche Ironie in dem Ganzen lag. Auf dem Weg in mein Büro, der Papierkram sammelte sich einfach konstant immer weiter an, hielt Smoker mich noch kurz auf. Dabei nahm er mich an die Hand, nur kurz, aber es war schön. „Komm, lass uns ein Stück gehen!“, bat er. Irritiert willigte ich ein und wir gingen gemeinsam durch den Edengarten. „Was hast du mit Hina gemacht!?“, fragte er, als wir über die kleine Brücke am Teich gingen. „Was meinst du?“ „Du weißt schon. Ihr habt euch wie die Pest gehasst und jetzt komme ich zurück und… schaut euch zwei an! Ihr teilt euch ein Quartier, hängt wie Kletten aneinander und Hina ist wie ausgewechselt! Ich kenne sie schon lange und habe sie noch nie Unsinn machen sehen!“ Lächelnd blieb ich in der Mitte der Brücke stehen und lehnte mich ans Geländer, um in den Teich zu sehen. Smoker tat es mir nach, mit dem Unterschied, dass er mich erwartungsvoll ansah. Eine Weile schwieg ich ihn an und griff nach seiner Hand, um ihm einerseits zu zeigen wie froh ich war, dass er wieder da war und nun weil ich… weil ich Angst gehabt hatte ,er würde nie wieder kommen. Smoker verstand das und verstärkte seinen Griff um meine Hand. Es hatte etwas sehr Tröstliches an sich und ich genoss es auch sehr, schließlich würde es nicht mehr als das geben. „Als du weg warst, hatten wir beide es sehr schwer. Not schweißt einen zusammen und so war es auch. Du kennst mich ja, ich bin aufbrausend und total zerstreut und Hina das genaue Gegenteil. Sie ist das Konstante, Geradliniege in meinem Leben. Das heute Morgen ist wirklich eine Seltenheit, aber sie scheint doch eingesehen zu haben, dass ein wenig Verrücktheit nicht schadet. Um ehrlich zu sein, ohne sie wäre ich auch nicht so weit gekommen. Meine Qualitäten als Führungsoffizierin waren miserabel. Wenn mich Hina nicht immer angehalten und daran erinnert hätte, dass die Regeln auch für mich gelten und sie durchgesetzt werden müssen... nun, dann wäre ich noch immer Fähnrich!“ Grinsend schaute ich zu Smoker auf. „Wir ergänzen uns gut, nicht wahr?“ Und Smoker lachte, er lachte einfach. „Du bist erwachsen geworden! Hina bekommt ein weiches Herz und du begreifst den Ernst des Lebens!“ Missmutig zog ich eine Schnute. Kuzan hatte auch seinen Teil dazu beigetragen, denn ohne die Strafarbeit bei ihm in Büro, hätte ich womöglich heute noch die Augen davor verschlossen, was am Ende auf alle Piraten warten würde. Mein Traum vom völligen Frieden hatte hier seine ersten Risse bekommen, aber Hina war da gewesen. Es war zwar hart, aber sie hat mir klar gemacht, dass es etwas Unumgängliches war. Nach diesem Gespräch erledigte ich meine Arbeit und kehrte am Abend erschöpft in mein Quartiert zurück. Hina saß bereits auf dem Bett und las ein Buch. „ Was?“, fragte ich als sie leicht gesäuert aufsah. „Du hast Hina versprochen, sie heute weg zu schaffen!“ Dabei zeigte sie auf die zwei Katzen, die in ihrem Körbchen lagen. „Aber sie sind noch so jung und ohne Mama!“, bettelte ich. „Noch ein bisschen! Bitte!“ Sie verdrehte die Augen und legte das Buch weg. „Mina wir sind kein Zoo! Jede Woche schleppst du irgendein anderes verletztes Tier an! Letzte Woche der Hund, dann die Möwe…“ Verzweifelt sah ich Hina an, während ich meinen Mantel an der Garderobe aufhängte. „Morgen verschwinden sie und für die nächsten Wochen keine Asylbewohner mehr!“, befahl sie streng. „Na gut!“, grummelte ich, nahm die zwei Kätzchen auf den Arm und setzte mich mit ihnen auf Hinas Bett. „Schau mal, die sind so süß!“ „MINA! Tu sie sofort aus Hinas Bett raus!“, fauchte sie. „Ja, ja …!“, brummelte ich und legte die zwei wieder in ihren Korb. Gerade als ich aufstehen wollte, schoss ein Kissen auf mich zu. „Hey!“ „Musst du Hina so ärgern?“, fragte sie mich etwas angesäuert. „Du lässt es aber auch zu!“, grinste ich frech zurück, schnappte mir das Kissen und sprang auf ihr Bett. „Mina?“ „Hm?“ Ich sah auf, da ich mich neben sie gelegt hatte und Hina immer noch saß. „Kann es sein, dass du dich in Smoker verliebt hast?“ Augenblicklich lief ich rot wie eine Tomate an und schlug mit dem Kissen nach ihr. Nach einen wilden Gerangel und einem total verwüsteten Zimmer lagen wir beiden am Boden unseres Quartiers mit den zwei Kätzchen, die sich einfach auf uns drauf gesetzt hatten. Trotz Hinas Tierphobie. „Du weißt, dass ihr nie ein Paar sein könnt? Beziehungen unter Offizieren sind verboten!“ Traurig sah ich zu Hina. „Ja. Ich glaube, ich muss getröstet werden.“ Die Rosahaarige seufzte, schließlich war ich auch tierisch anstrengend, aber nahm mich dennoch in den Arm. Übrigens zu dritt sich die Kante zu geben, macht auch großen Spaß! Nur war Smoker so dämlich, sich auch noch erwischen zu lassen. Zu meinem Bedauern sitzt er jetzt in Loguetown fest. Als Hina mir die Nachricht überbracht hat, hatte sie auch gleich eine Packung Schokoladeneis dabei. Die Frau kennt mich halt! ~*~*~*~*~*~* Na? Hab ich’s nicht versprochen, dass es eine liebe Hina geben wird? *hihi* So gefällt sie mir viel besser, aber keine Sorge zu allen anderen bleibt Hina genau so hart wie vorher. Kapitel 11: Herz vor Verstand ----------------------------- Sooooo, weiter geht’s! Also dieses Kapitel hat mich mal so richtig gewurmt, wieder mal. Es wollte und wollte und wollte nicht! *kopfkratz* Mal sehen vielleicht ist es doch gar nicht so schlimm geworden! =) @Mimi-Moony-Chan: Meine reißt mir auch gleich den Kopf ab weil ich nicht komme und helfe! *seufz* Jap, das wird es auf jeden Fall und dabei warne ich für ein komplett sinnfreies und unnützes Kapitel vor, das ich unbedingt schreiben will. Falls du unter 18 bist, mach dir nix draus, was inhaltlich wichtiges kommt nicht vor! xD @lazyBabe: Mina und Smoker sind kein Shonen-ai Pärchen, aber das ist dir bestimmt aufgefallen! *kuchen ess* Jaha, es wird ganz schmutzig. Ach bin ich böses Mädchen! xD Ich würde das sie ist wie ihre Brüder: Große Klappe, vor niemanden Respekt und natürlich hart im nehmen! Jup, Hina und Mina sind immer noch ein gefährliches Gespann, gegen das nicht mal Smoker ankommt! Jaha es wird noch was! *auf und ab hüpf* Die zwei sind ja so süß! Genau da wünsch ich mir immer das es Mina wirklich geben sollte! ^^ Das hat sie und Hina hat sich aufgeregt. Wie die zwei nun mal sind. Mina das Herz, Hina der Verstand und zusammen einfach unschlagbar! xD @fahnm: Ja, ist toll nicht? Ich bin auch schon ganz gespannt wie es weitergeht! xD @adastra: Du kannst mir ja auf beiden Seiten ein Review schreib! Damit hab ich auch kein Problem! xD Danke, Danke! *verbeug* Immer schön so etwas zu hören! *laktosefreies vanilleeis schleck* Klar, die Marine ist ja nicht nur „böse“. Außerdem nur weil von 100, 10 schlecht sind trifft das nicht für die Ganze Marine zu. *mal klarstell* Ich glaub einfach nicht das sie schlecht ist, nur verdreht! Oder so … ach irgendwem hab ich mal geschrieben wie ich des mit der Marine sehe, aber des waren zwei Seiten! ^^° Vielleicht verstehst du ja so was ich meine! Danke an alle noch mal für ihre tollen Reviews! Ist echt schön das alles zu lesen. *ganz viele Kekse da lass* Vlg Kuzan-chan ~*~*~*~*~*~* Wann hält man das Karussell an? Wann hört es auch, sich zu drehen, Wann bleibt es stehen? Farben fließen ineinander, Und im Bauch wird den Schmetterlingen schwindelig, Spürst du es auch? Wie hält man das Karussell an? Wie beendet man den Taumel, Wie sieht man wieder klar? Hals über Kopf, Herz vor Verstand? Welten entfernt, Zum Greifen nah, Gelogen oder wahr? Samsas Traum – Das Mädchen aus dem Inneren des Ketten.Karussells ~*~*~*~*~*~*~* Gegenwart 11. Herz vor Verstand Irgendwie hatte ich das Gefühl, in Watte eingepackt zu sein. Um mich herum war alles so flauschig, wenn man mal davon absah, dass ich den Rest meines Körpers nicht wirklich spürte. Das Ganze war eine ziemlich zähe Sache, wie Kaugummi. Man könnte den Zustand ganz gut beschreiben wie... nun wie ein Traum, aber man wacht am nächsten Morgen auf und weiß nicht, ob das wirklich passiert ist oder nicht. Da man in dem Traum alle Entscheidungen richtig bewusst getroffen hat, so als wäre man wach gewesen. So fühlte ich mich gerade. Schwerfällig öffnete ich meine Augen und sah auf eine weiße Decke, vermutlich von der Krankenstation. Stöhnend richtete ich mich auf und nachdem der Schwindel sich gelegt hatte, blickte ich auch gleich in Hinas strengen Augen, die hinter einem Buch hervorsahen. „Du bist eine Schande für die Marine! Ist dir das klar?“, wetterte sie und schlug mit dem Buch aufs Bett, dabei erhob sie sich von ihrem Stuhl, der direkt neben dem Bett stand. Hina merkte schnell, dass ich überhaupt keine Ahnung von irgendwas hatte, indem ich einfach den Kopf schief legte und nichts sagte. „Du kannst dich nicht mehr erinnern?“ „An was?“ Die Rosahaarige umrundete wütend den Stuhl, bevor sie mich wieder zornig ansah. „Kannst du nur einmal irgendwas machen, ohne etwas zu zerstören, dich selbst fast umzubringen oder die Welt aus den Fugen reißen? Aber viel schlimmer noch: Hör endlich auf die Marine in Verruf zu bringen!“, schimpfte sie weiter. „Wieso?“, fragte ich, immer noch nichts ahnend. Bevor Hina jedoch antworten konnte, ergriff Ao Kiji, der rechts von mir saß, das Wort: „Linke Hand. Zeigefinger.“ „Huch? Wo kommst du denn auf einmal her?“, fragte ich verwundert. Ao seufzte und schüttelte dabei den Kopf: „Ich war schon die ganze Zeit hier!“ „Ach so … sag das doch!“ „Dein Finger!“ Erstmal wusste ich gar nicht, was er wollte, aber, brav wie ich war, sah ich zu meinem linken Zeigefinger, der dick verpackt in einem Verband lag. „Ach, die Vase! Jetzt weiß ich es wieder!“, lachte ich verlegen. Hina war kurz vor dem Platzen. „Eine Scherbe hätte die große Admirälin fast getötet. Eine SCHERBE!“, fauchte sie. „Das ist ja nicht zu fassen! Hina ist bestürzt!“ „Wie dem auch sei!“, unterbrach Ao Hina. „Du bist wieder wach und dir geht’s gut, also kann ich mich wieder an die Arbeit machen!“ Das fragende „Du und Arbeit?“ verkniff ich mir, aber mein Blick sagte es ihm und Ao verstand. Seine Antwort war ein breites Grinsen. Er nickte Hina kurz zu und verschwand durch die Tür. „Kannst du Hina das erklären?“, fuhr Hina fort. „Ähm… Nein.“ Hina war so richtig sauer, denn nichts hasste sie an mir mehr als dieses unschuldige „Nein“, von dem ich nur zu gerne ihr gegenüber Gebrauch machte und dann auch noch dieser Hundeblick, den ich standardmäßig benutzte. „Oh nein, Hina wird nicht klein beigeben!“, zischte sie mich an. „Du verlangst viel von Hina. Dabei hast du sie auch noch angelogen! Hina fragt sich nämlich wer der Kerl war, zu dem du nachts verschwunden bist, wenn dein Vater Dragon ist! Außerdem hast du Hina nie die ganze Wahrheit erzählt!“ „Natürlich!“, verteidigte ich mich. „Heute hab ich dir alles erzählt!“ Hinas Blick verdüsterte sich. „Ich meine gestern, oder?“ Letztendlich verlies eine zornige Hina mein Quartier, ich war also doch nicht in der Krankenstation gelandet und blieb alleine zurück. Gott sei Dank war sie nicht nachtragend, besonders wenn Hina sich abreagiert hatte, war sie wieder sehr umgänglich und alles war wieder beim Alten. Aber vorher musste da noch eine Sache geklärt werden. Eine ziemlich wichtige sogar, da es so langsam aber sicher ungemütlich wurde. Hina war wirklich sauer gewesen! Mir war davon auch noch total schlecht geworden, mal abgesehen von dem Schwindel, der bei jeder Bewegung noch hinzukam. So ging es mir also ziemlich schlecht, alles in allem. Taube Glieder, Übelkeit, Schwindel und mich juckt es jetzt auch noch an der Nase! So ein Mist aber auch! Als ich mich gerade in Gedanken weiter aufregen wollte, öffnete sich die Tür und Senghok trat ein, mit seiner Ziege natürlich. Im ersten Moment war er einfach nur verwirrt. „Wo?“, murmelte er. „Mina?“ Es war ein vorsichtiges Rufen, so als erwartete er keine Antwort. „Hier oben!“ Ich konnte seinen Blick nicht ganz definieren, aber er war so zwischen amüsiert und erstaunt. „Was… Was machst du an der Decke?“ „Hina und ich hatten da so einen Disput.“ Das Lächeln auf seinen Lippen wurde verdächtig breit und schließlich begann er zu lachen. Ehrlich gesagt habe ich Senghok noch nie so gesehen, da er ja doch ein wenig ernst und verbohrt ist. Er musste sich sogar an der Tür festhalten. Ja, ja zum Totlachen! Beleidigt schmollte ich an meiner Decke und wog grad ab, wie schlecht mir war. Als der Großadmiral sich endlich wieder gefangen hatte, räusperte er sich kurz und stellte sich direkt unter mich, um mich anzusehen. „Wie geht es Euch?“, fragte er höflich, aber immer noch grinsend. „Ging mir schon mal besser.“, brummte ich. „Mir scheint Ihr habt wie Euer kleiner Bruder ein großes Talent dafür, Euch in solche…“, dabei zeigte er auf Hinas Fesseln, „Situationen zu bringen.“ „Danke. Opa meint das auch jedes Mal.“ Senghoks Gesicht wurde wieder ein wenig ernster. „Hm, um Eure Familie geht es auch ein wenig.“ „Seit Ihr deswegen hier?“ „Ja und Nein, aber ich glaube, dafür brauchen wir mehr Zeit, erheblich mehr.“ „Oh, na dann. HOLT MICH ENDLICH HIER RUNTER!“ Keifend fing ich wieder an zu zappeln, wie ein Fisch im Netz. Dabei nahm der Schwindel wieder gefährlich zu, aber auch die Übelkeit. Stöhnend musste ich nach einer Weile inne halten, das Ganze bekam überhand und mir war es kaum noch möglich, mich zu bewegen, ohne dabei nicht schon die berühmten Sternchen zu sehen. „Wie demütigend…“, murmelte ich mir selbst zu. Nur sehr schwammig erkannte ich Senghoks Bewegungen, aber an meinen eigenen entsetzten Schrei beim Fallen kann ich mich noch gut erinnern. Gelandet war ich - und darüber bin ich überaus dankbar - in seinen Armen. Der Boden wäre doch etwas zu hart für meinen Geschmack gewesen. Auf meinen eigenen Beinen stand ich trotzdem nur kurz, da ich einfach zur Seite kippte, hätte Senghok mich nicht festgehalten und zum Bett gebracht. Entgegen seinem Rat blieb ich aber auf der Bettkante sitzen. Mit verschränkten Armen setzte er sich auf den Stuhl, auf dem vorher Ao Kiji gesessen hatte. „Danke, Sir.“ „Lasst es gut sein, Gin Tora! Auch wenn der Strohhut ein Pirat war, so war er immer noch Euer Bruder und ein Teil Eurer Familie. Deshalb könnt Ihr Euch gerade etwas mehr erlauben, aber das hört wieder auf!“, ermahnte mich Senghok. Seufzend sah ich auf. „Natürlich. Verzeihung, Sir.“ Zu meinem Erstaunen winkte er ab. „Hört auf. Ihr seid nicht wegen eurem herausragenden Respekts gegenüber höheren Autoritäten oder dem strikten Befolgen von Befehlen Admirälin geworden, sondern weil ihr die Verbindung zur Bevölkerung seid. Mina, kein Admiral hat es jemals geschafft von den Menschen so abgöttisch geliebt zu werden wie Ihr. Euer gutes Herz und das Verständnis hat Euch so weit gebracht.“ Zweifelnd verdüsterte sich mein Blick. „Wie darf ich das verstehen? Bin ich die letzte Rettung der Marine, damit sie nicht vollständig das Gesicht oder eher das Vertrauen der Menschen verliert? Sir, dann wäre ich lieber Vizeadmirälin geblieben und hätte noch zehn Jahre bis zur Beförderung gewartet. DAS ist nämlich wirklich beschämend!“ Empört war ich aufgestanden. So was aber auch! „Versteht das nicht falsch.“ „Da gibt’s aber nichts falsch zu verstehen! Drückt euch besser aus oder seid lieber still!“ „In Ordnung, Gin Tora. Ihr seid Admirälin geworden, weil die Marine hofft, dass sie dadurch wieder das Vertrauen der Bevölkerung bekommt, aber auch, weil Ihr für Euer Alter schon erstaunlich stark seid. Natürlich ist euer diplomatisches Geschick auch nicht zu verachten.“ Lachend lies ich mich wieder auf das Bett fallen. „Mein diplomatisches Geschick? War es nicht Hauptinspektor Shepard vom North Blue, den ich direkt durch die Decke in Euer Büro geschlagen habe?“ „Ja, das stimmt, man darf Euch nicht in die Nähe von Personen lassen, die ihr nicht mögt oder die Gerechtigkeit neu auslegen wollen. Aber das meinte ich nicht direkt. Ihr handelt immer zum Wohle der Menschen - was Euch aber auch gefährlich macht!“ „Inwiefern?“ „Sollte die Marine nicht mehr das tun, woran Ihr glaubt, so werdet Ihr die Seiten wechseln, nicht wahr, Gin Tora?“ Seine Stimme war ernst, sehr ernst und auch seine azurblauen Augen wirkten wie zwei Eiskristalle. Einen Verrat würde er niemals verzeihen. „Ich weiß es nicht.“, antwortete ich wahrheitsgemäß. „Ich hoffe niemals in diese Situation zu gelangen.“ „Ihr seid Dragons Tochter, er wird mit Sicherheit versuchen, Euch auf seine Seite zu ziehen und wenn man nur einen Teil der Wahrheit kennt, ist das auch gar kein Problem.“ „Auf was wollt Ihr hinaus, Senghok? Wieso besprecht Ihr das hier mit mir und nicht in Eurem Büro? Was geht hier vor?“ „Sei still! Zu viele Fragen sind wirklich ungesund! Normalerweise kommt ein Admiral nur nach vielen Jahren in den Genuss alles zu erfahren, aber angesichts der Tatsache, dass Dragon Euer Vater ist und Euer Bruder ein bekannter Pirat war oder vielleicht noch ist - ich vertraue Bartholomäus nicht mehr, seit seinem ersten Versagen auf der Thriller Bark - räumt Euch das eine gewisse Sonderstellung ein. Damit Ihr die Weltregierung, die Marine und ihre Handlungen sowie ihre Taten versteht, müsst Ihr die wahre Geschichte kennen!“ In den letzten 24 Stunden hat es für mich definitiv zu viele Überraschungen gegeben, denn ich war echt versucht, gleich nach hinten zu kippen und mich tot zu stellen. So etwas wie der letzte Ausweg. „Die verlorene Geschichte? Aber alle Aufzei …“ Senghok unterbrach mich schnell mit einer Handbewegung. „Nein.“ Oh mein Gott. Dreck am Stecken. Leichen im Keller. Das waren ja alles noch freundliche Ausführungen. Viel schlimmer noch, ich versank nach zwei Tagen schon in so einer großen Intrige oder eher Täuschung. Über 100 Jahre in der Geschichte, die fehlten, in der Zeit wo auch die Weltregierung entstanden war. Alle Menschen die darüber nachgeforscht hatten, waren, abgesehen von Nico Robin, getötet und die Aufzeichnungen vernichtet worden. „Es existiert alles noch.“, eröffnete Senghok mir. „Alles?“ „Alles.“ Senghok erhob sich und ging Richtung Tür. „Ab morgen seid ihr zwei Tage vom Dienst befreit. Ich erwarte Euch pünktlich um acht Uhr in meinem Büro!“ Damit verlies er den Raum und lies mich entsetzt zurück. Nico Robin würde sicher alles dafür geben, um nun an meiner Stelle zu sein, aber ehrlich gesagt, im Moment wäre es mir lieber, überhaupt nichts zu wissen, geschweige denn die komplette Wahrheit in Aussicht stehen zu haben. Erschöpft kippte ich nach hinten. Da war ich keine Stunde wieder bei Bewusstsein und hatte schon das nächste Problem an der Backe. Der Schwindel hatte während dem Gespräch nach gelassen, aber nicht die Übelkeit. Vielleicht konnte ich mir ja noch was in der Kantine zwischen die Kiemen schieben. Bevor ich aber aufstand und mir einen Weg zum Essen bahnte, wollte ich noch unbedingt meinen Finger begutachten, der weder pochte oder sonst wie wehtat. Als ich meinen Zeigefinger ausgewickelt hatte, war da nichts weiter als ein heller und dünner Strich, der sich längs über die ganze Seite zog. Interessant. Was sie wohl sonst noch bewirkte? In Gedanken versunken ging ich zu meinem Schrank und kramte nach ein paar Klamotten, wobei da nicht viel zur Auswahl war. Weiße Hose, schwarzes Hemd, silberne Krawatte, weiße Weste, weißes Jackett und natürlich mein Mantel, aber den lies ich jetzt einfach mal weg. Nachdem ich mir meine hübschen und ebenfalls weißen Stöckelschuhe angezogen hatte, räumte ich noch schnell den alten Verband weg. Mein Weg zum Essen gestaltete sich aber dann doch ein wenig schwieriger. So zwang mich immer wiederkehrender Schwindel zu unfreiwilligen Pausen. Nach einer Ewigkeit, so schien es mir, kam ich endlich an. Das Gefühl, gerade einen Marathon gelaufen zu sein, nahm proportional zu dem noch vor mir liegenden Weg und dem bereits gelaufenen zu. Müde setzte ich mich mit meinem Essen an einem freien Tisch in der Offiziersecke. Nach der Hälfte des Yakisobas wurde ich durch einen großen Tumult unterbrochen. Nicht, dass mir die Streitereien entgangen wären, aber nun kam auch ein Unteroffizier auf mich zu. Missmutig und vor allem schlecht gelaunt sah ich ihn an. „Ma’am, der Shichibukai Jimbei ist vollkommen außer Kontrolle! Sie müssen uns helfen. Er zerlegt das ganze Hauptquartier!“ Der Kerl, der mir die Nachricht überbrachte, war schon ganz aus der Puste und sein Gesicht war mit Schürfwunden übersäht. Genervt legte ich das Besteck weg und stand auf. Er wollte gerade den Mund öffnen, als ich ihn unterbrach. „Keine Sorge, ich finde den Weg. Einfach dem Gebrüll folgen. Schon klar. Gehen Sie in die Krankenstation und lassen Sie sich versorgen!“ „Jawohl, Ma’am!“ So viel zu meinem Mittagessen. Inzwischen waren auch alle anderen Soldaten aufgesprungen und es hatte sich eine regelrechte Menschentraube vor der Kantinentür gebildet. Im ersten Moment nahm keiner Notiz von mir, da sie viel zu beschäftigt damit waren, Jimbei und seine Verwüstung zu begaffen. Erst als ich durch mein Haki ein paar Männer außer Gefecht setzte, hüpften sie wie von der Tarantel gestochen zur Seite. Grummelnd stieg ich über die bewusstlosen Soldaten und trat auf den Flur. Gerade richtig, um von Jimbeis Wasserfontäne getroffen zu werden. Oh man, hatte ich jetzt schlechte Laune. Aber so ganz, ganz miese. Sein eigentlicher Angriff galt einem weiblichen Leutnant, die mit gezücktem Schwert hinter mir stand. Mit den Händen in den Hosentaschen, vom Wasser voll gesaugter Kleidung und noch tropfnassen Haaren, deren vereinzelte Strähnen in meinem Gesicht klebten, ging ich auf Jimbei zu, der wie wild weitere Soldaten einfach durch die Gegend warf. Ein wenig schwach auf den Beinen trat ich auf ihn zu, begleitet von dem typischem „Klack, Klack“ meiner Schuhe auf dem Marmorboden. „Genug Jimbei! Was auch immer mit dir los ist, hör damit auf! Sofort!“, befahl ich ihm drohend. Es war sonnenklar, dass, wenn er sich nicht sofort einkriegte, ich ihn zur Not mit Gewalt zur Vernunft bringen würde. Jimbei hielt für einen Moment inne und beobachtete mich. Keiner der sieben Samurai hatte jemals etwas von mir gehalten und das hatten sie mir auch ziemlich früh gezeigt. Wahrscheinlich war auch das einer der Gründe, weshalb mich Senghok von ihnen fern hielt. Bis jetzt hatte ich auch noch nie ernsthaft etwas mit ihnen zu tun gehabt. Bis jetzt. „Ich werde auf keinen Fall gegen Whitebeard kämpfen!“, schrie er und mit ein paar Handbewegungen schoss eine weitere Wasserwelle auf mich zu. Diesmal wich ich gekonnt aus und stand letzten Endes genau so vor ihm wie davor. Mein Blick aber folgte dem Wasser. Er nahm es anscheinend aus dem Teich des Außenbereiches der Kantine. „Wenn du so weiter machst, verlierst du deine Stellung!“, erinnerte ich den Fischmenschen. „Das ist mir egal!“, brüllte Jimbei. „Schrei nicht so, davon werde ich ja noch taub!“ Wütend rannte er auf mich zu und holte zum Schlag aus. Ich hatte schon lange keinen Gegner mehr gehabt, bei dem ich so viel Haki brauchte, um seine Faust zu stoppen. Mit meiner linken Hand packte ich ihn und schickte eine hoch dosierte Druckwelle durch seinen Körper. Sofort begann er zu schwanken, ich leider auch. Anscheinend hatten die Marinesoldaten ihm bereits ganz schön zugesetzt, aber ich war ja auch nicht sonderlich auf der Höhe. Einige von Jimbeis Wunden platzten dabei auf und fingen wieder an zu bluten. Zu meinem Pech waren Fischmenschen äußerst zäh und so traf sein nächster Faustschlag mich mit voller Wucht. Ich hatte ihn bereits vorausgeahnt, aber war zu langsam gewesen, um ihn aufzuhalten. Mit einem Affenzahn flog ich quer durch den Gang, durchbrach den Gemeinschaftsraum der Vizeadmiräle und konnte gerade noch so bremsen, in dem ich eine Hakiwelle vorausschickte, die an der gegenüberliegenden Wand abprallte und mich zum Stoppen brachte. Blöderweise zerstörte ich dabei die Wand auch. Dahinter war ein schlafender Ao Kiji in einem Sessel mit einer Zeitung auf dem Bauch. Wahnsinn, aber so langsam glaubte ich, dass Ao Kiji kein Name, sondern ein eigener Beruf war. Vom Krach geweckt, schob er seine Schlafbrille hoch und musterte mich kurz. „Du bist nass und staubig.“, meinte er daraufhin zu mir. „Wirklich?“, fragte ich ihn sarkastisch und trat einen Schritt zur Seite. Jimbei hatte in der Zeit wieder ausgeholt und eine weitere Welle war auf dem Weg zu mir, nun ja zu Ao. Mit dem Unterschied, dass er ihr nicht ausweichen musste, sondern sie einfach gefror. Der großzügig eingerichtete Aufenthaltsraum der Vizeadmiräle glich einem Schlachtfeld. Umgestürzte Sofas, verteilte Blätter auf den Boden und natürlich das Loch in der Wand. Nicht schlecht. „Wo du auch hingehst, überall nur Chaos!“, kam es von Ao Kiji, der mit der eingerollten Zeitung unter dem Arm, den Raum durch das Loch betrat. Auf seiner Wange und den Haaren war eine deutliche Eisschicht zu sehen. Beleidigt streckte ich ihm die Zunge raus. Gekonnt ignorierte er es und wand sich Jimbei zu. „Was soll der Aufstand?“, fragte Ao ihn. Als Antwort flogen ein paar Soldaten, die Jimbei gerade angreifen wollten, auf Ao Kiji zu. Der Admiral wich gelangweilt aus und ging auf den Fischmenschen zu. „Das können wir jetzt freundlich lösen oder auch nicht!“ Erschöpft sank ich in den letzten noch aufrecht stehenden Sessel und sah ihm zu, wie er das regelte. Der Schwindel war wieder zurückgekehrt, auch überkam mich das Gefühl, den Porzellangott anbeten zu müssen, welches ich nur schwer unterdrücken konnte. So entging mir, wie Ao Jimbei erledigte und auch, wie die Soldaten ihn mit schweren Eisenketten fesselten. „Mina?“ Aos kühlte Hand berührte meine Stirn. „Alles in Ordnung?“ Ich brauchte einen Moment, um aus meinem tranceartigem Zustand wieder aufzuwachen. Besorgt war er neben mir in die Hocken gegangen, dabei besah er sich meine neu gewonnene Narbe am Finger ein wenig zu genau. „Mir geht’s gut!“ beschwichtigte ich ihn und steckte die Hand schnell in die Hosentasche. „Ist wohl der Blutverlust.“ „Das wird es wohl sein.“, stimmte er mir nachdenklich zu. „Jimbei wird ins Impel Down gebracht, falls dich das interessiert.“ Nicht wirklich, aber da gab es jemanden im Impel Down, der mir helfen könnte. Er hatte sicher nicht vor, sein restliches Leben dort drin zu verbringen und ich war mir sicher, dass er noch dort war. Auch wenn viele das bezweifelten. Damit konnte ich gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Erstens brauchte ich jede Unterstützung, die ich nur kriegen konnte, um Ace zu retten. Zweitens zahlte ich auch meine Schuld ab, denn ohne ihn würde ich nicht mehr leben, vermutlich. Zwar war ich diejenige, die ihn ins Impel Down gebracht hatte, aber er hatte auch ganz genau gewusst, wer ich war. Das war die Chance, um ihm eine Nachricht zukommen zu lassen! „Ich begleite ihn!“ Mit Schwung war ich aufgesprungen. Irritiert erhob sich nun auch Ao. „Weshalb? Die Soldaten schaffen das schon.“ „Na ja, ich muss das Impel Down auch auf seine... ähm... Mängel begutachten. Das ist eine gute Gelegenheit.“ „Unsinn! Du solltest dich erst einmal ausruhen. Das Impel Down wird dir nicht weglaufen.“ „Wenn es mir nicht gut geht, kann ich ja immer noch umkehren!“, bot ich ihm einen Kompromiss an. Obwohl, wenn ich es mir Recht überlegte, musste ich ihn eigentlich gar nicht um Erlaubnis fragen. Argh, das gibt’s doch nicht! War ich schon wieder auf seine väterlich, belehrende Art hereingefallen! Trotzig und ein wenig schwankend stapfte ich über den Schutthaufen vor dem Loch und betrat wieder den Gang. Eine junge Frau mit Brille und schwarz bläulichen Haaren kommandierte gerade ein paar Matrosen umher, als sie mich sah. „Hallo Ma’am. Das mit Jimbei tut mir leid. Wir konnten ihn einfach nicht unter Kontrolle halten. Das mit der Wand… also tut ihnen irgendetwas weh?“, fragte sie stotternd. Es war die mit dem Schwert gewesen. Aha. „Ich habe dich hier noch nie gesehen.“ „Ähm ja... also... das liegt daran, dass ich gerade erst angekommen bin mit der Flotte aus dem East Blue von Flottillenadmiral S…“ „Ich wollte nicht deine Lebensgeschichte oder so wissen sondern einfach deinen Namen!“ „Verzeihung Ma’am. Ich bin Leutnant Tashigi!“ „Willkommen im Hauptquartier!“ „Danke Ma’am!“ Sie lächelte ein wenig schüchtern, wirkte aber ganz okay auf mich. Abwinkend meinte ich zu ihr: „Nicht der Rede wert. Aber an solche …“, ich zeigte auf die verwüstete Umgebung, „Situationen solltest du dich gewöhnen und die Offiziere hier sind ein bisschen härter im Nehmen, als, nun ja, sagen wir die aus den restlichen Ozeanen!“ „In Ordnung, Ma’am!“ Bedrückt sah sie zu Boden, so als hätte sie etwas Falsches getan Etwas zweifelnd betrachtete ich sie. Ein schlechtes Gewissen hatte ich ihr jetzt nicht einreden wollen. Seufzend ging ich an ihr vorbei, schließlich wartete noch jemand auf mich, aber dann drehte ich mich doch noch einmal um und rief ihr zu: „Kopf hoch, Kleines!“ So nun aber zu Jimbei! Ich beschleunigte meine Schritte. Wenn ich das Schiff noch erreichen wollte, musste ich noch einen Zahn zulegen. Aber vorher gab es noch einen Abstecher in mein Büro. Dabei ignorierte ich Ayame und stürmte einfach durch das Vorzimmer hindurch. Als ich die Flügeltüre aus haselnussbraunem Holz öffnete, konnte ich bereits erkennen, dass jemand aufgeräumt haben muss. Viele standen da nicht zur Auswahl. Arme Ayame! Und dabei war ich in letzter Zeit auch noch so unfreundlich zu ihr gewesen. Ich nahm mir fest vor, mich bei ihr zu revanchieren, sobald das alles vorbei war. Schnell zog ich einen leeren Zettel aus der Ablage und beschrieb ihn. Nachdem ich fertig war faltete ich ihn zusammen und legte ihn in einen Briefumschlag, den ich beim Verlassen des Büros zuklebte. Aus dem Fenster des Vorzimmers konnte ich sehen, wie Jimbei gerade zu einer kleinen Karavelle gebracht wurde. Verdammt! Mit einem Satz war ich beim Fenster, riss es auf und sprang drei Stockwerke in die Tiefe. Ich brauchte noch einen Moment, bevor ich aufstehen konnte, sprintete aber dann los, um das Schiff noch zu erreichen. „Ma’am was?“, setzte Kapitän Berry Good an. „Ich begleite Jimbei ins Impel Down. Irgendwelche Einwände?“, fragte ich ihn schroff. „Nein, nein, natürlich nicht!“, beschwichtigend hob er die Arme, aber seine Gedanken waren ihm fast schon auf der Stirn geschrieben. Eine blutjunge Admirälin, nass und mit einer leichten Schmutzschicht bedeckt. Ja, das war schon was Einmaliges und all das konnte ich auch noch bieten. In den zwei Stunden, die wir zum Impel Down benötigten, trockneten meine Haare wie auch die Kleidung, die ich anschließend vom Schmutz befreite. So wirklich ordentlich sah ich zwar immer noch nicht aus, aber das lag dann wirklich an mir und meiner immer noch ungesunden Gesichtsfarbe. Begrüßt wurden wir von Sady, einer Wächterin des Impel Down, die vor einem gewaltigem Holztor mit Eisenrahmen stand. Dabei ignorierte sie alle anderen, außer mich natürlich, das wäre auch nicht ratsam gewesen. Schwerfällig knarrend öffneten sich die Türen und wir traten ein. Sofort spürte man eine erdrückend ängstliche Stimmung. Mit einem Mal verschwand das Tageslicht und nur noch künstliche Lampen oder ein paar Fackeln erleuchteten den Weg, als wäre die Zeit vor 200 Jahren einfach stehen geblieben. „Das Hauptquartier hat uns bereits darüber informiert, dass dieser Abschaum kommt. Magellan befindet sich bereits auf Level 6 und bereitet alles vor.“, meldete sie mit einer gewissen Strenge in ihrer Stimme, während wir durch ein dunkles Labyrinth aus Fluren zum Aufzug gingen, der uns bequem in jedes Stockwerk bringen konnte. „In Ordnung. Ich finde den Weg selbst. Danke!“, wies ich sie ab als Sady ebenfalls in den Aufzug steigen wollte. Ihr Blick verdüsterte sich einen Moment lang, doch dann drehte sie sich um, zog die Spitze ihres Dreizacks ab und schlug mit der Peitsche darunter auf einige der Soldaten ein. „Macht euch an die Arbeit!“, fauchte sie. Oh Gott, das ist kein Gefängnis, sondern eine Irrenanstalt. Etwas nervös sah ich mich um. Außer Jimbei und mir war niemand im Aufzug. Gut so. Entschlossen drückte ich den Knopf, um in die Hölle zu fahren. Als sich die Messingtüren schlossen, atmete ich seufzend aus. „Was tust du da?“, fragte Jimbei, „Ich sollte auf Level 6 gebracht werden – ni…!“ „Halt die Klappe!“, fauchte ich ihn an. Hier waren sicherlich irgendwo Teleschnecken angebracht. In dem Bruchteil von einer Sekunde setzte ich meine Hakiaura frei und neutralisierte diese. Dem Fischmenschen war die Hakiwelle nicht entgangen, aber sie war zu schwach gewesen, um ihn auch nur Ansatzweise zu beeinträchtigen. „Weshalb tust du das?“, fragte er weiter. Einen Moment lang konzentrierte ich mich auf das Rattern des Aufzuges und auf die schwarzen Aufzugstüren, um mich vom erneut aufsteigenden Schwindel abzulenken. Das Ganze hier war schon riskant. Denn ab dem Impel Down verstand Senghok keinen Spaß mehr. „Hör mir jetzt gut zu!“, fuhr ich ihn an und sah ihm streng in die Augen. „Versprich mir, wenn durch irgendeinen Zufall in ein paar Tagen hier ein Aufstand stattfindet, der eventuell zu einem Ausbruch führen kann, dass du Portgas D. Ace mitnimmst!“ Verständnislos begutachtete mich der Fischmensch. „Was interessiert dich die Feuerfaust?“ „Das geht dich einen feuchten Dreck an! Versprich mir, ihm zu helfen oder ich lass es dich bereuen!“ „Ich hätte ihm so oder so geholfen, schließlich stehen alle Fischmenschen in Whitebeards Schutz.“ „Das ist mir egal. Pass auf Ace auf! Bitte!“ „Ich verstehe nicht, weshalb du das möchtest.“ Ich kam nicht mehr zum Antworten, denn genau in diesem Moment öffneten sich die Türen. Eisige Kälte zog ein. Schnell schickte ich eine Hakiwelle hinaus, um die Teleschnecken und die Wölfe auszuschalten. „Nicht weglaufen!“, damit trat ich hinaus in die Hölle des Eises. Zitternd, aber mit Würde lief ich durch Level 5. Die Wände waren mit einer Schicht aus Eis überzogen und an sämtlichen Wandüberständen wuchsen Eiszapfen hinab. In den Zellen saßen zitternde Gestalten, eingewickelt in ihre schäbigen Mäntel. „Hey, was für ein schicker Neuzugang!“ oder „Süße, komm doch mal her!“ riefen sie mir zu, aber ich hatte keine Zeit, mich um sie zu kümmern. Magellan wartete. Nach einer Weile kam ich an den Bäumen an, die in der Mitte des kreisförmigen Gebäudes standen, an. Sie waren kahl und von Eiszapfen überzogen. Am Größten platzierte ich den Brief an den äußersten Ästen, so dass er einem gleich ins Auge fiel. „Ich weiß, dass du hier irgendwo bist!“, flüsterte ich leise zu mir selbst. Jetzt konnte ich nur noch hoffen. So schnell ich konnte rannte ich zum Aufzug zurück, um hinab in die unendliche Hölle zu fahren. Noch ein letztes Mal sah ich zu dem Brief zurück, der an Emporio Ivankov adressiert war. „Frisch?“, fragte Jimbei frech. „Klappe! Wenn du auch nur ein Wort davon erwähnst, war das dein Letztes!“, drohte ich ihm. „Du willst doch was von mir?“ „Überschätze deinen Wert nicht, Fisch!“ Das Grinsen, das er während des Gespräches auf den Lippen gehabt hatte, erstarb. Damit war die Rangfolge wieder ganz klar definiert. Als wir unten ankamen, erwartete mich Magellan bereits. „Gin Tora!“, lächelte er. „So hohen Besuch!“ Der Spott in seiner Stimme war fast unverschämt. Okay, schon klar. Er konnte mich nicht leiden, aber dennoch schoss er gerade übers Ziel hinaus. Also streckte ich ihm lächelnd die Hand entgegen. „Wirklich sehr erfreut!“ Magellan ergriff meine Hand und drückte fest zu. Das störte mich aber nicht, denn genau in dem Moment lähmte ich seine Teufelskräfte. Jeder, der welche besaß, spürte das sofort, es wirkte wie ein Seestein, der einen berührte. Mein Lächeln war nun nicht mehr freundlich, sondern bedrohlich. „Na dann, es scheint hier alles in Ordnung zu sein. Wie Sie sicher wissen, wurde ich beauftragt, alles genau zu begutachten!“ Damit wand ich mich zu den Gefangenen, die mir zu pfiffen. Zornig brüllte der Leiter sie an: „RUHE! Oder ich lass es euch bereuen!“ Sofort wurde es totenstill. Ein paar Wärter brachten Jimbei in seine Zelle, zu Ace. Einen kurzen Augenblick konnte ich ihn sehen. Schwer verletzt hing er mit gesenktem Kopf an der Wand. Große Ketten aus Seestein hielten ihn fest. Überall auf seiner Haut konnte man dunkle Flecken sehen, ein paar davon waren sicherlich Prellungen, der Rest vermutlich getrocknetes Blut. Ace. NEIN! Schnell wand ich mich ab. Das konnte ich nicht ertragen! Nein! Ich musste hier raus! Weg! „Es gibt noch einiges für mich zu erledigen, aber der erste Eindruck ist gut!“, fuhr ich mit schwankender Stimme fort und drehte mich zum Aufzug um. Magellan musste das sehr verachtend vorkommen, aber ich wollte nur noch von hier weg. So schnell wie möglich! „GARP!“ Entsetzt machte ich einen Satz zurück. „Oi, bin ich schon wieder eingeschlafen?“, fragte er träge. Mein Großvater stand seitlich neben dem Aufzug, ja fast schon im Treppenhaus des Impel Downs und war vermutlich mal wieder im Stehen eingeschlafen. „Was machst du den hier?“, fragte er, musterte mich kurz und sah dann zu Magellan. „Einen Gefangenen abliefern!“, antwortete ich kurz und betrat schnell den Aufzug. „Möchtest du mitfahren?“ „Natürlich!“ Gemeinsam fuhren wir wieder hoch. Beide schwiegen wir während der Fahrt. Ich hatte einfach nichts zu sagen. Oben angekommen empfing uns auch gleich Sady. „Halt! Unser Überwachungssystem hat seltsamerweise eine Ausfall gehabt kurz, nachdem Ihr, Gin Tora, mit Jimbei in den Aufzug gestiegen seid!“, erklärte sie. „Ich muss Sie beide bitten mir zu folgen. Wir müssen euch auf Schmugglerware oder gar auf einen Häftling untersuchen.“ Opa brauste sofort auf und schrie die Wärterin an, aber ich hüllte mich nur in Schweigen. Kurz nachdem wir dann ausgestiegen waren, gingen einige Soldaten des Impel Downs in den Aufzug um ihn abzusuchen. Der Nervosität zerriss mich fast, als wir die Untersuchung über uns ergehen lassen mussten. Ich war froh, als erstes dran zu sein, aber die Aussichten schienen nicht gerade besonders toll zu sein. Als wir in den Raum eintraten stand vor mir ein kochendes Becken volle Wasser. „Wenn ihr das tut…“, drohte ich, „…kannst du dich gleich einsargen lassen!“ „Hm…“ und dabei verzog Sady das ‚m‘ auf eine widerliche Art und Weise in die Länge „…die Aussicht auf Schmerzen! Ist das nicht köstlich?“ Als sie das sagte, leckte sie mit der Zunge über die Spitze des Dreizacks. Das Ganze wurde noch mit dem Schließen der Türe hinter mir untermalt. Ich war schwer versucht mich umzudrehen, an die Tür zu hämmern und laut um Hilfe zu schreien. „Aber keine Sorge, Gin Tora, das ist nur für Häftlinge. Ihr werdet in dem Raum dort hinten auf irgendwelches Ungeziefer untersucht!“ Einen kurzen Moment glaubte ich, Enttäuschung in ihren Augen aufblitzen zu sehen, aber er verschwand genauso schnell, wie er gekommen war. Nachdem ich für „sicher“ erklärt wurde, stürmte ich ohne ein Wort an Opa vorbei und verlies das Impel Down. Am liebsten würde ich nie, nie wieder ein Fuß in dieses Gebäude setzen. An der frischen Luft begann ich mich langsam wieder zu beruhigen. Das da war definitiv eine Hölle! „Alles in Ordnung?“ Es war Ao Kiji, der das fragte und ich hatte keine Ahnung, wo der jetzt auf einmal herkam. „Herr Gott noch mal! Was bist du? Mein persönlicher Stalker?“ Schimpfend folgte ich seiner Stimme und sah ihn auf seinem Fahrrad, neben dem Dock. „Nein, ich hab mir nur Sorgen um dich gemacht!“ „Hör damit auf! Du… Ich bin alt genug, um auf mich selbst aufzupassen!“ „Das hast du gestern ja auch prima unter Beweis gestellt!“ Versuchte ich grad wirklich einen Streit mit Ao Kiji anzufangen? Meine Nerven waren wirklich am Ende. Die Nervosität, die Angst und der Druck, der einfach nicht verschwand. Verzweifelt setzte ich mich an die Steinkante und vergrub mein Gesicht in den Händen. Der Schwindel nahm wieder zu und so stütze ich mich mit einer Hand ab. „Also ich fass das alles jetzt einmal zusammen. Du bist nervlich total am Ende, du streitest sogar richtig mit deiner besten Freundin, du bringst dich fast um und gehst auch noch freiwillig, sowie auch unnötigerweise, ins Impel Down, welches du total aufgelöst verlässt. Das sind ziemlich viele Gründe, um sich ernsthaft Sorgen zu machen.“, schlussfolgerte er. Gleich würde ich ihm entweder alles erzählen oder in einem Wutanfall den Eingangsbereich des Impel Downs zerlegen. Er sollte still sein! Ao brachte alles ins Wanken. Wenn er es wüsste, dann… er würde wissen wer Ace zum Ausbruch verholfen hätte, falls es überhaupt gelingen würde. Ob ich es schaffen würde? Nein, bitte nicht. Sei Still! Hör auf zu reden, Kuzan! Dabei hatte ich auch noch so furchtbare Angst, dass er sich dann von mir abwenden würde oder gar er derjenige wäre, der mich an Senghok verriet. Schließlich hatte auch seine Toleranz eine Grenze. „Ach ja und du schweigst vehement darüber, dein Großvater scheint aber über die Sache informiert zu sein. Es kann sich weder um den Strohhut, da du schon aufgelöst warst, bevor du es wusstest, noch um deinen Vater handeln. Also was hast du gestern erfahren, dass dich dermaßen beschäftigt und weshalb du ins Im …“, Ao hielt inne. „Nein! Sei still! Behalt es für dich!“, schrie ich ihn entsetzt an. Er schwieg bedrückt. „Komm her, ich bring dich ins Hauptquartier zurück!“ Seine Stimme war nun wieder sehr ruhig und fürsorglich. „Okay, ist gut… ist gut!“, flüsterte ich leise und verkniff mir dabei ein paar Tränen. Etwas zittrig stand ich auf und sprang ins Meer, dabei landete ich auf einer Eisscholle, die Ao für mich gefror. „Blaumeise!“, brüllte Opa plötzlich hinter mir. „Wehe!“ Ao winkte ab, ohne sich auch nur umzudrehen, währenddessen setzte mich auf seinen Gepäckträger. Ich drehte mich noch zu Opa um und winkte ihm zu, aber erst, als wir ein wenig entfernt waren. Er sollte meine glasigen Augen nicht unbedingt sehen. „Deshalb ist auch Garp hier. Ihr habt euch verabschiedet.“ „Ich hab gesagt, du sollst still sein!“ Ao seufzte. Er ahnte etwas. Nein. Er wusste es. ~*~*~*~*~*~* Da ist aber jemand nervlich am Ende! *lacht* Ja, ja so langsam macht das ganze Mina wirklich zu schaffen. Und wenn jemand davon erfährt? Ohje! Uiiiiii, was für ein langes Kapitel! Aber ich konnte nicht aufhören zu schreiben, es hat mich einfach zu zwischen den Finger gejuckt. Eigentlich hatte ich nicht vor, das Ao Wind von der Sache bekommt, aber es ist vielleicht doch nicht so schlecht. Er wird aber nicht helfen oder so, das könnt ihr euch knicken. Vielleicht wird er ja so etwas wie ein Problem, denn auch Aos schlampige Gerechtigkeit hat Grenzen. Kapitel 12: So zerbrechlich wie Glas ------------------------------------ Juhu *wink* So jetzt hat’s mal wieder länger gedauert! =) Die neustens Spoiler sind nicht nur erschreckend sondern erschütternd! Portgas D. Ace ist der leibliche Sohn von Gol D. Roger. Als ich das gelesen hab, da war ich echt kurz davor die FF komplett zu überarbeiten. Mina hat ja keine Ahnung! Aber ich will die Story natürlich so nahe wie möglich am Manga schreiben und das … das kann ich nicht einfach außer Acht lasse. *kopfschüttel* Im zweiten Moment hatte ich den Gedanken, das es nicht zwei Enden wie geplant gibt, sondern nur eines und zwar das Sad End. Aber ich kann Mina nicht einfach so um die Ecke bringen, das ist … das ist echt … Wow. Ich muss darüber nachdenken, aber GOTT SEI DANK hab ich das Kapitel mit Dragon noch nicht geschrieben. Puhhhhhh … Ich würd sagen Problem erkannt – Problem gebannt! xD Weshalb Mina von ihrem Kuckucksbruder nix weiß, nun das weiß ich auch schon wie ich das mache. Lang lebe meine Fantasie und Garp es tut mir Leid das du jetzt der böse bist! v_v“ Gomen! @Mimi-Moony-chan: Ja, das war lang, aber dieses ist das irgendwie auch! xD Ich kann mich einfach nicht mehr halten! Oh ja Probleme wird es geben und was für welche! Keine Sorge es ist nicht nur Ao der Mina Kopfschmerzen bereiten wird – nein warte, danach hat Mina eigentlich … Hoppla, beinahe hätte ich mich verplappert! ;) @NainaChan: Das hoffe ich auch! =) @Steffiw: Das bin ich auch jedes Mal! xD @Blaue_Rose: Klar mach ich das! Und vielen Dank das du mir ein Review da lässt! =) An alle anderen natürlich auch, aber das ist Rose erstes! =) Arigato! *an alle leckeres schoko eis verteil mit sträuseln* Vlg Kuzan-chan ~*~*~*~*~*~* Und du glaubst, ich bin stark und ich kenn den Weg Du bildest dir ein, ich weiß wie alles geht Du denkst ich hab alles im Griff und kontrollier was geschieht, aber ich steh nur hier oben und sing mein Lied Niemand sieht mir an wie verwirrt ich wirklich bin es ist alles nur Fassade schau mal genauer hin Ich + Ich - Stark ~*~*~*~*~*~* Gegenwart 12. So zerbrechlich wie Glas Mit dem Kopf an seinem Rücken gelehnt und auf seinem Gepäckträger sitzend brachte mich Ao Kiji zurück ins Hauptquartier. Eigentlich wollte ich zuerst in mein Quartier um mich dort zu verstecken, doch ich musste weitermachen, für Ace und ja, auch für Ruffy. Schon der Gedanke daran, dass er vermutlich tot war, war … war so grausam. Mein Herz zog sich krampfhaft zusammen, als ich daran dachte und ließ auch nicht nach, während ich einen schriftlichen Befehl an Leutnant Tashigi - ihr Name wollte mir nicht gleich einfallen - schrieb. In diesem Schreiben entzog ich sie ihrem momentanen Befehlshaber, wer auch immer das sein mag, und unterstellte sie direkt mir. Gleichzeitig gab ich ihr einen neuen Auftrag. Alle Informationen dazu konnte sie bei Ayame abholen. Als ich alles fertig hatte, verließ ich mein Büro, nickte Ayame so freundlich wie mir möglich war zu und ging in mein Quartier. Dort angekommen warf ich mich weinend aufs Bett. Ich glaubte, vor Schmerz zerfließen zu müssen. Dieses Bild wie Ace schwer verletzt an die Wand gekettet war, ließ mich nicht mehr los. Es war ein Albtraum. Mein kleiner Bruder … Schluchzend weinte ich in mein blütenweißes Kopfkissen. Ab und zu wischte ich mir ein paar Tränen aus dem Gesicht. Ace. Ace. Ace. Retten. Retten. Retten. Das waren die einzigen Gedanken, die in meinem so übervollen Kopf vorherrschten und mich verzweifeln wie hoffen ließen. Die Zeit verstrich und irgendwann hatte ich einfach aufgehört zu weinen, lag aber weiterhin wie versteinert in meinem Bett und starrte die Wand an. Dabei konnte ich das rötlich gefärbte Licht an der Wand sehen, das von der untergehenden Sonne durch das gegenüberliegende Fenster geworfen wurde. Immer wieder entwich mir ein Schluchzer. In meinen Gedanken versunken bemerkte ich nicht, wie die Türe geöffnet wurde. Nicht einmal, als sie etwas lauter ins Schloss geworfen wurde. Stampfende, ja fast wütende Schritte kamen auf mich zu und blieben plötzlich stehen. Eine Weile war nichts mehr zu hören, bis sich eben jene Füße wieder in Bewegung setzten, aber viel langsamer und vorsichtiger. Erst der leichte Geruch von kaltem Rauch und Tabak in der Nase ließ mich aufsehen. „Was?“ Smoker wirkte verwirrt. Schließlich war immer Hina bei mir gewesen, wenn es mir schlecht ging. Doch dass ich mich ganz alleine verkroch, ohne irgendjemanden um mich, war schon ungewöhnlich. Eine Weile sah ich ihn an, fand dann aber mein Kissen doch wieder interessanter und fing erneut an zu weinen. Ich hatte solche Angst! Der Grauhaarige setzte sich auf die Bettkante und sah mich weiter schweigend an, bis er sich dazu entschied, mir über den Rücken zu streicheln. Ein weiterer Schluchzer verließ meine Lippen und die Tränen wollten und wollten nicht aufhören. „Möchtest du mir sagen, was los ist?“, fragte er schließlich. Ich schüttelte leicht den Kopf. Hina kannte die Wahrheit und ich konnte ebenso wenig auf sie, wie auch auf Smoker verzichten. Ich musste es ihm sagen. Ich … Was sollte ich nur tun? Verzweifelt drückte ich mich noch mehr ins Kissen, doch Smoker zog mich hoch in seine Arme. Willenlos lag ich in ihnen und ließ mich einfach nur halten. „Eigentlich“, er machte eine kurze Pause, in der er mich kurz fester an sich drückte, „bin ich hier um dich zu fragen, ob du noch ganz dicht bist. Du entziehst mir einfach meine Untergebene, ohne irgendein Wort. Ich war bei Hina um zu fragen, was los ist, doch sie blockte komplett ab und sagte immer nur, ich müsse mich an dich direkt wenden. Was ist nur los? Da komme ich nach Jahren zurück ins Hauptquartier und hier läuft alles drunter und drüber!“ Ich konnte es ihm nicht sagen. Nein, nein ich wollte ihn nicht verlieren! Aber Ace … Ruffy. Fast schon krampfhaft erwiderte ich seine Umarmung und krallte mich fest an ihn. Dabei war ich nicht fähig, mich wieder zu fangen, im Gegenteil: schwere Schluchzer und viele Tränen weinte ich in seine Jacke. Vermutlich durchnässte ich gerade seine geliebten Zigarren. Er hatte sogar ohne eine im Mund das Zimmer betreten, wusste er doch, dass ich diese widerlichen Teile nicht leiden konnte. Sanft wiegte er mich hin und her. Ein paar Mal küsste Smoker meine Stirn und strich mir ein paar Tränen von den Wangen. In seinen Armen liegend beruhigte ich mich langsam. Aber auch als meine Tränen endlich versiegten, ließ er mich nicht los. „Ich“, das Wort blieb mir fast im Halse stecken und mir fiel es unheimlich schwer, weiter zu reden. „Shhh. Ist schon gut“, unterbrach er mich, als ich wieder ansetzten wollte. „Nein, nein ist es nicht!“. Meine Stimme war nicht stark, aber bestimmt. Smoker lockerte die Umarmung und sah mich fest an. Mich überkam unvermittelt Angst, als ich seinem intensiven Blick begegnete. Darüber, dass er in meinen Augen vielleicht zu viel von dem lesen konnte, was in meinem Inneren vor sich ging, deshalb blickte ich zu Boden. Mir viel es so schwer, den Anfang zu machen, doch er musste gemacht werden. „Bitte unterbrich mich nicht. Versprich es mir!“, bat ich ihn und legte meine rechte Hand auf seine Brust. Er seufzte kurz, so als ahnte er schon etwas, stimmte jedoch mit einem einfachen „Ja“ zu. Noch einmal holte ich tief Luft, bevor ich begann. „Du hast es sicher schon in den Zeitungen gelesen. Mein richtiger Name ist Monkey D. Mina und Sil …“ „WAS?“ Smoker war wie von der Tarantel gestochen aufgesprungen. Entsetzt sah er mich an und rang nach Worten. „Du … du bist eine …“ Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare und drehte sich zur Seite. „Das glaub ich nicht!“ hörte ich ihn leise sagen. „Doch.“ Obwohl ich wusste, dass er nicht mit einer Antwort gerechnet hat, gab ich sie ihm. „Wieso hast du mir das nicht erzählt? Hat … hat Hina davon gewusst?“ „Nein. Ich hab es ihr gestern erzählt und sie war neben fassungslos auch sehr wütend.“ „Ob ich wütend bin, nun das …Oh nein!“ Smoker setzte sich plötzlich wieder neben mich und stütze seinen Kopf in die Hände. Im ersten Moment wusste ich nicht, was das zu bedeuten hatte, aber mit nur einem Wort, das er flüsterte, wurde es mir sofort klar. „Ace.“ Nun war es an mir, nach Fassung zu ringen. Woher wusste er das? Ich hatte es ihm auf jeden Fall nicht erzählt, was nur eins heißen konnte: er musste ihm begegnet sein. Aber wie? Wann? „Ich bin beiden in Alabasta begegnet“, antwortete er auf meine stumme Frage. „Deinen kleinen Bruder, den Strohhut, verfolge ich seit er mir in Loguetown das erste Mal über den Weg gelaufen ist. In Alabasta hätte ich ihn und seine Bande beinahe geschnappt, doch die Feuerfaust ist dazwischen gegangen. Auf meine Frage wieso er dem Strohhut helfe, antwortete er, dass große Brüder das so machen!“ Ein sanftes Lächeln wegen Ace konnte ich nicht unterdrücken. Er war schon immer hinter Ruffy gestanden und würde wegen ihm alles in Kauf nehmen. Auch den Tod. Ein paar Tränen rannen mir wieder über die Wangen, als ich an die bevorstehende Hinrichtung dachte. „Wenn du eine Monkey bist“, schlussfolgerte Smoker, „dann bist du die Schwester von dem Strohhutbengel und der Feuerfaust - welcher in vier Tagen hingerichtet wird.“ Kopfschüttelnd sah er zu mir auf. „Wieso hast du das nicht schon früher erzählt?“ Beschämt über die ganze Situation starrte ich weiter auf den Boden. „Das ist eine lange Geschichte.“, seufzte ich. Es war schon ziemlich lange her, aber die Erinnerungen an damals waren so frisch, wie die von gestern. „Damals meinte mein Opa, ich solle mir meinen Respekt ganz alleine verdienen und ihn nicht durch seinen Namen bereits erhalten. Ich akzeptierte die ganze Situation und auf dem Weg ins Sabaody Archipel ging ich über Bord. Als ich zu mir kam, lag ich in einem Bett in der Bottakuri Bar von Shacky, in der auch Rayleigh ein und aus ging. Nicht irgendein Rayleigh, sondern Silvers Rayleigh, Vizekapitän von Gold Roger. Er war es, zu dem ich jede Nacht hin verschwand und er mir den Umgang mit dem Haoushoku beibrachte. Als ihr meine Freunde wurdet, da war die Lüge schon in der Welt. Ich wollte weder eure Freundschaft, noch meine Stellung in der Marine riskieren. Also verschwieg ich die Wahrheit.“ Smoker lies sich nicht anmerken, was er von meiner Geschichte hielt. In den letzten Minuten hatte er wie jetzt nur nachdenklich auf den Boden gestarrt, ohne einen Ton zu sagen. Das war wohl etwas viel für ihn und irgendwie tat er mir Leid… So wie alles im Moment. „Genau deswegen hättest du es uns … mir sagen müssen! Ich habe deinen kleinen Bruder über die ganze Grandline verfolgt und so lange er lebt werde ich das weiterhin tun!“ Seine Worte versetzten mir einen Stich ins Herz. Das also war Ruffys Erzfeind und gleichzeitig der Mann, dem mein Herz gehörte. Das tat so schrecklich weh. Den Knoten, den ich bereits in Senghoks Büro gestern im Hals hatte, begann sich wieder bemerkbar zu machen. So langsam aber sicher schnürte er mir die Luft ab und ich spürte, wie die Verzweiflung wieder hoch kroch. Wie konnte ich ihn jetzt noch um Hilfe bitten? „Ich nehme an, dass niemand sonst davon weiß? Damit meine ich nicht das mit dem Strohhut, sondern seinem großen, beziehungsweise deinem kleinen Bruder?“ „Ja.“ Es war kaum hörbar, doch Smoker verstand. Immer wieder wollte ich zum Reden ansetzten, doch ich schloss jedes Mal meinen Mund wieder, wie ein Fisch. „Was willst du sagen?“, fragte Smoker schließlich, als er merkte wie sehr ich mit mir rang. „Ich … ich weißt nicht ob ich das von dir verlangen kann. Ich … ich bräuchte deine Hilfe, aber …“ „Wobei? Nein, sag mir lieber vorher weshalb? Du hast mich jahrelang angelogen und es nicht einmal für nötig erachtet, mir davon zu erzählen! Dabei spielt es keine Rolle, ob ich etwas von diesem Piratenabschaum halte oder nicht. Mir geht es hier nur um dich und mich. Was davon ist wahr und was gelogen?“ Während er das sagte wurde er immer lauter und energischer. „Ich habe nur im Bezug auf meine Familie gelogen. Nichts weiter. Ich…Smoker, ich liebe dich! In der Hinsicht habe ich immer die Wahrheit gesagt! Bitte!“. Flehend sah ich ihn und wollte nach seiner Hand greifen, doch er wand sich ab. Doch bevor er das tat konnte ich seine verletzten Augen erkennen. Was hatte ich nur getan? „Du hast meine erste Frage noch nicht beantwortet.“ Seine Stimme klang kalt, fast schon emotionslos. „Ich möchte Ace … Ace befreien. Aber das schaffe ich nicht alleine. Hil … Hilfst du mir?“ Es kam mir so falsch vor, so etwas zu fragen und das auch noch in dieser Situation. „Du schlägst mir gerade wirklich vor, einen Schwerverbrecher zu befreien? Was machst du, wenn der Strohhut einmal hingerichtet wird? Befreist du ihn auch?“, wütend sprang Smoker auf und bedachte mich mit einem fast vernichtendem Blick. „In dem Fall hättest du Piratin werden sollen! Du bist hier falsch! Wie konnte Senghok dich nur zu einer Admirälin ernennen, wenn du doch gegen ihn arbeitest!“ Seine Worte waren wie ein Schlag ins Gesicht. Nicht, dass er unrecht hatte, doch diese Verachtung in seinen Worten war nur noch grausam. Es war, als würde sich die Realität um mich auflösen. Strapazierte ich doch so stark schon meine vorhandenen Freundschaften und meine Stellung in der Marine. Mal davon abgesehen, dass meine Familie, zumindest, was noch von ihr übrig war, sich auflöste. Ich habe meinen Vater immer gehasst für das, was er getan hatte und auf meine Mutter war ich wütend, weil sie uns so früh verlassen hatte. Mein Opa war zwar nicht immer liebenswürdig oder gar eine Hilfe, aber er war einfach da. Er war immer da gewesen und für mich so etwas wie meine mentale Stütze. Aber meine Brüder, die waren meine Leben. Ich hatte für sie meine Kindheit geopfert und war schon sehr früh erwachsen geworden. Mit 16 Jahren habe ich das erste Mal an mich gedacht und wollte meinen Traum leben. Doch wieso darf ich weiterleben, während Ruffy scheinbar tot war und Ace das gleiche Schicksal erwartete? Einen kurzen Moment lang weigerte ich mich daran zu glauben das Ruffy Tod war. Ich hoffte einfach, dass er noch lebte. Nein, ich wusste es. Dennoch stand Ace vor einem unausweichlichen Schicksal, dass vermutlich nur ich noch ändern konnte. Mein Traum vom Frieden - er konnte warten. Ich wollte meine Brüder mit dabei haben, wenn ich es schaffen würde, auch wenn sie vielleicht am anderen Ende der Welt wären. So könnten sie dann doch auch mich stolz sein. Dieser Traum sollte nicht nur für mich allein sein, sondern für alle auf dieser Welt. Besonders für meine Brüder! Also was würde mir dieser Traum ganz alleine nützen? „Nur einmal Smoker, bitte! Wenn er das nächste Mal gefangen wird oder sogar du Ruffy fängst, dann werde ich mich nicht mehr einmischen. Wenn du willst dann … dann …“ „Dann was? Du wirst mich immer für den Mörder deines Bruders halten und ich könnte dir nicht mehr in die Augen sehen, obwohl ich nach dem Gesetz gehandelt hätte! Nach meiner Pflicht, die du übrigens auch zu erfüllen hast!“ Mit diesen Worten ging er. Einfach so. Seine Füße trugen ihn zur Tür, er öffnete sie und schloss sie nach dem Durchgehen wieder. Das war’s. Da verschwand meine Liebe und meine letzte Hoffnung. Alleine könnte ich Ace nicht retten, aber ich musste es wenigstens versuchen. Egal, wie hoch der Preis dafür war. Ohne es bemerkt zu haben, rannen mir wieder die Tränen über die Wangen und verzweifelt und von Schmerz durchzogen legte ich mich hin. Leise tropfte das kühle Nass auf mein Kissen, so lange, bis ich vor Erschöpfung einschlief. Ich hätte nie gedacht, dass ein Mensch so viel Schmerz ertragen konnte. ~*~*~*~*~*~* Energisches Schütteln an meiner Schulter riss mich aus meinem unruhigen Schlaf. „Gin Tora! Mina! MINA! Wach auch! Du bist zu spät. Senghoks Sekretärin hat bereits angerufen!“ weckte mich Ayame. Mit geschwollenen Augen sah ich sie an. Ich hatte keine Lust, mich jetzt auch noch mit solchen Dingen herum zu schlagen, war doch mein Leben viel zu grauenvoll im Moment. Doch Ayame ließ nicht locker. „Ich habe Senghok ausrichten lassen, dass du aufgehalten worden bist, aber pünktlich um neun Uhr in seinem Büro stehen wirst. Also steh. JETZT. AUF!“, brüllte sie mir ins Ohr. Missmutig kam ich ihrem Befehl nach und ich fragte mich, wer hier eigentlich die Admirälin war. Aber was beklagte ich mich? Obwohl ich sie so schlecht behandelt hatte, tat sie immer noch alles für mich. „Ayame. Es … es tut mir Leid!“ Es war zumindest schon mal ein Anfang. „Hör auf mit dem Gewinsel! Du warst gestresst, ich versteh das schon, aber nun komm in die Puschen und mach dich fertig!“ Dabei scheuchte sie mich ins Bad. „Übrigens, du siehst grauenhaft aus!“ „Aber …“… „Schon gut. Wie wäre es, wenn du mich als Entschuldigung in den Sabaody Freizeitpark einlädst? Da wollte ich schon immer hin, aber irgendwie ist mir immer etwas dazwischen gekommen.“ Sie lächelte mich neckisch an, bevor sie fortfuhr. „Los beeil dich! Ich richte dir schon mal alles her!“. Damit schloss sie die Badtür und ließ mich allein. Erschlagen duschte ich, um wenigstens halbwegs passabel auszusehen. Als ich mit allem fertig war, betrat ich wieder mein Schlafzimmer, welches komplett leer war. Scheinbar war Ayame gegangen, aber sie hatte mir Kleidung hergerichtet, das Bett gemacht und auch noch das Fenster geöffnet. Eine leichte Meeresbrise wehte, die die Vorhänge hin und her schaukeln ließ. Die Uhr auf meinem kleinen Nachtkästchen zeigte bereist Viertel vor Neun an und ich fragte mich ein wenig, wie sie es geschafft hatte, noch eine volle Stunde herauszuschlagen. Schnell zog ich meine Admiralskleidung an und verließ mein Quartier. Davor wartete auch schon Ayame. „Fertig?“, fragte sie. Etwas wehmütig nickte ich. Ja, genau so wie mit den Nerven. „Gut! Lassen wir den Großadmiral nicht länger warten!“ Sie lächelte freundlich und ging schon mal voraus. Ein wenig verträumt folgte ich ihr durch die Gänge und sah immer mal wieder aus dem Fenster hinaus. Da waren die wunderschönen Gärten, gepflegt wie eh und je. Bäume und Blumen standen in voller Blüte so wie es sich im Frühling gehört. Auch mein Lieblingskirschbaum am Teich war noch voll von der Blütenpracht. Ein paar Blütenblätter lösten sich und flogen mit dem Wind über die Dächer. Schweren Herzens löste ich mich von dem Anblick und folgte wieder Ayame, die ebenfalls stehen geblieben war. Vor Senghoks Büro flüsterte sie mir noch schnell etwas zu: „Alles wird gut!“. Etwas zweifelnd sah ich sie an, wand mich dann aber meinem eigentlichen Ziel wieder zu. Ich versuchte, das letzte bisschen Stolz und Ehre in meinem Inneren zusammenzukratzen, um mit einem halbwegs passablen Ego vor Senghok zu erscheinen. Mizuki, die ich nur kurz begrüßte, bedachte mich mit einem ziemlich wehleidigen Blick, als ich durch ihr Büro schritt. Senghok war sicherlich nicht besonders erfreut über mein erneutes Zuspätkommen. Vorsichtig klopfte ich an und trat nach einem kurzen „Herein.“ ein. „Gin Tora“, war seine Begrüßung in der schon so etwas wie eine Warnung mitschwang. „Sir. Ich bitte um Entschuldigung wegen der Verspätung!“. Senghoks Augen hatten wieder diesen kalten blauen Farbton angenommen, doch war in seinen nächsten Worten nicht auf seine wahre Laune zu schließen. „Gut, dass Ihr den Weg doch noch hergefunden habt. Zum Ersten müsst Ihr dies unterschreiben - eine Verschwiegenheitsklausel und danach machen wir uns auch schon auf den Weg ins Archiv. Wie Ihr wahrscheinlich bereits vermutet, werdet Ihr die nächsten zwei Tage nur mit Lesen verbringen. Natürlich in meiner Anwesenheit.“ „Sir, verzeihen Sie die Frage, aber weshalb müssen Sie anwesend sein?“ „Damit nichts verschwindet.“ „Vertrauen Sie mir nicht?“. Doch etwas verwirrt runzelte ich die Stirn. „Das hat damit nichts zu tun. Es ist Vorschrift und das schon seit 700 Jahren.“ Irritiert musterte ich ihn kurz, doch es schien, als hätte er die Wahrheit gesprochen und meine Vermutungen über mangelndes Vertrauen verschwanden. Ohne ein weiteres Wort unterschrieb ich den neuen Vertrag. Wer weiß, für wie viele Jahre ich meine Seele nun wieder verkauft hatte. Eigentlich fehlte mir ja jegliche Lust auf diese „verlorene Geschichte“ - dafür hatte ich einfach viel zu viel an der Backe. Auch der Gedanke daran, zwei Tage Senghok im Nacken zu haben war nicht sonderlich erbauenswert. Schon allein, weil ich da so gewisse Sachen plante. „Hier!“ Mit diesen Worten drückte er mir einen Stapel Akten und Blätter in die Hand. „Was .. was soll ich damit?“, fragte ich ihn verwirrt. „Halten.“ „Ähm … okay.“ Senghok ging, nachdem er die Akten auf mir abgeladen hatte, zur Tür. „Folgen Sie mir einfach, Gin Tora.“. Nickend gehorchte ich ihm. Es wunderte mich nicht, dass unser Weg in die Bibliothek führte. Dieser riesiger Saal, gesäumt mit unzähligen Regalen voller Bücher und vier Galerien nach oben, war beeindruckend. Besonders gefiel mir das große gläserne Kuppeldach, welches den Saal förmlich mit Licht durchflutete. Das Dach selbst war zusätzlich auch noch ein Gemälde. Am unteren Rand konnte man das Meer und ein paar Inseln im Profil erkennen, die mit farblichen Glaselementen gekennzeichnet waren. Danach folgten ein paar Wolken, bei denen man einfach milchfarbene Gläser benutzt hatte, aber das Prunkstück und Hauptaugenmerk war der mittlere und größte Teil. Es stellte den Nachthimmel dar, der in einem schönen dunklen Blau leuchtete. Dazwischen waren viele einzelne helle und vor allem farblose Punkte eingebracht. Die Sterne fielen in kleinen Strahlen hinab und wirkten wie steinerne Lichtsäulen. Einmal im Jahr zur Sommersonnenwende passte das reale Himmelzelt genau in das Glasmosaik der Bibliothek. In dieser Nacht versammelten sich immer viele junge Matrosen, aber auch alte Offiziere, um zu sehen, wie das Sternenlicht die Bibliothek erhellte, da es genau auf kleine Diamanten traf, die im schwarzem Marmorboden eingelassen waren. Diese verteilten das Licht im ganzen Saal. Das ganze Spektakel dauerte nur knappe zwei Minuten, gehörte aber zu den schönsten Dingen, die ich jemals gesehen hatte. Im Großen und Ganzen herrschten in der Bibliothek eher dunkle Farben vor. Selbst die Regale waren aus dunklem Mahagoniholz, das durch goldene und silberne Schnörksel verschönert worden war. Meistens waren darauf Sternenbilder zu sehen, die auch die verschiedenen Abteilungen markierten. Aber auch große und stattliche Bäume wuchsen an der Wand über zwei Stockwerke an der Holzvertafelung hoch. Nach dem großen Hauptsaal verzweigten sich Räume wie Gänge in verschiedene Themenbereiche. Der Abschnitt Kartographie und Navigation hatte als Hauptthema Inseln und Messinstrumente. Das konnte man bereits an der Wand zu dem Saal bestaunen, wo sich die goldenen und silbernen Linien in genau diese Motive wandelten. Nur ein Teil der Bereiche außerhalb des Sternensaales waren für alle zugänglich, der Rest gehörte bereits zur verbotenen Abteilung, die nur Flaggoffizieren zur Verfügung stand. Senghok führte mich tiefer in das Labyrinth, bis wir einen kleinen Leseraum erreichten. In diesem waren nur ein paar Sessel, Sofas so wie Schreibtische zum Arbeiten. Der Raum selbst wirkte mittels der kleinen Fenster, durch die nur sehr fahles Licht kam, ziemlich erdrückend. Das einzig wirklich Interessante an dem Raum war das Wandgemälde an der gegenüberliegenden Wand. Links und Rechts waren zwei schwarze Marmorbäume. Der Rechte hatte goldene Konturen, der Linke silberne. Dahinter war eine dunkelgrüne Wiese zu erkennen, deren rechte Hälfte mit goldenen Rändern bestückt war und die linke mit silbernen. In der Mitte verwoben sie sich leicht und ein kleiner Baumsprössling war zu sehen. Meine Aufmerksamkeit wurde aber sofort auf den dunkelblauen Nachthimmel mit den goldenen und silbernen Sternen gezogen, die seltsamerweise nicht nach Seiten geordnet, sondern wild durcheinander in den jeweiligen Farben gefleckt waren. Senghok trat auf diese zu und begann mit seinem Finger die Sterne zu sortieren, aber nicht nur nach den Farben, sondern er bildete aus ihnen eine Tür. Es wirkte schon leicht surreal, wie er die vermeintlich festen Bestandteile des Bildes einfach verschob. Nachdem er geendet hatte, hörte man Zahnräder einrasten und gleich darauf spaltete sich die Mitte der Sternentüre und gab eine Wendeltreppe frei, die nur mit ein paar Fackeln beleuchtet war. Der Großadmiral drehte sich nicht einmal zu mir um, sondern ging direkt hindurch. „Beeilt Euch. Die Tür wird sich gleich wieder schließen!“, rief er mir noch zu, bevor er bereits um die Kurve verschwand. Hastig folgte ich ihm und schaffte es gerade noch durch, denn genau in diesem Moment schloss sich die Tür wieder. Das Ganze hier war schon irgendwie unheimlich, aber auch nicht ungewöhnlich. War die Bibliothek doch ein Ort des Wissens und wo versteckte man am Besten Wissen, wenn nicht dazwischen? Ich weiß nicht mehr, wie viele Stufen wir hinab stiegen, doch irgendwann erreichten wir eine kleine Vorhalle mit weißem, blank polierten Marmorboden und barocken Säulen. Gegenüber von uns befand sich ein imposantes Holztor, das ungewöhnlicher nicht hätte sein können. Das Holz selbst war weiß, aber es schien nicht gestrichen worden zu sein. Gehalten wurde das Ganze von einer goldenen Fassung. In der Mitte eben dieser Tür war das Siegel der Weltregierung zu erkennen. „Sie tun Euch nichts.“, wand sich Senghok plötzlich zu mir um. Irritiert sah ich ihn an. „Wer?“ „Die Shedu“, meinte er trocken und zeigte auf die zwei kolossalen Statuen, die links und rechts standen. Entsetzt ließ ich die Akten fallen. Statuen? Die Teile waren echt! So wirklich lebendige Shedu!? Diese hier waren mindesten fünf Meter groß mit den Leibern von gewaltigen Bullen und menschlichen Köpfen, auf denen hohe bronzene Kronen prangten. Vermutlich hätte ich sie weiter für Statuen gehalten, wenn sich nicht beide gleichzeitig zu mir gedreht hätten. „Das ist mein Ende!“, dachte ich nur. Shedu waren uralte Wesen, die genauso wie Riesen eher selten zu sehen waren. Vor 250 Jahren gab es eine Periode in der Weltgeschichte wo es schick gewesen war, sich mit ihren samtweichen Fellen zu bekleiden. Diese Modeerscheinung rottete fast das ganze Volk aus und nur durch einen Erlass der Weltregierung hatte diese Rasse bis heute überlebt. Sie lebten auf Rowan Island, die niemand außer ranghohen Offizieren betreten durfte. Die Shedu selbst waren der Weltregierung äußerst dankbar und so wie es schien arbeiteten sie auch für diese. Die Shedus waren schwere Gegner, da sie kaum Schlaf und Nahrung benötigten. Außerdem schwächten sie die Teufelskräfte der Personen in ihrer Nähe. Von ihrer enormen körperlichen Stärke und ihrem Waffengeschick wollte ich lieber nicht anfangen. Ihr tiefer Fall vor 250 Jahren lag nicht wirklich an ihnen selbst, aber was soll ein einzelner Shedu gegen eine Horde von hundert Mann ausrichten? Und das war auch ihre große Schwäche: Sie waren Einzelgänger und so konnte man sie mit genügend Männern überwältigen und töten. Dass sie nur eine einzige Insel als ihre Heimat zur Verfügung hatten, entsprach nicht mehr ihrer Natur, aber was für eine Wahl hatten sie da auch schon? Also hatten sie sich im Laufe der Jahre zusammengerauft und kleine Stämme gebildet. Fassungslos starrte ich die beiden weiter an. „Sie werden Euch nichts tun, Gin Tora!“, wiederholte Senghok, „Solange Ihr in meiner Nähe seid, passiert Euch nichts, aber solltet Ihr einmal alleine hierher kommen, nun, dann kann ich für nichts garantierten.“ Nachdem ich mich von dem Anblick losgerissen hatte, sammelte ich die Akten vom Boden wieder ein und ging neben Senghok zu der Tür, die von den Shedus geöffnet wurde. Dahinter verbarg sich ein großer, kugelrunder Raum, dessen Wände aus Glas bestanden und wie in der Bibliothek bildeten deren goldene Fassungen Motive. Diesmal war eine Stadt zu sehen und welche, war mir auch sofort klar - es war die verlorene Stadt. Zwischen den Häusern des Bildes standen noch einige Statuen, von denen aus Strahlen zum runden Mittelpunkt des Glasdaches gingen, wo sie in eine Art Sonne übergingen. Die wenigen wie ungewöhnlichen Glasregale waren gefüllt mit ein paar sehr mitgenommenen Büchern, aber auch Karten und anderen Aufzeichnung, die wie aus dem Ei gepellt wirkten. Am linken Rand des Raumes standen ein Schreibtisch sowie eine Sitzgruppe mit einem Sofa und zwei Sesseln. Erhellt wurde der dunkle Raum von einigen Stehlampen, auf dessen Ende eine runde, leuchtende Kugel saß. Was immer die Substanz im Inneren der Kugel war, Feuer jedenfalls nicht. Mit offenem Mund ging ich auf den Schreibtisch zu und legte die Akten ab. Dabei fielen mir die vielen kleinen und mittelgroßen Fische an der Glaswand auf. Zuerst dachte ich, sie wären aufgemalt, doch dann schwammen ein paar davon weg. „WIR SIND UNTER DEM MEER!“, schrie ich entsetzt auf und sprang ein paar Schritte zurück. „Eine reine Vorsichtsmaßnahme!“, erklärte Senghok auf meinen fassungslosen Ausruf. „Sollte es den Shedus nicht möglich sein, eventuelle Eindringlinge aufzuhalten, so werden sie das Glas zerschlagen und der Raum wird geflutet. Die Strömung des Strudels mit dem Enies Lobby, das Impel Down und das Hauptquartier verbunden sind, ist hier bereits sehr stark. Bricht das Glas, wird das Meer sich alle Aufzeichnungen holen und sie werden für immer verloren sein.“ Nicht nur der geheime Eingang, die gefährlichen Wächter, sondern auch die Tatsache, dass die Regierung lieber alles zerstörte, als es in falschen Händen zu wissen, beunruhigte mich sehr. „Ist es möglich, die verlorene Geschichte mit den Porneglyphen herauszufinden oder zumindest mit dem Rio-Porneglyph auf Unicorn?“, fragte ich ihn besorgt. „Nein, nicht die Ganze. Wir konnten nur einen Teil davon vernichten oder hierher bringen, der Rest ist Ansichtssache und jeder kann zu einem anderen Schluss kommen. Nur hier, in diesem Raum, gibt es eine genaue Antwort auf alle Fragen.“ „Ist die Vergangenheit so schlimm?“ „Beinnahe hätte es uns alle nicht mehr gegeben.“, sinnierte er düster. „Hast du dich den nie gefragt warum die großen Landmassen nur am Nord- und Südpol vorkommen und die Redline nur eine Line ist? Früher war das nicht so, aber das siehst du schon, wenn du dir die alten Karten anschaust!“ Seine Worte waren wirklich unheimlich und so langsam aber sicher machte ich mir ernsthafte Sorgen. „Wenn du einmal die wirklich wichtigen Sachen durchgelesen hast, wirst du das alles hier verstehen!“, antwortete er auf meinen ziemlich eindeutigen Gesichtsausdruck. „Die Bücher dort hinten brauchst du nicht zu lesen. Sie kratzen nur an der Oberfläche, außerdem sind sie in der alten Sprache verfasst.“ Grummelnd setzte sich Senghok in den Stuhl am Schreibtisch und begann, die Akten zu bearbeiten. Die Bücher, die er meinte, waren jene, die so mitgenommen aussahen. Ihre Seiten waren wellig und leicht vergilbt, auch verblasste an einigen Stellen bereits die Tinte. Aber eines hatten alle Bücher in diesem Regal gemeinsam: den Siegelstempel der Bibliothek aus Ohara. Schnell stellte ich das Buch zurück und sah mich weiter um. Ich folgte Senghoks Rat und suchte ein paar Karten aus den runden Holzrohren, in denen sie eingerollt aufbewahrt wurden. Damit machte ich mich auf den Weg zum Sofa, um sie auf dem Glastisch davor auszurollen. Auf diesem lagen bereits zwei Bücher, wahrscheinlich auch ein Lesevorschlag von Senghok. Ich legte sie zur Seite und rollte die Karte auf. Entsetzt blieb mir die Luft weg. Das … das war eine ganz andere Aufteilung der Meere und Kontinente wie bisher! Unmöglich! Erschüttert lehnte ich mich zurück, während mein Blick zufällig am Buchtitel des oberen Buches hängen blieb. Was stand da? Atlasis Nein. Alantis. Ich musste die Augen schwer zusammen kneifen um die verblassende Schrift noch lesen zu können. Atlantis – Das verlorene Königreich. ~*~*~*~*~*~* Die zwei Tage, in denen ich mit Senghok im Glaszimmer saß, waren die wohl erschreckensten meines ganzen Lebens. Alle Geheimnisse, die sich mir dort offenbarten, waren kaum zu glauben und zeigten mir immer mehr die Richtigkeit meiner Entscheidung, den Weg der Marine gewählt zu haben. Nicht, dass ich jetzt Ace seinem Schicksal überlassen würde. Oh, Nein! Vor den Piraten hatte die Regierung schließlich noch nichts zu befürchten. Deshalb hatte sie auch noch nie so hart durchgegriffen wie jetzt. Die Rebellen waren das Problem. Sollten sie die Wahrheit ans Licht bringen, würde dies die Grundfesten dieser Welt erschüttern und es würde vermutlich ein schrecklicher Krieg ausbrechen. All das musste verhindert werden! Und Senghok hatte Recht behalten: wenn ich jetzt nicht die Wahrheit kennen würde, so wäre ich ein einfaches Ziel für die Rebellen gewesen. Mit entsprechender Manipulation hätte ich ihnen zum Wohle des Volkes geholfen. Aber das würde ich nun nicht mehr tun. Dieser Raum und sein Inhalt muss nicht nur geheim bleiben, sondern auch mit aller Macht geschützt werden. Damit wir einerseits unsere Fehler nicht vergaßen und andererseits die Welt vor einen fatalen Krieg bewahren würden, in dem niemand als Sieger hervorgehen würde. Davon war ich überzeugt! Am Ende des zweiten Tages jedoch holte mich eine andere Gewissheit wieder ein und die war zwanzig Jahre alt und würde übermorgen hingerichtet werden. Silbernes Mondlicht fiel durch das Fenster und war die einigste Lichtquelle momentan, da ich selbst im Bad unter der Dusche stand. Auf dem Sofa lagen zwei Kleiderpakte, von denen ich das eine nicht mehr brauchen würde, sowie ein Schwert. Bei der Kleidung handelte es sich um eine schwarze eng anliegende Hose und ein schwarzes T-Shirt. Darüber würde ich einen ebenfalls schwarzen geschlossenen Mantel mit langen Ärmeln tragen. Worauf ich beim Abholen in der Schneiderei geachtet hatte war eine weite Kapuze, die man tief ins Gesicht ziehen konnte. Der Mantel ging bis zu den Knien und die Knöpfe konnten bis zur Hüfte geschlossen werden. Darunter würde ich am Gürtel mein Schwert befestigen. Auch wenn ich nicht sonderlich gut im Schwertkampf war, so musste ich darauf zurückgreifen, da ich mein Haki, wie auch die Teufelskräfte - welche das auch sein mögen - nur begrenzt verwenden konnte. Schließlich wäre das sonst gleich auf mich zurückzuführen. Am Boden standen noch zwei Paar Stiefel, ebenfalls aus der Schneiderei, aber neben dem Mantel auch das Einzige. Zu auffällig wollte ich es dann doch nicht machen. Die Stiefel waren robust, aber leicht und auch fürs Klettern geeignet. Also genau richtig. Auch wenn ich Smoker schon irgendwie in die Sache mit eingeplant hatte, so musste ich nun auf ihn verzichten. Seufzend stieg ich aus der Dusche und wickelte mich in ein großes weißes Handtuch, windete meine Haare noch schnell unter dem Waschbecken aus, um sie dann auch in ein etwas Kleineres zu verpacken. Während ich mich abtrocknete, überdachte ich noch einmal meinen Plan. Er war riskant und die Chancen standen gut, entweder zu sterben oder aufzufliegen. Obwohl ich Sterben in dem Fall um einiges vorzog. Ich hoffte Iva hatte meine Nachricht erhalten. Gedankenverloren trocknete ich meine Haare mit dem Handtuch ab und ging wieder ins Quartier. Dabei bemerkte ich nicht, wie jemand gemütlich in meinem Sessel in der Sitzecke saß und mich aufmerksam begutachtete. Erst das gewisse Gefühl, beobachtet zu werden - und das kennt sicher jeder - ließ mich aufsehen. „Smoker!“ Entsetzt ließ ich das Handtuch los, welches auch sofort zu Boden segelte. Ich hatte nicht erwartet, ihn so schnell wieder zu sehen, aber vermutlich wollte er nur seinen Leutnant wieder haben. Das Tashigi zu ihm gehörte, hatte Ayame mir gestern beim Mittagessen in der Kantine erzählt. Vor Schreck bemerkte ich auch nicht, wie sich das große Handtuch löste und zu Boden fiel. Oh mein Gott! Da stand ich nun splitternackt … Die Lippen des Grauhaarigen umspielte ein leicht amüsiertes Lächeln angesichts meiner Situation. Dabei hatte ich nicht mal einen Schuh oder eine Bürste zur Hand, um ihm sein unverschämtes Grinsen aus dem Gesicht zu schlagen. Feuerrot angelaufen schrie ich ihn an: „RAUS! RAUS! RAUS!“. Eigentlich war es gar nicht das, was ich wollte nach unserem Streit, aber ohne Kleidung, nun, da wollte ich das definitiv! Smokens Lächeln wurde immer breiter und er meinte ziemlich trocken zu mir. „Ist nicht so als hätte ich dich noch nie nackt gesehen.“ Bei diesem Satz musste ich unwillkürlich an die Sache in der Sauna denken! Dabei machte ich nun einer Tomate wirklich schwer Konkurrenz, schaffte es aber gerade so, das Handtuch aufzuheben und es wieder um mich herum zu wickeln. „Ach und das gibt dir die Erlaubnis mich bei jeder Gelegenheit nackt an zu sehen? Und klopfen ist wohl auch so etwas wie ein Fremdwort für dich, was?“, fauchte ich weiter. Das restliche Wasser in den Haaren tropfte auf den Boden hinab und bildete bereits kleine Pfützen. „Ich kann auch wieder gehen“, sprach er zu mir und erhob sich. „Nein!“ „Nein?“ „Äh, also … ich - wir müssen reden.“ „Okay.“ Smoker setzte sich wieder und sah mich erwartungsvoll an. „Du wolltest mir doch was sagen“, fing er nach einer betretenen Schweigeminute wieder an. „Ähm ja … also es tut mir Leid. Aber … aber was machst du hier?“, fragte ich ihn verwundert. „Na wonach sieht es den aus?“. Obwohl sein Gesicht total ernst war, konnte man den Schalk in seinen Augen erkennen. „Ich … ich weiß nicht.“ Mit einem kurzen Seufzer begann er zu erzählen. „Hina und ich hatten ein Gespräch. Außerdem habe ich auch mit deiner Sekretärin gesprochen, wobei letztere keine Ahnung hatte und sich nur Sorgen um dich machte. Deinem Großvater bin ich auch begegnet und Ao war kurz davor mir den Kopf abzureißen. Weshalb, weiß ich immer noch nicht. Entscheidend ist nur eines: Versprichst du mir nur dieses eine Mal deinem Bruder zu helfen? Vor allem, kannst du es ertragen, wenn ich meine Pflicht erfülle und den Strohhut irgendwann festnehme?“ Es war eine ungeheuere Erleichterung ihn wieder an meiner Seite zu wissen. Es fiel mir nicht nur ein Stein vom Herzen, sondern ein ganzer Gebirgszug. Aber das alles hatte einen bitteren Beigeschmack. Ich hatte nun mal aber keine Wahl. Nur dieses eine Mal würde ich noch helfen, danach wären mir für immer die Hände gebunden und wenn Smoker das eigenhändig tun müsste! Ich wollte gerade antworten, als die Tür von Ayame aufgerissen wurde. „Zefix! Ayame es ist zehn Uhr nachts! Ist hier heute Tag der offenen Tür?“, fuhr ich sie unfreundlich an. Sie bedachte mich mit einem wütenden Blick, aber als sie Smoker sah, wurde sie ganz rot im Gesicht. „Oh …das äh …“, stotterte sie. Seufzend unterbrach ich ihr Gestotter. „Was ist denn los?“, fragte ich ein wenig sanfter. „Strohhut Ruffy ist ins Impel Down eingebrochen!“ „WAS?“, riefen Smoker und ich gleichzeitig. „Ja!“ Bestätigend nickte Ayame, um das Unmögliche dieser Aussage noch zu betonen. „Ihr habt gesagt, Ihr wollt sofort Bescheid haben, sobald man etwas vom Strohhut Ruffy hört!“ „Danke … danke Ayame. Ich … du … du kannst gehen … bitte!“, bat ich sie und Ayame folgte gehorsam. Fassungslos sah ich wieder zu Smoker, der sich die Schläfen massierte. „Eine Familie … eine Familie … ich glaub es nicht!“, murmelte er immer wieder. „Was willst du damit sagen?“, fragte ich Smoker ein wenig wütend, verstand ich doch die Anspielung. Dabei trat ich einen Schritt vor und rutschte auf dem nassen Boden aus. Mit einem Aufschrei kippte ich nach hinten. Auch Smoker fiel beinahe aus seinem Stuhl, aber vor Lachen. „Eine Familie!“, prustete er. „Nicht lustig.“, grummelte ich nur. ~*~*~*~*~*~* Ja, ja kann Mina das ertragen wenn Smoker Ruffy eines Tages fängt und sie nichts mehr tun darf? Wer weiß … wer weiß. Wie wäre es mit einem noch mit einer Nachgeschichte? So was wie: „Die Memoiren einer Monkey“? xD Oder „Ich, Monkey D. Mina“. Hat doch was oder? xD Das nächste Kapitel wird ein Adult sein, aber keine Sorge es passiert nichts inhaltlich Wichtiges! =) Kapitel 13: Sehnsucht --------------------- So jetzt ist es so weit! DAS Kapitel geht online! ^///^ Hier werde ich keine Reviews beantworten sondern erst im nächsten, da dass alle unter 18 Jahre nicht lesen können. Wäre ja auch ziemlich unfair, nicht? Inhaltlich ist es auch nicht wichtig, da ich nicht will dass die jüngeren Leser irgendwie im Nachteil sind, deshalb geht es nur um die schönste Nebensache der Welt. Das ist übrigens auch ein Grund weshalb das Kapitel relativ kurz ist! =) Besonderer Dank geht an meine Betas lazyBabe und Narbeleth, die sich das so Selbstlos angetan haben und es auch noch verbessert haben! =) Chaka! Ihr seid die Besten! *eiswürfel und kaltes wasser austeil* Ihr werdet es brauchen! Vlg Kuzan-chan ~*~*~*~*~*~*~* Lass mich deine Träne reiten übers Kinn nach Afrika wieder in den Schoß der Löwin wo ich einst zuhause war Zwischen deinen langen Beinen such den Schnee vom letzten Jahr doch es ist kein Schnee mehr da Sehnsucht ist so grausam Rammstein - Sehnsucht ~*~*~*~*~*~*~* Gegenwart 13. Sehnsucht Smoker war so freundlich, mir aufzuhelfen; dabei zog er mich auch gleich in seine starken Arme. Ich genoss seine Anwesenheit, darin war so viel Stärke und Kraft. In diesen Momenten habe ich immer das Gefühl, er wäre der Admiral und nicht ich. Deshalb freute ich mich einfach darüber, dass er mir immer noch das Gefühl der Geborgenheit geben konnte, selbst nach so vielen Jahren der Trennung. „Ich bin froh, dass du wieder da bist!“, flüsterte ich ihm zu. Als Antwort küsste er mich zärtlich auf die Lippen, die wie immer noch leicht nach Tabak schmeckten. „Du zitterst.“, merkte er an, nachdem er von meinen Lippen abließ. Mir selbst war das noch gar nicht aufgefallen und ich konnte auch nicht sagen, ob ich vor Angst, Freude oder doch vielleicht vor Kälte zitterte. Schließlich trug ich immer noch nicht mehr als ein Handtuch und meine Haare waren ebenfalls noch tropfnass. „Komm du holst dir sonst noch den Tod!“ Diese raue Stimme und seine warme Hand, die mich wieder ins Bad zog, waren so verführerisch. Ja, so als würde auf seine Brust gerade „Liebesgott“ stehen. Verzweifelt hielt ich kurz inne, da es eigentlich der falsche Moment für so etwas war, denn ich ahnte ja schon, in was das alles enden würde. Nicht, dass ich abgeneigt gewesen wäre. Meine Güte! Ganz von Sinnen war ich doch noch nicht. Der Kerl, den man seit Jahren nicht mehr gesehen hatte und bei dessen Anblick ich bereits zu schmelzen begann, würde ich doch nicht von der Bettkante schubsen. Aber was denk ich da wieder! Mit einer leichten Röte im Gesicht folgte ich Smoker, dem das natürlich gleich auffiel. „Mina, ich will gar nicht wissen, was du jetzt denkst“, seufzte er. Sofort wurde ich wieder knallrot. Der sollte bloß nicht so tun als hätte er keine Hintergedanken! Im Bad war es immer noch heiß und neblig von der Dusche, die ich mir zuvor gegönnt hatte, fast wie in einer Dampfsauna. Da fiel mir ein mir die Sache mit der Sauna wieder ein - das würde mich auch noch ewig verfolgen. In meinen Gedanken versunken bemerkte ich nicht, wie Smoker mit einem frischen Handtuch aus dem Schrank auf mich zukam. Er legte es ausgebreitet auf meinen Kopf und rubbelte damit meine Haare halbwegs trocken. „Hey!“, protestierte ich. „Das kann ich selber!“ „Das glaube ich kaum. Du wärst da draußen doch erfroren, während du mich weiter angestarrt hättest“, grinste er frech. Empört schnappte ich nach Luft. Sein Ego war ja schon immer groß gewesen, aber verdammt noch mal, er hatte Recht! Dennoch formten sich meine Lippen zu einer Schnute. Einen Moment später hielt er inne, nur, um mich erneut zu küssen. Diesmal aber war der Kuss viel intensiver und fordernder. Smoker zweckentfremdete das Handtuch und zog mich damit näher zu sich heran, dann ließ er es einfach fallen. Mit seiner rechten Hand umschloss er meine Taille, während seine linke sich in meinen Haaren vergrub. Zuerst war ich total überwältig, fasste mich aber schnell wieder und legte meine Hände in seinen Nacken, um ihm näher bei mir zu haben. Ich stockte für einen Moment, doch es genügte und Smoker ließ von mir ab. Er wollte schon fragen, doch ich kam ihm zuvor. „Ruffy lebt!“, stellte ich trocken fest. Dieser Gedanke sickerte erst jetzt bis zu mir durch. Senghok hatte sich geirrt. Freude stieg in mir hoch. Er lebte! „Mina?“, fragte Smoker streng und ich sah ihn unschuldig an. „Ja?“ „Du bist unmöglich!“. Ich wollte schon mit einem „Ich weiß, aber …“ antworten, doch da hatte er mich bereits wieder zu sich heran gezogen. Smoker unterband gekonnt alle weiteren Gedankengänge von mir, denn sein Kuss war wie der letzte voller Hunger - und zwar nach mir. Seine Zunge stupste sanfte gegen meine Lippen, die sich daraufhin wie von selbst öffneten. Hätte uns der Sauerstoffmangel nicht zum Aufhören gezwungen, so würden unsere Zungen immer noch miteinander spielen. Aber wir fielen nicht übereinander her, wie so ein junges Liebespaar, wussten wir doch, dass dieser Moment – diese Nacht - uns keiner mehr nehmen würde. Und so löste er seine Hand aus meinen Haaren und legte sie mir auf die Wange, dabei strich er mit dem Daumen über meine Lippen. In seinen Augen konnte ich die Liebe sehen, die nur mir galt. Smoker war nicht so der Gefühlsmensch und auf die Worte „Ich liebe dich“ habe ich Jahre warten müssen, aber einmal hat gereicht. Sein Blick war so intensiv, man hätte meinen können, dass er jede noch so kleine Regung in sich aufsog. So als erwartete er wieder eine jahrelange Trennung. Ich konnte einfach nicht widerstehen und musste bei diesem liebevollen Blick lächeln. Vorsichtig legte ich meine Hand auf seine, nicht nur um ihm zuzustimmen, sondern auch um ihm von seinen Lederhandschuhen zu befreien. Ich wollte seine Hände spüren direkt auf meiner Haut spüren. Achtlos gesellte er sich zu dem Handtuch und der zweite folgte auch so gleich. Als ich nun seine raue und starke Hand an meiner Wange spürte, konnte ich mir ein wohliges Seufzen nicht unterdrücken. Genießerisch schloss ich die Augen und schmiegte mich an seine Hand. Einen Moment blieben wir so regungslos stehen, bis Smoker mich noch einmal küsste. Diese wunderbaren Lippen verarbeiteten mich zu heißem Wachs, welches er spielerisch mit seinen Händen formen konnte und er wusste das. Ja, Smoker genoss es, mich fast willenlos in seinen Armen zu haben, aber ich ließ es auch zu. Langsam hob ich meine Hände, legte sie auf seine Brust und fuhr mit meinen Fingerspitzen die Konturen seiner Muskeln nach. In solchen Momenten begrüßte ich seinen freizügigen Kleidungsstil - waren andere Frauen in der Nähe, so hasste ich ihn jedoch ganz innig. Smoker zuckte bei der Berührung leicht zusammen, so hatte ich keine Reibeisenhände mehr, wie er sie früher so gern bezeichnet hatte, sondern wieder samtig weiche. Schließlich war ich ja auch Offizierin und die harte Arbeit bestand darin, sich mit irgendwelchem Papierkram herumzuschlagen. Er ließ von meinen Lippen ab, nur, um über meinen Hals weiter hinab zu wandern. Seine Hände lösten das Handtuch, welches um meinen Körper geschlungen war und strichen vorsichtig über meine Brüste. Stöhnend und mit zitternden Knien stand ich kurz davor, einzuknicken. Der Kerl brachte mich um den Verstand und das immer wieder! Bevor ich das aber tat, hob Smoker mich hoch und meine Füße schlangen sich wie von selbst um seine Hüfte. Er drückte mich gegen die kalten Fließen, was mich kurz zusammen zucken ließ, doch seine warmen Lippen, die meine wieder fest verschlossen, lenkten mich schnell ab. Seine Hände verschlungen sich mit meinen und drückten mich fest an die Wand. Verlangen flammte auf und bahnte sich seinen Weg durch meinen ganzen Körper. Es brannte und verzehrte sich nach Smoker. Benebelt von diesem Gefühl, das ich so lange vermisst habe, bemerkte ich nicht, wie seine Lippen meine Brustwarzen umschlossen und sanft daran saugten. Mit einem erneuten Stöhnen bog ich mich ihm entgegen. Ich konnte Smokers Lächeln praktisch auf mir spüren und einen Kommentar dazu konnte ich mir nicht verkneifen. „Ich dachte mir schon, dass es dir gefallen würde, deine Vorgesetzte willenlos in den Händen zu halten!“ Ein dunkles Lachen entwich ihm kurz. Er ließ von meinen Brüsten ab und sah mich neckisch an. „Du hast ja keine Ahnung!“, raunte er mir zu. Schon allein bei diesen Worten konnte ich nicht anders und ergriff diesmal die Initiative. Mit meinen Händen zog ich ihn zu mir heran, um ihn noch einmal innig zu küssen, nur um dann meinerseits abwärts zu wandern. Meine Zunge liebkoste seine Hals und fuhr langsam hinab zu seiner Schulter. Meine Hände schoben seine Jacke langsam von der Schulter, die gleich darauf auf dem Boden landete. Freudig zeichnete meine Zunge Muster auf seiner Haut und ein tiefes Stöhnen von Smoker animierte mich, weiter zu machen. Diesmal musste er sich mit den Händen an der Wand abstützen. An meinem Schoß konnte ich bereits die deutliche Auswölbung seiner Hose spüren. Kleine Wassertröpfchen hatten sich wegen der dunstigen Atmosphäre auf seiner Haut gebildet. Sanft begann ich, jeden einzelnen von seiner Haut zu küssen. Dabei berührte meine Lippen seine Haut kaum, es war wie ein leichter Windhauch. „Du ...“, Smoker musste immer wieder stoppen, bei jedem Kuss, aber ich würde nicht so schnell aufhören. Als er sich nicht mehr anders zu helfen wusste packte er mich schon fast grob am Nacken, zog mich hoch und küsste mich lustvoll. Diesmal schmeckten seine Lippen nicht mehr nach Tabak, sonder heiß und scharf, wie die Sünde selbst. In diesem Moment verabschiedete sich alles in meinem Kopf, von Anstand bis Zurückhaltung. Meine Arme schlangen sich fest um ihn und Smoker tat es mir nach, mit der Ausnahme, dass seine rechte Hand immer noch in meinem Nacken ruhte. Wie in Zeitlupe lösten ließ der Druck, mit dem er mich an die inzwischen warmen Fließen drückte nach und er trug mich fort. Mein ganzes Sein, meine Existenz war im Moment nur auf ihn gerichtet und erst als ich meine weichen Laken unter meinem Rücken spürte, ahnte ich, dass wir nur den Raum gewechselt haben. Sicherlich fiel ihm das Stehen mit der Zeit auch immer schwerer. In einem kurzen Augenblick der Nüchternheit kam mir etwas Wichtiges in den Sinn – na ja nicht wirklich wichtig. Da seine Hände begonnen hatten, meine Brüste zu massieren und ich kam nicht umhin in den Kuss zu stöhnen, aber… Ich drückte Smoker kurz weg, der mich verwundert ansah. „Ich weiß, es ist momentan viel verlangt, vor allem, weil sie echt unhandlich sind, aber wenn du deine Stiefel nicht gleich ausziehst, lass ich es dich bereuen!“ Meine Stimme war dunkel vor Erregung und selbst in meinen Ohren klang die Drohung lächerlich, war ich doch gar nicht fähig, irgendwas gegen ihn zu tun. Aber um meine Aussage zu unstertreichen fuhr ich mit einer Hand an der Innenseite seines Oberschenkels hoch. Ich wusste nicht ob er missmutig brummte oder stöhnte, aber er kam der Aufforderung nach. Smoker richtete sich auf, setzte sich an die Bettkante und schnürte seine Stiefel auf. Während er das tat, kam ich nicht umhin, mich direkt hinter ihn zu setzten Dabei rieb ich mein Becken leicht gegen seines und meine Arme umschlangen ihn. „Die Schuhe ...“, knurrte Smoker kaum hörbar und hielt immer wieder inne, besonders dann, als meine rechte Hand wie von selbst hinab in seine, inzwischen zu enge, Hose glitt. Er keuchte überrascht auf und warf seinen Kopf in den Nacken, als meine Hand leicht seine Erregung liebkoste. Smoker war nicht mehr fähig, weiter zu machen, sondern lehnte sich gegen mich und ließ mir freie Hand. „Die Schuhe“, hauchte ich ihm ins Ohr und dabei fuhr ich mit meiner zweiten Hand qualvoll an seinem Bauch hinab. Bei seinem ersten Versuch zu Antworten scheiterte er kläglich und nur ein abgehacktes Stöhnen war zu hören. Doch dann: „Sadistin!“ Er konnte es nur flüstern und auch dann war es mehr ein Keuchen. „Auch wenn’s eine Weile her ist, an das letzte Mal kann ich mich gut erinnern! Und du hast doch nicht wirklich geglaubt, dass ich unfähig bin dazuzulernen? Oder gar, dass ich dir das durchgehen lasse?“ Mit einem selbstsicheren Lächeln auf den Lippen begann ich, an seinem Ohrläppchen zu knappern. „Frauen!“, knurrte er, als meine Hand pausierte. Ich konnte mir ein triumphierendes Lachen nicht verkneifen, aber leider lenkte es mich auch ab und Smoker nutzte den Moment der Unachtsamkeit. Er entkam meinem Griff, drehte sich zur Seite und nahm mich in den Schwitzkasten. „Du musst schon noch ein wenig besser werden!“, grinste er verschwörerisch, während er mich mit seiner linken Hand festhielt und mit der rechten seine Schuhe öffnete. So ein Mist! Da wollte ich einmal die Oberhand haben und da vergeigte ich das Ganze auch schon wieder. Als er fertig war, ließ er mich los und warf mich spielerisch auf den Rücken. Zeitgleich entledigte er sich auch dem Rest seiner Kleidung. Noch bevor ich mich wieder aufrichten konnte, lag Smoker bereits auf mir und grinste mich weiter frech an. In mir keimte bereits der Verdacht auf, dass die ganze Sache von gerade eben noch ein schweres Nachspiel haben würde. Vermutlich würde ich noch um Erlösung betteln müssen. Seine Hände fuhren über mein Brüste und Taille hinab zu meiner Hüfte, welche er fest umfasste. Sein Mund folgte ihnen mit so grausam langsamen Küssen, dass mein ganzer Körper vor Erwartung und Lust zitterte. Er sollte sich gefälligst beeilen! Fast schon wütend hob ich meinen Kopf leicht an, um zu beobachten, wie er immer weiter hinab rutschte. Seine rechte Hand löste sich leicht von meiner Hüfte und er fing an ebenso langsam und qualvoll an, an der Innenseite meiner der Oberschenkel entlangzufahren. Mein schneller Atem und das immer häufigere Stöhnen waren wie eine Einladung für ihn. Als seine Finger fast zufällig über meine Körpermitte strichen, streckte ich mich wie von selbst ihm entgegen, auch kam ich nicht umhin meine Schenkel ein klein wenig weiter zu öffnen. Smoker quittierte das mit einem tiefen Brummen. Seine Zunge glitt in kleinen, genau bemessenen Kreisen um meine Klitoris, dicht genug, um mich zucken und wimmern zu lassen, aber dennoch weit genug von meinem Höhepunkt entfernt. Meine Finger krallten sich in das Bettlaken und ich war kaum noch fähig, irgendetwas zu denken. Verzweifelt bot ich ihm immer wieder mein Becken an, doch Smoker reagierte nicht darauf sondern umfasste meinen Hintern mit beiden Händen, um mich gnadenlos in Position zu halten. Neben einem immer wieder kehrendem gestöhnten „Bitte“ schossen mir mit der Zeit immer mehr wüste Beschimpfungen durch den Kopf. Was für eine Folter! Wenn er wollte, dass ich mich ihm völlig unterwarf, ihm jedem seiner Besitzansprüche auf mich nachgab, dann tat er gerade seine Sache verdammt gut! Und wie gut er das machte! Die Spannung in mir wuchs bis zum Unerträglichen und als er noch mal seine Finger dazu nahm, da war ich verloren. „Mach das nie wieder!“, befahl er mir mit seiner rauen Stimme, während zwei seiner Finger in mich hinein stießen. „Ich … ich kann…“, keuchte ich gepresst zwischen zwei seiner Bewegungen, „…dir nichts versprechen!“ „Oh doch, du kannst!“. Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, fuhr er mit seinem Daumen kurz über meine Klitoris. „Ich sterbe!“, schluchzte ich verzweifelt und drückte mein Becken gegen ihn. Der Daumen berührte den empfindlichen Nervenknoten erneut, übte kurz Druck aus ... und verschwand wieder. „Oh Gott! Ich verspreche dir alles!“, schrie ich fast ergeben. Smokers Finger verschwanden und ich war schon kurz vor dem Weinen. Mein Körper bebte, das Herz schlug schnell gegen meine Brust und aus meinem Mund entwich nur noch ein Stöhnen, das ab und zu von einem Keuchen abgelöst wurde. Es tat fast schon körperlich weh, als die bereits aufgebaute Spannung nachließ, mal abgesehen von der aufkeimenden Verzweiflung. Meine vor Leidenschaft fast blinden Augen erkannten Smoker, wie er mich fast schon liebevoll ansah. Schon allein für dieses Unschuldsgesicht, in diesem Moment hätte ich ihn am liebsten quer durch das Hauptquartier direkt in Opas Büro geschlagen. Und DAS hätte er nicht überlebt! Der folgende Kuss war schon fast eine Entschuldigung, doch in mir brachte er das Fass fast zum Überlaufen. Wäre er nicht währenddessen ganz langsam, Zentimeter für Zentimeter in mich eingedrungen. Ein wohliger Seufzer verließ meine Lippen, die er auch gleich wieder mit seinem Mund versiegelte. Wie er mich dehnte und ausfüllte. Oh ja ich war ihm ergeben, mit jeder Faser meines Körpers. „Das habe ich auch vermisst“, raunte er mir in Ohr. Das Kompliment hätte ich gerne zurückgegeben, wenn ich dazu in der Lage gewesen wäre, aber er hatte begonnen sich in mir zu bewegen und jeder seiner tiefen Stöße ließen mich bis ins Mark erschaudern. Seine Hände suchten die meinen, um sie ineinander zu verschlingen. Meine Füße umschlagen seine Hüfte, damit er tiefer in mich eindringen konnte. Es schien ihm sehr entgegen zu kommen, da er in den nächsten Kuss stöhnte und für eine Weile nicht mit meiner Zunge spielen konnte. Smoker erhöhte immer mehr den Rhythmus seiner tiefen und kräftigen Stöße, während ich mich auch in diesen einband und mich ihm mehr und mehr entgegen reckte. Schneller als beim ersten Mal baute sich die Spannung bei mir auf, doch ich wusste, dass er noch nicht so weit war. Das kam davon, wenn man mich so quälte! Aber das hier war nicht anders! Diese süße, verbotene Qual glich der vorherigen bis aufs Haar. Nur diesmal hielt ich mich freiwillig zurück. Ich konnte nicht mehr! Meine Finger krallten sich fast in seine Hände, während ich kurz davor war, ihm diese auch noch zu brechen. Inzwischen hatte er von meinen Lippen abgelassen und konzentrierte sich nur noch auf seine Bewegungen, die immer unkontrollierter wurden. Das Kribbeln zwischen meinen Beinen nahm mit jedem Stoß zu und sammelte sich langsam in der Mitte meines Schoßes. Es wurde immer mehr und dann explodiertes es. Feuer rann durch meine Adern und mit einem wilden Schrei richtete ich mich auf und umschlang Smoker fest mit meinen Armen. Mein Körper zitterte und die inneren Muskeln zogen sich fest zusammen, während auch Smoker sich mit einem letzten Stoß so tief versenkte wie möglich. Und erschauderte bis ins Mark als er sich in mir ergoss. Atemlos schloss er seine Arme um mich, den Kopf in meiner Halsbeuge gebettet. „Das musst du nicht.“, flüsterte er nach einer Weile, als sich unser Puls sich wieder zu beruhigen begann. „Was?“, fragte ich verwirrt. „Mir alles versprechen.“, „Na gut.“, lächelte ihn. „Aber ich gehöre dir, das kann ich dir versprechen!“ Smokers Brust vibrierte leicht unter seinem unterdrückten Lachen. „Und wenn du was mit dieser Tashigi hast – und das verspreche ich dir ebenfalls - dann kastriere ich dich!“ Sein Lachen erstarb sofort und mit einem entsetzten Gesicht sah er mich an. „Ich bin manchmal vielleicht etwas naiv, Smoker, aber nicht dumm! Hina hat mir bereits von deinem Anhängsel erzählt!“ „Wie kommst du denn auf so einen Unsinn?“, fragte er irritiert, aber immer noch ein wenig geschockt. „Ich wollt es bloß erwähnen!“. Bei diesen Worten lehnte ich mich an seine Brust und schloss zufrieden meine Augen. Somit war das auch klargestellt! Smokers Lachen ließ mich aber wieder aufsehen. „Tashigi ist mir fiel zu jung! Außerdem ist sie meine Untergebene, rechtfertigte er sich. Skeptisch zog ich meine Augenbraue hoch und meinte dann ziemlich trocken: „Du bist mein Untergebener, falls dir das noch nicht aufgefallen ist!“ „Stimmt.“, grinste er und spielte dabei mit meinen noch feuchten Haaren. Solche Sachen ließ er immer gern außer Acht. Seufzend lehnte ich mich wieder gegen ihn. Diese angenehme Welle der Geborgen – und Zufriedenheit lullte mich sanft ein und mit der Zeit fielen mir auch die Augen zu. „Du willst doch nicht so verschwitzt jetzt schlafen?“, hörte ich Smokers gespielt empörten Worte. Mit einem Schlag war ich wieder hell wach. Der Unterton war eindeutig gewesen. „Dir ist schon klar, dass wir Morgen aufbrechen wollen?“, fragte ich ihn kritisch. Als Antwort sprang er auf und zog mich dabei hoch. In seinem Nacken saß eindeutig mal wieder der Schalk, ein notgeiler Schalk. Aber so lange wir das auf mein Quartier beschränken und nicht wieder über den Erholungsbereich der Offiziere, war mir das ganz Recht- wobei mir wieder eine peinliche Röte ins Gesicht schoss. Der Kerl hatte echt Nerven! „Du bist echt ein notgeiler Bock!“, warf ich ihm auf dem Weg ins Bad vor, als er seinen Arm um mich legte. „Sagte die willige Ziege!“ Dabei kniff er mich in den Hintern. Mit einem Aufschrei machte ich einen Satz nach vorne. Noch bevor er ich mich bei ihm beschweren konnte, hatte er mir ein „Meins“ ins Ohr geraunt und mich geküsst. Oh, gerne hörte ich meine eigenen Gedanken in meinem Kopf widerhallen. Für immer. ~*~*~*~*~* *feuerrot im gesicht ist* Ach herrje, ich hab gar nicht gewusst, dass ich so was schreiben kann! ^///^ Kapitel 14: Impel Down ---------------------- Eine Information zu Beginn des Kapitels. Das eigentliche MHQ liegt auf der Insel Marine Ford und ist nicht weit vom Sabaody Archipel entfernt. Auf dem Archipel selbst – so stelle ich mir das vor, liegt das Ausbildungszentrum der Marine. Da ja laut Okta die Marine dort auch stark vertreten ist und einen Großteil der Mangroveninsel einnimmt. Mina ist ja nun fertig mit ihrer Ausbildung und zählt zu den Flaggoffizieren, damit befindet sie sich natürlich immer in der Nähe von Senghok, also im Marine Ford. Wo übrigens auch Ace hingerichtet wird. Da Mina in ihrer Ausbildung immer wieder zu Rayleigh gegangen ist musste diese ja auf dem Sabaody Archipel stattfinden. So, seid ihr jetzt aufgeklärt? Bitte vergesst nicht Mary Joa selbst liegt auf der Redline und somit sind Sabaody Archipel, das Marine Ford und Mary Joa drei unterschiedliche Orte! Nachtrag: xD Die neuesten Spoiler. xD Das ist doch Ironie des Schicksals oder? xD Also erst einmal Ruffy und Mina wissen nicht bescheid das Ace nicht ihr leiblicher Bruder ist. Ich behalt das bei, denn so wie es aussieht weiß Ruffy das im Manga. Ich lass das weg. Als nächstes Whitebeards Teufelskräfte sind … xD Kennt ihr Card Captor Sakura? Sakura hat dort Earthy mit Woody aufgehalten weil die Wurzeln der Bäume die Erde festhalten. Whitebeards Erdbeebenfrucht ist ja vom Element her Erde und da Mina Pflanzen wachsen kann (ich wollt die Frucht auch mal ne Zeit lang Ki Ki no Mi nennen[Baumfrucht]) ist ihre Frucht genau das was Ruffy für Enel war. Das ist wirklich Ironie des Schicksals! xD xD @Steffiw: *nick* Du hast Recht. In One Piece ist alles möglich. *seufz* Das hat viele meiner Pläne für die Story zunichte gemacht. *kopfschüttel* Oda! Was machst du nur? @Makato_Kim: *lacht* Darauf musst du leider bei mir verzichten. Die wahre Geschichte wird nur Oda verkünden! =) Es gibt zwei Endings. Ein gutes und ein schlechtes, es werden auch beide hochgeladen. Die Frage ist nur welches wird das „wahre“ Ende der Story. *kopfkratz* Bis jetzt habe ich mich noch nicht entschieden, aber die Ordner auf dem Rechner mit den Kapiteln sind bereits angelegt! :) Das Sad End wird nicht nur schlimm – es wird Grauenhaft. *weint* ;_; Ich seh mich selbst schon Rotz und Wasser heulen beim schreiben. Denn es wird nicht nur Mina hart treffen. Übrigens Herzlichen Glückwunsch zu den bestandenen Prüfungen! =) @lazyBabe: „Liebt“ Smoker liebt sie eindeutig noch! =) Tut er auch nicht! Yes! Mission erfolgreich: Du magst Smoker! xD Jetzt musst du nur noch Ao Kiji mögen! xD Und am Ende wirst du dann doch verzweifeln! xD Ach ich bin so fies! ^^ Ein falsches Bild? Was soll ich da sagen! Ich schreibs doch! *keks ess* Für mein kleines Köpflein gibt es Mina seit ein paar Wochen wirklich fest im OP Universum. xD Ich hab vor sie in den folgenden Storys immer noch ein wenig, nur am Rande, mal zu erwähnen. Anscheinend, will wohl die Hälfte nicht zugeben das sie das Kapitel gelesen haben. xD Machts nix ich seh die Stats! xD @fahnm: *wind zufächel* Na geht’s wieder? xD Und vielen Dank für die Reviews! =) Es gab bereits für das Kapitel „So zerbrechlich wie Glas“ Musikvorschläge von mir, die leider von Mexx gestrichen worden sind. Da ich keine Kommentare – sei es nur die markierte Stelle für die Musik, schreiben darf. *seufz* Sehr Schade auf einer anderen Seite kamen nur Lobs für die tolle Musikauswahl! Diesmal gibt es nur ein Stück welches ich für dieses Kapitel vorschlagen möchte. Damit ihr wisst ab wann die Musik laufen sollte hier ein kleiner Auszug. „Bis wir endlich das große Tor passieren konnten.“ Ab hier genau dieses Lied hören: Fluch der Kassandra – Europa Park ab Minute 0:00 (http://www.youtube.com/watch?v=7ys1dykRn7g&feature=related) Vlg Kuzan-chan ~*~*~*~*~*~*~* Wie ein Clown Versucht er, mit den Armen rudernd, Die Balance zu halten. Stürzt er ab? Vom höchsten Gipfel Der Empfindsamkeit Hinab ins kalte Grab. Bergab, bergauf Bergab … Samsas Traum – Flohzirkus ~*~*~*~*~*~* Gegenwart 14. Impel Down Geweckt wurde ich von dem gleichmäßigem Heben und Senken eines so wunderbar weichen Brustkorbes. Genüsslich und voller Zufriedenheit öffnete ich langsam meine Augen und sah an die von der Morgensonne orange-gelb gefärbte Wand. Doch leider währte der Augenblick der Ruhe nicht lange - ich musste wieder an meine Brüder denken. Ein leichtes Lächeln umspielte dabei meine Lippen. Wie konnte es auch anders sein? Ruffy brach ins Impel Down ein und verkomplizierte das Ganze noch ein wenig mehr. Wer weiß, vielleicht würden wir am Ende doch nur mit einem blauen Auge glimpflich davon kommen. Dennoch konnte ich die letzten Zweifel nicht ganz abschütteln und das Lächeln verschwand wieder. Wenigstens wären wir zusammen – falls wir scheiterten. Aber Smoker … Besorgt richtete ich mich auf und sah in sein ebenmäßiges, ja und sogar im Schlaf ernstes Gesicht. Wir hatten noch kein Wort über das eigentliche Thema verloren. Seufzend strich ich mir ein paar schwarze Haarsträhnen aus dem Blickfeld. Mein kleines Kartenhaus, welches ich mir gerade wieder aufgebaut hatte, stürzte zusammen. Vorsichtig verließ ich das Bett und schlich mich auf leisen Sohlen ins Bad. Ich versuchte, besonders leise zu sein, um Smoker nicht zu wecken, aber das Duschwasser würde wohl nicht so sorgsam sein. Beim Duschen fielen mir natürlich noch tausend Dinge ein. Sachen, die viel zu unsicher waren oder welche, über die ich mir noch gar keine Gedanken gemacht hatte. Auch während des Abtrocknens verschwanden die Sorgen nicht. Nein, vielmehr nahmen sie noch zu. Als meine Haare vom Wasser befreit waren, flocht ich sie zu einem strengen Zopf. Nur eine kurze Strähne lies ich lose in mein Gesicht baumeln. Mit schwerem Herzen musterte ich mein immer noch jungendliches Spiegelbild - einzig die steile Sorgenfalte auf meiner Stirn lies auf mein aufgewühltes Inneres schließen. Nachdem ich mit meiner Selbstanalyse fertig war, zog ich meine Admiralskleidung an – wenn ich Pech hatte, das letzte Mal. Ich warf noch einen kurzen Blick auf den erstaunlicherweise noch immer schlafenden Smoker und schloss dann leise meine weiß-goldene Tür. Mein Weg führte mich durch die Sternenbibliothek, direkt zum großen Saal und weiter in die Abteilung der Flaggoffiziere. Dort, wo die Pläne des Impel Downs aufbewahrt wurden. Keine Menschenseele war zu sehen, weder auf den Fluren des Hauptquartiers, noch in der Bibliothek. Auch wenn ich nicht wusste, wie früh es war – demnach war es sehr früh. Hastig holte ich sämtliche Bücher und Pläne aus den Regalen hervor und breitete sie auf einen der vorhandenen Schreibtischen aus. Die Baupläne wurden in einer großen Pappmaschemappe aufbewahrt und mit flinken Fingern öffnete ich den Verschluss. Ich nahm mir eine Stunde lang Zeit, um mir die geheimsten der geheimen Fallen zu merken. Dazu gehörte besonders das Gas, welches über ein großes Rohrsystem in Level 6 gepumpt werden konnte und die vielen Gitter aus Seestein. Weitere Zweifel zu meiner Entscheidung, die Teufelsfrucht zu essen, kamen auf. Damit war ich jetzt auch für Seesteine anfällig. Angestrengt rieb ich mir über die Augen. Aber nicht nur das! Es stand ja auch noch offen wie wir oder ich – das war ja auch noch nicht besprochen worden - ins Impel Down kommen. Aber ich musste es versuchen. Entschlossen verstaute ich alles sorgsam und achtete dabei, dass auch niemand verdacht schöpfen konnte. Schließlich gehörten die Pläne des Impel Downs nicht zu dem täglichen Lesestoff. Gerade als ich den Raum verlassen wollte, der bereits von den ersten Sonnenstrahlen erhellt wurde, kam mir noch etwas anderes in den Sinn. Es wäre sicherlich nicht schlecht über die eigenen Fähigkeiten Bescheid zu wissen. Warum war ich darauf nicht früher gekommen? Ah ja – ich wollte die Frucht nie essen und die letzten Tage haben sich schlicht und einfach die Ereignisse überschlagen. Ein Wunder, dass ich meinen Kopf noch nirgends hab liegen lassen. Zwei Reihen weiter direkt vor dem großen Fenster war es: das Buch der Teufelsfrüchte. Es war ziemlich alt und abgegriffen. Ein paar Blätter lagen bereits lose im Buch, aber dazu musste man berücksichtigen, wie lange dieses Buch bereits durch die Geschichte ging. Ich hatte sogar einmal gehört, dass es eine Zeit lang in Whitebeards Besitz war, bevor es hier nun seinen vorläufig letzten Platz bekommen hatte. Vorsichtig, um es nicht weiter zu beschädigen, schlug ich die erste Seite auf und blätterte umher, in der Hoffnung, das Abbild meiner Teufelsfrucht zu finden. Und tatsächlich – da war sie. Die Katsu Katsu no Mi. Sie gehörte eindeutig zu den Logiafrüchten – wenigstens ein Glücksgriff, allerdings war sich der unbekannte Autor da nicht ganz so sicher. Das schrieb er natürlich erst im zweiten Satz. Stirnrunzelnd las ich weiter. Es schien, als würde sie ein wenig aus dem Konzept fallen, da sie ebenfalls Paracemiamerkmale hatte. Dabei verwies er auf die Yami Yami no Mi. Diese war auch eine Logia mit Paracemiaeigenschaften. Im Geheimen fragte ich mich, woher der Autor all diese Dinge überhaupt wusste, doch meine Aufmerksamkeit wurde schnell wieder auf den Text vor mir gezogen. Besonders als das Wort „sofort“ und „heilen“ in einem Satz fiel. Katsu ist eine Ableitung des Wortes Seikatsu und bedeutete soviel wie „Leben“. Mit dieser Teufelsfrucht war ich also fähig, den Heilungsprozess anderer Menschen zu beeinflussen, jedoch nur sehr eingeschränkt und mit Folgen für mich. Das ist definitiv die Eigenschaft einer Paracemia! Ich meine, jeder kann sich etwas unter Eis, Licht oder Feuer vorstellen, aber Leben? Das konnte jedoch nicht einmal der Schriftsteller erklären. Seufzend stellte ich das Buch zurück. Vielleicht sollte ich es einfach mal ausprobieren? Nein, lieber nicht. Wenn der Autor sich geirrt hätte und etwas schief gehen würde, hätte ich mich selbst außer Gefecht gesetzt und meine geplante Rettung könnte ich vergessen. Gedankenverloren setzte ich mich auf den weinrot gepolsterten Ohrensessel am Fenster und betrachtete ein wenig die Orchideen, die auf dem Fensterbrett standen. Es gab keinen anderen Ort im Hauptquartier wo sie sonst wuchsen. Keiner der Gärtner hatte es je geschafft, sie außerhalb der Bibliothek zum Wachsen oder gar zum Blühen zu bringen. Wie verhext. Gyatso, einer unserer Gärtner, startete zwar immer wieder einen Versuch, aber die Orchidee direkt vor mir zeugte von seinem erneuten Scheitern. Ihre Blätter waren ganz runzlig und die weinroten Blüten mit weißen Tigerstreifen ließen die Köpfe hängen. Eine lag sogar schon neben dem Blumentopf. Mir tat es richtig Leid für die Pflanze, die doch so stolz und anmutig wirkte. Man könnte aber auch sagen, sie wäre arrogant, da sie nur an bestimmten Orten wachsen wollte. Spontan fiel mir dabei Boa Hancock ein und ich musste kichern. Die Frau war wie eine Orchidee – wunderschön, aber genau so eitel. Während ich so vor mich hin gluckste, fuhr ich mit meiner Hand über die Blätter, den Stängel bis hin zu den Blüten der Blume. Ich nahm eine der verdorrten in die Hand und beobachtete sie. Einen Moment lang geschah gar nichts, doch dann … Ich weiß nicht genau aber … – es wirkte wie im Zeitraffer. Die Blüte bekam wieder Farbe und verwuchs fest mit dem Stängel - aber nicht nur sie, auch die anderen folgten ihrem Beispiel. Sogar die Blätter wurden wieder kräftig und fest. Irritiert zog ich meine Hand zurück. War ich das gewesen? Zweifelnd berührte ich die Pflanze noch einmal, um noch einmal sicher zu gehen. Doch sie war tatsächlich gesund, so, als wäre nie etwas gewesen. Einzig die eingetrocknete Blüte neben dem Blumentopf zeugte noch von dem schlechten Zustand. Waren das meine Fähigkeiten? Kopfschüttelnd stand ich auf. Ja, das war Leben, doch ich sollte mich um zwei ganz andere Leben kümmern, anstatt hier zu experimentieren. Entschlossen wollte ich gehen, stockte doch aber bereits nach dem nächsten Schritt. Vielleicht war es ja doch möglich? Ergeben drehte ich mich noch einmal um und griff nach der verdorrten Blüte. Eine Weile starrte ich sie an, dabei sammelte ich all meine Konzentration und richtete sie auf die Blüte. Zuerst geschah nichts, doch dann öffnete sie sich wieder, wie zuvor die andere. Aber es hörte nicht mehr auf, die Blüte wuchs weiter, bildete Stängel, Blätter und sogar Wurzeln. Entsetzt ließ ich sie fallen. Ich war davon ausgegangen, nur die Blüte wieder zum Leben zu erwecken und nicht gleich eine ganze Pflanze zu erschaffen! Es schien, als wären diese Fähigkeiten doch ziemlich komplex, aber mir fehlte die Zeit, um mich weiter damit zu beschäftigen. Ich wollte mich - immer noch fassungslos - aus der Bibliothek schleichen, als mir die Orchidee am Boden wieder einfiel. Was sollte ich jetzt damit tun? Es wäre schon leicht auffällig, eine Blume einfach so auf dem Boden liegen zu lassen, insbesondere eine, die eigentlich nicht existierte. Nach einem kurzen Abwägen des Für und Wieders nahm ich sie einfach mit. Entschlossen packte ich sie an den Wurzeln und ging in mein Quartier zurück, um noch die restlichen Dinge mit Smoker zu klären. Der Weg gestaltete sich aber schwieriger, als erwartet, da die Orchidee einfach in meiner Hand weiter wuchs - und nicht nur das! Sie verwuchs fest mit meiner Hand! Ihre Wurzeln umschlangen mich zuerst und dann verschwanden sie teilweise in meiner Hand! Verzweifelt schüttelte ich meine verwachsene Rechte, um die Pflanze wieder loszuwerden, doch sie wurde nur größer, trieb immer mehr Blätter und Blüten. So ein Mist! Was sollte denn das jetzt? Wütend beschleunigte ich meine Schritte und knallte die Tür geräuschvoll zu, als ich mein Quartier erreicht hatte. Dabei dachte ich gar nicht daran, dass Smoker eventuell noch schlafen könnte, sondern versuchte stattdessen, die Orchidee von meiner Hand zu bekommen, in dem ich kräftig an ihr zog. „Geh weg!“, fauchte ich sie an. „Was denn?“, fragte Smoker und ich sah auf. Er stand beim Sofa und betrachtete die Kleidung für den Einbruch. „Na die Blume!“ Wütend hielt ich ihm meine Hand hin. „Wie hast du denn das geschafft?“ Verwirrt zupfte er an einer der Wurzeln, die aus meinem Zeigefinger wuchs. „Ich habe von einer Teufelsfrucht gegessen.“, knirschte ich missmutig. „Einer Teufelsfrucht?“ „Ja, von der Katsu Katsu no Mi. Ich wollte sie ein wenig ausprobieren und da habe ich eine verdorrte Blüte wieder zum Leben erweckt. Leider ging der Schuss irgendwie nach hinten los und es ist eine ganze Orchidee geworden, die gerade mit mir verwächst!“. Bei den letzten Worten versuchte ich sie erneut von der Hand zu bekommen, indem ich ihr ein paar Blätter abriss. Doch zu meinem Leidwesen wuchsen diese Augenblicklich nach. „OH MAN!“ Egal wie sehr ich mich abmühte, die Pflanze tat, was sie wollte! Eine Weile sah Smoker mir zu, griff dann aber doch ein. „Halt still!“, befahl er und hielt meine zerstörerische rechte Hand fest. „Es sind deine Teufelskräfte, also konzentriere dich darauf, dass es aufhört zu wachsen! Mit deinem Gezappel wird es nicht besser!“. Mir gefiel sein strenger Ton nicht, doch ich sah ein, dass er vermutlich Recht haben könnte - und das störte mich fast noch mehr. Missmutig gehorchte ich und die Pflanze fiel einfach zu Boden. Großartig, jetzt lag eine Mutantenorchidee in meinem Quartier. Smoker nickte zufrieden und betrachtete die Pflanze genauer. „Du kannst also Pflanzen damit beeinflussen.“ „Anscheinend“, grummelte ich und zog mir ein paar Wurzeln aus der Hand. Es war ein komisches Gefühl und meine ganze Hand kribbelte bei jeder Wurzel, die ich entfernte. „Eine Paracemia oder Logia?“, fragte er und sah auf. „Logia – laut dem Buch.“ „Dann wundert es mich nicht, dass die Orchidee in deiner Hand gewachsen ist.“ „Schön für dich!“, brummte ich. Schlecht gelaunt setzte ich mich in den Sessel gegenüber dem Sofa mit den Klamotten. Smoker folgte dem Beispiel, setzte sich aber auf den niedrigen Glastisch. „Da gibt es noch einiges zu bereden“, fing er an. „Du hast Recht“, stimmte ich ihm zu und stützte meinen Kopf auf die Hand. „Du hast hier zwei Kleidergarnituren. Ich nehme an, du hattest vor, mit mir einzubrechen, nicht wahr?“, fragte er ernst. „Ja, das hatte ich. Habe ich auch immer noch“ Smoker antwortete nicht sofort, sondern überlegte noch eine Zeit lang. „Sollte ich mitkommen - und nur falls -, ist dir doch hoffentlich klar, dass du das nie wieder zurückzahlen kannst? Mit keinem Gefallen der Welt?“, stellte er klar. „Vermutlich“, war meine einsilbige Antwort. Smoker musterte mich einen Moment lang und zündete sich dabei doch tatsächlich eine Zigarre an. Verärgert, fast schon wütend, sah ich ihm zu. „Du weißt auch, dass ich das nicht leiden kann?“ Wissend lächelte er mich an. „Ich weiß, aber du verlangst da ganz schön viel von mir!“. Seufzend blickte ich zu Boden. Er hatte Recht - und wieso hat er eigentlich schon wieder Recht? Kann nicht auch einmal ich im Recht liegen oder nicht ganz so hilflos wirken? Ja, denn immer, wenn er in meiner Nähe war, hatte ich das Gefühl, vollkommen wehrlos zu sein. Vermutlich war das der „Liebes – Murphy Law – Effekt“. „Weißt du schon, wie wir ins Impel Down kommen?“ Irritiert sah ich auf. War das ein „Ja“? „So halbwegs habe ich da eine Vorstellung“, begann ich. „Wir werden ins Sabaody Archipel zum Ausbildungszentrum des Hauptquartiers fahren. Dort werden die Verpflegungsschiffe des Impel Downs beladen. Es herrschen zwar strenge Sicherheitsmaßnahmen, aber wenn man sie kennt, kann man sie umgehen!“, erklärte ich ihm. „Du willst praktisch als blinder Passagier ins Impel Down fahren - und dann?“, hackte er nach. „Kopf durch die Wand“ antwortete ich ziemlich trocken. „Wie bitte?“ „Zur Sicherheit müssen die Schiffe dort zwei Tage vor Anker liegen, dabei werden sie von oben bis unten durchsucht. Die Ware wird das übrigens auch. Das ist die einzige Möglichkeit, um hinein zu kommen. Aber Ruffy hat da schon gute Vorarbeit geleistet! Soweit ich Magellan kenne, wird er ihn nicht als Bedrohung ansehen, sondern als Unruhestifter. Demnach wird er das Impel Down nicht abriegeln - vielmehr versuchen, das Ganze intern zu regeln. Während die Anderen alle mit Ruffy beschäftigt sind, brechen wir oben ein und folgen einfach der Spur der Verwüstung, die meine Bruder bereits angerichtet hat.“ „Wir?“ „Entschuldige, das ist noch nicht sicher. Aber ich habe es so für mich geplant, also, so werde ich ein brechen.“, korrigierte ich mich. „Na gut. Das klingt noch ganz logisch. Aber wie willst du wieder ausbrechen? Das Impel Down liegt im Calm Belt, falls du das vergessen hast.“ „Da gibt es leider nur das Tor der Gerechtigkeit als Möglichkeit und das ist auch der eher, na ja, sagen wir „unsichere Teil“ des Plans.“ „Unsicher?“ „Ja.“ „Mina“, fing Smoker an und legte dabei seine Hand auf meinen Oberschenkel, „Ich denke es ist an der Zeit dich zu fragen, ob du noch ganz dicht bist.“ „Vielen Dank für dein Vertrauen!“, fauchte ich ihn an und schlug seine Hand weg. „Du riskierst eine Menge für deine Brüder, inzwischen sind ja beide im Impel Down. Ist dir eigentlich klar, was du alles verlieren könntest?“ „Natürlich weiß ich das - schließlich lebe ich nicht hinter dem Mond. Aber meine Brüder bedeuten mir alles, ich muss es einfach tun! Egal, was es kostet! Und sollte ich auffliegen, dann ist das heute der letzte Tag, an dem du mich lebend sehen wirst. Ich werde mich nämlich nicht gefangen nehmen lassen, um dann Senghok vorgeführt zu werden. Oh nein! Lieber sterbe ich!“ Entschlossen stand ich auf und sah Smoker dabei fest in die Augen. „Ich kann dich nicht dazu bringen, den Plan fallen zu lassen?“, fragte mich Smoker noch einmal mit einem traurigen Unterton. „Nein, auf gar keinen Fall!“ „Ich habe schon immer gewusst, dass du mein Ende sein wirst!“ Erschöpft sah Smoker auf. „Du tust so, als würde ich dich zum Mitkommen zwingen!“ „Das tust du auch!“ Auch er stand auf und sah mir dabei fest in die Augen. „Du hast keine Ahnung, wie du da wieder rauskommen willst, aber du gehst rein. Ich glaube kaum, dass dein Anhang namens Ao Kiji dich begleiten wird, oder? Wer passt dann auf dich auf? Kannst du mir das mal erklären? Du stolperst doch hier schon über deine eigenen Beine!“ Damit zeigte er auf die Monsterorchidee neben dem Sessel. „Dein Timing für eine Teufelskraft ist mehr als schlecht! Du brauchst da jemanden, der auf deine neuen Fähigkeiten und dich aufpasst!“ „Und du tust schon wieder so, als wäre ich zu nichts fähig!“ Wütend bohrte ich meinen Zeigefinger in seine Brust. „Bevormunde mich nicht schon wieder! Außerdem kann ich gut auf mich selbst aufpassen!“ „Das hast du ja wunderbar unter Beweis gestellt! An einer Scherbe wärst du fast gestorben!“ „Das war ein Versehen!“ „Toll. Bei dir ist alles ein Versehen!“ Smoker stand kurz davor, den Bogen zu überspannen. Ich ließ mich gerne von ihm bis zu einem gewissen Grad bevormunden, aber jetzt übertrieb er deutlich. Die Sache war ziemlich schlecht geplant, aber mir fehlten neben den Möglichkeiten auch die Zeit und das wusste er. Zornig drehte ich mich um und tigerte unruhig durch den Raum. „Wenn es dir nicht passt, dann sage ich dir nur eins: Da hat der Zimmermann das Loch gelassen!“ Aufgebracht zeigte ich auf die Tür. „Was bist du nur für ein stures Weibsstück!“, schimpfte Smoker und packte die Kleidung, welche ich für ihn besorgt hatte. „Also wann?“ So schnell hatte Smoker gar nicht schauen können, da flog ein Stöckelschuh auf ihn zu. Leider machte ich dem Frauenbild mal wieder alle Ehre und verfehlte ihn ein gutes Stück, dabei durchbrach der Schuh mit einem Klirren die Fensterscheibe. Ein lautes „Au“ von draußen bestätigte, dass ich zumindest jemanden getroffen hatte, obwohl mein eigentliches Ziel verschont blieb. „Du!“, drohte ich ihm gefährlich. Dabei musste ich mich schwer zusammenreißen, um nicht einen richtigen Streit vom Zaun zu brechen. Um mich ein wenig zu beruhigen atmete ich ein paar Mal kräftig durch, bevor ich weiter sprach. „Zehn Uhr. Westpier. Flying Charon.“, presste ich hervor. Smoker nickte und verschwand ohne ein weiteres Wort. Wütend kickte ich meine Monsterorchidee durch den Raum. Das konnte auch nur er! Es gab keinen Menschen, aber wirklich keinen Menschen auf dieser Welt, der mich so zur Weißglut treiben konnte wie Smoker. Immer noch aufgebracht sah ich auf die Uhr, die am Nachtkästchen stand. Noch eine Stunde bist es soweit war! Ich packte die Kleidung in einen Rucksack und wickelte das Schwert in ein schwarzes Tuch ein. Alle würden denken zum Schutz oder weil es wertvoll war, aber in Wirklichkeit sollte man das Katana später nicht erkennen können. Ich wollte noch einmal alles, soweit es möglich war, gedanklich durchgehen, doch ein knurrender Magen lenkte mich ab. Na, dann würde ich mal das Familienhobby der Monkeys frönen und Frühstücken gehen. Doch zuerst fischte ich noch einen neuen Schuh aus meinem Schrank. Auf dem Weg zur Kantine begegnete ich glücklicherweise Hina, die zwar mürrisch schaute, aber es war trotzdem schön, sie noch einmal zu sehen, bevor ich aufbrach. „Hina wünscht Mina einen Guten Morgen.“, grüßte sie mich und zündete sich dabei eine Zigarette an. „Morgen Hina.“, lächelte ich. „Auf dem Weg zum Frühstück?“ Sie nickte nur. Da war aber jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden, wenn sie nicht einmal mit mir reden wollte. Zum Pech zweier junger Burschen. Als wir gerade um die Ecke bogen, rannte ein blonder Matrose in sie und ein etwas kleinerer mit einem gelben Stirnband in mich hinein. Der blonde Matrose stolperte und fiel - ebenso wie sein Kollege - nach hinten. Ich konnte schon sehen, wie Hina sich aufplusterte und gleich würden beide entweder quer durch die Gänge fliegen oder an einer Wand hängen. „Oh äh tut uns Leid Miss Hina!“, entschuldigte sich der Blonde und war schon kurz vor der Ohnmacht. „Wirklich …es war unsere Schuld, nicht war Corby?“ „Ja, ja.“, bestätigte der, der Corby hieß. „War keine Absicht!“. Beschwichtigend hob er die Arme, doch es half nichts. Im Stillen taten mir die beiden ja furchtbar Leid. Als Hina, nachdem sie mit beiden fertig war, weiter Richtung Kantine ging, blieb ich kurz mitleidig vor beiden stehen. Hina hatte sich entschieden, dass beide ganz hervorragend zu den Vorhängen an den Fenstern passten. „Also“, Ich zeigte auf die Fesseln, „Das tut mir Leid. Echt. Hina ist heute mit dem falschen Fuß aufgestanden und ich meine, ihr habt euch ja entschuldigt!“ „Keine Problem, Ma’am. Wir … wir schaffen das schon irgendwie.“, lächelte Corby zuversichtlich. „Natürlich.“, kam es zynisch von dem Blonden, dessen Name ich immer noch nicht wusste. „Vizeadmiral Garp wird uns kurz und klein hauen, wenn wir zu spät kommen.“ Ach Herrje, das waren die zwei jungen Kerle, die mein Opa unter die Fittiche genommen hatte. „Da habt ihr Recht, das wird er!“, stimmte ich ihm zu. „Habt ihr zwei gewusst, dass Unpünktlichkeit respektlos ist?“ Beide erbleichten augenblicklich. Oh ja, die kannten Opa schon sehr gut. „Bitte hilf uns!“, flehte der Blonde auch gleich drauf los. „Bitteeeee!“. „Sei still Helmeppo! Sie steht bestimmt im Rang über uns!“, flüsterte Corby ihm leise zu, nur nicht leise genug. „Ja, da hat er Recht.“, nickte ich bestätigend. „Eine Admirälin zu duzen ist ziemlich respektlos!“ Helmeppo war drauf und dran, ohnmächtig zu werden. Es gab nur eine Admirälin und die war auch noch mit Garp verwand. Es schien, als würde diese Tatsache beiden sofort bewusst werden, aber nur Corby behielt ein wenig die Fassung. „Das … das tut mir Leid! Ich entschuldige mich für Helmeppo!“, bat er. Als ich wieder zu dem Blonden sah, na ja, der war nicht mehr ansprechbar. „Wieso?“, fragte ich nach. Eigentlich war es ja ersichtlich. „Weil, äh, na ja. Wir sind Freunde und ich … ich … also … bitte verzeihen Sie ihm!“ Hatten die zwei wirklich Angst vor mir? Okay, Helmeppo hatte ich definitiv außer Gefecht gesetzt, aber ich meine, ich bin doch ganz lieb. Ab und zu zumindest. „Schon vergessen!“, lächelte ich aufmunternd. „Aber das mit meinem Großvater müsst ihr selbst klären.“ „Da … danke Ma’am!“, seufzte Corby erleichtert. „Viel Glück!“, wünschte ich ihnen noch, bevor ich Hina in die Kantine folgte. „Halt, warten sie Ma’am! Sind Sie wirklich mit Vizea …“, rief er mir noch hinterher, doch ich hielt nicht an, sondern ging einfach weiter. Dieser Corby hatte so etwas Entschlossenes ans sich. Beide mussten etwas haben, sonst würde Opa sich nicht um sie kümmern. Sollte ich das alles hier überleben, würde ich ihn mir mal genauer ansehen. Außerdem brauchte ich auch noch so ein Anhängsel wie Tashigi es für Smoker war. Das Frühstück verlief ziemlich still und Hina verlor weder über den Vorfall gerade eben ein Wort, noch über meine bevorstehenden Abreise. Erst als ich mir das letzte Stück Brot in den Mund schob und aufstand sprach sie noch einmal mit mir. „Hina hat alles erledigt und Mina“, sie sah mir fest in die Augen, „komm heil wieder zurück!“ Hina lächelte schwach - auch sie glaubte nicht wirklich an einen Erfolg, aber sie hatte es genauso wie Smoker nicht geschafft, mir das Ganze auszureden. „Mach ich!“, versprach ich ihr. Auf meinem Rückweg hingen Helmepoo und Corby immer noch an der Wand und versuchten verzweifelt, sich zu befreien. Ich winkte ihnen freundlich zu, half aber nicht. In meinem Quartier angekommen schnappte ich mir Schwert sowie Tasche und ging schnellen Schrittes Richtung Westpier. Auf dem Weg dorthin begegnete ich noch meinem wütenden Großvater, der vor sich hin schimpfte. Ich nickte ihm zu und meinte noch: „Sei nicht so hart mit ihnen!“ Er blieb verwirrt stehen, so, als hätte er das Gesagte nicht verstanden. Das würde er noch zeitig. Ich kümmerte mich nicht weiter um ihn, ebenso wenig wie um all die anderen Personen, denen ich begegnete. Ein paar wollten mir sogar noch ein Gespräch aufs Auge drücken, doch ich wimmelte sie alle mit einem „Keine Zeit.“ ab. Als ich ankam, war Smoker bereits auf dem Schiff, auch die Matrosen waren alle schon auf ihren Posten. Sie warteten nur noch auf mich. Mit einem Satz sprang ich auf das Dollbord und nickte Kapitän Shuu zu, der daraufhin ein paar Befehle gab. Schweigend ging ich zu Smoker. Wir sprachen kein Wort, auch während der Überfahrt zum Sabaody Archipel nicht. Es war nicht das gewöhnliche, ruhige Schweigen zwischen uns, sondern eher das wütende. Wo keiner von uns seinen Fehler einsah oder er sich einfach nicht entschuldigen wollte. Ich hatte die Stille bereits nach fünf Minuten satt, aber ich fand, Smoker war definitiv übers Ziel hinaus geschossen. Also hielt ich verbissen meinen Mund. Wir waren ganze vier Stunden unterwegs bevor wir, dass Archipel erreichten und noch eine weitere um sie zu umrunden. „Ma’am?“, fragte Shuu und holte mich aus meinen Gedanken zurück. „Ja?“ „Wir sind an den angegeben Koordinaten angekommen.“ „Gut, Flottillenadmiral Smoker und ich werden hier von Bord gehen!“ „Sind Sie sicher, dass Sie alleine gehen wollen?“ „Je mehr Leute, Kapitän, desto auffälliger wird es und wir sind hier wegen einem geheimen Auftrag.“ „Das weiß ich, Ma’am, aber ich …“ „Kein Aber! Das hier sind Rekruten für das Ausbildungszentrum, was sollen wir mit denen anfangen? Und ohne Kapitän kommen die auch nie an!“ „Wie Sie wünschen, Gin Tora.“, gab er sich geschlagen. Er lenkte das Schiff so nah wie möglich an eine der Mangroven hin, ohne dabei vor Anker gehen müssen. Gekonnt sprangen wir beide von Bord und verschwanden im Archipel. Als wir außer Sicht waren, erhöhte ich mein Tempo und rannte voraus. „Wo gehen wir hin?“, fragte Smoker, der aufgeholt hatte und nun neben mir her lief. „Bottakuri Bar. Dort können wir unsere Marinekleidung lassen!“, antwortete ich ihm und wie auf einen Befehl hin konnte man die kleine Bar, die mitten im Nirgendwo stand, sehen. „Wir sind im Gesetzlosen Bereich?“ „Natürlich! Hast du geglaubt, ich würde ein Zimmer im Hotel mieten?“, fragte ich ihn zynisch. „Nein, nicht wirklich.“, brummte er. Voller Elan warf ich die Tür zur Bar auf. „Hey Shacky!“, grinste ich die Barkeeperin an. „Oh Hallo Okta!“ Verwirrt stoppte ich vor dem Bett des verletzten Fischmenschen – gerade noch so. „Mina?“, fragten beide aus einem Mund. „Mina? Wer ist das?“, fragte die Meerjungfrau. Verwirrt sah sie mich an, welche an Oktas Bett saß. Der nicht allzu große Schankraum der Bottakuri Bar wirkte stark überfüllt, mit dem Bett in der Mitte auf dem ein nicht ganz so gesunder Okta lag und der grünhaarigen Meerjungfrau mit dem Reaggie Seestern. Ich hatte das Gefühl wie nach einer langen Reise nach Hause zu kommen und am liebsten hätte ich mich zur Theke gesetzt um mit Shacky über die gute alte Zeit zu reden. Dabei fällt mir auf: Wo ist Rayleigh? So wie das hier aussieht kann er eigentlich nicht weit sein, schließlich ist Okta ja auch einer seiner guten Freunde. Doch mir fehlte für weitere Gedanken und Antworten die Zeit, also überspielte ich ihre Frage. „Komm schon Smoker!“ Ich zog ihn am Ärmel die Treppe hoch. Auch er schien total verwirrt zu sein. „Du kennst die Leute hier?“, fragte er. „Ja, natürlich! Hier haben Rayleigh und ich immer trainiert!“, klärte ich ihn auf. „Da hinten ist das Bad, dort kannst du dich umziehen!“ Ohne ein weiteres Wort verschwand ich in meinem alten Zimmer und zog mir meine Kleidung an. Gerade als ich mir die schwarze Jeans überstreifte, kam Shacky ins Zimmer. „Was ist los?“, waren ihre ersten verwirrten Worte. „Oh, ich muss meine Kleidung hier lassen. Stört dich doch nicht oder?“. Ich ignorierte ihre Frage ziemlich gut und schnürte mir als nächstes die schwarzen Stiefel. Shacky ahnte, dass sie nicht viel aus mir rauskriegen würde, also änderte sie die Taktik, indem sie mir den Mantel, den ich gerade anziehen wollte, wegnahm. „Antworten.“, befahl sie streng. „Okay, also meine Brüder sind im Impel Down. Ich will sie befreien, darf aber nicht gesehen werden, logisch oder? Um 16 Uhr fährt ein Versorgungsschiff vom Stützpunkt hier zum Impel Down. Smoker und ich schleichen uns an Bord und brechen dann ein. Alles klar?“, ratterte ich die Kurzfassung runter und entriss ihr den Mantel. „Hast du nicht mehr alle Tassen im Schrank?“, fauchte sie entsetzt. „Das haben mich heute schon mehrere gefragt. Aber ich kann meine Brüder nicht im Stich lassen! Ende der Diskussion!“ Schnell schlüpfte ich ihn den schwarzen Mantel und knöpfte ihn zu; danach befestigte ich das Katana an ihm und zum Schluss zog ich mir noch schwarze Lederhandschuhe über. „Okay und wer ist der Kerl?“ „Smoker.“ „Der Smoker?“, wissend hob sie eine Augenbraue. „Ja, der!“, nickte ich genervt. „Hübsch.“, lächelte sie und zog an ihrer Zigarette. „Ich hab keine Zeit für Smalltalk, Shacky. Tut mir Leid, aber …“ „Du musst los ich versteh schon. Grüß Monkey-chan von mir wenn du ihn siehst!“, rief sie mir hinterher, als ich die Treppe hinunter rannte. „Monkey-chan?“ Verwirrt stoppte ich vor Okta und drehte mich zu ihr um. „Ja, er war hier und hat Rayleigh gebeten, sein Schiff zu ummanteln“, erklärte sie mir und nahm ihren Platz hinter der Theke wieder ein. „Ruffy? Weißt du etwas über ihn?“. Erwartungsvoll sah mich die Meerjungfrau an. „Wer bist du denn überhaupt?“, fragte ich sie ein wenig spitz. „Oh, entschuldige. Ich bin Kamy und Ruffy hat mich gerettet. Sag, weißt du etwas über ihn?“ „Genau gibt es etwas Neues?“, hackte der Seestern nach. „Ein sprechender Seestern?“. Entsetzt sah ich ihn an. „Das ist Pappag.“, kam es von Rayleigh, der gerade durch die Tür trat. Er hielt eine Rumflasche in der Hand und wirkte allgemein betrübt. „Können wir?“ Abrupt drehte ich mich zu Smoker um, der fertig angezogen hinter mir stand. Als Waffe hatte er seine Jitte gewählt, was mir nicht sonderlich gefiel, da es seine Standartwaffe war. Ich hoffte niemand würde die Ähnlichkeit zu Smoker auffallen und ihn anhand seiner Waffe überführen. „Ich ähm …“ Irritiert sah ich zwischen den anwesenden Personen hin und her. Es schien so, als würden sie alle Ruffy kennen. Etwas überfordert blickte ich Rayleigh an. „Klär mich auf!“, bat ich ihn. „Mina … es …“ Er seufzte, „Vor einigen Tagen tauchte Ruffy hier auf und bat mich, sein Schiff zu ummanteln, doch bevor ich das tun konnte wurden er und seine Crew von Ki Zaru angegriffen. Ich nehme an, du hast von dem Vorfall in dem Human Shop gehört!?“ „Nein, das habe ich nicht. War ziemlich viel los letzte Woche!“ „Ruffy hat einen Weltaristokraten angegriffen, weil er mich beschützen wollte.“, antwortete Okta statt Rayleigh und sah bestürzt zu Boden. Nun, das erklärte vermutlich Oktas Verletzungen. „Typisch Strohhut.“, flüsterte Smoker neben mir, doch bevor er noch weiter reden konnte, hielt ich ihm eine Hand vor dem Mund und sah Rayleigh wieder an. „Bartholomäus Bar hat seine ganze Bande zerschlagen, inklusive Ruffy. Ich konnte ihn nicht retten. Verzeih mir.“ Niedergeschlagen lief er an mir vorbei und setzte sich an die Bar. „WAS?“, schrieen Kamy, Okta und Pappag gleichzeitig. „Ich weiß nicht einmal ob sie noch leben.“, erzählte er weiter. „Ruffy lebt!“ „Er lebt?“, Rayleigh setzte die Rumflasche ab und sah mich an. „Wirklich?“, fragte Kamy und lächelte dabei erleichtert. „Ja.“, bestätigte ich. „Er ist ins Impel Down eingebrochen - was ich übrigens auch machen werde, um ihn und Ace zu befreien!“ Totenstille - bis Rayleigh zu lachen begann. „Ich habe nichts anderes erwartet – weder von dir noch von deinem Bruder!“, lachte er. „Na dann viel Glück!“ „BRUDER?“, wieder brüllten Kamy, Okta und Pappag zeitgleich in mein Ohr. „Danke Rayleigh-sensei! Aber jetzt müssen wir los, sonst verpassen wir unser Ticket in die Hölle.“. Ohne auf die Frage der Meereswesen einzugehen, durchquerte ich den kreisrunden Raum. „Macht’s gut!“ Zum Abschied winkte ich noch, aber dann mussten wir wirklich los und zwar schnell! Noch eine halbe Stunde bis zum Ablegen des Schiffes. Auf halber Strecke zog ich mir die Kapuze tief ins Gesicht und Smoker tat es mir gleich. Irgendwie war es schon lustig, dass ausgerechnet Ruffy Rayleigh bereits kennen gelernt und auch noch Eindruck hinterlassen hatte. „Das war Rayleigh?“, fragte Smoker mich nach einer Weile. „Ja, zu ihm bin ich jede Nacht gegangen.“. Damit war das Thema erledigt und wir konzentrierten uns wieder auf den Weg Außer Atem kamen wir am Sabaody Stützpunkt an und sprangen sogleich auf eines der Dächer. „Wir brauchen ein Ablenkungsmanöver, um an Bord des Schiffes zu kommen“, erklärte ich Smoker, der kaum merklich nickte. „Siehst du das Haus dort hinten?“ Dabei zeigte ich auf den einzigen Flachbau im Stützpunkt. Mit seinen 26 Gebäudeflügeln und der Offiziersschule war es schon ein beeindruckender Gebäudekomplex. Es herrschte reger Betrieb in den Gängen, Straßen und auf den Sportplätzen. Was nicht gut war. Denn es war helllichter Tag und die Wahrscheinlichkeit, entdeckt zu werden, wurde dadurch nicht gerade geringer. „Das Gefängnis?“, fragte er. „Genau. Lass uns ein wenig Chaos stiften.“ „Na, da bist du ja genau die Richtige!“ Ich hätte schwören können, dass er unter seiner Kapuze grinste, aber mir blieb nicht viel Zeit, um weiter darüber nachzudenken. Entschlossen konzentrierte ich mich auf mein Haki und ließ eine schwache, aber dafür große Welle durch den Stützpunkt gleiten. „Jetzt müssen wir nicht mehr so vorsichtig sein. Die Wachen sollten alle ausgeschaltet sein!“ „Gut.“, antworte Smoker und sprang zum nächsten Dach. Schnell folgten wir ihm und als wir das Gefängnis erreicht hatten, löste ich eine weitere Hakiwelle aus, diesmal eine kleine, aber besonders starke. Die Fenster des flachen Gebäudes zersprangen als erstes, danach brach der fordere Teil der Mauern ein. Es war, als würde man eine Dose in der Hand zerdrücken, nur tat ich es hier mit einem Gefängnis. Meine Hoffnung lag darauf, dass es für die Gitterstäbe der Zellen reichte. Keine fünf Minuten später war auch schon der Alarm zu hören. Die übrigen, noch wachen Soldaten rannten Richtung Gefängnis und die Insassen liefen weg. Das gewünschte Chaos brach aus. „Braves Mädchen!“, lobte mich Smoker und wir überquerten die Dächer Richtung Hafen. Dort angekommen gingen wir in Deckung und sahen, wie ausnahmslos alle Soldaten ihre Waffen hervorholten und zum Gefängnis eilten. „Irgendetwas hat die Haftanstalt zerstört!“ „Ja, aber es war keine Explosion. Das Gebäude ist einfach zusammen gefallen!“ „Was ist mit den Wächtern?“ „Ohnmächtig, aber nicht nur sie. Viele Rekruten sind mitten in der Arbeit umgefallen!“ „Ein Angriff?“ „Wir müssen das Hauptquartier informieren!“ Als die Stimmen sich von unserem Standort entfernt hatten, sprangen wir vom Dach und versteckten uns hinter ein paar Fässern. Der Hafen war verlassen, so wie es geplant war. Zahllose eisenbeschlagene Fässer, Säcke und Kisten standen herum. Vermutlich handelte es sich hier um die Ladung für das Impel Down. Neben der Karavelle von Kapitän Shuu lag ein größeres Schiff, so wie es aussah eine Galleone, mit einer zweiten Flagge, welche das Marinesymbol zeigte. Auf dieser war das Zeichen des größten Gefängnisses der Welt, dem Impel Down. Dabei handelte es sich um die zwei Initialen "ID" übereinander, welche für die Anfangsbuchstaben des Wortes Impel Down stehen. Zudem sind ein Flügel und eine Krone daran angebracht. Noch einmal sahen Smoker und ich uns um, bevor wir uns an Bord schlichen und in einem der bereits gefüllten Lagerräume versteckten. Dieser wurde nur von ein paar Laternen erleuchtet, von denen ich aber alle bis auf zwei löschte. „Hoffentlich durchsuchen sie den Lagerraum nicht noch einmal, bevor wir losfahren.“, flüsterte Smoker mir besorgt zu, als ich zurückkehrte. „Smoker“, fing ich an und setzte mich neben ihn. „Von jetzt an gibt es nur noch hoffentlich. Wir können nicht mehr zurück, ohne in Erklärungsnot zu geraten. Es gibt nur noch das jetzt!“ Seufzend legte er seinen Arm um mich. „Mina, bitte tu mir einen Gefallen, ja?“, bat er und zog mich dabei fester zu sich ran. „Stirb nicht.“ „Das sagt der Richtige!“ „Mina!“ „Ich streng mich an, in Ordnung? Aber du auch … bitte“. Während ich das sagte lehnte ich mich an seiner Schulter an. „Und Smoker?“ „Hm?“ „Danke!“ Meine Lippen suchten in diesem schummrigen Licht nach seinen und fanden sie auch. Es war ein schöner, beruhigender Kuss und vor allem konnte ich aus ihm Kraft schöpfen. Ich war einerseits so froh, dass er mich begleitete, aber anderseits machte ich mir auch Sorgen, dass er entdeckt werden könnte oder gar sein Leben lassen würde. Bei diesem unangenehmen Gedanken kuschelte ich mich fester an Smoker heran. Der schien meine aufkommende Angst zu spüren und umarmte mich fester, um mir Trost und Hoffnung zu spenden. Bevor die „Styx“ den Hafen verließ, wurden die Frachträume tatsächlich noch einmal kontrolliert, aber nur oberflächlich und so wurden wir glücklicherweise nicht entdeckt. Erst als der Wärter, welcher vom Impel Down geschickt worden war, den Raum verlassen hatte, wagte ich es, wieder zu atmen. „Ach, ist man nervös?“, flüsterte Smoker mir frech ins Ohr. „Nein wie kommst du den darauf?“, antwortete ich sarkastisch. „War nur so eine Ahnung.“ Nach diesem etwas aufheiternden Gespräch schwiegen wir und das über die ganze Fahrt. Jeder war in seinen Gedanken versunken, machte sich seine Sorgen und dachte über die Zukunft nach - was und vor allem wie sie es bringen würde. Lebendig oder Tod? Pirat oder Offizier? Doch letztendlich saßen wir immer noch beide, eng umschlungen, in einem dunklen Lagerraum und waren drauf und dran in das Tiefseegefängnis, dem Impel Down, einzubrechen. Ich hatte schon kurz nach dem Ablegen jegliches Zeitgefühl verloren und so schreckte ich auf, als laute Stimmen und Schritte auf uns zukamen. Nun, nicht direkt auf uns. Es schien vielmehr, als würde der Lagerraum neben uns als erstes geleert werden. „Endstation.“, wisperte ich Smoker zu. „Scheint so. Ich schlage vor von nun an reden wir uns nicht mehr mit Namen an!“ „Gute Idee. Aber wie soll ich dich dann rufen?“, fragte ich ihn. „Moku.“, bestimmte er. „Ist das nicht etwas arg einfach?“ „Das wäre es, wenn ich meine Teufelskräfte nutzen würde. Das tue ich aber nicht, genau so wenig wie du, Katsu.“ „Sehr schön. Ich wollte schon immer eine Eigenschaft sein!“ „Fängst du schon wieder an!“, knurrte er leise. „Du lässt es ja auch zu!“, neckte ich ihn. „Du bist wie dein kleiner Bruder! Nur ihr zwei könnt das!“ „Dankeschön!“ Ich küsste ihn kurz auf den Mund und erhob mich dann. „Also Moku lass uns meine Strategie ausprobieren!“ „Kopf durch die Wand ist keine Strategie!“, belehrte er mich und stand ebenfalls auf. „Bei Ruffy klappt sie aber ziemlich gut. Denk doch nur an Enies Lobby!“ „Der Junge hatte nur unverschämtes Glück!“ „Na dann solltest du beten, dass davon auch etwas auf uns abfällt!“ Smoker brummte unzufrieden, aber beließ es dabei. Vorsichtig schlichen wir zu Tür, doch bevor ich sie öffnen konnte, wurde diese auch schon aufgerissen. Einen Moment lang starrte der Wächter mich entsetzt an - ich ihn übrigens auch. Noch bevor er um Hilfe rufen konnte, hatte Smoker ihn schon mit einem kräftigen Schlag ins Gesicht quer durchs Schiff fliegen lassen. Etwas fassungslos sah ich ihn an. Und als Antwort kam nur ein: „Du hast ja gesagt: Kopf durch die Wand!“ Prima. Smoker hätte auch gleich durch die „Styx“ rufen können: „Wir brechen ein!“. Ja, ich denke das hätte genau den gleichen Effekt gehabt. Denn kurz nach dem Freiflug tauchten Unmengen an Wärtern auf. Zum Glück brauchten sie einem Moment um zu begreifen, was hier vor sich ging. Wer wäre denn schon so größenwahnsinnig und bricht freiwillig in das größte Gefängnis der Welt ein? Diese Zeit nutzten wir, um schnurstracks an Deck zu rennen, wo wir natürlich auch gleich im Zentrum der Aufmerksamkeit standen. Zwei ganz in schwarz gekleideten Menschen mit Kapuzen, die das Gesicht verdeckten, waren schon etwas auffällig. Aber nur leicht. Smoker nahm seine Jitte vom Rücken und ich zog mein Schwert. „Wir haben keine Zeit, uns mit denen Rumzuschlagen!“, rief ich ihm zu, als er die ersten drei Wärter erledigte, während ich ebenfalls schon den zweiten zu Boden schickte. Ein heilloses Durcheinander brach aus, da die Wärter immer wieder „Eindringlinge!“ brüllten. Kurz darauf tauchten schon die ersten Blugori auf, welche durch das große eisenbeschlagene Holztor kamen. „Wir müssen los. JETZT!“, schrie ich über die Menge zu Smoker. Wie einen Ball schlug ich den Wärter direkt vor mir weg. Die Kerle waren keine Gegner, weder für mich, noch für Smoker. Aber die Blugori waren da schon andere Kaliber - nicht, dass sie uns gefährlich werden könnten. Aber wir hatten nicht nur einen weiten Weg vor uns, wir mussten schließlich auch wieder zurück. Schnell sprang ich auf die Rehling und von dort aus auf die Zugbrücke. Schon während meines Sprunges holte ich zum Schlag aus und fegte zwei Blugori auf einmal weg. Smoker nahm den Weg über die Gangway und schlug sich den Weg mit seiner Jitte frei. Bis wir endlich das große Tor passieren konnten. Sofort überkam mich wieder dieses ungute Gefühl, welches wie eine eiskalte Hand nach meinem Herzen griff. Die Fackeln an den dunklen Wänden flackerten unruhig hin und her, während immer mehr Rufe laut wurden. Noch mehr Wärter waren auf den Weg hierher. „Komm schon!“, rief Smoker und zog mich, geistesgegenwärtig wie er war, weiter nach rechts. „Wir haben keine Zeit, um uns über irgendwas den Kopf zu zerbrechen!“ Ich zerbrach mir nicht den Kopf! Missmutig riss ich mich von ihm los, ohne dabei an Geschwindigkeit zu verlieren. Doch plötzlich blieb ich stehen. „Was?“, fragte Smoker, fast schon wütend. „Hier ist unsere Abzweigung!“, erklärte ich ihm und zeigte auf die Wand links von mir. „Ich sehe da aber keinen Gang!“ „Oh, ich schon!“ Er konnte zwar mein Grinsen nicht sehen, aber es war schon am Tonfall nicht zu überhören. Entschlossen sammelte ich Haki in meiner rechten Hand und schlug einfach ein Loch in die Wand. „Siehst du. Ein Weg!“ „Super.“ Missmutig zeigte Smoker auf den mit Wärtern vollen Kontrollraum, der dahinter lag. Ich verkniff mir eine Antwort, da die Blugori bereits gut aufgeholt hatten. Schnell rannte ich durch den Raum und machte ein neues Loch in die Wand. Smoker folgte mir kopfschüttelnd, jetzt schien er zu verstehen, dass ich das mit dem Kopf durch die Wand tatsächlich wörtlich gemeint hatte. Keiner der Wärter hatte es geschafft, sich in dem Augenblick von diesem seltsamen Anblick zu lösen und uns anzugreifen. Innerhalb kürzester Zeit zerstörte ich weitere Wände bis wir den ersten Zellenblock erreichten. Der wirkte schon ziemlich mitgenommen - Wärter lagen bewusstlos am Boden und am Ende des Ganges war eine kaputte Wand zu sehen. „Ich wette, dass das war Ruffy!“, rief ich Smoker zu. „Eine Familie!“, war seine Antwort. Stimmen aus den Zellen wurden laut. „Hey holt uns raus!“ „Wir helfen euch!“ „Bitte befreit uns!“ Die Gefangenen streckten die Hände durch die Gitter, um nach uns zu greifen, doch wir liefen viel zu sehr in der Mitte des Flures, als das sie uns hätten erreichen können. Ich würdigte die Verbrecher nicht mal mit einem Blick, sondern sah stur geradeaus. Hinter dem Loch lag ein weiterer Kontrollraum, wobei die Wärter zwar nicht ganz so fassungslos wirkten wie im ersten, aber sie taten trotzdem nichts, um uns aufzuhalten. Schon beim ersten Schritt als ich den Raum verließ, schrie ich vor Schmerzen auf und zuckte zurück. Smoker blieb zwar stumm, aber auch er war mit einem Satz wieder im Kontrollraum. Nur diesmal griffen uns die Wärter an. Seufzend setzten wir sie innerhalb von Sekunden außer Gefecht. „Was ist das?“, fragte Smoker und zeigte auf den Wald hinter dem Loch. „Das ist der Klingenwald. Wir müssen ihn durchqueren, um einen Stock tiefer zu kommen.“ „Das ist ein Nadelkissen!“ „Ich trag dich!“, bot ich Smoker an. „Keine Sorge, ich halte das schon aus!“ „Das war mein Ernst!“ „Nein, danke!“ „Meine Wunden verheilen schneller, weil na ja du weißt schon!“ Smoker brauchte einen Moment, lehnte aber auch dann noch ab. Ich holte noch einmal tief Luft und trat dann wieder auf das Nadelgras. Schmerzhaft durchstachen sie die Schuhsohle und spießten meinen Fuß auf. Smoker sah sich hastig um, während ich noch ganz auf meinen Schmerz konzentriert war. „Keine Zeit mehr!“, er packte mich grob am Arm und zog mich durch den Klingenwald. Mir schossen Tränen von den Schmerzen in die Augen, doch ich hörte nicht auf zu laufen und versuchte mich mit den Gedanken an meine Brüder noch mehr anzuspornen. Und tatsächlich, ich schaffte es auch ohne Smokers Hilfe neben ihm zu laufen. Ruffy. Ace. Ich bin auf dem Weg. Während wir durch den Klingenwald rannten, sahen wir immer wieder ein paar der jämmerlichen Gestalten, die von den Wärtern durch ihn durch gejagt wurden. Ausnahmslos alle waren blutüberströmt und schwer verletzt. Aber nicht nur die Insassen, sondern auch die Klingen an den Bäumen und Gräsern waren vom Blut überzogen. Fast vollständig waren sie mit der getrockneten braunen Flüssigkeit getränkt, man hätte fast meinen können, sie würden rosten. Vor dem großen Loch am Ende des Waldes blieben wir stehen. „Von nun an geht’s nur noch abwärts.“, meinte Smoker zu mir. „Das tut es.“ „RUFFY. ACE.“, brüllte ich auf einen Schlag los, so dass sich Smoker die Ohren zuhalten musste. „ICH KOMME UND HOLE EUCH!“ Für diesen einen Satz kassierte ich einen ordentlichen Hieb von Smoker auf den Hinterkopf. „Geht’s noch lauter? Wie wäre es mit einem Schild, wo dein Name drauf steht? Die zwei haben wohl kaum noch andere Geschwister außer dich!“ Missmutig rieb ich mir den Kopf. „Schon gut. Ich bin ab sofort still.“, nuschelte ich. „Bereit?“, fragte mich der Grauhaarige und sah dabei in das schwarze Loch. Ich griff nach Smokers Hand und antwortete ihm dann: „Jetzt schon!“ Gemeinsam sprangen wir hinab in den tiefschwarzen Schlund, welcher uns auch gleich verschlang und uns hinunter zog. ~*~*~*~*~*~* Noch 42 Stunden bis zur Hinrichtung von Portgas D. Ace. ~*~*~*~*~*~* Puh, das war mal wieder ein langes Kapitel. *zwinker* Aber jetzt geht’s ja auch so langsam richtig los. Vielleicht mag es ein paar wundern das Smoker mitgeht, aber ich glaube Mina wäre ohne ihn so richtig aufgeschmissen. Schließlich ist er ja ihr Verstand, Gewissen und Vernunft. Ich hab in diesem Kapitel mal wieder ein paar Anspielungen verwendet. Vielleicht sind sie euch ja aufgefallen. =) Zum Test: „Flying Charon“ ist von „Flying Dutchman“ abgeleitet. Dabei beziehe ich mich auf Davy Jones der die Toten in die Unterwelt bringen soll, es aber nicht tut. Charon ist der Fährmann welcher in der griechischen Mythologie die Seelen über den Styx in die Unterwelt bringt. Dabei sind wir auch schon beim Namen des Frachtschiffes. Dabei sehe ich das Impel Down als eine Art Unterwelt. Den die Griechen glaubten das man im Hades unsägliche Schmerzen erleiden muss. Impel Down bedeutet übersetzt „herunter ziehen“, was man dort im psychischen wie physischen Zustand erlebt. Deshalb werden Smoker und Mina in den „tiefschwarzen Schlund hinab gezogen“ Kapitel 15: Der gefährlichste Schwerverbrecher der Welt ------------------------------------------------------- So nach fast zwei Wochen Pause geht’s weiter! =) Die Freilichtbühne ist abgebaut (mein Rücken und meine Hände erinnern sich noch dran) und meine Sommergrippe die mich an meinem 2. Urlaubstag niedergestreckt hat ist auch am abflauen! Juhu! *gähnt* Aber so richtig schlafen kann ich immer noch nicht *seufz* *gähn* So das ist das letzte Kanonenfutterkapitel, danach gibt’s Party! xD Mina rockt dann die Bude! Hm … demnächst werde ich wohl mal eine Fanart WB machen. Ich habe zwar selbst Zeichnungen von Mina & Co. angefertigt, aber es sind erstens Zeichnungen, zweitens hab ich seit Jahren nicht mehr gemalt und drittens fehlt mir auch die Zeit um sie auszuarbeiten. *seufz* Muss noch ein bisschen KTs zusammensparen damit ich ja auch was Ordentliches bieten kann! =) Stolzer Nachtrag: Heute kam die erste Anfrage (kein plumper Gedankenklau) ob jemand Mina in einer One Piece Story verwenden darf! Also richtig Mina, keine Billigkopie! Boah bin ich stolz wie Schnitzel! Aber bis sie kommt dauert des noch … och menno *haben will* *lesen will* Also alle bei gucken, in seiner Geschichte „Broken“. *schleichwerbung* ;) Kanns kaum erwarten! Nachtrag zum Nachtrag: Ich hab den ersten Ausschnitt gelesen! Sie ist perfekt! *sternchenaugen hat* @fahnm: Oh ja, wenn das Magellan hört! Ui ui ui, dann gibt’s richtig Ärger! Zuerst einmal geht’s heute hier mit der Vergangenheit weiter und dem vorerst letztem Kapitel aus der Vergangenheit. @Mimi-Moony-chan: *keks ess* Weiterschreiben tu ich auf jeden Fall! *versprech* Nur Zeitlich ging es diesmal nicht! Erstmal war der Freilichtbühnenabbau und bei aller Liebe ich konnte nicht mal mehr richtig mit der Fernbedienung umschalten, das ging einfach nicht mehr. Aber das hab ich irgendwie vorher gesehen und so auch gleich um eine Woche verschoben. Tja und zu meinem Pech kam jetzt noch eine Grippe, die, Gott sei Dank, keine Auswirkungen auf das Zeitliche hatte. @NainaChan: Da bin ich auch schon gespannt! xD @Steffiw: Ruffy weiß ja erst einmal nicht wer die beiden sind, aber später wenn sie sich zu erkennen geben, da kann ich dir versprechen das es lustig wird. Besonders da die restlichen Strohhüte da auch mit von der Partie sein werden, aber bis dahin *abwink* - das dauert noch! =) @lacrima: Freut mich wenn es dir gefällt! =) @Ellionne: Also irgendwas muss ich da falsch gemacht haben, weil jeder fragt ob Mina was mit Ben hat! >.< Aber der ist doch viel zu alt für sie! Mina ist das 16 und Ben muss min. Mitte dreißig sein! Sie hat übrigens was mit Smoker! xD Falls du es nicht schon gelesen hast! xD Ach ja du hast ne Sonderehrung erhalten! =) @Dat_Z: Interessant? Das hört sich so … hm als wenn man das zu einem Essen sagt ist das eher eine negative Bewertung. Aber da du sie in deiner Story evtl. einbringen willst fass ich des jetzt einfach positiv auf! xD Meine Antwort kennste ja schon, da kann ich nur noch sagen. Schön auf Mina aufpassen! =) @Makoto_Kim: Jaha! xD Ich konnt einfach nicht aufhören zu schreiben und bei diesem gings mir nicht anders! Narbeleth ist aus allen Wolken gefallen als ich ihr das zum korrigieren geschickt habe! xD Der Brief an Emporio Ivankov? xD Wenn du die neuesten Spoiler nicht kennst, nun dann wirst du Iva-chan hier kennen lernen! ;) @lazyBabe: *am kopf kratz* Ursprünglich wollte ich die Frucht Ki Ki no Mi taufen, was so viel bedeutet wie Baum. Damit wäre es ja in jedem Fall eine Logia geworden, aber ich wollte nicht nur das Mina Bäume beeinflussen kann sondern alle Pflanzen. Na ja und Pflanzen sind nun mal der große Überbegriff von Leben. Aber so gesehen macht das nichts wenn sie keine richtige Logia ist, vom Schema. Denn Blackbeards Yami Yami no Mi weißt auch keine reinen Logiafähigkeiten auf. Sondern Paracemia, weil nichts durch in durch geht. xD Davon gehe ich auch aus. Ja ja unser lieber Corby wird demnächst von Mina ausgebildet. xD *nickt* Ja das macht unsere liebe Hina wirklich, aber was sie für Mina tut. :D Das sag ich noch nicht! ;) Ach, ich kanns nicht lassen, aber mal ehrlich eine Monkey muss so was doch tun oder? xD *kekse für alle da lass* Vlg Kuzan-chan PS: BOAH … wo kommen den all die Favos her? *mund offen stehen hat* Vielleicht sollte ich mal öfters zwei Wochen Pause machen … hm ob sich das dann wieder verdoppelt? *kopfkratz* Das wären … ja uiiiiiiii ganz schön viele! xD ~*~*~*~*~*~* Goodbye...so long...nice try...I'm gone If you don't like being second I don't like being wrong I won't forget, the way you made me feel I won't regret, running away from here You think you see the world...but you see nothing Time is only gonna make it worse in the end So I say goodbye again Don't hit me with your fears...I don't fit with your ideas You missed what I'm about I earned my way out SR-71 – Goodbye ~*~*~*~*~*~* Vergangenheit 15. Der gefährlichste Schwerverbrecher der Welt Schweigend ging ich hinter Boa Hancock her. „Weshalb sollte ich mir die Worte von dem Buddha anhören?“, fragte sie spitz. „Hätte er nicht herkommen können?“ „Für Sie würde er bestimmt herkommen und ich auch!“, säuselte der Anführer der Justizgarde. Ich konnte zu diesem Süßholzgeraspel nur den Kopf schütteln. Diese Frau verdrehte einfach jedem den Kopf, was sie auch so gefährlich machte. „Du könntest mir auch die Fesseln abmachen.“, hauchte sie Yasha, einem meiner Begleiter, ins Ohr. „Natürlich!“ Dabei lächelte Yasha wie ein liebestoller Hund und wollte ihr wahrhaftig die Handschellen abnehmen. Wie gesagt: er wollte, aber meine Faust war schneller gewesen. „Sie ist eine Gefangene! Es gibt hier keine Sonderbehandlung!“, fauchte ich den Gardisten an. „Aber so eine Schönheit wie mich kann man doch nicht wegsperren!“, schnurrte Hancock und alle umstehenden Männer stimmten ihr verliebt strahlend zu. Diese Frau nahm sich ganz schön viel raus! Wutentbrannt entriss ich Yasha die Schlüssel und schubste Hancock mit der flachen Hand nach vorne. „Weiter geht’s!“, befahl ich streng, „Du bist hier schließlich nicht auf Urlaub!“ Sie schnaubte und warf den Kopf in den Nacken. Es schien, als hätte sie endlich begriffen, dass sie bei mir auf Granit beißen würde. „Aber Ihr könnt sie doch nicht so schlecht behandeln!“, warfen ein paar Matrosen, die eigentlich als Geleitschutz da waren, entrüstet ein. Ruhig einatmen, Mina, ganz ruhig. Die meinten das nicht so. Außerdem konnten sie nichts dafür. Nichts dafür. „Ach, meine Füße tun so weh.“, seufzte Hancock und blieb stehen. „Ich trage Euch!“, schrie Yasha, aber nicht nur er. Ein heilloses Stimmenwirrwarr brach aus und die Marinesoldaten schlugen sich darum, wer die Piratenkaiserin jetzt tragen würde. Entsetzt verfolgte ich die Szene eine Weile, bis es mir einfach zu viel wurde. Sage und schreibe zwanzig Soldaten und zehn Justizgardisten flogen von der Brücke des Zögerns hinab ins Meer. „Weiter geht’s!“, zischte ich ihr zu und packte sie grob am Arm. Bei jedem Schritt konnte man das Metall ihrer Handschellen klirren hören, gepaart mit dem Klacken unserer Schuhe. Hancock versuchte, sich noch ein wenig gegen mich zu stemmen, doch das Tor der Gerechtigkeit kam unaufhaltsam näher. „Egal, wie sehr du dich wehrst, du wirst heute noch Senghok kennen lernen!“. Um meine Worte noch ein wenig zu unterstreichen, verstärkte ich meinen Griff und beschleunigte meine Schritte. Die wohl schönste Frau der Welt schnaubte abfällig und wandte sich demonstrativ ab. Piraten mit so hohen Kopfgeldern wanderten eigentlich direkt ins Impel Down, aber ich hatte ausdrücklich den Befehl bekommen, Boa Hancock ins Hauptquartier zu bringen. Nun, nicht wirklich direkt bis vor Senghoks Füße. Für mich war am Tor der Gerechtigkeit Endstation und Vizeadmirälin Kranich würde sie dort übernehmen. Ich nahm an, dass Senghok ihr den offenen Samuraiposten anbieten würde. Was an und für sich nicht schlecht war, doch diese Frau war mit Vorsicht zu genießen. Kaum ein Mann konnte ihr ohne körperliche Schmerzen widerstehen, nicht einmal Admiral Aka Inu hatte das gekonnt. Auch Frauen waren ihr sehr schnell verfallen – außer mir. Mich machte sie einfach nur rasend. Wie sie all diese Soldaten einfach so herum kommandierte, als wäre sie Admirälin oder gar Großadmirälin. Ich persönlich hätte viel lieber zugesehen, wie sie direkt ins Impel Down eingefahren wäre. „Flottillenadmiral Silver“, grüßte mich Kranichs Leutnant und salutierte. „Stehen Sie bequem.“, gab ich zurück und der Matrose ließ die Hand sinken. Hinter der Brücke des Zögerns lag ein kleiner Hafen mit zwei Anlegestellen für Schiffe. Kranichs Viermaster war von beeindruckender Größe, aber absolut neutral. Opas Galeone im Vergleich dazu konnte man schon aus zehn Seemeilen ohne Fernglas erkennen, doch dieses Schiff wirkte wie jedes andere der Marine. Über eine breite Gangway aus Holz ging ich mit Hancock an Bord. Es dauerte nicht einmal zwei Sekunden, da waren ihr alle Matrosen verfallen. Ohne weiter auf sie einzugehen, brachte ich die Piratenkaiserin unter Deck und sperrte sie in die Brigg. Die Schlüssel für ihre Zelle und die Handschellen überbrachte ich Tsuru lieber selbst. „Ah, Mina.“, lächelte sie als ich ihre Kajüte betrat. Schneeweißes Haar fiel in ihr braun gebranntes Gesicht, während sie aufsah. Der Raum an sich war sehr gepflegt und ordentlich, doch an den Wänden stapelten sich die Bücher und auch der Schreibtisch, an dem sie saß, war voll von Akten, Blättern und aufgeschlagenen Büchern. Ihr Mantel mit der Aufschrift „Seigi“ lag über dem Sofa einer Sitzgruppe neben mir. „Möchtest du eine Tasse Tee?“, fragte mich Tsuru freundlich. „Nein, vielen Dank.“, lehnte ich nervös ab. „Ich muss zurück. Wir haben gerade eine wichtige Information über die Rebellen erhalten. Ich rücke bald mit zehn Kriegsschiffen aus.“ Vizeadmiral Kranich war zwar eine wirklich nette alte Dame, aber auch schlau. Hina war eine unglaubliche Strategin, doch gegen Kranich war selbst sie ein nichts. Diese Frau war mir unheimlich und ich hatte in ihrer Umgebung immer das Gefühl, dass sie viel mehr über mich wusste oder zumindest ahnte als mir lieb war. Über mich, meinen Vater und meinen Opa. Vielleicht sogar das mit Rayleigh. All das waren eine Menge Gründe, um mich mehr als nur von ihr fern zu halten. Doch leider entging ihr meine aufkeimende Nervosität nicht. „Hier, der Tee kommt aus Faerlyn Island. Eine wirklich fruchtige Sorte.“ Ihr Lächeln war zwar immer noch freundlich, doch in ihren Augen glitzerte es gefährlich als sie mir eine Tasse hinschob. Jetzt konnte ich ihr nicht mehr ausweichen. Seufzend setzte ich mich in den Stuhl vor ihrem Schreibtisch und legte die Schlüssel zu Hancocks Zelle auf eine der vielen Akten. Tsuru beobachtete mich eine Weile und trank dabei ihren Tee. Auch ich musterte sie mit Argusaugen als ich die Tasse in die Hand nahm um einen Schluck zu trinken. „Du bist Garp wirklich ähnlich, auch wenn du nicht ganz so blindlings durch die Welt läufst. Ich nehme an, diese Eigenschaft hast du von deiner Mutter?“, erwähnte sie beiläufig, wie, als würde sie mit mir gerade über das Wetter plaudern. Augenblicklich verschluckte ich mich am Tee und benötigte ein paar Augenblicke, um nicht daran zu ersticken. „W… Was?“, krächzte ich, nachdem ich ein paar Mal gehustet hatte. „Ich habe wirklich lange gebraucht um es zu sehen, aber Garp und du seid definitiv miteinander verwandt“, erklärte sie und stellte ihre Tasse ab. „Deine Temperamentsausbrüche, die Art, wie du mit der Gerechtigkeit umgehst und vor allem deine Kämpfe mit Garp haben mich alle nur zu einem Entschluss geführt: Er muss dein Vater sein!“ Vater? Himmel! Wieso glaubte die ganze Welt immer, dass mein Opa mein Vater war? Auch wenn ich die Jugendsünde meines Vaters war, so wäre ich noch immer viel zu jung, um Garps Tochter zu sein! Missmutig stellte ich ebenfalls die Tasse ab und verschränkte meine Arme, dabei bedachte ich sie mit einem ziemlich wütenden Blick. „Unsinn!“, winkte ich ab. Doch Kranich lächelte nur wissend. „Das ist es nicht und das weißt du!“ „Doch, ich weiß es!“, fauchte ich schließlich, auch wenn Tsuru meine Vorgesetzte war. „Opa ist doch nicht mein Vater!“ Einen Moment lang herrschte Stille und ich hätte mir am liebsten mit der Hand ins Gesicht geschlagen. So viel Dummheit sollte eigentlich bestraft werden! Seufzend schüttelte ich den Kopf. Na ja, was soll’s, jetzt konnte ich es auch nicht mehr ändern! „Opa?“, fragte Tsuru verwundert. „Ja, und kein besonders guter!“, brummte ich. „Trotzdem muss ich jetzt los!“ Entschieden stand ich auf. Die Frau hatte nun ihre Bestätigung, also konnte ich ja auch gehen. Beim Umdrehen hörte ich, wie Kranich zu lachen begann. Etwas angesäuert drehte ich mich noch einmal um. „Dein Großvater!?“, lachte sie, „Jetzt bin sogar ich überrascht.“ „Schön für Sie! Es würde mir aber ziemlich entgegenkommen, wenn Sie über diese Angelegenheit Stillschweigen halten würden!“, knurrte ich ihr nun mit richtiger schlechter Laune zu. „Ach, Liebes. Ich wollte nur wissen, ob ich auch tatsächlich richtig lag! Warum du es geheim hältst, würde mich zwar auch interessieren, aber ich sehe schon, du hast aus deinem Fehler gelernt!“, lächelte sie zufrieden, „Außerdem geht es mich auch nichts an, nicht wahr?“ Damit lag sie verdammt richtig! „Dieser Blick!“ Wieder fing sie an zu lachen. „Meine Güte, du bist Garp wie aus dem Gesicht geschnitten!“ „Was bildet die sich eigentlich ein?“ Neben meiner nicht nur großen Klappe und der Unfähigkeit, Geheimnisse für mich zu behalten, sollte ich noch dringend eines lernen: Nicht laut denken! Dass ich das Ganze laut ausgesprochen hatte, fiel mir natürlich wieder erst nach ein paar Minuten auf als Tsuru kurz stockte, sich danach aber wieder köstlich amüsierte. Wütend drehte ich mich um und knurrte vor mich hin. „Tz, was glaubt die eigentlich, wer sie ist? Die kann nur froh sein…“, fauchte ich noch einmal. Ich war froh, Kranichs letzten Worte nicht mehr zu hören. Nein, eher konnte sie froh sein. Denn es war nichts anderes als: „Du könntest auch die Tochter sein.“ Nach dem Gespräch mit Tsuru war es mir kaum möglich, meinen Zorn unter Kontrolle zu behalten und so fielen die liebeskranken Soldaten auf ihrem Schiff einfach um als ich an ihnen vorbei ging. Ein paar wenige bemerkten den Hakiausbruch schnell genug und brachten sich auf Abstand. Dennoch fielen zwei Matrosen aus dem Krähennest und legten eine ordentliche Bruchlandung hin. Ohne sie weiter zu beachten verließ ich das Schiff und kehrte zum Justizturm zurück. Dort warteten bereits Hina und Kapitänsleutnant Rapa Nui auf mich. Ich nickte Rapa Nui kurz zu und ging an ihm vorbei. Hina folgte meinem Beispiel und schloss zu mir auf. „Hina kann diese Hancock nicht leiden.“, rümpfte sie und sprach mir dabei aus der Seele. „Du hast Recht! Sie ist eine arrogante Schnepfe!“, knurrte ich wütend. „Wieso bist du so zornig? Hina glaubt doch an Minas Gutmütigkeit!“, neckte Hina mich. Schnaubend sah ich sie an: „Pah! Du kennst mich gut genug um zu wissen, dass ich es nicht leiden kann, wenn sie sich aufführt als wäre sie der Boss! Die Soldaten tanzen nach ihrer Pfeife und erfüllen ihr jeden Wunsch! Ich hasse das! Piraten gehören ins Impel Down und nirgendwo anders hin!“ Hina musterte mich einen Moment lang, bevor sie antwortete: „Du kannst sie wirklich nicht leiden, nicht wahr?“ „Nein, überhaupt nicht!“, knurrte ich. „Gut. Jetzt, da Hina das weiß, schlägt sie vor, mit unserem eigentlichen Auftrag anzufangen!“ „In Ordnung. Weißt du wo es hingeht?“ „Ja.“, antwortete sie, griff in ihre Manteltasche und gab mir einen Briefumschlag. „Der ist direkt von Senghok gekommen!“ Neugierig öffnete ich den Umschlag und las die Nachricht kurz durch. Die dort enthaltenen Befehle waren eindeutig: Keine Gefangenen. Der Weg selbst führte uns nach Shipwreck Island, einer Sommerinsel auf der Grand Line, die hauptsächlich aus einem Gebirge bestand. Besorgt gab ich Hina das Dokument zurück. „Das ist nicht gut. Sie werden uns schon lange vorher sehen und sich bereit machen. Besonders die zerklüftete Felslandschaft macht mir Sorgen. Bis wir das Lager der Rebellen erreicht haben, sind sie sicher schon über alle Himmelsrichtungen zerstreut. Geschweige denn von den Hinterhalten, die in jeder Spalte auf uns warten werden.“ Hina nickte. „Das hat Hina bereits angemerkt, doch Senghok will es so. Wir haben zu unseren zehn Schiffen noch fünf weitere erhalten, die die Insel einkesseln werden, um so eine Flucht zu verhindern.“ „Das glaubst du doch wohl selbst nicht! Wenn Dragon dort sein sollte, dann brauchen wir mindestens noch zwei Admiräle!“. Wütend preschte ich durch das Gericht, dabei begegneten uns ein paar Piraten. Diese winselten und flehten um Gnade, dass Richter Baskerville sie nicht ins Impel Down schickte, doch genau das würde er tun, wie immer. Nur eine Person unter ihnen ließ das Ganze schweigend über sich ergehen und das machte mich ein wenig skeptisch. Ich wusste ganz genau, dass Inazuma einer der hochrangigen Rebellenführer war und ich befürchtete, dass seine Gefangennahme kein Zufall war. Er lächelte uns freundlich zu und neigte den Kopf leicht, bevor er aus dem Gerichtssaal geführt wurde. Misstrauisch sah ich ihm hinterher und auch Hina war nicht ganz von der Sache überzeugt. „Mal abgesehen von diesem offensichtlichen Himmelfahrtskommando, war das gerade die Bestätigung für eine Falle!“, raunte ich ihr zu als wir weitergingen. Hina nickte und legte ihre Stirn besorgt in Falten. „Die Rebellen sind im Vorteil, egal, wie Hina es dreht und wendet und das ist beunruhigend.“ „Ja, Hina, da hast du leider Recht!“ Den Rest des Weges verbrachten wir schweigend und als wir am Haupttor neben der Day Station unsere Schiffe betraten, hatten unsere Zweifel noch zugenommen. Aber Senghok hatte bereits bei einer wiederholten Anfrage abgelehnt und er würde es mit Sicherheit wieder tun. Also blieb uns nichts anderes übrig, als unsere Männer mental darauf vorzubereiten. Ich erzählte ihnen von den Gefahren der Insel und das sie diesen Namen nicht umsonst trug. Die großen Korallenriffe um Shipwreck Island herum würden alles von unseren Navigatoren abverlangen, ebenso wie das unübersichtliche Gelände. Auf halbem Weg nach Shipwreck Island stießen fünf weitere Schiffe unter Kommandant Jonathan dazu. Ich erklärte per Teleschnecke, dass seine Schiffe nur dazu da waren, um eine mögliche Flucht der Rebellen zu verhindern. Dabei hatte er sich nicht in das sonstige Geschehen einzumischen. Er wirkte ein wenig unzufrieden, stimmte aber zu, da ich im Rang über ihm stand und es außerdem meine Mission war. Das war das Letzte, an das ich mich von diesem Tag erinnern konnte. ~*~*~*~*~*~* Noch bevor ich die Augen öffnete, spürte ich den brennenden Schmerz der zwischen meinen Schläfen pochte und so beschloss ich, meine Augen doch lieber geschlossen zu lassen. Ich konzentrierte mich so lange wie nötig auf den Schmerz in der Hoffnung, dass er nach einiger Zeit ein wenig abflauen würde, doch das geschah leider nicht. Also nutzte ich den Moment um alles Revue passieren zu lassen, jedoch war da nicht wirklich viel. Egal, wie sehr ich mich auch anstrengte, das Gespräch mit Kommandant Jonathan war das Letzte, woran ich mich erinnern konnte und selbst das war sehr schwammig. Damit stellte sich die Frage wo ich war. Auf einem Marineschiff? Nein, der Boden schwankte nicht, zumindest glaubte ich das. Ich wollte mir noch weiter Gedanken machen, doch ich verlor mich im schwarzen Nichts. Ein zarter Lufthauch weckte mich wieder auf und diesmal öffnete ich sogar meine bernsteinfarbenen Augen. Ich sah die beige Decke eines Zeltes und als ich meinen Kopf drehte, konnte ich eine blond gelockte Frau erkennen, die auf einem Stuhl neben dem Feldbett saß, auf dem ich scheinbar lag. Verwirrt richtete ich mich auf, was sich als schwerer Fehler erwies. Mit einem Mal kehrten die Kopfschmerzen zurück, aber auch starker Schwindel und Übelkeit überkamen mich und so sank ich stöhnend wieder zurück in mein Kissen. Die stark geschminkte Frau gluckste leicht, bevor sie mit mir sprach. „Du hast einen ziemlichen Schlag auf den Kopf bekommen, Mina-chan! Es ist besser, du bleibst noch ein wenig liegen!“ Empört sah ich sie an, meinen Schmerz ignorierend und plusterte mich schon auf, als ich sie erkannte. Nein, halt! Das war ein Mann! „Emporio Ivankov!“, flüsterte ich. Er hatte schon häufig, innerhalb der Marine, für Gesprächsthema gesorgt und sein Steckbrief war weltweit bekannt. „So ist es meine Liebe.“, lächelte sie … ähm er. „Ich weiß zwar nicht, was Dragon von jemandem wie dir hat, aber du kannst dich später bei ihm für deine Rettung bedanken. Er will noch unbedingt mit dir reden – frag mich nicht warum!“ „Dragon?“, hakte ich nach. „Ja, genau der, Liebes.“ Stöhnend drehte ich mich auf die andere Seite und befühlte ganz vorsichtig den zentralen Punkt meiner Schmerzen, der direkt über meinem rechten Auge lag. Dabei spürte ich auch gleich die starke Wölbung und eine Naht, die von der rechten Schläfe bis zum Haaransatz unter der Stirn ging. Echt klasse, ich stand auf Schmerzen – ganz innig. Seufzend ließ ich die Hand sinken. Es gab vieles, was ich in diesem Moment wollte, nur eines ganz bestimmt nicht: mit meinem Vater reden. Ich wollte ihn nicht sehen, weil ich ihn sonst beschimpfen müsste oder gar schlagen. Obwohl ich da eher schon zu Schlagen tendierte. Mein Verstand riet mir natürlich davon ab, da er sicherlich stärker war als ich. Verzweifelt zog ich die Decke über meinen Kopf. Warum immer ich? Es dauerte nicht lange, da schlummerte ich auch wieder weg. Ich war wohl doch ein wenig schlimmer verletzt worden als ich gedacht hatte. Als ich das nächste Mal aufwachte, war es Nacht. Das Zelt wurde von zwei Öllampen erleuchtet. Eine hing an der Querstrebe an der Decke, welche das Zelt stützte, die andere direkt neben meinem Kopf auf einem kleinen, abgenutzten Tisch. Obwohl ich gerade erst aufgewacht war, fühlte ich mich doch immer noch sehr erschöpft, deswegen richtete ich mich diesmal auch ein wenig langsamer auf. Sofort kehrte die Übelkeit zurück, aber ich wollte mich nicht mehr hinlegen! Stur schloss ich einfach meine Augen und hoffte, dass das Gefühl bald nachlassen würde. Ich weiß nicht, wie lange es dauerte, aber ich konnte in dieser Zeit die Grillen zirpen hören und den Wind, wie er durch das Zelt fuhr. Nur eines blieb aus – das Rauschen des Meeres. Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit und ich fragte mich ob ich überhaupt noch auf Shipwreck Island war. Da war ich nun, inmitten von Rebellen und irgendwo im Nirgendwo. Seufzend hielt ich mir mit den Händen den Kopf, doch der Schwindel nahm trotz geschlossener Augen stetig zu. Mein Kopf tat so weh! „Du solltest dich besser wieder hinlegen!“, mahnte mich eine dunkle und männliche Stimme. Der Rat war sicher gut gemeint, doch mein Dickschädel wollte eben nicht. Also schüttelte ich heftig meinen Kopf – ein großer Fehler. Der Schwindel bekam überhand und so kippte ich einfach zur Seite. Im ersten Moment fiel mir das gar nicht auf, da sich selbst die Dunkelheit drehte. Zwei starke Arme fingen mich auf und drückten mich an eine warme, männliche Brust, wer auch immer dieser Mann war. „Du bist stur“, war seine monotone Feststellung als er sich auf das Feldbett setzte und mich weiter an sich drückte. „Mir geht’s gut.“, brummte ich und lallte dabei leicht. „Natürlich.“, gluckste er. „Momentan könnte dich sogar ein Zweijähriger besiegen.“ „Darauf lass ich es ankommen…“, nuschelte ich ihm zu und dämmerte bereits wieder weg. „Hier bist du!“, rief eine weibliche Stimme und ich konnte noch hören wie sie die Zeltplane zur Seite schob. „Was? Kannst du mir das erklären?“, fragte sie leicht erbost und ich war aus irgendeinem Grund sicher, dass die Frau dabei die Hände in die Hüfte stemmte, auch wenn ich es nicht sah. „Das geht dich nichts an!“, knurrte der Mann und dabei vibrierte seine ganze Brust von der tiefen Stimme. „Doch, das tut es sehr wohl!“, fauchte sie. Jetzt war die Frau definitiv wütend! „Wir konnten gerade noch so die Marine zurückschlagen, haben unglaublich viele Rebellen verloren und du sitzt hier mit dieser Frau, die auch noch das Ganze angeführt hat! Und sag mal, wieso liegt sie bei dir in den Armen? Ich erwarte eine Erklärung!“ „Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig!“ Auch seine Stimme war bedrohlich geworden. Doch so interessant das Gespräch auch war – ich konnte beim besten Willen nicht mehr bei Bewusstsein bleiben! „Doch, das musst du! Und zwar auf der Stelle, Dragon!“ Dragon? Meinen ganzen Willen rappelte ich noch einmal hoch - und nicht nur den! Entsetzt sprang ich auf und sah zu dem Mann, der mich vor meinem Sturz bewahrt hatte. Ich vergaß leider wieder, dass ich verletzt war und somit war mein Blick nicht nur verschwommen, sondern auch die Kopf-Bein-Koordination funktionierte noch nicht richtig. Somit verlor ich das Gleichgewicht und fiel nach hinten gegen einen der Stützbalken für das Zelt, der auch gleich mit mir umstürzte. Alles in allem brachte ich das komplette Zelt zum Einsturz. Scheppernd gingen die restlichen Holzbalken zu Boden, während die Plane ganz langsam auf uns niedersegelte. „Und so was schimpft sich Flottillenadmirälin!? Senghok muss doch einen an der Waffel haben!“, donnerte die Frau und versuchte sich in der Dunkelheit zu orientieren, dabei raschelte sie mit der Plane. Wie bitte!? Ich wollte schon aufspringen als die Übelkeit mich erneut eines besseren belehrte. Da gab es nämlich noch eine Blöße, die ich mir nicht geben wollte und zwar: Das Essen hatte drinnen zu bleiben! Dragon – ich nahm jetzt stark an, dass das seine Stimme war - fing an zu lachen. „Nicht witzig!“, fauchten die Frau und ich gleichzeitig. „Du hältst ihn fest und ich verprügle ihn!“, schlug sie mir vor. „Das klingt fair!“, antwortete ich und setzte mich auf. Doch mein Vater lachte nur noch lauter. Bevor die Fremde und ich jedoch unser Vorhaben in die Tat umsetzen konnten, wurden Stimmen laut und Lichter kamen auf uns zu. „Das Zelt ist eingestürzt!“, riefen einige Stimmen wirr durch die Gegend und es dauerte nicht lange, da wurde die Plane weggezogen. Sanft fuhr mir ein Wüstenwind durch die Haare als wir endlich befreit wurden und ich verschränkte die Arme, dabei sah ich Dragon ernst an. Die weibliche Stimme stellte sich als Ivankov heraus, die nun eine Frau war. Ich vermutete, dass dahinter eine Teufelsfrucht stecken musste, denn auch wenn er… sie… es eine Transe war, so konnte er nicht einfach das Geschlecht wechseln. Ivankov stand mit ebenfalls verschränkten Armen vor Dragon und musterte ihn wütend. Die Sterne funkelten hell in dieser klaren Nacht und auch der Mond warf sein kaltes Licht auf uns. Das Lachen des Rebellenanführers verstummte, aber er lächelte weiter als er in meine vor Trotz und Zorn glänzenden Augen sah. Es verging nicht viel Zeit als auch die ersten Rebellen mich erkannten. Mich wunderte es überhaupt, wieso sie so lange brauchten, doch ein Blick an mir hinab genügte. Ich trug nicht mehr meine Uniform, sondern eine weite, lange beigefarbene Hose sowie ein schwarzes Top, unter welchem sich ein weißer Verband befand. Über dem Top hatte man mir einen weiten ebenfalls beigen Pullover angezogen, dieser war mir aber mindestens drei Nummern zu groß, weshalb mir der Kragen über die rechte Schulter gerutscht war. Schuhe hatte ich keine bekommen, aber dafür hatten sie noch… Oh mein Gott! Meine Haare! Panisch griff ich nach ihnen, doch das einzige, was ich zu fassen bekam, war der kurze Rest, der übrig geblieben war. Man hatte mir meine langen und heiß geliebten Haare geschnitten! Sie reichten nun kaum mehr über das Kinn hinaus, wobei man sie auch noch recht stümperhaft gekürzt hatte. Es wirkte fast so, als hätte jemand eine Schere genommen, sie am höchst möglichen Punkt zum Abschneiden angesetzt und dann… und dann … „Wer war das?“, knurrte ich zornig und hielt ein paar ungerade geschnittene Strähnen zwischen meinen Finger. Die Menge verstummte und wirkte ein wenig irritiert. Sie hatten wohl nicht erwartet, dass ich die mögliche Gefahr, die von ihnen ausging ignorierte und mich mehr um meine Haare sorgte als um sie. Ivankov erkannte als Erstes, worauf ich hinaus wollte und zeigte sofort auf Dragon, der zuerst etwas empört wirkte, aber schließlich nickte. „Du hast es gewagt?“, schrie ich und sprang auf. Fehler… Fehler… Oh verdammt, war mir schlecht! „Es sind doch nur Haare!“, rechtfertigte er sich. „Die hab ich wachsen lassen, seit ich zehn bin!“, wetterte ich, „Aber das kannst du ja nicht wissen, nicht wahr? Du lässt ja fröhlich deine Familie zurück, deine Frau stirb, aber anstatt sich um deine Kinder zu kümmern, führst du weiter Krieg!“ Ich klatschte theatralisch in die Hände. „Bravo großer Dragon! Ich kann dir versichern als deine To…“ Doch ich kam nicht weiter. Er war plötzlich neben mir aufgetaucht und schlug mir mit seiner Handkante so fest in den Nacken, dass ich augenblicklich ohnmächtig zusammenbrach. ~*~*~*~*~*~* Langsam kehrte mein Bewusstsein aus der Dunkelheit zurück und erinnerte sich wieder an Dragon, meinen Vater. Wobei der ziehende Schmerz im Nacken wohl der beste Beweis war. Nicht zu vergessen, dass meine Stirn auch noch ziemlich lädiert war, aber mir war weder schlecht noch schwindlig. Wenigstens etwas! Also beschloss ich, die Augen zu öffnen. Was ich nun sah und spürte, gefiel mir überhaupt nicht. Ich saß an einem Pfahl gefesselt in einem Zelt. Meine Augen starrten zuerst in den dunklen Staub am Boden und als ich den Kopf hob, konnte ich den klaren Himmel durch die Zeltöffnung vor mir sehen. Also, mir hatte das Feldbett wesentlich besser gefallen! Meine Beine, die sich in einer knienden Stellung befanden, schmerzten höllisch und ich wechselte in einen Schneidersitz. Dabei kugelte ich mir beinahe die Arme aus, welche nach hinten um den Pfahl gebunden waren. Aber sie waren nicht mit einem einfachen Seil gebunden, sondern es handelte sich um Ketten. Ich vermutete schwer, dass es Seesteinketten waren, aber ich hatte von keiner Teufelsfrucht gegessen und somit machte es für mich keinen Unterschied. Um ehrlich zu sein, war das ziemlich leichtsinnig. Meine Finger umfassten das Schloss und erkannten es als ein ganz gewöhnliches. Eine Vorhängeschloss in der einfachsten Ausführung – das war ja schon fast eine Beleidigung. Dieses Buntbartschloss, wie man es nannte, war einfach zu knacken. Man brauchte lediglich einen Schlüssel mit dem gleichen Profil, um es zu öffnen, wobei man dann nur noch drehen musste und das Schloss öffnete sich. Aber eigentlich ging es mir um die Mechanik selbst, die mit einer einfachen Hakiwelle zerstört werden konnte, sofern sie nicht aus Seestein war - was ich stark bezweifelte. Dabei würden die Sperrfeder und – riegel zerplatzen wie Glas. Somit wäre der Riegel frei und ich könnte es einfach öffnen. Eigentlich hatte ich da schon eher so etwas wie ein Zylinderschloss erwartet. Dabei mussten mindestens fünf so genannte Stiftsäulen in die richtigen Positionen gedrückt werden, was meist nur der Schlüssel selbst konnte. Oder ein Profidieb mit entsprechendem Werkzeug, aber der war ich leider nicht. So kam mir das Buntbartschloss mehr als gelegen. Ich konzentrierte mich auf so viel Haki wie möglich und leitete es in meine Hände, die das Schloss umfassten. Nachdem ich genügend gesammelt hatte, ließ ich meine gesammelten Kräfte frei. Die Kette klimperte von der Erschütterung und auch der Holzpfahl erbebte einen kurzen Augenblick. Aber das Wichtigste war das Geräusch, welches aus dem Gehäuse des Schlosses kam und zwar das metallisches Platzen des Stahls, das man auch hören konnte, wenn Schwertklingen zersprangen. Flink zogen meine Finger den U-förmigen Bügel aus seiner Halterung und streiften die Seesteinkette ab. „Hey! Was war das?“ Der Kopf eines mit Narben zerfurchten Gesichts schob sich durch den Öffnungsschlitz in der Zeltplane. Huch? Da waren ja Wachen – hatte ich gar nicht gemerkt. „Ähm, nichts“ beschwichtigte ich ihn. „Die ähm… Ketten sind ziemlich eng, hab mal ein bisschen dran gezogen… das sie ja… also vielleicht geben sie ein bisschen nach und ich ähm… kann mal meine Arme ein wenig entspannen!“, grinste ich verlegen. Meine Güte! Das hört sich ja nicht nur doof an, sondern total bescheuert! Opa hätte mich für diese schlechte Ausrede schon quer durch die Gegend fliegen lassen! „Hey Burl, hör dir das an: Die Kleine will die Ketten lockern, damit sich ihre Arme entspannen können!“, lachte er. Ein Zweiter stimmte mit ein und meinte noch: „Die von der Marine nehmen inzwischen auch schon jeden!“ Meine Wachen lachten noch eine Weile, aber gaben sich mit der Antwort schließlich zufrieden. Na warte! Die würden noch was erleben! Mit einem triumphalen Lächeln auf den Lippen zog ich mich am Holzpfahl hoch – meine Beine waren noch ganz zittrig. Doch der Triumph währte nicht lange, als mir folgende Dinge bewusst wurden: Erstens hatte ich keine Ahnung, wo ich überhaupt war. Zweitens: Ich war von Rebellen umzingelt. Ach ja und Drittens: Was zum Essen wäre jetzt auch so eine Sache! Seufzend strich ich mir die zwangsgekürzten Haarsträhnen aus dem Gesicht und verbannte sie so weit wie möglich hinter meinem Ohr. Ach, was opferte man nicht alles für die Marine. „Was machst du denn mit dem Essen, Yoris?“, fragte die Stimme von dem Narbengesichtmann. „Das ist für die Marinefrau!“, antwortete der Mann mit dem Namen Yoris. „Was, die bekommt was zu Essen?“, kam es von Burl. „Tut sie. Anweisung von Iva-chan.“ „Ivankov? Aber Dragon hat sie doch hergeschleppt!?“, warf Narbengesicht ein. „Mir eigentlich egal.“, gab Yoris zurück. Ach herrje was tat ich jetzt? Wieder doof stellen? Na, dann würde ich hier wohl nie mehr weg kommen. Einen kurzen Moment wog ich das Für und Wieder ab, dabei entschloss ich mich dann doch für die offensive Variante. Schnell setzte ich mich wieder auf den Boden und senkte den Kopf. Das Rascheln der Plane kündigte das Eintreten Yoris‘ an. Er blieb kurz vor mir stehen und beugte sich hinab um das Tablett auf den Boden zu stellen, als ihm etwas sehr Entscheidendes auffiel. „Weshalb bist du nicht gefe …“ Ich ließ ihn nicht mehr aussprechen, sondern packte ihn am Handgelenk und setzte eine kleine Hakiwelle frei als ich ihn berührte. Augenblicklich sackte er zusammen und fiel auf den Boden, ohne dass ich ihn auffing. Durch das Geräusch wurden natürlich die zwei Anderen darauf aufmerksam und kamen herein. „Man, Yoris …“ Burl und der Narbengesichtmann stoppten, als sie ihren Kollegen neben mir auf den Boden liegen sahen. Mir war klar, dass wenn ich nicht sofort handeln würde, es zu spät wäre für einen Ausbruch. Denn einen Lageralarm konnte ich nun wirklich nicht brauchen. Mit einem Satz schnellte ich nach vorne, schlug beiden mit flacher Hand auf die Brust und ließ mein Haoushoku frei. Sie klappten ohne weitere Worte zusammen. In Gedanken klopfte ich mir gerade selbst auf die Schulter, dennoch kamen mir erhebliche Zweifel. Meine körperliche Verfassung sprach da schon Bände, besonders Band „H“ wie Haki. Neben den einsetzenden Kopfschmerzen, spürte ich auch, wie meine Kräfte viel zu schnell nachließen. Ob das jetzt von der Verletzung herrührte oder der ungenauen Dosierung für die drei konnte ich nicht sagen, aber vermutlich lag es an beidem. Wobei ich wieder an meinem Verstand zweifelte. Am helllichten Tag ausbrechen war jetzt keine meiner persönlichen Topideen. Wo war Hina nur, wenn man sie brauchte? Halt, Moment! Wie ging es ihr eigentlich? Hatte sie das alles gut überstanden? Vielleicht wurde sie auch gefangen genommen? Dann musste ich sie befreien! Während ich so über die Möglichkeiten nachdachte, fiel ich über das Essen auf dem Tablett her. War ja schließlich auch wichtig! Hm… aber wie würde ich Hina finden? Durch das Lager rennen und ihren Namen schreien? Nein, lieber nicht, das wäre dann doch ein wenig zu auffällig. Musste nicht sein, besonders bei meinem Zustand. Was würde Hina tun? Ach ja… das Lager in Schutt und Asche legen. Das fiel nur leider auch weg – mir fehlte dazu schlichtweg die Kraft. Und Smoker? Das Gleiche. Opa? Auch! Egal wie ich es drehte und wendete, alles lief auf entweder wegschleichen und Hilfe holen oder auf kämpfen hinaus. Doch ich müsste mich bald mal entscheiden, denn irgendwann würde auffallen, dass meine Bewacher fehlten. Entschlossen rappelte ich mich auf. Ich war noch nie eine Strategin gewesen und auch nicht still oder so. Also, was kann eine Monkey am Besten? Mit einem Satz war ich beim Zeltausgang und holte dabei tief Luft. Bevor ich jedoch irgendwas tun konnte, spürte ich einen harten Schlag gegen meinen Brustkorb. Ich taumelte zurück, verlor das Gleichgewicht und fiel zu Boden. Als ich aufsah, blickte ich in die tief grünen Augen von Emporio Ivankov, der, wieder als Mann, vor mir aufgetaucht war. Er verschränkte die Arme und sah abwertend auf mich herab. „Ich hab gewusst, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis du abhauen würdest. Dabei frage ich mich, weshalb Dragon nicht mehr Sicherheitsvorkehrungen getroffen hat!?“ Während er sprach, ging er ein paar Schritte auf mich zu. „Man könnte fast meinen er will, dass du entkommst!“ „Vielleicht will er genau das ja?“, gab ich herausfordernd, nein, eher trotzig zurück. „Und warum sollte er?“ „Sag ich nicht!“ Ich drehte mich demonstrativ zur Seite. „Das wirst du! Ich hab da so meine Möglichkeiten!“ Dabei hob er seinen Fuß und drückte mir seinen extrem dünnen Absatz in den Brustkorb. Ich konnte gerade noch so einen Schmerzensschrei unterdrücken. Eine Weile starrten wir uns hasserfüllt an und fochten einen unsichtbaren Kampf aus, bei dem mir klar wurde, dass ich in jedem Fall unterliegen würde. Ergeben nuschelte ich ihm die Antwort zu. „Wie bitte?“, fragte er nach. „Ich bin seine Tochter.“ „Was?“ Ivankov machte einen Satz nach hinten und starrte mich entsetzt an. „Du lügst!“ „Wieso sollte ich? Vielleicht wird er mich nicht erledigen, aber du ganz bestimmt. Bei deinem Schwulettengetue sterbe ich ja schon an Augenkrebs!“, zickte ich sie… ihn… was auch immer an. Nein, ich bin keine typische Frau, ich hatte nur Emotionsschwankungen! „Sag das noch mal, Pussy!“, fauchte er. „Aber gerne doch, Puppe!“, gab ich überschwänglich lächelnd zurück. Mir kam da vage der letzte große Streit zwischen Hina und mir in den Sinn. Ivankov packte mich am Kragen und zog mich auf Augenhöhe hoch, dabei hatte er sich wieder in eine sie verwandelt. „Na ja, du hast seine Augen. Hm, und das Gesicht könnte auch von ihm sein…“, murmelte sie und musterte mich weiter. Äh… Hallo? „Also, du könntest schon seine Tochter sein, aber ich denke, da frag ich ihn doch lieber selbst!“, schlussfolgerte Ivankov und setzte mich wieder auf den Boden ab. „Aber so kann ich dich nicht zu ihm bringen, du würdest das ganze Lager aufschrecken!“, murmelte sie mehr zu sich selbst als zu mir. „Ich dachte, wir streiten hier noch ein bisschen?“, fragte ich sie ein wenig verwirrt. „Ach Liebes. Solche Sätze bin ich von Fremden schon gewöhnt und sie interessieren mich kein bisschen mehr!“, klärte sie mich auf. „Ach, na dann…“ Schulterzuckend resignierte ich. Sollte mir auch Recht sein. „Jetzt hab ich’s!“, rief sie freudig und rammte mir gleichzeitig ihre rechte Hand in die Rippen. Sie sagte noch etwas, aber ich war zu sehr mit den Schmerzen beschäftigt als dass es mich interessiert hätte. Eine zeitlang war meine Sicht ganz verschwommen und als sie sich wieder lichtete, stand ich auf den Boden und war mindestens einen Kopf größer als Ivankov. „Was?“, fragte ich irritiert und sah sie an. „Also, wenn ich dich so betrachte, dann muss ich sagen: du bist sein Kind!“, grinste Ivankov und stemmte die Hände in die Hüften. „Mich wie betrachtest?“ „Ach Liebes…“, seufzte Ivankov besonders laut. „Am besten sagst du jetzt Iva-chan zu mir. Das tun alle und außerdem fällt es dann nicht so auf, dass du fremd bist.“ Sie nahm meine linke Hand und drückte sie mir auf meinen Brustkorb. Dabei grinste Iva-chan immer noch. Es dauerte einen Moment, bis ich es begriff und ich konnte einfach nicht hinab sehen, sonst… das wäre einfach zu viel geworden. Also fragte ich sie gerade heraus: „Wo ist mein Busen?“ „Weg.“, war die schlichte Antwort. „Weg?“ „Ja, genau. Du bist jetzt ein Mann Mina-chan!“ Ich war kurz davor aus den Latschen zu kippen, wenn ich welche an gehabt hätte. Durch die Erkenntnis sah ich dann doch hinab, wobei ich ins Wanken kam und Ivankov mich stützen musste. „Das ist… das ist… Wie hast du das gemacht? Nein, das ist mir egal! Mach es wieder rückgängig!“, befahl ich ihr panisch. „Ich hab von der Horu Horu no Mi gegessen und kann die Hormone von jedem Menschen beeinflussen. Somit natürlich auch sein Geschlecht.“, erklärte sie mir und musterte mich. „Aber ich muss schon sagen als Mann siehst du echt schnuckelig aus!“ „Tu ich nicht!“, fauchte ich. „Mach. Es. Rückgängig. SOFORT.“ „Später Liebes… später!“, winkte sie ab. „Ein Glück, dass ich dir die großen Klamotten gegeben habe, sonst hätten wir jetzt ein weiteres Problem. Aber na ja… ich kann nur sagen hübsch… hübsch… hübsch! Die Frauen werden sich um dich reißen!“ Damit verließ Iva-chan das Zelt. Fassungslos starrte ich ihr hinterher. Ich war ein Mann. Oh. Mein. Gott. Iva hatte schon Recht, die Kleidung saß nun wie angegossen. Ich würde sagen, schon fast zu eng. Was sollte ich jetzt tun? Oh Mann! „Jetzt komm schon! Zier dich nicht so – du bist jetzt ein Mann!“ Ivankovs Kopf war wieder aufgetaucht und sie packte mich am Handgelenk. Mit einem Schwung war ich vor dem Zelt und sie zog mich einfach hinter sich her. Mein erster Reflex war, wieder zurück ins Zelt zu hechten, doch Ivas Griff war eisern. „Stell dich nicht so an!“, maßregelte sie mich. Anstellen? Ich… ich war kurz vor einen Herzinfakt! Ich war viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt, als dass ich auf die untergehende Sonne achtete oder auf die vielen Menschen, die Kisten umherschleiften und Zelte abbauten. Abbauten? „Ihr brecht das Lager ab?“, fragte ich Iva-chan. „Natürlich! Die Marine hat es doch entdeckt!“ „Dann sind wir immer noch auf Shipwreck Island?“ „So ist es! Bald wird die Verstärkung der Marine eintreffen. Aus zuverlässigen Quellen wissen wir, dass Garp, die Knochenfaust, selbst kommt!“, antwortete sie. „Also ist bekannt, dass ich, na ja, von euch festgehalten werde?“, fragte ich weiter. Iva blieb einen Moment lang stehen und sah mich an. „Ja, das ist es. Vor ein paar Tagen hat es… ach wie hieß sie noch einmal…“, Iva-chan tippte sich nachdenklich gegen die Lippen. „Ah, jetzt weiß ich es, Hina! Ihr Name war Hina Blackcage!“ „Hina? Wie geht’s es ihr? Ist sie auch gefangen genommen worden?“, fiel ich Iva ins Wort. Iva musterte mich noch einmal prüfend bevor sie mich weiter zog und mir alles erzählte. „Nein, es geht ihr gut. Sie hat noch einmal einen Vorstoß gewagt und ein paar unserer Männer gefangen genommen. Die müssen dann gezwitschert haben, sehr zu Dragons Verdruss. Na ja, auf jeden Fall…“ „Was heißt vor ein paar Tagen?“, unterbrach ich sie. „Fünf, das bedeutet fünf.“ „Okay und wie lang bin ich schon hier?“ „Ne Woche. Fertig gefragt?“ Sie sah mich kurz an und ich nickte. „In Ordnung, also vor zwei Tagen hat einer unserer Spione diese Hina belauscht, wie sie mit dem Hauptquartier geredet hat. Dabei muss sie ziemlich wütend gewesen sein, weil sie schon von Anfang an gesagt hatte, dass die ganze Aktion nicht klappen würde. Vizeadmirälin Kranich hatte ihr dabei zugestimmt, wurde aber von Aka Inu unterbrochen, der anscheinend die Besprechung leitete. Er meinte, dass du, also Silver D. Mina, wohl unfähig bist.“ „Wie bitte?“, brauste ich auf. „Seine Meinung. Nicht meine. Hab übrigens auch noch keine. Daraufhin hat sich Vizeadmiral Garp eingemischt, der auch ziemlich wütend war, um genau zu sein sogar sehr. Er meinte, er würde gleich ablegen. Aka Inu drohte ihm, ihn von seinen Posten zu entheben. Garp hat dann gelacht und meinte, er hole sich halt nun den Befehl von Ao Kiji! Der würde dich, also Mina, nicht im Stich lassen.“, endete Iva-chan. Typisch Opa, das konnte auch nur er! „So jetzt bin ich mit Fragen dran!“, meinte sie. „Hm?“ Ich sah auf… ähm ab, na zu ihr halt. „Bist du mit Ao Kiji befreundet?“ „Ja, sehr gut sogar. Er ist so etwas wie… na ja, mein Mentor oder Vaterersatz.“ Als ich das sagte, wurden Ivas Augen ziemlich groß. „Bist du dir da sicher?“, hakte sie nach. „Ja, bin ich!“ „Dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er persönlich kommt?“ „Ist sie.“, bestätigte ich und blieb stehen. „Aber das dürfte für euch doch kein Problem sein, oder?“ „Kein Problem? Das ist eine Katastrophe! Bis jetzt hatten wir es noch nie direkt mit einem Admiral zu tun! Vielleicht können Dragon und ich entkommen, aber die anderen? Ao Kiji wird sie ohne jeden Zweifel festnehmen!“ Iva beschleunigte ihre Schritte und wir erreichten eine kleine Anhöhe innerhalb des zerklüfteten Tals, in dem sich das Lager befand. „Wir sind da – nehme ich jetzt mal an!“ Dabei zeigte ich auf das Zelt vor uns. „So ist es!“, antwortete sie, schob die Plane zur Seite und trat ein. Ich folgte ihr etwas verunsichert und sichtlich nervös. Dabei geschah mal wieder was geschehen musste. Durch meine neu gewonnene Größe übersah ich die Mindesthöhe des Querbalkens am Eingang und knallte prompt mit dem Kopf dagegen. Ich sah mal wieder ordentlich Sternchen und schwankte so sehr, dass Iva-chan mich stützen musste. „Du hast es wohl nicht so mit Zelten?“, fragte sie mich etwas mitleidig. Worauf ich nur mit den Kopf nicken konnte, da mein Hauptaugenmerk darauf lag, nicht wieder ohnmächtig zu werden. „Was soll das?“, fragte Dragon. Seine Stimme würde ich immer wieder erkennen. „Ich wollt nur wissen, ob sie wirklich deine Tochter ist!“, gab Iva darauf zurück und korrigierte sich aber schnell, „Nun ja, im Moment wohl eher Sohn. Und was dir eigentlich einfällt, mir nichts davon zu erzählen!? Beinahe hätte ich dein Kind ge …“ Mit einem Mal verstummte Iva und betretenes Schweigen folgte. Mein Vater seufzte hörbar und setzte sich anscheinend hin. „Ja, Mina ist meine Tochter.“, bestätigte er und Ivankov zog scharf die Luft neben mir ein. „Wobei die Betonung auf Tochter liegt!“ „Schon gut. Schon gut!“, winkte sie ab und zu den pochenden Kopfschmerzen gesellte sich Atemlosigkeit, weil Iva schon wieder ihre spitzen Finger in meinen Brustkorb rammte. Oh verdammt, war mir schlecht. Ich spürte, wie ich nach vorne kippte und von Dragon aufgefangen wurde – mal wieder. Er hob mich wie eine Feder hoch und trug mich zu einem Feldbett, wo er mich auch absetzte. Dabei setzte sich Dragon hinter mich, so dass ich aufrecht mit dem Rücken an ihn gelehnt saß. Eigentlich war mir das gar nicht Recht, schließlich musste ich ihn noch beschimpfen und schlagen! Aber wenn er so „nett“ zu mir war, na dann kam eben die Mina raus, die sich das schon immer gewünscht hatte. Mina du bist wütend! Dragon hat viel Mist gebaut! Werde wütend! Na los! Hopp Hopp! Er hat deine Haare geschnitten! „Du hast meine Haare abgeschnitten!“, fauchte ich ihn wütend an und ging auf Abstand. „Das ist alles, was dir einfällt?“, fragte er ziemlich erstaunt und verschränkte die Arme. Zum ersten Mal seit der Schwindel sich gelegt hatte, sah ich ihn richtig. Er trug einen olivegrünen Mantel, was darunter war, konnte ich nicht sagen. Dabei fiel mir auch seine braun gebrannte Haut auf, die viel dunkler war als meine, Ruffys oder Aces. Aber wie alle von uns hatte auch er schwarze, glatte und lange Haare – im Gegensatz zu mir. Das aber Auffälligste an ihm war die blutrote, routenförmige Tätowierung auf seiner linken Gesichtshälfte. „Ja… ähm NEIN!“ Noch wütender sprang ich auf und stemmte die Hände in die Hüften. „Hast du eigentlich eine Ahnung wie es war? Hm? Ich hab meine zwei kleinen Brüder aufgezogen, weil niemand anderes da war!“ „Zwei?“, fragte er irritiert, doch ich überging ihn und wetterte einfach weiter. „Du musstest ja unbedingt einen auf Revolutionär machen und oh… ich bin wieder ich …“ Zufällig streifte ich bei einer meiner Handgesten meine Oberweite. Freudig sah ich an mir hinab und befühlte Hintern wie Gesicht probeweise. „Ach... Gott sei Dank! Op…“ Ich schluckte das Wort gerade noch so herunter. Dragon kannte seinen Vater sicherlich, aber Iva-chan? Ich lies es mal nicht drauf ankommen! Mein Vater kniff die Augen zusammen und musterte mich ein wenig misstrauisch. „Wer?“, hakte er nach. „Na Opa Garp – das müsste dir doch was sagen, oder?“, gab ich genervt zurück und wäre am liebsten im Boden versunken. Erschöpft setzte ich mich auf das Feldbett neben Dragon. Ich würde mir demnächst einfach ein Schild machen lassen, wo dann drauf stehen würde: Dragon ist mein Vater und Garp mein Opa. Das wär doch was! Halt – Nein! Die unwissende Hina würde mich erwürgen! „WAS?“, schrie Ivankov, wobei ihre Gesichtszüge entgleisten. Ich sah zu meinem Vater, ähm Dragon auf und konnte ihn schmunzeln sehen, während er Iva beobachtete, die am Ende ihrer Nerven war. Nachdem sie sich ein wenig beruhigt hatte, eröffnete sie Dragon etwas neues, aber ebenso schockierendes, zumindest für ihn. „Ao Kiji ist auf dem Weg hierher!“ „Was?“ Mit einem Mal war Dragon aufgesprungen und sah Iva-chan entsetzt an. „Ja, Mina-chan meinte, dass er und sie gut befreundet sind! Na ja und du kennst Kuzan doch! Er lässt niemals Freunde im Stich!“ „Stimmt das?“ Abrupt drehte er sich um und blickte mich erwartungsvoll an. „Ja, Ao und ich sind…“ Aber mein Vater ließ mich nicht zu Ende reden, sondern rannte aus dem Zelt raus. Irritiert sah ich ihm hinterher und bevor ich fragen konnte, antwortete Iva-chan. „Er treibt alle zur Eile an! In ein paar Stunden treffen die Evakuierungsschiffe ein, aber wer weiß, ob bis dahin nicht schon Ao Kiji da ist!?“ Es dauerte nicht lange, da wurden weitere Stimmen laut und eine allgemeine Hektik brach aus. Worauf Dragon wieder ins Zelt eintrat und nach der Teleschnecke griff, die auf dem Tisch stand. Während er telefonierte, sah ich mich ein wenig im Zelt um. An sich war es sehr spartanisch eingerichtet. Da war einmal das Feldbett, mit Kissen und Decke, auf dem ich saß und zwei einfache Holzstühle, links neben dem Eingang. Das Wichtigste aber war der große, runde Tisch in der Mitte des Raumes. Auf ihm langen ein paar Bücher, eines davon war aufgeschlagen, und ausgebreitete Karten der Insel und ihrer Riffe. Neben dem Tisch aus einfachem Kieferholz, stand ein Blecheimer mit Papprohren. In denen vermutlich, sicher verstaut, noch weitere Karten lagerten. Rechts neben dem Eingang befanden sich noch leere Holzkisten, deren Deckel direkt neben ihnen lag. Mit einem Mal wurden Schreie laut. Es waren jedoch keine Befehle, sondern reine Panik. Die Marine war da! Dragon brach das Gespräch ab und rannte aus dem Zelt. Ivankov folgte ihm. Etwas unschlüssig tat ich es ihnen gleich und sah, wie eine Truppe von mindestens fünfzig Marinesoldaten in das Tal einmarschierte. An vorderster Front stand sie, meine beste Freundin. „Hina!“, rief ich und versuchte ihr zuzuwinken, doch so schnell konnte ich gar nicht schauen, da lag auch schon Iva-chan auf mir, dicht gefolgt von Dragon. „Lass das! Oder willst du sie etwa noch auf uns aufmerksam machen?“, fauchte Iva. „Natürlich will ich das! Wir sind beste Freundinnen, außerdem bin ich Flottillenadmirälin!“, erinnerte ich Iva-chan und auch meinen Vater. „Da ist was dran…“, räumte Ivankov ein. Neben dem Pistolenfeuer konnte ich plötzlich auch noch einige Kanonen explodieren hören. Staub flog hoch, als eine Druckwelle durch das Lager jagte und einige Zelte mit sich riss. Weitere Schreie wurden laut und man konnte aus ihnen deutlich die Verzweiflung der Rebellen hören. „Opa ist da.“, flüsterte ich leise, doch Vater hörte es. Er sprang auf und riss Iva sowie mich mit hoch. Mir persönlich ging das ein wenig zu schnell und ich wankte wieder leicht. „Wir müssen hier weg! Am besten wir kapern ein Schiff der Marine und verschwinden dann!“ Es war nicht nur ein Vorschlag sondern auch ein Befehl. Ivankov nickte, verwandelte sich dabei in einen Mann und verschwand in der Staubwolke. Dragon bemerkte meinen erneuten Schwächeanfall und stütze mich. „Es hätte da noch einiges zu bereden gegeben …“, begann er und sah mir dabei tief in die Augen. „Das mit Ruffy und dir… das tu…“ Wütend riss ich mich los und rammte ihm meine rechte Faust mit voller Wucht in die Magengrube. „Erstens hast du Ace vergessen. Zweitens: Dafür kannst du dich nie im Leben bei mir entschuldigen und drittens …“ Doch ich wurde von einer weiteren Explosion unterbrochen. Dicht neben uns schlug eine von Opas Kanonenkugeln ein und explodierte, dabei wurden wir von den Beinen gerissen. Ich spürte, wie Dad mich an sich zog, um mich vor den umher fliegenden Gesteinssplittern zu schützen. Wütend biss ich mir auf die Lippen. Jetzt musste ich ihm auch noch dankbar sein! „Geht es dir gut?“, fragte er mit schmerzverzerrtem Gesicht. Gut? Ich hatte ihn gerade geschlagen und er beschütze mich einfach so? Ich… ich war immer noch wütend! Er wirkte tatsächlich besorgt und half mir aufstehen. „Ich bin immer noch wütend auf dich!“, schrie ich ihn an. „Du hast uns im Stich gelassen!“ Dragon nickte und wollte gerade antworten als er unterbrochen wurde. „Dragon! Dragon!“, rief Ivankov verzweifelt und rannte auf uns zu. „Ao Kiji ist da! Er ist tatsächlich gekommen! Wir müssen weg!“ Mein Vater drehte sich noch einmal zu mir um. „Mina – ich…“ Er brach ab als eine Kanonenkugel direkt auf uns zu flog. Ich sah, wie er mit seiner Hand ausholte, doch ich war schneller. Mit einem Satz sprang ich an ihm vorbei und setzte über meine Hand eine Hakiwelle frei. Die Kugel stoppte in der Luft und fiel zu Boden, dabei explodierte sie. Alles Weitere geschah viel zu schnell als dass ich etwas hätte tun können. Iva-chan riss mich am Arm zurück und verhinderte somit das Schlimmste, dennoch verbrannten meine Handinnenflächen. Durch die ganzen Erschütterungen lösten sich einige Felsen aus den Wänden des Tals und stürzten hinab. Dragon und Ivankov brachte mich ein wenig Abseits in Sicherheit. „Verschwinde Dragon! Ich pass schon auf Mina auf!“, brüllte sie Dragon über den Lärm hinweg zu. „So lange die Marine hier wütet, ist sie in Gefahr, deshalb beschütze ich Mina! Du kannst also gehen!“. Mein Vater zögerte und sah zuerst mich an und dann Ivankov. „Los jetzt!“ Iva packte ihn am Ärmel und schubste ihn weg. „VERSCHWINDE!“ Vater nickte entschlossen, verbeugte sich vor Iva-chan, strich mir über die Haare und verschwand dann in der Staubwolke. Nun wand sich Iva mir zu. Ich lag an einem Felsen gelehnt, halb ohnmächtig vor Schmerzen und weinte. Er vergewisserte sich, ob ich wenigstens halbwegs in Ordnung war. Dabei besah er meine Hände, deren Haut so verbrannt war, dass sie sich ablöste und unter ihr das rohe Fleisch zum Vorschein kam. Iva-chan wollte gerade etwas sagen als eine blitzschnelle Faust ihn traf. Er schoss nach hinten, außerhalb meines Blickfelds und jemand anderes betrat es. Opa. Er musterte mich kurz und folgte dann Iva-chan, um ihn seine alleinige Existenz bereuen zu lassen. Ich driftete ab und wand mich meinen Gedanken zu. Letztendlich wollte ich auf meinen Vater wütend sein, wollte ihn hassen, aber ich konnte es nicht mehr. Zumindest nicht mehr wirklich. Er war immerhin mein Vater! Er hat mich im Stich gelassen. Mich und dabei hatte ich doch so viel Verantwortung! Verzweifelt schniefte ich, da ich mich einfach nicht zwischen meinen Gefühlen entscheiden konnte. Dennoch musste ich verhindern, das Opa Iva-chan die Seele aus dem Leib prügelte, schließlich war ich ihm noch etwas schuldig. Also stand ich auf, meine Arme fest an den Operkörper gepresst und ging in die Richtung, in der ich beide vermutete. Es dauerte nicht lange und da erreichte ich sie. Genau so, wie ich es geahnt hatte. „Opa!“, schrie ich und warf mich vor Iva, der bereits bewusstlos war. „Hör auf! Ich habe ihm mein Leben zu verdanken!“. Er hielt tatsächlich inne und ließ den Arm sinken. Ich wollte ihm noch etwas sagen, doch ein paar verzweifelte Rebellen rannten auf uns zu um der Marine noch irgendwie zu schaden. Großvater beseitigte sie mit wenigen Schlägen, dann wandte er sich mir zu. Er klopfte mir auf die Schulter und stürzte sich wieder in das Kampfgetümmel. Erschöpft ließ ich mich auf den Boden fallen, dabei kam die schier endlose Müdigkeit hoch und auch die Schmerzen, welche ich bis jetzt erfolgreich verdrängt hatte. Besonders meine Hände machten mir zu schaffen, da sie immer noch brannten, als würde ich sie ins Feuer halten. Es dauerte nicht lange, da war auch Sitzen viel zu anstrengend für mich. Mit einem Mal gewann mein Oberkörper an Übergewicht und kippte nach hinten, ohne dass ich hätte etwas tun können. Bald darauf tauchte ein weiteres bekanntes Gesicht auf. Ao Kiji musterte mich und meine glasigen Augen besorgt. Er strich mir die Haare aus dem Gesicht, so dass man die schwere Kopfverletzung sehen konnte und auch die Hände besah er besorgt. Plötzlich wurde es eisig kalt und als ich hinab sah, konnte ich sehen wie Ao meine Hände in seine genommen hatte und beide mit einer leichten Eisschicht überzogen waren. „Hey, die brauch ich noch!“, protestierte ich, wobei die Erleichterung über das verschwinden des Schmerzen schon da war. Aber auch der Gedanke daran, dass ich kein Eismensch war. Ao lachte und meinte: „Schön, dass es dir gut geht!“ „Kuzan – es geht mir grauenhaft!“, antwortete ich und weitere Tränen rollten über meine Wangen. Er wusste vielleicht nicht, dass Dragon mein Vater war, aber er konnte sehen, wie ich litt - und das nicht nur körperlich. „Schon gut.“, beruhigte er mich. „Ich bringe dich hier weg, deswegen bin ich ja gekommen!“ Ao hob mich hoch und trug mich fort. Einfach weg. ~*~*~*~*~*~* *ao fahne schwenk* Ach, ich mag ihn halt! =) Übrigens ist Dragon kein Weichei, er liebt nur seine Tochter! Am besten er findet nie heraus das Smoker und Mina was haben! xD Ich hab noch ein kleines, wie sagt man bei uns im bayerischen Schwaben? Schmankerl! xD Ich weiß nicht mehr von wann die Kapitelliste ist, aber sie ist schon ein wenig Älter weil einiges fehlt! Aber hier könnt ihr mal sehen wie die Story mal ursprünglich geplant war. Da gab es den Gedanken für zwei Enden ebenfalls, aber er war nicht so ausgereift. Viel Spaß! =) Prolog: Silberner Tiger 1. Mein Großvater, meine Brüder und ich (Vergangenheit) 2. Das ist mein Traum (Vergangenheit) 3. Ein letztes Mal (Vergangenheit) 4. Gin Tora 5. Portgas D. Ace 6. Mach Hina nicht wütend! (Vergangenheit) 7. Weißer Jäger 8. Der Schatz von Captain John (Vergangenheit) 9. Teufelsfrüchte 10. Impel Down 11. Sabaody Archipel 12. Silver Rayleigh und Silver Mina 13. Monkey D. Mina 14. Galgenfrist 15. Whitebeards Flotte 16. Dragon, der Rebell 17. Ich, Gin Tora 18. Flottenadmiral Senghok 19. Strohhut und Feuerfaust auf der Flucht 20. Sieg auf ganzer Linie (Good End) 20. Für Euch (Sad End) Epilog: Eine neue Ära (Good End) Epilog: Ein Stern am Himmel (Sad End) Kapitel 16: Level 5.5 Newkamaland --------------------------------- Wie vllt. einige von euch bemerkt haben, hab ich ab und an die Charakterliste erweitert. Aber ich denke nun bin ich vollständig fertig und jeder hat seinen Platz erhalten. Ganz unten kann man auch den Themen Song meiner Fanfiktion sehen, unter dessen Motto auch dieses Kapitel steht. Dabei gefällt mir besonders der Satz: „Now I’m here to rescue you!“. xD Wer das Lied kennt, der kennt auch den Namensvetter der Geschichte. xD Ein paar habens ja schon bemerkt! xD Schlechte Nachrichten für alle Leser: Mein lang ersehnter Urlaub steht an. Ich bin ab jetzt eine Woche lang nicht mehr erreichbar. Das heißt auch dass das nächste Kapitel erst in zwei Wochen erscheint. Das mag vielleicht unfair klingen, da ich erst kürzlich auch so eine Pause gemacht habe. Aber das lag an der Menge der Arbeit. Schreiben ist ein Hobby für mich und ich fahr jetzt in den Urlaub um mich von allem zu erholen. @Dat_Z: Danke, Danke Danke. Verbeug. =) Jo, Ao ist ja auch ziemlich stark – kein Wunder das da dann die Post abgeht. Das dauert noch ein Weilchen, aber keine Sorge sie erfährt es. @Mimi-Moony-chan: Ach, Narbeleth hat das auch schon gesagt. Hmpf … na ja ich hab keine Vater, also kann ich das echt schlecht beurteilen. Schwäbin – ja nicht verwechseln. Ich bin weiblich, kein er gell? Na klar ein Bayerischer Schwabe oder wo liegt Augsburg den sonst? Wenn ich nämlich nur Schwäbin gesagt hatte, na dann hätte jeder an Stuttgart gedacht, aber da komm ich ned her. *spätzla ess* Da gibt’s ganz gravierende Unterschiede – das fängt schon beim Sprechen an und geht bis zum Essen. *hihi* Soll ich mal in schwäbisch schreiben? xD @fahnm: Ja, so ein zwischendurch Abenteuer. xD @HasiAnn: Wow, also deine Lobs haben mich ja vom Hocker gehauen. (Deine Kritik auch wie du weißt ;)) Aber die Beurteilung für die letzten zwei Kapitel waren ja echt der Wahnsinn schlechthin. =) Ich hoffe mal ich sacke an Qualität nicht ab. Mir ist da übrigens eine total niedliche Geschichte gekommen mit einem Hasi, eine Hallia und Ruffy. xD *bwahahahahaha* Da haste mich ja jetzt auf einen Trip gebracht – mal schauen wann ich sie zur Tastatur bringe. =) @Steffiw: Danke! =) Vlg Kuzan-chan ~*~*~*~*~*~* Must I wait, I know there's something wrong The concrete heart isn't beating And you've tried to make it come alive No shadows, just red lights Now I'm here to rescue you I've learned to lose I've learned to win I've turned my face against the wind I will move fast I will move slow take me away I have to go Lisa Miskovsky – Still Alive ~*~*~*~*~*~*~* Gegenwart 16. Level 5.5 Newkamaland Der Fall war zwar kurz, die Landung dafür aber schmerzhaft. Meine Beine sackten augenblicklich zusammen und ich zog scharf die Luft ein, als ich den Boden berührte. Auch Smoker schien es nicht besser zu gehen. Wir brauchten einen Moment, um uns von den Schmerzen zu erholen. „Hoch nehmen wir aber einen anderen Weg", presste der Grauhaarige hervor. „Gerne.", antwortete ich ihm und kniff meine Augen fest zusammen. Vorsichtig richtete ich mich wieder auf und zog Smoker am Arm mit nach oben. Wir standen in der Mitte eines Ganges, der genau so aussah wie die der Blutroten Hölle. Links und rechts waren Fackeln an den Wänden, so wie an der Decke. Diese hingen aber an schweren, schwarzen Eisenketten und die Fackeln selbst waren in Käfige eingesperrt. Aber nicht nur Fackeln waren eingepfercht, sondern auch Insassen, die zitternd ein paar Meter über den Boden schwebten. Ein Gemurmel ging durch die Reihen der Gefangenen. „Was machen die denn da?" „Seid ihr aus Level eins hier hinab gesprungen?" fragten uns viele Stimmen, die aus der Dunkelheit und den Zellen kamen. „Sind wir! Was dagegen?", antwortete ich provokant und stemmte die Hände in die Hüften. „Schnell! Ihr müsst verschwinden, bevor sie euch wittern!", drängte ein Zelleninsasse, der aufgestanden war und sich an das Gitter gestellt haatte. „Wir hätten hier noch ein Plätzchen frei!", bot er gleich darauf an. „Wittern?" Smokers Stimme lenkte mich von der mickrigen Gestalt in der Zelle ab und ich sah ihn fragend an. „Was meinst du?" „Was soll uns wittern?", holte er ein wenig aus. „Die Löwen.", meinte ich darauf heiter. „Löwen? Es gibt hier Löwen?". Diese fragende Feststellung war eine Mischung aus Unglauben und Angst. Dabei hätte ich nicht gedacht, dass Smoker wirklich so etwas wie Angst empfinden könnte. „Klar gibt es die! Heißt ja nicht umsonst Bestienhölle, außerdem haben wir noch einen Basilisken und eine Sphinx – beide ziemlich groß.", lächelte ich, auch wenn er das nicht sehen konnte. „Hättest du mir das nicht früher sagen können?", fauchte Smoker und packte mich am Kragen. „Und das ist nicht lustig!" „Doch.", kicherte ich und konnte es kaum erwarten, auf einen der Löwen zu treffen. Vielleicht wussten sie ja noch ein paar der Wörter, die ich ihnen vor ein paar Jahren mal beigebracht hatte. Dabei gehörte „Sexbomb" zu meinen Favoriten, aber das war eine andere Geschichte. „Beef Steak!", hörten wir plötzlich ein tiefen, dunkles Knurren. Wenn man vom Teufel sprach. Die Gefangenen schrieen auf und sprangen verängstigt von den Gittern weg. Smoker ließ mich los und wir drehten uns gemeinsam in die Richtung aus der die Stimme kam. „Was war das?", flüsterte er mir zu, dabei merkte ich. wie sein ganzer Körper sich verspannte. Ich schluckte noch einmal schwer, denn wenn die Kerle auch unheimlich lustig waren, durfte man die Gefahr, die von ihnen ausging, nicht unterschätzen. „Die Löwen.", antworte ich ihm, griff nach seine Hand und rannte los. „FUNDOSHI!", brüllte einer der Löwen, die urplötzlich aus der Dunkelheit sprangen. Eine Horde von mindestens zehn Mantikores jagte uns nun durch Level 2 des Impel Downs, dabei sprachen sie auch ununterbrochen. „Schlüssel. Gib uns Schlüssel.", wisperte einer der Löwen mit besonders großer Mähne. „Hmmmmmmmm Beef Steak!", rief ein anderer und wiederum gab es welche, die vermutlich gerne unsere Unterwäsche verspeisen würden, indem sie immer wieder „Fundoshi!" oder „Bärchen Unterhose!" jaulten Smoker und ich waren vermutlich noch nie so schnell um unser Leben gerannt wie jetzt gerade. „LÖWEN?", schrie er mir, während wir rannten, zu. „Und sie können sprechen?" „Nein, nicht wirklich.", keuchte ich. „Sie ahmen nur alles nach, was sie hören, ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben, WAS genau sie da sagen." „Sexbomb … Sexbomb!", rief einer der Mantikores wieder. „Woher haben die solche Wörter?", fragte Smoker und wich ein paar bewusstlosen Skorpionen aus, die in der Mitte des Flures lagen. Gerade, als ich mit „Ich hab keine Ahnung." antworten wollte, unterbrach mich ein Löwe mit: „Ich weiß wo dein Haus wohnt!". Verwirrt wurde ich langsamer. Was war denn das für ein Satz? Der war aber nicht auf meinen Mist gewachsen! Durch meinen kleinen Gedankengang war ich mal wieder etwas unachtsam geworden und anstatt den giftigen Skorpionen auszuweichen, stolperte ich über sie. Mit einem kleinen Aufschrei stürzte ich zu Boden und fing mich gerade noch so mit meinen Händen auf. Unglücklicherweise landete ich auf einen der Stachel. Ich konnte mich nicht einmal mehr aufrichten bevor das Gift bereits seine Wirkung entfaltete. Mit verschwommener Sicht besah ich meine Hand, die nach dem Herausziehen des Stachels zu bluten begann. Mit einem Mal wurde ich von Smoker hochgerissen, dabei nahm er mich auf seine Arme und sprintete weiter. „Musste das sein?", tadelte er mich atemlos. Mein Körper rebellierte bereits und eine vertraute Übelkeit stieg in mir hoch. Das Pochen in meiner Hand nahm zu und weitete sich aus bis es schließlich meinen Kopf erreichte, der sich mit bleiernen Schwere füllte. Langsam lehnte ich mich an seiner Schulter an, während meine Arme schlaff an seiner Seite herab hingen. „Katsu!", schnaufte er schwer. „Du dämlicher Dickschädel! Lass mich jetzt nicht im Stich!". Ich spürte seinen rasenden Herzschlag und keuchenden Atem. Er gab sich wirklich alle Mühe, das Tempo zu halten, doch mit dem doppelten Gewicht und seinen verletzten Füßen fiel ihm das mit der Zeit immer schwerer. Mit einem Mal begann sich der Schleier vor meinen Augen wieder zu lichten. Es war nicht so, dass ich bereits wieder geradeaus sehen konnte, aber ich wurde mir der Situation bewusst, in der wir waren. Mit aller Kraft konzentrierte ich mich auf etwas Haki und leitete es in meine rechte Hand. Als ich es frei ließ, um ursprünglich die Löwen zu betäuben, jagte ich die Bestienhölle des Impel Downs in die Luft. Das Haki war so hoch und dicht dosiert gewesen, dass nur die Seesteingitter ihm standhalten konnten. Das restliche Mauerwerk zerplatzte wie ein Ei, welches gewaltsam gen Boden geworfen wurde. Die Wucht der Druckwelle riss Smoker zu Boden, auf dem wir gemeinsam weiter schlitterten. Staub rieselte von der Decke und an einigen Stellen brachen sogar Ziegel aus ihr. Die Insassen schrieen panisch, während sie sich nicht entscheiden konnten aus den Zellen auszubrechen, um den herhab fallenden Gesteinsbrocken auszuweichen, oder drin zu bleiben, um den restlichen Bestien zu entgehen. Die Mantikores selbst schossen quer durch die zweite Hölle, prallten gegen die Wand am anderen Ende von Level 2 und blieben dann regungslos auf dem Boden liegen. Als langsam Ruhe einkehrte, hob Smoker stöhnend den Kopf, während seine schwarze Kapuze mit einer grauen Staubschicht überzogen war. „Wie konnte ich nur übersehen mit wem du verwandt bist?", hustete er und klopfte sich dabei den Staub von der Kleidung. „Mina?" Besorgt musterte Smoker mich und hob dabei meinen Kopf leicht an. „Geht schon", presste ich hervor. „Das Gift lässt bereits nach. Ich bin nur noch ein wenig betäubt." „Das sieht man!", bestätigte er und zeigte auf das Chaos hinter uns. „Entschuldige – ich nehme an, dass das Gift auch mein Urteilsvermögen beeinträchtigt hat." „Beeinträchtigt?", wiederholte Smoker ironisch, doch er kam nicht mehr dazu, mir eine ordentliche Standpauke zu halten. Der Boden begann leicht zu vibrieren und erste Risse zogen sich durch ihn hindurch. Ich wusste ganz genau, was gleich folgen würde, doch ich konnte mich einfach nicht bewegen. Meine Körper schiennicht nur mit Blei gefüllt, sondern er wirkte wie festgenagelt, dabei sollte ich nun wirklich meine Füße unter die Arme klemmen und laufen. Smoker dachte vermutlich das gleiche und zog mich hoch in seine Arme. Mit einem leichten Schwindel im Kopf klammerte ich mich fast panisch an ihn, soweit das eben mit einer Lähmung ging. Denn ein Blick nach hinten verriet mir, dass der Boden bereits herunter brach und mit ihm einige Gefangenen, die angsterfüllt schrieen. Aber so schnell Smoker auch rannte, die Dunkelheit der nächsten Hölle kam immer näher. Plötzlich wurde ich zur Seite gerissen und fiel mit Smoker auf den Steinboden. Denn gerade, wo er noch gestanden hatte, war einer der Käfige mit Insassen heruntergefallen. Er durchbrach den Boden und stürzte in die Tiefe. Smoker keuchte schwer und presste mich an sich. Die Zeit um aufzustehen und weiter zu laufen würde nicht mehr reichen, besonders mit mir noch. Und dann … dann fielen wir. Smoker stürzte mit mir rücklings in den Armen hinunter, dabei prallten wir gegen einen Hitzewand, die mir im ersten Moment den Atem nahm. Nach einem schier endlosen Fall landeten wir unglaublich weich. Es war, als würden wir in einem riesigen Plüschkissen landen. So flauschig und weich. Schweißperlen bildeten sich auf meinem Gesicht, als ich mich wie in Zeitlupe aufrichtete, dabei spürte ich richtig, wie das Gift von Sekunde zu Sekunde mehr nachließ. Das unerwartete helle Licht dieser Hölle brannte mir in den Augen und so benötigte ich einen Augenblick, um mich umsehen zu können. Räumlich unterschied sich die Hungerhölle kaum von den zwei anderen, mal abgesehen von der Helligkeit. Diese ging nun nicht mehr von Fackeln aus sondern von einfachen Lampen, die in bestimmten Abständen an der Decke und den Wänden hingen. „Sm … Moku!" Besorgt legte ich meine Hand an seine Wange. „Alles in Ordnung?" Als Antwort lachte er rau und stand dann mich mit sich ziehend auf. Er stützte mich noch einen Moment, aber dann war ich wieder fähig allein zu stehen. „Was ist das?", fragte er und tappte mit seinen Fuß gegen den weichen Untergrund. „Kein Ahnung. Sieht aus wie ein Berg aus Fell!", meinte ich zu ihm und sprang von unserem Fellberg runter. Unten angekommen erkannte ich es. „UAHHHH! Das ist die Sphinx!" Mit einem Satz sprang ich mindestens zehn Meter weiter nach hinten und auch Smoker war mit einem Mal bei mir. „Eine Sphinx?" „Ja! Sie gehört eigentlich ein Level höher!" „Wie beunruhigend. Lass uns lieber schnell verschwinden, bevor sie wieder aufwacht!". Sanft zog Smoker an meinem Arm und ich gab auch schnell nach. Die große schwarzhaarige Sphinx mit der goldenen Mähne wirkte nicht nur sehr lädiert, sie war es auch. Vermutlich hatte Ruffy sie bei seiner Durchreise ins nächste Level aus dem Weg geräumt. Wir mussten auf dem Weg das Gesteinsgeröll meines ähm Unfalles umgehen, da der Boden von Level 3 nur noch stellenweise durchschien und der Rest mit größeren und kleinern Steinbrocken bedeckt war. Das wurde durch die extreme Hitze noch erschwert, da ich immer noch ein wenig wankte. Es dauerte nicht lange, da war ich von dem ganzen Gerenne wieder erschöpft. Doch der Gedanke an meine Brüder hielt mich aufrecht. Ich würde nicht so schnell klein bei geben! Ohne weitere Schwierigkeiten erreichten wir eine völlig zerstörte Brücke, von der einige Teile in Level 4 gestürzt sein mussten. „Ich glaube, wir haben die Fährte des Strohhutes wieder aufgenommen!", meinte Smoker zu mir und trabte mit seinem Fuß gegen etwas, das hinter einem Felsen versteckt war. Fragend ging ich zu ihm und erkannte unter all den Beulen und dem Blu Minotaurus, einen der Wächterbestien des Impel Downs. „Ich weiß nicht." Misstrauisch beäugte ich die Wächterbestie genauer und erkannte Schnitte an seinen Armen. „Ruffy kämpft mit seinen Fäusten.". Dabei zeigte ich auf eine der Wunden, die von einem scharfen Gegenstand stammen musste. Doch mein Gedankengang würde von einem lauten Krachen unterbrochen. Gemeinsam sahen wir über das Geländer hinab ins nächste Level. Außer dem großen Kessel voll kochendem Wasser und den Flammen, die um ihn herum loderten, war kaum etwas zu erkennen, da eine große Staubwolke den ganzen Bereich umhüllte. „Na ja, das sieht aber schon nach dem Strohhut aus!", bekräftigte Smoker seine vorherige Aussage und da hatte er nicht unrecht. Seufzend sprang ich auf das steinerne Geländer. „Wenn das so ist, müssen wir so schnell wie möglich zu ihm!" „Ach und wie willst du ihm sagen das wir ihm helfen wollen? Du darfst dich auf keinen Fall zu erkennen geben!", beschwor Smoker mich mit verschränkten Armen. „Das wird auch gar nicht nötig sein!", gab ich zurück und verschränkte ebenfalls die Arme. „Ruffy ist nicht so ein misstrauischer Zyniker wie du! Er wird vielleicht fragen, warum wir ihm helfen wollen, aber der Rest ist ihm egal." „Ja und genau das bringt dich wie ihn ständig in Gefahr!", prangerte er den stärksten Charakterzug meiner Familie an. „Das spielt doch jetzt keine Rolle! Ich bin hier, um ihn und Ace zu retten!" „Aber …" „Kein Aber! Ich gehe jetzt da runter und werde Ruffy helfen!" Ich wollte gerade springen, als eine Explosion mich nach hinten warf, gefolgt von einem dunstigen Nebel. Hustend richtete ich mich wieder auf und sah zu Smoker, der ebenfalls am Boden lag. Was war das für ein Zeug? Es brannte in den Augen und meine Lunge fühlte sich an, als wäre sie mit glühenden Kohlen gefüllt. „Moku, ist alles in Ordnung?", fragte ich ihn mit erstickter Stimme. Er nickte kaum merklich und rang nach Luft, die nicht da war. „Was ist das?", flüsterte er, kaum fähig zu sprechen. „Ich weiß es nicht, aber wir müssen weiter!". Gemeinsam standen wir auf, wobei nicht zu sagen war, wer hier wen stützte. Smoker schüttelte kaum merklich den Kopf, da es an blanken Wahnsinn grenzte, tiefer in diesen Nebel zu springen. Ich ließ ihm jedoch keine Wahl, indem ich ganz einfach sprang. Die Sicht war durch den grünen - und ich nahm an auch giftigen Nebel - sehr getrübt und so schaffte ich es gerade noch, auf dem Rand des großen Wasserkessels zu landen. Mit rudernden Armen versuchte ich, das Gleichgewicht zu, doch ich landete im kochenden Wasser. Ebenso wie Smoker, der gerade eben mit einem „Platsch" darin gelandet war. Prustend kam er wieder an die Oberfläche, schwamm zum Rand und kletterte so schnell wie möglich aus dem Wasser. Ich tat es ihm so schnell ich konnte nach, schließlich war das Wasser heiß – sehr heiß! „Nun ich denke wir sind jetzt keimfrei!", meinte Smoker ziemlich trocken. Stumm nickte ich zur Bestätigung, da sich das Brennen in der Lunge verschlimmert hatte. „Ich werde Ace befreien und wenn ich beide Arme verliere!", schrie eine Stimme, die ich seit Jahren nicht mehr gehört hatte. ‚Das ist er!’, dachte ich mir grinsend, auch wenn ich ihn nicht sehen konnte. So schnell mich meine Füße tragen konnten, rannte ich am Rand des Kessels entlang und sprang mit Hilfe meines Hakis auf den Steg, von dem aus die Gefangenen in den Kessel geworfen worden. Dort angekommen musste ich zusehen, wie Ruffy Magellan angriff und seine Hände dabei verätzt wurden. Ich wollte schon zu ihm rennen, als Smoker mich aufhielt. „Du solltest dich nicht offen in einen Kampf einmischen! Am Besten schnappen wir uns den Strohhut und verschwinden von hier!" „Was? Und Ace sollen wir wohl im Stich lassen?" „Das meinte ich nicht! Wir sollten uns verstecken, um aus der Schussbahn zu kommen!" Seine Stimme war wieder kräftiger geworden, da der Nebel sich langsam lichtete und noch mehr als nur Ruffy und Magellan freigab. „Hmmmmm … da sind ja noch zwei!", stöhnte Sady genervt und ließ ihre Peitsche knallen. „Wer oder was ist das?", flüsterte Smoker mir ins Ohr und beäugte den blondhaarigen Teufel misstrauisch. „Das ist Sady und sie ist … sie hat einen Schlag. Ich weiß nicht ihre Mutter muss sie als Kind mal auf den Kopf fallen gelassen haben! Sie ist eine Sadistin und liebt es, andere leiden zu sehen!", brummte ich Smoker missmutig zu. Sady gehörte auch zu den wenigen Personen, die ich bis auf den Tod nicht ausstehen konnte. „NIEMALS!", brüllte Ruffy und ich sah zu meinem Bruder, dessen Situation sich drastisch verschlechtert hatte. „Du wirst mir noch sagen, wer dir geholfen hat!", drohte Magellan mit seiner tiefen Stimme. „Nein und wenn es mich mein Leben kostet!" „Dem Strohhut hat jemand geholfen?", fragte mich Smoker. Doch ich schüttelte nur den Kopf: „Das kann ich dir nicht sagen, aber ich werde ihn bei Zeiten mal fragen!" „Sehr schön und ich werde mich jetzt um diese Sady kümmern!", antwortete er und fing mit seiner Jitte den ersten Peitschenschlag ab. „Schluss mit dem Gerede! Jetzt wird gespielt!", schnurrte Sady gefährlich. Auch ich bekam einen Gegner, aber einen recht kleinen. „Huch? Wer bist denn du?" Erstaunt ging ich in die Knie und stupste gegen einen Hut eines ziemlich kleinen Menschen, welcher sogar Hörner hatte. „Lass das!", fauchte er. „Ich bin Saldeath" „Ein Affe?" „Ich glaube, du hast mich missverstanden. Ich BIN Saldeath." „Ein Affe … Sachen gibt’s …" „NEIN!", schrie er und stampfte mit dem Fuß wütend auf den Boden. „Schnappt sie euch!", befahl er den Blugori, welche vor einem großen Eisentor Stellung bezogen hatten. „Oho …", murmelte ich und zog mein Schwert, dabei schnitt ich dem Affen aus Versehen eines seiner Hörner ab. Langsam segelte der Stofffetzen zu Boden und der kleine Mann begann zu toben. „Bringt mir ihren Kopf!", tobte der Affe, während ich ein wenig entsetzt die Horde Blugori ansah. „Das sind aber ganz schön viele ..", stöhnte ich etwas erschöpft. Den ersten Wächter sprang ich ins Gesicht und brachte ihn damit zu Fall. Danach hatte ich alle Hände wie Füße voll zu tun, um sie mir vom Leib halten zu können. Einen wollte ich mit einem gezielten Fußkick ausschalten, doch er hielt mich einfach fest. Mit einem kräftigen Ruck riss er mich von den Beinen und stürzte sich mit fünf weiteren Blugori auf mich drauf. So schnell ich konnte sammelte ich etwas Haki um mich herum und ließ die Wächter durch die Luft fliegen. Eigentlich hatte ich nicht vorgehabt, so häufig mein Haoushoku einzusetzen, aber bei dieser Überzahl blieb mir gar nichts anderes übrig. Ich sprang ein paar Meter zurück um wieder ein wenig Abstand zu gewinnen, da die nächsten Blugori schon auf mich zustürmten. „Nimmt das denn nie ein Ende?", seufzte ich und holte mit meinem mit Haki durchtränktes Schwert aus. Ob man mich jetzt daran erkannte oder nicht, die Kerle waren mit einem einfachen Schwert nicht klein zu kriegen! Schon allein ihre Anzahl war überwältigend! Mit einem Schlag fegte ich mehrere weg und auch Saldeath rutschte quer über den Boden. „Das ist demütigend!", zeterte Sady und ich sah zu Smoker, der die Gefängniswärterin mit ihrer eigenen Peitsche gefesselt hatte. „Mach mich los!", fauchte sie weiter. „Nie im Leben.", brummte Smoker und kam zu mir. „Bist du mit denen immer noch nicht fertig?", fragte er mich und zeigte auf die paar hundert Blugori vor uns. „Ach, du kannst das wohl besser?", keifte ich. „Na dann tob dich aus – tu dir keinen Zwang an!". Wütend zeigte ich auf die Wächter. „Ich wollte nur anmerken, dass du wohl etwas nachgelassen hast.", antwortete er trocken. „Nachgelassen? Ich glaub es hakt!", schrie ich ihn an und mit einem Mal fielen über die Hälfte der Blugori um. „Na also, geht doch!", meinte Smoker zu mir. Ich war mir sicher, dass er lächelte, dabei klopfte er mir noch auf die Schulter. Tz … das war der Plan gewesen? Mich wütend zu machen, damit ich mit meinem Haki alle mental schwachen Wesen außer Gefecht setzte? Guter Plan, Smoker kannte mich halt. Bloß konnte ich das ihm gegenüber nicht zugeben – da muss ich natürlich beleidigt sein. Ist eine Frauensache … „Du bist echt … manchmal überkommt mich wirklich das Bedürfnis dich zu schlagen!", knurrte ich. Ein Schrei von Ruffy lenkte mich ab und ich sah zu meinem kleinen Bruder. Entsetzt musste ich mit ansehen, wie Magellan ihn mit einer Gifthydra angriff und Ruffy durch die vorherigen Verletzungen nicht im Stande war, auszuweichen. „Nein!", flüsterte ich ängstlich. „Tu es nicht!", rief Smoker und versuchte mich am Arm festzuhalten, doch ich war ihm schon entwischt. Noch nie in meinem Leben war ich so schnell gerannt. Doch es fühlte sich an, als würde ich mich nicht vom Fleck bewegen. Mein Herz schlug hart gegen meine Brust und hoffte, nein, betete innig, Ruffy noch erreichen zu können. Schon während Magellan ausholte wusste ich, dass es für mein Haki zu spät war, dieser Angriff konnte nicht mehr geblockt werden. Also gab es nur noch eine Möglichkeit für mich und die nutzte ich auch – die Konsequenzen ignorierend. Ich rammte den schwer verletzten Ruffy und er schoss in die gegenüberliegende Wand, dabei traf mich nun die Hydra. Bei allem was mir lieb war, so einen Schmerz hatte ich noch nie empfunden. Er fraß sich tief in mich hinein, bis selbst das Mark nur noch aus Schmerzen bestand. Ich spürte, wie das Gift in mich eindrang, meine Haut zersetzte und die Muskeln angriff. Eigentlich hatte ich vor gehabt, mir den Schmerz von der Seele zu schreien, doch das ging nicht, da das Gift mich immer noch umhüllte und als sich der Giftkokon auflöste, war ich nicht mehr dazu fähig. Wie ein Brett stürzte ich zur Seite und blieb regungslos auf dem Boden liegen. Dabei war die Berührung der verätzten Haut mit einem Gegenstand schmerzhafter als der Fall selbst. Stöhnend versuchte ich mich aufzurichten, doch ich scheiterte kläglich. „Noch ein Einbrecher.", knurrte Magellan und beugte sich zu mir herab. „Na dann, zeig mir mal dein Gesicht." Doch bevor er mir mit seiner Hand die Kapuze vom Gesicht ziehen konnte, schlug ihn Smoker mit seiner Jitte zu Boden. Plötzlich war ich nicht mehr verstimmt darüber, dass er seine Standardwaffe dabei hatte, denn kaum eine andere Jitte enthielt einen Seestein, mit dem man Magellan auf Abstand halten konnte. „Nicht so schnell.", brummte Smoker und nutzte die Gelegenheit, um mich hoch zu heben. Er steckte seine Waffe weg, um mit mir fliehen zu können, doch es gab da noch jemanden, den er vergessen hatte. „Ruffy!", stöhnte ich schwer verletzt. „Keine Zeit! Wir müssen erst einmal uns retten!" „Nein. Ich bin hier um Ruffy zu retten!" „Natürlich, in deinem Zustand." „Verdammt noch mal! Ich werde nicht STERBEN!", schrie ich und versuchte, von Smoker frei zu kommen. „Halt den Mund!", fauchte Smoker und rannte auf das große Eisentor zu. „Hilf mir lieber, das Tor zu öffnen!" Ruffy! Wenn Magellan ihn tötete, wäre alles umsonst gewesen! „Nicht ohne Ruffy!", bestimmte ich. „Das ..", begann Smoker, wurde aber von jemanden unterbrochen. „Ruffy-chan! Ich bin hier um dich zu retten, weil wir Freunde sind! Bitte verzeih mir, dass ich dich im Stich gelassen habe!" Er hatte also Hilfe gehabt! Das war unsere Chance. „Sag dem Kerl, er soll sich Ruffy schnappen und dann gehen wir gemeinsam in Level 5!", wisperte ich, immer schwächer werdend, „Dort gibt es jemanden der uns hilft!" „Verdammt noch mal!", fluchte Smoker und sprintete zurück, dabei sprang er von Blugori zu Blugori, da der normale Weg schlichtweg nicht mehr benutzbar war. Magellan war inzwischen wieder aufgestanden und wollte schon nachsehen, wer da geschrieen hatte, als Smoker von hinten auf ihn hüpfte. „Oh nein, nicht der schon wieder!", murmelte er leise, bevor er sich dem Fremden widmete. „Hey Okamaverschnitt! Schnapp dir den Strohhut und komm mit!". Aus den Augenwinkeln konnte ich den schwarzhaarigen Mann erkennen, mit dem Smoker redete. Er trug die weiß schwarz gestreifte Gefängniskleidung und sein Gesicht war übermäßig geschminkt, mit den roten Backen, dem nachgezogenem Kussmund. Besonders auffällig war die schwarze Schminke unter seinen Augen. „Wer seid ihr?", fragte er und bezog Stellung vor Magellan. Doch Smoker konnte nicht mehr antworten, da sich der Untergrund in Gift verwandelte. Er sprang seitlich ab: „Egal, wenn ihr überleben wollt, dann solltet ihr uns folgen!" „Hier verschwindet niemand!", mischte sich Magellan wieder ein und bildete eine neue Gifthydra. „Und zwar schnell!", brüllte Smoker und rannte wieder zum Eisentor. „Mach es auf, Katsu! Mach es auf!". Ich konnte nichts sehen, doch ich wusste, dass Smokers plötzliche Panik von der Hydra herrührte. Mach es auf – das sagte sich so leicht! Mein Körper war immer noch vom Gift zersetzt und ich konnte mich kaum rühren, mal davon abgesehen, dass meine Umwelt sich bereits drehte. Doch wenn ich sie nicht mit meinem Haki zerstörte oder Smoker nicht zufällig den Schlüssel fand, würde wir uns Magellan stellen müssen und das ohne Teufelskräfte! Ich sammelte noch einmal so viel Haki wie ich konnte in meiner linken Hand und hob sie mit reiner Willenskraft – für Ruffy! Eigentlich wollte ich Smoker noch warnen, da der Rückstoß nicht ohne sein würde, doch ich konnte nicht mehr. Also ließ ich die Kraft frei, bevor ich zu schwach sein würde, um sie in meiner Hand zu halten. Die restlichen Blugori fielen in dem Moment, als die Hakiwelle nach vorne preschte, ohnmächtig um. Das große Eisentor wurde samt Angel aus der Wand gerissen und große Stücke der Decke krachten auf den Boden. Gefährliche Risse an den Seitenwänden entstanden und durch einen schoss sogar ein dünner Wasserstrahl. Ruffy war ein Witz gegen mich, denn ich zerlegte nicht nur das Impel Down, ich brachte es auch noch zum Volllaufen. Smoker selbst flog ein paar Meter nach hinten und wurde von Ruffys Freund gebremst. „Hey – keine Zeit zum Ausruhen! Wir müssen verschwinden!", schrie dieser panisch mit Ruffy auf dem Rücken, als Magellan zum Schlag ausholte. „Das hatte ich auch nicht vor!", brummte Smoker und stand wieder auf. Mein Körper befand nun, dass es an der Zeit war sich auszuruhen, auch wenn ich dem nicht freiwillig zustimmte. ~*~*~*~*~*~* „Das wird sehr schmerzhaft für sie werden! Bist du dir sicher, dass du das willst?", fragte eine wohl bekannte Stimme, die ich kein bisschen vermisst hatte. „Wenn … wenn es sie rettet!", antwortete Smoker und ich spürte seine Hand auf meinem Arm, wenn auch nur den Schmerz, der von der Berührung herging. „Nicht einmal das ist sicher! Magellans Gift ist kaum zu heilen und sollte es klappen, wird sie mindestens zehn Jahre ihres Lebens verlieren!", mahnte Ivankov. Was, zehn Jahre? Hatte Smoker etwa vergessen, dass ich von einer Teufelsfrucht gegessen habe? Ich versuchte, ihm das mitzuteilen, doch mein Körper verkrampfte sich nur und die Stimme blieb stumm. „Wie du willst!", meinte Ivankov und rammte mir seine Finger in die Seite. Ein Krampf schüttelte mich und ich schaffte es tatsächlich, zu schreien. Und wie! Mein Körper bebte und ich bemerkte einen metallischen Geschmack in meinem Mund. Blut. „Los wir müssen hier raus! Den Rest müssen sie alleine schaffen!" Das war das letzte, was ich von Iva und Smoker hörte. Ab diesem Zeitpunkt bestand meine Welt nur noch aus Schmerzen. Einmal, da füllten sie mich vollständig aus und ein anderes Mal waren es immer wieder kehrende Wellen die vom Kopf bis zum Fuß durch mich hindurch wallten. Dabei schrie ich ohne Unterlass den Schmerz aus mir heraus und wenn ich das nicht konnte, so musste ich Blut spucken. Ich fühlte mich noch schlechter als zuvor. Was hatte Iva nur getan? In dieser kurzen Minute des Ruhens, in der ich sogar einen Gedanken fassen konnte, hörte ich eine zweite Stimme, ebenfalls von Schmerz erfüllt. Ruffy. Ich zwang mich, meine Augen zu öffnen, da die Tantalusqual von Neuem begann und meine Muskeln sich wieder zusammenzogen. Der kleine Raum wurde nur durch eine Fackel erhellt. An der Seite hingen einige Ketten, doch ich konnte ihn nicht weiter begutachten. Mein Atem kam nur noch stoßweise und das Herz raste in meinem Brustkorb, obwohl ich so erschöpft war. Erneuter Schmerz flammte auf und brannte in meinen Venen. Gepeinigt presste ich die Augen wieder zusammen und brüllte mir die Seele aus dem Leib. Ruffy. Wieder kam der Gedanke hoch. Du bist nicht allein! Ich bin auch hier! Tränen schossen mir in die Augen und meine Hände versuchten verzweifelt, in dem kalten Steinboden unter mir Halt zu finden. Ich musste ihm doch irgendwie helfen können! Langsam drehte ich mich zur Seite, dabei musste ich immer wieder inne halten, da die Krämpfe mich fast wieder in meine Rückenlage brachten. „Ich bin auch hier!", flüsterte ich zwischen zwei Krämpfen. „Auch hier …" Ich folgte meinem Gehör und Ruffys Schreien, um ihn zu erreichen. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit, doch dann bekam ich seine Hand zu fassen. Noch einmal öffnete ich meine Augen, dabei schaffte ich es gerade noch so, einen Schmerzensschrei zu unterdrücken. Die Krämpfe wollten und wollten nicht aufhören. Ruffy lag blutüberströmt vor mir und erlitt die gleichen Qualen wie ich. Zitternd nahm ich meinen kleinen Bruder in die Arme. Ich bin da! Ich passe auf! All das wollte ich sagen, doch kein Wort verließ meine Lippen. Er wehrte sich, was sicher an den Schmerzen lag. Verzweifelt biss ich mir auf die Lippen, denn ich wollte nicht mehr schreien. Ich wollte ihm zeigen, dass ich stark war und ab jetzt wieder auf ihn aufpasste. In meiner Not summte ich das alte Wiegenlied unserer Mutter. Sie hatte es immer mir und Ace vorgesungen, falls wir nicht schlafen konnten oder ein Albtraum uns erschreckt hatte. Nach ihrem Tod hatte ich das gleiche bei Ace und Ruffy getan - und vielleicht auch bei mir selbst, weil auch ich nicht frei von Angst damals war. Es gab auch einen Text zu diesem Lied, doch ich war einfach nicht mehr in der Lage, zu singen. „Ich bin …ah da … Ruffy …", stöhnte ich voller Schmerzen, „Ich bins … Mi … Mina … dei … deine gro… große Schwester." Nach einer Weile senkte sich eine unheimliche Stille über den Raum, die nur durch unseren schweren Atemzüge unterbrochen wurde. Ich weiß nicht, wie lange ich dort lag und immer wieder von neuem unser Wiegenlied summte, doch irgendwann spürte ich Ruffys ruhige und vor allem gleichmäßige Atemzüge. Noch ein paar Mal spürte ich, wie mein Körper sich verkrampfte und schwere Hitzewellen durch ihn wallten, bis mich endlich eine tiefe Ohnmacht ergriff. ~*~*~*~*~*~* Was war passiert? Dieser erste Gedanke schoss mir durch den Kopf, noch bevor ich meine Augen aufschlug. Ruffy! Erschrocken öffnete ich meine Augen und sah zur Seite, doch die war leer. Es war niemand anderes mehr im Raum. Schwankend richtete ich mich auf und blickte noch einmal umher. Ich lag definitiv in dem Raum, in dem Iva uns „behandelt" hatte. Doch Ruffy war nicht mehr da! Obwohl ich schwer vergiftet worden war, fühlte ich mich gut erholt, ja, man könnte fast sagen, dass ich wieder fit war. Seufzend strich ich mir meine Kapuze nach hinten und fuhr mir durch die Haare. Wir waren noch nicht einmal auf dem Rückweg und das ganze artete schon in einem Drama aus. Als ich meine Hand hob, spürte ich einen gewaltigen Muskelkater, der sicherlich von den Krämpfen herrührte. Ob ich es wagen sollte aufzustehen? Gerade, als ich zum Aufstehen ansetzte, öffnete sich die Tür in einem Schwung. Oh je und ich hatte meine Kapuze nicht wieder aufgesetzt. „Hey ich …" Ruffy stoppte und mir sank das Herz in die Hose. Mit einem Satz fiel ich meinen kleinen Bruder an und wir kippten gemeinsam um. „Halt die Klappe! Halt die Klappe!", krächzte ich immer wieder und versuchte verzweifelt, meinen Hintern zu retten. „Ähm, ich wollte mich doch nur bedanken!", meinte Ruffy ahnungslos zu mir. Mich erleichterte es ungemein, dass meine Tarnung nicht aufgeflogen war, doch andererseits. „Du bist echt … Ruffy …", seufzte ich rau. Die Schreie hatten wohl meiner Stimme mehr zugesetzt als gedacht. „Woher kennst du denn meinen Namen?", fragte er naiv. „Ich glaube, ich muss dir mal wieder die Löffel lang ziehen, Floh!", schimpfte ich leise, da auch ein paar andere Köpfe durch die Türe herein sahen. Leider hatte ich da die Rechnung ohne meinen kleinen Bruder gemacht. Es dauerte nicht lange da begriff er tatsächlich wer ich war und natürlich grinste er über beide Ohren. „MINA!", rief er und sprang mit mir in den Armen auf. Ich konnte Smoker schon förmlich toben hören. „Das war unnötig", brummte ich Ruffy zu, während er mich runter ließ. Kopfschüttelnd verschränkte ich meine Arme und wollte schon antworten, als ich mal wieder unterbrochen wurde. Das musste hier im Impel Down wohl so etwas wie eine Krankheit sein. „Was? Mina-chan? Hab ich richtig gehört?" Ivankov betrat den Raum und als er mich erkannte, zog er mich gleich in seine Arme. „Ach Liebes, du bist das? Wieso versteckst du denn dein hübsches Gesicht unter so einem Fummel?" „Damit ich nicht erkannt werde!", murmelte ich und erwiderte die Umarmung notgedrungen. Als er mich wieder los gelassen hatte, wand ich mich Ruffy zu und zog an seinem Ohr. „Was fällt dir eigentlich ein, ins Impel Down einzubrechen?", schimpfte ich ihn, doch es klang nicht wirklich böse, sondern eher wie ein kleiner Tadel. „Au! Minaaaaaaaa …", quengelte er, „Ich wollte doch nur Ace retten." „Ihr zwei werdet noch mein Ende sein!", seufzte ich ergeben und nahm Ruffy in den Arm. „Aber ich bin ja so froh, dass es dir gut geht!" „Woher kennst du denn den Strohhut?", fragte Iva-chan, der irritiert neben uns stand. „Ja woher kennst du ihn den?", knurrte Smokers raue Stimme. Er hatte sich durch die Menschenmenge gekämpft und nun den Raum betreten. Seine Arme waren vor seinem Brustkorb verschränkt und er wirkte deutlich wütend. Oh je, das würde Ärger bedeuten. „Ähm …" Ich ließ Ruffy los und wand mich an Iva. „Iva-chan ich bräuchte da mal deine Hilfe …", flüsterte ich in sein Ohr. „Ah ja! Ich habe deinen Brief gelesen und kann dir ruhigen Gewissens sagen dass das gar kein Problem ist!", grinste er. „Bist du bereit?" „Nein, aber ich hab wohl kaum eine Wahl?" Iva lachte und drückte mir seine Fingerspitzen in die Seite. Dabei schloss ich die Augen, um dem aufkeimenden Schwindel vorzubeugen. Stöhnend hielt ich mich an Ruffy fest. Dabei merkte ich schon wie die Kleidung zu spannen begann und schließlich riss der Mantel. „UAHHHHHH!", rief Ruffy. „Das ist ja cool!" Seufzend öffnete ich meine Augen wieder, denn ich wusste ja was mit mir passiert war. „Du hast nicht zufällig was zum Anziehen da?", fragte ich Ivankov mit einer unwiderstehlichen männlichen Stimme. „Meine Güte! Wenn du mich so fragst, kannst du alles haben!", antwortete Iva und hielt sich demonstrativ die Hand an die Stirn. Er winkte keinen anderen als Inazuma herein, der ein Bündel Kleidung in seinen Armen hielt. „Hier wie du geschrieben hast!" Er überreichte mir das Päckchen und verschwand wieder nach draußen, da Iva angefangen hatte, alle aus dem kleinen Raum zu scheuchen. „Husch! Husch! Unser Gast muss sich umziehen. Auch du Mr. Dunkler-mürrischer-Mann. Los Strohhut, du bist ebenfalls keine Ausnahme!" Als alle den Raum verlassen hatten, zog ich mich schnell um. Mein mitgebrachtes Schwert legte ich dabei ab. Von nun an würde ich es nicht mehr brauchen, da ich mich auch nicht mehr verstecken musste. Ich schlüpfte in eine lange schwarze Jeans und in eine langärmelige feuerrote Jacke mit schwarzem Flammenmuster. Dabei schloss ich die Jacke nicht und so würden alle einen guten Blick auf meinen Sixpack haben. Als Schuhe hatte ich von Iva schwarze Cowboystiefel erhalten, wobei ich aber die Hose über die Stiefel zog. Mit meinem umgezogenen, unwiderstehlichen Männerkörper verließ ich den Raum und glaubte, in einer anderen Welt zu landen. War ich wirklich immer noch im Impel Down? Ich bezweifelte es stark! Der große Saal war mit unzähligen Transvestiten gefüllt, die an kleinen runden Tischen saßen und feierten. Dabei waren die Tische mit Essen und Wein überladen. Vor dem Essbereich war eine große Bühne auf der gerade ein paar Männer in Frauenkleider tanzten. An den Wänden hingen große schwere Vorhänge, die die Kälte von draußen abhielten und vor ihnen waren Sofas mit kleinen Tischen, auf denen ganze Karaffen voller Wein standen. Die ganz Situation, wie hier im Impel Down, dem sicherstem Gefängnis der Welt, eine Gemeinschaft lebte, die feierte und Alkohol trank, war einfach nur surreal. Wie zum Teufel kamen die an das ganze Essen ran? „Ah Mi … entschuldige ich wollte dich nicht verraten.", bat Ivankov um Verzeihung, als er auf mich zukam. „Wie soll ich dich den nennen Liebes?" „Katsu. Mein Partner und ich haben uns auf Katsu geeinigt." „Sehr schön Katsu, aber die Haare wirst du dir wohl oder übel schneiden müssen, die sind nicht gerade männlich.", tadelte sie mich und hob zur Demonstration meinen Pferdeschwanz hoch. „Oahhhh das ist so cool!", wiederholte sich Ruffy, als er auf mich zu hüpfte. Ja, er hüpfte. „Du siehst aus wie ich!", merkte er an. „Wir sind ja auch verwandt, Floh!" „VERWANDT?", rief Iva entsetzt. „Ja, nicht wahr, mein kleiner Bruder?" „D … Dragon hat noch mehr Kinder? Oh, meine Lieben, ich muss mich hinsetzten!", stöhnte Ivankov und setzte sich auf eine freie Couch. „Das erklärt auch dein Kommen!" Seufzend legte Iva-chan den Kopf in den Nacken. „Halt – warte … ich dachte der Ace-Junge ist dein Bruder?" „Der auch!" „Ach du meine Güte! Na, da hast du dir was eingebrockt!" „Das hab ich mir wohl!" Damit sah ich gespielt verstimmt zu Ruffy, der meine Verwandlung immer noch bewunderte. „Gut, nachdem nun jeder weiß, wer wer ist, kommen wir doch auf deine Frage zurück, Ivankov!", mischte sich nun Inazuma ein, der sich ebenfalls zu uns gesellte, dicht gefolgt von einem geschockten Smoker. „Was machen wir mit deinen Haaren?" „Abschneiden!", meinte Ruffy und grinste, „Dann siehst du genau so aus wie ich!". „Ruffy sei still!", brummte ich. „Also ich hätte sie ja hoch toupiert oder vielleicht sogar eine Dauerwelle?", schlug Iva vor. „Was? Ich bin doch keine Transe!" „Na gut, dann abschneiden!" „Nein … doch, aber nicht viel, ja? Oh man, mich überkommt grad so ein altes Deja vu-Gefühl.", seufzte ich und sah zu Iva, der verdächtig breit grinste. „In Ordnung, aber ein paar Locken sollten auch noch rein, sonst fällt es zu sehr auf, wenn du wieder zurückkehrst!", antwortete Inazuma während sich ihre Hand in eine Schere verwandelte. „Und bevor du fragst: Ich hab von der Choki Choki no Mi gegessen." Er hatte mir gerade die Haare abgeschnitten, als Smoker eingriff. „Okay, das reicht! Du wirst mir sofort einige Dinge erklären!", knurrte Smoker packte mich grob am Oberarm und zog mich von den Dreien weg. „Was soll das?", begann er, „Das … das … okay woher kennst du den Irren? Was hast du mit ihm zu schaffen? Wieso … wieso hast du dich in einen Mann verwandelt?" „Hey! Was soll das?", rief Iva-chan verstimmt und stand von seinem Sofa auf. „Niemand geht so mit M … Katsu-chan um!" „Ach, lass gut sein, Iva, er fühlt sich nur ein wenig missverstanden!", winkte ich ab und Iva setzte sich, dabei musterte er Smoker misstrauisch. „Es gibt keine bessere Verkleidung als das Geschlecht zu wechseln und Ivankov kann das! Wenn wir an die Oberfläche kommen, dann wird uns der Seewind ganz sicher die Kapuze aus dem Gesicht wehen und dann hättest du gleich so ins Impel Down reinmarschieren können! Ich habe dir vorher nichts gesagt, weil ich geahnt habe wie du darauf reagieren würdest!" „Du willst, dass dieser … dieser Kerl das gleiche bei mir macht?", fragte er unglaubwürdig. „Ja, genau das möchte ich." „NIEMALS!", fauchte Smoker und ging auf Abstand. „Hast du schon mal dran gedacht, wie wir wieder, na ja … wie du wieder eine Frau wirst?" „Natürlich habe ich das! Iva-chan wird mit ausbrechen!" „Was? Bist du von allen guten Geistern verlassen?" „Ich bin Iva-chan noch etwas schuldig und ohne seine Hilfe werden wir es auch kaum schaffen. Ich vermute schwer, dass er Inazuma mitnehmen möchte, doch da ich auf ihn angewiesen bin, muss ich es wohl so hinnehmen." Fassungslos schüttelte Smoker den Kopf. Er hatte Recht, die Admirälin in mir stellte bereits den Kamm, wenn sie nur daran dachte zwei Schwerverbrecher laufen zu lassen. Doch mir blieb keine Wahl - hätte ich eine, dann würde das hier alles anders aussehen. Es gab ein paar Fakten – Menschen für die ich alles tun würde und dafür musste ich auch Kompromisse eingehen. So viele wie nötig, so wenig wie möglich. „Das glaub ich jetzt nicht. Du willst zwei Schwerverbrecher befreien?" „Ich? Wir! Du hast keine Wahl mehr, oder wie willst du Magellan dein plötzliches auftauchen erklären? Teleportation?" „Nicht frech werden!", drohte Smoker, „Du hast mir das eingebrockt!" „Pah, du bist freiwillig mitgegangen!" Wütend starrten wir uns eine Weile an, auch wenn ich seine Augen nicht sehen konnte. „Er ist soweit Iva!", rief ich dem Rebellen zu, der sich auch gleich erhob und auf uns zukam. „Wie bitte?", hakte Smoker nach und sah zu Iva. „Du musst dich nicht so zieren.", meinte Iva und wackelte mit ihren Hüften beim Gehen. „Gleich wirst du mal sehen wie es ist, eine Frau zu sein!", fauchte ich Smoker erbost zu. Der Streit mit ihm zerrte an meinen Nerven, denn wenn ich eines nicht wollte, dann war es streiten, besonders nicht mit dem Mann, den ich liebte. Noch bevor Smoker seine Jitte ziehen konnte, hatte Iva ihn gepackt und ihm seine Fingerspitzen in die Seite gerammt. Smoker schrie auf und im nächsten Moment war er eine Frau. „Nein … Nein! Nein! Nein!", rief er verzweifelt und tat genau das selbe wie ich damals. Er ähm sie fuhr mit ihren Händen über ihre neue Oberweite, die schlanke Taille bis ihn zu ihrem Hintern. Doch er fasste sich schnell wieder und schrie mich an: „Mach das Rückgängig! JETZT! Ich habe mich nicht auf den Wahnsinn eingelassen, um als Frau zu enden! Hast du schon einmal daran gedacht was passiert, wenn der Kerl hier stirbt? Dann sind wir für immer so!" „Na, immer noch besser, als wenn du jetzt noch ein Mann wärst, außer du … oh entschuldige, das hab ich nicht gewusst!". Iva-chan sah Smoker an, so als hätte er etwas Peinliches gesagt. Wenn Smoker nicht so dermaßen wütend wäre, dann hätte ich mich vermutlich lachend auf dem Boden geschmissen. Smoker und schwul? DAS musste ich Hina erzählen! Auch Smoker merkte nun die Andeutung, ballte die Hände zu Fäusten aber schwieg. Ein schlechtes Omen. „Liebes, ich hol mal etwas zum Anziehen für dich – so kannst du auf keinen Fall rumlaufen!", meinte Iva-chan nach ein paar Minuten des Schweigens und ging weg. Er schien zu ahnen, dass wir das noch für uns klären mussten. „Sm … Moku, es tut mir Leid, dir nichts davon erzählt zu haben, doch – na ja ich habe schon vorher gewusst, wie du reagieren würdest. Aber damit die Wahrscheinlichkeit geringer wird, dass wir erkannt werden, müssen wir dieses Opfer bringen. Ich möchte nicht, dass du alles verlierst, nur, weil deine Kapuze einmal herunterrutscht. Verstehst du?" Seufzend strich Smoker seine Kapuze zurück und zum Vorschein kam das Gesicht einer wunderschönen Frau mit kurzen grauen Haaren. „Ich verstehe den Sinn, das bedeutet aber noch lange nicht dass es mir gefällt!", brummte er in einem hellen Sopran, welcher auch gleich seinen eigentlich strengen Ton in so etwas wie einen dezenten Hinweis verwandelte. Aber das war schon immer das Problem von weiblichen Stimmen gewesen. Sie wirkten nie so ernsthaft, wie man es eigentlich haben wollte. „Wenn dieser Iva stirbt, dann … dann bin ich für immer eine Frau!" „Und ich für immer ein Mann. Abgesehen davon, dass wir dann wohl Piraten sind können wir dann aber noch zusammen sein." „Und dafür soll ich alles aufgeben?". Ich wusste, wie Smoker es meinte, seine Worte richteten sich nicht gegen mich, sondern gegen Ruffy und Ace. Doch es tat trotzdem weh und ich war den Tränen nahe. Es schien wohl so, als ob ich doch immer noch irgendwie eine Frau war. „Hier etwas zum Anziehen für dich!", unterbrach uns Iva-chan und reichte Smoker ein Kleiderbündel, der daraufhin in dem kleinen Raum verschwand, um sich um zu ziehen. „Alles klar Liebes?", fragte Iva und schubste mich sanft in Richtung Inazuma. „Ja, ja, es ist alles in Ordnung." „Ach mach dir keine Gedanken, Katsu-chan. Frauen kann man einfach nicht verstehen!", seufzte Ivankov. Danke. Herzlichen Dank – das hatte mich wirklich aufgemuntert. Ich setzte mich etwas misstrauisch auf den bereitgestellten Stuhl. Ein weiteres Mal fiel Inazuma über mich her und verpasste mir eine leichte Dauerwelle ins Haar, denn gegen richtige Locken wehrte sich mein aufkeimendes Männerbewusstsein. Ruffy selbst war ganz hin und weg von seinem neuen Bruder, während er mich so musterte schob er sich Unmengen an Fleisch in den Mund. „Sehr hübsch!", bestätigten ein paar weitere Transenn die Inazuma zur Hand gingen. „Du bist nicht zufällig vergeben?", fragte eine der Frauen und setzte sich auf meinen Schoß. Ich lief augenblicklich rot an, doch bevor ich sie abwimmeln konnten griff jemand ganz anderes ein. „Pfoten weg! Der gehört zu mir!", fauchte Smoker und packte die Frau an den Haaren um sie von mir weg zu schleifen. Da hatte sich aber jemand gut in seinem neuen Frauenkörper eingelebt! Als er zurückkehrte und ich ihn vollständig sehen konnte, da … Wow … Was hatte ihm Iva da bloß für Klamotten gegeben? Ich war mir sicher, dass die verboten waren! Er trug ein schwarzes, mit feuerroten Flammen verziertes, Bikinioberteil, dazu eine lange, schwarze Lederhose, unter der er ebenfalls schwarze Stiefel mit Flammenmuster an hatte. Seine Jitte trug er an einem schwarzen Ledergurt befestigt auf dem Rücken, wie immer. Mit einem stolzen Blick und verschränkten Armen war er nicht nur eine Schönheit, sondern auch extrem gefährlich. „Wer bist du denn?", fragte Ruffy. „Sag einfach Moku zu mir.", antwortete Smoker und setzte sich auf die Couch. „Was ist denn das für ein komischer Name?" „Ein Name halt!", knurrte Smoker. „Ach so. Ich bin Monkey D. Ruffy!", stellte sich mein kleiner Bruder vor. „Das weiß ich!", brummte Smoker und sank tiefer ins Sofa. Dieses Gespräch musste ihn einiges an Selbstbeherrschung gekostet haben, denn der Drang, aufzuspringen und Ruffy festzunehmen, war sicherlich da. „Bist du immer so schlecht gelaunt?", fragte Ruffy weiter. „Weißt du, ich kenn da einen von der Marine, der ist auch immer schlecht drauf …Hm .. der hat auch so graue Haare wie du, aber er ist ein Mann! Wie hieß er den noch mal?". Während Ruffy nachdachte, verschwand eine große Fleischkeule in seinem Mund. Es schien, als hätte er all seine Manieren verloren! Für was hatte ich mir eigentlich damals den Mund fusslig geredet? „Ah jetzt weiß ich’s, der Rauchmann war das! So … Sm .. Sma ..Nein auch nicht! Jetzt hab ich’s Smoker!", rief Ruffy freudig. „Der ist nicht mürrisch!", brummte Smoker. „Kennst du ihn etwa?" „Nein." „Aha, also der guckt auch immer so wie du!", klärte ihn Ruffy auf und griff nach den Fleischbällchen. Himmel! Wo isst er das bloß alles hin? „So, fertig!", verkündete Inazuma und nahm sich ein Weinglas vom Tisch, um daran zu nippen. Auch bei mir machte sich ein leichter Hunger bemerkbar und so tat ich es Ruffy nach, in dem ich ein paar Takoyakispieße aß. „Möchtest du auch etwas?", fragte ich Smoker und bot ihm einen an. Er nuschelte unzufrieden, nahm ihn aber dennoch an. „Iva-chan, was ist eigentlich passiert und wo sind wir?", fragte ich den Transvestiten, der neben Smoker auf der Couch saß. Er musterte mich kurz und antwortete schließlich: „Ihr seid in Level 5.5, dem Newkamaland, und gefunden hat euch Inazuma. Nach dem die Nachricht von einem Einbrecher uns erreicht hatte, schickte ich ihn los, um die Lage zu begutachten, da ich annahm, dass du das wärst. Seitdem warten wir auf dich. Dass du gleich noch deinen Bruder, Freund und einen weiteren Okama mitbringst, wussten wir nicht." „Einen weiteren Okama?" „Ich glaub er meint Bon-chan!", meinte Ruffy zwischen zwei Bissen. „Wer?" „Och, das ist ein alter Freund von mir. Er liegt dort hinten auf dem Sofa, weil es ihm nicht besonders gut geht!", erklärte mir Ruffy. Ich drehte mich, um diesen Bon-chan sehen zu können und erkannte ihn als eine halbe Mumie auf einer der weinroten Sofas. „Ah, das ist der Mann von vorhin!", erkannte ich ihn wieder. „Nun, ich störe euer Gespräch nur sehr ungern, doch wir sind nicht hergekommen, um hier ein Kaffeekränzchen zu halten!", warf Smoker verstimmt ein. „Die grimmige Frau hat Recht! Wir müssen zu Ace!", stimmte Ruffy Smoker zu und sprang auf, dabei schlag er noch ein großes Steak herunter. Ace! Verdammt, der war ganz untergegangen und das hätte mir nicht passieren dürfen. Nicht mir, seiner großen Schwester! „Ihr wart ziemliche lange bewusstlos, besonders du Katsu-chan, während sich dein kleiner Bruder unglaublich schnell erholt hat!", erzählte Iva-chan. „Ja und wie lange?", fragte ich sie ungeduldig. „Unglücklicherweise warst du 35 Stunden nicht bei Bewusstsein." „35 STUNDEN?", rief ich entsetzt. „Wie lange noch, bis Ace hingerichtet wird?" „Acht Stunden, dann ist es drei Uhr Nachmittags." „Was? Wir müssen sofort los!", schrieen Ruffy und ich gleichzeitig. „Na dann! Brechen wir aus!", lachte Iva-chan. Keine fünf Minuten nach dem sie das ausgesprochen hatte, erhoben sich alle Anwesenden. „Juhu! Es geht los!" „Lasst uns ausbrechen!" „Wurde auch mal Zeit!" riefen alle durcheinander. „Iva-chan? Was soll das? Das sind alles Verbrecher, die bleiben gefälligst hier!", meinte ich zornig zu Iva. „Na, was hast du denn gedacht, Liebes? Ich breche hier doch nicht aus und lasse dabei meine Okamas im Stich!" „ALLE?" Auch Smoker war fassungslos aufgesprungen. „Ja, alle Katsu-chan und es ist mir egal, was du davon hälst!", bestimme Iva und stand auf. „Katsu …", knurrte Smoker neben mir und ich schloss einfach nur die Augen. Das war ein Albtraum, mein ganz persönlicher Albtraum. Hoffentlich würden wir auf ganz viele Blugori treffen, denn jetzt musste ich mich erstmal abreagieren. War das meine Strafe für den Einbruch? Irgendwie war ich mir da fast schon sicher. Wütend biss ich mir auf die Lippe, um weder Smoker irgendeinen wütenden Satz an den Kopf zu werfen, noch Ivankov zu beschimpfen. Oh, war ich schlecht gelaunt. Dabei durchbrach mein „Miese-Laune-Thermometer" gerade das zweite Untergeschoss. „Iva, wenn das hier vorbei ist, werde ich persönlich alle wieder ins Impel Down bringen! „Das kannst du halten wie du willst, aber vorerst kommen sie ALLE mit!" „Was machen wir eigentlich mit Bon-chan? Der kann ja nicht hier bleiben!", bedachte Ruffy. „Keine Sorge, wir nehmen ihn auf dem Rückweg mit!", beschwichtigte Iva-chan ihn. Damit war das Thema abgeschlossen. Während alle aus dem Raum stürmten, angeführt von Ivankov, Inazuma und Ruffy, hielt Smoker mich noch zurück. „Das war nicht geplant!", sprach er wütend. „Irgendwie war die Hälfte von all dem hier nicht geplant!", rechtfertigte ich mich. „Das läuft alles nicht so, wie ich mir es vorgestellt habe und je länger ich hier im Impel Down bin, desto mehr verliere ich die Kontrolle über alles." „Ich hatte nicht vor, beim wohl größten Ausbruch des Impel Downs seit Marinebestehen mitzumachen!" „Denkst du etwa ich? Smoker, das glaubst du doch nicht wirklich, oder?" „Ich weiß so langsam nicht mehr, was ich glauben soll! Du überrumpelst mich mit einem nach dem anderen und ich weiß nicht, ob ich das noch länger will!" Als er diesen Satz zu mir sagte, setzte mein Herz mehrere Sprünge aus. War ich gerade wirklich dabei, Smoker zu verlieren? Verzweiflung kroch langsam in mir hoch. Wenn wir – ich es nicht schaffen würde, dann hätte ich nicht nur mein Leben zerstört, sondern auch Smokers und er tat das alles nur für mich. Für niemanden sonst. Neben meinen Brüdern müsste ich jetzt noch auf ihn aufpassen, damit, selbst wenn ich nicht überleben würde, er noch in der Marine sein konnte. Hatte ich es denn in meinem Wahn, meine Brüder zu retten, so übertrieben? „Smoker ich … das", stotterte ich, doch er wand sich ab. „Du solltest nun das tun, weshalb du gekommen bist.", unterbrach mich Smoker und folgte den anderen durch einen langen Tunnel, der sich gegenüber der Bühne befand. Schmerzhaft hatte mich Smoker wieder vor die Tatsachen gestellt. Ich verlangte viel von ihm und er hatte mir bis jetzt immer geholfen, ohne viele Fragen zu stellen, weil er mir vertraut hatte. Doch in mir keimte das dumpfe Gefühl auf, dass ich es spätestens mit Iva-chan übertrieben hatte und bis zu dem Zeitpunkt hatte ich noch geglaubt, dass ich im Recht wäre. Bedrückt folgte ich Smoker. Ich schluckte meine Verzweiflung herunter und schob auch alle Entschuldigung für Smoker beiseite. Er hatte Recht – mal wieder, ich sollte mich nun um Ace kümmern. Die Entscheidung, was mit uns zwei passieren würde, musste verschoben werden, wenn sie nicht gar schon gefallen war. Schnell schloss ich zu den anderen auf und stürmte mit ihnen Level 5, dabei stellten die Wölfe und Wächter kein Hindernis dar. „Am besten wir nehmen die Treppe!", rief ich den anderen zu. „Natürlich nehmen wir die Treppe oder wie wolltest du nach unten kommen?", fragte Iva etwas verwundert. „Ähm ich dachte da eventuell an ein Loch im Boden …" „Wer bist du und was hast du mit Katsu gemacht?" „Nicht witzig.", brummte ich Iva-chan zu. Beim besten Willen, mir war jetzt nicht nach Scherzen, dafür waren zu viele neue Probleme aufgetaucht. Bald tauchte vor uns das total vereiste Eisentor von Level 5 auf, welches schon arg in Mitleidenschaft gezogen worden war. Der rechte Türflügel wies eine recht große Beule vor und stand auch offen. Was wir nutzten, um einen Stock tiefer in die ewige Hölle zu kommen. Irgendwie fühlte sie mein Leben gerade genau so an. Hoffentlich blieb das nicht so. Now I'm here to rescue you ~*~*~*~*~*~* So langsam kommt wohl die Erkenntnis von Mina. Aber das musste mal sein, da steckt Smoker schon alles ein, macht und tut und Mina bringt einen Knüller nach dem anderen. Ich glaube in meiner FF ist so langsam überhaupt nichts mehr sicher. =) Ein paar Hinweise noch: Kann ja sein dass das ein paar nicht verstanden haben. Auch wenn es aus dem Originalmanga kommt. Fundoshi ist die traditionelle japanische Unterwäsche. xD Ruffy ist übrigens ganz fasziniert von dem Beef Steak gewesen. xD Saldeath, unser Affe wird im japanischen Sarudesu gesprochen. Dabei kann man auch „Saru Desu“ verstehen. Übersetzt heißt das „Ich bin ein Affe!“. Das hat Ruffy natürlich auch gleich so verstanden und Mina darf da nicht fehlen! xD Die Stelle war im Manga so genial. „Was? Du bist ein Affe?“, „Nein. Du musst da was missverstanden habe.“ Hab da grad gegessen und mich dabei am Spinat verschluckt. Am Schluss hab ich ihn dann in der Nase gehabt – total Ekelhaft. Vergesst nicht das nächste Kapitel kommt er in zwei Wochen! Hab ja noch was versprochen. ;) Die aktuellen Kapitelnamen und so. Dabei muss ich erwähnen, dass alle Angaben ohne Gewähr sind. Es kann sich jeder Zeit etwas ändern! Ich vermute mal schwer, dass sich ein paar Kapitel noch verschmelzen werden. Prolog: Liebes Tagebuch 1. Mein Großvater, meine Brüder und ich (Vergangenheit) 2. Das ist mein Traum (Vergangenheit) 3. Ein letztes Mal (Vergangenheit) 4. Gin Tora 5. Portgas D. Ace 6. Save Our Souls (Vergangenheit) 7. Silver D. Mina (Vergangenheit) 8. Glasscherben und Blütenblätter 9. Mach Hina nicht wütend! (Vergangenheit) 10. Der Vizeadmiral (Vergangenheit) 11. Herz vor Verstand 12. So zerbrechlich wie Glas 13. Sehnsucht 14. Impel Down 15. Der gefährlichste Schwerverbrecher der Welt (Vergangenheit) 16. Level 5.5 Newkamaland 17. Aufwärts! (besteht Gefahr zur Zusammenlegung mit Kapitel 18!) 18. Trio Infernale 19. Leutnant Tashigi auf Alleingang 20. Whitebeard voraus! 21. Die ultimative Kriegsmacht 22. Das was gewonnen … 23. Wut im Bauch (Good End) 23. Eine Familie (Sad End) 24. Junges Fräulein dürfte ich mal …? (Good End) 24. Komm mit, lass uns hinüber gehen (Sad End) 25. Ich, Monkey D. Mina (Good End) Epilog: Die neue Welt (Good End) Epilog: Ein Traum vom Frieden (Sad End) (Bonuskapitel 1: Keine Pause für Gin Tora (Good End)) (Bonuskapitel 2: Die Monkeys außer Rand und Band (Good End)) Die zwei Bonuskapitel lassen mich nicht los! xD Mir ist mal wieder so ein spontan blöder Gedanke gekommen, doch anstatt das Ao oder Corby leiden müssen trifft es Mina und zwar ganz hart. Aber so richtig! xD Übrigens haben die Bonuskapitel keinen Einfluss auf mich, welches Ende es geben wird. Kapitel 17: Die Monkeys brechen aus ----------------------------------- Info: Meine Arbeit geht weiter und es dauert bis ich mich wieder an die Schichtarbeit und die sechs Tage Woche gewöhnt, deshalb wird das nächste Kapitel auch dauern! Mir wurde vorgeworfen, von einem User, ich würde meine Geschichte hochpushen. In dem ich im Profil bescheid gesagt habe, das ich im Urlaub bin, zurück bin, das Kapitel nun gebetat wird … etc. Ich muss sagen ich wusste gar nicht, dass es dieses Wort gibt oder dieses „Vergehen“. Als Konsequenz gibt es das nicht mehr in dem Storyprofil und wird es auch nicht mehr geben. Mina ist nun bei online gegangen! http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/serie/221/230784/ @Dat_Z: So jetzt kommt das nächste Kapitel – endlich. @HasiAnn: Der Satz: „Ich weiß wo dein Haus wohnt“ ist ein Arbeitsinsider und genial. Wir rufen uns das gerne zu wenn wir uns in der Arbeit necken. So als kleine spielerische Drohung oder wir schrauben Fahrräder an den Boden … aber das ist eine andere Geschichte! :D Die Situation zwischen Mina und Smoker wird sich, wie schon erwähnt, noch weiter zuspitzen. Und eines noch: Auch wenn sie nach diesen Kapitel aus dem Impel Down geflohen sind – wird es noch spannender. :D Senghok ist ja auch nicht hinterm Mond aufgewachsen! Noch ein dickes Dankeschön an alle Reviewer! Arigato! Ein großes Lob noch an lazyBabe, Narbaleth und HasiAnn, die so etwas wie eine kleine Beraterrolle eingenommen hat! Titellied des Kapitels: Mir ist es wichtig dazu etwas zu sagen. Da es vielleicht nicht jeder versteht. Mina verhält sich wie eine Piratin um das Richtige – in ihren Augen, zu tun. Dabei nimmt sie keine Rücksicht auf Verluste. Hat sie sich selbst verloren in der Dunkelheit des Impel Downs? Ist sie noch eine Admirälin wenn sie raus kommt? Sie dachte sie tut das Richtige … und vor allem muss sie sich entschuldigen und das nicht nur bei Smoker. Vlg Kuzan-chan ~*~*~*~*~*~* Has darkness taken over me Consumed my mortal soul? All my virtues sacrificed Can Heaven be so cruel? Blinded to see I believed it would justify the means It had a hold over me Forgive me my sins Within Temptation – The Truth beneath the Rose ~*~*~*~*~*~* Gegenwart 17. Die Monkeys brechen aus Etwas verzweifelt folgte ich Iva-chan in die Unendliche Hölle. Der Weg dorthin war voll von Blugori und Wärtern, doch die konnten nichts gegen die überwältigende Okamamacht aus Level 5.5 unternehmen. Gemeinsam erreichten wir das große, schwarze Eisentor vom verbotenen Level 6. „Aus dem Weg!“, schrie Ruffy noch einmal und schlug die letzten Wärter nieder. Grinsend sah ich ihm dabei zu – er hatte sich wirklich gemausert, aber das war irgendwie nicht anders zu erwarten gewesen. Noch bevor ich mein Haki einsetzten konnte, hatte Iva die Tür mit seinem berühmten „Todeszwinkern“ geöffnet. Das schwere Tor verbog sich knirschend und wir schlüpften geschickt durch den Spalt hindurch. „Juhu, Ace!?“, rief mein kleiner Bruder quer durch die Unendliche Hölle und gerade, als er lossprinten wollte, packte ich ihn am Kragen und hielt in fest. „Nicht so hastig, Ruffy!“, ermahnte ich ihn. „Das ist kein Spielplatz hier! Wer weiß, was sich hier für Gestalten herumtreiben!“. Doch er zuckte nur mit den Achseln und meinte: „Mit denen werde ich schon fertig!“. Augenrollend ließ ich ihn los. Irgendwie war seine Antwort vorauszusehen gewesen. Wenn ich nur mal diese Zuversicht hätte! Seufzend folgte ich ihm, während das beklemmende Gefühl in meinem Bauch noch zunahm. Level 6 war wirklich unheimlich – noch mehr als der Rest des Tiefseegefängnisses. Das dunkle orangefarbene Licht, welches von den Glühlampen ausging, erhellte den großen Saal nur spärlich und warf tiefe Schatten, sehr tiefe Schatten. Kein einziger Insasse stand an den Gittern der teilweise riesigen Zellen und es herrschte eine schwere Stille. Man erwartete jeden Moment, dass hinter einer Ecke die wohl brutalste Person, die jemals auf dieser Erde gewandelt war, hervorsprang und uns alle niederstreckte. Dieser Ort hieß nicht umsonst die Unendliche Hölle – genauso wenig hielt man sie zum Spaß geheim. Jede Faser meines Körpers war angespannt und zum Kampf bereit. Ruffy schien sich durch diesen Ort aber keineswegs gestört zu fühlen, da er einfach weiter gerade aus marschierte und immer weiter nach Ace rief. Seine Stimme hallte durch das Level 6 ohne, dass jemand antwortete. Mit der Zeit kroch langsam die Angst von meinem Bauch hoch in die Kehle. Mir drängte sich der furchtbare Gedanke auf, dass man ihn bereits weg gebracht hatte. Zu spät – wir waren zu spät! Als wir am Ende des großen Raumes ankamen, war Ace immer noch nicht in Sicht, was meine Befürchtungen zu bewahrheiten schienen. „Wir sind zu spät!“ Traurig sah ich mich um und erkannte den gefesselten Jimbei in der Zelle vor mir. Zuletzt hatte ich ihn dort zusammen mit einen an die Wand gefesselten Ace gesehen - jetzt allerdings war nur noch der Fischmensch in der Zelle gefangen. „ACE! Sag doch was!“, brüllte Ruffy neben mir und auch die anderen sahen sich um. „Er ist weg“, stellte Smoker schlussendlich fest und sah mich dabei ernst an. Nickend stimmte ich ihm zu: „Ja, sie müssen ihn wohl schon zum Marineford gebracht haben!“ „Dann müssen wir dahin!“, bestimmte Ruffy sogleich. Ich verschränkte die Arme und musterte meine Umgebung, dabei erkannte ich einige Abhörschnecken und auch den leeren Aufzugsschacht, in dem sich etwas bewegte. „Sie sind im Aufzug!“, rief ich und rannte sofort zum Schacht hin, dicht gefolgt von Ruffy. Schlitternd bremste ich ab und sprang ohne zu zögern einen Meter tief zum Grund des Schachtes. Man konnte deutlich sehen, wie sich die Drahtseile in den Umlenkrollen bewegten und langsam die schweren Steingewichte nach unten brachten. Kopflos sprang Ruffy hinter mir her und landete zwecks Platzmangel direkt auf mir. „Huch? Da bin ich ja auf dir gelandet!“, lachte Ruffy. „Toll … würdest du vielleicht auch wieder runtergehen?“, fragte ich ihn zerknirscht, während mein Kopf auf den Boden platt gedrückt wurde. „Klar!“, grinste er und half mir sogar hoch. Mit einem Mal ratterte ein schweres Eisengitter herunter. Entsetzt drehte ich mich um und erkannte, dass wir eingesperrt waren. „M … Katsu alles in Ordnung?“, fragte mich Iva-chan von der anderen Seite des Gitters aus, die uns wie alle anderen gefolgt war. „Ja, bei uns ist alles in Ordnung. Wir sind bloß eingesperrt.“, antwortete ich ihr und sah auf. Probeweise berührte ich die Eisenstäbe und wurde sofort von einem Schwächeanfall überwältigt. Meine Arme fühlten sich auf einmal bleischwer an und die Füße sackten ein. Seestein. Verdammt. „Seestein“, stellte Smoker fest und berührte ebenfalls das Gitter. „Ja definitiv. Damit gibt es für euch nur noch einen Weg.“ „Nach oben.“, unterbrach in Inazuma. „Na dann, worauf warten wir noch?“, grinste Ruffy, „Wenn Ace oben ist, dann gehen wir eben auch hoch!“ Kopfschüttelnd sah ich zu meinem Bruder. Wir waren eingesperrt und mal abgesehen von dem einen Ausweg, den es noch gab, würden wir hier drin auch nicht kämpfen können, ohne eventuell das Mauerwerk zu beschädigen. Manchmal beneidete ich ihn um seine Naivität. „Der Strohhut hat Recht. Ihr nehmt den Expressweg und wir die Treppe!“, bestimmte Smoker, wobei uns sowieso keine Wahl blieb. Er wollte schon kehrt machen, als er noch einmal innehielt. „Katsu, du solltest den Aufzug aufhalten, bevor er oben ankommt. Ich will der Feuerfaust nicht bis ins Hauptquartier folgen.“ „Grauhaar hat Recht – mit dem Marineford würden wir uns übernehmen!“, unterstütze Iva-chan Smoker. „Okay, ich werde ihn anhalten!“ „Gut, wir werden oben auf euch warten!“, antwortete Iva. „Und Katsu – viel Glück!“ „Gum Gum Rackete!“, rief Ruffy auch gleich und schoss dank seiner Teufelskräfte nach oben. Fassungslos sah ich ihm dabei zu. „Danke!“, lächelte ich Ivankov noch zu, „Aber ich muss jetzt meinem Floh hinterher!“ Mit Hilfe meines Haki stieß ich mich vom Boden ab und hielt mich nach ein paar Metern am Stahlseil der Gegengewichte fest. Dabei stemmte ich meine Füße gegen die Wand, nur, um mich gleich wieder abzustoßen. Nur diesmal hielt ich mich am gegenüberliegenden Seil fest. „Ruffy – so warte doch auf mich!“ brüllte ich quer durch den Aufzugsschacht. Doch er dachte nicht daran und als ein metallischen „Dong“ durch den Schacht hallte, wurde mir klar, dass er wohl schon am Ziel war. „So ein Mist!“, fluchte ich und stieß mich mit voller Kraft von der Wand ab. Unter meinen Füßen splitterte das Mauerwerk und kleine Teile davon fielen zu Boden. Nicht lange, da erreichte ich den Aufzug selbst. Halb entsetzt, halb belustigt musste ich feststellen, dass das „Dong“ von zuvor eine tiefere Bedeutung gehabt hatte - Ruffy hatte nicht nur den Aufzug erreicht, sondern war im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Kopf durch die Wand gestoßen. Lediglich sein zappelnder Unterkörper war noch zu sehen. Was jetzt? Verdammt, was sollte ich jetzt machen? Magellans und Aces Stimmen wurden laut, beide redeten auf meinen kleinen Bruder ein, der lautstark zurück schrie. Unaufhaltsam fuhr der Aufzug weiter hoch und ich hoffte inständig, dass er nach Norm gebaut worden war. „Tut mir Leid Ruffy!“, flüsterte ich, noch bevor ich mich mit meinen Händen fest an die Seile klammerte und eine Menge Haki in sie fließen lies. Nach ein paar Sekunden rissen bereits die ersten Litzen und die weiße Seele der Drahtseile kam zum Vorschein. „Noch ein bisschen!“, presste ich zwischen den Zähnen hervor und dann fiel das Gegengewicht mit einem lauten Knall zu Boden. Das ganze Impel Down musste bei dem schweren Aufschlag vibriert haben und einen Staubwolke schoss nach oben. Hustend sprang ich auf die andere Seite, um auch dort die Seile zu kappen. Dennoch geschah genau das, was ich geplant hatte - der Aufzug wurde langsamer. Bevor ich jedoch das Haki in die Seile entlassen konnte, eskalierte die Situation im Aufzug und Ruffy wurde mit einem gezielten Tritt aus ihm herausbefördert. Mit einer Hand klammerte er sich noch an das entstandene Loch und schwang wie ein Affe hin und her. Er wollte schon wieder hineinklettern, als ich ihn am Arm packte und zu mir herzog. „Halt dich an mir fest!“, befahl ich ihm streng. „Aber ich muss doch zu Ace!“, protestierte er, doch das ließ ich nicht durchgehen. „Festhalten! Ich habe einen Plan!“ Murrend lies er den Aufzug los und umklammerte meine Schultern. „Noch einer!“, hörte ich Magellan sagen. Unbeeindruckt leitete ich den Hakifluss durch meine Venen in die Kapillaren und von dort aus in die zwei Drahtseile. Wie zuvor hielten auch diese nicht lange stand und begannen, sich zu verformen. Zuerst passierte gar nichts, dann bewegte sich das Seil leicht zur Seite. Ein Knick entstand, gefolgt von einer Quetschung, bei der die Seele sichtbar wurde. Das Drahtseil kämpfte noch einmal gegen die ungewohnte Belastung, doch letztendlich verlor es gegen mein Haki und riss. Die Steingewichte schossen hinab und schlugen auf den Grund auf. Nun hielt den Aufzug nichts mehr. In dem Moment, als die Seile ihren Dienst versagten, begann er zu rutschen und folgte letztendlich den Gewichten. Wir – Ruffy und ich - hingen aber noch an den Seilen, die uns nun mit einem Mördertempo nach oben zogen. Gerade als die Gondel mit Ace an uns vorbei schoss, sprang ich ab, landete auf dem Dach und betete inständig, dass die Sicherheitsvorkehrungen halten würden. Wenn nicht, würde ich mir den Ingenieur persönlich nach dieser Sache vorknöpfen. Auf dem Weg nach unten wackelte der Aufzug so stark in den Stabilisierungsschienen, dass es mir und Ruffy nicht möglich war, stehen zu bleiben. Funken stoben hoch, als der Aufzug die normale Fahrtgeschwindigkeit überschritt und die Sicherheitsbremsen einsprangen, welche an den Schienen greifen sollten. Aber anscheinend waren wir zu schnell gewesen und anstatt abzubremsen, wurden wir nur etwas langsamer. Das Eisengestänge der Bremsen glühten bereits in hellem orange, bevor wir tatsächlich kurz vor dem Boden stoppten. Ich nutze diesen Moment, um die Notausstiegsluke zu öffnen und in das Innere des Aufzuges zu gelangen. Dort lag ein Schwerverletzter, wie auch gefesselter Ace auf dem Boden, während ein ziemlich benommener Magellan sich an der Aufzugswand hoch zog. Schnell kletterte ich hinein, schwankte beim ersten Schritt zur Seite, riss mich dann aber doch zusammen und steuerte auf Magellan zu, um ihn seiner Kräfte zu berauben. Als er bemerkte, dass seine Teufelskräfte schwanden, holte er zum Schlag aus, doch soweit ließ ich es nicht kommen. Affenartig klammerte ich mich an ihn. Magellan hatte Glück - ich musste erst noch ein paar Mal tief durchatmen, bevor ich mich soweit von der rasanten Fahrt erholt hatte und meine Tyrannenaura richtig einzusetzen konnte. Diesmal benutzte ich aber nicht nur meine Hände, sondern den ganzen Körper, um den Giftmenschen außer Kraft zu setzten. Die Hakiwelle traf Magellan hoch dosiert, so dass er sofort zu Boden fiel. Der kleine Rest, der ihn nicht traf, verbog den kompletten Aufzug und auch Ruffy musste sich setzten. „Was war das?“, fragte er und hielt sich den Kopf. „Haki.“, antwortete ich ihm und lies von Magellan ab. Etwas besorgt nutze ich die Gelegenheit, um einen Blick auf meinen gefesselten kleinen Bruder zu werfen, der wirklich schlecht aussah. Ich wollte schon etwas sagen, doch Ruffy unterbrach mich. Dieser schien sich nun, wo die Gefahr vorzeitig gebannt und Ace in unserer Hand war, um seinen großen Bruder keine wirklichen Sorgen mehr zu machen. Also übernahm ich den Part - aber zuerst musste ich die Schlüssel für Aces Handschellen suchend! „Haki?“ „Ja, das ist … ähm ich weiß nicht, wie ich es dir erklären soll.“ Nachdenklich kratze ich mich am Kopf, bevor ich zu einer Antwort ansetzte. Während ich es Ruffy erklärte, machte ich mich daran, Magellans Manteltaschen zu durchsuchen. „Es gibt Menschen, die haben eine besondere Aura und damit können sie andere Menschen angreifen. Je nach Menge des freigesetzten Haoushoku fallen verschieden starke Leute um oder werden ohnmächtig. Mental Schwache kippen schon bei ziemlich wenig Haki um, aber für solche wie Magellan bedarf es schon wesentlich mehr – wie du an dem Aufzug sehen kannst.“ „Aha“, meinte Ruffy stirnrunzelnd und verschränkte die Arme. „Du hast es nicht verstanden“, war meine Feststellung aus dieser Reaktion, während ich weiter Magellans Taschen durchsuchte. Er überlegte einen Moment, bevor er mit einem ziemlich klaren: „Nein“ meine Vermutung bestätigte. „Aber ich hab das schon einmal gesehen. Der Opa im Sabaody Archipel hat so etwas Ähnliches gemacht, nur mit mehr Menschen.“ „Der Opa?“, hakte ich nach. „Nya, ich hab seinen Namen vergessen, aber er war Vize auf Gold Rogers Schiff!“ „Silvers Rayleigh.“ „Ja genau, so hieß er! Woher kennst du ihn denn?“, fragte er total naiv, so, wie Ruffy es eigentlich immer tat. „Er hat mir den Umgang mit dem Haoushoku beigebracht.“, erklärte ich ihm. „Dann kennst du ihn, ja!?“ „Ja, Ruffy, das tue ich – schon seit ich 16 bin kenn ich den alten Spieler.“, erzählte ich weiter und wurde beinahe wahnsinnig, da ich immer noch nicht den Schlüssel gefunden hatte. Wie viele Taschen konnte ein Mensch eigentlich haben? „Bist … bist du das wirklich, Ruffy?“ Auch diese Stimme hatte ich schon lange vermisst und es freute mich umso mehr, sie jetzt wieder zu hören. Sie klang erstaunt, geschockt und genauso erfreut. Vermutlich hatte Ace sich mehrmals kneifen müssen, um das tatsächlich zu glauben und ich konnte es wirklich verstehen. Wer machte denn auch schon so etwas Verrücktes und bricht ins Impel Down ein? „Ich habe so gehofft, dass diese Hancock gelogen hat, doch du bist wirklich hier! Ich … ich kann es gar nicht fassen!“ Als ich aufsah, um in Ace Gesicht zu blicken, konnte ich so etwas wie Erleichterung sehen, aber auch Sorge. Er lächelte Ruffy an und ignorierte mich dabei völlig. Was ja auch kein Wunder war, schließlich hatte er jetzt eine männliche Schwester. „Alles in Ordnung?“, fragte Ruffy und beugte sich zu seinem großen Bruder hinab, während ich mich wieder auf die Suche nach den Schlüsseln begab. Sie mussten doch hier irgendwo sein. „Ging mir schon mal besser, aber sag mal, wer ist das?“ Mit einem Nicken zeigte er in meine Richtung, als ich gerade Magellan auf den Rücken drehte, um besser an seine Mangeltaschen zu kommen. „Das? Erkennst du denn M …“, begann Ruffy - weiter ließ ich ihn nicht kommen. Schon als er mit dem Satz anfing, wusste ich, was er sagen würden und genau das galt es zu verhindern. Ich drehte mich um und sprang Ruffy wie ein wild gewordenes Tier an. Er verlor das Gleichgewicht und fiel auf den Rücken. „Shhht! Sei still!“, ermahnte ich ihn und hielt ihm mit meiner Hand den Mund zu. Ruffy protestierte natürlich, aber kein verständliches Wort verließ seine Lippen. „So darfst du mich nicht nennen!“, erklärte ich ihm. Ace beobachtete die Situation einen Moment lang, doch dann griff er ein. „Geh von meinem Bruder runter!“, zeterte er und rammte mich. Ich kippte einfach nur zur Seite – Ace hatte sich da wohl ein wenig überschätzt und lag nun ebenfalls auf den Boden, während mein großer Bruder meinen Platz eingenommen hatte. Doch dabei saß er nicht, sondern lag halb auf Ruffy und halb auf mir. „Toll Ace – wirklich eine Glanzleistung!“, lobte ich ihn ironisch und verschränkte im Liegen meine Arme. Er hatte sich kein Stück verändert! „Du kennst mich?“, fragte er verwundert und sah mir dabei in die Augen. Murrend nickte ich und hob meinen Kopf leicht an, so dass ich es ihm ins Ohr flüstern konnte. Zwischenzeitlich sah er mich sehr verwundert an, doch als ich Iva ins Spiel brachte verstand er alles. Mit der Reaktion auf das unterschied er sich nicht wirklich von Ruffy, nur, dass er mich wegen der Fesseln nicht in den Arm nehmen konnte. „Du bist es!“, rief er freudig und kuschelte sich, so weit das bei unserem entstandenen Geschwisterknoten möglich war, an mich heran. „Was machst du denn hier? Ich mein … das…“ Ace riss sich gerade noch so zusammen und vermied das Wort Marine. „Ich kann dich doch nicht im Stich lassen! Keinen von euch Beiden!“, antwortete ich wahrheitsgemäß und zog ihn näher zu mir heran. „Ja sie … er …“, Ruffy stockte einen Moment, zuckte mit den Achseln und tat es Ace nach, nur, dass er mich bei der Umarmung fast erwürgte. Ich genoss den Moment, dass beide lebten und gesund und munter waren. Nun gut, gesund jetzt nicht wirklich, aber daran konnte man ja noch arbeiten. Ein paar Minuten lang ließ ich die freudige Wiedervereinigung zu, doch dann musste ich sie trotz aller Freude abbrechen. „Wir müssen hier raus!“, erinnerte ich beide an unsere momentane Situation. „Stimmt“, bestätigte Ace und machte Anstalten, sich zu erheben.. „Müssen wir?“, fragte Ruffy und schaute ganz unschuldig. Seufzend schüttelte ich den Kopf und stand mit einem Ruck auf. „Ja müssen wir – das hier ist immer noch das Impel Down und noch sind wir auch nicht entkommen! Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Wärter merken, dass etwas nicht stimmt.“ „Na gut.“, grummelte Ruffy, stand auf und zog auch gleich Ace mit hoch. „Aber zuerst müssen wir die Hand- und Fußfesseln von Ace loswerden!“. Er wollte schon an ihnen herumhantieren, als er zu wanken begann und die Handschellen zwangsweise wieder los lies. „Seestein.“, stellte ich nüchtern fest, noch bevor Ruffy die Frage stellen konnte. Seufzend holte ich nach einer halben Ewigkeit einen Schlüsselbund aus Magellans linker Hosentasche. Das war mal wieder der Beweis, wie kopflos Ruffy durch diese Welt ging. Nicht, dass es mir manchmal anders erging, doch er übertraf mich noch bei weitem. Ihm hätte doch schon längst auffallen müssen, dass alle Ketten und Gitter hier im Impel Down mit Seestein verstärkt waren. Scheinbar gab sich Ruffy mal wieder alle Mühe, mir den letzten Nerv zu rauben. Schnell befreite ich Ace von seinen Fesseln, die scheppernd zu Boden fielen. „Frei!“, lachte er und zog mich nun richtig in seine Arme. Dabei hatte ich zum ersten Mal auch die Gelegenheit, ihn genauer zu betrachten. Sein kinnlanges, schwarzes Haar fiel in fettigen Strähnen in sein Gesicht, welches viele blutige Kratzer aufwies. Der Rest seines Körpers glich einem Schlachtfeld. Ich fürchtete sogar, bei der Erwiderung der Umarmung ihm weh zu tun. Viele seiner offenen Wunden hatten dunkelrote Krusten, doch ein paar von ihnen waren durch die vielen Bewegungen wieder aufgebrochen und bluteten leicht. Mal davon abgesehen, dass sein Körper wohl seit einiger Zeit kein Wasser gesehen hatte und dadurch das getrocknete Blut noch auf seiner Haut klebte, zierten ihn auch noch unzählige blau Flecken. Die linke Hälfte seines Oberkörpers wies mehrere große schwarz-lilafarbene Hämatome auf und mir brach es fast das Herz, ihn so zu sehen. Von der Kleidung selbst war auch nicht viel übrig geblieben, außer seiner schwarzen und inzwischen zerrissenen Hose. Doch Ace lachte – ja, er weinte sogar vor Freude, uns zwei zu sehen. Ruffy hielt natürlich auch nicht mehr lang still und drängte sich zwischen uns, was wir auch nur zu gerne zuließen. Wir waren wieder zusammen. Meine zwei Flöhe waren wieder bei mir! Ich konnte es gar nicht richtig fassen und wurde von einer Flutwelle an Gefühlen überrollt. Ehe ich mich versah, rollten mir auch schon ein paar Tränen über die Wangen und schluchzend zog ich beide fester zu mir heran. „M …“, Ruffy schluckte meinen Namen gerade noch so herunter. „Du weinst ja? Alles in okay? Hast du dich verletzt?“, fragte er besorgt und als er Ace sah, bekam er noch ein paar zusätzliche Sorgenfalten. „Du ja auch Ace!“ „Keine Sorge, kleiner Bruder! Uns geht es gut.“, beruhigte Ace ihn. Mir fiel es so schwer, diesen Augenblick wieder stören zu müssen, doch noch waren wir nicht in Sicherheit. Schniefend wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht und lockerte die Umarmung. „Für unterwegs“, begann ich, „könnt ihr Katsu zu mir sagen und traut euch ja nichts anderes!„ drohte ich ihnen grinsend, wobei Ace sogleich ernst nickte. Er und eigentlich auch Ruffy wussten, dass ich zur Marine gehörte und wer wusste schon, wie viele Teleschnecken hier noch versteckt waren - auch wenn meine Hakiwelle diese zerstört haben sollten. Sicher ist sicher. Damit löste ich mich von ihnen. „Wir sollten uns beeilen.“, erriet Ace meinen nächsten Satz. „Ja, die Zeit spielt gegen uns“, stimmte ich ihm zu und sah zu der Notausstiegsluke hoch. „Es wird nicht mehr lange dauern, da wird es hier von Wärtern wimmeln. Ganz zu schweigen von dem da!“ Abwertend zeigte ich auf Magellan. Den Kerl mochte ich immer weniger. Er hatte meinen kleinen Floh verletzt. Ja, meinen Floh, wofür es keine Entschuldung gab. Ebenso wenig hatte er Aces schlimme Verletzungen behandeln lassen, was er durchaus gekonnt hätte, da jedem Insassen eine medizinische Versorgung zustand. „Ich weiß nicht, wie lange er noch ohnmächtig sein wird, doch ich möchte ihn nur ungern noch einmal betäuben. Zwar hat er es verdient, dass ich ihm jeden Knochen im Leib breche, doch ganz übertreiben muss ich nun wirklich nicht.“, endete ich und sprang durch die Luke auf das Dach des Aufzuges. „Wieso?“, fragte Ruffy und folgte mir, dabei schnappte ich mir seine Hand und half ihm auf das Dach. Dicht gefolgt von Ace, dem Ruffy und ich halfen, da er doch ziemlich lädiert war. „Du hast doch gesehen, was mein Haki mit dem Aufzug gemacht hat, oder?“ Das war schwer zu übersehen, denn anstatt eckig zu sein hatte der Aufzug nun eine leicht runde Form. „Magellan ist ein mental starker Mensch und so musste ich ziemlich viel Haoushoku verwenden, um ihn zu betäuben, was eine hohe Belastung für seinen Körper bedeutet. Wenn ich das öfters mit einem so dichten Haki mache, dann passiert mit Magellan genau das gleiche wie mit dem Aufzug hier.“, erklärte ich ihm. „Er wird rund?“, schlussfolgerte Ruffy ziemlich falsch. „Nein!“, riefen Ace und ich gleichzeitig. „Er … ach, frag das Rayleigh! Wir haben keine Zeit mehr für Fragen und Antworten!“, brummte ich verstimmt. Das war mal wieder typisch Ruffy und es wunderte mich gar nicht, dass Opa regelmäßig ausgeflippt war, auch wenn ich Schläge nicht unterstütze. Da nahm ich ihn lieber noch einmal in den Arm! „Na gut, aber es ist ziemlich finster hier. Wie sollen wir da einen Ausgang finden?“, machte Ruffy weiter, nur, dass es diesmal eine der intelligenteren Fragen war. „Das …“ Ich verschränkte die Arme und dachte nach. „Ist kein Problem!“, endete Ace und stand gleich darauf in Flammen. „Hey, du bist ja eine prima Fackel!“, lachte Ruffy, während er hin und her hüpfte. Was für eine Erkenntnis, kleiner Bruder. Aber wo er Recht hatte, hatte er Recht. Denn nun wurden die geschlossenen Aufzugstüren sichtbar, die sich oberhalb von uns befanden. Ganz fünf Stück konnte ich ausmachen und damit befanden wir uns gerade auf der Höhe von Level 5. Seufzend überlegte ich mir einen Ausweg. Es waren circa zwei Meter, die uns von der Tür zu Level 5 trennten, was an sich nicht schlimm war. Doch mit Ace einfach so durch die verschiedenen Höllen zu rennen, war zu gefährlich. Wer weiß, was die Wärter in ihrer Verzweiflung machen würden! Das Risiko war mir einfach zu groß, besonders dadurch, dass Ace auch noch verletzt war. Es war also auch nicht sicher, ob er richtig kämpfen konnte, obwohl … Während meines Gedankenganges musterte ich ihn noch einmal und musste meiner ersten Vermutung Recht geben. Er war nicht im Stande zu kämpfen. Ich konnte eigentlich froh sein, dass er von alleine stehen konnte. Also was nun? Die Seile des Aufzuges waren von mir zerstört worden und eine Treppe wuchs auch nicht einfach so aus dem Boden. Wir hätten noch an den Stabilisierungsschienen hochklettern können, aber auch hier glaubte ich nicht an einem Erfolg. Ace war einfach nicht in der Verfassung, sich körperlich zu betätigen. „Ähm M.. Katsu? Was machen wir jetzt?“, fragte Ace, auch er schien den Ernst der Lage begriffen zu haben. „Ich weiß es noch nicht. Es ist ja nicht so als würde … als würde…“ Ich hielt inne und spürte dabei seinen fragenden Blick auf mir. Wachsen … wachsen … Treppen wachsen. Das … könnte es sein? Meine Teufelskräfte mussten auch zu etwas gut sein und letztens war diese Orchidee schließlich auch mit mir verwachsen, also müsste ich ja praktisch eine Pflanze sein, so, wie Smoker eben aus Rauch bestand und Ace aus Feuer. Aber sicher war ich mir da nicht – da Leben nicht unbedingt mit Pflanzen zu verbinden ist. Egal! Ich hatte einfach keine andere Wahl als es auszuprobieren! Ob das später nun jemanden auffallen würde oder nicht! Wenn ich nur, um nicht entdeckt zu werden, auf meine Teufelskräfte verzichtete, dann konnte ich auch gleich aufgeben. Tief einatmend konzentrierte ich mich auf meine Teufelskräfte, soweit es nun mal ging und hoffte dabei auf die Erleuchtung oder so etwas Ähnliches. Es war nicht so wie beim Haki, sondern eher wie den Arm bewegen. Diese Kräfte waren nun Teil meines Körpers und so müssten sie eigentlich funktionieren. Wenn ich nur wüsste, WAS diese Frucht eigentlich bewirkt hatte. Aber es spielte keine Rolle mehr, denn mit einem Mal breitete sich ein Kribbeln in meiner Handfläche aus. Es wurde schlimmer und plötzlich durchbrachen dicke grüne Wurzeln meine Hand. Sie wurden schnell größer und bahnten sich sogar einen Weg durch die Wände. Ich weiß nicht mehr wie lange es dauerte, doch irgendwann glich der Aufzugsschacht einem Urwald aus ... Orchideen? Im Prinzip war es nur eine Monsterorchidee, die mit dem Gemäuer verwachsen war und so eine Möglichkeit bot, den Schacht emporzusteigen. „UAH … das ist ja fast noch besser als das, was Iva-chan gemacht hat!“, staunte Ruffy und tollte auch gleich auf den Wurzeln herum. „Na ja, nicht ganz eine Treppe, aber ein Weg“, kommentierte Ace das Ganze und bestaunte mein … was auch immer es war. „Seit wann hast du denn Teufelskräfte?“, fragte dieser auch gleich weiter und zog sich am erstbesten Wurzelstrang hoch, dabei verzog er schmerzhaft das Gesicht und musste sich erst einmal hinsetzen. „Seit ein paar Tagen und ich habe keine Ahnung, wie ich das gemacht habe, weil ich auch gar keinen Plan von diesen Kräften habe!“, gab ich ehrlich zu und sprang mit Leichtigkeit neben Ace auf die Wurzel. Etwas ungläubig sah er auf und musste dann lachen. „Das klingt ja richtig nach Ruffy!“ „Was ist mit mir?“, hallte es von oben durch das Gewächs. Ruffy war schon längst unseren Blicken entschwunden und tollte auf den Ranken herum. „Nichts!“, rief ich nach oben. „Geh einfach nur hoch!“ „Komm schon!“, wandte ich mich dann an Ace und half ihm beim Aufstehen. „Dass du, nun ja, dich so verändert hast und dass auch nur wegen mir, kann ich immer noch nicht so richtig fassen!“, keuchte er atemlos auf dem Weg nach oben. Ace war schon nach wenigen Metern aus der Puste und konnte nur mit meiner Hilfe weiterklettern. Ich war froh, dass die Wurzeln der Orchidee größtenteils quer gewachsen waren, so dass wir nur maximal eine Höhe von eineinhalb Metern überwinden mussten. Aber es genügte, um Ace an seine Grenzen zu bringen. Immer öfter mussten wir längere Pausen einlegen und ohne meine helfenden Hände, die ihn hochzogen, ging so gut wie nichts mehr. „Spar dir deinen Atem, Ace! Reden können wir nachher immer noch. Zuerst müssen wir hier raus“, lächelte ich und reichte ihm meine Hand für den nächsten Höhenunterschied. „Das schon, aber eigentlich war ausgemacht, dass wenn etwas passiert, sich keiner von uns in die Angelegenheiten des anderen einmischt. Sogar Ruffy hat das gewusst!“, erwiderte er und griff nach meiner Hand. Ich war in dem Moment so froh, in einem Männerkörper zu stecken - als Frau wäre ich körperlich schon kurz vor meinen Grenzen gewesen. „Ja und sogar Ruffy ist hier. Also mach dir keinen Kopf – wir haben es freiwillig gemacht, weil du unser Bruder bist. Keiner von uns beiden hätte deine Hinrichtung mit ansehen können.“ „Aber das musst ihr irgendwann. Vielleicht keine Hinrichtung, aber ich werde nicht ewig Leben. Irgendwann werde ich sicher sterben“, warf er ein und sprang, noch bevor ich ihm helfen konnte, auf die nächste Wurzel. „Ach Ace! Irgendwann ist etwas ganz anderes und hoffentlich auch wann anders“, gab ich etwas genervt von dem Gespräch zurück. Ich konnte mich sehr wohl an die Gespräche unserer Kindheit erinnern. Wir wollten ohne Reue Leben. Das beinhaltete auch eine Trennung unserer Probleme, doch momentan waren mir die Versprechen von damals egal und dafür war es ohnehin zu spät. Auf Ace Schultern brannte inzwischen nur noch ein kleines Feuer, schließlich wollte er mich nicht verletzten, während ich ihm half. Auch wenn er seinen Unmut über unser Erscheinen Kund getan hatte, so wirkte er auf mich so alles in allem doch erleichtert, egal, wie sehr er sich sträubte. Ich weiß nicht mehr, wie lange wir bis oben brauchten, doch es war ziemlich lange. Meine Schultern schmerzten inzwischen von der zusätzlichen Belastung und Schweiß rann an mir herunter. Ace und ich mussten uns erst einmal ausruhen, bevor wir die Tür öffnen konnten. Nun, eigentlich mussten wir nur Ruffy festhalten. Eine Explosion schreckte uns aber hoch. Man hatte in einem unteren Stockwerk die Tür gesprengt um zu sehen, was passiert war. „Was ist das? „Sieht aus wie eine riesige Pflanze!?“ „Gefängnisleiter Magellan, seid Ihr hier irgendwo?“ fragten mehrere Stimmen gleichzeitig, wobei ich letztere als Hannyabal erkannte. Erschöpft stand ich auf und zog Ace gleich mit hoch. „Das wars mit der Pause! Wir müssen hier weg und zwar schnell!“, flüsterte ich und sah dabei zu der großen weißen Blüte meiner Orchidee. Schade eigentlich um die Blume. Irgendwie. Ein erneuter Knall riss mich aus meinen Gedanken, nur diesmal war es Ruffy, der die Tür quer durch das Impel Down fliegen ließ. Er sprang mit einem Satz hinaus und half dann Ace, während ich ebenfalls aus dem Schacht kletterte und gleich einmal die Umgebung in Augenschein nahm. Es hielten sich kaum Wärter im Erdgeschoss auf und diejenigen, die es taten, waren von der Aufzugstür erschlagen worden. Hoffentlich nicht ganz. „Die Luft ist rein!“. Erleichtert atmete ich auf und sah zu meinen Flöhen. Von unserem Einbruch waren keine Spuren mehr zu sehen. Es lagen weder bewusstlose Blugori in den Gängen, noch waren andere Zerstörungsspuren vorhanden. „Die haben ja schnell aufgeräumt.“, merkte Ruffy an und ging ein paar Schritte. Wenn wir diesen Flur geradeaus entlang gingen und dann nach rechts abbiegen würden, müssten wir das große Eichentor erreichen – den Ausgang. Ich brauchte noch einen paar Momente, bis ich es begriff. „Wir sind hier gar nicht entlang gekommen! Deswegen!“ „Ach so!“ „Lasst uns gehen. Bitte. Ich möchte hier raus!“, flehte Ace schon fast. Nickend stimmte ich ihm zu und ging voraus, musste aber gleich darauf anhalten, da ein erschrockenes „Ace!“, von Ruffy mich dazu zwang. Dieser war einfach zusammengebrochen und hing nun ohnmächtig in Ruffys Armen. „Hey Ace, wach auf! Wir haben es fast geschafft!“, flüsterte Ruffy ein wenig ängstlich. Sofort machte ich kehrt, um meinem Floh zu helfen, doch er war nicht mehr ansprechbar. „Was ist mit ihm?“, fragte Ruffy und hatte dabei sichtlich Angst um seinen großen Bruder. „Das sind die Verletzungen, der Blutverlust … alles in allem!“, schniefte ich kurz vor dem Weinen. Es ging Ace schlecht, sehr schlecht. Ruffy schätzte seine Lage sehr richtig ein, indem er um das Leben seines älteren Bruders fürchtete, denn ich konnte kaum noch den Puls fühlen. Ich hatte nichts! Nichts, um seine Lage zu verbessern! Keine Verbände, ja nicht einmal ein Bett zum Ausruhen konnte ich seinem geschundenen Körper anbieten und frei war auch noch keiner von uns dreien. Das Ace sterben könnte, daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Verdammt, warum war mir auch nicht früher aufgefallen, wie es um Ace stand? Natürlich hatte ich seine Verletzungen und deren Ernsthaftigkeit gesehen, doch im Aufzug hatte er lediglich erschöpft gewirkt. Nichts hatte darauf hingedeutet, dass seine letzten Kräfte am Schwinden waren. Panik kam in mir hoch. War jetzt doch alles umsonst gewesen? Würde er jetzt sterben? Immer wieder rüttelte Ruffy an Ace Schultern um ihn zu wecken, doch es passierte nichts. „Lass das Ruffy!“, befahl ich ihm und schluckte schwer. Behalte einen kühlen Kopf, dachte ich mir, du musst schon allein wegen Ruffy stark bleiben. „Wir müssen ihn von hier fort schaffen – so schnell wie möglich. Wenn wir dann im Sabaody Archipel sind, müssen wir uns auf die Suche nach einem Arzt machen. Los jetzt!“ Meine Worte duldeten keinen Widerspruch und kein Aber. Ab jetzt musste alles schnell gehen. Ich legte meinen linken Arm um Ace Hüfte. Mit dem rechten hob ich Ace Arm über meine Schultern und hielt ihn fest. Ruffy folgte meinem Beispiel und gemeinsam hoben wir ihn hoch. Schon nach ein paar Metern hatte ich das Gefühl, Blei in meinen Füßen zu haben. Jeder Schritt war eine Qual und ich hatte nicht gedacht, dass ich wirklich so erschöpft war. Jedoch wunderte es mich insgeheim in Betrachtung der letzten Stunden nicht wirklich. Die vorherigen Verletzungen, besonders Magellans Gift hatten meinem Körper ganz schön zugesetzt und ich war mir sicher, dass Ivas Eingreifen auch seinen Teil dazu beigetragen hatte. Teufelskraft hin oder her – ich war fix und fertig. Mit einem Seitenblick erkannte ich, dass es Ruffy auch nicht besser ging. Sein Gesicht war blass und von Sorgenfalten durchzogen, die ich nur selten bei meinem kleinen lebensfrohen Bruder zu Gesicht bekam. Sein übliches Grinsen und die strahlenden Augen blieben aus - stattdessen blickten glasige Augen stur auf den Weg vor uns. Für Ace musst du weiter gehen, redete ich mir ein. Für ihn und für Ruffy. Nicht stehen bleiben, einen Fuß nach dem anderen und atmen. Ganz einfach atmen. Denk daran, weshalb du hier bist, dann wird das schon. Nicht aufgeben … nicht aufgeben nur – war mir schlecht. Leichte Übelkeit stieg in mir hoch und selbst nach mehrmaligem Blinzeln blieb mein Blick unscharf. Prima, wirklich ganz klasse. Mein Kreislauf stand kurz davor, das Handtuch zu schmeißen, doch ich wollte nicht, konnte, durfte nicht. Ich musste weitergehen! Auf gar keinen Fall durfte ich stehen bleiben! Du bist jetzt ein Mann, also sei ein Mann! Es kam mir vor wie die Ewigkeit selbst, doch wir erreichten unsere Abzweigung und bogen, wenn auch wie in Zeitlupe, ab. „Hm … wirklich gut!“, schnurrte eine eiskalte Stimme. Oh, nein nicht die! Schweißüberströmt hob ich meinen Kopf und sah in die Augen von Sady, die ihre gestraffte Peitsche in der Hand hatte. Hinter ihr standen noch einige weitere Wärter und es schien, als hätten sie nur auf uns gewartet. „Ich hätte nie gedacht, dass ihr den Gefängnisleiter besiegen könnt, geschweige denn, dass ihr den ersten Angriff überlebt habt. Doch hier ist für euch Endstation! Ihr werdet jetzt gleich hingerichtet, Piraten!“ Ihre Stimme wurde mit jedem Wort bedrohlicher und beim letzten schlug sie mit ihrer Peitsche nach uns. Mein benebelter Geist handelte schnell und ohne nachzudenken drehte ich mich zur Seite, um Ruffy und Ace zu schützen. Die Peitsche zerschnitt meine Jacke sowie die Haut auf meinem Rücken. Ich verkniff mir einen Schmerzensschrei, aber ein raues Stöhnen konnte ich nicht zurückhalten. „Pass auf Ace auf!“, hörte ich Ruffy sagen und dann ließ er ihn auch schon los. Mit dem plötzlichen Gewicht hatte ich nicht gerechnet und so ging ich in die Knie, während Ace nun gänzlich in meinen Armen lag. „Gear Second.“ Eine große Dampfwolke hüllte mich ein und es war mir nicht möglich, den Kampf zu verfolgen, doch er war schnell entschieden. Als der Nebel sich verzog, hatte Ruffy ausnahmslos jeden niedergeschlagen. Er stand aufrecht vor Sady, hielt sich mit einer Hand den Strohhut und sah nach draußen – in die Freiheit. Die Sonne warf ihr helles Licht aus dem wolkenfreien Himmel auf uns herab und machte mir Hoffnung. Einige Möwen kreischten und umkreisten den Eingang des Impel Downs. Doch etwas fehlte – das Versorgungsschiff! Unser Ticket hier weg war verschwunden. Jetzt hatten wir es bis hierher geschafft, konnten aber dennoch nicht weg. Das war … das konnte doch jetzt nicht war sein! Verzweiflungstränen kamen hoch und ich verwünschte sogar die Marine für ein paar Minuten. Verdammt! Neben Angst und Verzweiflung gesellte sich nun auch die Wut dazu. Wieso? Wieso mussten wir so kurz vor dem Ziel scheitern? Zornig schlug ich mit der Faust in den Boden, doch außer mehr Schmerzen erreichte ich nichts. „Was machen wir jetzt?“, fragte Ruffy und kehrte zu uns zurück. „Ich weiß es nicht.“, seufzte ich und sah den bewusstlosen Ace an. „Eigentlich sollte hier noch ein Schiff in Quarantäne stehen, doch es ist nicht mehr da. Wir haben keine Fluchtmöglichkeit mehr!“. Ruffy setzte sich mir gegenüber auf den Boden. Als ich zu ihm aufsah konnte ich zwar sein ernstes Gesicht sehen, aber er war weder wütend noch so verzweifelt wie ich. „Es wird sich schon ein Weg finden.“, meinte er nach einer Weile zu mir. „Und wer soll uns retten kommen?“, fragte ich ein wenig barsch. „Der gleiche wie immer!“, knurrte Smoker und tauchte am Tor auf, gefolgt von Iva, Inazuma und sogar Jimbei. Wo kam der jetzt her? „S.. Moku!“ Mit einem Lächeln sah ich auf. Sie hatten es geschafft, sie alle waren auch hier! Als Smoker mich sah, hellte sich sein Blick nicht auf, nein, er verdüsterte sich sogar für einen Moment und mir wurde wieder klar, dass es noch einiges zu regeln gab. Aber jetzt war ich nur froh, dass es ihm gut ging, egal, wie sehr er mich vielleicht noch hassen würde. Dieser Gedanke ließ mich schwer schlucken und der Schmerz in meinem Herzen nahm wieder zu. „Wie geht’s es Ace-san?“, unterbrach mich Jimbei und holte mich aus meiner Gedankenwelt zurück. „Nicht gut.“, sprach Ruffy, wankte und kippte zur Seite. „Ruffy!“, rief ich entsetzt und beugte mich über Ace, um nach ihm zu sehen. Im Gegensatz zu Ace öffnete er die Augen gleich wieder und grinste. „Mir geht’s gut!“, flüsterte er, „Ich bin nur ein wenig müde!“. Das sagte er nur, um mich zu beruhigen, aber das tat ich nicht! Es wurde nur schlimmer! Iva-chan, wieder in Männergestalt stürmte gleich auf uns zu und kümmerte sich um Ruffy. „Hm, es geht ihm nicht gut.“, stellte er fest und befühlte auch Ruffys Stirn. „Es gibt da aber etwas, mit dem ich dir helfen kann, Strohhut!“ „In Ordnung – tu es!“, flüsterte Ruffy leise. Ivankov rammte ihm seine Hand in die Seite und murmelte etwas, das ich nicht verstand. Doch es zeigte Wirkung und Ruffy sprang gleich darauf voller Tatendrang auf. „Wow, mir geht’s wieder prima!“, rief er. „Was hast du mit ihm gemacht?“, fragte ich Iva skeptisch und musterte meinen herumhüpfenden Bruder. „Das sind meine Vitalitätshormone. Er wird weder Erschöpfung fühlen noch Hunger oder andere Bedürfnisse. Ruffy ist nun fit wie ein Turnschuh!“, lachte er. „Aber hat das denn keine Nebenwirkungen?“ „Aber sicher doch, Liebes. Nichts im Leben ist umsonst. Doch die spielen wohl kaum eine Rolle, oder?“ „Nein, wohl eher nicht. Aber ich hätte sie auch nötig.“ „Hm, ich weiß nicht, Katsu. Du hast dich schon so schlecht von Magellans Gift erholt, wer weiß, was du für Nebenwirkungen erleiden wirst.“ „Nun, so viel Wahl habe ich ja wohl nicht!“, unterbrach ich ihn harsch. „Sachte, sachte!“, versuchte er mich zu beruhigen, dabei sah er die ganze Zeit Ace an. „Bilde ich mir das nur ein oder verschwinden die Wunden von der Feuerfaust!?“, fragte Smoker, der neben Ivankov stand. „Was?“, Ruffy hielt inne und nahm Ace genauer unter die Lupe. „Die graue Frau hat Recht! Sie lösen sich auf! Juhu – er wird wieder gesund!“ Jimbei schob mich fast schon zur Seite, als auch er das Phänomen sehen wollte. „So etwas hab ich ja noch nie gesehen! Bewirken das deine Teufelskräfte?“, wand sich der Fischmensch an Ivankov, doch dieser schüttelte den Kopf. „Nein, das kann ich nicht, besonders nicht so schnell!“. „Ist doch egal!“, warf ich ein, dabei verschwamm meine Sicht. „Er wird wieder gesund, das ist die Hauptsache.“ Lächelnd sah ich zu Ace hinab, auch wenn es mir schwer fiel, seine Konturen auszumachen. „Und wir müssen hier irgendwie entkommen!“ „Dabei kann ich helfen!“, bot Jimbei an. „Aber es wird einen Moment dauern!“. Er stand auf und sprang mit einem Satz ins Wasser. „Und jetzt?“, fragte Ruffy. „Warten, Gummischädel. Was sonst?“, fauchte Smoker. Jetzt ging es mir wirklich schlecht. „Iva“, begann ich. „ich kann mich kaum noch halten, du solltest mir auch ein paar dieser Vitalitätshormone verpassen!“ „Nein Katsu! Ich weiß einfach nicht, wie sie bei dir wirken! Bei Ruffy wusste ich, dass er es verkraftet, schließlich hat er sich auch schnell von Magellan erholt, aber …“ Doch er konnte nicht mehr ausreden, denn Smoker unterbrach ihn. „KATSU! Lass ihn sofort los!“, schrie er und zerrte mich von Ace los. „Sag mal, spinnst du?“, keifte ich und versuchte, mich aus seinem Griff zu befreien. „Er ist mein Bruder und ihm geht es schlecht – ich werde wohl kaum von seiner Seite weichen!“ Aber er ging gar nicht auf mich ein, sondern wandte sich an Inazuma. „Steh nicht rum - hilf mir!“, befahl er streng und Inazuma gehorchte. Gemeinsam zogen sie mich von Ace weg und drückten mich mit vollem Gewicht zu Boden. „Was soll das?“, brüllte ich und hätten Smoker und Inazuma nicht auch noch meine Hände gehalten, so hätte ich vermutlich beide geschlagen. „Kapierst du es nicht?“, übertönte er mich. „DU bist das! Deine Teufelskräfte bewirken das! Die Katsu Katsu no Mi ist die Lebensfrucht! Du gibst Leben, aber verlierst Stück für Stück von deinem etwas! Das erklärt auch deine langsame Genesung und die schnelle von Ruffy! Ich bin mir sicher, du hättest in kürzester Zeit das Bewusstsein verloren, wenn du nicht sogar daran gestorben wärst! Du darfst Ace auf keinen Fall mehr anfassen!“ „Hast du mich verstanden?“, hakte er nach und übte etwas mehr Druck auf mich aus. „Hast du mich verstanden?“, wiederholte streng. „Antworte! Ich will, dass das in deinen dämlichen Dickschädel hineingeht!“ „Genug!“, warf Ivankov ein und kniete sich neben Smoker. „Beruhige dich!“. „Erst wenn ich weiß, ob sie … er es verstanden hat!“, knurrte er bedrohlich. Aus diesen Worten sprach wesentlich mehr, als nur die momentane Situation. Smoker kam an seine emotionalen Grenzen und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis der große Streit um uns zwei ausbrach. Dabei würde ich mir vermutlich alle meine Fehler anhören müssen, aber er würde seine auch zu hören bekommen, das versprach ich mir jetzt schon innerlich. Wie konnte er es nur wagen, mich von meinem Bruder zu trennen! Wütend stemmte ich mich gegen ihn und Inazuma. „Hast du mir nicht zugehört?“, schrie Smoker wieder. „Es besteht die Gefahr, dass du stirbst, wenn du Ace noch weiter berührst und ihm deine Kraft gibst! Solange du deine Teufelskräfte nicht unter Kontrolle hast, darfst du niemanden berühren, der verletzt ist!“ „Ist mir egal! Er ist mein Bruder!“ „Gleich schlag ich dich …“, zischte er bedrohlich. „Hey ihr zwei, kriegt euch wieder ein!“, stellte sich Ivankov dazwischen und gab dann auch noch Smoker Recht, indem er seiner haltlosen Hypothese zustimmte. „Das ist doch an den Haaren herbeigezogen! Lasst mich zu Ace!“ Doch sie gaben nicht nach und hielten mich mit eisernem Griff fest. Smoker bebte neben mir schon vor Zorn und war kaum noch zu halten. Allein Ivas Anwesenheit hielt ihn zurück. Er wusste gar nicht, wen er zuerst beruhigen sollte - mich und meinen Willen, zu Ace zu gelangen oder Smoker, der schwer versucht war, mir mit einem Schlag auf den Kopf die Lichter auszuknipsen. „Strohhut!“, rief Ivankov plötzlich. „Du passt doch auf Ace auf, nicht wahr? Also muss Katsu sich überhaupt keine Sorgen machen!“ Ruffy, der sich bis jetzt zu dem Ganzen noch nicht geäußert hatte, mischte sich nun zum ersten Mal ein. „Klar – ihm wird nichts passieren!“, unterstütze er ihn. „Siehst du!“ Lächelnd beugte sich Ivankov über mich und sah mir in die Augen. „Kein Grund zu Sorge, er wird sich um ihn kümmern. Jetzt musst du erst einmal an dich denken und Tatsache ist, dass es dir nicht gut geht! Okay, M.. Katsu-chan?“. „Aber!“ „Kein Aber, du wirst dich jetzt ausruhen und schön brav auf Moku hören!“, befahl er liebevoll und überredete mich sogar. In dem Moment, als meine Gegenwehr erstarb, lockerte Inazuma seinen Griff, nur Smoker nicht, was deutlich seinen Zorn widerspiegelte. „Moku?“, fragte Iva, „Du musst Katsu nicht die Hand brechen. Er … Sie… wird ruhig bleiben!“ „Ich weiß“, zischte er kalt. „In Ordnung. Das klingt vielleicht schwer, aber du musst einfach nur deine Hand anweisen, sich etwas zu öffnen. Geht ganz einfach!“. Wie einem Kind erklärte Iva es Smoker und legte dabei seine Hände auf die von Smoker und zog leicht an ihnen, damit er nun endlich los ließ. Und tatsächlich: Ivankovs Reden zeigten ihre Wirkung und der Druck sowie die daraus resultierenden Schmerzen ließen nach. Erschöpft schloss ich meine Augen, um mich ein wenig zu erholen, körperlich wie geistig. Die Übelkeit verschwand nach und nach, was Smokers These unterstützte. Aber es war nicht sicher! Stur wehrte ich mich gegen diesen Gedanken. Ein platschendes Geräusch ertönte und mit einem Schwung landete Jimbei bei uns. Auch wenn ich nicht mehr vollkommen auf der Höhe war, so richtete ich mich trotzdem auf, um ihn sehen zu können. Smoker war im ersten Moment wieder versucht, mich zu Boden zu drücken, doch Ivankov hielt ihn auf. „Es dauert nicht lange, dann sind sie da!“, erzählte Jimbei und fuhr sich mit der Hand durch das nasse Gesicht. „Sie werden uns sogar ins Sabaody Archipel bringen.“ „Ins Archipel?“, fragte ich freudig nach. Etwas Besseres konnte uns nicht passieren. „Genau.“, bestätigte er noch einmal. Ein leichtes Blubbern war nun zu vernehmen, welches schnell anschwoll und zu einem richtigen Tosen wurde. Das Meer schlug hohe Wellen und plötzlich tauchten vor dem Impel Down, dem sichersten Gefängnis der Welt, ein Schwarm Walhaie auf. Es waren unzählige und sie alle tummelten sich um das Tiefseegefängnis. Lachend sprang ich auf, nur, um wieder nach hinten zu kippen und von Inazuma aufgefangen zu werden. „Nicht so hastig!“, mahnte er. „Das .. das ist wunderbar, Jimbei!“ Es war als wäre als hätten sich die Himmelspforten selbst aufgetan, um uns zu retten. Egal, wessen Idee es war, Jimbei zu befreien und mitzunehmen, er gehörte auf jeden Fall gefeiert. „Los springt auf!“, wies uns der ehemalige Shichibukai an. „Aber langsam und nur maximal zwei Personen auf einen!“. Ruffy nutzte sogleich die Chance und schwang sich mit dem bewusstlosen Ace auf den Erstbesten. „Das ist total spitze!“, jauchzte er. Ihm folgten noch viele Okamas aus Level 5.5. Einer trug sogar den bewusstlosen Bon-chan auf dem Rücken. Wir hatten es tatsächlich alle geschafft! Ich spürte so eine Erleichterung, dass ich im ersten Moment all die anderen Probleme vergaß. Mir schossen sogar Tränen der Freude in die Augen. Geschafft! Wir waren wieder frei! Dieser Tag war ein Wechselbad der Gefühle gewesen. Meine Sorgen, Ängste um Ace und dann die Freude über das Wiedersehen, als wir wieder vereint waren. Dann kam sein schlechter Zustand und wir mussten um sein Leben fürchten, Smokers Zorn und auch meiner, welcher zwar momentan keine Rolle spielte, aber nicht vergessen war. Und etwas konnte ich auch nicht ganz außer Acht lassen: Smoker und ich waren immer noch nicht wieder in unseren richtigen Körpern. Doch das alles wurde nun von dem Gefühl des Triumphes überflügelt. Wie die Sonne, die über den azurblauen Himmel schien, so strahlte meine Welt für einen Moment wieder. Der wohl glücklichste Tag meines Lebens – bis jetzt. Mir fehlte jedoch die Kraft, um auf einen der Walhaie zu springen, so war es Inazuma, der mir half. Gemeinsam landeten wir auf der glitschigen Fischhaut und sofort machte sich der Walhai auf den Weg. Vor mir konnte ich noch Ruffy, Ace und ein paar anderen Okamas aus Level 5.5 erkennen. Ich genoss den frischen Seewind in meinen schulterlangen Haaren und das wärmende Sonnenlicht. Eine Zeit lang hatte ich geglaubt, es nie wieder zu sehen oder zu spüren. Nichts ging über eine kühle Meeresbrise. Eine, die mich wieder hinaus auf das Meer zog und mich daran erinnerte, dass ich von ganzem Herzen die See liebte. ~*~*~*~*~*~* An diesem Tag wurde das große Tiefseegefängnis Impel Down vernichtend geschlagen. Die volle Zahl der entflohenen Gefangenen betrug 141. Unter diesen waren Emporio Ivankov, ein wichtiges Mitglied der Rebellen, Inazuma, Anführer der Rebellen aus dem Southblue, Bon Curry, ehemaliges Mitglied der Baroque Firma und Freund von Monkey D. Ruffy, Jimbei, der abgesetzte Shichibukai und Fischmensch sowie Monkey D. Ruffy und Portgas D. Ace, Geschwister und Söhne des größten Schwerverbrechers der Welt. Außerdem noch ein unbekannter Mann wie eine Frau, die noch niemals in Erscheinung getreten waren. Beide brachen in das Impel Down ein und schafften es, daraus wieder zu entkommen. Die ersten Kopfgelder dieser zwei Personen würden enorm sein. Niemand konnte diese totale Niederlage nach Enies Lobby vorhersehen. Genau sowenig wie niemand wusste, dass Portgas D. Ace wieder auf freien Fuß war. Whitebeard war demnach immer noch auf dem Weg ins Marine Hauptquartier, um einen Krieg zu führen und Ace zu retten, den Kommandanten seiner zweiten Division. Die Ereignisse überschlugen sich und dem Hauptquartier blieben sie nicht verborgen. Gespannt blickte die ganze Welt auf das Marine Ford, denn noch immer glaubten alle, dass in fünf Stunden einer der größten Piraten hingerichtet werden würde. ~*~*~*~*~*~* Der Seekadett rannte so schnell er konnte durch die Gänge des Hauptquartiers. Ihn plagte inzwischen schweres Seitenstechen, doch er durfte nicht stehen bleiben. Zu wichtig war die Information in diesem versiegelten Brief, der direkt aus der Teleschneckenzentrale kam. Nur eines wusste der Mann: die Nachricht kam direkt von Magellan, dem Gefängnisleiter des Impel Downs. Es musste etwas Schreckliches passiert sein, ansonsten würde man ihn nicht so hetzten. Er bog um die Ecke und erreichte den Offiziersflügel, wobei ein weiterer Matrose zu ihm aufschloss, der es genau so eilig wie er hatte. Insgeheim fragte sich der Seekadett, was er zu berichten hatte, doch ihm blieb keine Zeit um zu fragen. Vizeadmiral John Giant würde ihm eine Verzögerung derart büßen lassen, dass allein der Gedanke daran den Matrosen anspornte. Als er das Treppenhaus erreichte, nahm er zwei Stufen auf einmal und hetzte so vier Stockwerke nach oben. Er blieb nicht einmal in Senghoks Vorzimmer stehen, um die Sekretärin Mizuki zu begrüßen, sondern rannte einfach vorbei. Öffnete die Türe, ohne zu klopfen und stoppte letztendlich erst vor dem Schreibtisch des Großadmirals. Sein Kollege, der es ebenso eilig hatte, folgte ihm direkt und stellte sich neben ihn. Es war dem Seekadetten aber nicht möglich, Senghok die Nachricht gleich zu übergeben, da er erst einmal wieder Luft bekommen musste. Das höchste Mitglied der Marine war mehr als erzürnt, dass zwei seiner Untergebenen sein Büro einfach so stürmten, ohne Voranmeldung oder zu klopfen. Verwirrt trat Mizuki durch die Tür und entschuldigte sich dafür, dass sie die Soldaten nicht hatte aufhalten können, doch der Flottenadmiral winkte ab. „Lasst gut sein, Mizuki, Ihr könnt nichts dafür.“ „Jawohl, Herr Flottenadmiral.“ Damit machte sie kehrt und schloss leise die Tür hinter sich. „Was habt ihr denn so eilig?“, lachte Garp und schob sich einen Cracker zwischen die Zähne. Dieser saß auf einem Sofa neben Senghoks Schreibtisch und beobachtete die Situation amüsiert, wartete er doch nur auf ein Donnerwetter von Senghoks Seite. Die Matrosen sahen einen kurzen Moment lang Vizeadmiral Garp an, bevor Senghok die Aufmerksamkeit wieder auf sich zog. „Ich möchte sofort wissen, weshalb ihr wie eine Horde Wilder in mein Büro einfällt!“, schimpfte dieser und sprang von seinem Stuhl hoch. „Sir …“, keuchte der Seekadett und streckte Senghok die Nachricht entgegen. „Eine Eilmeldung aus dem Impel Down von Leiter Magellan.“ Misstrauisch beäugte der Großadmiral den versiegelten Brief. Ihn überkam so ein dumpfes Gefühl und er bereitete sich innerlich schon auf das Schlimmste vor. Vorsichtig nahm der die Botschaft entgegen und wandte sich dann an den zweiten Soldaten. „Und dein Grund?“, herrschte er ihn an. „Sir, Admiral Ao Kiji ist verschwunden! Wir haben das ganze Hauptquartier abgesucht, doch er ist wie vom Erdboden verschluckt!“. Der Matrose stolperte fast über seine eigenen Worte, so hastig versuchte er, Senghok die Nachricht zu übermitteln. Er ahnte Schlimmes, als der Flottenadmiral im ersten Moment nicht reagierte und behielt Recht. „Was heißt hier verschwunden?“, tobte dieser. „Wir stehen kurz vor der öffentlichen Hinrichtung von Portgas D. Ace und einem Krieg. Er HAT hier zu sein! Es ist mir egal, wie ihr ihn in mein Büro bringt, ob ohnmächtig oder gefesselt. Schafft ihn her! SOFORT!“ Bei diesem Ausbruch wurde der Soldat kreidebleich und buchstäblich immer kleiner. Am Schluss konnte er nur noch geschlagen nicken und aus dem Büro flüchten. Der andere Matrose fürchtete bereits um sein Leben und schloss die Augen, als Senghok das Wachssiegel brach. Es herrschte eine lange Zeit Totenstille und der Seekadett wagte es, wieder Augen zu öffnen. Vom Gesicht des Großadmirals ging keine Regung aus, doch als er sich fassungslos in seinen großen Stuhl setzte, wurden die schlimmsten Befürchtungen war. Jedoch anstatt dem Überbringer dieser Nachricht den Kopf abzureißen, wand sich Senghok an Garp, der genüsslich seinen Tee schlürfte. „Portgas D. Ace ist der Bruder des Strohhutes!?“, knirschte er. „Wieso weiß ich davon nichts?“. Garp konnte nicht einmal mehr die Tasse abstellen, da war Senghok aufgesprungen und hatte ihm an Kragen gepackt. „Wie kann es sein, dass alle deine Familienmitglieder Schwerverbrecher sind? Wenn du nicht der Held der Marine wärst, hätte ich dich schon längst für die Taten deiner Familie zahlen lassen, ebenso wie Gin Tora! WIE SIND DEINE ENKEL AUS DEM IMPEL DOWN AUSGEBROCHEN?“ Er schüttelte Garp so heftig, dass dieser seinen ganzen Tee verschüttete, aber er nahm den Großadmiral gar nicht ernst, sondern lachte einfach nur über dessen Wutanfall. Der inzwischen vergessene Matrose entschied sich, davonzuschleichen. Wenn Senghok in diesem Zustand wieder einfallen würde, wie ungehobelt er doch sein Büro betreten hatte, so könnte er sich von seiner Karriere verabschieden. Flink rannte er zu der Tür, öffnete sie still und schloss sie ebenso leise wieder. „Das ist mein Enkel!“, grinste Garp weiter und wurde doch letztendlich von Senghok losgelassen, dessen Wut noch lange nicht verraucht war. Er zerknüllte den Brief und warf ihn in dem Mülleimer. „Portgas D. Ace ist geflohen. Bist du dir überhaupt bewusst, was das für die Welt bedeutet – die Marine!“, zürnte Senghok. „Jaha, mein Enkel bekommt ein höheres Kopfgeld!“, machte sich Garp über die ganze Situation lustig - zumindest empfand Senghok das so. „Dein Enkel … er…“ Erschöpft setzte sich der Großadmiral wieder hinter seinen Schreibtisch und massierte sich die Schläfen. Er war zu alt für so eine Aufregung. So langsam machte er sich Gedanken über seinen Ruhestand und jedes Mal, wenn so eine Blamage für die Marine entstand, wünschte er sich bereits zehn Jahre in die Zukunft. Wie sollte er das den Weißen erklären oder gar der Öffentlichkeit? Hm, wir haben da einen Piraten verloren, das Impel Down liegt in Schutt und Asche und Whitebeard wird die Marine wegen nichts angreifen. Mal ganz davon abgesehen, dass ihm ein Admiral fehlte! Sollte er Ao Kiji in die Finger bekommen, würde es diesmal düster für ihn aussehen. Senghok würde ihn, wenn nötig, an sein Büro ketten! „Monkey D. Ruffy – du kostest mich den letzten Nerv, so wie der Rest deiner Familie.“, seufzte der Großadmiral und stockte plötzlich. „Wenn … BRINGT MIR SOFORT GIN TORA IN MEIN BÜRO!“, schrie er und sprang erneut auf. Das ganze Hauptquartier erzitterte unter diesem Ausruf und auch Garp sah etwas verwundert und mit einem Keks im Mund auf. Was will er denn von Mina?, dachte die Knochenfaust. Sie hatte mit dem Ganzen doch nichts zu tun und außerdem war seit einem Tag bekannt, dass sich die Admirälin auf dem Sabaody Archipel aufhielt. In diesem Moment fiel bei Garp der Groschen. Entsetzt verschluckte er sich an seinem Cracker und hustete schwer, nur, um danach gleich wieder zu lachen. „ICH WILL WISSEN, WO SIE IST! JETZT. SOFORT!“ ~*~*~*~*~*~*~* Irgendwann muss es Senghok doch auch auffallen das ein Admiral fehlt, na ja und ein zweiter auch gleich noch! :D Wie erwähnt gibt es diesmal keinen nächsten Termin. Kapitel 18: Leutnant Tashigi auf Alleingang ------------------------------------------- So nach langer Pause melde ich mich wieder! ^^ Ganz schöner Stress hier daheim und ich muss jetzt auch gleich Arbeiten gehen. Keine Zeit, Keine Zeit! Ich komme zu spät! Sie wird meinen Kopf fordern! So nun die versprochenen Reviewantworten! :D @fahnm: Ich weiß nicht, aber mit Garp, Ao Kiji, Mina und Co. da ist er doch schon im Irrenhaus! xD @Dat_Z: Smoker könnte allgemein mal ein wenig entspannter sein. Ein mürrischer Zeitgenosse ist das! :D Nun, ich kann es dir nicht sagen warum ich so wenig Reviews bekomme. Anscheinend ist sie nicht gut genug! Aber ich freue mich über jedes! @Ellionne: Jaha~ mein Standart sind 25 Seiten in Word und meine zweite Beta (Narbeleth) ist Absatzfanatikerin. Jedes Mal wenn ich es zurück bekommen sind es mindestens fünf Seiten mehr. ^^° @Steffiw: Mir tut er richtig Leid. Sich mit den ganzen verrückten herum zuschlagen, dann die Weisen im Nacken und die Presse die auf Skandäle wartet wie ein Rudel hungriger Wölfe. Ich würde den Job nicht machen! Vielen Dank an Dat_Z und lazyBabe der mir so lieb zur Seite gestanden ist und mich immer wieder ermuntert hat weiter zuschreiben. Außerdem darf man in seiner Story meine Mina bewundern! Vlg Kuzan-chan ~*~*~*~*~*~* Reise, Reise, Seemann Reise, Und die Wellen weinen leise, In ihrem Blute steckt ein Speer, bluten leise in das Meer. Die Lanze muss im Fleisch ertrinken. Fisch und Mann zur Tiefe sinken. Wo die schwarze Seele wohnt, Ist kein Licht am Horizont. Ahoi! Rammstein – Reise Reise ~*~*~*~*~*~* Gegenwart 18. Leutnant Tashigi auf Alleingang Unruhig tigerte Tashigi in ihrer Kajüte auf und ab. Fast unbewusst fuhr ihre Hand dabei gelegentlich an ihre rutschende Brille, um sie wieder an ihren Platz zu setzen. Ab und zu blieb sie auch stehen, um noch einmal den Brief durchzulesen. Tashigi konnte kaum glauben, dass man sie Smokers Kommando entzogen hatte. Was bildete sich diese Gin Tora überhaupt ein? Verwirrt, aber am meisten jedoch wütend setzte sie sich in ihren Stuhl hinter dem Schreibtisch und ging noch einmal alles durch. Hatte sie etwas falsch gemacht? Nein, das konnte und wollte die junge Frau nicht glauben. Sie war immer sehr höflich zu der Admirälin gewesen - höflich und respektvoll. Doch wieso wurde sie dann so bestraft? Ein paar Piraten abholen … das … das könnte doch jeder Leutnant! Es dauerte nicht lange, da dämmerte es der Schwarzhaarigen und ihr Gesicht verfärbte sich in ein verlegenes rot. Beschämt stützte Tashigi ihren Kopf in die Arme und seufzte. Sie war ein Leutnant! Tashigi gefiel es ganz und gar nicht, dass sie das Hauptquartier hatte verlassen müssen. Man hatte alle Offiziere einberufen und sie war nun einmal auch ein Offizier. Vielleicht war sie nicht so stark wie Smoker und vermutlich auch nicht einmal annähernd so mutig, doch schließlich gab sie sich immer stets Mühe! Zwischen Verzweiflung und Langeweile gefangen nahm Tashigi einen Stift und kritzelte wild auf einem leeren Papier herum. Ohne es zu merken verzierte sie dabei auch das Befehlsschreiben der Admirälin. Erschrocken zuckte sie zusammen und kontrollierte das Schreiben auf seine Lesbarkeit. Nicht, dass sie nicht wüsste, was darin stand. Oh nein, diese Worte hatten sich regelrecht in ihren Kopf eingebrannt. Als der Brief sie beim Training per Eilboten erreicht hatte, war sie schon beunruhigt gewesen, doch der Inhalt dann … Ohne Rücksicht auf Verluste war Tashigi in Smokers Büro gestürmt und hatte nicht gerade leise und vielleicht sogar etwas unrespektvoll gefragt, was sie verbrochen hatte. Dieser hatte von nichts eine Ahnung gehabt und war kurz darauf selbst wutentbrannt Richtung Gin Tora verschwunden. Doch gebracht hatte es nichts! Als er noch wütender zurückkehrte und kurz davor war, sein Büro in Schutt und Asche zu legen, wurde Tashigi klar, dass noch mehr vorgefallen sein musste. Damit stand sie hinten an und auch ohne ein weiteres Wort wusste sie, dass er nichts erreicht hatte. Nicht einmal zum Abschied konnte sie etwas sagen, denn keine zwei Minuten später war ein genauso zorniger Ao Kiji aufgetaucht. Das war genau der Moment gewesen, wo Tashigi sich klugerweise verzogen hatte, da sie schon geahnt hatte, dass es jetzt mächtig rund gehen würde. Schon beim ersten Satz machte der Admiral klar, wer der Kuchen war und dass der Krümel gefälligst die Klappe zu halten hatte, wenn der Kuchen sprach. So schnell war der Tashigi schon lange nicht mehr um ihr Leben gerannt, besonders als ein Ordner knapp ihren Kopf verfehlte. Sie hatte gerade das Gebäude verlassen und das Bürofenster ihres nunmehr Ex-Vorgesetzten passiert, als das Geschoss auch schon an ihr vorbeisauste. Es war sicherlich Smokers glorreiche Idee gewesen, da auch gleich ein paar ziemlich wüste Beschimpfungen von ihm folgten. Außerdem meinte er noch so etwas wie: „Von einem Sesselpupser werde ich mir gar nichts sagen lassen!“ Die Antwort von Admiral Ao Kiji war deutlich, indem das Loch im Fenster zufror. Tashigi hoffte, dass dieser ihren Kommandanten am Leben lassen würde, aber sie kannte ja Smoker, wenn er wütend war. Da ließ er sich von nichts und niemanden etwas sagen. Schon gar nicht von Vorgesetzten. Mit einem Schaudern erinnerte sich die Schwarzhaarige an diesen Tag. Wie es Smoker jetzt wohl erging? Ob Ao Kiji noch etwas von ihm übrig gelassen hatte? All das interessierte die junge Frau, doch ihr Auftrag gebot höchste Eile - auch dazu hatte sie die Admirälin angetrieben. Missmutig starrte sie den Brief an – vielleicht in der Hoffnung, dass irgendetwas passieren würde. Sehr geehrte Leutnant Tashigi, hiermit entziehe ich Sie dem Kommando ihres momentanen Vorgesetzten und unterstelle Sie direkt mir. Sie werden sich heute und unverzüglich auf den Weg an das Kap der Zwillinge machen und dort zwei neue Gefangene abholen. Des Weiteren werden Sie so schnell wie möglich sich auf den Weg nach Enies Lobby und Ghostship Island machen. Auf dem Rückweg zum Hauptquartier haben Sie folgende Piraten an Bord zu haben: den Meisterschützen Sogeking, die diebische Katze Nami, das Haustier Chopper, Schwarzfuß Sanji, die Geisterprinzessin Perona, den Cyborg Franky, Piratenjäger Lorenor Zoro und Skelettmusiker Brook. Da Sie es kaum noch schaffen werden, das Hauptquartier vor Portgas D. Ace Hinrichtung zu erreichen, werden Sie sicherheitshalber die Gefangenen vorerst im Yalkiman Under Gefängnis, der Marinebasis im Sabaody Archipel, unterbringen. Mit freundlichen Grüßen Gin Tora Sehr zu Tashigis Verdruss geschah nichts, wie auch eigentlich nicht anderes zu erwarten war. Seufzend legte der Leutnant seinen Kopf auf den Schreibtisch und schrie ein wenig wütend auf. Das war immer noch so gemein! Sie hätte das lieber mit Smoker gemeinsam erledigt! Außerdem war da noch dieser Zoro und der Rest natürlich. Von Anfang an war sie mit Smoker hinter ihnen her gewesen. Sogar auf die Grandline waren sie gesegelt und das gegen einen ausdrücklichen Befehl! Und was war jetzt? Im Prinzip waren sie alle festgenommen und Tashigi durfte sie nur noch ganz plump abholen ohne Smoker. Sie! Nur sie allein hätte Zoro stellen und schließlich in einem fairen Kampf besiegen sollen! Wütend warf sie den Stift gegen die Tür - zumindest hatte sie das vorgehabt, denn genau in diesem Moment öffnete sie sich und Fähnrich Julay bekam ihn an den Kopf. Mit einem kleinen Schmerzensschrei hielt er sich den Kopf und blieb erst einmal stehen. „Oh nein! Das tut mir Leid!“ rief Tashigi, sprang auf und eilte zu Julay. „Alles in Ordnung?“ fragte sie besorgt. „Geht schon – war ja nur ein Stift.“ lächelte der Fähnrich schief und streckte seiner Vorgesetzten den Stift entgegen. „Hier.“ „Ähm … Dankeschön.“ Verunsichert nahm Tashigi ihn entgegen und führte, immer noch ziemlich schuldbewusst, Julay zu ihrem Schreibtisch. „Chrm – also was gibt es?“, fragte sie schließlich und versuchte ein wenig, Smokers strengen Ton nachzuahmen, was leider gänzlich fehlschlug. „Wir werden in ungefähr zwei Glasen das Kap der Zwillinge erreichen“, berichtete Julay. „Unser Kommunikationsoffizier hat per Teleschnecke erfahren, dass uns dort Leutnant McCoe erwartet und mit ihm der Teufel aus Ohara und sein Haustier.“ „Teufel aus …?“ „Nico Robin, Ma’am.“ „Richtig, richtig ….“, stimmte Tashigi ihm zu, setzte sich und stütze ihren Kopf mit den Händen ab. „Wieso werden sie nicht direkt ins Impel Down überstellt?“, murmelte sie und sah wieder nachdenklich auf das Schreiben der Admirälin. Zu welchem Zweck? Die ganze Strohhutbande war ein erklärter Feind der Marine, schließlich hatten sie die Fahne der Weltregierung öffentlich verbrannt. Als solche wären sie normalerweise direkt ins Impel Down eingefahren, ohne dabei den Gerichtssaal auf Enies Lobby auch nur betreten zu haben. Was also hatte diese seltsame Frau vor? Und als nächstes würde Tashigi wissen, was Smoker mit ihr zu tun hatte. Ein paar Mal hatte sie zufällig einige Telefonate belauschen können - zwar nur bruchstückhaft, aber sie wusste, dass sich Gin Tora und ihr Kapitän kennen mussten. Wie hatte er sie noch genannt? Mina. Genau! Mina war ihr Name und wenn sie sich per Teleschnecke angefaucht haben, dann hatte er neben diversen Umschreibungen wie „stures Weibsstück“ auch einen anderen Namen verwendet. Silvers. Tashigi versank in ihren Gedanken ohne Fähnrich Julay weiter zu beachten. Ihr innerster Instinkt sagte Tashigi, dass irgendetwas nicht stimmte, nur konnte sie es nicht zuordnen. Seufzend kramte sie in der hintersten Ecke ihres Verstandes, um vielleicht auf etwas zu stoßen. Ein paar Berichte über eine „Silver D. Mina“ kamen ihr in den Sinn. Diese waren in regelmäßigen Abständen in der Zeitung aufgetaucht. Meistens berichteten diese über diverse Erfolge der jungen, aufstrebenden Offizierin, aber auch an eine Gefangennahme durch die Rebellen konnte sich Tashigi erinnern. Damals, so hieß es in den Zeitungen, war sie zwei Monate komplett von der Außenwelt abgeschirmt gewesen. Die schweren Verletzungen, die Silvers erlitten hatte, kurierte sie im Hauptquartier aus und die Reha, welche zwangsweise folgte, fand auf Wunsch in Alabasta statt. Tashigi konnte sich so gut daran erinnern, weil zu diesem Zeitpunkt Emporio Ivankov, einer der höchsten Rebellen, gefangen genommen worden war. Was man Gin Tora, damals noch Silvers, zuschrieb. Eine Sensation für die ganze Welt. Was war die Verbindung zwischen den Strohhutpiraten und der Admirälin? Außerdem inwieweit war Smoker darin involviert? Tashigi musste mehr über diese Mina herausfinden, doch es gab nichts mehr, woran sie sich erinnern konnte. Was der Leutnant aber wusste war, dass es eine Zeit lang viele Gerüchte um Silvers und Ao Kiji gegeben hatte. Er hatte sie immer gefördert, gab ihr die meisten Aufträge und war auch häufig in ihrer Nähe zu finden. Tashigi musste leicht schmunzeln. Im Prinzip hatte man dem Admiral eigentlich Unrecht getan, falls an den sehr unorthodoxen Gerüchten nichts dran war. In Ordnung. Tashigi wusste, dass diese Frau viele Kontakte hatte, inzwischen Admirälin war, aber ansonsten gab es nichts. Von Smoker konnte sie wenigstens noch sagen, dass er einige Male mit seinem Vorgesetzten zusammen gerauscht war und das wusste sie nicht von ihm! Zum Haare raufen war das! Wer war diese Gin Tora wirklich? „Ma’am?“, fragte Julay und wirkte leicht irritiert. „Hm? Oh Entschuldigung – ich habe mich nur ein paar Dinge gefragt“, lächelte sie nervös. Am liebsten hätte sie sich jemanden anvertraut, aber Tashigi kannte die Crew nicht besonders gut und sie könnte ziemlich schnell Ärger bekommen. Besonders von Ao Kiji oder gar Gin Tora selbst und in jedem Fall würde sie den Kürzeren ziehen. „Darf ich fragen welche, Ma’am?“ „Nein, dürfen Sie leider nicht“, seufzte Tashigi. „Sonst noch etwas?“ „Nein, Ma’am.“, antwortete Julay und stand bereits auf. „In Ordnung. Wegtreten.“, winkte der Leutnant ab und warf noch einen letzten Blick auf das Schreiben. Tashigi wusste, dass es nichts mehr bringen würde, wütend auf die Admirälin zu sein oder sich gar den Kopf über die Verbindung zur Strohhutbande zu zerbrechen. Jetzt musste sie ihren Befehl ausführen - und wie sie das tun würde! Der Fähnrich drehte sich nach dieser Anweisung um und verließ den Raum, doch bevor er die Tür schließen konnte war auch die Offizierin aufgesprungen und eilte nun aus ihrer Kajüte an Deck, um dort nach dem Rechten zu sehen. Dabei fiel ihr schon beim Öffnen der Türe ein leichtes Flattern auf, doch sie schenkte dem keine Beachtung. Prüfend glitt ihr Blick über das Achterkastell hin bis zum Klüverbaum. Das, was Tashigi dort sah, gefiel ihr nicht besonders, um genau zu sein gar nicht. Die Matrosen nahmen sich doch tatsächlich die Frechheit heraus, während der Arbeit zu Pokern - zum Teufel, sogar das Krähennest war nicht besetzt. Waren sie überhaupt noch auf Kurs? „Erster Steuermann!“, fauchte Tashigi wütend. Zwar hatte ihre Stimme nicht die Ausdruckskraft von Smoker oder anderen männlichen Offizieren, aber die Wut verlieh ihrer Stimme auf magische Weise Authorität. „Hier“, kam die träge Antwort eines schon weißhaarigen Mannes hinter ihr, der genau da stand, wo er stehen sollte – am Steuer. „Oh, ich hab sie gar nicht gesehen“, gestand die Schwarzhaarige verunsichert ein. „Vielleicht, Ma’am, sollten Sie Ihre Brille aufsetzen!“, empfahl der alte Mann amüsiert. Was für ein zerstreutes junges Fräulein. „Meine … ?“, fragte Tashigi im ersten Moment und da fiel ihr auf, dass sie ihre Brille tatsächlich gar nicht trug. Mit flammenroten Wangen tastete sie nach ihrer Brille, die auf ihren Haaren lag und setzte sie wieder auf. Tashigi war nicht vollständig blind ohne Brille, nur weitsichtig. Peinlich berührt schwieg sie, doch nicht lange da unterbrach sie ihr Steuermann wieder. „Leutnant, Sie wollten doch etwas von mir!?“, fragte dieser und überging dabei Tashigis Verhalten, da dies nicht ganz einer Offizierin entsprach. Schließlich stand sie eigentlich über ihm. „Chrm…“, räusperte sich die Schwertkämpferin und sammelte das letzte bisschen Selbstbewusstsein, das noch übrig war. „Natürlich.“ Schon bei diesem Worten musste der alte Steuermann wieder grinsen. „Ich wollte wissen, ob wir noch auf Kurs sind, da der Zustand der Crew grauenhaft ist!“, seufzte Tashigi den letzten Satz und wandte sich den Matrosen zu, die sie anscheinend gar nicht bemerkt haben. „Oh, da kann ich Sie beruhigen, Ma’am. Das Schiff ist auf dem richtigen Kurs, doch wir könnten durchaus schneller sein, wenn Sie verstehen, was ich meine“, zwinkerte er ihr zu. Verwirrt sah ihn der Leutnant an und meinte schließlich: „Nein, tue ich nicht Mr.?“ „Obermaat Cotton, Ma’am. Dann sehen sie doch einmal genau auf die Segel.“ Mit einem Stirnrunzeln wandte sich Tashigi ab und blickte hoch in die Takelage ihres Schoners. Dass sie Hilfe zur Führung des Schiffes brauchte, war ihr klar, doch so ein Fehler hätte ihr nicht unterlaufen dürfen. Niemanden außer sich selbst konnte sie die Schuld geben, denn wäre sie öfters an Deck gewesen, hätte sie das sicher gesehen. Dass Julay ihr nicht davon berichtet hatte – nun, auch das geschah ihr ganz Recht. Auf sich selbst wütend verschränkte sie die Arme und holte tief Luft. Das erklärte auch das Flattern. „In einer Minute will ich euch in den Wanten sehen und in zwei auf den Rahen, ansonsten lasse ich euch Kielholen!“, rief sie quer über Deck. Augenblicklich drehten sich alle Köpfe zu ihr um und keiner wusste so genau, was er jetzt tun sollte, deshalb taten sie nichts. „Dreißig Sekunden!“, knurrte Tashigi bedrohlich und mit einem Mal sprangen alle auf und kletterten hoch in die Takelage der „Interceptor“. Drei gesetzte Segel, davon killten das Schonersegel und Großsegel. „Ihr setzt mir sofort das Brahmstagsegel, Gaffeltoppsegel und das Rahtoppsegel! Außerdem wird das Krähennest von zwei Leuten besetzt!“, kommandierte Tashigi die aufgescheuchten Matrosen umher, die sich sofort und ohne Widerworte an die Arbeit machten. Zwei Soldaten kamen gerade lachend an Deck, hielten aber inne, als sie das Fass sahen, auf dem noch die Pokerkarten lagen. Mit einer unguten Vorahnung drehten sie sich um und sahen direkt in Tashigis Augen, welche sich zornig verfinstert hatten. „Alle Vorsegel setzten. Sofort.“, zischte sie leise und äußerst bedrohlich. Die Matrosen nickten nicht einmal mehr, sondern machten sich sofort auf den Weg zum Klüverbaum. „Obermaat Cotton, bringen Sie uns voll in den Wind!“, befahl der Leutnant, um nun endlich das Killen der Segel loszuwerden, da bereits die anderen damit anfingen, genauso wie die ersten zwei Vorsegel, von denen noch weitere zwei folgen würden. Besonders der Flieger flatterte wild hin und her und erfüllte so gar nicht den Dienst eines Segels. Es dauerte nicht lange, da killten die Segel noch einmal extrem, doch dann verfing sich der Wind vollendens in ihnen und blähte sie auf. Ein Ruck ging durch das Schiff, bei dem der Schonermast durch die plötzliche Belastung ächzte; ebenso der Großmast. Der Fahrtwind wehte Tashigi die Haare aus dem Gesicht, welche wild umherflogen. Nun nahm die Interceptor volle Fahrt auf. So viel zu den zwei Glasen! In vermutlich nicht einmal einer würden sie das Kap der Zwillinge erreichen, da sie bereits einen leichten dunklen Schimmer an der Kimm entdecken konnte. Das Kap der Zwillinge. „Ma’am, der Leuchtturm vom Kap ist bereits in Sicht. Auch den Dreimaster von Leutnant McCoe kann ich sehen“, rief ihr zweiter Steuermann, der vorne am Bug des Schiffes stand und ein Spektiv in der Hand hielt. Wo kam der denn her? Wie viele Matrosen hatte sie eigentlich auf diesem Schiff und vor allem wer ging seinen Aufgaben nach? Einen Moment war Tashigi versucht, wütend mit dem Fuß auf den Boden zu stampfen, dabei konnte sie sich nicht entscheiden, auf wenn sie wütender war: der Mannschaft oder sich selbst. „Ihr dürft Pause machen, so wie euer Dienst eingeteilt ist und Gnade Gott Julay, wenn dieser es nicht gemacht hat!“, brüllte sie die Matrosen an, welche verschwitzt an den Wanten herunter kletterten. „Ansonsten habt ihr euren Dienst zu erfüllen!“ Ein leises Lachen von Cotten veranlasste Tashigi sich umzudrehen. Mit ihren verschränkten Armen und dem zornigen Blick wirkte sie wie eine Harpyie selbst. „Was gibt’s da zu lachen?“ „Die Gesichter eurer Crew, Ma’am.“, lachte er weiter und musste sich sogar mit einer Hand den Bauch halten. „Keiner von ihnen hätte gedacht, dass Ihr das Schiff noch einmal in den Griff bekommt.“ „Da haben sie falsch gedacht!“, murrte der Leutnant und ihre Gesichtszüge entspannten sich. Vermutlich war das Cottons Art um ihr zu sagen, dass sie genau das Richtige getan hatte. Mit diesem Gedanken drehte sie sich um und ging zum Bug des Schiffes. Dort stellte sich Tashigi auf das Dollbord und hielt sich am Fockstag fest. Sie lehnte sich nach vorne und konnte die Gischt am Bug und das Sicherheitsnetz, welches die Matrosen auffing, sollten sie mal am Klüverbaum abrutschten, sehen. Direkt zwischen dem Netz und dem Klüverbaum befand sich die Schiffsgalleone, welches eine Sirene war, deren Fischschwanz sich nach unten wölbte. In ihrer rechten Hand hielt sie die gefürchtete Harfe, während die linke sich nach vorne streckte und jemand unsichtbaren, die Hand anbot. Bis sie das Kap der Zwillinge erreichen würden, blieb Tashigi dort stehen, den Blick in die Ferne gerichtet und dachte noch etwas über Gin Tora und ihren Auftrag nach, aber auch über ihre Aufgaben an Bord dieses Schiffes, die doch mehr waren als gedacht. Dennoch lächelte Tashigi, weil es sich gerade gut anfühlte wieder zu wissen, was sie tun musste. „Top- und Vorsegel einholen!“, befahl sie, als die Interceptor nur noch wenige Seemeilen vom Kap entfernt war. Als sich der Leutnant umdrehte, konnte sie die eiligen Matrosen erkennen, welche gerade in die Takelage über die Wanten hochkletterten. Zu ihr eilten auch ein paar, um die Vorsegel einzuholen, aber Tashigi balancierte schon selbst über die Spiere des Klüverbaums zum Nock. Nachdem sie das Flieger-, die Klüver- und das Focksegel gelöst hatte, zogen die Matrosen am Schonermast die Segel hoch. Damit zog sie sich wieder zurück ans Achterdeck zu Cotton. Dieser wirkte besorgt und Tashigi ließ es sich nicht nehmen, nach dem Grund zu fragen. „Wir haben jetzt starken Ostwind und der Himmel zieht sich immer weiter zu – seht doch, dort hinten, Ma’am, hinter dem Rivers Mountain!“ Die Schwarzhaarige folgte seinem Blick und erkannte die großen Turmwolken, die wie eine gefährliche Welle über den Himmel schwebten. Von Sekunde zu Sekunde wurden es auch dunkler. „Einen Sturm können wir uns nicht leisten, Cotton! Die Admirälin hat zu verstehen gegeben, dass sie keine Verzögerungen dulden wird!“, seufzte Tashigi und rieb sich besorgt das Kinn. „Mit Stürmen ist nicht zu spaßen, Ma’am!“, ermahnte sie der Steuermann. „Ich weiß, ich weiß. Aber es ist sicher nicht Euer erster Sturm oder fürchtet Ihr, das Steuer nicht mehr halten zu können?“ „Meiner ist es ganz sicher nicht, aber Eurer?“, fragte er schon fast herausfordernd. „Mit einem Schiff unter meinem Kommando? Ja. Ja, das ist es und ich habe furchtbare Angst, einen Fehler zu machen, aber meine Befehle sind klar.“, antwortete Tashigi. „Dann sollten wir keine Zeit verlieren!“, lächelte Cotton aufmunternd. Kurz vor dem Kap der Zwillinge gab Tashigi die Anweisung, das Schonersegel zu reffen und letztendlich die zwei verbliebenen Segel einzuholen. Ein paar Matrosen sprangen direkt von der Rehling auf den Hafensteg. Diesen wurden dann die Seile zugeworfen, um das Schiff an den Pollern zu befestigen. Erst als diese richtig vertaut waren, wurde die Gangway ausgefahren. Noch bevor Tashigi das Schiff verlassen hatte, wurde sie von Leutnant McCoe begrüßt. „Leutnant Tashigi, freut mich, Sie zu sehen!“, „Ganz meinerseits, Leutnant McCoe.“ Beide salutierten voreinander und gingen danach gemeinsam zur „Evelyne“, dem Dreimaster von McCoe. Dort standen an Deck, umzingelt von einer Traube Soldaten die ihre Gewehre auf die zwei Piraten gerichtet hatten, der Teufel von Ohara, Nico Robin, und das Haustier der Strohhutbande, Tony Chopper. Während letzterer vor Angst schlotterte, stand Robin mit hoch erhobenem Haupt vor Tashigi. Beide waren mit Seesteinketten gefesselt und somit gab es keine Chance - für beide - zur Flucht. „Bringt sie an Bord von Leutnant Tashigis Schiff!“, befahlt McCoe in einem strengen Ton und sofort setzte sich der Trupp in Bewegung. „Direkt in die Brigg!“, setzte Tashigi nach und sah ihnen zu. „Wie habt ihr sie geschnappt?“, fragte diese, da sie Nico Robin kannte und wusste, was für ein gefährlicher Gegner sie war. „Man hat sie auf Tequila Wolf festgenommen. Scheinbar war sie dort bewusstlos in einem Loch am Boden gelegen. Demnach war das also kein Problem.“ „Merkwürdig, das letzte Mal ist sie im Sabaody Archipel gesichtet worden. Wie ist sie nur so schnell in den Eastblue gekommen?“ „Das kann uns ja wohl egal sein! Wir sollten nur die Befehle von Gin Tora ausführen und das, wie sie geschrieben hat, ziemlich zügig.“, beendete der Leutnant Tashigis Gedankengänge und schickte sie damit ziemlich deutlich wieder fort. „Sie haben Recht – ich werde mich wohl besser wieder auf den Weg machen!“, lächelte Tashigi McCoe freundlich an, obwohl ihr gar nicht danach war. Sie gehörte nicht zu der Gruppe Soldaten, die nur ihre Befehle befolgten, schließlich hatte sie einen Kopf zum Denken. Noch einmal salutierte sie vor dem Offizier und kehrte dann zur Interceptor zurück. Dort befanden sich die zwei Gefangenen bereits in einer Zelle in der Brigg und die Soldaten von McCoe verließen gerade das Schiff. Genau in dem Moment, als der letzte Soldat die Gangway passierte, ließ sie das Schiff ablegen und ging einen Moment in ihre Kajüte, um den Eternal Port für Ghostship Island zu holen. Laut Kommunikationsoffizier würde sie dort von Korvettenkapitän Rapa Nui mit Lorenor Zoro und Perona, der Geistesprinzessin erwartet werden. Unwillkürlich verfinsterte sich ihr Blick, auch wenn sie den Gedanken an Lorenor Zorro schnell wieder verwarf. Zurück an Deck reichte Tashigi Cotton den Lock Port und musterte den Himmel noch einmal ausgiebig. Das Unwetter kam direkt auf sie zu, was einerseits bedeutete, dass sie mit dem Wind schnell vorankommen würden, aber auch, dass sie vermutlich nicht schnell genug sein würden. „Alle Segel setzten! Ich will so schnell wie möglich hier weg!“, befahl Tashigi und nahm unbewusst die gleiche Haltung ein wie Smoker. Strenger Blick, Hüfte zur Seite und die Arme verschränkt. Binnen Minuten waren sämtliche Segel voll belastet, was dem Schiff ein mächtiges Ächzen entlockte. Normalerweise müsste sie die Segel reffen lassen, doch ihr fehlte die Zeit für eine Schonfahrt. Also musste Tashigi die Interceptor bis ans Limit bringen, ohne sie dabei zu versenken. Während der ganzen Fahrt blieb Tashigi an Deck und behielt jede Regung des Schiffes im Augen, da der Wind minütlich zunahm. Auch Julay hatte sie dazugeholt, der inzwischen nicht mehr ganz so abweisend war. Dieser verstand zwar den Grund für die Eile, unterstütze aber nicht Tashigis waghalsige Aktion. Doch leider war sie die kommandierende Offizieren und ihm blieb somit nichts anderes übrig, als ihren Befehlen zu folgen. Nach vier weiteren Glasen hatte die Gewitterfront fast schon zur Interceptor aufgeholt und starker Wellengang erschwerte die Arbeit an Deck, doch die Matrosen mussten dableiben, um im Notfall sofort handeln zu können.. Um das Ruder halten zu können, hatte Tashigi einen der Schiffsjungen angewiesen, Cotten zu unterstützen, der inzwischen verzweifelt gegen die Strömung kämpfte. Sie kamen schnell voran, doch nicht schnell genug. Blitze zuckten über dem schwarzen Himmel und kalter, schwerer Regen prasselte hinab. Zwangweise ließ die Schwertkämpferin die Vor- und Toppsegel einholen, doch das Schoner- und Großsegel blieben gesetzt. Bei jeder Windböe neigte sich das Schiff leicht zur Seite und man konnte förmlich hören, wie das Schiff stöhnte. Einmal fürchtete Tashigi sogar einen Mastbruch des Schonermastes, da sich dieser gefährlich durchbog und bereits ein leichtes Knacken von sich gab. Einige angsterfüllte Blicke fing sie sich dabei ein, doch der Leutnant ignorierte diese gekonnt, so wie es Smoker auch getan hätte. Inzwischen war Tashigi bis auf das Mark durchgeweicht und hoffte immer noch darauf, dem zentralen Sturm entkommen zu können. Gerade als sie die restlichen Segel einholen lassen wollte,k löste sich die dunkle Wolkendecke auf. Wie ungewöhnlich, schoss es Tashigi durch den Kopf. Als sie sich zum anderen Ende des Unwetters umdrehte, konnte sie auch dort einige Sonnenstrahlen erkennen, welche den Himmel erleuchteten. Der Wind ließ etwas nach und die See beruhigte sich innerhalb weniger Minuten. Hilfesuchend drehte sie sich zu Cotten um, der ebenfalls etwas verunsichert war. „Stürme lösen sich nicht einfach so auf“, merkte die Schwarzhaarige an und strich sich ein paar nasse Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Nein, das tun sie nicht“, stimmte er zu und schickte danach den Schiffsjungen fort, damit dieser wieder seine eigentliche Arbeit verrichten konnte. Der Auftrag, die Reise und sogar das Wetter waren merkwürdig. Immer mehr verstärkte sich das Gefühl in Tashigi, dass etwas nicht stimmte. Nur was, das konnte die junge Frau nicht sagen. Seufzend ließ sie wieder sämtliche Segel setzten. Danach gab sie der Crew eine Pause, damit sie sich ein wenig erholen konnten, indem sie etwas aßen und die Kleidung wechselten. Auch Tashigi tat es ihnen gleich, aber nur kurz gönnte sie sich eine Pause, in der sie sich umzog und ein paar Löffel zu sich nahm. Als sie an Deck zurückkehrte, erlöste sie Cotton vom Steuer, damit sich dieser dem Rest der Mannschaft anschließen konnte. ~*~*~*~*~* Erst einen Tag später erreichten sie Ghostship Island. Julay stürmte ihre Kajüte, dabei fiel die Schwarzhaarige natürlich aus ihrer Koje und landete unsanft auf dem Boden. „Uh… Fähnrich, geht das nicht ein bisschen sanfter?“, tadelte sie ihn und suchte nach ihrer Brille. „Verzeihen Sie, Ma’am, doch wir haben Ghostship Island erreicht und legen bereits an“, antwortete dieser und reichte Tashigi die Brille, welche auf dem Nachtkästchen stand. „Danke Julay!“ Nun hellwach nahm sie die Brille entgegen und setzte diese gleich auf. Einen Vorteil hatte die viele Arbeit gehabt, sie war noch mit Kleidung ins Bett gefallen und sparte sich nun das lästige Anziehen. „Was ist mit den Gefangenen?“, fragte sie und öffnete die Tür ihrer Kajüte, um an Deck zu gehen, dicht gefolgt von Julay. „Korvettenkapitän Rapa Nui hat sie bereits auf unser Schiff bringen lassen!“, sprach er. „Wie bitte? Und wieso werde ich so spät geweckt?“, murrte Tashigi und wurde mit jeder Sekunde Smoker ein Stück ähnlicher. „Ich dachte ein wenig Schlaf würde Ihnen gut tun!“, rechtfertigte sich Julay. Eine Antwort bekam er nicht mehr von Tashigi, da diese ihre Aufmerksamkeit nun Rapa Nui zugewendet hatte und erst einmal salutierte. „Schon gut, schon gut, Leutnant!“, lächelte dieser und wirkte dabei fast schon ein wenig wehmütig. Es hatte ihm wirklich Leid getan, einen Freund des Strohhutes festzunehmen, doch gegen Gin Tora hatte er keine Chance. Direkte Befehlsverweigerung würde ihn vor ein Militärgericht bringen und dieses zwei Meter unter die Erde. Leutnant Tashigi ahnte nichts von der Bekanntschaft der beiden, aber sie bekam gleich zu spüren, woher sie und Zoro sich kannten. „Was machst du denn hier, Brillenschlange?“, fauchte er und zerrte an seinen Handschellen. „Was, du kennst die?“, warf die Geisterprinzessin ein. „Hey, hört mal, ich gehöre nicht zu dem!“, bettelte diese weiter. „Das muss ein Missverständnis sein!“ Jedoch ignorierte Tashigi sie und funkelte ihren Erzfeind wütend an. „Nenn mich nicht so!“, knurrte sie bedrohlich und machte einen Schritt auf ihn zu. „Außerdem geht dich das gar nichts an!“ „Tz, wo ist denn dein Vorgesetzter, an dessen Rockzipfel du immer hängst?“, „Hör auf, so von Flottillenadmiral Smoker zu reden - außerdem hänge ich nicht an seinem Rockzipfel.“ „Tz, und wie du das tust!“ „ARGH!“, schrie Tashigi quer übers Deck und musste sich schwer zusammenreißen, um Zoro nicht direkt an die Gurgel zu springen. Sie musste einmal tief durchatmen, um sich dann wieder Rapa Nui zuwenden zu können. Dieser lächelte wissend, was den Leutnant fast zur Weißglut trieb. „Ich hasse ihn!“, knurrte sie und hoffte, dass dieses Lächeln nun verschwand. Leider wurde es nur breiter und mit einem „Ja, ich weiß.“ unterstrichen. Das machte Tashigi sichtlich wütend und sie verstand zwar, was der Korvettenkapitän sagte, doch er meinte es anders - das war etwas ganz anderes. Es war so, als würde Rapa Nui sie nicht ernst nehmen oder zumindest ihre Aussage nicht. Noch bevor sie sich weiter rechtfertigen konnte, winkte Rapa Nui mit seiner Hand und ein Soldat mit drei Schwertern kam auf die Schwarzhaarige zu. „Das sind die Schwerter, welche wir konfisziert haben. Gin Tora wollte diese auch haben – wer weiß weshalb“, erklärte er. „In Ordnung, Sir.“ Tashigi nahm diese gern entgegen. Endlich war das Wado-Ichi-Monji in ihrer Hand! Die anderen zwei erschienen ihr auch neu, weshalb sie sich vornahm, sobald ein wenig Luft war, diese nachzuschlagen. „Ich wünsche Ihnen noch viel Glück bei Ihrer Aufgabe, Leutnant und grüßen sie Gin Tora von mir!“, lächelte er zum Abschied und verließ mit seinen Matrosen die Interceptor. Tashigi konnte nicht einmal mehr antworten, also ließ sie ihr Schiff ablegen und die beiden Gefangenen unter Deck bringen. Doch bevor das geschah, grinste sie Zoro triumphierend an und hielt demonstrativ die Schwerter hoch, welche sie nun in ihrer Kajüte verstauen würde. „Lass meine Schwerter in Ruhe!“, brüllte er quer über das Deck und es war den Matrosen kaum möglich, ihn in die Brigg zu sperren. Gerade, als sich Tashigi grinsend umdrehte, riss sich Zoro los und sprintete auf sie zu. „Leutnant! Vorsicht!“, riefen die Soldaten und die Schwarzhaarige drehte sich wieder um, nur, um in das wütenden Gesicht des Schwertkämpfers zu sehen. Jedoch erreichte sie der ehemalige Schwertkämpfer nicht, da mehrere Schüsse folgten. Die Luft erzitterte und Zoro erstarrte. Er stand noch einen Moment aufrecht und kippte dann nach vorne. Tashigi schaffte es gerade noch so, ihn aufzufangen, wobei sie seine Schwerter achtlos auf den Boden fallen ließ. „Ma’am, ist alles in Ordnung?“, fragte Julay und rannte auf seine Vorgesetzte zu. In der Hand hielt er noch die rauchende Pistole. Geschockt sah Tashigi auf und nickte. Blut sickerte durch Zoros Hemd und färbte es bedrohlich rot. „Lassen Sie sofort Minato holen – er muss versorgt werden!“, fasste sich Tashigi nach ein paar Minuten wieder. „Was? Er ist ein Pirat – er hat den Tod verdient!“, warf Julay entsetzt ein. „Aber das war nicht der Befehl!“ „Spielt das denn eine Rolle ob er jetzt stirbt oder auf dem Schafott?“ „Ja…ja, das tut es! Ich will sofort Minato hier haben, ohne Widerworte!“ Die letzten Worte schrie Tashigi fast und Julay machte sich - wenn auch widerwillig - auf den Weg. Tatsächlich tat es Tashigi nicht nur für Gin Tora, sondern auch ein wenig für sich selbst. Auch wenn sie es zuerst nicht wahrhaben wollte, doch sie hatte Angst. Angst, dass Zoro sterben würde und dass auch noch in ihren Armen. Es fiel der Schwarzhaarigen schwer, doch sie musste die Verzweiflung herunterschlucken. Was würde die Mannschaft sonst von ihr denken? Nein, lieber nicht. Der Leutnant glaubte, dass eine halbe Ewigkeit vergangen war, als Minato, der inzwischen ergraute Schiffsarzt, endlich zu ihr eilte. Nur ein paar wenige blonden Strähnen waren in seinen Haaren sichtbar, doch die faszinierenden blauen Augen strahlten noch heute genauso wie damals an Bord der Eastern Mary. Doch das war noch vor Tashigis Zeit gewesen. „Er muss sofort nach unten in meine Kajüte gebracht werden, damit ich ihn versorgen kann! Ist das in Ordnung, Leutnant?“, fragte Minato sicherheitshalber nach. Schließlich handelte es sich hier um einen Piraten. „Ja. Tun Sie, was Sie für richtig halten!“, antwortete Tashigi und konnte ihren Blick nicht von Zoro abwenden. „Gut“, war das letzte, was sie von ihrem Schiffsarzt hörte, bevor dieser mit zwei weiteren Männern ihn unter Deck brachte. Noch ein paar Augenblicke blieb Tashigi an Ort und Stelle, fasste sich dann aber ein Herz, nahm die Schwerter und stand auf. Im Vorbeigehen sah sie Julay noch einmal an, in dessen Augen sich Wut und Unverständnis spiegelten. „Bringen Sie die Geisterprinzessin in die Brigg zu den anderen“, befahl sie kleinlaut den Soldaten, die mit gesenkten Gewehren neben Perona standen. Nur unter weiterem Protestgeschrei schafften sie diese nach unten. „Ablegen - und wehe ich komme aus meiner Kajüte und wir sind nicht auf voller Fahrt!“ Das waren Tashigis letzten Worte, bevor sie die Tür hinter sich schloss und an dieser hinabrutschte. Wenn Smoker sie jetzt so sehen würde, dann würde Tashigi einen Einlauf sondersgleichen bekommen. Er hätte nicht erlaubt, dass sie jetzt da saß und weinte – ja inzwischen liefen Tashigi die Tränen über die Wangen und sie wusste gar nicht warum. Die Schwertkämpferin wusste nicht, wie lange sie so da saß mit den Schwertern im Schoss, doch irgendwann waren ihre Tränen versiegt und auch die Selbstzweifel verschwanden wieder in der hintersten Ecke ihres Verstandes. Erschöpft stand sie auf und wankte schwer zu ihrer Koje, um sich darauf fallen zu lassen. Dabei war Tashigi gerade erst aufgestanden. Von hier aus, das wusste sie, war es nur ein halber Tag bis nach Enies Lobby und … Erschrocken sprang sie auf, rannte zu ihren Schreibtisch und zog aus seiner Schublade einen weiteren Eternal Port hervor, welcher mit „Enies Lobby“ beschriftet war. Mit schnellen Schritten verließ sie ihre Kajüte und ging zu Cotton, der wie immer am Steuer stand. „Ah, endlich!“, lächelte er, als er Tashigi kommen sah. „Ich dachte schon, Ihr hättet mich vergessen.“ „Verzeihen Sie, Cotton, das ist irgendwie untergegangen.“ „Nun, die zwei Glasen spielen jetzt wohl auch keine Rolle mehr, nicht wahr, Leutnant?“ Immer noch lächelnd nahm er den Eternal Port in die Hand und korrigierte sogleich den Kurs der Interceptor. „Wohl wahr.“, murmelte sie und fuhr sich müde über die Augen. Die Mannschaft hatte im Zwei-Schichtbetrieb das Schiff dauerhaft und mit Höchstleistung betrieben. Ein kaum zu schaffender Kraftakt lag bereits hinter ihnen. Neben Gin Toras seltsamen Anweisungen und ihrer Verbindung zu Smoker gab es da auch noch die Strohhüte selbst. Wieso waren sie auf der ganzen Grandline zerstreut und wo war der Strohhut selbst? Wobei dem Leutnant auffiel, dass er nicht einmal auf der Liste gestanden hatte. Was war nur passiert? Wieder quälte sie sich mit Fragen ab, auf die sie ohne Hilfe keine Antwort bekommen würde. Doch Tashigi nahm sich vor, Gin Tora zu fragen. Einen Versuch musste sie zumindest starten. Im Laufe der Zeit besuchte sie noch Zoro, der leichenblass in Minatos Quartier lag. Auch wenn dieser schwer verletzt war, so wurde er stets von zwei Soldaten flankiert. Nicht, dass der Schwertkämpfer doch noch etwas Unvorhersehbares machte. Nach Minatos Aussage war dieser zwar immer noch in Lebensgefahr, aber es ging ihm so weit gut. Jetzt kam es nur noch auf ihn und seinem Willen an. „Dann wird er überleben, Doktor. Glauben Sie mir, der hat einen Dickschädel.“, murrte Tashigi, doch innerlich fiel ihr ein Stein vom Herzen. Minato quittierte das mit einem Lächeln und sortierte dabei einige Arzneien in einem Schrank. Danach kehrte sie an Deck zurück und bekam gerade den Wechsel mit, wie die Crew tauschte. Nun würde sich die eine Hälfte ausruhen, während die andere sich an die Arbeit machte. Auch Cotten verschwand Richtung Kombüse und wurde durch den zweiten Steuermann ersetzt, dessen Namen Tashigi allerdings schon wieder vergessen hatte. Als ihr Blick über Deck wanderte, fiel ihr etwas Ungewöhnliches ins Auge. „Ein Fahrrad?“, murmelte sie. Wie kam denn ein blaues Fahrrad an Deck? Es gab nur einen der… Der Leutnant stürmte fast schon in seine Kajüte und dort war niemand anderes als Admiral Ao Kiji selbst, der an ihrem Schreibtisch saß und einige Berichte durchblätterte. Es war schon ungewöhnlich, diesen Mann bei der Arbeit zu sehen, schließlich war es bekannt, dass dieser eigentlich lieber schlief. „Sir“, machte sich Tashigi aufmerksam, da der Admiral immer noch nicht aufgesehen hatte. „Ja, Leutnant?“, antwortete er, ohne aufzusehen. „Verzeihen Sie die Frage, Admiral, doch was machen Sie hier?“ „Ich bin Ihnen keine Rechenschaft schuldig, Leutnant.“, kam es streng, ja schon fast drohend von dem Mann. „Natürlich nicht, Sir.“ Tashigi schluckte schwer, als der Admiral sie so anfuhr. Smoker konnte sie einschätzen, aber Ao Kiji war nicht dafür bekannt, nun ja, so unhöflich zu sein. Was war nur los mit allen? Erst diese Gin Tora, dann Smoker, nun auch Ao Kiji und letztendlich sie selbst, da sie Zoro hatte retten lassen. Anscheinend suchte er irgendetwas, da er sämtliche Akten vor sich durcharbeitete. Manchmal konnte sie sogar ein besorgtes Mienenspiel seinerseits beobachten, was Tashigi noch mehr verunsicherte. „Sir? Kann ich Ihnen vielleicht helfen?“, versuchte sie es noch einmal und kam einen Schritt auf ihn zu. Diesmal sah Ao Kiji auf, aber sein Blick war ernst - zu ernst für diesen Mann, das erkannte Tashigi sofort. Irgendwas musste ihn beunruhigen. Was war nur passiert? Ganz wie es in ihrer Natur lag, wollte sie ihm gleich ihre vollständige Hilfe anbieten, auch wenn sie sich schon allein bei dem Gedanken lächerlich vorkam. Wenn es schon einen Admiral so belastete, dann würde sie es vermutlich gar nicht aushalten können. Außerdem hatte sie noch eine Aufgabe. „Nein, Tashigi, das können Sie nicht. Aber trotzdem vielen Dank.“, lächelte er traurig zurück und stand auf. Traurig? Ist wer gestorben? Hatte sie Schuld? „Sicher?“, hakte sie noch einmal nach und war für einen Moment sogar versucht, Ao Kiji um ein paar Antworten zu bitten. „Ja. Beenden Sie Ihre Aufgabe und steuern Sie in jedem Fall das Yalkiman Under an. Viel Glück, Leutnant!“ Damit ging er an ihr vorbei und Tashigi konnte noch ein leises: „Das werden Sie brauchen.“ hören. Sie folgte ihm noch aufs Deck, doch er war bereits mit seinem Fahrrad von Bord gegangen und entfernte sich immer mehr von der Interceptor. Zurück blieb eine vollkommen verwirrte Tashigi, die die Welt nicht mehr verstand. Diesmal gab sie nach und trat wütend gegen die Rehling. Was um alles in der Welt war das? Drehten jetzt sämtliche Offiziere durch, sie inklusive? Die restliche Zeit bis nach Enies Lobby verbrachte Tashigi damit, sämtliche Akten auf ihrem Schreibtisch nach Hinweisen zu durchforsten. Außerdem interessierte Tashigi sich für das letzte Stück Papier, welches Ao Kiji in der Hand hielt, denn das hatte ihn sogar seufzen lassen. Blöderweise hatte er es mit den anderen wieder vermischt und so fand Tashigi es nicht mehr. Das war zum in den Hintern beißen. Ein lautes Klopfen ließen Tashigi aufsehen und sie antwortete mit einem „Herein.“ Julay öffnete die Türe. „Wir sind da, Ma’am“, meinte er recht knapp, wobei er das letzte Wort fast schon verschluckte. „In Ordnung.“ Damit stand sie auf und ging an Deck, nachdem sie einen weiteren Eternal Port aus der gleichen Schublade wie zuvor genommen hatte. Die Piraten wurden bereits über die Gangway auf die Interceptor geführt, begleitet von der Justizgarde von Enies Lobby. Jetzt war die Strohhutbande bis auf den Kapitän vollständig an Bord und noch heute um drei Uhr würde Portgas D. Ace hingerichtet werden. Es war nun genau 2 Uhr nachmittags und über das Tor der Gerechtigkeit würde sie innerhalb einer Glase dort sein, doch Ao Kiji hatte Gin Toras Befehl erweitert. Jetzt musste sie ins Sabaody Archipel, welches sie mit viel Glück am Abend noch erreichen würde. Wütend wurde sie von der orangehaarigen Navigator angesehen, die, wenn sie gekonnte hätte, Tashigi sicher angefallen hätte. Aber auch der Rest sah nicht besonders freundlich aus. Seit Alabasta waren einige neue Gesichter dazu gekommen - unter ihnen war Franky, Brook und diese Perona, welche immer noch vehement ihre Angehörigkeit zu der Bande bestritt. Doch es spielte keine Rolle, sie stand auf der Liste. „Und, landen wir jetzt im Impel Down?“, fragte Nami provokant. „Nein. Ihr werdet in das Yalkiman Under gebracht, einem kleinen Nebengefängnis des Impel Downs.“, antwortete Tashigi ruhig. „In die Brigg mit ihnen.“, fuhr sie fort und wandte sich ab. Mit ein paar Schritten erreichte sie den zweiten Steuermann und überreichte ihm den Eternal Port. „Ins Sabaody Archipel. Volle Fahrt.“ ~*~*~*~*~*~* Müde lag ich in Inazumas Armen, welcher diese fest um mich gelegt hatte, damit ich nicht von dem Walhai rutschte. Mein Blick war gen Himmel gerichtet, in dessen unendlichen Weiten meine Seele versank. Es war so wunderbar! Wir hatten es geschafft und das auch noch lebendig. Zumindest mehr oder weniger. Auch wenn mir gerade die Kraft fehlte, um Ace und Ruffy zu suchen, so wusste ich, dass es ihnen gut ging und das allein reichte aus, um mich gut zu fühlen. Ein Lächeln lag auf meinen Lippen, als ich die Augen schloss, und mich vollen Endes auf die Geräusche des Meeres konzentrieren zu können. Als Folge aus dieser momentan ruhigen Situation und meiner Erschöpfung schlief ich ein. Doch der Schlaf währte nicht lange, da wir - so kam es mir zumindest vor - schon nach kurzer Zeit das Sabaody Archipel erreichten. Sanft rüttelte der Rebell an meiner Schulter. „Mina. Wir sind da!“. Seine Stimme klang monoton und war ohne jegliche Emotion. Dieser Inazuma war schon ein seltsamer Kerl. „Schon?“, gähnte ich, richtete mich vorsichtig auf und streckte mich ausgiebig. Bereits jetzt kündigte sich ein Muskelkater in meinen Schultern an. Was aber auch kein Wunder war, schließlich hatte ich Ace fünf Stockwerke mehr oder weniger hoch getragen. Entgegen meiner Erwartung ging es mir jedoch schon wesentlich besser, als noch am Eingang des Impel Downs, abgesehen von meinen Schultern. Ob das die Kräfte meiner Teufelsfrucht waren? Noch immer hielt mich Inazuma fest, doch sein Blick war nach vorne gerichtet, auf die immer größer werden Yalkiman Mangroven des Sabaody Archipels. Binnen weniger Minuten erreichten wir sie auch. Ruffy sprang mit Ace auf dem Rücken voller Elan von dem Walhai herunter und winkte diesem zu. „Das war total spitze!“, grinste er über beide Ohren. Mir selbst half wieder Inazuma, der mich auch auf dem Festland stützte. Immer mehr ehemalige Insassen des Impel Downs versammelten sich an der Küste, bis schließlich auch der Letzte wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Für uns Menschen war es nicht möglich, Jimbei zu verstehen, als dieser sich bei den Walhaien bedankte. Doch da dieser immer noch ein Lächeln auf den Lippen hatte, als er sich uns zuwendete, war wohl alles in Ordnung. „Ich werde sie noch ein Stück begleiten müssen, da es eine Schulklasse ist.“ „Und wohin jetzt?“, fragte Ivankov und schaffte es gerade noch, seinen Satz zu beenden, bevor Ruffy dazwischen plapperte: „Rayleigh! Ich hab eine Vivre Card von ihm, so können wir ihn finden!“. Er tollte um uns herum und das auch noch mit Ace auf dem Rücken. Smoker verschränkte schnaubend die Arme und musterte meinen kleinen Bruder aus Argusaugen. „Um ihn zu finden brauchen wir keine Vivre Card, da er sicherlich in der Bottakuri Bar zu finden sein wird. Er ist ja nie weit weg von Shacky und Rum.“ „Shacky?“, fragte Ruffy und blieb stehen. „Du kennst sie doch! Zumindest hat sie gesagt, ich soll dich grüßen.“ „Sagt mir nichts.“, meinte er schulterzuckend. Sicherlich kannte er Shacky, nur Namen konnte er sich so gut merken wie ein Sieb. „Ist ja auch egal, auf jeden Fall gehen wir zu ihr!“, bestimme ich letztendlich. „Außerdem gibt’s da was zu essen und unsere Kleidung.“. Damit sah ich Smoker an, der nur kalt zurückfunkelte. „Die Bottakuri Bar?“, hakte Jimbei nach. „Genau die!“, gab ich zurück. „Gut. Ich kümmere mich noch um die Wahlhaie und komme dann nach!“. Mit einem letzten Nicken meinerseits verschwand er in den Wellen des Meeres. „In Ordnung.“, kam es von Iva und wollte schon ihren Okamas etwas zurufen, als diesmal ich sie unterbrach. „Oh nein, die gehen nicht mit! Das kann ich Shacky nun wirklich nicht antun! In ihrer Bar ist auch gar nicht so viel Platz. Können die sich nicht einfach irgendwo verstecken oder ihres Weges gehen?“ „Hm, eigentlich möchte ich das ja nicht.“, murrte der Transenkönig. „Das verstehe ich, Ivankov, doch bedenken Sie, dass wir nicht alle mit zu Dragon nehmen können.“, warf Inazuma mit einem abwesenden Blick ein. „Da ist was dran, alter Freund.“ Unruhig ging Ivankov hin und her, bis er nach ein paar Minuten eine Entscheidung traf - und glücklicherweise die Richtige, zumindest für ihn und seine Gesundheit. Noch konnte ich stehen, ergo auch schlagen. Unter großem Jammern und Klagen verabschiedeten wir uns, Gott sei Dank, von den ganzen Schwerverbrechern, welche ich schon bald wieder hinter Gitter bringen würde. „Wann sind wir endlich da?“, fragte Ruffy zerknirscht neben mir. „Bald.“, war meine Standartantwort, da er nicht zum ersten Mal fragte. Und keine fünf Minuten kam dieselbe Frage noch einmal, jedoch kam mir diesmal Smoker zuvor. „Wenn wir eben da sind, Gummischädel!“ „Oh man, bist du aber mies gelaunt, genauso wie Nami immer!“, schmollte er und ging ein wenig auf Abstand. Seufzend stellte ich mich zwischen die beiden und hob abwehrend die Hände. „Hey Moku, lass gut sein.“, bat ich ihn freundlich. „Du kennst meinen kleinen Bruder doch.“ „Viel zu gut.“, knurrte er nur. Ein beleidigter Ruffy und ein wütender Smoker waren wirklich anstrengend. Der Rest des Weges bestand eigentlich nur darin, den Älteren davon abzubringen, meinem kleinen Bruder an die Gurgel zu springen, was wirklich ein sehr schweres Unterfangen war. „Wir sind da!“, unterbrach ich wieder einmal das Gezicke der beiden. Zwar verhielt sich Ruffy ziemlich defensiv, doch Smoker ließ es sich nicht nehmen, ihn bis auf das Blut zu reizen. Doch anstatt auf mich zu hören, ignorierten sie mich. Wütend ballte ich die Fäuste und war kurz davor, beide anzuspringen. Inazuma erkannte recht schnell die Lage und zog Ivankov mit sanfter Gewalt die Treppen zur Bar hoch. Noch bevor sie die Tür schlossen, verpasste ich Ruffy eine saftige Kopfnuss und bei Smoker blieb es bei einem Versuch, da er diese geschickt abfing. Zornig stierten wir uns eine Weile an und fochten einen unsichtbaren Kampf, den wir jedoch abbrachen, als Ruffy zu meckern begann. „Mi… Katsuuuu, lass uns reingehen!“, jammerte er und zog an meinem Arm, während er mit dem anderen noch den bewusstlosen Ace hielt. Erst nach ein paar Sekunden gab ich nach, wandte mich von Smoker ab und folgte meinem kleinen Bruder in die Bar. Shacky stand wie immer hinter dem Thresen mit einer Zigarette im Mundwinkel und trocknete gerade ein paar Gläser ab. In der kleinen Sitzecke rechts von ihr saßen Okta, die Meerjungfrau und ihr sprechender Seestern und starrten stumm die zwei Rebellen an, welche sich links von Shacky auf die Stühle gesetzt hatte. „RUFFY!“, rief Okta und sprang auf. „Dir geht’s es gut! Ich bin ja so froh!“ Lächelnd beobachtete ich die Szene, zwinkerte Rayleigh kurz zu, der mich mit großen Augen anstarrte und gleich einen Schluck aus der Rumflasche nahm. Anscheinend hatte er mich erkannt. Langsam schlenderte ich zu Ivankov. „Könntest du wieder eine Frau aus mir machen?“, fragte ich sie freundlich und schloss schon mal vorsorglich den Reißverschluss meiner Jacke. „Sicher, Katsu-chan? Obwohl du ja wirklich ein schnittiger Kerl bist!“, raunte sie mir zu und ich machte einen Schritt zurück. Ivankov hatte wirklich einen Schlag am Kopf, da konnte der noch so liebenswürdig sein. „Nein, ich wäre wirklich gerne wieder ich - und du kannst mich ruhig wieder ganz normal anreden!“, lächelte ich nervös. Ohne Vorwarnung rammte sie mir ihre Hand in die Taille und ich kippte einfach zur Seite. Schmerzhaft landete ich auf dem Boden und rieb mir die Seite und den Kopf. „Au! Iva-chan, musst du so grob sein?“, murrte ich und konnte gerade noch so sehen, wie mein Körper seine Größe verlor, die großen Muskeln schmolzen und ich wieder eine weibliche Form annahm. Leider mit viel zu kurzen Haaren. „Uh! MINA!“, rief Ruffy, der inzwischen Ace auf die Couch neben der Tür gelegt hatte. Ich konnte gerade noch so aufsehen, da landete er auch schon auf mir und kuschelte sich an mich. „Hey, hey, ist schon gut!“, tätschelte ich seinen Kopf und konnte sehen, wie Smoker den Raum betrat. Auch er machte sich, nachdem er mich erblickt hatte, auf den Weg zu Ivankov, nur schleifte er ihn mit nach oben. Da er im Gegensatz zu mir wieder wachsen und seine Kleidung dem Druck wohl nicht standhalten würde. Rayleigh war inzwischen aufgestanden und blickte schweigend Ace an. Ich hielt inne und musterte meinen alten Lehrmeister. Was dieser nur hatte? „Rayleigh? Ist alles in Ordnung?“, fragte ich ihn und in mir keimte gleich eine Angst hoch. „Ist was mit Ace?“ Besorgt sprang ich hoch, wankte einen Moment und lief dann zu Ace, um mich vor ihm auf den Boden zu Knien. Mit sorgenvoller Miene strich ich meinem kleinen Floh ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Seltsamerweise antwortete Rayleigh nicht gleich, sondern wandte sich ebenso stumm wieder von ihm ab. „Seine Wunden müssen versorgt werden - und nicht nur seine. Du siehst grauenhaft aus!“, meinte er schließlich und ging zu Shacky, die gleich verstand und nach oben ging, um ein Verbandsmaterial zu holen. „Ähm, ja schon.“ Irgendwie war Rayleigh komisch drauf und als ich zu Ruffy sah, nun, der schlief auf dem Boden. Oh, wie ich es hasste, wenn diverse Familienmitglieder einfach so im Sitzen oder Stehen einschliefen. Noch bevor ich etwas tun konnte, waren Okta und die kleine Meerjungfrau aufgesprungen, um ihn zu sich auf die Bank zu legen. Inzwischen war die Bar an Liegeplätzen vollkommen ausgelastet. Nach einer Weile kehrte Shacky zurück und drückte ein paar der Sachen Rayleigh in die Hand. „Ich kümmere mich um unsere kleine Offizierin!“, grinste sie und zwinkerte mir zu. Seufzend erhob ich mich, drückte Ace und Ruffy noch schnell einen Kuss auf die Wange und folgte dann Shakuyak in mein Stammzimmer, dort wo auch meine Offizierskleidung lag. Erschöpft setzte ich mich auf das Bett, während sie die Tür schloss und sämtliche Utensilien neben mich legte. Ein auffordernder Blick genügte und ich schälte mich aus der Jacke, was aber nicht ohne ein paar Schmerzenslaute ging. Meine Haut war von unzähligen Schrammen übersäht, davon wiesen die größeren Verbrennungsmerkmale auf, bei denen teilweise das rohe Fleisch sichtbar war. Shacky zog scharf die Luft ein, als sie das sah und nahm mir auch gleich die Jacke ab. „Meine Güte, was ist denn mit dir passiert? Bist du gegrillt worden?“, fragte sie und tränkte ein weißes Tuch mit braunem Iod. Schon beim Anblick wurde mir Angst und Bange. „Magellan hat mich verätzt“, antwortete ich und schrie gleich darauf auf, da nun das Iod auf meiner Haut war. Einen Moment lang tanzten sogar Sternchen vor meinen Augen. „Das wird aber eine Weile brauchen, bis es verheilt.“, meinte sie besorgt, legte das Tuch über die Bettkante und verband meine Arme. Damit meinte sie nicht die kleinen oberflächlichen Wunden, sondern meinen linke Flanke, welche bis zum Rücken offen war. Bis jetzt hatte ich weder den Schmerzen, noch meinen Verletzungen Aufmerksamkeit geschenkt, was ich nun bitter bezahlte. Bevor sie sich jedoch um diese kümmerte, reinigte sie alle andren Wunden, dabei wurden nur die größeren verbunden und ich bat sie darum, nicht mehr zu verbinden, als meine Kleidung verstecken konnte. „Okay auf drei!“, sagte Shacky und ich hob meinen Arm, damit sie gleich beim ersten Mal alles erwischte. „Eins. Zwei.“, begann sie und drückte mir schon bei „Zwei“ das Iod durchtränkte Tuch auf die Rippen. Schreiend fiel ich zur Seite und verlor schon nach kurzer Zeit das Bewusstsein, worüber ich wirklich dankbar war. Mit verbundenem Oberkörper kam ich wieder zu mir und konnte gerade noch sehen, wie Shakuyak alles zusammenräumte. „Na geht’s?“, fragte sie und lächelte schief. Ächzend richtete ich mich auf und hielt mir die Brust, da der Schmerz nicht vollkommen abgeebbt war. „Geht schon“, murmelte ich und atmete ein paar Mal tief durch. „Du solltest deine Haare waschen.“, meinte Shacky noch bevor sie aus dem Raum ging. „So sieht keine Admirälin aus!“ Ärgerlich streckte ich ihr die Zunge heraus, folgte aber ihrem Vorschlag und verschwand im Bad. Vorher jedoch zog ich mir noch schnell meine Sachen an. Den BH musste ich weglassen, da meine Brust sowieso eingeschnürt war und das Hemd mit Krawatte würde ich erst nach dem Haare waschen anziehen. Gerade, als ich wieder passabel aussah und meine Haare abtrocknete kam Smoker herein. Mit einem bedrückenden Schweigen machte ich ihm Platz, so dass er an das Waschbecken konnte. Er wusch sich das Gesicht und drehte sich letztendlich zu mir um, als er sich abtrocknete und ich mir durch die noch leicht feuchten Haare kämmte. Mit gesenktem Blick versuchte ich ihm zu sagen, dass es mir sehr Leid tat und auch er ging einen Schritt auf mich zu. Smoker hob sogar die Hand, um mir über die Wange zu streichen, doch er stoppte kurz vor ihr. „Es ist ziemlich viel da unten vorgefallen“, meinte er schließlich nur, machte kehrt und verschwand. Da hatte er Recht, wie schon so oft. Mit brennenden Augen und einem dicken Kloß im Hals zog ich das schwarze Hemd an und knöpfte es zu. Die silberne Krawatte band ich, während ich das Bad verließ und wieder auf mein Teilzeitzimmer ging. Dort schlüpfte ich noch in meine weißen Stöckelschuhe und die Weste, welche ich auch zuknöpfte und die Krawatte hineinsteckte. Zuletzt streifte ich noch meinen Admiralsmantel über und kehrte zurück in den Schankraum. Ruffy wurde mit viel Liebe von der Meerjungfrau versorgt und glich wie Ace, um den sich Rayleigh kümmerte, mehr einer Mumie als einem Menschen. Inazuma saß entspannt in ihrem Stuhl und genoss das frische Glas Rotwein, welches sie nun in der Hand hatte. Ivankov schlief gegenüber von Inazuma im Sitzen. Smoker selbst stand bereits an der Türe und war bereit zum Gehen. Schweren Herzens verabschiedete ich mich von allen, besonders bei meinen Brüdern fiel es mir schwer, da ich sie doch gerade erst wieder hatte. Ich wollte noch bei ihnen bleiben, auf sie aufpassen und mich um sie kümmern. Egal was es war, ich würde sie gerne pflegen. Ein paar Tränen füllten meine Augen, als ich daran dachte, dass es mir vielleicht gar nicht mehr möglich war, sie noch einmal zu sehen. Wer wusste schon, was im Marineford auf mich wartete… Apropos Marine. Meine zweite Pflicht rief und das konnte ich nicht mehr länger ignorieren. „Was?“, rief Jimbei und sprang vom Barhocker auf. „Du bist Gin Tora?“ Es schien wohl so, dass auch er seinen Weg hierher gefunden hatte. Genervt rieb ich meine Schläfen und antwortete ihm: „Ja, bin ich und wenn du mich verpfeifst, dreh ich dir eigenhändig den Hals um!“ „Jetzt ergibt das ganze einen Sinn! Unglaublich!“, lachte er und schüttelte den Kopf. „Keine Sorge – ich werde schweigen. Schließlich will ich doch keinen Ärger mit Ace, der das sicher nicht gutheißen würde!“ Zufrieden nickte ich. Seufzend küsste ich Ruffy und Ace auf die Stirn, klopfte Rayleigh auf die Schulter, da dieser ziemlich betrübt aussah und winkte Shacky wie Okta freundlich zu. Der Scherenmensch bekam noch ein kurzes Nicken, was dieser mit einem leichten Lächeln auf den Lippen erwiderte, ebenso Jimbei, der nun wissend grinste. Jetzt ging es also wieder zurück in das Hauptquartier, was man auch gut mit der Höhle des Löwen gleichsetzten konnte. Schließlich wusste ich nicht, was in der Zwischenzeit alles passiert war und ob Hina es geschafft hatte, was jedoch auch davon abhängig war, ob Tashigi ihre Aufgabe erfüllt hatte oder nicht. Schweigen erreichten wir die Marinebasis des Sabaody Archipel und eine Hina, die einerseits wütend war, aber andererseits traurig berichtete, dass man von Tashigi immer noch nichts gehört hatte. Dies hatte zur Folge, dass Smoker mich zornig anfunkelte, was Hina keineswegs entging. Es dauerte auch nicht lange, da ging er einfach. „Ich kümmere mich um meinen Offizier!“, rief er uns noch zu. „Hina ist nicht dumm. Habt ihr euch gestritten?“, fragte sie gleich, nachdem Smoker den Raum verlassen hatte. „Ja“, antwortete ich niedergeschlagen. „Hina empfiehlt eine Aussprache, sobald das alles überstanden ist. Außerdem hat Hina schlechte Nachrichten.“ „Noch schlimmer?“ Verzweifelt sah ich auf. „Senghok hat dich rufen lassen und das schon vor ein paar Stunden. Hina konnte ihn hinhalten, doch du musst sofort ins Hauptquartier. Er scheint etwas zu ahnen. Hina macht sich große Sorgen.“. Oh Gott!? War mir Senghok auf die Schliche gekommen? Hina sah, wie mir sämtliche Gesichtszüge entglitten und versuchte mich schnell wieder zu beruhigen. „Hina hat gelogen“, seufzte sie und sah mich streng an. Hina konnte lügen? Selbst mir war das neu! „Hina hat gesagt, dass du einen Sturz hattest und deshalb gerade deine Wunden versorgen lässt. Hina hat gesehen, wie du gefallen bist.“, fuhr sie fort und ich atmete erleichtert auf. „Das erklärt dann auch deine Verletzungen. Hina hat sich schon gedacht, dass du einige Schrammen haben würdest.“ „Oh Hina!“, lächelte ich und umarmte sie spontan. „Ich bin dir so dankbar!“ Ein paar Tränen kullerten mir über die Wange. Ich wusste, was für eine Überwindung es meine Freundin gekostet haben muss, einen direkten Vorgesetzten anzulügen. Ohne lange zu zögern erwiderte sie die Umarmung und drückte mich fest an sich. „Hina ist so froh, dass es Mina gut geht!“, flüsterte sie in mein Ohr und ihre Stimme zitterte dabei leicht. Bei der festen Umarmung zuckte ich leicht zusammen und mein Körper erinnerte mich daran, wie geschunden er eigentlich doch war. „Was ist los? Hat Hina dir wehgetan?“, fragte sie besorgt, ließ von mir ab und musterte mich. „Ach, nur ein paar kleine Andenken, aber die verheilen schon wieder“, beruhigte ich sie. „Mach Hina nicht so eine Angst!“, schimpfte sie mich liebevoll, genauso wie früher. „Und jetzt beeil dich und mach dich auf den Weg. Sollte Tashigi hier auftauchen, wird sich Hina um alles kümmern. Du kannst dich auf Hina verlassen!“ „Vielen Dank, Hina!“, lächelte ich, so unendlich dankbar. Ich umarmte sie noch schnell und ging zum Hafen, um dort mit der „Legacy“ direkt zum Hauptquartier zu fahren. Gerade, als ich über die Gangway an Bord schritt, blickte ich in zwei eisblaue Augen. Zwei, deren Blick so schneidend wie kalter Stahl waren. Seine Haltung war deutlich, er lehnte an der Rehling und hatte die Arme verschränkt. „Kuzan.“, flüsterte ich. ~*~*~*~*~*~* Das war es wieder. Im Anschluss gibt es noch die nautischen Begriffe, für diejenigen die es interessiert. Leider gibt es wie das letzte mal keinen neuen Termin. ~*~*~*~*~*~* Zusatz: Nautische Begriffe Achterkastell: hinterer Teil des Schiffes, bei alten Schiffen oft etwas erhöht achtern: hinten Backbord: links Baum (Großbaum/Besanbaum): ein Rundholz, an dem ein Segel mit der Unterkante befestigt wird. Steht in einem Winkel von 90 Grad vom Mast weg. Brigg: Gefängnis an Bord eines Schiffes Broktaue: Taue, mit denen Kanonen festgebunden werden, damit sie bei schwerem Seegang oder beim Abfeuern nicht quer über das Deck rollen Bugspriet: langer, aber schmaler und schräg vom Bug des Schiffes wegzeigender "Mast". Oftmals nur bei Schiffen mit Focksegeln vorhanden. Dollbord: oberster Rand einer Reling oder eines Bootes. Meist mit einer etwas breiteren Holzleiste verstärkt, für zusätzliche Stabilität Ende/Tampen: ein Seil wird in der Seemannssprache Ende genannt. Die Enden eines Seils heißen hingegen Tampen Gangway: Laufsteg zum Schiff Glase: Zeiteinheit an Bord eines Schiffes, nach der die Wachen eingeteilt werden. Eine Glase entspricht einer Zeit von dreißig Minuten Kajüte: größerer Raum im Heck eines Schiffes, meist dem Kapitän vorbehalten. Grosse Schiffe können mehrere Kajüten haben. Kielschwein: eine innen auf dem Kiel liegende Verstärkung. Dient der Stabilität des Schiffsrumpfes killen: das Flattern der Segel im Wind, wenn das Schiff nicht richtig auf Kurs liegt Kimm: die Stelle am Horizont, an der das Meer aufhört und der Himmel anfängt Koje: feststehendes Bett Kombüse: Schiffsküche Krähennest: kleine Ausguckplattform im Mast Nagelbank: Vorrichtung, auf der die Seile zum setzen der Segel befestigt werden. Poller: Vorrichtung am Bug von Ruderbooten aber auch am Hafen, an denen Taue festgemacht werden können Rahen: Rundhölzer, die quer zu den Masten von Großseglern hängen. Schoner: zweimastiges Segelschiff schwoien: die Bewegung eines Schiffes, das vor Anker liegt und um die Ankerkette herumtreibt, soweit es der Bewegungsfreiraum zulässt. Um das Schwoien zu minimieren haben die meisten Schiffe zwei Anker zugleich benützt, einer links, einer rechts am Bug Spektiv: Fernrohr Steuerbord: Rechts Sturmfock: Notsegel, das im Sturm ganz vorne am Schiff gesetzt wird. Meist etwas robuster, um dem Wind standzuhalten Toppmast: oberster Teil eines Mastes Wanten: ebleinen, an denen man den Mast von außen hochklettert Vorsegel: Insgesamt kann ein Schiff vier Vorsegel haben, diese befinden sich vorne am Schiff und sind dreieckig. Sie heißen in der Reihenfolge von vorne nach hinten: Flieger, Außenklüver, Innenklüver und Fock Flieger: siehe Vorsegel Kielholen: Ist nicht nur eine Redensart sonder eine Bestrafung. Dabei wird der Matrose an ein Seil gebunden und unter dem Schiff hindurch gezogen, das kann sowohl längs als auch quer geschehen. Sollte er dabei nicht ertrinken stirb er an den folgen der Verletzungen. Durch das Jahre lange Wasser haben sich am Schiffsrumpf Muscheln gebildet welche scharfkantig sind und den Menschen regelrecht aufschlitzen. Nur wenige habe das Kielholen überlebt. Im Prinzip glich es der Todesstrafe. Klüverbaum: Eine Art dickes, feste Rundholz, das fest mit dem Bug verbunden ist und über diesen hinausragt. An ihm werden die Vorsegel befestigt und unter ihm liegt meistens die Schiffsgalleone. Fockstag: Eines der Seile zum spannen des Focksegels Spiere: So werden alle runden Hölzer auf einem Schiff allgemein genannt Nock: Das Ende des Klüverbaumes Kapitel 19: Eiszeit ------------------- Fröhliche Weihnachten! *hat gerade ein Halsband mit Aufschrift „Eigentum von Sakazuki-chan“ bekommen* Yeah~ *____* So das ist ein wirklich passendes Geschenk geworden. Nach so langer Zeit ist es aber höchste Eisenbahn geworden! Nur leider gleich mit folgenschweren und schlechten Nachrichten. Nächsten Monat (Januar 2010) beginnt meine Projektarbeit und dann folgt natürlich schriftlich, wie mündlich eine Prüfung die erst im Frühjahr sein werden. Als Projektarbeit haben ich und mein Kollege eine Kinderoper bekommen die wir voll und ganz betreuen müssen. (Überstunden >_<) Bitte habt Nachsicht~ es ist meine Gesellenprüfung. Ich wünsche trotzdem allen noch ein gutes neues Jahr! @Dat_Z: Du nennst das nen bösen Cliffi? xD Oh je~ na dann wird dir der hier aber ganz und gar nicht schmecken. DAS nenn ich einen richtigen Cliffhanger. @fahnm: Jap das hat er und er wird austicken, das kann ich dir versprechen. Ich danke nochmals an alle Reviewer und natürlich den neu gewonnenen Favonehmern! Vlg Kuzan-chan ~*~*~*~*~*~* Ich will mich nicht nur beklagen Denn auch ich kenn echt goldene Zeiten Und das ich alles verspielt hab will ich gar nicht bestreiten Jetzt brauch ich einen Funken Hoffnung und ein bisschen Glück Ein Stück vom Kuchen und meine Zukunft zurück Ist da irgendjemand, der noch an mich glaubt? Irgendjemand da draußen, der mir noch in die Augen schaut Ist da irgendjemand, irgendwo in dieser Stadt Hallo, Hallo kannst du mich hören? Hallo, Hallo kannst du mich hören? Ich + Ich – Hallo Hallo ~*~*~*~*~*~* Gegenwart 19. Eiszeit Mit jedem Schritt, den ich an Bord des Schiffes machte, schnürte sich mein Hals, ja sogar mein ganzer Körper, ein Stück mehr zusammen. Dieser Blick! Er wusste es. Alles. Das konnte ich sehen und er wusste, dass ich es wusste. Egal, welcher Teil meines Verstandes die Selbstbeherrschung behielt, sie war da. Nur das Zittern meiner Hände konnte ich nicht zurückhalten, deshalb ließ ich sie in den Hosentaschen verschwinden. "Hallo Ao.", grüßte ich ihn mit einem Lächeln, das mehr als gezwungen war. Doch das war eines der Dinge, die nur Freunde von mir erkennen konnten. Ao Kiji war leider einer dieser Menschen. "Was machst du denn hier? Solltest du nicht im Hauptquartier sein?", fuhr eine Stimme fort, die meiner ähnlich klang. Doch die ganze Situation beobachtete ich wie ein Dritter. Es war, als hätte die Angst mich selbst aus meinem Körper verbannt. "Ara... Mina. Schön dich zu sehen.", lächelte er ebenfalls - nur mit völlig kalten Augen. "Du kennst mich ja, immer auf der Flucht vor Arbeit." Ein paar Matrosen um uns grinsten bei dieser Aussage, doch sie hörten nur, was Kuzans Lippen verließ. Ich hörte etwas ganz anderes. Den ersten Teil des Satzes hatte er tatsächlich so gemeint, wie er es gesagt hatte. Schließlich war ein Einbruch in das Impel Down kein Spaziergang. Doch der letzte Abschnitt war eine Anspielung auf mich und meine Flucht aus dem Gefängnis. Viel Sinn hatten diese Worte nicht, außer, dass es mir nur bestätigte, was ich bereits geahnt hatte: er wusste Bescheid. Doch er selbst ließ durch keine Geste darauf schließen, ob er mich nun verhaften oder gehen lassen würde. Keines von beiden war das, was ich wollte. Weder war es mein Wunsch, hingerichtet zu werden, noch Piratin zu werden. Was eine Folge wäre, zweifelsohne. Außer er entschied sich zu schweigen. Etwas, um das jede Faser meines Körpers betete, meine Seele mit eingeschlossen. Traurig fragend sah ich ihn mit meinen honigbraunen Augen an und bat inständig um eine Antwort - schließlich wollte ich wissen, was nun geschehen würde und ich wollte mich vorbereiten. Auf eine Festnahme oder... Ich wusste es nicht. Selbst wenn Ao Kiji schwieg, würde er mich je wieder ansehen können ohne daran zu denken was ich getan hatte? Wie ich die Marine verraten hatte und das noch ohne jegliche Reue? Selbst wenn ich noch einmal in die Vergangenheit reisen könnte, so würde ich mich doch genau so entscheiden wie zuvor und für meine Brüder durch die Hölle gehen. Für einen Augenblick hielten meine Gedanken inne, da mir etwas Entscheidendes in den Sinn kam. Es war nicht die Hölle, durch die ich gegangen war. Sondern jene, die noch auf mich wartete und ich fürchtete, dass Smoker und Kuzan nur die Vorboten für etwas viel Schrecklicheres waren. Es würde vermutlich ein stilles Leiden erden, aber es wäre eins, bei dem nur ein Blick genügte und mein Herz würde sich verkrampfen. Genauso wenig wie ich mich an jemanden wenden könnte. Das war eine Last, die ich allein zu tragen hatte und sogar noch wichtigen Menschen mit aufgebunden hatte. Menschen, die es nicht verdient hatten, dass ich sie so behandelt und sie mit in die Sache hinein gezogen hatte. Ungehorsam. Hochverrat. Beihilfe zur Flucht. Zerstörung von Staatseigentum. Behinderung der Justiz. Körperverletzung. Piraterie. Obwohl unter einer Jolly Roger war ich noch nicht gesegelt, aber abgesehen davon war ich verdammt nah an dem Piratentum dran. Zu nahe für eine Person mit meinem Rang. Es war nicht so, als hätte ich nie über die Konsequenzen nachgedacht, doch so schlimm hatte selbst ich sie mir nicht ausgemalt. Wie eine Flutwelle traf mich das Ganze erneut, so wie damals, als Smoker mich getröstet hatte, als er noch mit mir redete, und quälte mich mit Schuldgefühlen und Gewissensbissen. Schwer schluckend wandte ich mich von Kuzan ab und meinte mit fast schon gebrochener Stimme: "Ich bin in meiner Kajüte." Danach verschwand ich mit schnellem Schritt und einem wehenden Mantel unter Deck. Fast schon fluchtartig bewegte ich mich durch die Gänge und öffnete hastig die Tür, die ich gleich darauf wieder zuschmiss. Mental erschöpft lehnte ich mich an die hölzerne Wand und schloss die Augen. Immer wieder hallte das Wort "Pirat" in meinem Kopf und trieb mich in die Verzweiflung. Ich war zu dem geworden, was ich jahrelang gejagt, verurteilt und sogar getötet hatte! Gin Tora, die Admirälin und Soldatin in mir machte mich darauf aufmerksam, dass es nur eine Strafe für mich gab, die mein Handeln entschuldigen würde - der Tod. Wieso hatte mich niemand aufgehalten? Wenn ich schon selbst so blind gewesen war? Piratin . Die Stimme meines Gewissens verschwand nicht, auch, als ich mit Tränen in den Augen gegen die Wand schlug, welche ein dumpfes Geräusch von sich gab und sogar ab und an ächzte. Doch. Man hatte versucht, mich aufzuhalten! Aber ich hatte in meiner Überheblichkeit alle Warnungen in den Wind geschossen und nur an mich gedacht. Smoker, ebenso wie Hina hatten versucht, mich zur Vernunft zu bringen mit allen erdenklichen Mitteln. Sie hatten geschrieen, getobt und als das nichts geholfen hatte brachten sie Argumente vor, welche schon allein durch ihre Logik mich wieder auf den Boden der Tatsachen hätten bringen müssen. Ersterer hatte sogar auf meine Zuneigung zu ihm gesetzt und gehofft, mich so an meinem Vorhaben zu hindern. Aber genützt hatte es nichts und hätte es nie. Die Mina in mir würde immer zu ihren Brüdern rennen, sich schützend vor sie werfen und dabei sogar notfalls sterben. Was nun auch nicht mehr in allzu großer Ferne lag. Jedoch gab es noch so etwas wie Pflichtgefühl und Loyalität für die Marine in mir und diese verurteilte mein Handeln jetzt auf das Härteste. Doch egal wie ich mein Schicksal nun drehte und wendete, es gab nur zwei Möglichkeiten für mich. Entweder ich ertrug es und würde meiner Arbeit wieder nachgehen und mich somit an das Versprechen von Smoker halten. Oder ich stellte mich Senghok und seinem Urteil, was wohl mit meiner Hinrichtung enden würde. Aber in jedem Fall sollte ich, Monkey D. Mina, die bleiben, die ich war. Eine Person, die Aufrecht ging und dafür einstand, was sie getan hatte, so wie es meine Brüder machten. Ich sollte jetzt nicht in meiner Kajüte sein und vor mich hinstarren, sondern zu Kuzan gehen und ihn aufrecht ansehen. Ihm zeigen, dass ich meine Tat nicht bereute, aber für meine ungewisse Zukunft bereit war. Dennoch rutschte ich erschöpft an der Wand hinab, schloss die Augen und versuchte, meine kaum vorhandenen Kräfte zu sammeln. Jetzt war ich mental bereit für meine Zukunft, aber mein Körper resignierte. Das Abenteuer "Impel Down" forderte seinen Tribut in Form von Schmerzen und einer unbändigen Müdigkeit, die ich selbst mit meiner jahrelangen Erfahrung und meiner Kraft nicht kompensieren konnte. Obwohl ich meine Hakifähigkeiten nicht vollständig ausgereizt hatte war es wohl die Teufelsfrucht, welche mir nun zu schaffen machte. Hätte ich nur vorher gewusst, was sie bewirkte, dann wäre mir dieser dumme Fehler nicht unterlaufen und ich könnte wieder an Deck zurückkehren. Doch nun fielen mir die Augen zu, meine verkrampften und strapazierten Muskeln begannen sich so weit es möglich war zu entspannen. Schließlich schaffte ich es nicht einmal mehr in mein Bett, sondern schlief im Sitzen neben der Tür ein. Ein energisches Klopfen riss mich wieder aus meinem Schlaf heraus. "Admirälin? Admirälin?", rief jemand mit dumpfer Stimme durch die Türe. Die Worte drangen nur langsam zu mir durch und ich brauchte einen Moment, um zu verstehen, dass man nach mir verlangte. "Gin Tora!" Wieder war ich gemeint, aber mein Körper war nicht Willens genug, seine verdiente Ruhe aufzugeben. Dennoch zwang ich mich aufzuwachen. "Was?", fragte meine Stimme laut und vor allem wütend. "Gott sei Dank, Gin Tora!", kam die Antwort. "Ich dachte schon, es sei was passiert!". "Was den?", unterbrach ich die Besorgnis des Soldaten, welche mich schon nach dem zweiten Wort in Rage versetzte. Doch es lag nicht an dem Sprecher, eher daran, dass ich meine Ruhe und den dazugehörigen Schlaf wollte. "Verzeihung, Ma'am!", drang es von draußen herein und ich war mir sicher, dass der Matrose soeben vor Schreck salutierte - vor einer geschlossenen Türe. "Ich wollte Ihnen nur mitteilen, dass wir soeben in den Hafen des Hauptquartiers einlaufen. Admiral Ao kiji wollte, dass ich Sie holen gehe, Ma'am.", ratterte der Soldat schnell herunter, um möglicherweise dem nächsten Ärger zu entgehen. Missmutig brummte ich und öffnete meine brennenden Augen, welche nur eines wollten: jede Menge Schlaf! Wie ein bedrohlicher Djinn öffnete ich die Türe und blickte ihn finster an. Vermutlich gab ich ein grauenhaftes Bild ab, doch der Soldat zog es zu seinem persönlichen Glück vor, einfach nur die Klappe zu halten. "Sie können gehen. Ich bin auf dem Weg - mehr oder weniger.", knurrte ich ihn böse an und binnen Sekunden war er tatsächlich verschwunden. Ächzend schloss ich die Tür wieder und sah mich in der Kajüte nach einem Spiegel um, welcher sich auch über einer hölzernen Kommode befand. Träge bewegte ich mich auf ihn zu und sah ein Gespenst an, das wohl ich darstellen sollte. "Du siehst einfach nur Scheiße aus.", meinte ich zu mir selbst und rieb mir den Schlaf aus den Augen. Neben der unnatürlichen Blässe meiner Haut konnte ich auch ordentliche dunkle Augenringe vorweisen. Die massakrierten Haare begannen sich, nachdem sie nun vollständig trocken waren, wieder leicht zu kräuseln. Schließlich waren sie nicht gänzlich glatt, sondern warfen normalerweise leichte Wellen. Nun waren sie kurz und damit muss ich jetzt eine zeitlang Leben. Seufzend stütze ich mich mit meinen Händen auf der Kommode ab, um das Zittern meiner Beine wieder einigermaßen unter Kontrolle zu bringen, welches nicht etwa durch Angst, sondern wegen fehlender Kraft verursacht wurde. Ich hatte keine Ahnung, wie ich das Schiff verlassen und mich direkt in Senghoks Büro begeben sollte. Das war einfach nicht möglich, da meine Beine mir nicht gehorchten. Oh, wie beneidete ich Ruffy und Ace plötzlich. Beide konnten sich einfach in der Bottakuri Bar ausruhen. Ich jedoch ich hatte noch einen anstrengenden Tag vor mir, der wahrscheinlich in einem Treffen mit Whitebeard gipfeln würde. Schon bei dem Gedanken daran wurde mir ganz schlecht, obwohl etwas zu essen auch nicht ganz verkehrt wäre. Kein Wunder, dass mein Körper den Dienst verweigerte, schließlich hatte ich ihn malträtiert und als Gegenleistung bekam er nur noch mehr Arbeit, statt benötigtem Schlaf und Nahrung. Kopfschüttelnd wand ich mich ab und wollte gerade zur Tür gehen, als diese bereits geöffnet war und niemand anderes als Ao Kiji vor mir stand. Diesmal war sein Blick nicht ganz so eisig wie an Deck, aber dafür prüfender, fast so, als würde er überlegen, ob er mich gleich tragen oder erst warten sollte, bis ich von selbst zur Seite kippte. Doch das würde ich auf keinen Fall tun! Pah! Vor allen Leuten ohnmächtig werden oder einfach zusammenklappen... Aber wenn ich so drüber nachdachte wurde der Gedanke von Sekunde zu Sekunde verlockender, da es mir auch von Sekunde zu Sekunde schlechter ging. "Du siehst grauenhaft aus.", meinte er schließlich nach einer gefühlten Ewigkeit. Ein klein wenig Besorgnis konnte ich heraushören, doch die verschränkten Arme waren immer noch eindeutig. Ich wollte schon Antworten und öffnete den Mund, doch wie ein Fisch, schloss ich ihn stumm wieder. Es fielen mir einfach keine Worte ein, welche ich ihm hätte sagen können und dass ich kein Typ für Smalltalk war, wusste er. Kopfschüttelnd ging ich zur Tür, wobei ich mehr als einmal bedrohlich strauchelte und Ao Kiji, der das sah, löste sofort seine angespannte Haltung. Seine Hand griff erstaunlich schnell für sein sonstiges Verhalten nach meinem Arm, um mich zu stützen. Seufzend flüsterte ich ihm ein "Danke" entgegen, bevor ich die helfende Hand zwar sachte, aber bestimmend weg schob. "Ich schaffe das schon.", meinte meine Stimme, zumindest glaubte ich, dass es sie war. "So siehst du bei weitem nicht aus, Mina.", antwortete er ruhig und sachlich. "Sieh dich doch nur an! Glaubst du wirklich, dass Senghok die Geschichte mit dem Treppensturz glaubt, besonders, da du eher aussiehst als wärst du." Kuzans Stimme brach ab, doch ich verstand sehr genau, was er eigentlich hätte sagen wollen. Er hatte gut recherchiert, das musste ich zugeben, denn ansonsten wüsste er nicht so genau Bescheid. "Es ist mir egal, was er glaubt.", grummelte ich unzufrieden, da mein Plan anscheinend doch so einfach durchschaut worden war. Langsam und mühevoll setzte ich einen Fuß vor den anderen, um an Deck zu gelangen. Dabei vermied ich es tunlichst, Pausen einzulegen oder gar zu stark zu schwanken, was mir beides sehr schwer viel. Ao Kiji selbst folgte mir und seine skeptischen Blicke konnte ich förmlich spüren, auch wenn ich sein Gesicht nur aus dem Augenwinkel heraus sehen konnte. Sicherlich gab es noch mehr zu bereden, noch mehr Vorwürfe und noch mehr Ärger für meine vermeintlichen Dummheiten. Aber er schwieg und mir war das mehr als Recht. So schnell es mein Körper zuließ überquerte ich das Schiff und betrat mit gemischten Gefühlen wieder den festen Boden des Hauptquartiers unter mir. Quälend setzte ich einen Fuß vor den anderen und erreichte sogar den Eingang, welchen ich durchquerte und folgte dem Korridor in Richtung Büro des Großadmirals. Schweigend, aber neben mir, lief Kuzan, der ebenfalls ganz in Gedanken versunken war. Welche das waren, würde ich nur zu gerne wissen. Schließlich war ein Teil davon meine Zukunft. Beinahe hätte die Neugierde auch gesiegt und ich hätte ihn gefragt, doch ich biss mir rechtzeitig noch auf die Zunge. Mit einem tauben Gefühl im Mund schritt ich weiter voran, dabei schweifte mein Blick zur Seite und versuchte noch so viele Eindrücke wie möglich in mich aufzunehmen. Den typischen Geruch einer frischen Meeresbrise, welche in jedem Winkel des Hauptquartiers vorherrschte und teilweise auch an den Offizieren haftete. Vermutlich auch an mir. Die Schattenspiele der Bäume, welche sich im Wind hin und her wiegten. Schritte, die in den Gängen widerhallten und Soldaten mit eiligen Botschaften, die an einem vorbeistürmten. Der Duft der Bücher in der Bibliothek, welche einen Hauch von Altertum mit sich brachten. Aber auch die Ruhe in den Gärten war eine Erinnerung, die ich mir wieder ins Gedächtnis rief. So friedlich konnte dieser Ort sein, aber auch grausam und todbringend. So viele Gegensätze gibt es wohl nur hier im Zentrum der Marine. Seufzend blieb ich stehen, holte tief Luft und versuchte dabei all dies festzuhalten. "Doch zu erschöpft?", fragte Ao Kiji, der mein Verhalten missverstand. Zum ersten Mal seit wir uns auf der Legacy getroffen hatten lächelte ich ihn wieder an. "Eigentlich schon, aber deshalb bin ich nicht stehen geblieben.", antwortete ich immer noch mit hochgezogenen Mundwinkeln und holte wieder auf. "Ich. weiß nicht, es ist nur ein Gefühl gewesen, dass ich das jetzt machen sollte." "Hm. Sicher, dass da oben nichts beschädigt worden ist?", meinte er fast schon wieder so frech wie früher und tippte mir gegen die Schläfe. "Bestimmt! Aber der Großteil war auch schon vorher da.", grinste ich. Für einen kurzen Augenblick war alles beim Alten, nur der Blick von Kuzan war nicht mehr der Gleiche. Leider. "Da bin ich mir sicher.", raunte Sakazuki, der plötzlich wie aus dem Nichts neben uns auftauchte. Als hätte ich etwas Verbotenes getan, was ich auch hatte, schreckte ich zur Seite, nur Kuzan nahm das plötzliche Auftauchen Aka Inus ziemlich gelassen. "Meine Güte! Sakazuki-kun, häng dir eine Glocke um den Hals!", fauchte ich mit einem Schlag ebenso missgelaunt wie der Admiral. Ein tiefer, fast schon knurrähnlicher Laut verließ seinen geschlossenen Mund und ich zog es vor, schnell die Seite zu wechseln, so dass ich nicht mehr zwischen dem Musteroffizier und dem Faulpelz der Marine stand. Mir war es wirklich lieber, einfach nur neben Kuzan zu laufen, da lief ich wenigstens nicht Gefahr, irgendwelche Verbrennungen oder Schläge zu erleiden. Ich weiß nicht, aber Sakazuki hatte etwas von meinem Opa, nur wesentlich bedrohlicher, ernster, verbissener, übelgelaunter, strenger und tödlicher. Borsalino hatte irgendwann einmal nebenbei erwähnt, dass er es immer noch nicht geschafft hätte, ihm diesen Stock aus dem Hintern zu ziehen. Danach bin ich einfach gegangen, weil Ki Zaru nicht bedacht hatte, das eben jener auch im Raum war. Der fand das nicht lustig. Nicht. Ein. Bisschen. Meinem verwirrten Admiralskollegen war es bis heute nicht gelungen, den Stock aus dessen Hintern zu entfernen, doch das machte nichts. Irgendwie konnte ich mir Sakazuki auch gar nicht anders vorstellen als verbohrt und altmodisch. Fast schon ein wenig wie Senghok. Unheimlich. "Während ihr euch faul auf dem Sabaody Archipel herumgetrieben habt, war hier die Hölle los.", fing Aka Inu an und ich wusste, was das bedeutete .Aber dieses "wir" machte mich doch ein wenig stutzig. "Wir?", hakte ich nach. Es lag durch Sakazukis Worte der Gedanke nahe, dass Kuzan wohl auch nicht "hier" gewesen war, doch ich wollte so etwas wie eine Bestätigung. "Natürlich, Mina!", warf Kuzan ein, noch bevor Sakazuki antworten konnte. "Der Treppensturz hat wohl wirklich ein paar Schäden an deinem Gedächtnis hinterlassen!".´ "Hmpf und so etwas soll Admiral sein?", fragte der Älteste von uns allen, wobei ich mir sicher war, dass diese Frage rein rhetorisch war. "Admirälin!", korrigierte ich ihn missmutig und verschränkte die Arme. Dabei strauchelte ich ein wenig, wurde aber mit Hilfe von Kuzans Hand an meinem Rücken wieder ins Gleichgewicht gebracht. War die Gefahr, welche von diesem eigentlich noch ausging, gebannt? Ich wusste es nicht und das sorgte dafür, dass immer noch ein innerlicher Sturm in mir tobte. Die Ungewissheit war eigentlich das Schlimmste an der Sache. Nagte doch nicht nur die Sache mit Kuzan an mir, sondern auch die Unstimmigkeit mit Smoker, was fast noch mehr wehtat. Für einen kurzen Moment erlaubte ich mir einen verzweifelten Ausdruck in meinen Augen. Einen, der von Schmerzen geprägt war, unter welchen mein Herz litt. Einen, welchen ich sogar körperlich spürte. Zitternd holte ich einmal tief Luft und versteckte es alles wieder unter Gin Tora, während Ao seine Hand von meinem Rücken nahm. Ich weiß nicht, ob Aka Inu etwas mitbekommen hatte und selbst wenn es so gewesen war, entschloss er sich zu schweigen. Und nicht nur er, sondern auch Kuzan und ich waren verstummt. Wie eine bleierne Schwere lag diese auf meinen Schultern und auch das ernste Gesicht meines langjährigen Freundes lies darauf schließen, dass es ihn auch belastete, was mir furchtbar Leid tat. Das hatte er nach so vielen durchstandenen Abenteuern nicht verdient. Kein Stück. Immer war er hinter mir gestanden und war gekommen, wenn ich mal wieder in Not war, dabei hatte er mir niemals Vorwürfe gemacht. Niemals. Selbst heute nicht. Er hatte mich nur als dämlich bezeichnet. Das war alles! Beinahe wäre ich mitten auf dem Gang in Tränen ausgebrochen. Es war mir kaum möglich, mich zu beruhigen, aber eines wusste ich und zwar, dass ich schnellstmöglich aufhören sollte, darüber nachzudenken. Je mehr ich mich um meine Mitmenschen sorgte, desto verzweifelter wurde ich. Meiner Meinung nach verdiente ich diese Unterstützung für meine schändlichen Taten, welche ich nicht einmal bereute, überhaupt nicht. Wie zuvor auf dem Schiff zogen mich meine Gefühle wie in einer Spirale hinab und meine Erlösung in dieser Hinsicht war die Tür zu Senghoks Büro, welche sich fast wie das Himmelstor vor mir auftat. Dass es sich auch hierbei um ein zweischneidiges Schwert handelte, verdrängte mein Kopf gewissenspflichtig, ansonsten wäre ich einfach nur dezent durchgedreht und wahrscheinlich aus dem Fenster gesprungen. Doch die schier endlose Reise fand ebenso wie meine Gedanken ein Ende vor den weißen Flügeltüren, die zu Senghoks Büro führten. Mit seinen wohlerzogenen Manieren klopfte Sakazuki erst an und wartete sogar ein "Herein" ab, bevor er eintrat. Etwas, das von uns Admirälen nur er machte. Kuzan war zu faul, Borsalino vergaß es und ich klopfte höchstens mit dem Kopf, wenn ich mal wieder über dem Teppich stolperte, welcher ausgerechnet kurz vor der Tür lag. So wusste Senghok eigentlich immer wann er sich aufregen musste, wenn die Türe sich öffnete. Schon als Ao Kiji und ich eintraten plusterte sich sein ganzer Körper auf, ebenso wie seine Nasenflügel leicht zu beben begannen. Schwer schluckend und sehr darauf bedacht, meinen wahren körperlichen Zustand zu verdecken, ging ich zu seinem Schreibtisch. Allem voran jedoch schritt Aka Inu, der einige Akten auf dem Tisch des Großadmirals ablegte, welche er die ganze Zeit bei sich getragen hatte. Senghok würdigte diese nicht mal mit einem Blick, sondern bedankte sich schlicht bei Sakazuki und schickte ihn wieder weg. Kuzan sowie ich sahen ihm zu, wie er das Büro verließ, bevor wir uns wieder Senghok zuwandten, dessen Blick sich bereits gefährlich verdüstert hatte. Ohne zu fragen setzte sich Ao in einen der bequemen Stühle vor dem Schreibtisch, verschränkte die Arme und sah seinen Vorgesetzten fast schon herausfordernd an. Fassungslos und mit offenem Mund starrte ich ihn an. Jeden Moment würde Senghok die Beherrschung verlieren, doch so wie es aussah, war es für Kuzan keine neue Situation. Nachdem dieser auch die bösen Blicke überstanden hatte, sah der Großadmiral mich an. So ernst, dass ich mich fast auf dem Boden geworfen und gebeichtet hätte. Diese Ausstrahlung und Autorität, welche Kuzan einfach ignorierte, war gigantisch. Er musste einfach das Haoushoku besitzen! Anders konnte ich es mir manchmal nicht erklären. Zu gerne hätte ich ihn einmal kämpfen gesehen nur um zu wissen, ob er Teufelskräfte besaß, ein Schwert nutze oder vielleicht mit Haki kämpfte. All das, was mein Opa mir nicht beantworten wollte, egal, wie oft ich es auch versucht hatte. "Bei dir, Ao Kiji, sind mir meine Worte bereits zu schade, doch du, Gin Tora!", begann er mit einer vor Zorn verdunkelten Stimme. "Reicht es nicht, dass du schon bei deiner Ernennung einen Skandal verursacht hast, musst du noch eins oben drauf setzten? Eines? VIELES!" Wütend sprang er auf und stemmte seine Hände auf den Schreibtisch. "Wie konntest du mir verschweigen, dass du mit Portgas D. Ace aufgewachsen bist!? Dein Verhalten für eine Admirälin ist absolut inakzeptabel!" So wütend hatte ich meinen Vorgesetzten noch nie erlebt und mein Bauchgefühl sagte mir, dass es noch nicht alles war. "Wo warst du? Ich hoffe für dich und deine Zukunft, dass du nicht einmal in der Nähe des Impel Down warst, ansonsten...", zischte er und zeigte mit seinem Zeigefinger direkt auf mich. In diesem Augenblick starb ich tausend Tode. Er also auch? Ich... Mein Verstand setzte mit einem Schlag aus und es herrschte nur noch gähnende Leere. Mir fielen nicht einmal Worte zu meiner Verteidigung ein, doch ich wich mindestens zwei Schritte zurück und mein entsetzter Blick sprach Bände. Senghok hatte schon oft mit mir, Opa und vielen Offizieren gestritten, doch so todernst wie jetzt hatte ich ihn noch nie erlebt. Jetzt fürchtete ich um mein Leben! "Wie kann es nur sein, dass du genau dann verschwindest, wenn deine verbrecherischen Brüder aus dem Gefängnis ausbrechen? Und eine einfache Lüge von Kapitän Hina hat mich nicht überzeugt." Immer noch absolut unfähig, etwas zu unternehmen, starrte ich meinen Vorgesetzten weiter an. Nicht einmal ein einfaches "Ich" konnte ich stottern und überführte mich praktisch selbst. Denn wäre ich wirklich unschuldig gewesen, dann hätte ich lauthals protestiert, doch ich tat nichts. Ich stand einfach nur wie versteinert da. "Gibt mir sofort einen plausiblen Grund, dich nicht aus dem Weg zu räumen und glaube ja nicht, dass ich nicht fähig wäre, eine Admirälin verschwinden zu lassen!", drohte Senghok. Ich war so gut wie tot! Genau in dem Moment, als diese Worte die Lippen des Großadmirals verlassen hatten war Kuzan, schneller als ich ihn je gesehen hatte, aufgesprungen. Nun stand er leicht seitlich und besonders wichtig zwischen uns. Selbst von hinten konnte ich erkennen, dass jede Faser seines Körpers angespannt und er auf alles gefasst war. "Großadmiral.", mahnte seine Stimme ruhig, konnte aber ein gewisses Beben nicht verstecken. Sachte hob Kuzan seine Hände, eine beruhigende Geste, die auch Wirkung zeigte. Doch für wie lange? Senghok war sicherlich noch nicht fertig. Immer noch stellte Ao sich vor mich, selbst dann, wenn mich Senghok, nicht einmal unbegründet, indirekt des Hochverrates bezichtigte. Das hatte ich nicht verdient!, schoss es mir durch den Kopf. Er wusste ganz genau, was ich getan hatte, doch er verriet mich nicht. Eine Erleichterung, wenn auch nur kurz, flammte in mir auf und ich war ihm so unendlich dankbar, dass er zu mir stand. Jetzt musste nur ich mich noch zusammenreißen, damit es glaubwürdig klang und ich ihn nicht noch in Gefahr brachte. Denn Senghok war wirklich fähig, mich verschwinden zu lassen. Noch war ich nicht wichtig genug, als das es wie bei Kuzan unmöglich wäre. Selbst wenn der Großadmiral Gefahr liefe, immense Probleme mit Garp zu bekommen. "Das.", ich räusperte mich noch einmal, da meine Stimme wohl vor Schreck auch schon den Dienst verweigerte. "...ist absoluter Unsinn, Sir!" Nur kurz warf mir Ao einen Blick zu, doch er sagt mir eines: "Sei verdammt noch mal still oder wirf dich auf den Boden und stell dich Tod!" "Es ist sogar sehr nahe liegend und was mischt du dich ein, Ao Kiji?", fragte er im gleichen Atemzug wie er mir zeigte, dass ich noch mitten im Schussfeld stand. "In dubio pro reo.", zitierte Kuzan aus dem Gesetzbuch. "Gibt es Beweise?" Mit einem Schlag nahm er Senghok mächtig viel Wind aus den Segeln, denn neben Vermutungen gab es nichts, was ich hinterlassen hatte, wenn man nicht genau nachforschte. Die restlichen Beweise wie Berichte, besonders der von Tashigi, würde Hina noch verschwinden lassen. Somit war es zum jetzigen Zeitpunkt schon fast unmöglich, mich zu verurteilen. Erschöpft, aber immer noch aufgebracht setzte sich Senghok wieder hin, verschränkte die Arme und musterte Ao eingehend. "Nein.", antwortete er schließlich seufzend. "Ohne Beweise fehlt Euch das Recht, Gin Tora zu verurteilen und im Zweifel entscheidet auch das Gesetz für sie.", schlussfolgerte Kuzan und entspannte sich leicht, obwohl er es nicht wagte, sich wieder zu setzen. Schnaubend winkte mein Vorgesetzter ab. "Das mag durchaus sein, doch ich selbst brauche keine Beweise. Genauso wie du!" Senghok ahnte also, dass Ao auch etwas wusste, doch er schien nicht zu glauben, dass dieser mit involviert war. Wobei ich zugeben musste, dass es für einen Admiral ohnehin ein starkes Stück war, überhaupt damit in Verbindung gebracht zu werden. "Ich werde dich in Zukunft hart bestrafen für deine Fehltritte. Du bist noch lange nicht in der Position dir … dir so etwas zu erlauben - nicht einmal Garp wäre so weit gegangen. Ich rate dir - und momentan liegt mir rein gar nichts an deinem Wohl - dass du in nächster Zeit nicht einmal in die Nähe von Piraten gehst, ohne sie nicht direkt ins Impel Down zu bringen.", fing Senghok an, der sich anscheinend damit abgefunden hatte. Zwar gefielen mir seine Worte nicht, doch ich wollte ihn weder weiter reizen, noch herausfinden, was er mit mir machte, wenn ich es doch tat. Obwohl - Schock schwere Not, den schnellen Tod. Mit einem zögerlichen Nicken stimmte ich ihm zu oder zeigte Senghok eher, dass ich verstanden hatte, da es sich um keine Bitte oder einen Vorschlag gehandelt hatte. An seinem Blick jedoch erkannte ich, dass mein Kopf nur noch an der richtigen Stelle saß, weil erstens Opa, der Held der Marine, ihn nicht nur stoppen, sondern sich dem Buddha auch entgegen stellen würde, und zweitens als Admirälin und Verbindung zum zivilen Volk er mein plötzliches Verschwinden erklären müsste, gegenüber allen und spätestens bei Opa käme er in Erklärungsnot, von Dragon ganz zu schweigen, den das Verschwinden seiner einzigen Tochter sicherlich sehr interessieren würde. Alles in allem gab es die Möglichkeit, dass ich verschwand, spurlos, aber es waren auch genügend Gründe vorhanden, die dagegen sprachen. "Whitebeard wird immer noch auf dem Weg hierher sein.", änderte Senghok plötzlich das Thema und irgendwie erleichterte es mich nicht. Es war eher ein dumpfes Gefühl in der Magengegend und ich glaubte nicht, dass es der Hunger war, weil eher etwas Übelkeit hochstieg. Kuzan aber setzte sich halbwegs zufrieden wieder hin, während ich weiterhin stehen blieb. Logischer Sicherheitsabstand. "Auch wenn wir die Feuerfaust verloren haben, so werden wir dennoch gegen Whitebeard kämpfen. ", bestimmte der Großadmiral und für mich klang es eher wie ein Himmelfahrtskommando. Mir entgleisten – mal wieder in seinem Büro - augenblicklich die Gesichtszüge und auch Kuzan wirkte ebenso irritiert wie geschockt. Senghok riskierte die ganze Marine für diesen Krieg und für meinen Geschmack pokerte er viel zu hoch. War der Kaiser tatsächlich so viel Wert, dass mit einem Schlag die ganze Exekutive zusammenbrach? War Senghok sich seines – unseres Sieges so sicher? Kuzan wollte schon ansetzten, doch der Großadmiral winkte streng ab. "Keine Diskussion! Wegtreten!", befahl er und sah demonstrativ zu den Akten, welche Aka Inu vorhin gebracht hatte. Fast wie eine Maschine drehte ich mich um, ging zur Türe und öffnete diese. Einen Augenblick wartete ich noch auf meinen Kollegen, welcher direkt nach mir durch die Türe trat, bevor ich sie wieder schloss. Kopfschüttelnd und seufzend ließ ich die vergoldete Messingklinke los und sah auf die Uhr an Mizukis Schreibtisch. 14 Uhr. Whitebeard konnte also nicht weit sein. Eigentlich hatte ich gedacht, es wäre nun erledigt gewesen. Zumindest der Teil, wo ich noch hätte sterben können. Jetzt war ich dem Tod mal wieder näher als dem Leben. Ich wollte zu Ruffy und Ace. Ich wollte ihre Geschichten hören, ihre Stimme und auch einfach nur bei ihnen sein, weil sie meine Brüder waren. Meine Familie. Neben der Trauer, nicht bei meinen Brüdern zu sein, gab es noch andere Gefühle und davon viel zu viele. Ich vermisste auch Smoker so schrecklich und wünschte mir, er würde hier sein, damit wir über alles sprechen konnten und um mich zu entschuldigen. Etwas, dass ich dringend tun sollte, obwohl ich gar nicht wusste, wie genau ich das machen sollte. Schließlich war einiges vorgefallen und er war wirklich wütend gewesen. Seltsamerweise tat das fast genauso weh wie der Gedanke daran, Ruffy und Ace zu verlieren. Fast noch mehr. Es tat mir so Leid und doch war ich so wütend auf mich und... und wieso um alles in der Welt war mir überhaupt schlecht? Ich sollte hungrig sein, so wie es ein Monkey immer war! Genervt von mir selbst verließ ich das Büro von Mizuki, stürmte zur nächsten Türe hinaus, welche ich zuwarf, ohne auf Kuzan zu achten. Energisch marschierte ich den Gang entlang in Richtung Treppe, um mich schnellsten von hier zu entfernen, bevor noch etwas Ungeplantes passierte. Es war, als würde sich die Wut in meinem ganzen Körper auf einen Punkt sammeln. Zuerst im Magen, dann kroch sie hoch in den Rachen und schließlich schrie ich zornig auf. "AHHHH!" Mit diesem Schrei trat ich in die nächstbeste Couch. Grundsätzlich achtete ich bei Wutanfällen nicht auf mein Haoushoku und so schoss das Sofa quer durch den Korridor, wo es am Ende das Fenster durchbrach und vier Stockwerke nach unten viel. Mit einem lauten Krachen schlug es am Boden auf, während ein paar Schreie der Matrosen von unten laut wurden. Die im vierten Stock waren bereits alle ohnmächtig - vermutlich auch Mizuki. Oho. "MINA!", brüllte eine Stimme durch zwei Türen und ich zuckte instinktiv zusammen. Mist. Ao, der in der Türe stand und immer noch ziemlich fasziniert zu dem Loch im Fenster sah, wandte sich zu der Stimme um. Im nächsten Moment stand er dann auch schon neben mir und zog mich ins Treppenhaus, welches er mich hinunter schleifte. Schweigend ließ ich es zu und trottete ihm schließlich mehr oder weniger willenlos hinterher. Außer ein genervtes "Ara" war auch von ihm nichts zu hören, aber was hätte er auch sagen sollen? Es war schließlich nicht das erste Sofa, welches ich durch das Hauptquartier fliegen ließ. Um genau zu sein waren es - ich hatte nicht mit gezählt, jedoch sicherlich einige und wenn man noch diverse Diplomaten, Schreibtische, Schuhe und Matrosen hinzuzählte, war das dann doch schon einiges. Ein Stockwerk tiefer blieb er kurz stehen und horchte auf, etwas was ich nachahmte und mein Name wurde noch ein paar Mal gerufen. "Ara, das war irgendwie.", fing ich kleinlaut an und wusste, dass Senghok nun stocksauer war, falls es überhaupt noch eine Steigerung gab. "Dämlich!", beendete Kuzan den Satz und schüttelte den Kopf. "Kannst du nicht wie jeder andere Offizier irgendwelche Matrosen anbrüllen, durch die Gegend jagen oder sie einfach den Boden schrubben lassen? Musst du jedes Mal das Mobiliar, eine Wand kaputt machen und sämtlichen Personen in deiner Umgebung das Bewusstsein rauben?", tadelte er mich ungewöhnlich streng für seine Verhältnisse. Es schien so, als hätten sich alle ein wenig verändert, die mit mir befreundet waren, was vielleicht auch daran lag, dass ich selbst nicht mehr die Mina war, die ich einmal gewesen bin. Allerdings hatte ich wirklich viel gefordert und es war nicht verwunderlich, dass es jetzt auch an ihren Nerven nagte. Ich konnte schwer sagen, ob es nun für immer so bleiben würde oder wir wieder wie früher werden könnten. Denn früher hätte Ao höchstens etwas gelacht und dabei Mizuki versorgt, aber jetzt... "Entschuldige. Ich war einfach so wütend.", seufzte ich und sah zur Seite, da ich seinem Blick nicht standhalten konnte. "Es ..." Doch Ao unterbrach mich und zwar ganz bewusst: "Senghok hat es wohl aufgegeben, nach dir zu rufen und zu hoffen, dass du auch noch kommst." "Ja, scheint wohl so.", antwortete ich gleichgültig, da dessen Stimme tatsächlich verstummt war. Vermutlich kümmerte er sich um Mizuki und, nun ja, um das Loch im Fenster. Vielleicht war es auch besser so, wenn wir nicht näher auf so ein Thema eingingen, weil ich glaubte, das Kuzan noch nicht mit mir fertig und momentan auch einfach der falsche Zeitpunkt für so ein Gespräch war. Es war ein komisches Gefühl, wie wir uns schweigend gegenüber standen. Es fühlte sich fast so an, als wäre da eine unsichtbare Mauer zwischen uns. "Ich geh mal nach draußen. Whitebeard wird bestimmt bald auftauchen.", seufzte ich und ging ein paar der weißen Marmorstufen hinab. "Ara. Ich werde mit dir warten.", sprach er ziemlich leise und folgte mir. "Sei nicht so bedrückt, Kuzan-kun!", versuchte ich ihn ein wenig aufzumuntern, schließlich wirkte er doch ziemlich besorgt und er hatte leider allen Grund dazu. Es heißt, dass man erst im Nachhinein schlauer ist und egal, wer das jemals behauptet hat, derjenige war wohl weiser als ich – um einiges. Für einen Moment glaubte ich wirklich, dass er sich sorgte, doch ich irrte mich. Er war wütend und zwar sehr. Wäre ich mal wieder nicht so blind gewesen, dann wäre es mir aufgefallen. Mit Sicherheit. "Zeig du lieber Reue.", erwiderte er ziemlich schroff und aus meinen Augenwinkeln konnte ich sehen, wie er die Arme verschränkte. "Das kann ich nicht.", flüsterte ich kaum hörbar und blieb stehen. Traurig sah ich zu Boden weil ich wusste, dass ich mich eigentlich schämen müsste oder etwas Reue zeigen sollte. Aber nichts davon wollte sich einstellen. "Was heißt: Du kannst nicht!?", fragte er nach, packte mich an meiner Schulter und drehte mich herum, damit ich ihn ansah. Doch das konnte ich nicht und er sah es. Schweigen war ein unwiderlegbares Argument, eines, das ich ihm gerade lieferte. Schmerzhaft verhärtete sich sein Griff, doch ich wagte es nicht, mich zu beschweren, auch wenn seine Hand sich in eine meiner Wunden bohrte. Verbissen schwieg ich weiter. "Antworte!", befahl Kuzan streng. "Es heißt was es heißt!", rief ich schließlich und riss mich los. Schnell ging ich ein paar Stufen hinab, bevor ich mich auf der Zwischenebene umdrehte. "Doch eines bereue ich. Dass so viele mit hineingezogen worden sind, die es nicht verdient haben. Die es auch nichts angeht.", antwortete ich traurig und wütend zugleich. Die letzten Worte waren ein Fehler, das ahnte ich schon, als sie meinen Mund verließen. Es war fast schon ein direkter Angriff auf Kuzans Einmischen und somit auch seine Hilfe. Dummes Mädchen! Doch ausgesprochen waren sie schon. Heute war wohl der Tag des Fehlschlages, zumindest was meine eigenen Angelegenheiten betraf. Selbst aus der Entfernung konnte ich sehen, wie seine tiefblauen Augen praktisch gefroren. Sein ganzer Körper spannte sich an und dabei legte er die Stirn in Falten, während er langsam, fast schon bedrohlich die Stufen zu mir hinab stieg. „Halt! Warte -„, rief ich und versuchte ihm noch klar zu machen, dass ich es anders gemeint hatte. „Ich habe es falsch formuliert, es …„ Doch Ao Kiji unterbrach mich, ohne auch nur auf meine Worte zu reagieren. "Was bildest du dir ein?", schnaubte er schneidend. "Ich..." Doch es wollten keine weiteren Worte aus meinem Mund kommen, als hätte ich das Sprechen verlernt. "Ja du! Die letzten Tage ging es immer um dich und egal, wie viele Chancen man dir gegeben hatte, du hast sie alle weggeworfen! Alle bemühen sich um dich und deine Undankbarkeit ist das Letzte! Was ist aus dir geworden? Das ist nicht die Mina, die ICH kenne. Du hast alles verraten. Einfach alles. Die Marine, deine Freunde und sogar deine Familie.", warf er mir vor und jedes seiner Worte waren wie ein tiefer Stich, der mich weit mehr verletzte, als ich es mir jemals hätte vorstellen können. "Aber ich habe es für meine Familie getan! Für meine Brüder!" "Deine Brüder? Hast du denn niemand anderen? Was ist mit deinem Großvater?", fragte er mich fast schon entsetzt, dabei wusste ich nicht einmal, wieso er so geschockt war. "Kuzan...", flehte ich ihn an, da er mir Unrecht tat. Natürlich gab es noch etwas anderes! Ich habe sie für die Marine aufgegeben, so viele Jahre musste ich auf sie verzichten. All die Jahre und dabei bedeuteten sie mir so viel und immer noch! "Nein, kein Kuzan! Ich frage dich: Ist das alles, was dir wichtig ist?", wiederholte er noch einmal und ging einen Schritt auf mich zu. Im selben Moment wich ich einen zurück. "Natürlich nicht! Die Marine ist mir auch wichtig. Meine Freunde. Smoker. Hina. Du und all die anderen. Und Opa.", rief ich so, als würden meine Worte all die Gewissensbisse übertönen, die ich ihnen gegenüber hatte. So, als würde es den Schmerz über Aos Worte betäuben, doch die Tränen sammelten sich bereits in meinen Augen. "Und wieso tust du UNS das an?", antwortete er in der gleichen Lautstärke. "Sind wir kein Teil deiner Familie?" Schockiert sah ich - oder versuchte es mehr - in seine Augen, die wie zwei Himmelspunkte aus meiner verschleierten Welt heraus stachen. Also war es doch so schlimm, wie ich es geahnt hatte. "Ich... es tut mir Leid! Ich wollte euch nicht mit reinziehen, aber alleine hätte ich es nicht geschafft und so wenig wie ich dich oder Hina oder sonst irgendwen im Stich lassen würde, so kann ich das auch nicht bei meinen Brüdern! Ich habe doch immer auf sie aufgepasst, seit sie klein waren. Ich war doch alles, was sie hatten und was ich hatte. Opa kam so selten und dann haben wir auch nur mit ihm gestritten. Sie bedeuten mir alles, Kuzan! Alles!", schniefte ich verzweifelt, während die ersten Tränen über meine Wangen rollten. "Mina! Es geht nicht um mich oder Hina oder sonst wen. Auch wenn du uns in eine schwere Situation gebracht hast - sieh dich doch einmal an! Du hast dich verändert und das verraten, woran du geglaubt hast. Dazu zähle ich auch die Marine. Hier geht es nicht mehr um eine Regeldehnung, sondern du hast ganz klar einige gebrochen." "Aber ..." "Dafür kannst du dich nicht rechtfertigen. Du wärst nicht die erste Marinesoldatin gewesen, die ihre Familie festnehmen und mit ansehen müsste, wie diese hingerichtet werden würden. Du bist Admirälin, du hättest es mit Würde ertragen müssen! Jeder wäre für dich da gewesen und glaub mir, der Strohhut hätte es verstanden!" "Nein! Nein!", schrie ich verzweifelt und schüttelte den Kopf. Der Gedanke, sie zu verlieren war so unerträglich und raubte mir den Atem, jede Kraft des Weiterlebens. "Dann stellst du dich gegen die Marine?" "Ja...Nein!" Was war nur mit mir los? Das war nicht ich, da hatte Kuzan schon Recht und gerade eben hatte ich meinen Traum verleugnet. Das... darf nicht sein! Doch es war zu spät. Mein Haki warnte mich noch und so entging ich nur knapp der Faust, welche direkt auf mich zuraste, jedoch nicht der flachen Hand, welche mir gegen das Brustbein schlug. Vor Schmerzen schrie ich lauthals auf und meine Stimme musste dabei durch jeden Winkel des Hauptquartiers gedrungen sein. Kuzan hatte eine der alten und gerade verheilenden Wunden getroffen. Fast wie in Zeitlupe nahm ich wahr, wie ich den Boden unter den Füßen verlor und im nächsten Moment durch die Wand hinter mir flog. Bei meinem Aufprall brach augenblicklich das Mauerwerk hinter mir, bevor ich fast drei Stockwerke tief fiel. Ich wollte mich drehen, um auf meinen Füßen oder Händen zu landen. Doch ich fiel einfach nur und schlug schließlich auf dem Boden auf. Gelähmt rang ich nach Luft, welche mir mein eigener Körper verweigerte. Erst als endlich ein erster Atemzug wieder meine Lungen füllte, drehte ich mich hustend auf die Seite. Alle Muskeln in meinem Körper zogen sich krampfhaft zusammen, erinnerten mich daran, dass sie ruhen wollten, nicht kämpfen. Verwirrte Stimmen drangen an mein Ohr und binnen Sekunden kniete ein junger Soldat neben mir. "Admirälin!", rief er besorgt und half mir hoch, doch noch bevor ich antworten konnte, überkam mich erneut ein Hustenanfall. Der Soldat stützte mich, während ich mich vor Schmerzen krümmte und die Hand vor meinen Mund hielt. Schon fast hatte ich mich mit dem Gedanken angefreundet zu ersticken, als ich endlich wieder normal Luft bekam. Erschöpft wie nie zuvor ließ ich mich dennoch von - und jetzt erkannte ich ihn - Corby hoch helfen. Ich hatte Kuzan deutlich unterschätzt, da er selbst mit der Hand, mit der er nicht ausgeholt hatte, mich durch die Wand befördert hatte - und auch der Krater im Boden war beachtlich. Leicht verärgert spürte ich etwas Warmes über meine Lippen laufen, was zweifelsohne Blut war. Ich wischte es grimmig weg und sah im selben Moment auch, wie sich in meiner Handinnenfläche tröpfchenförmiges Blut befand. Das war irgendwie gar nicht gut. "Verdammt!", zischte ich und schubste Corby bei Seite, da der Staub sich lichtete und darin niemand anderes als Kuzan selbst stand. "Verschwinde!", rief meine klägliche Stimme dem Jüngeren zu, doch Corby, verwirrt wie er war, blieb einfach stehen. Ich machte mir keine Sorgen, dass Ao ihn angreifen würde, jedoch würde unser Schlachtfeld sicherlich etwas größer werden. In Bruchteilen von Minuten lag sämtliche Aufmerksamkeit des Hafens auf uns und auch einige Offiziere gesellten sich zu den Schaulustigen. "Du bist hier falsch.", knurrte Kuzan unheimlich bedrohlich, während er seine verschränkten Arme löste und auf mich zuschritt. "Nein!", widersprach ich ihm und machte einen Schritt nach vorne. Es war, als hätte mich der Schlag ein wenig wach gerüttelt. So schnell würde ich die Marine nicht aufgeben! Niemals! Er verlor keine weiteren Worte darüber und griff sofort wieder an. "Eis Partisan!", rief er quer über den Platz, während die Eissperre auf mich zuraste, dicht gefolgt von ihm selbst. Eis war brüchig und nicht so wie Stein oder Stahl, deshalb sammelte ich nicht ganz so viel Haki in meinen Händen. Kurz bevor die Sperre mich erreichte, löste ich die Druckwelle mit geballten Fäusten aus und das Eis zerplatzte in tausend Splitter. Direkt dahinter war Kuzans Eisfaust, welche immer noch Kurs auf mich hielt. Wieder nutzte ich die Tyrannenaura und fing seine Hand ab, die samt ihm zerbrach. Es würde ein paar Sekunden dauern, bis Ao Kiji sich wieder vollständig regeneriert hätte und diese Zeit nutzte ich, um ein paar Meter nach hinten zu springen. Schwer atmend und absolut am Limit meiner Kräfte löste ich meinen Admiralsmantel sowie den Blazer, welche ich beide zur Seite warf. Sprachlos sah die Menge dem Spektakel zu. Noch nie hatten zwei Admiräle so ernsthaft miteinander gekämpft, besonders sah man mir an, dass ich verletzt und geschwächt war. "AO KIJI!", brüllte Senghok durch das Loch im Treppenhaus und versuchte, ihn noch zurück zu halten. Doch die Worte erreichten ihn nicht. Wieder einmal zeigte sich der wohl einzige Nachteil seiner Teufelskräfte – die Trägheit. Gemächlich, ja fast schon langsam, erhob sich aus den Eissplittern einen schemenhafte Gestalt aus Eis. Das Knirschen des Wachsens verschwand erst wieder, als der Körper farbig wurde und mich zwei scharfe Saphiraugen ansahen. "Ice Age.", war seine Antwort, die seine gefrorenen Lippen verließ. Mit vor Schreck geweiteten Augen baute ich ein komplettes Hakifeld um meinen Körper auf nur, damit die Attacke nicht zu mir durchdrang. Normalerweise wäre das auch kein Problem. Doch ich musste erneut auf mein Haki zurückgreifen, welches einfach nicht mehr vorhanden war. Ich holte alles aus meinem Körper, aus jeder Zelle heraus, was noch ging und in eben jenem Moment ging ich in die Knie. Kuzans Angriff prallte an mir ab, doch die ganze Umgebung gefror ein. Ob es die Soldaten in der Umgebung auch erwischte, wusste ich nicht, aber ich konnte einige hören und als ich aufsah, erblickte ich eine meterhohe, mit Eiszacken übersäte Wand, die uns von allen anderen abschnitt. Es schien als hätte er sich jedoch noch etwas zurück gehalten, da das Meer nur ein paar Meter weit zugefroren war. Schwer nach Luft schnappend fiel mein Oberkörper zuerst vorne über, bevor ich mich mit meinen Händen wieder hoch in eine kniende Position drücken konnte. Blut lief mir an den Mundwinkeln hinab, tropfte auf den Boden und auch auf meine weiße Kleidung. Lose Haarsträhnen fielen mir ins Gesicht, aber ich machte mir nicht die Mühe, sie erneut in den Pferdeschwanz mit einzubinden oder das Blut abzuwischen. Umringt von dieser Eiswüste, deren spiegelglatte Flächen im Sonnenlicht schimmerten, suchte ich den Blick meines Mentors. Seine ganze linke Körperhälfte war mit Raureif bedeckt und aus seinem Mund kamen leichte Atemwolken. "Wenn du glaubst, ich gebe einfach so meine Brüder auf, dann hast du dich geschnitten!", schrie ich ihm zu, fest entschlossen, sie niemals im Stich zu lassen. "Mina. Ich bin bei weitem toleranter als sämtliche Offiziere in der Marine und ich mache niemanden einen Vorwurf für dessen Gerechtigkeit, denn sie ist aus jedem Blickwinkel anders. Doch du stellst dich gegen die Marine, gegen mich und alle deine Freunde dort.", erwiderte er ziemlich ruhig, obwohl in seinen Augen deutlich ein Krieg tobte. "Nein! Ich habe nur meine Brüder befreit und bin Senghok immer noch treu ergeben.", entgegnete ich, da meine Brüder einfach nur ein Kompromiss waren, den ich einging. Etwas Kurzzeitiges und etwas, dass sich niemals wiederholen würde. "Und es wird auch kein nächstes Mal geben. Nur dieses eine Mal habe ich ihnen geholfen!". "Die Marine hast du verraten! Den Eid, den du geschworen hast! Außerdem sind noch ein paar andere frei gekommen. Was ist mit Ivankov, Inazuma und den anderen 139 Gefangenen des Impel Downs. Auch Verwandte?" Kuzan ignorierte einfach meine Worte und brach einen spitzen Eiszapfen aus dem Boden heraus. "Eissäbel.", flüsterte er leise und der Eiszapfen wuchs augenblicklich zu einem Schwert. Er würde also weiter angreifen. "Waren das auch deine Worte zu Sauro? Hast du ihm das gesagt, bevor du ihn getötet hast? Sterben so alle deine Freunde?", warf ich ihm an den Kopf, so ungerecht es ihm gegenüber auch war, denn die Situation damals konnte ich nicht beurteilen. Aber ich war so wütend! Kuzan machte sich auch keine Mühe, mich ein wenig zu verstehen. Verrat hin oder her! Er kann nicht einfach über mich und meine Gefühle urteilen. Nicht so! Gerade, als er mit dem Säbel ausholen wollte, beschimpfte ich ihn regelrecht damit und fast schon entsetzt hielt er inne. "Das ist nicht das Gleiche.", antwortete er und ging auf mich zu. "Doch, das ist es Kuzan, nur diesmal hast du die Wahl! Es gibt keinen Befehl, der dich dazu zwingt!", beschwor ich ihn doch fast, schließlich gab es da noch einiges zu regeln, zu tun und zu erleben. Abgesehen davon war ich noch nicht Großadmirälin und einem Weltkrieg waren wir näher als dem Frieden. "Ich lasse mich nicht töten! Ich bin noch nicht fertig mit meinem Leben!", schrie ich schließlich und richtete mich allein mit meinem Willen wieder auf. Woher die plötzliche Kraft dazu kam, wusste ich nicht, doch ich bereitete mich darauf vor, weiter zu kämpfen. Ob ich gewinnen würde oder nicht. "Dann brauche ich mir keine Sorgen zu machen.", knurrte er wütend. Jetzt hatte ich Ao gereizt. Ohara war ein Thema, welches man lieber in seiner Gegenwart mied, da es ihm heute noch schmerzte, einen guten Freund, vielleicht sogar den besten, verloren zu haben und das auch noch durch seine eigene Hand. Solltest du aber, dachte ich mir. Aber er holte schon aus und schlug zu. Es gab kein bisschen Haki mehr in meinen Körper, auf das ich hätte zurückgreifen können und so betete ich, dass meine Teufelskräfte mich schützen würden. Mit ausgestreckten Armen konzentrierte ich mich so gut ich noch konnte - neben meiner schmerzenden Brust und den leicht pochenden Kopfschmerzen - auf meine Fähigkeiten, welche augenblicklich in Erscheinung traten. Grüne Pflanzenranken wuchsen in einem unheimlichen Tempo aus meinen Armen heraus, verschlangen sich ineinander und bildeten ein Schild um mich, welches mich vollkommen in Dunkelheit einschloss. Vereinzelt öffneten sich weiße Orchideenblüten und es glich eher einem Kunstwerk, als etwas, das gleich zerstört werden würde. Es dauerte nicht lange, da sank die Temperatur bereits erheblich und wie für die Ewigkeit konserviert gefror mein Schild komplett. Mit nur einem Tritt von Kuzan zersprang er in Scherben, die über meinen ganzen Körper zu Boden regneten wie tausend funkelnde Sterne. Schnell sickerte die Erkenntnis in meinem Bewusstsein durch, dass meine Teufelskraft absolut wirkungslos gegen die Eismacht meines Kollegen war. Ich musste trotzdem weiter machen! Geschickt und halb taumelnd wich ich seinen Schwertschlägen aus, welche schnell und gnadenlos aufeinander folgten. Schon bald verschwamm wieder meine Sicht, doch diesmal nicht wegen der Tränen, sondern weil mein Körper den Dienst verweigerte. Ich riss mich noch einmal zusammen und konzentrierte mich voll auf Kuzan. "Flieh und werde Piratin. Das ist deine einzige Chance zu überleben.", bot er schließlich an und senkte den Eissäbel ein Stück. "Niemals.", antwortete ich entschlossen und Ao holte im Gegenzug aus. Doch der Schlag kam nicht. Ein greller Lichtstrahl schoss durch die Eiswand und brach einige große Stücke heraus. "Borsalino.", flüsterte ich fast schon erleichtert und noch bevor das Licht vollendendes nachließ, schmolz ein ebenso großer Teil. Sicherlich hatte Senghok die zwei Admiräle geschickt, um das Ganze zu beenden. Mein Opa würde bestimmt auch nicht weit sein. "Kuzan!", rief Sakazuki und ging sehr schnell auf uns zu, während Borsalino sich damit beschäftigte, die Wand zu zerstören. Ao drehte seinen Kopf nur leicht zur Seite, schnaubte, drückte beide Hände in den Boden und eine neue Eiswelle erhob sich, die uns fast einschloss. Diesmal war sie nicht von Zacken übersäht oder von leichtem Bau, sondern massiv und spiegelglatt. Die Wand war so dick, dass sich das Eis bereits gletscherblau verfärbt hatte. Nicht mal Sakazuki könnte sich so schnell durch dieses Massiv hindurch schmelzen um. um mich zu retten. "Bist du dir sicher?", wiederholte er seine Frage. "Todsicher.", entgegnete ich ihm und hielt diesmal seinem Blick mit meinen bernsteinbraunen Augen stand. "Ich werde nur als Admirälin sterben oder gar nicht." Dann schlug er zu. Erschöpft drückte ich beide Hände flach gegen den Säbel, um ihn zu stoppen. Schweiß perlte mir vor Anstrengung von der Stirn und tropfte in das Eis unter mir. Kuzan setzte mehr Kraft ein und der Säbel rutschte ein kleines Stück durch meine Hände Richtung Brustkorb. Noch einmal brachte ich alle Kraft auf, um ihn aufzuhalten und tatsächlich gelang es mir. Das Eis schmolz leichter unter meinen Händen und als Ao das auffiel, ließ er mich vor Schmerzen aufschreien. Ohne Haki konnte ich seine Teufelskräfte nicht mehr unterbinden, also überzog er meine Finger mit einer leichten Eisschicht. So kalt. All die Disziplin, das Training um Schmerzen zu unterbinden und auszuhalten war vollkommen nutzlos in diesem Augenblick. Eine Flutwelle von Schmerzen brach über meinen Körper herein und wie, als würden sie wissen, dass es keinen Morgen geben würde, ließen sie nach. Völlig unnütze Dinge nahm ich wahr, wie zum Beispiel den Geruch von frisch gefallenem Schnee, der immer an Kuzan haftete oder auch mein seltsam ruhiger Herzschlag. Auch wenn das Blut in meinen Ohren rauschte und ich keuchend nach Luft rang, so war ich doch von einer seltsamen Ruhe erfüllt. Hinter Ao konnte ich bereits sehen, wie ein hellrot schimmernder Fleck sich durch das Eis fraß, doch Sakazuki war viel zu langsam. "Weißt du, was Senghok verkündet hat - kurz bevor er erfahren hat, dass Portgas D. Ace geflüchtet ist?" "Nein, weiß ich nicht!", presste ich angestrengt zwischen den Lippen hervor und zwang mich wieder zurück ins Hier und Jetzt. "Ace ist Gold Rogers leiblicher Sohn!" "Unmöglich!", rief ich sofort entsetzt. Das konnte nicht sein! Absolut unmöglich! "Ace ist mein Bruder!" "Es ist wahr. Garp hat es bestätigt!" Die Schmerzen - und es waren keine körperlichen, die sich in meinem Herzen ausbreiteten - überdeckten alles bisher da gewesene. Jede Sorge, jeden Kampf, jede Wut und übrig blieb nur das Gefühl von Verrat, dabei konnte ich nicht einmal mehr sagen, von wem. "Weiß das Ace?", fragte ich ihn mit zitternder Stimme. "Ja. Garp hat es ihm schon als Kind gesagt." Tränen lösten sich, rollten über meine Wangen zu Boden und ich fragte mich einen Augenblick, für wen ich das alles getan hatte. Für Menschen, die mich benutzt hatten? Denn so fühlte ich mich gerade. Alles in meinem Verstand weigerte sich, das zu glauben und ich war so fixiert auf mich, dass ich nicht mitbekam, wie das Meer aufbrach und mehrere Schiffe in der Bucht auftauchten. Doch Whitebeard war das Letzte, was mich interessierte. "Das ist nicht wahr!", schrie ich noch einmal verzweifelt. "Doch und das weißt du." Wütend wollte ich etwas erwidern. Ihm sagen, dass er mich nicht an lügen soll. Auf ihn zustürmen, ihn schlagen und zum Schweigen bringen. Doch ich tat etwas anderes - schlimmeres. Und ich wusste noch im selben Moment, dass er sich das niemals verzeihen würde, auch wenn er jetzt wütend war. Ao Kiji war kein Mörder, schon gar nicht von Freunden und er hätte mir niemals eine Chance der Flucht gelassen, wenn er mich nicht immer noch als Freundin ansah. Er vertraute einfach darauf, dass ich weiterleben wollte, weiter dafür kämpfen würde. Doch … Ich ließ los. ~*~*~*~*~*~* "Mina!", rief Borsalino, der gerade mit Sakazuki durch die Eiswand brach und auch alle Piraten, sowie Whitebeard beobachteten fassungslos, wie die Admirälin einfach in das Schwert stürzte, welches sich augenblicklich einen Weg durch ihren Körper bahnte. Für Kuzan selbst war es wie ein schlimmer Albtraum. Einer, an dem man morgens keuchend aufwachte und sich wie gerädert fühlte. Doch es war die Wahrheit, er konnte praktisch noch den letzten geschockten Atemzug von Mina hören. Seine Arme reagierten von selbst und fingen sie auf, bevor sie endgültig zusammensackte. Regungslos sank sie zusammen, verlor das Bewusstsein oder gar das Leben. Er konnte es nicht sagen, gar nichts, dafür war er einfach viel zu schockiert. Kuzan bekam gar nicht mehr mit, wie ihm Mina von Sakazuki abgenommen wurde, der sie seitlich auf den Boden legte und nach dem Puls tastete. Borsalino selbst zog ihn einfach nur weg, doch sein Blick haftete weiter auf dem blassen, blutleeren Gesicht der Admirälin, welches aussah, als würde sie schlafen. Langsam färbte sich auch die Weste tiefrot, während Blut von der Schwertspitze zu Boden tropfte. "Ich habe sie umgebracht.", hörte er sich selbst flüstern, aber für diesen Augenblick war er sich nicht sicher, ob es wirklich seine Stimme gewesen war. Ki Zaru wollte schon etwas erwidern, als Sakazuki ihn unterbrach: "Darüber kannst du dich später sorgen." Seine Stimme klang schroff, fast schon wütend. Egal, wie sehr der Älteste der Admiräle von der absoluten Gerechtigkeit überzeugt war, Mina war immer noch eine Admirälin. Es galt zuerst einmal, ihr Leben zu retten, falls sie dieses noch nicht ausgehaucht hatte. Das würde Kuzan sich nicht verzeihen können. Niemals. Es zog auch an Ao Kiji vorbei, wie Senghok durch das Loch in der Wand trat und schon beim Anblick der am Boden liegenden Mina auf sie zu stürmte. "Das ist jetzt nicht wahr.", hauchte er erschüttert. Da hatte er sie noch mal mit zwei blauen Augen davon kommen lassen und dann... dann geschah das. Jetzt tötete schon ein Admiral den anderen. Das…. Senghok fehlten mehr als nur die Worte. "Ki Zaru.", fasste er sich schließlich. "Bring sofort ein Ärzteteam her!", befahl er und drehte sich zu der Eiswand um. Neugierige Soldaten sahen hindurch, teilten sich jedoch relativ schnell, als Garp, Kranich und Momonga hindurch traten. Garp. "Was ist passiert?", fragte Kranich ruhig und erspähte relativ schnell die am Boden liegende Mina. Alle drei stockten, besonders Garp, der weiter auf seine Enkelin starrte. Borsalino nutzte die Zeit, um mit Lichtgeschwindigkeit den Befehl des Großadmirals auszuführen, während dieser nicht nur um Minas Wohl besorgt war, sondern auch inzwischen um Kuzans. Jeder, der sich das Schlachtfeld ansah wusste, dass dieser Kampf von Kuzan und Mina ausgefochten worden war, so auch Garp, der sah, wie rotes Blut aus ihrem leicht geöffneten Mund lief und zu Boden tropfte. "Garp?", fragte Senghok vorsichtig und ging auf diesen zu. Mit verschränkten Armen und eiserner Miene ignorierte dieser seinen Vorgesetzten und starrte weiter auf Mina. Wie ähnlich sie doch ihrer Mutter sah und wenn man sich mal das viele Blut wegdachte, dann sah er sie vor sich, wie diese damals vor 17 Jahren im Wochenbett verstorben war. "Sie ist nicht tot.", bestimmte er einfach. Garp erlaubte ihr einfach nicht, dass sie starb. Seine Enkelin hatte nicht zu sterben! Nicht so! Nicht vor ihm! "Doch ..", begann die Knochenfaust und sah zu Kuzan. "Nein!", rief Senghok und Momonga gleichzeitig. Gerade noch so fing der Buddha Garps Faust ab und blockte so den Angriff, welchen der apathische Kuzan gar nicht wahrgenommen hatte. "Garp! Es war ein schrecklicher Unfall." "Nein, das war es nicht.", knurrte er bedrohlich und stemmte sich voll gegen den Großadmiral. "Momonga! Kranich! Bringt Ao Kiji weg! Egal wohin!", rief er kurz, bevor ihn die Kraft von Garp weiter nach hinten drückte. Das Eis splitterte unter den Füßen von Senghok, welcher sich alle Mühe gab, den Vizeadmiral irgendwie zu beruhigen. Mit wenig Widerstand brachten Garps Kollegen Kuzan weg. Wohin? Kranich würde sicher einen guten Ort finden. Auch wenn direkt vor dem Marine Ford die Streitmacht von Whitebeard war, so schenkte keiner der Soldaten dieser noch ihre Aufmerksamkeit und auch die Streitmacht selbst schienen vorerst kein Interesse an einem Angriff zu haben. War Ace doch nirgends auszumachen und außerdem die Tragödie vor ihnen viel zu interessant. Warum?, fragte sich Whitebeard, während sein Blick auf Gin Tora ruhte. Was ist hier passiert? Es war als würde eine Ewigkeit vergehen, bis Borsalino endlich mit den Ärzten zurückkehrte, die selbst einen Moment brauchten, um den Anblick zu verkraften. "Garp.", begann Senghok und sah diesen so unendlich traurig an. "Nein!", schrie dieser. "Es tut mir Leid." ~*~*~*~*~*~* Ich weiß ich bin gemein~ >_<" Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr! PS: Das gilt natürlich auf für den Freischalter~ Kapitel 20: Warum das Meer salzig ist ------------------------------------- Nun entgegen meiner Aussage die alle Leser pflichtbewusst überlesen haben kommt jetzt schon das nächste Kapitel aber – Super, extrem wichtig: Ich habe jetzt dann Gesellenprüfung bestehend auf Facharbeit, einer theoretischen Prüfung und einer mündlichen Prüfung. Die Facharbeit oder auch Projektarbeit ist die Betreuung einer Kinderoper. Also etwas längeres mit vielen Überstunden. Vermutlich und es tut mir sehr Leid, werde ich erst in einem halben Jahr weiter schreiben. Doch das sind wirklich Horrorprognosen. Ich hoffe wirklich das ich noch zum schreiben komme. Wenn nicht wir sehen uns auf der Leipziger Buchmesse! Haltet nach einer weiblichen Admirälin am Freitag aus schau und am Samstag nach einem Law ohne Schwert (das mach ich zur FBM vllt.). @fahnm: Ich weiß! *muhahahaha* Stimm wäre es, aber wer weiß? Auch die Monkeys sind nicht unsterblich! @Ellionne: Ich hab es echt versucht, aber es ging nicht schneller. Q_Q @Steffiw: Danke! Stimmt, aber ich tue gerne unerwartetes. @HasiAnn: Ich weiß! Q_Q Ich hatte schon immer einen Hang zur Tragik, denn ich wohl voll und ganz ausgelebt habe. Aber du weißt ja schon wie es weiter geht! ;) Ach ja, das ist dein ganz persönliches Kapitel! *zwinker* @Mimi-Moony-chan: Wow! Dankeschön, das ist ja mal ein wirklich tolles Lob und glaub mir ich habe auch furchtbar gelitten als ich das geschrieben habe. Q_Q @greenGrapefruit: Ah ja mein Händchen für leidenschaftliche OC Hasser. Meine größten Fans sind OC Hasser und das auch noch ganz innige. Es ist faszinierend, das ich solche Leute wie Magneten anziehe. Ehrlich gesagt hasse ich OC auch und das sehr. Vielleicht ist das ein Grund warum ich Mina anders gestalten wollte und habe. Sie sollte wirken als wäre sie tatsächlich Teil dieser Welt. Nun das wirst du jetzt auch erfahren. :D @Aily-chan: Ich bin überwältigt! *0* Mir fehlen echt die Worte außer: DANKE und ein Megaknuddl! Wettbewerb zu Mirror's Edge Es gibt nun einen offiziellen Wettbewerb, den Link findet ihr im Infofenster zur FF über der Kapitelliste. Einen ganz lieben großen Dank an , der ich dieses Kapitel auch widme und sie wird euch dort auch über den Weg laufen. So ganz zufällig, eine treue Begleiterin an der Seite von Mina. Außerdem war sie diesmal die Betaleserin, da ich leider von Narbeleth nach der ersten Korrektur nichts mehr gehört habe und lazyBabe mit großer Verspätung das Kapitel zugeschickt hat. Schade, aber sie werden ihre Gründe gehabt haben. Vlg Kuzan-chan ~*~*~*~*~*~*~* Und der Haifisch der hat Tränen und die laufen vom Gesicht doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht. In der Tiefe ist es einsam und so manche Träne fließt und so kommt es dass das Wasser in den Meeren salzig ist. Rammstein – Haifisch ~*~*~*~*~*~*~* Gegenwart 20. Warum das Meer salzig ist Es ist seltsam. Man möchte etwas erzählen, doch es ist einfach nichts da. Keine Erinnerung, keine Sorge und in meinem Kopf herrschte einfach konstante Leere. Ich wusste nur, dass ICH existierte, doch wo, wer und warum alles um mich weiß war, das konnte ich mir nicht erklären. Gehörte das hier alle so? War ich richtig? Bin ich allein? Viele unnütze Fragen gingen mir durch den Kopf, der sich wie ein Luftballon anfühlte. Leicht und Leer. Ein wenig unheimlich war das schon in dieser Umgebung, die zwar weiß war, aber doch nichts darstellte und mir fiel auf das „Unheimlich“ meine erste Empfindung war und irgendwie war ich auch noch stolz auf sie. Ein wenig dämlich kam ich mir dabei auch vor – Hey! Noch ein Gefühl, oh und schon wieder! Ich freute mich. Das Ganze gestaltete sich doch spannend, ob das mit meinen Erinnerungen auch so war? Ich hatte keine Ahnung, aber das machte mir nichts aus. Wer nichts weiß, der kann auch nichts vergessen. Vorsichtig setzte ich mich auf, zumindest glaubte ich, dass ich lag, denn so genau konnte ich den Rest meines Körpers nicht sehen oder gar spüren. Ich war einfach bloß da. Im Sinne von Existent. Aber ich fühlte mich einsam. Sehr sogar. Irgendwas fehlte, aber mir fiel nicht ein was. Vermisste ich jemanden? Gab es Menschen, die mich vielleicht sogar mich vermissten? Ich wusste es nicht und das betrübte mich, denn allein sein, das fühlte sich gar nicht gut an. Es tat sogar ein bisschen weh, wenn ich mal so darüber nachdachte. Da, auf der linken Seite über meinem Herzen, genau da ziepte es und je mehr ich mich darauf konzentrierte, desto stärker wurde der Schmerz. Fast so als würde noch etwas anderes wehtun. „Ich glaube jemand hat mir wehgetan.“, flüsterte meine Stimme, deren Mund ich nicht wahrnahm oder gar die Zunge, welche die Laute formte. Rasend breitete sich der Schmerz weiter aus, brannte durch meine Adern und ich glaubte, dass mein Herz mich in die Tiefe zog. Aber auch mein Kopf wurde bleiern, so als würde er mir gerade erzählen wollen, dass mein Herz Recht hatte, doch ihm fehlten die Worte. Irgendwie … irgendwie wollte ich es jetzt plötzlich gar nicht mehr wissen. Doch langsam aber sicher lichtete sich der weiße Schleier vor meinen Augen und ich starrte auf ein Fenster und auf den dahinter blühenden Kirschbaum. Sachte wehte eine Brise durch das halb geöffnete Fenster, während sich der weiß-milchige Vorhang sanft bewegte. Auch der Baum wiegte sich rauschend im Wind, dabei lösten sich immer wieder ein paar Blütenblätter, die kurz umher wirbelten bevor sie aus meinem Blickfeld entschwanden. Trotz des schweren Herzens gab es für mich nur dieses Bild vor Augen. Keine Gedanken. Keine Sorgen. Keine Erinnerungen. Dumpfe Geräusche drangen zu mir durch, zuerst vorsichtig, doch dann wurden sie hastiger. Aber so sehr ich meinen Kopf drehen wollte oder irgendwas – mein Körper reagierte einfach nicht auf mich. Ich konnte nur weiter den Baum anstarren. Waren es Minuten? Stunden? Eine Ewigkeit? Die Zeit rann wie Sand durch meine Finger, ohne, dass ich ihn fassen konnte. Aber ich spürte einen Druck auf meiner Schulter und dann wurde es wieder weiß. Weiß und dann waren da dunklen Augen in einem Porzellangesicht, welche umrahmt wurden von roséfarbenen Haaren. Diese Person, wer auch immer das war, sah mich entsetzlich besorgt an, aber auch erleichtert, das erkannte ich an ihrem Lächeln und unwirklich musste ich es erwidern. Zumindest versuchte ich es und hoffte auch eins zusammen zu bringen. „Mina.“, seufzte sie und strich mir ein paar Haare aus dem Gesicht. Obwohl ich mir da nicht sicher war, auf jeden Fall meinte ich ihre Fingerspitzen an meiner Schläfe zu spüren. Wer war Mina?, fragte ich mich einige Sekunden, bis es mir dämmerte. Mina. Das bin dann wohl ich. Ich wollte schon fragen, ob sie sich da sicher war und wer eigentlich sie war, aber meinen Lippen bewegten sich nicht, so als wären sie zusammen gewachsen. „Schon gut.“, flüsterte die Stimme der schönen Frau wieder. „Schlaf einfach weiter. Hina ist da, wenn du wieder aufwachst.“, versprach sie. Ein warmes Gefühl breitete sich langsam aber sicher von dem schweren Herzen wieder aus und tröstete mich ein wenig. Ich war also nicht allein. Hina war da. Danach verschwand alles wieder und es kam mir vor als wäre nur ein Augenblick vergangen, als ich die Augen wieder öffnete und erneut den weißen Schleier erblickte. Langsam sickerte die Erkenntnis zu mir durch, dass es kein Schleier war, sondern eine Decke, eine strahlend weiße Decke welche ich schon die ganze Zeit anstarrte. Wieso starre ich an Decke? Ein wenig verwirrt hob ich meine, fast schon bleischwere Hand und rieb mir über die brennenden Augen. Vielleicht sollte ich ein wenig öfter blinzeln oder einfach nicht wie eine Salzsäule daliegen. Wieso lag ich eigentlich? Immer mehr Eindrücke trafen mich, aber auch Gefühle, die wie in einem Karussell umher wirbelten und dabei überwogen Wut, Trauer und Verzweiflung. Etwas, das mir gar nicht gefiel, denn das würde nichts Gutes bedeuten. Nein, irgendwas Schreckliches musste passiert sein. Als nächstes überrollte mich eine Flutwelle an Erinnerungen, die sich zuerst anschlich und nur durch ein ungutes Gefühl ankündigte, doch dann stürzte sie auf mich nieder. Schreiend drehte ich mich auf die Seite und presste eine Hand auf meine Brust, die sich gänzlich taub anfühlte. „Mina! Oh Gott – Mina, was ist?“, rief eine panische Stimme und mein Kopf erklärte mir, dass es Hina war, meine beste Freundin. Sie legte eine Hand auf meine Schulter, während die andere mir beruhigend durch die Haare strich. „Schnell! Steh nicht wie angewurzelt herum sondern hol den Arzt!“, befahl sie schroff, bevor sie sich wieder mit sanften Worten auf mich konzentrierte. „Sh~ es ist gut. Alles wird gut.“, flüsterte Hina mir zu und gab sich alle Mühe mich zu trösten, doch der Schmerz verschwand nicht. Die Qual, die ich litt konnte mein Körper nicht in sich halten und so schrie ich. Einfach so. Ich hörte gar nicht, wie erneut hektische Schritte durch den Raum trampelten und Stimmen wirr durcheinander redeten. Einige davon kannte ich sicherlich, aber ich war nicht fähig, mich auf diese zu konzentrieren, sondern es gab nur mich und diesen schrecklichen Verrat. Wie hatte man mir das nur antun können? Es dauerte nicht lange, da wurde ich schrecklich müde, meine Sicht verschwamm erneut und auch meine Stimme erstarb, während ich zwar aufgewühlt, aber erschöpft in Hinas Armen wieder einschlief. Die unwissende Existenz von mir war verschwunden und so erwachte ich auch wieder. Der zuvor leere, fast leichte Kopf war einem schwerem gewichen und die Erkenntnis - die Erinnerung - war grauenhaft. Noch bevor ich meine Augen öffnete, wünschte ich mich wieder in den Schlaf oder einfach ein ausgelöschtes Gedächtnis, doch beides bekam ich nicht. Immer weiter meldete mir mein Körper, dass er da war, sich schrecklich verspannt fühlte und sich gerne mal wieder strecken würde. Meine kribbelnden Hände bewegte ich sachte, während ich zeitgleich meine Augen öffnete und wieder an die altbekannte Decke starrte. Diesmal verzichtete ich auf einen markerschütternden Schrei. Nein, ich weinte nur. Noch bevor meine Füße mir sagen konnten, dass ihnen kalt war, rannen mir bereits heiße Tränen über die Wangen, die eine brennende Spur des Schmerzes hinter sich her zogen. Schluchzend legte ich meine Hände vor meine Augen und drehte mich auf die Seite. Am liebsten hätte ich mich versteckt und nicht nur vor mir selbst. Je länger ich weinte desto konstanter nahm der Druck auf meiner Brust zu und auch wenn mir noch etwas fehlte in meiner Erinnerung, so wurde mir schnell bewusst, dass dort noch was sein musste. Was? Das wusste ich nicht. Denn es gab im Moment nur mich und diese Schmerzen und … ...eine große, warme Hand, die sich auf meine Schulter legte und mich ein wenig zur Seite drehte. Verwirrt und dem Wissensdrang nachgebend, ließ ich meine Hände ein Stück sinken und sah in besorgte graue Augen. Erneut krampfte sich mein Herz zusammen und ich rollte mich ein, denn es gab nur einen Menschen in meinem Leben, der sturmgraue Augen besaß. Nur einen und mit dem hatte ich mich zerstritten. „Nein, Nein Mina!“, hörte ich ihn ruhig sagen und seine Hände drückten mich vorsichtig wieder auf den Rücken. Einen kurzen Augenblick kämpfte ich dagegen an, doch mir fehlte die Kraft und ich blieb einfach so liegen. „Du musst auf dem Rücken liegen bleiben und du darfst dich nicht bewegen.“, erklärte er mir und ich sah ihn verwirrt aus tränenverschleierten Augen an. Ein stummes „Was?“, formten meine Lippen, da meine Stimme immer noch den Dienst verweigerte, so wie auch sämtliche andere Körperteile. Dazu zählte ich mein lückenhaftes Gedächtnis, das sich darauf spezialisiert hatte mir so viel Leid wie möglich zu zufügen, sondern auch das dumpfe, taube Gefühl welches vorherrschte. So als würde man etwas betäuben und das machte mir Angst. Große, um genau zu sein. Doch Smoker verstand und legte eine Hand auf meine Wange, während er mit der anderen mir die Tränen wegwischte, welche immer noch unaufhörlich über meine Wangen liefen. „Kannst du dich an den Kampf erinnern?“, fragte er und ich begann schwer zu überlegen. Ein Kampf? Ja, da war etwas, doch an viel außer die letzten paar Worte bevor es dunkel geworden war, konnte ich mich nicht erinnern, also schüttelte ich meinen Kopf und so sehr ich weiter darüber nachdachte desto mehr breiteten sich bohrende Kopfschmerzen aus, aber keine Erinnerung. Nur Schmerzen. Nur Gefühle. Erneut verließ ein Schluchzer meine Lippen und Smoker zog mich an sich, da er bereits halb auf dem Bett lag, damit er mich ansehen konnte und so wie es aussah auch trösten. Ich hätte gerne das erwidert, auch wenn mein Hinterkopf mir bereits sagte, dass es noch etwas gab, das zwischen uns stand, aber mein Körper und auch Smoker würden es mir verbieten. Was mich langsam aber sicher beunruhigte und auch die Tatsache, dass ich in einem Bett lag. War ich verletzt? Mit dieser Frage versuchte ich selbst wieder ein wenig Kontrolle über mich zu bekommen, indem ich ruhig atmete und auch Smoker entging das nicht, weshalb er sich wieder ein wenig von mir löste um mir erneut in die Augen zu schauen. „Weißt du noch, wie du ins Hauptquartier gekommen bist?“, fragte er schließlich und startete erneut einen Versuch um heraus zu finden an wie viel ich mich noch erinnerte. Diesmal jedoch nickte ich zögernd. Ja, ich wusste noch wie ich hierher gekommen war und wie ein Film spielte sich das Geschehene in meinem Kopf ab. Das kurze Gespräch mit Kuzan, meine Flucht vor mir selbst, das Ankommen und schließlich die Worte von Senghok, während sich mein Admiralskollege schützend vor mich gestellt hatte. Danach war alles etwas schwammig. „Du weißt also nicht mit wem oder warum du gekämpft hast?“, hakte Smoker nach und wieder verneinte ich. Seufzend rieb er sich über die Augen, so als könnte er mir nicht sagen was passiert war und so als würde er sich fragen warum ich so verzweifelt war. Vermutlich interessierte ihn mehr die Details, als mich das grobe Geschehen, denn ich fürchtete, dass ich dabei noch mehr Tränen vergießen würde. Also öffnete ich meinen Mund und versuchte ihm zu sagen was ich wusste, doch das einzige was diesen verließ war ein klägliches Krächzen, das mein trockener Hals verursachte. Doch Smoker wartete geduldig bis ich nach mehreren Anläufen das Wort „Ace“ heraus brachte. „Die Feuerfaust?“, fragte er nach und ich nickte. „Er ist im Sabaody Archipel in der Bottakuri Bar oder war es zumindest.“, erklärte der Rauchmensch ruhig, aber verwundert. Doch wie sollte er wissen was ich wusste? Gänzlich öffentlich war die Information nun wirklich nicht gewesen. Zumindest ging ich schwer davon aus. „Er ist Gold Rogers Sohn.“, presste ich flüsternd hervor und brach erneut in Tränen aus. Geschockt starrte mich Smoker an ohne auch nur irgendwas zu tun, bis er schließlich nach einer halben Ewigkeit seine Worte wieder fand. „Er ist dein Bruder!“, widersprach er fassungslos, doch ich schüttelte den Kopf und schmiegte mich an die Hand, welche an meiner Wange lag. Schweigend ließ er es zu und sah zur Seite, da es auch ihn traf. Nicht so wie mich. Nein, so auf gar keinen Fall, aber es schien so, als würde er nun mehr wissen, so als hätte er das Puzzle gelöst. Außerdem war es eine Neuigkeit, die die Welt erschüttern würde. Gold Roger und ein Kind? Smoker wandte sich ungläubig wieder zu mir und ich konnte so etwas wie Mitgefühl in seinen Augen erkennen. „Smoker, was ist?“, fragte eine verschlafene Hina, die ich erst jetzt bemerkte wie sie auf der anderen Seite auf einem Stuhl saß und vermutlich gerade auf diesem geschlafen hatte. Die ganze Zeit war ich nur auf Smoker fixiert gewesen, doch nun erweiterte sich mein Blickfeld und ich nahm auch etwas mehr von dem Raum wahr, in dem ich lag. Es handelte sich dabei um mein eigenes Quartier, nur hatte man es ein wenig umfunktioniert. Sämtliche Kommoden waren abgeräumt worden und gefüllt mit Verbänden, Flaschen, Akten und noch weitere medizinische Utensilien. Es roch sogar etwas nach Krankenstation. Während ich noch auf meine Umgebung achtete, tauschten sich Smoker und Hina kurz aus, die sehr gedämpft miteinander redeten. Anscheinend war nun auch meine beste Freundin im Bilde, doch ich fragte mich immer noch was genau passiert war und je klarer mein Verstand wurde – je mehr ich zurück kehrte, desto mehr wollte ich wissen was passiert war. Letztendlich richtete ich mich schnell und vor allem unerwartet auf. „Was ist passiert?“, fragte ich heiser flüsternd, aber ich versuchte so vie Kraft in die Worte zu legen wie ich konnte, selbst wenn es mit rot, verweinten Augen lächerlich aussah. Fast augenblicklich und gleichzeitig sprangen Hina und Smoker auf, um mich zurück ins Bett zu drücken. „Ich sagte, du sollst liegen bleiben!“, knurrte der Rauchmensch verärgert, aber auch Hina zeigte sich nicht sonderlich begeistert. „Smoker hat Recht.“, stimmte sie ihm zu. „Merkst du denn nichts?“, „Nein, ansonsten hätte sie sich nicht aufgesetzt.“, kam mir der Flottillenadmiral zuvor. „Was?“, fragte ich leise. Vorsichtig zog Hina die Bettdecke etwas weiter zurück und knöpfte das Hemd meines weißen, seidigen Schlafanzuges auf, dabei konnte ich schon nach dem zweiten Knopf die Verbände sehen und nach dem sie es vollständig geöffnet hatte – erschrak ich. Meine Freundin schob den Stoff auf der linken Seite weg und ich konnte zwei rote Schläuche erkennen welche unter dem Verband heraus schauten und unter der Decke verschwanden. Um noch eins drauf zu setzten, hob Smoker meinen Arm, aus dem ebenfalls ein Schlauch heraus schaute, der, das konnte ich sehen, zu einem Tropf führte, welcher mit einer durchsichtigen Flüssigkeit gefüllt war. „Ist das Blut?“, fragte ich Hina und starrte auf meinen Brustkorb. Zögernd nickte sie und zog mich wieder vollständig an, während Smoker die Decke wieder gänzlich auf mir ausbreitete. „Dann habe ich verloren.“, stellte ich nüchtern fest und sah zur Decke. Es scheint wohl so als wäre wirklich viel schief gelaufen und es erklärte auch warum Smoker da war. Vermutlich hatte kaum einer geglaubt, dass ich überlebte. Erschöpft, physisch wie psychisch drehte ich meinen Kopf seitlich, während ich meine Hand an meine Stirn legte und seufzte. „Mina?“, fragte die Taisa und beugte sich wieder zu mir herunter, doch ich antwortete nicht und so sprach sie weiter: „Du bist schwer verletzt und der Grund warum du nichts spürst ist das Morphium. Hörst du? Du bist immer noch nicht über dem Berg und das heißt, dass du dich auf gar keinen Fall zu viel bewegen darfst. Am besten gar nicht, deshalb warst du jetzt auch eine Woche lang im künstlichen Koma gelegen. Wenn du dich widersetzt dann wird man dich erneut sedieren und du weißt das Senghok das tun wird.“. Fragend sah ich sie an. Senghok? Ich musste nicht einmal die Frage stellen da antwortete Smoker auch schon. „Hast du eigentlich irgendwann in deiner Ausbildung aufgepasst?“, murrte er tadelnd und ich sah ihn dafür ein wenig beleidigt an. „Der jeweilige Vorgesetzte trifft in diesem Fall sämtliche Entscheidungen. Praktisch dein Vormund.“, erklärte er, während Hina zustimmend nickte. Wenn meine Stimme nicht schon so angegriffen wäre, dann hätte ich nun lauthals protestiert, doch mir blieb nichts anderes übrig als genervt zu stöhnen. Senghok würde sicherlich wie eine Glucke auf mir und meiner Gesundheit sitzen und vermutlich dürfte ich nicht einmal aufstehen bevor ich wieder vollständig arbeitsfähig war. Damit ich bloß nicht noch zufällig starb. Ärgerlich rieb ich mir über die Schläfen. Es war schon irgendwie beruhigend, dass der Großadmiral sich darum bemühte, dass ich am leben blieb, aber es würde auch nervtötend sein. Außer … „Das hat sich doch jetzt erledigt oder?“, fragte ich vorsichtig und kaum verständlich, doch Smoker hörte es und schüttelte gleich den Kopf. „Bis die Ärzte dich nicht für geheilt erklärt haben wird er über die Behandlung und alles bestimmen. Er muss dafür nicht einmal Befehle erteilen.“, meinte der Junshou fast schon mitleidig. Ich hingegen dachte mir einfach bloß: So ein Mist. Während ich mein Leben mal wieder abgrundtief hasste. Ans Bett gefesselt, immer noch in Lebensgefahr, drei Schläuche in sich, mit seiner Liebe verstritten und ein Leben lang belogen und betrogen worden, von seiner eigenen Familie. Das konnte man ja schon gar nicht mehr übertreffen. Wenn ich ein wenig darüber nachdachte dann hörte sich der Gedanke, so lange zu schlafen bis man wieder Gesund war, gar nicht so schlecht an, besonders da ich spürte wie ich erneut wütend wurde. Mein Großvater hatte mich benutzt! Meinen zwei Freunden entging die Veränderung nicht und sie ahnten schon, dass ich gleich ausflippen würde, weshalb sie beide jeweils eine Hand auf meine Schulter legten und die andere an mein Handgelenk. Schwer atmend ballte ich meine Hände zu Fäusten und versuchte mich irgendwie zurück zu halten, da ich nicht vor hatte zu sterben. Auf gar keinen Fall ich würde erst noch jemanden die Seele aus dem Leib prügeln müssen. „Beruhig dich!“, befahl Smoker streng und ich sah ihn dafür vernichtend an. Mich beruhigen? Hatte er sie noch alle? Ich … ich wusste gar nicht mehr für wenn ich das getan hatte? All das? Ich hatte Hina in Gefahr gebracht, Smoker mehr oder weniger verloren und mein ganzen Leben aufs Spiel gesetzt. Meinen Traum! Wie konnte man mir das nur antun? „Hör auf Mina!“, begann nun auch Hina, da ich unruhig wurde und mich bereits leicht gegen sie stemmte. „Deinen Tod würde Ao Kiji nicht überwinden! Dem Admiral geht es schon schlecht genug. Sei vernünftig und außerdem wäre Hina furchtbar traurig.“. Natürlich wäre Hina das, aber wieso ging es Kuzan so schlecht. „Wieso …?“, setzte ich an, doch ich wurde forsch unterbrochen. „Weil Hina sich schon die ganze Zeit um dich sorgt! Hina hat jede Sekunde hier gesessen und gehofft, dass du überlebst! Hina ist gestorben vor Sorge!“, schrie sie und ich konnte sehen, dass auch sie völlig fertig mit den Nerven war. „Entschuldige.“, flüsterte ich schuldbewusst und jegliche Wut wich aus meinem Körper. Auch wenn ich fragen wollte, was mit meinem Mentor war, so waren doch Hinas glasigen Augen näher an mir und trafen mich auch tief. Am liebsten hätte ich sie in den Arm genommen oder mich an sie gekuschelt, wie früher in der Ausbildung, aber ich wurde immer noch von ihnen fest gehalten und ich sah ein, dass es gut so war. Schließlich war mit meinem Zustand nicht zu spaßen und egal wie wütend ich noch war, ich musste mich zusammenreißen. Noch einmal sah mich Smoker warnend an, doch ich nickte schwach und zeigte ihm damit, dass ich nicht mehr aufstehen würde oder sonst etwas Unvorhergesehenes machen würde. Zufrieden ließ er von mir ab und setzte sich auf einen Stuhl, der neben meinem Bett stand, wo er auch gleich die Arme verschränkte. Etwas zögerlicher folgte Hina seinem Beispiel und setzte sich ebenfalls. Müde schloss ich die Augen und spürte sofort eine Welle der Erschöpfung über mich herfallen, die trotz dass ich gerade eben erst aufgewacht war nicht abwehrend konnte. Noch bevor ich beiden Bescheid sagen konnte, dass ich einfach nur müde war, versank ich in einem tiefen Schlaf. Bei den letzten Malen hatte sich das Erwachen zäh gestaltet und war gefüllt mit dem Schmerz von Enttäuschung und Verrat. Diesmal lag ich zwar wieder auf den Rücken und starrte an die Decke, doch ich wusste gleich was Sache war. Nicht, dass ich mich besser fühlte, eigentlich ging es mir noch mieser, doch ich trug es mit Fassung, so fern man das so bezeichnen kann. Denn mit meiner Verletzung blieb mir nicht viel Auswahl für meine Handlungen, also ertrug ich es mit Würde so gut es ging. Aber am liebsten hätte ich jemanden in der Nähe, der mich umarmt und tröstet. Doch mit einem Blick erkannte ich, dass diesmal niemand da war. Seufzend entfuhr mir ein: „Schade.“. Meine Stimme war besser geworden und mit einem Räuspern war ich sogar wieder fähig laut zu sprechen. „Irgendwas Positives muss mein Leben auch haben.“, meinte ich etwas zynisch zu niemanden. Ich wollte einfach nur etwas sagen und es fühlte sich gut an sich nicht bei jedem Wort darauf zu konzentrieren, dass es auch wirklich aus seinem eigenen Mund kam. Doch es stellte sich etwas ein und man konnte es wohl als den größten Feind der Monkeys bezeichnen: Langweile. Ich war nicht in der Lage etwas gegen meine momentane Situation zu tun, demnach konnte ich nicht zu Ace oder gar zu Garp und wenn ich darüber nachdachte auch nicht zu Kuzan, da mit ihm etwas nicht stimmte. Zumindest kam es mir so vor, da Hina eine leichte Andeutung ihm gegenüber gemacht hatte. Nachdenklich richtete ich mich auf, auch wenn es nicht gut war oder jeder, der das sah mich sofort anfiel, doch das ständige Liegen nervte mich. Seufzend rieb ich mir den Schlaf aus den Augen, dabei spürte ich zum ersten Mal ein Ziepen der Schläuche in meiner Brust. Dabei stellte sich mir unweigerlich die Frage mit wem ich gekämpft hatte, das hatte nämlich Smoker nicht erwähnt und so genau daran erinnerte ich mich auch nicht, nur an die grausamen Worte. Doch wer hatte sie zu mir gesagt? Senghok? Sakazuki? Borsalino? So sehr ich mich auch bemühte, die Erinnerung blieb verschollen. Nur Kopfweh stellte sich ein. Ärgerlich gab ich es schon nach ein paar Minuten auf und starrte vor mich hin. Dass Ace genau gewusst hatte wer er war, schmerzte mich von allen Dingen am meisten. Ich fühlte mich so ausgenutzt von ihm, so dermaßen. Mein Kopf konnte keine Worte für diesen Verrat finden. Kein einziges. Aber auch mein Großvater, der es mir verheimlicht hatte. Ihm machte ich die größten Vorwürfe und mir selbst auch. Wie konnte ich nur all die Jahre so blind sein? Es hätte mir auffallen müssen und dennoch hatte ich es nicht gesehen. Und wenn ich mich daran erinnerte wie verzweifelt ich war, als ich erfuhr das man ihn fest genommen hatte. Wie das Elend selbst war ich in meinem Büro gesessen und um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, hatte Kuma die Bande von Ruffy zerschlagen. Dieser Tag, war der schlimmste in meinem ganzen Leben gewesen, das habe ich damals gedacht. Besonders da Smoker und Hina noch so wütend auf mich gewesen waren, weil ich ihnen so viel vorenthalten habe und doch haben sie mir geholfen. Haben zu mir gestanden und sind mir nicht von der Seite gewichen. Beide hatten ihr Leben in der Marine aufs Spiel gesetzt und vor allem Smoker der mit mir ins Impel Down gegangen war um Ace und Ruffy zu befreien. Mein waghalsiger Plan ging auf, doch den Mann, den ich liebte, wandte sich von mir ab. Ich fühlte mich grauenhaft. Wieder zog sich meine Brust krampfhaft zusammen und bevor ich genau wusste was mit mir geschah rannen einige Tränen über meine Wangen. Es tat so weh! Kein Morphium dieser Welt konnte diesen Schmerz betäuben und keine Umarmung vermochte mich über das hinweg trösten. Das leise Öffnen der Türe ließ mich jedoch schließlich aufsehen und ich versuchte noch schnell die Tränen wegzuwischen, schließlich hatte ich die letzten Tage wohl ein klägliches Bild abgegeben und mich auch nicht wie eine Admirälin verhalten. „Mina.“, tadelte mich meine beste Freundin streng und marschierte schon fast auf mich zu, „Du sollst doch liegen bleiben!“, „Ich weiß …“, seufzte ich und strich mir eine neue Träne von der Wange. An Hinas Blick erkannte ich, dass sie diese sehr wohl gesehen hatte, doch sie schwieg darüber. „Und wieso sitzt du dann?“, fragte sie weiter und ging zum Nachtkästchen, welches neben dem Bett stand. „Weil ich nicht mehr liegen kann; es strengt viel zu sehr an!“, versuchte ich mich heraus zu reden. „Außerdem fällt mir die Decke auf den Kopf!“ „Nun Hina glaubt, dass dir eher etwas durch den Kopf spukt.“, erwiderte sie und öffnete die Türe des kleinen Schrankes. „Auch, aber … sag mal was machst du da?“, fragte ich und beugte mich ein wenig vor, um zu erkennen was sie - in meinen Sachen wohl gemerkt - wühlte. „Etwas suchen. Hina ist es gerade beim Essen wieder eingefallen. Früher hattest du es auch immer in unserem Quartier auf dem Nachtkästchen stehen. Hina kann sich nicht vorstellen, dass du es weggeben hast.“, antwortete die Rosahaarige und zog doch tatsächlich einen alten Stoffhasen heraus. „Ach herrje! Du meinst Ann!“, rief ich erstaunt und musterte den alten Hasen. Er hatte Ruffy gehört, doch das war schon Jahre her. Opa hatte ihn mir einmal nach einer Reise ins Windmühlendorf mitgebracht und gemeint, dass ich die beiden so nicht mehr vermissen würde. Natürlich hatte es nichts gebracht und am liebsten wäre ich sofort zu ihnen zurückgekehrt, doch eine saftige Kopfnuss hatte mir diese Idee schnell ausgetrieben. „Du hast Hina nie erzählt woher er kommt oder warum du an ihm hängst, ganz besonders wieso du ihn jetzt versteckst.“, riss sie mich wieder aus meinen Gedanken, während ich ihr das Stofftier abnahm. Seufzend setzte ich es auf meinen Schoß und strich ihm über die langen, beigen Ohren. „Das ist eine ziemlich einfache Geschichte.“, lächelte ich und sah auf, dabei konnte ich gerade noch zusehen wie sich Hina wieder auf den Stuhl setzte. „Ich hab ihn Ruffy zum Geburtstag geschenkt als er zwei Jahre geworden ist. Von dem Tag an waren die zwei unzertrennlich und ich weiß gar nicht wie oft ich ihn hab waschen müssen weil Ruffy ihn durch das ganze Dorf geschliffen hat, aber dann doch abends mit ihr kuscheln wollte.“, „Ihr?“, „Er hat den Hasen damals Ann getauft und dann hat er ihn mir geschenkt, damit ich ihn nicht so schrecklich vermisse während ich in der Marine bin und Opa hat ihn mir dann mitgebracht.“, schluchzte ich und weinte wieder. Ruffy vermisste ich tatsächlich, aber es erinnerte mich auch wieder an Ace. Ace. Plötzlich sprang Hina auf und salutierte. Fragend sah ich sie zuerst an bevor ich mich von ihr abwandte und zur Tür blickte. Augenblicklich zog sich mein Hals zu einem zornigen Klos zusammen. „Vizedamiral.“, begrüßte die Taisa meinen Großvater, während meine Tränen vor Wut bereits versickert waren. Wie konnte er es wagen hier aufzutauchen? Hier bei mir? Nach allem was er getan hatte! Meine Griff um den Stoffhasen stieg proportional zu dem näher Kommen von meinem Großvater. Irgendwo musste die Wut doch hin und mehr als Ann hatte ich nicht in meinen Händen, obwohl sie das letzte war an dem ich meinen Zorn raus lassen wollte. Er winkte ab, als Hina salutierte und musterte mich eingehend. „Ich hab gehört du bist wieder wach.“, meinte Garp ernst und verschränkte die Arme. „Scheint so.“, antwortete ich zerknirscht und sah ihn giftig an. „Na, na, du solltest dich über meinen Besuch freuen und was weinst du schon wieder?“, fragte er fast schon herausfordernd. „Hab ich dir nicht gesagt, dass ich Schwächlinge hasse?“. Mir gesagt? Jeder Knochen in meinem Leib wusste das, aber diese Art. Er tat so als wäre nichts passiert und es machte mich rasend. Hina setzte schon an, doch ich unterbrach sie schon beim ersten Wort harsch: „Verschwinde.“, war das einzige Wort welches ich für ihn übrig hatte. Doch wie immer überging er mich, nur dass er sich dieses Mal auf mehr als dünnem Eis bewegte. „Sei nicht so unhöflich und zeig mehr Respekt!“, war seine ebenso unfreundliche Antwort. Doch für mich war es genug. Völlig unerwartet für die Zwei sprang ich auf, riss sämtliche Schläuche aus mir heraus und schlug Garp direkt ins Gesicht. Die Wut in mir explodierte förmlich und kompensierte sich in genau diesen einem Schlag mit samt Haki, das ebenso aufflammte. Der Überraschungseffekt zeigte seine Wirkung, da Opa ihn nicht abwehren konnte und nach hinten durch die Türe schoss. Krachend hörte ich noch weitere Mauern bersten, doch ich spürte fast augenblicklich auch meine Schwäche. Schwer atmend senkte ich den Kopf um an mir herab sehen zu können, da ich schon ahnte, dass das keine gute Idee war, auch wenn ich nicht anders konnte. Der weiße Schlafanzug hatte sich bereits größtenteils mit Blut voll gesogen und es bildete sich auch schon eine Lache davon an meinen Füßen. „Mina!“, schrie Hina und rannte gerade noch rechtzeitig zu mir, da ich auch schon nach hinten fiel. Sie fing mich auf und legte mich sachte auf den Boden, während sie meinen Schlafanzug öffnete und davon schon ganz blutige Hände bekam. „Oh Gott! Nein!“, rief sie verzweifelt, während immer mehr Blut heraus sickerte. „Du hättest dich doch nicht bewegen dürfen. Mina? Mina!“. Meine Sicht verschwamm zusehends, aber nicht nur das, sondern auch die Wut und alles andere löste sich auf. „Mina! Bleib da!“, befahl sie mir schon regelrecht, aber so sehr ich es mir wünschte ihm Folge leisten zu können, so scheiterte ich doch daran. Nicht einmal mehr ihre nächsten Worte verstand ich, es waren nur noch dumpfe Laute die an mein Ohr drangen bis selbst diese verschwanden. ~*~*~*~*~*~* „Mh … diese weiße Decke verfolgt mich.“, murmelte ich leise und setzte mich wie gewöhnlich auf. So wie das eben normale Menschen machten. Seufzend ließ ich meinen Blick umher schweifen und erkannte mein Quartier, so wie Ann, auf der ich mehr oder weniger geschlafen hatte. Einem Kuscheltier – also irgendwie war ich aus dem Alter eigentlich schon raus. Es dauerte nicht lange da wurde mir auch schon wieder bewusst was passiert war und ich sah sofort zur Türe, die wieder repariert worden war. Neben der Türe gab es noch etwas anders was mich interessierte, also zog ich etwas an dem Ausschnitt des Schlafanzuges und linste hinein. Entgegen meiner Erwartung war dort kein Verband mehr, nur ein große, rötlich gefärbte Narbe, die von meinem Schlüsselbein quer zum Brustbein verlief. Verheilt? Mein letzter Stand war schwer verletzt auf dem Boden, aber das bedeutete ja das … Senghok. War mein erster Gedanke. Wie Hina erzählt hatte, so hatte man mich vermutlich wieder in ein künstliches Koma gelegt, nur diesmal so lange bis ich vollständig geheilt war. Das erklärte auch mein Quartier, das nun so aussah als wäre das mit dem Impel Down nie passiert. Augenblicklich warf ich die Decke zurück und schwang meine Beine aus dem Bett, da ich nun wieder aufstehen konnte. Ich ließ mir noch einen Moment Zeit bevor ich aufstand, doch mein Taten- wie Wissensdrang war zu groß, als dass ich noch weiter hier sitzen würde. Schnell stand ich auf, wankte kurz und ging dann ins Bad wo ich mir erst mal eine Dusche gönnte. Wer weiß wie lang die letzte her ist. Wie neu geboren, wenn auch mit einem sehr, sehr bitterem Geschmack, trat ich wieder aus dem Bad. Mit ein paar Schritten war ich dann schließlich bei meinem Schrank und es dauerte nicht lange, da trug ich bereits meine Unterwäsche, dicht gefolgt von dem Hemd und der Krawatte, wobei ich mit dieser mal wieder stritt. Der Knoten war selbst nach fünf Jahren noch der blanke Horror. Am seltsamsten war das Gefühl, nach dem der Anzug wieder passgenau saß, das umlegen des Mantels mit der Aufschrift „Seigi“. Der Kontrollblick in den Spiegel endete mit einem schweren Seufzen. Neben furchtbar, ungesund, blass hatte ich auch deutlich an Gewicht verloren und meine Vermutung, dass ich länger außer Gefecht war verhärtete sich langsam. Ein immer wiederkehrender Schwindel, der mich leicht taumeln ließ, zwang mich zwischendurch zum innehalten meiner Handlungen. Es ärgerte mich ein wenig, doch so wirklich verwunderlich war es nicht. Senghok würde jedoch mehr wissen. Entschlossen und mit ernstem Gesicht, jedoch nicht ohne vorher Ann wieder an ihrem Stammplatz auf meinem Nachtkästchen zu setzten, verließ ich mein Quartier und nahm schnurstracks Kurs auf das Büro des Flottenadmirals. Ob er einen Anfall bekam wenn ich schon so schnell – Nein nicht schnell. Paradoxer Gedanke, dass so eine Wunde „schnell“ verheilt. Nun dann gehe ich eben flink in sein Büro, um mich ein wenig zu informieren, denn es gab nicht nur einige offene Fragen sondern viele. Ein paar Soldaten musterten mich fasziniert, aber schon nach dem dritten kam ich mir vor wie im Zoo, sehr zu seinem Pech oder auch Kranich, da ich ihn durch ihr Büro fliegen ließ. Schnell verdrückte ich mich, damit diese mich nicht erkannte, obwohl es nicht viele Optionen bei „fliegenden Soldaten“ gab. Schmunzelnd und sehr amüsiert über das neue Loch in der Wand betrat ich das Vorzimmer, wo ich Mizuki freundlich grüßte. Sie lächelte ebenfalls hoch erfreut und ließ mich sofort durch. Auf das Klopfen verzichtete ich wie gewöhnlich und trat direkt ein. Fast schon so als hätte er mich erwartet saß Senghok an seinem Schreibtisch und trank seinen Tee, während ein leises Glockengeläut mich auf die Ziege aufmerksam machte, die gerade ein Dokument verdrückte. Interessante Müllvernichtung. „Wie ich sehe, bist du wach und lebendig.“, meinte er ruhig und nippte an seinem Tee. „Scheint so.“, antwortete ich im gleichen Tonfall während ich zu ihm ging und mich auf einem Sessel vor seinem Schreibtisch setzte. Ein ungewöhnliche Situation, aber kein unangenehmes Schweigen sondern eher eins, welches ich nicht unterbrechen konnte. Zwar lagen mir einige Fragen auf der Zunge, doch ich wusste nicht genau wie ich sie formulieren sollte ohne das Büro in Schutt und Asche zu legen. Wobei wenn ich mir Senghoks Blick ansah, da wartete er darauf. Vermutlich behielt er deswegen die dampfende Tasse lieber in der Hand. Sicher ist sicher. „Garp ist in der Neuen Welt.“, begann er schließlich und sah mich abwartend an. „Das ist auch besser so!“, schrie ich augenblicklich, sprang auf und schlug mit der Faust auf den Tisch. „Ich prügle ihm die Seele aus dem Leib!“. Ich war noch nie ein Freund von Aggressionen gewesen und nichts ging mir über die Familie, doch mir kam die Galle hoch wenn ich nur daran dachte, was er getan hatte. Dabei fällt mir ein – ich hab Hunger. Damit schien ich jedoch Senghok überhaupt nicht zu beeindrucken, denn er nippte nur gemächlich an seinem Tee und ließ mich vor mich hin schimpfen. Irgendwann unterbrach er mich jedoch, da er wohl meinte, dass ich genug geflucht hatte. Flüche von denen er nicht einmal wusste, dass sie existierten. „Du wirst auch vorerst nicht auf ihn treffen, da er ebenfalls zugestimmt hat, dass ihr euch eine Weile nicht seht. Doch wenn, dann vergiss bitte nicht das Berufsleben und dein Privates zu trennen.“, mahnt er mich fast und ich verstand es voll und ganz, weshalb ich zustimmend nickte. Zufrieden fuhr er fort: „Kapitän Hina erzählte mir bereits, dass ihr einige Gedächtnislücken habt. Sind diese wieder gefüllt?“, „Nein, Sir. Mir fehlt noch einiges. Deswegen bin ich auch hier! Was genau ist passiert und wieso bin ich plötzlich vollständig gesund? Besonders wie viel Zeit ist vergangen?“. Doch anstatt einer Antwort zog er es vor auf ein paar Akten vor ihm zu starren, so als wüsste er nicht welche Worte er nehmen sollte. „Sir? Wieso beantwortet mir niemand diese Frage?“, fragte ich ihn fast schon verzweifelt und ahnte schreckliches. War mein Leben momentan nicht mies genug? Seufzend stellte er die Tasse ab, stand auf und ging zu der Kommode neben dem Schreibtisch. Auf dieser stand eine Teekanne und eine weitere leere Tasse, die er füllte. Als er zurück kehrte reichte er mir das dampfende Porzellan. „Mina, das ist es eben. Niemand weiß, wie man es dir sagen soll, weil alle wissen wie sehr du an ihm hängst und glaub mir, er macht sich große Vorwürfe.“, fing er an und setzte sich wieder, dabei griff er hinter einen Aktenstapel und holte einen Keks hervor. Steht da etwas ein Keksteller? Ich will auch einen. Zwar war der Moment nicht passend, doch ich will diesen Keks - jetzt. Fast schon hypnotisierend starrte ich auf den Keks, den Senghok in weiser Voraussicht verdrückte. Kekse~ Gib mir einen Keks. „Nein.“, war seine schlichte Antwort und ich starrte ihn dafür böse an. Ich habe Hunger und will etwas zu essen, aber auch Antworten, doch das passte nicht unter einen Hut. „Dann reden Sie schnell!“, murrte ich und starrte den Aktenstapel oder eher den Teller dahinter an. „Mina.“, mahnte er und ich riss mich von dem Keksgedanken los. „Das hier ist ernst.“, „Sir ich weiß nicht wie lange ich nichts mehr gegessen habe. Doch ich bin furchtbar frustriert von allem was gerade passiert ist, aber auch genervt weil mir vieles verschwiegen wird und ich habe Hunger! Geben sie mir jetzt einen Keks sonst krieg ich noch Unterzucker!“, murrte ich wohl wissend, dass ich mich weit aus dem Fenster lehnte, doch ich war einfach so auf das Essen fixiert. So lange man es nicht sah oder nicht wusste, dass es da war konnte man damit leben, dass man Hunger hatte, doch es praktisch vor der Nase stehen zu haben machte einen wahnsinnig. Besonders mich. Ich will diesen Keks! „So schnell bekommt niemand Unterzucker!“, „Soll ich mich auf den Boden werfen?“, „Dann nimm dir einen!“, murrt er genervt und stellte den Teller vor mich. Kekse! Schnell schob ich mir welche in den Mund und nur ein bisschen Restanstand bewarte den Teller davor ganz verschlungen zu werden. „Danke.“, murmelte ich zwischen zwei Bissen. Seufzend winkte er ab und wartete bis ich fertig war. Zwar war ich nicht mal annähernd satt, doch der Zucker beruhigte mein Gemüt und die angeschlagenen Nerven. „Du warst zuerst eine Woche in einem künstlichen Koma gelegen, danach hattest du drei Tage in denen du immer wieder aufgewacht bist und schließlich beinahe wieder gestorben wärst. Darauf hin habe ich dich bis zur vollständigen Genesung in ein Koma legen lassen und das ist jetzt sechs Wochen her.“, erzählte er und musterte mich. Beinahe hätte ich mich an einem Krümel verschluckt und wäre in seinem Büro erstickt, doch ich riss mich zusammen. „Sechs Wochen?“, wiederholte ich nach dem ich den Keks herunter geschluckt hatte. Zustimmend nickte er und nahm einen Schluck aus dem Tee. „Ja und mir war es zu gefährlich, dich früher aufwachen zu lassen, da dein Ausbruch einmal wieder bewiesen hat wie unkontrollierbar du bist.“ Da hatte er Recht und mir tat es Leid. Alle hatten sich große Mühe gegeben damit ich wieder auf die Beine kam und ich hatte mal wieder alles ignoriert. „Entschuldigen Sie, ich … ich war viel zu wütend, als dass ich mich hätte beherrschen können.“, „Das ist vorbei, also lass uns darüber nicht mehr reden.“, antwortete er nur. „Was deine andere Frage betrifft so muss ich dir leider mitteilen, dass die Wunde aus einem Kampf mit Ao kiji stammt.“. Er hatte sich also entschieden es kurz zu machen, da es keine Worte gab, die so etwas verschönern konnten. „Was?“, hauchte ich entsetzt, während mir die Teetasse aus der Hand glitt, aus der ich gerade trinken wollte. „Er?“ Wie paralysiert sah ich Senghok weiter an und bekam nicht einmal mit, wie das weiße Porzellan auf dem Boden aufschlug und zerbrach. Die heiße Flüssigkeit spritze über den weißen Boden, doch ich ignorierte es und konzentrierte mich nur auf die eben gesagten Worte, die wie ein Echo in meinem Kopf widerhallten. „Niemand weiß genau was passiert ist, der Kampfplatz war mit einer riesigen Eiswand abgeschirmt und bevor jemand eingreifen konnte war es passiert. Ao Kiji selbst spricht nicht über diesen Vorfall, mal abgesehen davon, dass er kaum noch redet.“, fuhr Senghok fort und ignorierte den Vorfall mit seinem Inventar einfach. „Niemand weiß was passiert ist und warum. Aber da du es auch nicht weißt ist Ao Kiji der einzige und der jenige der …“, die Stimme des Flottenadmirals brach ab, während dieser auf seine Tasse starrte. War Senghok etwa besorgt? Ging es Kuzan so schlecht? Ich konnte nicht behaupten, dass es mir gut ging, aber es passte zu mir momentan. Es gab nichts was gut ging. Wieso also sollte mir ein langwieriger Freund und Mentor noch bleiben? Das ist doch … unglaublich schmerzhaft und Ironie des Schicksals. „Vielleicht ist es besser so.“, „Besser? Inwiefern?“, fragte Senghok nach und musterte mich. „Wenn ich wüsste um was es ging, dann würde es mir vermutlich noch schlechter gehen, obwohl mir das schon genügt.“, seufzte ich und riss mich gerade schwer zusammen um nicht in Tränen auszubrechen. Nicht vor dem Großadmiral! Auf gar keinen Fall! Mein Ego würde das nicht überleben. Seine Antwort auf diese Worte waren ein einfaches Schweigen und so stand ich auf um die Scherben auf dem Boden zusammen zu sammeln. Dabei erinnerten sie mich stark an mein Leben, das ebenso in Scherben lag. Ohne mir diesmal den ganzen Finger aufzuschneiden landeten sie alle in meiner Handfläche, bevor ich sie wegwarf. Ich wollte schon nach einem Tuch fragen, doch der Admiral unterbrach mich. „Lass es gut sein. Mizuki wird sich nachher darum kümmern. Es gibt noch etwas anderes was du wissen solltest.“, „Etwas anderes? Ich … ich bin …“, schwer schluckte ich den Klos hinunter. „Ich würde lieber so schnell wie möglich mit Ao Kiji reden, bevor ich irgendetwas anderes schockierendes höre.“, bat ich ihn. „Das wird nicht möglich sein. Ao Kiji befindet sich auf Lumina Island.“, zerschmetterte er mit gesenkter Stimme mein Vorhaben. Lumina Island. Die Worte waren ebenso ein Schlag wie die Nachricht davor. Die Insel war eine Admiralsbasis der Neuen Welt und dort hatte sich auch Sakazuki größtenteils aufgehalten, doch anscheinend war er abgelöst worden. „Dauerhaft.“, fügte Senghok noch hinzu. „Dauerhaft? Das ist doch nicht Ihr Ernst!“, rief ich empört, fast schon verzweifelt. Wie sollte ich das dann mit ihm klären? „Ist es aber und er wird so schnell auch nicht zurückkehren, zumindest konnte ich das seinen Worten entnehmen.“, „Aber … aber ich muss das mit ihm regeln.“, „Dann musst du nach Lumina.“, kam es ruhig von ihm. Verwirrt sah ich ihn an und konnte kaum glauben was er da sagte. Er erlaubte einem Admiral das Hauptquartier zu verlassen und das bei meiner Vorgeschichte und nicht für meine Arbeit. Anscheinend muss mein Gesichtsaudruck sehr belustigend sein, da Senghoks Mundwinkel sich ein wenig anhoben. „Ich sagte noch, dass es noch etwas gibt und glaub mir, es gefällt mir rein gar nicht. Aber gegen gewisse Vorschriften kann selbst ich nichts machen.“, fuhr er fort, trank die Tasse aus und stellte sie auf den Tisch. Gemächlich öffnete er eine Schublade und holte einen Bericht hervor. „Das sind deine Unterlagen was die ärztliche Behandlungen angeht.“, erklärte Senghok und öffnete sie. „Als ich davon erfahren habe war ich restlos davon überzeugt, dass du und deine Familie mich noch vorzeitig ins Grab bringen wollte, denn dein kleiner Bruder ist äußerst lebendig in der Neuen Welt.“ „Ruffy geht’s gut. Das freut mich.“, seufzte ich tatsächlich erleichtert und wäre fast an den Folgen von Senghoks Blick gestorben. „Ähm äh … also eigentlich ist das schlecht. Ich meine, Piraten …“, versuchte ich mich noch heraus zu reden, aber der Großadmiral schüttelte bereits den Kopf und blätterte immer noch durch die Akte. „Hier ist es.“, kam es schließlich von ihm. „Am besten überzeugst du dich selbst und liest es dir einfach durch.“. Damit reichte er mir das Blatt, welches er ausheftete und reichte es mir. Ein erneut schlechtes Gefühl beschlich mich, doch sein Blick war mehr amüsiert als alles andere, also konnte es nicht schlimm sein. Seufzend nahm ich es in die Hand und las es mir durch, nur um darauf schreiend auf zu springen. „WAS?“, schrie ich quer durch das Büro und warf durch meinen Schwung auch noch den Sessel um. „Das muss ein Irrtum sein! Absolut! Ich mein …“, stockte ich und rechnete zurück. Augenblicklich wurde ich rot wie eine Tomate. „Das kann hinkommen.“ „Die Pressemitteilung gibst du selbst raus. Ich kann es nicht fassen!?“ „Sind sich die Ärzte auch sicher?“, fragte ich vorsichtshalber nach. „Sind sie. Ich habe es dreimal testen lassen.“. Verdammt. „Sir. Ich glaube, das muss ein Fluch sein.“, meinte ich und sah ihn fast verzweifelt an. „Das kann durchaus sein, aber DAS badest du vollkommen alleine aus. Es reicht ja schon wenn du mindestens sieben Monate vom Dienst freigestellt bist.“, murrte er missgelaunt, dabei konnte ich nicht sagen ob es ernst gemeint war. „Was soll ich denn mit einem Kind?“, fragte ich immer noch schockiert und ignorierte ihn. „Das was man mit ihnen eben macht. Einen Namen geben, sich darum kümmern und es aufziehen.“, antwortete er und beobachtete mich dabei misstrauisch. Vermutlich nahm er an, dass ich gleich aus den Schuhen kippen würde und ehrlich gesagt, war ich sehr nahe dran. Ich musste mein Leben neu ordnen und da konnte ich so etwas gar nicht gebrauchen. Obwohl nun hatte ich die Zeit dazu, besonders da ich von Dienst frei gestellt war. „Das … ich bin schwanger.“, hauchte ich immer noch entsetzt und wurde noch in dem Büro ohnmächtig. Für einen Tag war all das viel zu viel für mich und so war es auch nicht verwunderlich. Nicht einmal für Senghok, der auf dem Sofa gegenüber saß und mir zusah wie ich das Bewusstsein wieder erlangte. „Au …“, stöhnte ich und rieb mir den Hinterkopf, während ich mich aufrichtete. Meine Unterlage stellte sich als ungewöhnlich weich heraus und letztendlich als ein Sofa. Der Großadmiral hatte anscheinend erbarmen mit mir gehabt. „Mich würde interessieren, wer der Vater ist?“, fing er an als ich meine Hand vom Hinterkopf nahm. Der Vater – Oh Gott! Das war Smoker! „Ich hoffe kein Schwerverbrecher.“. Daraufhin starrte ich ihn entsetzt an. „Und auch kein Mitglied der Marine!“, fügte er sofort hinzu. „Ich ziehe es vor zu schweigen, Sir. Zur Sicherheit des Vaters.“, antwortete ich und legte unbewusst eine Hand auf meinen Bauch. Ärgerlich starrte er mich an und hoffte auf eine Antwort, doch ich schwieg verbissen. „Jemand aus der Marine?“, fragte Senghok schließlich und ich nickte sachte, damit er wenigstens etwas beruhigt schlafen konnte. Auch wenn er aussah als hätte er in eine saure Zitrone gebissen. „Dann ist alles gesagt. Du bist freigestellt und kannst tun und lassen was dir beliebt, aber übertreib es nicht!“, beendete er die Unterhaltung streng. „Ich streng mich an, Sir!“, lächelte ich schief, stand auf und verbeugte mich höflich vor ihm. Danach verließ ich sein Büro mit der Hand auf dem Bauch. Ich war mir nicht ganz sicher, was ich empfinden sollte. Freude? Ja über das Kind freute ich mich seltsamerweise, auch wenn es sich einen unpassenden Zeitpunkt ausgesucht hatte. „Ein Kind.“, flüsterte ich leise und blieb mitten im Korridor stehen. Ich und Mutter? Ganz neu war der Gedanke nicht, doch dieses Mal erfüllte er mich nicht nur mit Freude sondern auch Stolz. Mein Kind und das von Smoker. Smoker. Was er dazu sagen würde und was war überhaupt mit uns? Seufzend riss mich der Gedanke wieder zurück in die harte Realität und diese war leider nicht mit rosa Farben überzogen. Ich hatte mich mit ihm geschritten und noch mit so vielen anderen. Seufzend ging ich weiter und beschloss erst einmal in der Kantine zu essen bevor ich mich Hina, Smoker und Kuzan widmete. Ace und Opa standen auch noch auf meiner Liste, doch die Gespräche würden nicht ganz so freundlich ablaufen. Schnell schlang ich das Essen herunter, ignorierte die Blicke auf mir und eilte zu Hina, die – Gott sei Dank – in ihrem Büro saß und Akten durchwühlte. „Hina!“, rief ich außer Atem und sie sah sofort auf. „Mina.“, lächelte sie, stand auf und umarmte mich so gleich. „Du bist wieder wach und gesund! Hina ist wirklich froh!“. „Das bin ich!“, antwortete ich und erwiderte die Umarmung ebenso glücklich. „Hina musste ein wenig arbeiten, da sie schon einiges versäumt hat, aber Hina hätte dich spätestens heute Abend wieder besucht!“, entschuldigte sie sich schon fast und ich winkte lächelnd ab. „Ach jetzt bin ich ja wach und besuche dich!“. „Da hast Mina recht und bevor du Smoker suchst, er ist bereits in der Neuen Welt.“, erklärte sie mir und führte mich zu einem Stuhl vor ihrem Schreibtisch da ihr als Taisa noch ein paar Annehmlichkeiten fehlten so wie zum Beispiel eine Sitzecke. „Schon weg?“, hakte ich nach und mein Enthusiasmus, was das Kind an ging wurde ein wenig gebremst. „Ja, bereits seit drei Wochen.“, bestätigte sie es mir, während ich mich setzte. „Hm, das ist schlecht ich hätte ihm da noch etwas Wichtiges sagen müssen.“, „Du meinst ein „Tut mir Leid“. Hina weiß nicht, ob das genügt. Smoker hat sich zwar geweigert darüber zu reden, doch er ist nur so lange geblieben bis du außer Lebensgefahr warst.“, antwortete sie nachdenklich und strich sich ein paar Strähnen aus dem Gesicht. „Wo wir schon dabei sind. Mir tut es wirklich Leid, Hina. Dass ich dich so mit hinein gezogen haben war unbedacht, ja ich würde sagen überstürzt und kopflos.“, entschuldigte ich mich bei ihr und interessierte mich plötzlich stark für meine Hände, welche auf dem Schoß ruhten. Ein paar Sekunden schwieg Hina und ich sah erst auf als sie zu reden begann. „Hina ist froh, dass du einsichtig bist und nimmt die Entschuldigung an, aber versprich Hina so etwas nicht mehr zu tun.“, bat sie mich ruhig, aber ernsthaft. „Das werde ich. Versprochen.“, lächelte ich sanft und war sehr froh, dass sie mir verzieh. „Aber...“, begann sie und ich ahnte schlimmes. „Hina und Mina müssen da noch etwas nach holen.“, ihr ernster Blick verwandelte sich in ein Grinsen und ich wusste ganz genau was sie meinte. Exzessiver Alkoholmissbrauch, Weibergetratsche doch – „Nun, das müssen wir verschieben, weil … nun ich habe es gerade eben selbst erfahren.“, lehnte ich ab und ihre Stirn zog sich besorgt in Falten. „Ich bin schwanger und verzweifelt. Alkohol würde mir in jeder Hinsicht nur Schaden.“, „Schwanger?“, wiederholte sie entsetzt. „Ja, Senghok hat es mir gerade mehr oder weniger gesagt.“, seufzte ich und wäre am liebsten im Boden verschwunden. Meine Güte, wie konnte jemand in meinem Alter zufällig schwanger werden! Da hatte ich nach langer Zeit mal wieder Spaß mit Smoker gehabt und dann das. Es war – Nein, es ist definitiv ein Fluch. „Ein Kind?“, verwirrt sah sie auf meinem Bauch. „Von … von wem?". „Na von Smoker, wem denn sonst!? Es sind jetzt acht Wochen her.“, „Smoker? Hina ist entsetzt.“, hauchte sie und sah mir dabei immer noch nicht ins Gesicht. „Ich auch.“, seufzte ich und stütze meinen Kopf auf die Arme. „Es ist alles schief gelaufen und das auch noch für nichts. Nein, nicht ganz. Ruffy geht es gut, aber der Grund für den ich es eigentlich tun wollte, er … er ist nichtig.“, „Hina hat davon gehört und ich sehr betrübt, dass man Mina so verletzt hat.“, „Mich? Oh, Hina, ich habe euch in Gefahr gebracht! Smoker und dich, dabei kann ich dir gar nicht sagen, wie leid es mir tut und vermutlich habe ich mich deswegen mit Kuzan gestritten und dann … dann ist das hier passiert.“, sprach ich mit fast schon erdrückender Stimme, da der Klos in meinem Hals mir die Luft abschnürte und legte eine Hand auf meine Brust. „Hina ist der Meinung, dass du in die neue Welt solltest um mit Smoker zu reden, aber auch mit Admiral Ao Kiji und am wichtigsten - rede mit der Feuerfaust.“, „Mit Ace? Ich bin so enttäuscht von ihm.“, „Aber es wird dich nur weiter belasten und Hina hätte gerne wieder ihre Mina zurück.“, kam es schließlich von ihr. „Hina würde Mina gerne wieder Lächeln sehen und nicht so wie ein Häufchen Elend.“, „So schlimm sehe ich gar nicht aus.“, protestierte ich, doch ihr Blick genügte mir, damit ich einsah, dass ich so war. „In die Neue Welt also.“, seufzte ich und sah aus dem Fenster. „Genau.“, bestätigte sie. „Hina wird dir folgen sobald sie kann, doch vorher – nimm das!“. Fragend wand ich mich ihr wieder zu und nahm ihr die Akte ab, welche sie mir entgegen streckte. „Was ist das?“, „Die letzten Aufenthaltsorte der Strohhutbande und sie stammen alle von Smoker. Er ist ihnen also dicht auf den Fersen. Finde ihn, dann findest du auch Ruffy.“, erklärte sie mir und ich nickte verstehend. „Was würde ich nur ohne dich machen, Hina?“, „Keine Admirälin sein.“, antwortete sie und steckte sich eine Zigarette an. Lächelnd stand ich auf und ging zur Türe. „Wir sehen uns dann wieder.“ „Das tun wir und Hina freut sich auf das Kind.“, grinste sie breit und ich dachte dabei prompt an schlaflose Nächte. Der Gedanke gefiel mir gar nicht, doch ich verließ genau so das Büro. Gemächlich ging ich durch die Flure des Hauptquartiers direkt in mein Büro, welches vermutlich schon verstaubt war. Ohne jegliches Klopfen betrat ich das Vorzimmer, welches voll von Akten war, die Ayame zu ordnen versuchte. „Gin Tora ist nicht zu sprechen!“, rief sie hinter einem Stapel hervor und sah noch nicht einmal auf. „Das möchte ich auch gar nicht.“, grinste ich, während sie mit der Brille auf dem Kopf aufsah, als sie meine Stimme hörte. „Mina!“, rief sie und sprang auf, dabei rannte sie mich auch gleich um und erdrückte mich fast. „Ayame!“, lachte ich und erwiderte sie. „Dir geht es gut! Ich bin ja so erleichtert!“, lächelte sie und führte mich auch gleich in mein Büro. „Setzt dich, ich mach dir einen Tee!“ Augenblicklich verschwand sie wieder und ich ging zu meinem Schreibtisch. Dort legte ich die Akte ab und setzte mich. Ist schon eine Weile her seit ich an diesem gesessen habe und umso mehr freute ich mich, natürlich neben dem Kind und dem Scherbenhaufen. Keine fünf Minuten später stand eine dampfende Tasse Früchtetee vor mir und eine Ayame, die mich förmlich anstrahlte. „Schon gut, schon gut!“, lächelte ich beschwichtigend und deutete auf den Stuhl vor mir, auf welchen sie sich auch gleich setzte. „Wie geht es dir?“, fragte sie und nahm ihre Brille ab. „Es ging mir schon besser und dir? Ist etwas passiert in meiner Abwesenheit?“, „Nicht viel.“, grinste sie. „Nur ein missgelaunter Sakazuki der viel Büroarbeit bekommen hat, aber das ist ja vorbei.“, „Nun nicht ganz.“, widersprach ich ihr. „Ich bin vom Dienst befreit und das mindestens die nächsten sieben Monate noch.“. „Was? Sieben Monate? Was soll ich den in der Zeit ganz allein?“, fragte sie und empörte sich dabei auch. „Urlaub!“, lachte ich. „Das hast du dir doch schon so lange gewünscht. Hier ist deine Gelegenheit.“, „Oh, daran habe ich noch gar nicht gedacht.“, räumte sie ehrlich ein. „Und was machst du?“, „Ich? Ich gehe in die Neue Welt um dort noch ein paar Dinge zu regeln.“, erklärte ich ihr und nippte am Tee. „Ah ja, ich hörte da so einiges.“, war ihre Antwort drauf. „Lass deswegen bitte ein Schiff klarmachen, das mich zur Redline bringt und eines, mit dem ich dann durch die neue Welt segeln kann. Am Besten eine erfahrene Crew. Ich will nicht schon wieder Leute einlernen.“, zwinkerte ich und sie wusste, dass es da ganz bestimmte Leute gab, die dich dann auf dem Schiff haben wollten. Beginnend mit Minato, dem alten Schiffsarzt. „Natürlich, das werde ich. Brauchst du sonst noch etwas?“, fragte sie und stand wieder auf, bereit, ihre Arbeit zu erledigen. „Ja, einen Eternal Port aus dem Navigationsarchiv nach Lumina Island.“, fügte ich noch hinzu, während ich die Akte meines Bruders öffnete. „Sehr wohl, Gin Tora.“, lächelte Ayame und zog sich zurück. „Danke.“, hauchte ich leise und ziemlich froh über ihre Unterstützung. Schon beim Aufschlagen der ersten Seite grinste mir Ruffy frech entgegen und ich freute mich auf ganzer Linie auf die nächste Begegnung mit ihm und diesmal seiner Crew, die Dank Hina ebenfalls wieder frei war. Sein Kopfgeld war inzwischen auf 500 Millionen Berry gestiegen, eine gerechtfertigte Summe, wenn man bedachte, dass er aus dem Impel Down ausgebrochen war, auch wenn ich ihm dabei geholfen hatte. Wenn ich so über mein Handeln nachdachte dann lag ich mit mir selbst im Zwiespalt, etwas wozu die plötzliche Veränderung meiner Familie beigetragen hatte. Es belastete mich sehr, dass ich so vielen Menschen, die mir etwas bedeuteten, wehgetan hatte, besonders Smoker und Kuzan trafen mich hart. Um Letzteren konnte ich noch nicht einmal richtig trauern, da ich noch keine Zeit hatte, mich zu sammeln. Vieles war heute Schlag auf Schlag gekommen und ohne Pause hat ein Schock den nächsten gejagt, dabei sehnte ich mich bei weitem nach einem ruhigerem Leben. Etwas, das wohl mit der Geburt des Kindes enden würde, aber davor konnte ich die Zeit noch nutzen und das würde ich auch. Seufzend stand ich auf und ging zum Fenster, um hinab in den Hafen zu sehen. Für einige Augenblicke hatte ich mit diesem Anblick schon abgeschlossen, doch die Soldaten zu sehen, die wie Ameisen ihre Arbeit erledigten, war für eine Admirälin wie mich das Größte. „So viel zu meinen Ausschweifungen. Ab jetzt bist du Vollzeitadmirälin, Gin Tora. Hörst du? Nur noch ein Besuch bei Ruffy, dann sind wir Feinde und wenn er Piratenkönig ist, werde ich ihn fangen.“, sprach ich leise zu mir selbst und strich dabei mit einer Hand über meinen Bauch. Verträumt hing ich meinen Gedanken nach, starrte aus dem Fenster und versuchte dabei nicht an Ace oder Opa zu denken. Das Kind sollte nicht schon im Bauch mit einer so wütenden Mama konfrontiert werden, deshalb würde ich das in Ruhe mit ihnen klären. Obwohl ich mir das mit dem „Seele aus dem Leib prügeln“ noch einmal schwer überlegte, da Garp es in meinen Augen immer noch verdient hatte. Sehr sogar. „Gin Tora?“, fragte Ayames Stimme und ich drehte mich um. „Ja?“ „Morgen früh wird die „Flying Charon“ zur Redline aufbrechen, während die Odyssee euch durch die Neue Welt begleiten wird. Der Eternal Port von Lumina Island wird bereits zur Charon gebracht.“ „Sehr gut, Ayame.“, lobte ich sie. „Du kannst mit deinem Urlaub jetzt schon anfangen, wenn du willst, denn ich werde heute nichts mehr machen.“ „Danke und viel Glück Mina.“, antwortete sie. Damit drehte Ayame sich um und verließ mein Büro, dicht gefolgt von mir. In meinem Quartier angekommen überlegte ich eine Weile was ich noch machen sollte, doch der Tag neigte sich bereits dem Ende zu, so beschloss ich mich wieder hinzulegen. Erschöpft war ich schon seit dem Gespräch mit Senghok und bevor ich morgen mein Schiff verpasste legte ich mich lieber zeitig hin. Außerdem musste ich noch etwas begutachten und ich hatte es schlecht bei Hina machen können oder gar Senghok. Neugierig zog ich mein Hemd hoch und sah auf meinen Bauch, der unverändert schien. „Ich werde jetzt dick.“, jammerte ich diesen an und piekste mit dem Finger gegen den Bauch. „Und watscheln wie eine Ente.“ „Tritt ja nicht so viel!“, warnte ich das Kind. „Ich verspreche auch, dass ich versuchen werde uns zwei nicht umzubringen.“. Denn wenn das Kind eines schon hatte, dann viel durch gemacht. Es wunderte mich auch, dass ich es noch nicht verloren hatte, aber es machte mich auch stolz und ich wusste, dass es jetzt schon stark war, auch wenn es mich noch nicht treten konnte. Gähnend legte ich mich auf mein Bett, direkt neben Ann und wand meinen Blick von dem noch flachen Bauch nicht ab. „Ein Baby.“, grinste ich und überlegte dabei welche Augen es wohl haben würde. „Ich bin schon furchtbar aufgeregt!“ ~*~*~*~*~*~* Dieses Kapitel war für Kapitel 21: Der Sonne entgegen ------------------------------ Yeah~ Kuzan ist wieder Back in the House. XD Nach einem halben Jahr gehts endlich weiter! @Aimis-Kaetzchen_AILY: Dankööö~ *schokokuchen ess* Uiii~ ein Mina-Kätzchen wie niedlich! *-* Also dieses Kapitel kommt das Kind noch nicht. Auch wenn es das letzte werden sollte, wurde es zu lang und ich hab es geteilt, deswegen musst du dich noch etwas gedulden, aber wohl nicht lange da das nächste auch schon fast fertig ist. xD“ @fahnm: Ja ich war auch gespannt bis es geschrieben hab und dachte „Hoppla~ so viele Emotionen“. Mal sehen was meine Beta für eine Kritik im nächsten Kapitel darüber schreibt. *angst hat* @Steffiw: Vielen Dank! Jetzt hab ich nur noch die Präsentation meiner Facharbeit im Juli und dann bin ich fertig! *seufz* Also falls du deine noch nicht hast wünsch ich dir viel, viel Glück! *daumen drück* @Elionne: Puh da hab ich ja noch mal Glück gehabt! *schweiß von der Stirn wisch* Ach, es war so schlimm wie ich es mir vorgestellt habe und vor allem: Das nennt man Musik? Ich kenn ja inzwischen viele Opern, aber das war einfach nur Lärm. Eine grauenhafte Projektarbeit. Glücklicherweise ist es jetzt vorbei! :D @Dat_Z: Also Februar ist jetzt auch schon vorbei! *auf dein nächstes Kapitel wart* xD Na sauer ist sie auf jeden Fall, aber das siehst du in dem Kapitel schon und im nächsten! ^^ Das ist nicht ganz Smokers Reaktion, aber in diesem Kapitel hat er auch noch keine Zeit für eine richtige Reaktion. o.O Den Zaunpfahl hab ich gelesen, aber lass mir doch mal Zeit hier um das zu schreiben. Corby ist in dem Kapitel mit von der Partie genau so wie Helmeppo~ Keine Sorge. Hab das Schiff extra so genannt~ ^^ Also mein Band im Fuß ist ab, kann man nix mehr machen, war wohl Pech. Die Hand, na ja das ging voll schief. Er musste tiefer schneiden, ich konnte drei Wochen lang meine Finger(!) nicht bewegen und dann hat sich die Hand versteift. War ganz toll bei der Physiotherapeutin. Ich dachte echt die reißt mir das Gelenk ab und verdammt tut das WEH! Q_Q *muss immer noch zu ihr gehen* 180 Kinder? Selbst Mina würde sich da erhängen und ich war echt kurz davor mit an der Traverse aufzuhängen. X_X @kitkat_ninja:] Dankeschön~ *-* Über solche Lobs freu ich mich besonders! Ich würde sagen jetzt! :D Hat doch eigentlich gar nicht so lang gedauert, oder? Wichtige Anmerkung: Zu den Lock Port habe ich etwas zu sagen. Auf den Hinweis von Narbeleth schreibe ich das. Es ist so das ein Lock Port sich am Anfang der Grandline für eine von sieben möglichen Wegen entscheidet und diesen folgt, er kann aus dieser „Linie“ nicht ausbrechen. So denke ich geht es in der Neuen Welt weiter, also wieder 7 Lock Port Linien. Auf einer Stelle im Kapitel werdet ihr stoßen in dem es heißt das Ruffy plötzlich den Kurs wechselt und aus der „Linie“ ausbricht um in eine andere zu gelangen. Etwas das nur möglich ist mit einem Eternal Port, wenn man mit dem Eternal Port die nächste Insel also erreicht ladet sich dort der Lock Port auf und zeigt dann auf die nächste Insel in der „Linie“. Ich hoffe ihr hab das verstanden, wenn nicht, dann einfach mir schreiben. Mein Dank geht wie jedes Kapitel an meine lieben Betas (die Hüterin der Story auf Animexx.de) und Narbeleth (die Bewacherin der Story auf FF.de). Vlg Kuza(n) PS: hat ein Bild von Mina gemalt! *schleichwerbung* :D *sie dafür ganz doll knuddl* ~*~*~*~*~*~*~* Ein Wunsch hält Dir die Leiter Öffnet Türen, Wünsche bewegen und berühren Reich mir Wasser Zeig mir Sonne Schenk mir noch Vertrauen Gib mir Hoffnung Leih mir etwas Liebe um darauf zu bauen Das wär wirklich große Kunst Oder bleibt es nur ein Wunsch PUR – Wünsche ~*~*~*~*~*~*~* Gegenwart 21. Der Sonne entgegen Ein wenig unsanft wurde ich am nächsten Morgen geweckt. Eigentlich war es nicht schlimm, da nur jemand meinen Namen rief und mich an der Schulter rüttelte, doch es störte mich schon, das man mich weckte. „Was?“, knurrte ich irgendwann bedrohlich da dieses penetrante Etwas einfach nicht verschwinden wollte. „Ma’am. Die Flying Charon ist bereit zum Auslaufen und … verzeihen Sie, aber es warten alle nur noch auf … nun …“, stammelte die Stimme und versuchte mir zu erklären, dass ich verschlafen hatte. „Komm zum Punkt und zieh dir den Stock aus dem Hintern.“, antwortete ich nur schroff und müde. Auch wenn meine Augen noch geschlossen waren, so war ich mir todsicher, dass das Gesicht des Soldaten gerade eine peinlich rote Färbung annahm und er selbst salutierte. Letzteres konnte ich sogar tatsächlich anhand seiner Fußbewegung hören. „Natürlich Ma’am! Sie sind spät dran.“, rückte die Stimme endlich heraus und sagte mir genau das, was ich bereits wusste. Seufzend öffnete ich meine Augen und richtete mich auf. Es dauerte ein paar Minuten bis ich mich an das Licht der Mittagssonne gewöhnte und noch ein paar, bis ich meinen Aufwecker ansah. Ich brauchte noch mindestens zwei Minuten, um zu erkennen, dass es sich um Corby handelte und noch mal 10, bis ich endlich noch total verschlafen aus meinem Quartier stapfte. Es war ganz praktisch, dass ich gestern noch in meiner Kleidung auf dem Bett eingeschlafen war, so brauchte ich nichts weiter als die morgendlichen Katzenwäsche zu erledigen. „Puh – wie spät ist es denn eigentlich?“, fragte ich gähnend Corby, der rechts von mir ging und links stand Blondie - seinen eigentlichen Namen hatte ich mal wieder vergessen. „Und was macht ihr hier eigentlich noch?“, fügte ich sofort hinzu und sah ihn nun tatsächlich an. „Nun … Ma’am … ich weiß nicht, wie ich’s sagen soll.“ „Versuch es mal mit Worten, Stock-im-Hintern.“ „Wie bitte?“ „Du sollst mir sagen, was du hier zu suchen hast!“ „Natürlich!“, rief er prompt und salutierte. Genervt drehte ich mich um und sah ihm dabei zu. „Echt – der Stock ist anstrengend.“, war mein einziger Kommentar dazu. „Gin Tora wir sind auf Geheiß von Vizeadmiral Garp hier geblieben.“, erklärte Blondie mit einem leichten Zittern in der Stimme. Es war mir ein Rätsel, vor wem oder was er sich fürchtete. Etwa vor mir? Das war dann natürlich berechtigt, da würde ich mich auch fürchten. „Hab ich das richtig verstanden, Goldlöckchen? Ich hab dich und Stock-im-Hintern jetzt an der Backe kleben?“, wiederholte ich seine Worte und ging weiter, da Corby endlich aufgeholt hatte - nur, um im nächsten Moment auch wieder zu stoppen. „Hm, ich hab was vergessen.“, murmelte ich und ignorierte die Antwort des Blonden ziemlich gut. Schnell machte ich auf dem Absatz kehrt und ging in mein Quartier zurück, wo ich mir einen weißen Rucksack mit Marinesymbol schnappte und dort Alltagskleidung hinein stopfte. Auch wenn ich den Admiralsmantel liebte, so würden mir meine Hosen nicht mehr allzu lange passen. Die Schwangerschaft war ja jetzt schon anstrengend und so packte ich auch noch Ann in die Tasche ein. Nicht, um sie etwa Ruffy zurückzugeben, um das erste Kuscheltier meines Kindes zu werden, sollte die Reise länger andauern als geplant. Ich war nicht sonderlich erpicht darauf, mein Kind auf hoher See zu bekommen - oder bei Ruffy, sollte es so lange dauern, ihn zu finden. Schon allein was ich ihm dazu alles erklären müsste... Kopfschüttelnd schulterte ich den gefüllten Rucksack und machte mich auf den Weg zu den beiden Was-auch-immer-die-für-einen-Rang-haben. Beide standen immer noch an Ort und Stelle, wobei sie mich ziemlich verdutzt anstarrten. „Was ist los? Noch nie einen Rucksack gesehen? Mund zu und nach vorne schauen.“, befahl ich ihnen und stolzierte geradewegs vorbei. Ach, irgendwie tat das schon gut, zwei solche jungen Kerle herumzukommandieren. So lange sie mich nicht nervten, hatten die zwei eigentlich nichts zu befürchten, außer vielleicht Trainingskämpfe. Selbst hochschwanger würde ich die Beiden noch zerpflücken können, aber darum ging es nicht. Schließlich wollte ich auch selbst etwas stärker werden, auch wenn das dafür definitiv die falschen Gegner waren. Vorerst sollte ich aber nur mein Kampfniveau halten, nicht das irgendetwas Unvorhergesehenes passierte - und ich hatte dem Kind schließlich versprochen, es nicht umzubringen. Ein paar misstrauische Blicke lagen auf mir und den Jungspunden, während ich mir meinen Weg zur „Flying Charon“ bahnte. Nur begrenzt ließ ich mir das ganze Starren gefallen und ich wusste, dass es da ein ziemlich großes Leck gab. Seufzend schüttelte ich den Kopf, um die Gedanken loszuwerden und sah geradeaus nach vorne. Helles Licht strömte in den Korridor und als ich ihn verließ, war ich für einen kurzen Augenblick geblendet, so dass ich meine Hand zum Schutz vor dem Sonnenlichte hob. Strahlend blauer Himmel empfing mich, nachdem sich meine Augen daran gewöhnt hatten und ich die Hand wieder sinken ließ. Einige Möwen kreisten über das Hauptquartier und kreischten aus ihren Kehlen, während ein paar Lichtstrahlen in den Himmel gingen. „Ki Zaru ist wohl auf der Jagd.“, kommentierte ich ziemlich trocken und schüttelte den Kopf über meinen Kollegen, der aus Langweile mal wieder Vögel vom Himmel holte. Schweigend erreichten wir die Schonerbark, welche direkt nach meinem Betreten ablegte. Mit nur mäßigem Interesse verfolgte ich das Einziehen und Verstauen der Gangway, sowie das Lösen der Haltetaue. Das plötzliche Prickeln meiner Nackenhaare versicherte mir, das Senghok mich beobachtete und als ich meinen Kopf ein Stück hob, konnte ich ihn eindeutig an seinem Bürofenster erkennen. Irgendwie vermochte mein Inneres selbst dem Blick nicht Stand zu halten und so wendete ich mich wieder ab. Es genügte, wenn er mich nach der Schwangerschaft nicht mehr aus den Augen ließ und ans Hauptquartier kettete. Bildlich stellte ich mir vor, wie ich in meinem Büro versauerte und um ehrlich zu sein starb ich schon allein bei dem Gedanken tausend Tode. Mit einem grusligen Schauder öffnete ich meine Kajüte, die sich unter Deck befand, da der Kapitän nicht ich selbst war und warf meinen Rucksack hinein. Dieser schlitterte quer über den Boden und wurde von einem Bett aufgehalten. Zufrieden mit meinem Einquartieren kehrte ich an Deck zurück und machte es mir auf dem Dollbord bequem. Frischer Seewind wehte mir um die Nase und ließ meine Haare flattern, die bis eben noch schön an ihrem zugewiesenen Platz gelegen hatten. Jetzt strich ich mir ein paar Strähnen hinters Ohr, damit sie mir nicht ständig im Gesicht hingen. Was nicht ganz einfach war mit meinem neuen Haarschnitt, der auch hoffentlich bald wieder herausgewachsen war. Die wenigen Stunden, die ich auf der Charon verbrachte, um zur Redline zu gelangen, vergingen wie im Flug - zumindest für mich, denn meine zwei Anhängsel durften Liegestützen unter meinen strengen Augen machen. „497 …“, keuchte Corby - inzwischen hatte ich mir auch seinen Namen sagen lassen - während er sich wieder nach oben stemmte. „498 …“, fuhr er fort und ich musterte ihn, schon zufrieden, dass er bald 500 Liegestützen hinter sich hatte. Aus dem konnte doch noch etwas werden, auch wenn das noch viel Arbeit benötigen würde. Ganz in Gedanken über die Zukunft von Stock-im-Hintern sowie Goldlöckchen, der ebenfalls Liegestützen machte, wenn auch nicht mit dem gleichen Schwierigkeitsgrad, überhörte ich fast die 500. „Sehr gut. Dann können wir ja endlich die Redline überqueren!“, meinte ich zufrieden und stand von Corby auf, damit dieser sich auch endlich aufrichten konnte. „Goldlöckchen, meine Sachen und zwar ziemlich zügig.“, befahl ich ihm in einem Plauderton, während ich gemütlich die Gangway hinab schritt. Ja ich war gemein, aber für das Freundlichsein wurde ich auch nicht bezahlt und ein Wohltätigkeitsverein war die Marine bei Weitem nicht. Dennoch schlich sich ein breites Grinsen auf mein Gesicht, da die beiden etwas erreichen würden, da war ich mir sicher. Aber vorerst würden sie die Treppen nach Mary Joa hochjoggen, während ich die Annehmlichkeit eines Aufzuges genoss. Mir war egal, wie lange die beiden brauchen würden bis zur "Odyssee", doch spätestens wenn ich an Bord war, würde das Schiff ablegen. Die Ansage war Ansporn genug, damit beide sofort losrannten und gleich zwei Stufen auf einmal nahmen. Sie hatten mich nicht einmal aussprechen lassen, dabei wollte ich ihnen das Ganze ausnahmsweise gar nicht so schwer machen. Verwirrt sah ich ihnen und meinem Gepäck hinterher, welches Goldlöckchen immer noch bei sich trug. „Der Aufzug ist gar nicht so schnell.“, murmelte ich schulterzuckend und stieg ein. Der einzige Vorteil der mechanischen Einrichtung war, dass man damit keine Treppen steigen musste, aber so wirklich schneller war man bei weitem nicht. Egal, den beiden würde es schon auffallen wenn ich eine Stunde nach ihnen ankommen würde. Tatsächlich lagen Corby und Helmeppo bereits schwer atmend auf der Odyssee, als auch ich endlich ankam. Beide waren total verschwitzt uns sahen aus, als hätte ich sie einmal längs über die Redline gejagt - tatsächlich habe ich sie nur quer darüber gejagt. Schnaubend baute ich mich vor ihnen auf und stemmte die Hände in die Hüfte: „Ihr habt mich nicht ausreden lassen, das ist absolut respektlos!“. Kurzerhand verpasste ich beiden eine Beule und nahm meine Tasche, die Blondchen auch noch mitgeschleppt hatte. Diese brachte ich ähnlich wie ein paar Stunden zuvor auf der Charon in mein Quartier, mit dem Unterschied aber, dass ich die Tasche ordentlich in einem Schrank verstaute. Auf der Odyssee würde ich schließlich länger bleiben als auf der Charon. „Wie lange wir wohl unterwegs sind?“, flüsterte ich und lehnte mich an die hölzerne Wand, während ich aus dem Bullauge auf das tiefblaue Meer hinaus sah. Meine Hand ruhte wie so oft in letzter Zeit auf meinem Bauch, auf meinem Kind. Erst der aufkeimende Hunger holte mich aus meinen Gedanken zurück und ich machte mich auf den Weg in die Kombüse, um sie zu räubern. Der Smutje stellte sich mir nur circa fünf Sekunden in den Weg, dann lies er zu, dass ich mich an Obst vergriff und den Großteil davon mit auf Deck nahm. Dort lagen immer noch meine beiden Untergebenen und holten Luft. Für ein paar Sekunden spielte ich mit dem Gedanken, sie weiter trainieren zu lassen, aber ich fürchtete langsam, dass sie dann das Ende der Reise nicht erleben würden. Der Artikel machte sich bestimmt gut in der Zeitung: „Admirälin trainiert Unteroffiziere zu Tode.“ Demnach setzte ich mich einfach auf die Treppe zum Achterdeck und aß mit großer Geschwindigkeit das Obst in meinem Armen, während ich zusah, wie die Odyssee ablegte. „Ma’am?“, fragte eine männliche Stimme und ich drehte meinen Kopf zur Seite um die Person zu sehen, die mich ansprach. „Ich bin Kapitän Norrin.“, stellte sich der schwarzhaarige, groß gewachsene Mann vor. Er wirkte ein wenig kränklich und sein Blick war leicht verklärt. Doch ich war mir sicher, dass man ihn nicht unterschätzen sollte. Um den höchsten Offiziersrang zu erreichen, musste man etwas leisten und wenn ich an Hina dachte, dann war das auch wirklich viel. Dennoch sah er aus, als würde er niemals in die Ränge der Flaggoffiziere aufsteigen. „Freut mich. Ich bin Gin Tora.“, lächelte ich ihn freundlich an, während ich mir schnell eine geschälte Banane in den Mund schob. „Willkommen auf der Odyssee, Gin Tora.“, hieß er mich mit einem ziemlich kalten Unterton willkommen. Es schien ihm nicht zu passen, dass er meinen Wünschen folgen musste und auch, dass er wohl keine Piraten jagen durfte. „Nur, um das klarzustellen.“, fing ich an und lehnte mich zurück, wobei ich mich mit meinem Arm an der nächst höheren Treppenstufe abstütze, „Ich gebe die Befehle und Sie stellen keine Fragen. Haben Sie das verstanden?“. Sein verschleierter Blick löste sich auf und zwei dunkelbraune Augen starrten mich verbissen an. Wie ich es mir gedacht hatte, er war gar nicht so, wie er sich gab. „Verstanden?“, wiederholte ich mich und sah nun genauso ernst zurück. Ich hatte keine Lust, diese Diskussion in einer brenzligen Situation zu führen. Norrin holte einmal tief Luft, ehe er antwortete: „Das habe ich, Ma’am.“ „Gut, dann können wir ablegen.“, beendete ich das Gespräch schnell und der Kapitän entfernte sich. Seufzend holte ich tief Luft und lies meinen Kopf nach hinten auf die Treppe sinken. Hoffentlich würde das kein Spießrutenlauf werden! Gerade, als ich von einem Apfel abbiss, tauchte wieder ein Gesicht auf, nur diesmal direkt vor meinem. „Ah!“, erschrocken richtete ich mich auf und knallte direkt gegen die Stirn des Schiffsarztes. In den nächsten Minuten war nichts anderes zu hören als das schmerzhafte Stöhnen von uns beiden und das Reiben der Beule. „Mina du hast wie dein Großvater einen Holzschädel!“ „Au. Minato, musst du mich so erschrecken?“, fragte ich ihn tadelnd. Es war nun schon viele Jahre her, seit ich ihn das letzte Mal gesehen hatte und man konnte deutlich die Veränderung an ihm sehen. Einige seiner ehemals blonden Haare hatten sich weiß gefärbt und auf seinem braungebrannten Gesicht konnte man schon eindeutige Altersfalten erkennen. Dennoch sprühten seine tiefblauen Augen immer noch voller Energie. „Erschrecken? Wie kann ein Admiral von einem alten Schiffsarzt erschreckt werden?“, fragte er neckend zurück und klaute sich einen Apfel, während er sich neben mich setzte. „Ich … mhm war in Gedanken.“, rechtfertigte ich mich und aß meinen angefangen Apfel auf. „Es hat mich tatsächlich gewundert, als das Schreiben kam, dass ich auf die Odyssee kommen soll - und dann noch aus deinem Büro!“, fing er nach ein paar Minuten wieder an, in denen auch die Odyssee vom Marinehafen der Redline ablegte. Ich sah zu den Matrosen auf, die die Takelage hochkletterten, um die großen Rahtopsegel zu setzen und wanderte mit meinem Blick nach vorne zu ein paar wenigen, die sich um die Vorsegel kümmerten. Der Schoner würde bald mit unter vollen Segeln fahren und zwar nach Rocket Island. Die Insel war bereits ein gutes Stück von der Redline entfernt, aber dorthin führte Smokers letzter Bericht. Insgeheim fragte ich mich, wie lange wir ihm hinterher jagen würden. Das Kommunikationszentrum der Marine hatte von mir die Anweisung erhalten, alle neuen Berichte sofort der Odyssee zu senden, damit wir so schnell wie möglich den Kurs wechseln konnten, wenn eine neue Nachricht vom Flottillenadmiral kam. „Mhm? Oh …“ Automatisch hatte ich nachgefragt, da ich kurzzeitig in Gedanken war, aber letztendlich hatte es nur gedauert, bis ich die Frage in meinem Kopf verarbeitet hatte. „Hättest du denn gar nicht von Mary Joa weg gewollt?“, stellte ich die Gegenfrage. „Doch, es ist schon viel zu lange her, dass ich auf einem Schiff unterwegs war. Aber es wundert mich, warum ausgerechnet ich mit sollte.“ „Das ist einfach. Du hast schon unter meinem Großvater gedient und ich weiß, dass du gut bist. Deswegen.“ „Erwartest du denn … Probleme?“, fragte er vorsichtig weiter und es hörte sich schon so an, als würde er etwas wissen, wollte aber von mir die Bestätigung. „Du meinst Piratenkämpfe, sinkende Schiffe und schreiende Menschenmassen? Nein. Ich jage meinem Bruder hinterher und hoffe, dass er Whitebeard noch nicht erreicht hat.“, antwortete ich mit dem typischen Monkeygrinsen. „Soso, dann muss ich doch deutlicher werden.“, grinste er ebenfalls. Waren die Gerüchte schon so weit vorgedrungen? Die Marine war wirklich nur ein kleines Dorf, wenn es Mary Joa innerhalb von einem Tag erreicht hatte oder war vorher durch die Ärzte schon etwas durchgedrungen? Wer weiß. „Es heißt, du erwartest ein Kind.“, rückte er schließlich mit der Sprache raus und schaute dabei auf meinen Bauch. Noch war überhaupt nichts zu sehen, das würde schließlich noch mindestens sechs Wochen dauern. „Stimmt.“ Seine Antwort war ein kurzes, helles Lachen, ehe er zur auch verbal seinen Kommentar abgab. „Es kommt mir vor, als wäre es gestern gewesen, als du das Schiff von Garp betreten hast und jetzt werde ich wohl der Mensch sein, der dir hilft, das Kind auf die Welt zu bringen und ich nehme an, das ist der einzige Grund, nicht wahr?“ „Und ich wollte dich doch auch mal wieder sehen!“, grinste ich charmant, während ich eine Orange schälte. „Das klingt natürlich auch sehr schön. Aber hat sich denn bereits ein Arzt deine Schwangerschaft angeschaut?“, fragte er nach. „Wie meinst du das?“ „Stell dir vor, es gibt Ärzte, die sind darauf spezialisiert, sich um schwangere Frauen zu kümmern. Ich bin zwar keiner davon, aber ein wenig Ahnung habe ich schon.“ „Dann hätte ich so einen Schwangerschaftsarzt gebraucht?“, fragte ich weiter. „Das wäre besser gewesen. Glücklicherweise bin ich bereits so alt, dass dein Kind nicht das erste ist, dem ich helfe, auf die Welt zu kommen.“ „Oh.“ „Ich werte das mal als Nein.“, schlussfolgerte Minato nach dem ich nicht auf seine Frage reagierte, ob sich ein Arzt die Schwangerschaft schon einmal angeschaut hat. „Es ist eines, aber ich bin erst gestern wieder zu mir gekommen und stand unter ärztlicher Beobachtung, dank der Verletzung, an der wohl Kuzan Schuld sein soll.“, antwortete ich seufzend, während ich spürte, wie der angebliche Streit wieder auf meinen Schultern lastete. „Davon habe ich auch gehört. Es ging einmal quer durch die Presse und damit auch um die ganze Welt. Ein Skandal sondersgleichen. Senghok konnte nichts dagegen unternehmen.“, seufzte Minato und strich sich durch die Haare, welche ihm bis zur Schulter gingen. „Der Ausbruch aus dem Impel Down hat die Marine auch noch in großen Verruf gebracht. Man kann sagen, dass in letzter Zeit viel passiert ist, ganz zu Schweigen von dem, was du angerichtet hast.“ „Ich?“, wiederholte ich noch einmal zur Sicherheit, dass es sich gerade wirklich wie eine Anklage angehört hatte. „So meinte ich das nicht.“, kam es gleich beschwichtigend von Minato. „Dennoch, dein wahrer Name und der Kampf zwischen Ao Kiji und dir – das war eben viel.“ So schnell ich über seine Worte aufgebraust war, so schnell beruhigte ich mich auch wieder. Der Arzt hatte Recht - in letzter Zeit hatte es viel Wirbel um mich gegeben und wenn er noch wüsste, dass ich mit dem Impel Down etwas zu tun gehabt hatte...nein lieber nicht. Damit musste ich erst einmal klar kommen. „Ich verstehe, was du meinst - und dann auch noch das Kind. Das wird bestimmt erneut für Aufruhr sorgen.“, bestätigte ich seine Aussage und er nickte nur. „Welche Woche?“, fragte er nach ein paar Minuten der Stille wieder nach. „Achte.“, kam es von mir und ich verputzte dann auch noch die Orange am Stück. „Gut, wenn es der Frau Admirälin genehm ist, werde ich mich einmal in der Woche um das Kind kümmern und sehen, ob alles in Ordnung ist.“ „Ist das denn wirklich nötig?“ „Ja, es sind nur Standartuntersuchungen, keine Sorge.“, lächelte er und sah dabei zu Corby und Helmeppo. „Ich trainiere sie ein wenig.“, antwortete ich auf seinen Blick hin, der mehr als nur skeptisch war. Aber so, wie ich ihn kannte, würde er sich in meine Methoden nicht einmischen, das hatte er schließlich auch nicht bei meinem Großvater getan. „Das sagt jemand, der demnächst über das Schiff rollen wird.“, lachte er und stand blitzschnell auf. Für sein Alter war er wirklich noch gut in Form, denn ich hatte schon ausgeholt und mit der Faust auf die Treppe geschlagen. Sofort gab dieser meiner doch großen Kraft nach und zerbrach in der Mitte. „Minato.“, knurrte ich gefährlich und er lächelte weiter. „Komm her!“, fuhr ich fort, während ich ihn mit meinem Finger herwinkte, um ihn anschließend verprügeln zu können. „Denk an dein Kind.“ ~*~*~*~*~*~* Die ganzen Neckereien, die von Minato ausgingen, verschonten mich auch die nächsten Wochen nicht. Es war nicht wirklich gemein, einfach nur ein Kommentar von der Seite, den er anscheinend jedes Mal wirklich gut geplant hatte, da ich jedes Mal ins Leere schlug, während er bereits seelenruhig aus dem Raum spazierte. Seinen wöchentlichen Untersuchungen leistete ich ohne Widerstand Folge, da bis auf das Abtasten des Bauches nicht wirklich etwas passierte. Das Einzige, was mich im Laufe der Zeit wirklich störte, war, dass der Vorsprung von Smoker nicht weniger wurde. Jedes Mal, wenn wir eine Insel erreichten, war er schon weiter und irgendwann war ich so genervt, dass ich das Zimmer des Navigators stürmte. Gereizt schnappte ich mir eine Karte der Neuen Welt und rekonstruierte den Verlauf des bereits zurück gelegten Weges. Man konnte sagen, dass mein kleiner Bruder dem Kurs des Lockports folgte bis – bis zur letzten Insel. Sie wich gänzlich ab und wäre sicherlich auch nicht das nächste Ziel des Lockports gewesen. Wieso änderte Ruffy den Kurs so massiv? Ob Ace noch bei ihm war? Das wäre eine Möglichkeit, denn wenn man die nächste Insel bedenkt … Ja, das war eine von Whitebeards Inseln, eine, die man schon als seinen Heimathafen bezeichnen konnte. Also brachten sie Ace zu Whitebeard, wobei das sicherlich in einem Kampf enden würde. Ich kannte Ruffys großes Mundwerk und Whitebeard war er nicht gewachsen. Niemals. Für einen kurzen Moment wollte sich der Schwesternteil sofort einmischen, doch mein Versprechen an Smoker und auch das letzte bisschen Marinestolz hielt mich davon ab. Ganz in Gedanken versunken merkte ich nicht, wie mich der Kartograph verständnislos ansah und versuchte, mir zu folgen. Aber auch ihm fiel der plötzliche Sprung auf, den ich in die Karte eingezeichnet hatte. „Ein Eternal Port.“, kam es von ihm und ich nickte zustimmend. „So wird es vermutliche sein.“, stimmte ich zu und sah zu ihm auf. Er verstand den Wink mit dem Zaunpfahl und verschwand sofort. Unser neues Ziel würde also Indin Island sein, eine mittelgroße Insel, die wegen der Ureinwohner unter Whitebeards Schutz stand. Offiziell hatte die Marine natürlich bekannt gegeben, dass Whitebeard die Insel unterdrückte, aber das tat er bestimmt nicht, da war ich mir sicher. Für einen kurzen Moment sah ich mir die Karte noch einmal an und fragte mich, ob Smoker wirklich so wahnwitzig war und Ruffy auf eine Insel folgte, die unter Whitebeards Schutz stand. Er war es. Natürlich. Was fragte ich mich das auch noch? Der könnte auch durchaus Teil der Monkeys sein. Genauso verbissen und stur, wenn auch schlechter gelaunt. Seufzend streckte ich meinen inzwischen viel zu schweren Körper, verließ die Kajüte des Navigators und ging an Deck. Inzwischen konnte ich von meiner Marineuniform nur noch träumen und war auf Sommerkleider umgestiegen. Es half einfach nichts, die Hosen passten mir nicht mehr und das Kleid samt Marinemantel sah einfach nur dezent gesagt bescheuert aus. Aber das sonnengelbe Kleid, welches mir bis zu den Knien ging und dessen Träger um den Hals angelegt waren, war durchaus vertretbar. Den Bauch kaschierte es leider nicht mehr und die ganze Crew wusste, dass ich schwanger war. Bis jetzt hatte sich noch keiner einen abfälligen Kommentar in meiner Gegenwart sagen getraut, aber schließlich hatten alle auch schon gesehen, wie das Holz entzweigebrochen war, wie ich nach Minato geschlagen und ihn verfehlt hatte. Drei Monate folgte ich ihnen schon, ohne auch nur ein Schiffssegel von ihnen gesehen zu haben. Als ich an Deck trat sah ich zufrieden, wie meine beiden Anhängsel ihre täglichen 500 Liegestützen absolvierten. Corby voller Elan und Helmeppo am Ende seiner Kräfte. Beide waren in den Wochen stärker geworden und ich erschwerte ihnen somit das Training immer wieder. Auch Trainingskämpfe gehörten dazu, die die beiden nicht nur grundsätzlich verloren, sie gingen auch noch ständig KO. Nur eines war mir in der Zeit noch aufgefallen - außer der etwas dickere Bauch. Meine Teufelskräfte versagten teilweise. Inzwischen konnte man nicht mehr von Logia reden, da ich mich nicht mehr ganz in Pflanzen verwandeln konnte, was mein eigenes Training erschwerte. Ich vermutete, dass es einfach an dem Kind lag, schließlich sollte es selbst keine Teufelskräfte besitzen und ich fürchtete, dass es mit der Zeit schlimmer werden würde. Etwas, das ich außer Minato niemandem erzählt hatte und als er das hörte, verbot er mir auch den Einsatz von Haki im großem Stil. Wer wusste schon, ob das Kind der teilweise starken Kompression der Kraft Stand halten konnte. Der Arzt wollte kein Risiko eingehen und hatte mir mit einer langen Rede eingebläut, dass ich es ja nicht wagen sollte, zu viel Haki einzusetzen und schon gar nicht welches, das meine gesamte Umgebung außer Gefecht setzte. Im Prinzip war ich jetzt wehrlos, was mich richtig, richtig störte. Die Launen, die daraus resultierten, durften die Crew oder auch Corby und Helmeppo ausbaden. An irgendwem musste ich das ja auch auslassen. „Gin Tora!“, rief Norrin und kam auf mich zu, während einige Matrosen sich bereits in den Wanten befanden. Zufrieden sah ich zu, wie die Gaffelsegel gerefft wurden und das Schiff sich leicht neigte, dessen Ursache bei der Kursänderung lag. „Ja?“, antwortete ich ihm und drehte mich zur Seite, um ihm direkt in die Augen zu sehen. „Was hat das zu bedeuten?“, fragte er und sah doch ziemlich verwirrt aus. „Ich habe das Gefühl, dass der Strohhut auf Indin Island zuhält und Flottillenadmiral Smoker dementsprechend ebenfalls. Um dieses Katz-und-Maus-Spiel endlich zu beenden, nehmen wir direkt Kurs darauf.“ „Bei allem Respekt, Ma’am, woher wollen Sie das wissen?“ „Der Strohhut hat seinen Kurs massiv geändert, etwas, das nur durch einen Eternal Port passieren kann. Damit ist seine Route wieder vorhersehbar. Anscheinend verfügte er doch nicht über einen Eternal Port, der ihn direkt zu Indin Island bringt und er folgt dem normalen Lock Port wieder, aber wir sind im Besitz eines Eternal Ports von Indin Island, schließlich ist es ein Ziel, dass die Marine schon lange angreifen will. „Wir nehmen direkt Kurs darauf und fangen sie ab.“, erklärte ich ihm ruhig meine Strategie. Zustimmend nickte er: „Das ist ein wirklich guter Plan. Ich werde mich darum kümmern!“ „Gut. Falls Sichtkontakt mit dem Strohhut besteht, möchte ich sofort informiert werden und es wird nicht gefeuert!“, befahl ich ihm streng und erntete dafür einen verwirrten Blick, aber nur kurzzeitig. „Sie haben nicht vor, ihn festzunehmen?“ „Nein. Auf dieser Reise nicht.“, antwortete ich ihm und sah auch wieder in die Takelage. Für mich war das Thema damit beendet und auch er merkte das. Leise und mit einem verständnislosen Kopfschütteln ging er auf das Achterdeck zum Navigator. Weitere Befehle hallten über das Deck und einige Rahsegel wurden ganz eingeholt, da sie zu sehr im Wind killten. Es dauerte noch einige Minuten, bis das Schiff sich auf dem neuen Kurs befand, dennoch konnte man nicht mit voller Kraft fahren, da der Wind zu ungünstig dafür war. Letztendlich saßen wir einen Tag auf hoher See fest, wo gänzliche Windstille herrschte. „Wenn wir im Calm Belt sind, dann erwürge ich Cotton!“, knurrte ich und tippte unruhig mit dem Finger auf dem Holztisch in der Kombüse. „Sicherlich sind wir das nicht. Cotton ist erfahren und hat bis jetzt immer das Schiff ans Ziel gebracht.“, antwortete Minato beschwichtigend und stellte mir einen Teller Obst hin. Der Heißhunger auf das eiweißlose Essen war mir immer noch nicht vergangen, aber inzwischen war ich auch teilweise auf Gemüse umgestiegen. Genervt schnaubte ich und schob mir ein Radieschen in den Mund. „Au.“, grummelte ich, als das Kind mich trat, zwar nicht fest, aber man konnte es als störend bezeichnen. „Es ist wirklich sehr aktiv.“, seufzte ich und im Nu war der ganze Radieschenstrauch verschwunden. Ständig waren wir gezwungen, den Proviant aufzustocken, aber was konnte ich dafür, wenn der Hunger einfach nicht aufhörte - und ich musste ja auch für zwei Essen! „Das war auch nicht anders zu erwarten!“, grinste Minato und ich war mir sicher, er dachte dabei an meinen Opa und an mich, wie ich von Bord gegangen war. „Nein nicht wirklich, aber die ganze Warterei … ich hasse es.“, murmelte ich vor mich hin und spielte mit einer Traube, die ich mit meinem Finger über den Tisch rollte. Doch plötzlich – Das Schiff machte einen Ruck, ich zermatschte die Traube auf den Tisch und sah erschrocken auf. „Es geht weiter! Endlich!“, rief ich voller Freude, sprang auf und rannte an Deck. Dort war die Crew gerade damit beschäftigt, die restlichen Segel zu setzen, allem voran die Vorsegel und die Topsegel. Ächzend knarrte das Schiff, so als würde es sich über die plötzliche Belastung beschweren. Doch die Odyssee seufzte nur noch einmal auf, ehe das Rauschen am Bug darauf hindeutete, dass das Schiff volle Fahrt aufgenommen hatte. Indin Island, wir kommen! Tatsächlich war ich furchtbar aufgeregt, endlich wieder Ruffy zu sehen und freute mich natürlich darauf, andererseits gab es da noch Smoker und vielleicht auch Ace. Wie auf Knopfdruck verdüsterten sich meine Gedanken - auf der Reise hatte ich viel Zeit gehabt, um mir das Schlimmste auszumalen. Meistens schob ich es einfach zur Seite, da ich keinen von beiden begegnet war und man konnte nicht sagen, was mich erwarten würde. Außerdem war es nicht gut, wenn ich mich damit belastete, denn laut Minato wirkte sich das auf das Kind aus und mein Versprechen ihm gegenüber würde ich halten. Obwohl … zählte schlechte Laune eigentlich zu „Ich werde dich nicht umbringen“ dazu? Eigentlich nicht. Ich atmete die frische Seeluft tief ein und stellte mich an die Rehling, damit ich den Matrosen nicht im Weg stand, die immer noch eilig über das Schiff liefen. Immer wieder wurden die Taue kontrolliert, nachgezogen und neu verknotet. Ein paar Männer kamen mit heißen Pecheimern und Pinseln an. Der schwache Wellengang erlaubte es ihnen, die Takelage mit Pech zu bestreichen, was eine notwendige Arbeit war. Ohne das Pech, mit dem die ganze feste Takelage sowie der Mast und die Außenwand des Schiffes bestrichen war, würde die Odyssee bald nicht mehr seetüchtig sein. Man verhinderte damit das schnelle Verwittern des Schiffes durch das Meerwasser. Keine Arbeit, die gern gemacht wurde, aber unverzichtbar war. Bis auf einen schweren Sturm war die nächste Woche ziemlich ruhig gewesen und Indin Island war endlich in Sicht. Das Schiff benötigte nun nicht nur dringend Proviant, sondern auch neuen Stoff für zwei der Rahsegel, die bei dem Sturm gerissen waren. Das Sturmfock hatte den Verlust glücklicherweise ausgeglichen und wir hatten damit kaum Verzögerung. Eigentlich hatte ich eine Begrüßung durch eine Division von Whitebeard erwartet, aber im Hafen war nichts zu sehen. Davon überzeugte ich mich selbst, als ich durch das Fernrohr sah. Mit einem Nicken gab ich das Zeichen zum Einlaufen. Wir hatten, als wir uns der Insel deutlich näherten, die ungeteilte Aufmerksamkeit der Bewohner, die mit vielem gerechnet hätten, aber nicht mit der Marine. Vorsichtig manövrierte uns Cotten an den Landungssteg und die zwei Anker wurden zu Wasser gelassen, während ein paar Matrosen auf den Holzsteg sprangen und das Schiff an den Pollern vertauten. Kurz darauf legten sie die Gangway aus und der 1. Offizier verließ das Schiff noch vor mir, da er bereits mit der Besorgung des Stoffes für die neuen Rahsegel betraut war. Auch der Smutje huschte mit seinen Küchenjungen von Bord, um sich auf dem örtlichen Markt umzusehen. Nur ich blieb noch zögernd an Ort und Stelle stehen. Minato, der grundsätzlich in meiner Nähe blieb, sah mich irgendwann abwartend an. „War es nicht das, was du wolltest?“, fragte er. „Ja schon. Aber …“, setzte ich an, doch meine Stimme versagte. Jetzt war der Augenblick gekommen - einer der Gründe, warum ich die Neue Welt überhaupt betreten hatte. Auch Corby und Helmeppo standen schon bereit und warteten nur darauf, dass ich das Schiff verlassen würde. „Ich weiß nicht, ob ich hoffen soll, dass Ruffy hier oder ob er schon eine Insel weiter ist.“, antwortete ich wahrheitsgemäß und lehnte mich an die Rehling. Noch bevor einer der anderen mir hätte antworten können, schlug das Krähennest Alarm. Kräftig wurde die Schiffsglocke geläutet, die auf Gefahr hinwies und binnen Sekunden stand die ganze Mannschaft an Deck. „Piraten!“, rief der Matrose und zeigte in Richtung Kimm. Sofort drehte ich mich um und sah zum Horizont, an dem eindeutig ein Schiff zu erkennen war; auch, dass es sich um ein Piratenschiff handelte, war eindeutig klar. „Goldlöckchen, bring mir das Spektiv!“, befahl ich schroff und innerhalb von Sekunden drückte er mir auch schon eines in die Hand. Ein paar Minuten starrte ich auf die Jolly Roger des Schiffes, bevor ich schwer schluckte. Ich hatte Recht behalten und konnte jetzt nur noch hoffen, dass mein kleiner Bruder nicht abdrehte, aber daran zweifelte ich. Das hier war eine Pirateninsel und wir hätten eigentlich abdrehen müssen. Doch hier stand die Odyssee, verloren in der Neuen Welt und in der Hoffnung, dass Whitebeard uns nicht versenkte, sollte er uns entdecken. „Die Strohhutpiraten.“ Mit einem ernsten Gesicht lies ich das Spektiv sinken und holte einmal tief Luft. „Corby, beobachte sie und sag mir Bescheid, wenn sie den Kurs ändern.“ Mit diesen Worten warf ich ihm das Spektiv zu und wandte mich wieder an Goldlöckchen. „Bring über der Marineflagge eine weiße an. Sie sollen wissen, dass wir in friedlicher Absicht hier sind.“ Ich hoffte, dass es was brachte und Ruffy seinen Kurs nicht änderte, aber auch, dass Whitebeard uns nicht abschoss. Mit einem Mal war ich furchtbar erschöpft und ich lies mich auf die Treppe zum Achterdeck sinken. „Mina, ist alles in Ordnung?“, fragte der blonde Schiffsarzt sofort und eilte auf mich zu. Er nahm an, dass es sich um einen Schwächeanfall handelte, etwas, das Schwangere oft hatten - von mir mal abgesehen. Mir war weder dauerhaft schlecht gewesen, noch hatte ich Kreislaufbeschwerden. Nein, ich war eigentlich nur dauerhungrig und stopfte das Essen wie ein schwarzes Loch in mich hinein. „Hä?“, war meine leicht planlose Antwort und ich sah verwirrt zu Minato auf. „Natürlich!“ „Sicher? Es sah gerade nicht so aus!“, kam es von ihm und er ging in die Hocke, während er eine Hand um mein Handgelenk legte. Irritiert starrte ich darauf und fragte mich, was er da machte. „Dein Blutdruck ist normal.“, meinte er nach ein paar Sekunden und wirkte dabei auch wieder erleichtert. „Tu nicht so, als wäre ich schwer krank! Mir geht es gut!“, fauchte ich ihn an und stand wieder auf. Eigentlich hatte ich nur daran gedacht wie es sein würde, Ace wieder zu sehen. „Los! Den Blick aufs Meer, Matrose!“, gab ich bereits wieder meine schlechte Laune weiter und Corby bemühte sich, dem Befehl nachzukommen. „Dir geht es gut.“, seufzte Minato mit einem wissendem Unterton. „Natürlich tut es das!“, murrte ich weiter und verschränkte die Arme wie ein kleines Kind, das schmollte. „Hast du denn neben deiner Emotionsflexibilität noch was anderes? Vielleicht Hunger?“, fragte er lässig und tat so, als würde er mich genau kennen. Verdammt, das tat er ja auch! „Ja.“, antwortete ich verbissen und verärgert darüber, dass er wusste, dass ich schon wieder Hunger hatte und meine schlechte Laune auch daraus resultierte. „Wenn du weiter so frisst, dann wirst du das Gewicht auch nie wieder los!“, kam es von ihm, während er unter Deck ging. Es dauerte, bis ich das Gesprochene realisiert hatte und in einen neuen Wutanfall ausartete. „MINATO!“, schrie ich quer über das Deck und wollte ihm wütend hinterher trampeln, doch mein Bruder näherte sich mit hoher Geschwindigkeit, wie Corby mir aufgeregt mitteilte. In wenigen Minuten würde er in den Hafen einlaufen und dort ankern. Nervös biss ich mir auf die Lippe, während Corby berichtete, was auf dem Schiff von Ruffy vor sich ging. Laut seiner Aussage stand die ganze Crew an Deck, inklusive Ace. Sie schienen schockiert zu sein und die diebische Katze Nami sah durch ein Spektiv zu ihnen zurück. „Sie gibt das Fernrohr an Nico Robin weiter!“, sprach Corby und öffnete die Lippen für eine nächste Aussage. Wie es normalerweise üblich war, sah ich den Sprecher an und fühlte dabei auch eine Hakiahnung hochkeimen. Gerade noch so sah ich Ruffy in der Vorhersehung auf mich zufliegen, als er mich auch schon mit voller Wucht traf. Ich konnte noch das erschrockene Aufschreien der Crew hören, ehe ich die Rehling auf der anderen Seite durchbrach und mit einem Platsch im Wasser landete. Ruffy klammerte sich immer noch an mich, doch beide waren wir bewegungsunfähig und sanken wie Steine. Gerne hätte ich ihm für diese Aktion eine Kopfnuss verpasst und ihn gefragt, ob er noch ganz richtig im Kopf ist!? Obwohl die Antwort wusste ich – dennoch sanken wir weiter. Luftblasen stiegen zur Oberfläche auf, die sich kurz darauf wellte und ich sehen konnte, das Corby und Helmeppo uns hinterher gesprungen waren. Vorsichtig packte mich der Seekadett unter den Armen und zog mich zurück an die Oberfläche. Ruffy, der wie ich im Wasser keine Kraft mehr hatte, konnte sich an mich nicht mehr festhalten und sank weiter. Wenn ich gekonnte hätte, dann hätte ich mich zappelnd dagegen gewehrt, dass nur ich gerettet wurde. Kurz darauf sah ich jedoch Helmeppo an mir vorbeischwimmen, direkt auf Ruffy zu. Erleichtert atmete ich meine restliche Luft aus Reflex aus und dachte schon, dass ich ersticken würde, doch in dem Moment durchbrachen Corby und ich die Wasseroberfläche. Erleichtert holte ich tief Luft und wurde von zwei weiteren Matrosen am Landungssteg aus dem Wasser gezogen. „Ma’am! Ist alles in Ordnung?“, fragten sie sofort, während ich mir das gröbste Wasser aus dem Gesicht wischte. „Ja es geht schon.“, antwortete ich atemlos und rieb mir kurz über den Rücken. Das würde einen schönen blauen Fleck geben. Mit kalten, steifen Fingern strich ich mir meine nassen Haare aus dem Gesicht und sah zu, wie Helmeppo Ruffy auf den Steg beförderte, denn ihm halfen die Matrosen nicht. Bei Ruffys Kopfgeld war das auch nicht verwunderlich und er war auch der Pirat, der gerade mich, eine Admirälin, angegriffen hatte. Wenigstens hatte er mich seitlich getroffen und nicht direkt das Kind, um das ich mich leicht sorgte, aber einen Vorwurf konnte ich Ruffy nicht machen. Keine Minute später rannte ein Matrose mit Seesteinhandschellen zu Ruffy, der immer noch Wasser hustete. „Nein!“, befahl ich und winkte ihn wieder weg. „Er ist kein Feind, sondern mein Bruder, der leicht zur Übertreibung neigt.“ Natürlich wussten die Crewmitglieder, dass der Strohhut mein kleiner Bruder war, aber er war ein Pirat und eigentlich vertrauten sie darauf, dass ich meinen Job machte. Auch der Kapitän sah mich verständnislos an, trotzdem nickte er dem Matrosen zu, der die Handschellen wieder weg steckte. Norrin wusste, dass ich Ruffy nicht festnehmen wollte und er wehrte sich nicht gegen meine Anweisung. Dafür stürmte nun Minato über die Gangway zu mir und fragte sofort nach meinem Befinden. Ich war wirklich genervt von seinem Verhalten. Eine Glucke war nicht so aufdringlich und besorgt wie er, nur leider musste ich zugeben, dass es dieses Mal berechtigt war. „Mina!“, rief Ruffy, der sich inzwischen umgesehen hatte. Sofort spürte ich das altbekannte Gewicht meines kleinen Bruders an mir, der seine Arme einfach nur um mich schlang und das mehrmals dank seiner Teufelskräfte. Gefesselt von seiner liebevollen Geste war es mir nicht möglich, die Umarmung zu erwidern, dafür waren die Matrosen aufgebracht, so wie Minato. „Lass die Admirälin los!“ „Du zerquetscht sie!“ „Das Kind!“, rief Minato, der sich nicht anders zu helfen wusste und Ruffy eine Kopfnuss verpasste. Ich konnte praktisch zusehen, wie sich der Kopf von dem Gummimenschen kurz verformte und dann seine Gestalt wieder annahm. Verwirrt sah Ruffy zu Minato auf und meinte: „So was hat bei mir keine Wirkung. Hä? Welches Kind?“ Völlig irritiert legte er den Kopf schief und musterte anschließend mich. „Du bist aber dick geworden!“, stellte er schließlich fest und traf mich an meinem wunden Punk, so wie Minato das auch gern machte. „Du solltest weniger Essen!“, belehrte er mich weiter und ich ballte meine Faust unwillkürlich. „Ich …ich erwarte ein Kind, deswegen ist es ganz natürlich, dass ich dicker werde.“, erklärte ich, während ich meinen gereizten Unterton versuchte zu unterdrücken, doch es wollte mir nicht ganz gelingen. „Wie ein Kind? Du wartest darauf, dass eins kommt?“, fragte er verständnislos nach und lies endlich etwas von mir ab, zumindest so, dass ich beruhigt Luft holen konnte. Auch die Matrosen kamen etwas runter und riefen nicht mehr wild durcheinander, dass Ruffy mich loslassen sollte, sondern starrten ihn einfach nur wütend an. Es war auch so was von klar gewesen, dass Ruffy das in den falschen Hals bekam, aber es würde sowieso schwer genug werden, ihm zu erklären was „ein Kind erwarten“ bedeutete. „Hey Corby! Cool, du bist ja auch da!“, rief mein kleiner Bruder fröhlich, sprang auf und ging zu ihm hin. Dieser saß ebenfalls tropfnass auf dem Steg und windete gerade seine Jacke aus. „Ruffy … Hi!“, begrüßte er ihn etwas verhalten, da es ungern gesehen war, dass ein Seekadett mit einem Piraten befreundet war. Lächelnd aber mit der großen Frage, wie ich ihm die Sache mit meiner Schwangerschaft erklären sollte, sah ich zu, wie die beiden sich unterhielten und Minato endlich wieder Zeit fand, sich um mich zu kümmern. „Ich muss dich jetzt untersuchen, das ist dir doch klar?“, meinte er, während er mir aufhalf. Etwas zittrig stand ich noch auf den Beinen, was hauptsächlich an der Kälte lag und da ich kein Haki einsetzen durfte, das meinen ganzen Körper beeinflusste, muss ich wohl die Kälte aushalten. Aber nicht lange, denn einer der Matrosen kam mit Decken angelaufen, die er mir und den anderen beiden reichte. Sofort wickelte ich mich darin ein und sah zu, wie Ruffys Crew direkt neben der Odyssee anlegte. Während sich der Cyborg Franky darum kümmerte, dass das Schiff ordentlich vertaut wurde, gingen Lorenor Zoro und Schwarzfuß Sanji von Bord. Beiden kamen auf Ruffy zu und musterten mich sowie die Matrosen misstrauisch. „Geht zurück an Bord.“, befahl ich der Crew ruhig, die sich ohne Widerstand sofort in Bewegung setzte. Nur Minato interessierte sich nicht für die Anweisung, sondern wartete darauf, mich untersuchen zu dürfen. Ich war mir sicher, er würde so lange bleiben, bis ich schließlich nachgeben würde. „Mina!“ Diesmal freute ich mich nicht über die Stimme, die diesen Namen aussprach. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und sah direkt in die bernsteinbraunen Augen von Ace, der mir freudig zuwinkte, während er auf den Landungssteg sprang. Sein Lächeln verging ihm nur zu schnell. Mitten in der Bewegung hielt er und starrte mich entsetzt an. Den Blick, diesen einen Blick, mit dem ich ihn ansah, der ihm Zuteil wurde, ließ ihm die Gesichtszüge entgleisen. Er wusste, dass ich es wusste, das sagte dieser Blick aus und noch etwas anderes. Blanke Wut über seine jahrelange Lüge, das Gefühl des Verrats und die große Enttäuschung kochte in mir hoch. „Komm mir zu Nahe und ich lasse es dich bereuen.“ Fast schon schuldig senkte Ace den Kopf und wagte keinen Schritt mehr in meine Richtung, besonders, da einige Matrosen einfach umfielen und damit deutlich wurde, dass ich unbewusst Haki eingesetzt hatte. Auch dem Schwertkämpfer der Strohhüte entging das nicht und er zog eins seiner drei Schwerter. „Hey Zoro! Lass das! Das ist Mina! Sie ist meine Schwester!“, sprach Ruffy beschwichtigend zu ihm und wedelte dabei ausdrucksvoll mit seinen Armen. Misstrauisch sah mich Zoro an, musterte mich noch ein paar Minuten und steckte dann das Schwert weg. „Du hättest sowieso keine Chance gehabt!“, meinte ich zu ihm, als Ace genügend vorgewarnt war. Ich war mir sicher, dass er vorerst nicht in meine Nähe kam, aber ich wusste auch, dass er wieder kommen würde und solange Smoker nicht kam, hatte er Zeit, um mit mir zu reden. Sofern ich das zulassen würde, denn sicher war ich mir da noch nicht. „Zoro, Sanji – das ist Mina und sie ist meine große Schwester!“, stellte mich Ruffy vor und ich lächelte beide freundlich an. „Freut mich, euch kennen zu lernen. Ich bin Monkey D. Mina.“ „Oh, was für eine holde Maid! Warum hast du nie erzählt, dass du so eine hübsche Schwester hast!“, säuselte der Schwarzfuß plötzlich, tänzelte auf mich zu und küsste meine Hand. „Was für eine Schönheit!“, murmelte er, während ich glaubte, nicht richtig zu sehen. „Ich … äh … ja vielen Dank.“, antwortete ich irritiert, während Corby und Helmeppo so aussahen, als würden sie Sanji gleich anspringen. „Yohohohoho!“ Ich entzog dem Blonden meine Hand und versteckte diese schnell unter der Decke, die bereits durchgeweicht war. Der Rest von Ruffys Crew gesellte sich dazu und alle hatten Streckbriefe, so wie ich es mir gedacht hatte. „Oh, schöne Frau!“, hörte ich das Skelett reden, welches vorhin auch so seltsam gelacht hatte. Der Nächste! Augenrollend sah ich zu, wie er auf mich zukam und dann ganz trocken meinte: „Darf ich dein Höschen sehen?“ In dem Moment lag es an mir, geschockt dreinzuschauen, aber auch Corby, Minato und Helmeppo entgleisten die Gesichtszüge. Der Rest war Reflex, denn bevor ich es wirklich realisiert hatte, war meine geballte Faust im Gesicht von Brook eingeschlagen. Ein kurzes Knacken seiner Knochen war zu hören, während er danach kerzengerade durch den Hafen und dessen Gebäude schoss. Erst nachdem ich ein paar Mal geblinzelt hatte merkte ich, wie das Renntier panisch der Verwüstungsspur folgte und die Crew entsetzt in die Richtung sah, in die Brook geflogen war. „Oh, entschuldige, Ruffy! Das war keine Absicht …“, meinte ich kleinlaut, schließlich war ich nicht hier, um seine Crew zu verprügeln. „Aber eine liebevolle Faust …“, fügte ich hinzu und die Mannschaft machte bei dem letzten Wort auch schon einen Satz nach hinten. „Ah, ihr seid Großvater auch schon begegnet!“, lachte ich verlegen. „Die ist ja auch so … unheimlich.“, hörte ich Nami sagen, der die Angst direkt ins Gesicht geschrieben stand. „Es ist nicht verwunderlich, schließlich ist sie Gin Tora.“, kam es Robin, die auch ziemlich schockiert aussah. „WAS?“, riefen alle in der Mannschaft, außer Nami, die schien so etwas wie Zeitung zu lesen. „Ja, die kürzlich ernannte vierte Admirälin, die auch von Ao Kiji schwer verletzt wurde. Die Gründe sind laut der Presse unklar, man weiß nur, dass es passiert ist.“, erzählte sie weiter und sah mich dabei auch fragend an. Doch ich konnte nur mit dem Kopf schütteln. „Tut mir Leid. Ich kann mich an den Kampf nicht mehr erinnern. Ich würde auch gerne wissen, was passiert ist!“, seufzte ich und spürte eine Hand auf meiner Schulter. Minato wollte seinen Worten von eben noch etwas Nachdruck verleihen und ich gab nur ungern nach, aber… „Hey Ruffy! Was haltest du davon, wenn ich nachher zu dir auf dein Schiff komme? Ich musste nur vorher aus der nassen Kleidung raus.“, fragte ich lächelnd und ließ aus, dass der eigentlich Grund Minato war, der mich untersuchen wollte. „Corby und Helmeppo können dir ja vorerst Gesellschaft leisten!“, schlug ich ergänzend vor. „Okay!“, antwortete er und machte sich dann schon auf den Weg zum Schiff mit den anderen beiden, blieb aber kurz darauf wieder stehen und schaute verwirrt sowie mit schiefgelegtem Kopf zu mir. „Ähhh...wie war das doch gleich mit dem Kind und wieso wartest du darauf... das musst du mir noch mal erklären!“, fragte er und kratzte sich an der Backe. „Ja.“, antwortete ich zerknirscht und sah in den Gesichtern seiner Crew so etwas wie die schockierende Erkenntnis. Grinsend machte Ruffy mit den beiden kehrt, wobei er Helmeppo fragte, wer er überhaupt sei. Kopfschüttelnd ging ich zurück zur Odyssee und dort direkt in mein Quartier, wo ich mich aus der nassen Kleidung herausschälte. Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend trocknete ich mich ab und zog frische Unterwäsche sowie ein trockenes Kleid an. Diesmal wählte ich ein dunkelblaues mit silbernen Saum und einigen kleinen, eingenähten silbernen Sternen. Ohne Schuhe eilte ich zu Minato, der bereits ungeduldig auf mich wartete und gleich auf die Liege deutete, auf die ich mich gleich niederlegte. „Glaubst du wirklich, dass es etwas ausgemacht hat? Ich mein, das wird nur ein blauer Fleck von der Rehling werden.“, fing ich vorsichtig an zu reden, während ich das Kleid nach oben schob und meinen noch recht kleinen gewölbten Bauch Preis gab. „Das weiß ich nicht, dennoch scheint dir noch nicht ganz klar zu sein, was ein Kind eigentlich bedeutet!“, antwortete und sah mich streng an. „Wie … wie meinst du das?“ „Damit meine ich, dass dir das ganz bestimmt nichts ausmacht, aber das Kind ist nicht jahrelang trainiert worden. Es besitzt keine Teufelskräfte und kein Haki! Es stirbt ganz einfach. Glaubst du wirklich, Senghok hat dich freiwillig vom Dienst befreit? Er kennt dich und deine Familie gut, genauso wie euer Talent, in Schwierigkeiten zu geraten. Du ziehst Kämpfe an wie ein Magnet und im normalen Dienst hättest du dein Kind schon längst getötet.“, erklärte er und sah mich streng an. Ein wenig dumm kam ich mir dabei schon vor, besonders, wie er mit mir redete. Aber seine Argumente waren einleuchtend. Das Kind war nicht ich und es zu töten war leichter, als es zu behalten, zumindest für eine Monkey, die gerne in Schwierigkeiten geriet und dazu noch unbedacht handelte. „Du solltest deinem Bruder schnell erklären, dass er solche Aktionen in Zukunft lassen soll, zumindest so lange, wie du schwanger bist.“, fuhr er fort und tastete meinen Bauch vorsichtig ab. Was er wirklich damit feststellen wollte, wusste ich nicht. Konnte man denn durch Abtasten herausfinden, ob das Baby noch lebte? Ich wusste es wirklich nicht, aber ich hoffte sehr, dass es meinem Kind gut ging. Direkt nachdem Minato mit der Untersuchung begann, spürte ich auch schon den Protest in meinem Bauch. Das Kind trat zurück, nicht fest, dafür war es zu klein, aber ihm gefiel nicht, dass jemand auf mir herumdrückte. Auch der blonde Arzt merkte den Stoß lies sofort von mir ab. „Ich nehme mal an, ich habe es jetzt aufgeweckt.“, meinte er schief lächelnd und versuchte, mich wieder etwas aufzuheitern. Schließlich sah ich ziemlich schuldbewusst und nachdenklich aus, etwas, das man an mir eher selten sah. „Mina!?“ „Hm?“, fragend sah ich ihn wieder an. „Du kannst jetzt gerne zu deinem Bruder.“, meinte er und half mir in eine sitzende Position auf. „Ach, und ich denke, du solltest dir nun wirklich eine neue Gardarobe zulegen.“ „Wieso? Die Kleider sind weit und ich kann meine Uniform ja jetzt schon nicht mehr tragen!“, antwortete ich, stand auf und strich die Falten aus meinem Kleid. „Die erste Hälfte deiner Schwangerschaft ist vorüber, jetzt wird das Baby nur noch wachsen und zwar schnell und viel. Glaub mir, ich weiß, wovon ich rede!“ Seufzend strich ich mir eine der noch feuchten Haarsträhnen hinters Ohr und sah ihn fast schon gequält an. „Eigentlich habe ich dazu keine Lust.“, gab ich wahrheitsgemäß zu. „Du kannst auch nackt herumlaufen. Ich glaube, die Crew würde sich über die Aussicht freuen.“ „Du bist … echt furchtbar!“, murrte ich, aber er hatte Recht und auf der nächsten Insel würde ich ausgiebig einkaufen gehen müssen. Hier, auf einer Insel, auf der nur Ureinwohner lebten, brauchte ich gar nicht anfangen, nach einem Kleidungsgeschäft zu suchen. „Ich weiß. Na los, jetzt geh!“, kam es von ihm, während er mich zur Tür schob. Hey, willst du mich etwa loswerden?“, protestierte ich. „Natürlich. Ich bin alt und brauche meine Ruhe, das war definitiv genügend Aufregung für heute!“ Eigentlich wollte Minato nur, dass ich zu Ruffy ging und das tat ich auch. Barfuss verlies ich die Odyssee und ging zum Schiff meines Bruders. Da ich keine hohen Schuhe mehr tragen durfte, war ich auf Sandalen umgestiegen, aber die musste man noch zumachen und das war mir zu anstrengend. Deshalb lief ich die meiste Zeit barfuss umher, zumindest wenn ich konnte. Minato, meine persönliche Glucke, achtete mehr auf mich als ich selbst, aber das war irgendwie auch gut. Mit einem Satz ging ich an Bord und landete auf Gras. Verwirrt sah ich zu Boden und strich vorsichtshalber mit der Hand noch einmal über das Grünzeug. „Es ist wirklich Gras.“, hörte ich Ace sagen und in dem Moment stand ich auch schon wieder kerzengerade. Er saß auf dem Dollbord an der gegenüberliegenden Seite und ich hatte ihn nicht gesehen, weil hinter ihm gerade die Sonne unterging und das Gegenlicht mich blendete. „Hab ich gemerkt.“, war meine steife Antwort, ehe ich mich zur Seite drehte und den lachenden Stimmen folgte. „Mina!“, rief Ace und sprang vom Dollbord herunter, um mich zurückzuhalten. Doch die Hand, die er mir auf die Schulter legen wollte, schlug ich abweisend weg. „Ich bin wegen Ruffy hier!“. Das war alles, was ich zu ihm sagte, ehe ich zur Tür des Gemeinschaftsraumes ging. Ace startete keinen neuen Versuch, mich aufzuhalten, er sagte auch nichts mehr. In meinem Kopf selbst konnte ich mein Gewissen rufen hören, das „Lüge!“ schrie und mich daran erinnerte, dass ich auch sehr wohl wegen Ace in die Neue Welt gekommen, doch jetzt, wo ich ihn sah, tat alles noch so verdammt weh. Aber ich setzte rasch wieder mein Lächeln auf, als ich die Türe öffnete und eintrat. Es war anscheinend eine Mischung aus Gemeinschaftsraum und Kombüse. Ich sah, dass Corby und Helmeppo an einem Tisch saßen und sich angeregt unterhielten. Innerlich hoffte ich, dass niemanden auffallen würde, dass es mir eigentlich ziemlich schlecht ging. Denn ich wusste, dass ich mit Ace noch reden musste, sollte ich jemals auf Seelenfrieden hoffen. „Mina!“, rief Ruffy mit vollem Mund, sprang auf und war kurz davor mich erneut anzuspringen. Mit einem einfachen Seitenschritt wich ich ihm aus und fing ihn dafür einfach mit den Armen ab. Der Grund dafür war einfach: ich wollte nicht, dass das Kind erneut durchgeschüttelt wurde. „Hey, Kleiner! Nicht so hastig!“, lachte ich und zog ihn in die Arme. „Ich bin nicht klein!“, beschwerte er sich mit vollem Mund. „Mit vollem Mund spricht man nicht!“, rief ich wütend und verpasste ihm eine Kopfnuss. „Hast du denn all deine Manieren verloren?“ „Ahhhhh...Mina!“, jammerte Ruffy und hielt sich seine Beule. „Unglaublich!“, murrte ich weiter und sah zu seiner Crew. „Wie konntet ihr das nur aushalten?“ Sofort wurde ein Gemurmelt laut, in dem mir bestätigt wurde, dass es mit Ruffy nicht einfach war, doch das war etwas, was ich selbst bereits wusste. Mein kleiner Bruder stellte seine Crew vor, auch wenn ich die Namen bereits wusste, da alle einen Steckbrief besaßen und außerdem war ich die Person gewesen, die dafür gesorgt hatte, dass Tashigi alle abholt, während Hina sie hatte „zufällig“ gehen lassen. Nur eine Person fehlte und das war diese Perona, die man gemeinsam mit Lorenor Zoro gefunden hatte. Vermutlich gehörte sie gar nicht zur Crew und das war nur ein unglücklicher Zufall gewesen. Wie die Strohhutbande damals ausgebrochen war, das wusste ich und ich hätte auch kein Wort darüber verloren wenn ich nicht plötzlich angesprochen worden wäre. „Fräulein Admirälin.“, begann Robin, „Unser Herr Kapitän hat uns berichtet wie du ihn und seinen Bruder aus dem Impel Down geholt hast. War das derselbe Grund weshalb wir von einer gewissem Leutnant ins Sabaody Archipel gebracht wurden, wo es ein leichtes war zu entkommen?“, „Vielleicht.“, grinste ich verschlagen und die Archäologin hatte sofort verstanden. Auch der Rest der Crew wirkte überrascht, bis auf Ruffy und Chopper, die beide Recht verwirrt aussahen. „Robin was meinst du damit?“, fragte er nach, doch ich winkte ab. „Das ist nicht wichtig Ruffy!“, „Aber ich will es wissen!“, „Es ging nur darum wie deine Nakamas ins Sabaody Archipel gekommen sind.“, antwortete ich schließlich. Seinen Blick nach zu urteilen verstand er immer noch nicht, aber er schien darüber nachzudenken und fragte nicht weiter. „Es scheint so, als hätte der Vizeadmiral doch Erfolg gehabt mit seiner Erziehung auch wenn ein gewisser Hang zur Piraterie vorhanden ist.“, kam es nach einiger Zeit von Nico Robin, die mich immer noch misstrauisch beobachtete. Etwas, das ich ihr nicht einmal übel nehmen konnte. „Na wenigstens bei einer.“, lachte ich und lächelte Sanji dankbar an, der mir einen Tee hinstellte. Dass er ständig in meiner Gegenwart Süßholz raspelte, ignorierte ich einfach gekonnt. „Sag mal, Mina – wieso wartest du denn auf ein Kind?“, fragte Ruffy plötzlich wieder und ich lief feuerrot auf. „Das heißt nur so.“, erklärte ich ihm und starrte auf den Tee vor mir, der plötzlich sehr interessant geworden war. „Das versteh ich nicht!“, kam es prompt und er legte den Kopf schief. „Nun, Floh, ich bekomme ein Kind.“, versuchte ich es erneut und hoffte einfach inständig, dass er jetzt die Klappe hielt, denn auch seine Nakama waren still geworden. Ebenso Corby und Helmeppo. Das Thema war einfach unangenehm und Ruffy besaß nun mal das Talent, immer bei so etwas nach zu fragen und so lange darin rumzubohren, bis ich vor Scham im Boden versinken würde. „Echt? Einfach so? Wer gibt dir denn ein Kind?“, fragte er weiter und schien sehr fasziniert von dem Gedanken zu sein, dass man Kinder herschenkte. Für einen kurzen Moment fragte ich mich, ob ihn überhaupt einer aufgeklärt hatte und ich zweifelte daran auch stark. „Es wird mir nicht geschenkt. Nicht wirklich. Es ist in meinem Bauch. Ich bin schwanger!“, setzte ich wieder an und rührte mit dem Löffel in meiner Tasse umher. „In deinem Bauch …“, hörte ich Ruffy wiederholten. Plötzlich stand er neben mir und klopfte auf meinen Bauch. „Das ist total eng da drin! Da hat doch kein Baby Platz!“, meinte er und piekste mit dem Finger dagegen. Etwas hilflos sah ich zu seiner Crew auf, die es vorhin schon verstanden hatten. „Es ist noch ziemlich klein und wenn es groß genug ist, kommt es auf die Welt!“ „Cool, aber wo kommt es denn raus?“ Im Gegensatz zu den anderen Fragen traf mich diese besonders, denn ich wollte ihn nicht hier vor seiner ganzen Crew aufklären. Außerdem war jetzt nicht nur ich hochrot im Gesicht, sondern alle anderen auch. „Das, kleiner Bruder, lass meine Sorge sein.“, wimmelte ich ihn ab und lies ihn trotzdem weiter auf meinem Bauch rumpieksen. „Hallooooooo! Baby!“, rief er irgendwann gegen den leicht gewölbten Bauch, so als erwarte er eine Antwort - die natürlich nicht kam. Mit einem seltsam verzweifelten Lächeln saß ich Nami gegenüber, die mit feuerroten Wangen auf ihren Kapitän starrte. „Das sagt gar nichts!“, beschwerte sich Ruffy irgendwann, weil er keine Antwort bekam. „Es … es kann noch nicht reden.“, antwortete ich stocksteif und hoffte, dass man sich bald einem anderen Thema zuwendete. „Mhm... und wie ist es da überhaupt reingekommen?“, fragte er plötzlich und sah mit seinem üblich naiven Blick zu mir auf. Boden öffne dich und verschlinge mich! „Ich bin sicher, dein Schiffsarzt kann dir das erklären.“. Gekonnt gab ich diese Aufgabe weiter, wobei mir jetzt schon der Arzt Leid tat. „Chopper!“, rief der Schwarzhaarige gleich. „Morgen! Frag ihn doch morgen oder die nächsten Tage!“, warf ich noch ein, ehe der Arzt antworten konnte. „Aber ich will es jetzt wissen!“, schmollte Ruffy und zog eine Schnute. „Nein, wir haben uns so lange nicht gesehen. Sollten wir da nicht über ganz andere Dinge reden? Letztes Mal war schließlich keine Zeit!“ Und tatsächlich ließ Ruffy von dem Thema „Kinder bekommen“ und „Wie wird man schwanger?“ ab. Wie ich es mir gedacht hatte war die Crew nur hier, um Ace abzuliefern, da sie Whitebeard geschrieben hatten und dieser nach Indin Island kommen wollte, um den Feuerteufel abzuholen. Dieser lies sich den ganzen Abend nicht blicken, was Ruffy zwar auffiel und er wollte ihn auch holen, aber ohne Erfolg. Ace betrat den Raum nicht. Ich selbst freute mich sehr, diesen Abend in einer so fröhlichen Runde zu sitzen, aber ich vergaß Ace trotzdem nicht und das ungute Gefühl wollte auch nicht verschwinden. Erst mitten in der Nacht verabschiedete ich mich von Ruffy und dessen Crew. Sie würden am nächsten Tag schon wieder abreisen, da ihnen Smoker sehr dicht auf den Fersen war und mein kleiner Floh war ihm immer noch nicht gewachsen. Darüber wunderte ich mich überhaupt nicht, schließlich wurde auch Smoker immer stärker. Für die Aussprache mit Ace blieb mir also mehr Zeit als nur dieser Abend und als hätte Corby etwas geahnt fragte er mich nach Ace, da dieser wusste, dass es sich um Ruffys Bruder handelte und er damit auch meiner sein musste. Mit einem einfachen „Das geht dich nichts an.“ beendete ich das Thema und zog mich in meine Kajüte zurück. Schweren Herzens wachte ich am nächsten Morgen auf und machte mich fertig. Ich zog sogar Sandalen an, als ich die Odyssee verlies und zur Thousand Sunny ging, um mich zu verabschieden. Dass Ace dabei neben mir stand, ignorierte ich einfach. Noch einmal umarmte ich Ruffy, der sich auch von meinem Baby im Bauch verabschiedete. „Denk daran, beim nächsten Mal werde ich dich festnehmen!“, warnte ich ihn und als Antwort bekam ich ein herzhaftes Lachen von ihm. „Nicht, solange ich nicht Piratenkönig bin!“ „Ich hoffe, dass ich dich niemals festnehmen muss.“, lächelte ich ihn sanft an, während ich zusah, wie er an Bord ging. Ich stand lange am Hafen und sah zu, wie die Sunny sich immer mehr entfernte. Ein leichter Seewind wehte mir um die Ohren und die Sonne selbst spendete eine angenehme Wärme, die sich im Laufe des Tages wohl ändern würde. Indin Island war eine Sommerinsel und die Mittagshitze würde mit Sicherheit unerträglich werden. Seufzend wandte ich mich von Meer ab und ging wieder in Richtung Odyssee. „Mina!“ Wieder versuchte es Ace, doch ich antwortete nicht und ging einfach stur weiter. Seltsamerweise jetzt, wo sich die Chance bot, ergriff ich sie nicht sondern ging einfach weg. Ich wollte einfach noch nicht reden. Ich war noch nicht so weit. „Willst du mich jetzt für immer anschweigen?“, rief er mir noch hinterher, aber ich ging einfach unter Deck und Ace wagte es nicht, das Marineschiff zu betreten. „Für immer ist eine furchtbar lange Zeit.“, flüsterte ich zu mir selbst, während mir ein paar Tränen über die Wangen rollten. Auch Corby und Helmeppo hatten sich verabschiedet und waren mir treu auf die Odyssee zurück gefolgt. Einzig Corby sah noch, wie ich weinend verschwand, aber dass er das gesehen hatte, erfuhr ich erst später. Dass ich mit Ace reden musste, wurde mir denn je bewusst, denn ich verkroch mich den ganzen Tag in meiner Kajüte und weinte dort vor mich hin. Es war wieder wie damals, als ich zu mir gekommen war, als sich die Verzweiflung in jeden Körperwinkel ausgebreitet hatte. Die Erkenntnis, was ich Smoker und Hina angetan hatte, all das kam wieder hoch und ich wusste bald nicht mehr, wohin mit dem Schmerz. Es war Minato, der mich so fand, weil er sich gewundert hatte, da ich heute noch nicht in der Kombüse war, doch mir war nicht nach Essen. Ich verspürte nicht einmal Hunger. Seine Bemühungen, mich zu beruhigen, schlugen gänzlich fehl und irgendwann jagte ich ihn einfach hinaus, weil ich meine Ruhe wollte. Ich wollte nicht, dass man mir gut zuredete, ich wollte nur allein sein. Am Schluss konnte ich gar nicht sagen, wie lang ich auf meiner Koje gelegen hatte, doch irgendwann waren mir die Tränen ausgegangen und ich schluchzte nur noch. Schweres Kopfweh machte sich breit und ich fühlte mich, als hätte ich zu viel nachgedacht und mein Kopf wäre jetzt einfach nur übervoll. Mein ganzer Körper bebte noch, als ich mich aufrichtete und ins Bad ging. Dort drehte ich den Wasserhahn am Waschbecken auf und hielt einfach meinen ganzen Kopf drunter in der Hoffnung, der Schmerz würde nachlassen. Etwas besser wurde er schon, aber ein heftiges Pochen blieb zurück und als ich in den Spiegel sah, da erschrak ich. Das dort drin war eigentlich nicht ich. So leichenblass mit rot geweinten Augen. Seufzend trocknete ich mich ab, auch die nassen Haare. Ganz trocken bekam ich sie nicht, aber wenigstens perlte das Wasser nicht mehr an ihnen herunter. Wie erschlagen kehrte ich an Deck zurück und hielt als erstes nach meinen beiden Anhängseln Ausschau, von denen jede Spur fehlte. „Ma’am?“, fragte Norrin vorsichtig und gesellte sich zu mir. „Ja?“, kam es von mir schwach. „Ist alles in Ordnung?“ „Ja.“ Natürlich war nicht alles in Ordnung, aber es ging Norrin nichts an und außerdem klang es sehr danach, als wäre es eine rein obligatorische Frage gewesen. „Ein Marineschiff ist kurz davor, anzulegen. Es handelt sich dabei um Flottillenadmiral Smokers Schiff und es konnte auch die Moby Dick ausgemacht werden, jedoch ging sie vermutlich auf der anderen Seite der Insel vor Anker.“, berichtete er schließlich und ich hoffte inständig, mich einfach in Luft auflösen zu können. Wie sollte ich jetzt, als Teilzeitleiche, Smoker auch noch unter die Augen treten können? „Gut. Auf meinen Befehl hin darf Flottillenadmiral Smoker die Insel erst verlassen wenn ich mit ihm geredet habe und sollte es Probleme mit Whitebeard geben, dann versichert ihm, dass wir nur hier sind, um die Schäden am Schiff zu reparieren und das wir danach wieder friedlich von Dannen ziehen. Das wird uns ihm gegenüber bestimmt Zeit verschaffen. Aber nun, wo sind Corby und Helmeppo?“ „Das weiß ich nicht, Ma’am. Aber sie haben vorhin noch mit Minato gesprochen, vielleicht weiß er mehr!“ „Danke.“, kam es noch kurz von mir, ehe ich mich nach Minato umsah, der am Hafen stand und ein paar Pflanzen am Boden sortierte. Eigentlich hatte er dafür ein eigenes Zimmer, obwohl … Als ich näher kam konnte ich sehen, dass er die ganzen Pflanzen - und es waren wirklich viele - sortiert hatte und zu Büscheln zusammenband. „Minato.“ „Ah! Geht es dir besser?“, fragte der Blonde und drehte sich mit seinem üblichen Lächeln zu mir um. Er lies sich nicht anmerken, dass ich grauenhaft aussah, sondern wirkte gut gelaunt wie eh und je. „Tut es. Norrin hat mich zu dir geschickt, da ich Corby und Helmeppo vermisse.“, Ich ging nicht wirklich auf seine Frage ein, sondern kam gleich zum eigentlichen. „Oh. Die beiden sind jetzt schon eine Weile unterwegs.“, meinte er und packte die fertigen Pflanzenbüschel in seine Tasche. „Unterwegs? Wohin?“, fragte ich weiter, doch Minato antwortete nur mit einem Schulterzucken. Grob packte ich ihn am Arm und drehte ihn wieder um. Denn mit einem Mal hatte ich das Gefühl, dass beide unbedacht gehandelt haben und nun in Schwierigkeiten sind. „Wo... sind... sie?“, fragte ich etwas ungehalten und sah den Arzt dabei wütend an. „Der Feuerfaust hinterher. Sie wollten mit ihm reden, da beiden nicht entgangen ist, wie schlecht es dir geht.“, rückte er sofort mit der Sprache heraus und entwand sich aus meinem Griff. „Was? Das geht die beiden überhaupt nichts an!“, knurrte ich. „Mag sein, aber sie haben sich eben um ihre Vorgesetzte gesorgt.“ „Minato! Die Moby Dick hat auf der Insel angelegt! Whitebeard wird zwei junge Offizieranwärter einfach zermalmen! Er ist wegen Ace sowieso schlecht auf die Marine zu sprechen! Sie hätten nicht gehen dürfen!“ Die zwei Dummköpfe - und Minato war auch einer! Er hatte sie gehen lassen! „Ich … ich muss ihnen hinterher!“ „Unsinn, Mina! Du kannst nicht richtig kämpfen und anstrengen solltest du dich sowieso nicht! Sie kommen schon wieder heil zurück!“, versuchte er mich zu beruhigen und hielt mich vorsichtshalber an der Schulter fest. „Ich bin für sie verantwortlich!“ Mit diesen Worten riss ich mich von ihm los und rannte in das Dorf am Hafen. Dort schnappte ich mir den erstbesten Bewohner und fragte ihn nach den beiden. Stumm wies er mit der Hand auf den Wald vor mir und ich schluckte schwer. Wie war das mit „nicht kämpfen“ und „ich pass auf mich auf“? Das alles stellte ich jetzt einfach hinten an und hoffte, dass die beiden Vollidioten noch mitten im Wald waren. Denn kämpfen konnte ich kaum - demnach musste ich sie abfangen. An sich war das kein Problem, schließlich verstärkte Haki meine Bewegungen und ich würde schneller vorankommen, aber … Wehmütig sah ich auf meinen Bauch hinab. „Tut mir Leid.“, entschuldigte ich mich im Voraus und sammelte das Haoushoku in meinem Beinen. Ich hörte noch, wie Minato von weit weg nach mir rief, aber ich verlagerte mein Körpergewicht und sprintete dann los, direkt in den Urwald. Es war schon lange her, dass ich richtig gerannt war und dabei auch noch Bäumen und großen Pflanzen ausweichen musste, aber ich dachte nur daran, die beiden wieder einzuholen und sie zurückzubringen. Lebendig. Dass ich ihnen dann auf der Odyssee die Seele aus dem Leib prügeln würde, das war eine andere Geschichte. Die Schwangerschaft innerlich verfluchend wich ich gekonnt allem aus, so lange, bis der Urwald richtig dicht wurde. Da gab es nur noch eine Möglichkeit, um sich seinen Weg zu schaffen. Mit einem lauten Kampfschrei mähte ich den großen Baum vor mir um. Die Rinde splitterte sofort unter meinem Schlag und die Holzfasern rissen direkt danach entzwei. Laut krachend stürzte der Baum um und riss noch weitere mit sich. Schnell sprang ich auf die selbst gemachte Urwaldstraße und stürmte weiter voran. Viel zu früh spürte ich meinen Körper, der zu rebellieren begann und ärgerte mich dabei wirklich über meine schlechte Fitness. Schwer atmend hielt ich an, um einmal kurz Luft zu holen und um mir den Schweiß von der Stirn zu wischen. Ich warf auch einen kurzen Blick nach hinten und man konnte meine Fußabdrücke genau sehen, ob im Baum oder auf dem Boden davor. Mit dem Haki besaß ich eine solche Wucht, dass die ungewöhnlich weit auseinander liegenden Fußabdrücke praktisch in dem Boden eingestampft wurden. Die Pause war nicht gut, denn genau jetzt wurde mir schlecht, aber ich wäre keine Monkey, wenn ich das nicht ignoriert hätte. Noch ein paar Mal holte ich tief Luft, ehe ich weiter rannte, mich durch die Baumkrone des gefällten Baums kämpfte und auch gleich den nächsten zu Fall brachte. Die Verwüstungen, die ich hinterlassen würde, waren mal wieder typisch für meine Familie. Ich wollte gerade meinen nächsten Schritt machen, als ich eine Hand im Nacken spürte und mich erschrak. Mit einem Aufschrei rutschte ich an der glatten Rinde des Baumes ab und stürzte. Ich wollte mich abrollen, doch die Hand im Nacken hinderte mich daran und ich sah dem Boden ungebremst entgegen. Panisch legte ich meine Hand über den Bauch und hoffte somit, den Sturz halbwegs abzufangen. Doch bevor ich aufschlug, bremste mich die Hand ab, dennoch landete ich auf dem Boden mit dem verschwitzen Gesicht im Dreck. Lange Zeit herrschte Stille und ich konnte nur meinen eigenen schweren Atem hören, so lange, bis ich losgelassen wurde und das Rascheln von Kleidung hörte. Ein sehr bekannter Geruch stieg mir in die Nase und als ich mich umdrehte, sah ich direkt in Smokers wütendes Gesicht. „Spinnst du?“, schrie ich ihn an und dachte nur daran, dass er unnötig grob mit mir umgegangen war, ganz zu Schweigen von dem Sturz. Verärgert richtete ich mich auf und sah an mir hinab, in erster Linie auf meinem Bauch. Aber ich selbst sah aus, als hätte ich mich einmal im Dreck gewälzt. Durch den Schweiß und den nassen Boden klebte nun alles an mir. Gras, Blätter und natürlich feuchte Erde. „Ein panischer Arzt schickt mich dir, die scheinbar wirklich schwanger ist, hinterher!“, knurrte er bedrohlich und mit einem Schlag lag ich wieder flach auf den Boden mit einer Hand an der Schulter, die mich dort festhielt. „So schnell suchst du dir also jemand neuen und ich soll auch noch kommen und dich retten?“ „Was redest du da?“, rief ich und versuchte seine Hand Wegzuschlagen, aber körperlich war ich ihm bei weitem unterlegen. „Das ist DEIN KIND!“, schrie ich wütend und versuchte, die verdammte Hand von meiner Schulter wegzubekommen. „Argh! LASS MICH LOS!“. Zappelnd wie ein Fisch hoffte ich darauf, dass er mich nicht mehr festhalten konnte, aber da sein Griff eisern blieb sah ich mich gezwungen, nach ihm zu treten. Aber das interessierte Smoker nicht, er starrte mich einfach nur entsetzt an. „Schau nicht so!“, fauchte ich und gerade, als sein Griff sich lockerte, schoss ein Feuerball auf ihn zu. Kein kleiner, denn Smoker knallte direkt in den großen Baum, durchbrach ihn und rutschte einige Meter weiter. Benommen richtete er sich auf und sah zum Verursacher - genau so wie ich. „Ace!“, rief ich verwirrt. Was machte er hier? „Wenn du Mina noch einmal anfasst, dann bring ich dich um!“ ~*~*~*~*~*~*~* Bis zum nächsten Mal und dem nächsten Kapitel: 22. Eine neue Ära beginnt Vlg Kuza(n) Kapitel 22: Eine neue Ära beginnt --------------------------------- Länger als ich gedacht habe, aber doch kürzer als das letzte mit der Wartezeit. :D Das letzte Kapitel von Mirror’s Edge und der Epilog ist bereits beim Betalesen. Schade das es vorbei ist, aber ich bin auf mich auch furchtbar stolz das ich diese Fanfiction nach der langen Zeit beendet habe. Nun möchte ich mich einem neuen Projekt widmen einem Kinderbuch im Stil des Leselöwen. Eben was für die Kleinen. ;) @Satomi: Klar! Wer übernimmt die Aufgabe den freiwillig und klärt Ruffy auf!? xD Ich würde das auf jeden Fall nicht machen. Danke~ :D @Tanta: Oh es war auch einmalig – zumindest hab ich mir das total lustig vorgestellt! Smoker hat wirklich dumm aus der Wäsche geguckt. xD Natürlich Chopper ist ein Arzt~ doch der versinkt eher im Boden als das er was sagt. @fahnm: Ich auch! Oh~ ich bin ja die Autorin. xD Aber ich weiß auch nicht immer was ich da verzapfe bis ich es das zweite Mal gelesen habe. @Dat_Z: Autsch~ unsensibler Grobian geh bloß in deinen Urlaub. :P Doch so wie sich Ruffy gibt kann man gar nichts anderes daraus schlussfolgern und wer bitteschön hat den Ruffy aufgeklärt? Mhm? Der hätte alles in den falschen Hals bekommen. Jup~ Mina redet mit Ace. @steffiw: Dankeschön! ^///^ @_nighthunter_: Cliffhanger~ das Lieblingsspielzeug der Autoren und verhassteste der Leser. :D Ich kanns verstehen doch es geht ja relativ schnell weiter. ^///^ Freut mich wenn es dir so gut gefällt. Mein Dank geht auch hier wieder an meine Betas und Narbeleth! Dann wünsch ich mal viel Spaß mit dem Kapitel und genießt die Länge. :D Vlg Kuza ~*~*~*~*~*~* Für immer jung, ein Leben lang für immer jung, Du musst dich an die schöne Zeit erinnern Denn nichts ist für immer Genieß den Augenblick, wenn du mit deinen Freunden bist Diesen Moment mit deiner Mutter, denn dann freut sie sich Irgendwann wird sie geh’n, genieß den Augenblick, Den du grade mit ihr teilst, alles andere braucht sie nicht Ich werde einfach immer alles geben Ein Leben lang für immer jung Bushido & Karel Gott – Für immer jung ~*~*~*~*~*~* Gegenwart 22. Eine neue Ära beginnt Immer noch fassungslos starrte ich Ace an, dessen Hand in Flammen stand und Smoker hasserfüllt ansah. „Ace …“, wiederholte ich noch einmal etwas leiser und setzte mich auf. Diesmal reagierte er sogar und eilte sofort auf mich zu. Seinen Seesack lies er achtlos zu Boden fallen, während er neben mir in die Hocke ging und mir eine Hand auf die Schulter legte. „Mina? Geht es dir gut?“, fragte er und sah mich besorgt an. Ich brauchte eine Weile um die Frage zu verarbeiten - das lag nicht nur an Ace, sondern auch an den zwei jungen Männern, die etwas abseits standen. Also hatten Corby und Helmeppo meinen Bruder früher erreicht - irgendwie empfand ich neben meiner Fassungslosigkeit so etwas wie Dankbarkeit ihnen gegenüber. Für einen Moment vergaß ich sogar Smoker, der von Ace weggeschleudert worden war. „Mina?“, fragte die Feuerfaust nach und schüttelte meine Schulter leicht. „Mhm?“ „Geht es dir gut?“, wiederholte er und musterte mich mit einem wirklich besorgten Blick. „Ich … ich denke schon.“ So wirklich sicher war ich mir nicht, schließlich nahm ich die Übelkeit wieder bewusst wahr und auch die Erschöpfung so wie Kopfschmerzen. „Du denkst? Das genügt mir nicht!“, bestimmte er und schob einen Arm unter meine Kniekehlen, während der andere sich um meine Schulter legte. „Was machst du da?“, fragte ich ihn noch leicht abwesend und verwirrt. „Dich zum Arzt bringen, was sonst?“ „Bist du denn nicht … enttäuscht?“ „Wieso enttäuscht?“ Nun war er es, der mich irritiert ansah und in seiner Handlung innehielt, mich gänzlich hochzuheben. Leicht beschämt wand ich meinen Blick ab und sprach mit gesenkter Stimme zu ihm: „Das ich mich so unfair dir gegenüber verhalten habe. Aber … zu meiner Verteidigung: Es tat wirklich weh, das nach all der Zeit zu erfahren!“ Er wusste, was ich meinte und er sah auch, dass ich mich schwer zusammenreißen musste, um nicht gleich wieder zu weinen. „Ich … ich hatte gehofft, dass du es nie erfährst. Damit sich nichts ändert … damit ich wenigstens bei dir und Ruffy noch die Berechtigung besitze, überhaupt leben zu dürfen.“, seufzte er. Meine Augen weiteten sich bei seinen Worten und ich glaubte zuerst, mich verhört zu haben. War das sein Hintergedanke gewesen? Mir und Ruffy gegenüber? Schallend klatschte meine Ohrfeige auf seine Wange. Auch wenn ich mich, so wie er mich gerade hielt, schlecht bewegen konnte, schlug ich dennoch mit aller Kraft zu. „So etwas darfst du nicht einmal denken!“, schimpfte ich ihn und dachte daran, dass Ruffy und ich genauso wenig existieren durften, aber wir taten es. Wir alle drei. „Ich hoffe, du hast auch Ruffy erzählt, wer dein Vater ist?“, hackte ich nach, da es sicherlich schon in allen Zeitungen gestanden hatte. „Ja, ich habe es ihm erzählt, als der erste Artikel darüber erschienen ist.“ „Und, was hat er gesagt?“ „Er hat mit der Schulter gezuckt und gemeint, dass wir trotzdem Brüder sind.“ „Gut. Die Ohrfeige war für deinen idiotischen Einfall und das -“ Noch einmal holte ich mit der Hand aus und ich konnte Ace schon zusammenzucken sehen, aber stattdessen umarmte ich ihn so gut es eben ging, „…dafür, dass es dir gut geht.“ Eigentlich hätte ich sagen müssen, „dass du die ganze Zeit gelogen hast und ihm noch einmal eine verpassen müssen.“, aber ich hing zu sehr an ihm. Es tat mir selbst weh, dass er so von sich dachte und mit einem Mal konnte ich nachvollziehen, warum er geschwiegen hatte - auch wenn mir der Grund nicht passte. Ich hoffte innerlich, dass Ace niemals wieder so von sich denken würde, dafür lag mir viel zu viel an ihm und an seiner Gesundheit. „Du bist schließlich mein kleiner Bruder!“, flüsterte ich ihm ins Ohr. Als ich mich von ihm löste, konnte ich deutlich Tränen in seinen Augen sehen und dass er sich stark zurückhielt, um nicht wirklich zu weinen. „Ich … ich bring dich zum Arzt!“, meinte er schließlich und holte tief Luft um, sich seine Gefühle wegzuatmen. Bei dem Wort ließ ich meine Schultern leicht hängen, schließlich hatte ich das Kind ganz schön in Gefahr gebracht, aber ich nickte dennoch zustimmend. Ace hatte Recht und meinen beiden Anhängseln ging es ja „noch“ gut. Es gab auch viel mit Ace zu bereden, aber dafür gab es ja den Weg zum Arzt und vielleicht noch ein weiterer Tag. Schließlich wollte auch ich wissen, was er so getrieben hatte in den letzten Jahren, was ihn bewegte und was er sich noch alles wünschte. Eines hatte ich dabei nur vergessen – jemand, der aus dem Nichts auf uns zuschoss. Gerade noch so konnte ich den Grauhaarigen aus dem Augenwinkel heraus sehen, ehe er sich auf Ace stürzte. Der Schwarzhaarige wagte es nicht, mich weiter festzuhalten, würde ich ansonsten die Wucht von Smokers Attacke mit abbekommen, sondern er ließ mich los. Mit einem Aufschrei fiel ich das relativ kurze Stück zu Boden, ohne mich dabei abfangen zu können. Härter als gedacht landete ich dabei auf dem Gras unter mir und ich schloss für einen Moment die Augen. Schnell drehte ich mich auf die Seite und richtete mich etwas auf. Wirklich viel zu sehen außer Feuer und Rauch war nicht. „Corby! Helmeppo! Geht auf Abstand!“, rief ich beiden zu, die gerade noch so den zwei Streithähnen ausgewichen waren. Sie folgten meinen Worten augenblicklich, während ihre Blicke ängstlich auf Smoker und Ace lagen. Der Sturz hatte mich schnell wieder daran erinnert, wie es mir eigentlich ging und auch daran, dass ich ein Kind in mir trug, welches mich in jeder Hinsicht schwächte. Wut kochte hoch und es fiel mir schwer, sie herunterzuschlucken. Hauptsächlich war ich auf mich selbst wütend, da es mir sogar schwer viel, wieder aufzustehen, ohne sofort in die Knie zu gehen. Hätte ich meine eigentliche Stärke gehabt, würden beide schon längst ausgeknockt sein. „Smoker! Ace!“, schrie ich mit nicht ganz so starker Stimme wie sonst. „Hört auf!“ Es war, als hätte ich überhaupt nichts gesagt, denn außer, dass sich eine Feuersäule in den Himmel schraubte, geschah nichts. Mein kleiner Bruder strahlte eine so enorme Hitze ab, dass ich meine Hände schützend vor das Gesicht hob. Augenblicklich begann ich schwer zu schwitzen, sogar die Luft die ich atmete war so heiß, dass ich das Gefühl hatte, als würde meine Lunge brennen. Wie sollte ich mich ihnen nur nähern, ohne selbst Schaden zu nehmen? Es war in meiner Situation ganz und gar nicht möglich. Fähig dazu war ich, kein Zweifel, doch dann würde mein Kind sterben. Tränen wollten mir in die Augen treten, doch sie waren durch die Hitze wie ausgetrocknet. Erneut keimte das Gefühl der Verzweiflung in mir hoch - ein Gefühl, das mir in letzter Zeit sehr vertraut wurde. Sie sollten aufhören! Egal ob Smoker Ace nun festnehmen wollte oder ob er nur richtig stellen wollte, dass er mir nichts getan hat. „HÖRT AUF!“, schrie ich erneut, doch meine Stimme drang nicht zu ihnen durch und ich musste mein Gesicht abwenden, da das Gefühl, zu verbrennen, immer stärker wurde. Ich besaß doch Teufelskräfte, verdammt! Es spielte keine Rolle, ob meine Haut verbrannte, aber … schon wieder half mir der Gedanke nichts. Das Kind. Es besaß keine Kräfte und würde an den Verbrennungen sterben. „Bitte hört auf!“, flehte ich irgendwann und sank auf den Boden. Hätte ich heute etwas gegessen, dann würde es jetzt sicher auf dem feuchten Gras vor mir sein. Mir war so furchtbar schlecht. Vielleicht lag das auch daran, dass ich nicht wusste, wie ich zwei Naturgewalten stoppen sollte. Viele Möglichkeiten kamen mir in den Sinn, um die Beiden zu trennen – alle beinhalteten jedoch den sicheren Tod von meinem Kind. Ein Opfer, das ich nicht bringen würde. Eine Idee hielt sich hartnäckig und es war sogar wahrscheinlich, dass das Baby sicher aus der Sache herauskam, zumindest wahrscheinlicher, als bei den anderen Einfällen. Wer auch immer das Glück auf dieser Erde verteilte, der sollte mir jetzt bitte einen ganzen Haufen davon oder zumindest dem Lebewesen in meinem Bauch geben. Und jetzt Mina – steh auf! Mit einem letzten tiefen Atemzug sprang ich auf, taumelte kurz und stürmte auf die Beiden zu. „SCHLUSS JETZT!“, brüllte ich aus Leibeskräften, während ich den Hakifluss in meinen Körper zum Tosen brachte. Wie eine unsichtbare Macht durchströmte es die Zellen, in denen nach jahrelangem Training große Speicher lagen. Je schneller der Fluss strömte, desto mehr Haki stand auf einen Schlag zur Verfügung. Doch das war zu riskant für das Kind, somit konnte ich ihn nur etwas beschleunigen. Auch wurde das Haki erst in meinen Händen komprimiert, so dass es nicht wie sonst aus meinem ganzen Körper strömte. Die Luft flimmerte durch das starke Haoushoku in meinen Händen nicht nur auf, sondern verschob sichtbar die Optik. Wie ein Schild baute es sich vor meinen Oberkörper auf und die letzten Ausläufer schützen meine Beine auch ein wenig. Denn wenn das Haki den Körper verlies, war es kaum noch möglich, es zu steuern, deshalb gab man immer die Richtung schon, vor wenn es einen verließ, egal in welcher Form. Dennoch verbrannte meine Haut an den Beinen fast augenblicklich, als ich die Feuersäule betrat. Aber nur dort, da das Hakischild die Hitze ebenfalls blockierte, ansonsten wären meine Lunge und alles andere schon längst verbrannt. Wie von selbst löste sich das Feuer auf, welches mit dem Haoushoku in Berührung kam, genauso wie der Rauch. In dem Moment, als ich meine Hände auseinander riss, um die beiden am Kragen zu packen, löste sich das Schild auf, genauso wie die Teufelskräfte der Beiden. Meine linke Hand krallte sich in Smokers Jacke, während meine andere Hand sich in Ace Kette verfangen hatte und ihn drohte, zu erwürgen. So wirklich gezielt hatte ich nicht, als ich nach ihnen geschnappt hatte, schließlich hatte ich ihre Körperkonturen nicht ausmachen können und außerdem hatte die Zeit, in der ich ihre Teufelskräfte unterbunden hatte ausgereicht, um mich doch noch zu erwischen. Es war, als wäre ich gegen eine Wand aus Hitze und Rauch gelaufen, von der ich auch noch einen tiefen Atemzug genommen hatte. Augenblicklich sackte ich hustend zusammen und lies von beiden ab. Der Rauch brannte in den Augen, die sofort anfingen, zu tränen und raubte mir die Luft. Wie ein Fisch an Land schnappte ich nach Luft, während ich eine Hand an meine Brust legte. Es war, als würde man sich verschlucken, doch man hustete nichts aus und wenn man versuchte, Luft zu holen, hatte man erneut das Gefühl, einen Schwall nichts zu atmen. Auch wenn es noch meine Beine gab, die wehtaten, meinen Kopf – ich ignorierte alles. Ich brauchte Luft, das Zeug, ohne das man innerhalb von Minuten starb. Panik griff wie eine kalte Hand nach meiner Kehle und ich fürchtete, zu ersticken. Meine Sicht verschwamm und als ich schon mein Leben an mir vorbeiziehen sah, spürte ich endlich wieder frische, aber immer noch warme Luft in meiner Lunge. Mit einem Mal war das Erstickungsgefühl verschwunden und ich dankte meinen Teufelskräften, die die Rauchvergiftung gerade noch im richtigen Moment geheilt hatten. Erst jetzt beschäftigte ich mich mit dem Rest von meinem lädierten Selbst, das von Smoker und Ace gleichzeitig gestützt wurde. Obwohl man das so nicht wirklich sagen konnte. Nachdem ich meine Umwelt wieder wahrnehmen konnte, bemerkte ich als erstes den kühlen Boden unter mir wieder, denn nur mein Oberkörper wurde in einer aufrechten Position gehalten - von beiden. „Das ist nur deine Schuld!“, hörte ich Ace schimpfen, der mich zwar einerseits festhielt, aber seine andere Hand hatte sich schon in die Jacke von Smoker gekrallt. „Mach deine Augen auf und schau, was DU angerichtet hast!“, kam es gleich zurück und ich konnte schon die geballte Faust des Rauchmenschen sehen. Toll, für was war ich gleich noch mal dazwischen gegangen? Ach ja, damit sie noch einmal auf einander losgehen konnten. „Ihr Idioten!“, schrie ich wütend und aus Reflex heraus packte ich beide am Hinterkopf und schlug ihre Köpfe zusammen. Das dumpfe Aufeinanderschlagen beider Holzköpfe war nicht zu überhören und mein Haki hatte auch verhindert, dass ihre Elementarkräfte sie vor physische Schäden schützten. Ace schrie sofort empört auf und Smoker knurrte nur bedrohlich über die Aktion. „Ihr seid beide Schuld!“, fauchte ich und meine Stimme klang dabei ganz schön rau vom Rauch. „Du wolltest dich nicht mehr einmischen!“, kam es gleich von Smoker zurück, der mich an mein Versprechen erinnerte. „Ah ja? Willst du lieber mit Whitebeard ausdiskutieren, warum Ace schon wieder festgenommen ist?“, keifte ich zurück - schließlich war der Kaiser bereits auf der Insel und dem hatte Smoker nicht einmal ansatzweise etwas entgegen zu setzen. Mal abgesehen von dem Krieg der dann drohte. Er sah mich wütend an, doch ich erkannte an seinem Blick, dass er verstanden hatte. Ace jetzt festzunehmen war nicht möglich. In meinem Hinterkopf dankte ich Whitebeard dafür, dass er die Insel bereits erreicht hatte, schließlich konnte ich ihn das als Grund vorschieben. „Paps wird da nicht viel diskutieren.“, mischte sich Ace ein und mit einem Ruck hob er mich hoch, so dass Smoker von mir ablassen musste. „Ace!? Was wird das?“, fragte ich ihn, während ich mich zwangsweise an ihn anlehnte. „Na, was wohl? Ich bringe dich zu einem Arzt!“, antwortete er wie selbstverständlich, starrte dabei aber den Flottillenadmiral immer noch feindselig an. „Hast du denn keinen Verstand im Kopf, Feuerfaust?“, fragte ihn Smoker und machte einen Schritt auf uns zu. „Willst du, dass Mina aus der Marine fliegt, weil sie ein Pirat durch die Gegend trägt?“ So ganz unrecht hatte der Grauhaarige nicht und ich sah deshalb auch fragend zu Ace, denn einmischen würde ich mich nicht wirklich, zumindest nicht, so lange mich beide in die entgegengesetzte Richtung zogen, weil sie ihren Willen durchsetzen wollten. „Das tut sie nur, wenn jemand sie verpfeift - das kannst ja nur du!“, kam es gleich von Ace zurück, der sich danach umdrehte und mit mir im Arm davon stapfte. Es dauerte nicht lange, da konnte ich Corby und Helmeppo sehen, die mir folgten - rein aus Prinzip wahrscheinlich und nicht, weil sie so intelligent waren. Wenn Ace nämlich das tat, wovon ich ausging, dann war es fragwürdig, wie es um die beiden stehen würde. „Ace? Zu welchem Arzt bringst du mich denn, wenn ich fragen darf?“, sprach ich ihn vorsichtig und mit ziemlich leiser Stimme an. „Zu Mo, er ist unser Schiffsarzt und wirklich gut!“, antwortete er und grinste mich schief an. An sich war der Arztbesuch wichtig, aber nicht, wenn ich dafür auf die Moby Dick musste. Vielleicht hätte ich vor einem halben Jahr mit einem wilden Nicken geantwortet, aber heute sah die Sache anders aus. Ich war Admirälin und musste die Marine auch repräsentieren - ein Besuch bei einem Kaiser war ein Ding der Unmöglichkeit. Selbst wenn ich dort als Aces ältere Schwester sicher gut behandelt werden würde – ich gehörte zur Marine und ich wollte weiterhin dazugehören. Diese Entscheidung hatte ich bei meinem Eintritt bereits getroffen, oft gebrochen aus verschiedenen Gründen, doch jetzt war genug. Ich hatte Versprochen, das letzte Mal mich wie eine Piratin aufzuführen, obwohl ich zur Marine gehörte. „Ace. Das geht nicht.“, seufzte ich und fing an, in seinen Armen zu zappeln. Als erstes wurde der Griff meines kleinen Bruders um mich stärker, doch nachdem er mich kaum noch halten konnte, ließ er mich runter. Meine Beine berührten kaum den Boden, da beschwerten sie sich schon über die Verbrennungen und über meinen allgemeinen Zustand. Um genau zu sein wollten sie mich gar nicht halten und so stützte ich mich auf Aces Arm weiter. „Aber du musst zu einen Arzt!“ „Schon gut. Ich weiß das.“, lächelte ich ihn beschwichtigend an, während ich einen Schritt auf Corby zuging. Dieser verstand die Geste sofort und packte mich am Arm, so dass ich Ace loslassen konnte. „Minato wird mich sicherlich ans Bett fesseln, darauf kannst du dich verlassen. Aber der Unterschied zu diesem Mo ist, das Minato zur Marine gehört. Genau so wie ich.“, versuchte ich ihm meinen Beweggrund näher zu bringen. „Das habe ich dir doch gesagt!“, murrte Smoker, der Ace auch gefolgt war, aber jetzt erst gänzlich aufholte. Wütend starrte der Kapitän der 2. Division zu Smoker und es war zu erwarten, dass er sich gleich wieder auf ihn stürzen würde. Doch Ace ballte nur seine Fäuste und blieb ansonsten regungslos stehen. „Die Moby Dick liegt näher!“, verteidigte er seinen Vorschlag und auch wenn es die vernünftigere Idee war, lehnte ich trotzdem mit einem Kopfschütteln ab. „Deine Schwester hat Recht!“, mischte sich eine neue Stimme ein und alle Köpfe drehten sich dieser folgend um. Blätter raschelten, als diese Person einen Zweig weg schob und vom Dickicht ins Licht trat. „Marco!“, rief Ace und bewegte sich ein paar Schritte auf ihn zu, doch er hielt noch einmal inne und drehte sich zu mir um. Also hatte Whitebeard seine Leute schon losgeschickt um nach Ace zu suchen, in dem Fall waren wir auf Marco, den Kommandanten der 1. Division, gestoßen. „Es würde nur Unruhe stiften, wenn sie auf die Moby Dick käme.“, stimmte Marco mir zu und ich dankte ihm mit einem leichten Nicken. Er würde Ace hoffentlich umstimmen. „Marco! Mina ist meine Schwester und sie ist verletzt!“, warf der sofort ein und zeigte auf mich. Recht hatte mein kleiner Bruder. Meine Beine waren bis zum Oberschenkel verbrannt. Teilweise konnte man großflächige, helle Brandblasen sehen, doch es waren auch einige Stellen bis auf das Fleisch offen. Meine Sandalen waren gänzlich zerstört und so stand ich barfuss auf dem kühlen Boden. Das Kleid, welches ich trug war auch deutlich angesengt, aber es erfüllt seinen Zweck noch. Ja, ein wirklich unschöner Anblick, den ich da bot. „Und außerdem …“, Ace schluckte und sah auf meinen Bauch. Marco folgte diesem Blick auch gleich und da er nicht dumm war, zählte er einfach eins und eins zusammen. Außerdem stand es ja schon in der Zeitung, da war ich mir sicher. „…solltest du sie nicht mehr aufhalten, damit Gin Tora schneller zu einem Arzt kommt.“, beendete er den Satz und lehnte erneut ab. Ace wollte gerade wieder den Mund aufmachen, als ich ihn daran hinderte. „Hör auf Marco.“ Es passte meinem kleinen Bruder ganz und gar nicht, doch alles sprach gegen ihn und er konnte gar nicht mehr anders, als nachzugeben. Seufzend ließ er die Schulter hängen und kam auf mich zu. „A-Ace…“ Ich wollte ihm gerade wieder sagen, dass ich nicht auf die Moby Dick kommen würde, doch er umarmte mich nur kurz und auch sehr vorsichtig, also schluckte ich meine Worte runter. Nur mit einem Arm konnte ich die Geste erwidern, da ich mich immer noch an Corby festhielt. Es waren keine weiteren Worte nötig, als er sich umdrehte, denn wie bei Ruffy würde es kein nächstes Mal geben. Traurig sah ich zu, wie er seinen Seesack holte und danach mit dem blonden Divisionskapitän im Dickicht verschwand. „Gin Tora?“, fragte Corby nach ein paar Minuten, in denen ich mich nicht geregt hatte. „Mhm? Oh ja, natürlich!“, antwortete ich und kam der Aufforderung gleich nach. Trotz meiner ausgeprägten Fähigkeit, die Bedürfnisse meines Körpers im Zusammenhang mit Schmerz zu ignorieren, gestaltete sich das Laufen als doch sehr schwierig. Meine Beine zitterten einfach, wie sie wollten und nach einer Weile, in der sich meine Gedanken ganz primitiv darauf konzentrierten, wie man lief, hatte Smoker die Schnauze voll. „Genug! So kommen wir nie an!“, murrte er und hielt es wie Ace, indem er mich einfach hochhob, ohne mich zu fragen. Recht hatte er - deshalb musste es mir aber nicht passen. Mein Ego war sowieso schon irgendwo in der hintersten Ecke meines Kopfes und piekste beleidigt mit einem Stock in den Boden. „Ihr zwei geht vor und erstatten dem Arzt einen Bericht, damit er weiß, was auf ihn zukommen wird.“, wandte sich der Grauhaarige an MEINE zwei Anhängsel, die mich zwar fragend ansahen, aber dennoch gingen, nachdem ich seufzend genickt hatte. „Das wird nicht viel sein.“, sprach ich zu ihm, nachdem die Beiden verschwunden waren. „Deine Beine sind verbrannt.“ „Kein Zweifel, sie tun ja auch weh, aber meine Teufelskräfte werden es heilen, genau wie die Rauchvergiftung zuvor.“ „Und wieso haben sie das dann noch nicht?“ „Ähm … ich weiß nicht.“, gab ich kleinlaut zu und überlegte, warum sie immer noch so aussahen wie vorher. Es lag natürlich nahe, dass mir die Rohstoffe zum Heilen fehlten, da meine Fähigkeiten ja nicht auf tatsächlichem Heilen basierten, sondern darauf, den Heilungsprozess zu beschleunigen. Da jedoch jeder Körper dazu gewisse Bausteine brauchte, die man durch einen langsamen Prozess des Heilens immer wieder zuführte, war es durchaus denkbar, dass meiner einfach verausgabt war. Eine reine Vermutung meinerseits - und damit musste Minato wohl auch meine Verbrennungen behandeln. Danach herrschte eine ganze Zeit lang zwischen uns beiden Stille. Smoker sah so aus, als würde er sich schwer auf den Weg konzentrieren oder er tat bloß, so weil er nicht reden wollte. Das ließ mir Zeit, weiter nachzudenken, zumindest hätte ich das tun können, wenn ich nicht einfach viel zu müde gewesen wäre. Vielleicht war ich auch nur am Rande einer Ohnmacht, aber den Gedanken schob ich zur Seite. Schließlich musste ich gähnen und demnach war ich bloß müde. Hoffte ich. „Smoker?“ Irgendwann war mir die Stille dann doch zu viel und ich musste ja noch etwas loswerden. „Es tut mir Leid.“ Heutzutage werden Entschuldigungen viel zu oft missbraucht und auch oft nicht ernst gemeint, aber die meisten Menschen sehen auch nicht die wahre Bedeutung darin. Denn eine Entschuldigung ist wie eine Erlösung - das ist der erste Schritt, um das quälende Gefühl der Schuld loszuwerden oder aber auch, um mit ihr leben zu können. Ich konnte Smoker nicht ansehen, denn dann würde ich mich noch schuldiger fühlen, doch er blieb stehen und mir blieb nicht wirklich eine Wahl. Fragend sah ich zu ihm auf und ich konnte ihm deutlich ansehen, wie er nachdachte. „Wir sind fast da.“, waren seine Worte und ich kam mir ziemlich übergangen vor. Trotz der Erschöpfung war ich jetzt wütend, da ich mich entschuldigen wollte, aber … es interessierte ihn nicht. „Lass mich runter!“, fauchte ich zappelnd und schlug mit der flachen Hand in sein Gesicht, um dem ganzen noch Nachdruck zu verleihen. Er wehrte sich natürlich dagegen, doch dafür ließ er mich runter und fing mit seinen Händen meine ein. Zornig starrte ich ihn an, während er mich gleichzeitig stützte und daran hinderte, ihm die Augen auszukratzen. „Lass los.“, hörte ich mich selbst sagen, denn irgendwie klang das nicht nach mir. Mit einer so kalten Stimme hatte ich lange nicht mehr mit geredet. Er folgte den Worten und ließ ganz von mir ab. „Und jetzt? Willst du zurück kriechen?“, fragte er nach. „Darum geht es nicht.“, antwortete ich und kämpfte dabei gegen meinen Körper. „Dafür kannst du dich nicht entschuldigen! Zumindest jetzt nicht oder in nächster Zeit. Ich denke, das habe ich bereits klar gemacht!“. Endlich ging er auf meine vorherigen Worte ein, auch wenn mir seine Antwort nicht gefiel. Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte, deshalb lies ich meine Schultern hängen und sah zu Boden. „So ist das.“, flüsterte ich irgendwann und legte eine Hand auf meinen Bauch. „Ja.“, seufzte er und ich konnte sehen, wie er nach einer Zigarre griff und sie anzündete. Ich hatte meine Antwort und jetzt wollte ich gehen, irgendwo hin. Das Ziel ist egal. Obwohl doch, Lumina Island. „Was ist mit dem Kind … unserem Kind?“, fragte ich vorsichtig, mit einer gewissen Angst welche mein Herz verkrampfen lies. „Nichts. Ich kann ihm kein Vater sein. Du weißt warum.“ Die Vorahnung hatte sich bestätig und mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, aber ich wollte irgendwie stark sein. Ich wollte nicht jetzt augenblicklich los weinen, auch wenn ich mich so fühlte. Ich nickte verstehend und drehte mich zur Seite um zur Odyssee zurückzukehren. Smoker machte keine Anstalten, mir zu helfen, auch nicht, als meine Beine nachgaben und ich stürzte. Schwer atmend krallten sich meine Finger in die feuchte Erde unter mir und ich verfluchte wieder einmal meine Schwäche. Meine verbrannten Beine, mein Kind und dass ich es so weit kommen habe lassen. Aber die Blöße, dass es mir so schlecht ging, gab ich mir nicht. Das wollte ich nicht - ich wollte nicht weinen, ich wollte weg. Wütend schlug ich mit einer Faust auf den Boden und versuchte, wieder aufzustehen, doch meine Beine weigerten sich. Ich will jetzt laufen! In Gedanken schrie ich meine Beine an, doch ein plötzliches Krachen ließ mich aufsehen. Ich sah zur Seite und konnte sehen, wie der Baum, der mir am Nächsten stand, austrocknete. Er knarrte, so als hätte er Schmerzen, während er sich weiter zusammenzog und letztendlich zersplittert. Braunes Laub fiel zusammen mit einigen Holzsplittern zu Boden, wo sie sich in Staub verwandelten. Verwirrt blinzelte ich und sah mich auch um, was das ausgelöst hätte. Dabei fiel mir auf, dass auch dass das Gras unter mir braun und welk war. Als ich es berühren wollte, zerfiel es zu Staub, so wie der Baum. Wenn es mir nicht plötzlich besser gehen würde, dann hätte ich noch weiter nach dem Schuldigen gesucht, doch ein Blick auf meine Beine verriet mir, dass ich das gewesen war. Hier hatte ich also meine Bausteine für die Heilung. Eine leichte Rötung war noch zu erkennen, aber ich war wieder fähig, aufzustehen. Schwankend sah ich noch zu Smoker, der ein Stück zurückgewichen war und mich noch ganz entgeistert anstarrte. Auch wenn ich sagen wollte, dass mir das neu war und es keine Absicht war, so schwieg ich. Denn es gab einfach nichts mehr zu sagen außer … „Leb wohl.“ Mit diesen Worten drehte ich mich gänzlich um und ging zurück zur Odyssee, auch wenn man es nicht mehr ganz gehen nennen konnte. Doch ich schaffte es allein, ohne Hilfe. Auch wenn Smoker ein Stück hinter mir lief und er vielleicht auch noch etwas sagte. Ich verschloss meine Ohren - da gab es nichts mehr zu hören. Als der Schoner endlich in Sicht kam, konnte ich auch gleich Minato sehen, der wie auf glühende Kohlen da stand. Mit ihm zusammen warteten Corby und Helmeppo, die sofort auf mich zustürzten als sie sahen, dass ich selbst lief. „Ma’am!“, rief Corby und nahm sofort meinen Arm, um ihn zu stützen. „Nein, Corby.“, antwortete ich und schob seine helfende Hand weg. „Aber … Ihr…!?“, fing er an und versuchte erneut, nach mir zu greifen. „Ich muss jetzt alleine gehen.“, flüsterte ich und beide hielten inne. Mit einem besorgten Blick musterten sie mich, gingen aber schweigend neben mir her. „Mina!“ Minato ließ es sich nicht nehmen, mir die letzten paar Meter auf dem Steg entgegen zu kommen. „Auf dem Schiff.“, antwortete ich bloß und ließ auch nicht zu, dass er mir half. Der Marathon fand schließlich auf der Odyssee ein Ende, direkt vor deren Kapitän. „Gin Tora.“, sprach er und neigte seinen Kopf leicht als Zeichen des Respekts. „Kapitän Norrin – wir legen ab. Unser nächstes Ziel wird Lumina Island sein.“ „Jawohl, Ma’am.“, antwortete er und salutierte vor mir. Ich lächelte ihn etwas schief an wegen der Geste, wandte mich dann aber ohne weitere Worte ab. Nur noch einmal streifte mein Blick das Schiff von Smoker und mit diesem auch dessen Leutnant, die mich zweifellos anstarrte. „Hallo Tashigi.“, flüsterte ich, auch wenn sie mich nicht hören konnte. Wie in Zeitlupe ging ich unter Deck in mein Quartier, dicht gefolgt von Minato, Corby und Helmeppo. Dort unten verließen mich endgültig meine Kräfte, selbst der kurze Schub von vorhin nützte mir da nichts mehr. Ich ließ mich einfach auf meine Koje fallen und bewegte mich kein Stück mehr. Sofort war Minato bei mir und drehte mich auf den Rücken. „Mina? Hörst du mich?“, fragte er in der Annahme, das ich ohnmächtig geworden war. „Ja, das tu ich.“, seufzte ich und öffnete meine Augen, um ihn anzusehen. „Ich dachte schon …“ „Wie geht es meinem Kind?“ „Das kann ich noch nicht sagen, außer eines: wenn es ihm gut geht, dann ist dir hoffentlich klar, dass du die nächsten vier Monate bis auf einige Spaziergänge nicht mehr aufstehen wirst!“, hörte ich ihn streng sagen und als Antwort nickte ich einfach. Ohne Protest ohne Widerworte. Er würde schon wissen, was er da von sich gab. „Minato. Ich bin müde.“, seufzte ich leise und schlief in dem Moment auch schon ein. Dass er mich noch untersuchte und mich von der kaputten Kleidung befreite, merkte ich gar nicht mehr. Als ich wieder aufwachte, kam es mir so vor, als hätte sich etwas geändert. Irgendwas, aber ich kam einfach nicht drauf, was es war. Gähnend rieb ich mir die Augen und blinzelte erst ein paar Mal, ehe ich mich an die Helligkeit gewöhnt hatte. Ein paar Minuten lag ich so regungslos im Bett, bis ich mir ein Herz fasste und mich leicht aufrichtete. „Wach?“, fragte Minato gähnend, der auf einem Stuhl neben mir saß und sich streckte. Anscheinend hatte er auch geschlafen. „Ja schon.“, lächelte ich schwach. „Wage es nicht, aufzustehen!“, mahnte er gleich. „Gut. Ich bleibe liegen.“ „So schnell lässt du dich überreden? Na mir soll es recht sein! Hunger?“ „Ja, sogar großen!“, lachte ich und freute mich tatsächlich darüber, dass mir der Appetit nicht vergangen war. „Was …?“, fing ich trotzdem noch einmal an und mir verging das Lachen. Mein Kind? Minato verstand sofort worauf ich anspielte. „Ihm geht es glücklicherweise gut, zumindest soweit ich feststellen kann. Ich möchte aber kein weiteres Risiko eingehen, deshalb wirst du ohne mich gar nichts mehr unternehmen und erst recht nichts Anstrengendes!“, antwortete er streng und ging zur Tür. Er wartete noch kurz ab, bis ich zustimmend genickt hatte, ehe er verschwand und ich ganz allein war. So wirklich Lust auf Nichtstun und umher sitzen hatte ich zwar nicht, doch diesmal hörte ich auf meinen Verstand und mein Versprechen meinem Kind gegenüber. Seufzend richtete ich mir das Kissen so, das ich angenehm aufrecht sitzen und mich daran anlehnen konnte. Mir kam sofort Smoker wieder in den Sinn, aber so schnell der Gedanke kam, so schnell schob ich ihn auch wieder bei Seite. Daran wollte ich nicht denken, aber das nächste, woran ich dachte, war auch nicht besser. Vielleicht war dies das letzte Mal gewesen, dass ich meine Brüder gesehen hatte und es tat mir weh. Besonders wenn ich zurück dachte wie es früher war … ~*~*~*~*~*~* Seufzend jagte ich meinem kleinen Floh durch das Haus hinterher. Für seine drei Jahre war Ruffy wirklich flink und ich musste seinem Zickzack-Kurs auch noch folgen. Mit einem Satz ließ er die Terrassentür hinter sich und jagte durch den Garten. Gerade noch so erwischte ich ihn am Bein, ehe er durch eine Lücke im Zaun ganz türmen konnte. „Du bleibst schön hier!“, keuchte ich außer Atem und zog ihn zu mir zurück. „Neeeein!“, rief er und zappelte wie wild. „Doch! Du gehst jetzt baden!“, kam es von mir streng und kurzerhand wurde er hochgehoben. Zuerst versuchte ich, ihn noch ganz normal zu tragen, aber er zappelte so wild umher, dass ich ihn nur noch am Fuß zu fassen bekam und ihn Kopf über ins Haus trug. „Ruffy! Jetzt hör schon auf!“ Es war wirklich anstrengend mit dem Theater, dass er machte wenn es ans Baden, Waschen oder Zähne putzen ging. Dabei musste ich jetzt noch darauf achten, ihn nicht ganz fallen zu lassen, da ich bei jedem Versuch, ihn wieder ordentlich zu tragen, einen Fuß irgendwo hin bekam. „Autsch …“ Fluchend kam ich im Bad an und setzte ihn dort sachte auf den Fliesenboden ab. Da hatte mich der kleine Satansbraten tatsächlich in die Rippen getreten. „Ich mag nicht!“, jammerte er weiter und mir fiel es schwer, ihm das T-Shirt und die Hose auszuziehen. Ein Kampf der Titanen, obwohl ich der größere Titan war - einer der ihn durch kitzelte. Lachend wand sich der Kleine auf den Boden und ich hatte somit leichtes Spiel, ihn mit der zweiten Hand von der Kleidung zu befreien. „So schnell geht das!“, grinste ich ihn an und steckte ihn direkt in die Badewanne neben mir. Schmollend sah der Kleine zu mir auf und fügte sich seinem Schicksal, dass er jetzt baden musste. Das Wasser selbst war nur noch lauwarm - es hatte einfach viel zu lange gedauert, um ihn einzufangen. Deshalb drehte ich den Wasserhahn noch einmal kurz auf und setzte mich danach auf einen kleinen Hocker neben die Wanne. Gerade als meine Hand nach dem Waschlappen griffen, klatschten seine Hände ins Wasser und laut dem Gesetz der Verdrängung spritze ein Schwall von dem Nass direkt in mein Gesicht. Toll. Also war das wieder einer der Badetage, wo ich auch gleich mitbadete. Schön, dann sparte ich mir die Arbeit später. Es wurde tatsächlich ein Kampf, ihn noch zu waschen, vor allem ohne, dass er Shampoo ins Auge bekam oder in die Seife biss, die definitiv nicht essbar war! „Ruffy, lass das!“, rief ich und versuchte, ihm die Seife wegzunehmen, die auch gleich ins Wasser flutschte. Danach entbrannte ein Gefecht, wer schneller war und vor allem, wer sie länger hatte, denn ein Dreijähriger war doch ganz schön schwer, wenn er sich an einen hing und halb in die Wanne zog. Letztendlich wusste ich mir nur zu helfen, indem ich die Seife packte und ans andere Ende vom Bad schmiss. Beleidigt ließ Ruffy von mir ab und sah der Seife schmollend hinterher. Ich hingegen war erleichtert und wusch das Shampoo mit klarem Wasser aus seinen Haaren, ehe ich ihn aus der Wanne hob und in ein Handtuch einwickelte. Sofort versuchte er wieder, an die Seife ran zu kommen, doch ich war immer noch zu stark und hielt ihn einfach fest. Aber irgendwann war mir das Gezeter zu viel und ich packte Ruffy und schliff ihn in sein Zimmer. „Ich will aber die Seife haben!“, maulte er, doch ich bückte mich einfach nur und hob Ann vom Boden auf. Diese drückte ich ihm in die Hand und mit einem Mal war Ruhe. Endlich! Wenn er seinen Hasen in den Armen hatte, war er meistens brav und ich konnte seine Haare noch abtrocknen und in einen Schlafanzug stecken. „Ich hab noch Hunger …“, nuschelte er und kaute demonstrativ am Ohr seines Kuschelhasen. „Es gab gerade eben Abendessen!“, antwortete ich verwirrt und schlug die Bettdecke zurück. „Hunger …“, jammerte er und sah mich aus seinen kindlichen Augen an. Der Hundeblick - damit hatte er auch schon gewonnen. „Na gut.“ Seufzend gab ich mich geschlagen und nahm ihn auf den Arm, um ihn in die Küche zu tragen. „Juhu!“, grinse er und drückte Ann fest an sich - wenn es ein echter Hase gewesen wäre, dann wäre er bis jetzt sicher erstickt. Gott, was hatte ich schon alles tun müssen für diesen Hasen. Ruffy zog ihn überall mit hin und auch überall hindurch. Einmal im Monat musste ich ihn grundsätzlich waschen und wenn es ganz schlimm war, sogar mehrmals die Woche. Besonders, da sich der Floh angewöhnt hatte, auf den langen Schlappohren herum zu kauen. Uahhhh, der ganze Hase war versabbert, wenn auch mit reiner Liebe des Kleinen. Auf der Küchenzeile setzte sich ihn ab, zog einen Teller hervor, Brot und Wurst, damit er noch ein belegtes Brot essen konnte. Für ihn hätte auch die ganze Packung Wurst gereicht, aber das war keine Ernährung für ein Kind. In dem Moment, als das Brot fertig war und ich es ihm hingestellt hatte, war das Brot auch schon von dem Gierschlund verschlungen. Wenigstens ging es schnell - jetzt musste ich ihn nur noch zum Zähneputzen bringen. Ein Desaster sondergleichen, trotz Ann. Einmal hatte ich versucht, ihn mit Ann zu erpressen. Dass er sie nur wieder bekommt, wenn er Zähne geputzt hatte. Seine Argumente =waren zwar schlecht, aber dafür laut - sehr laut. Erst als wir das Theater hinter uns hatten, brachte ich ihn ins Bett. „Ich bin noch nicht müde!“, beschwerte Ruffy sich und gähnte im gleichen Atemzug. „Aber Ann und du willst doch nicht, dass sie ganz allein in dem kalten Bett liegt, oder?“, versuchte ich ihn sanft davon zu überzeugen und es klappte wie immer. Denn Ann durfte es nicht schlecht gehen, sie brauchte es warm, viel zu essen und Ruffy - all das erfüllte der Kleine gehorsam. „Oh Nein! Ann ist kalt!“, rief er empört und kuschelte sich ins Kissen so wie an den Hasen. „Siehst du, jetzt ist ihr bestimmt gleich ganz warm!“. Lächelnd deckte ich ihn zu und küsste ihm noch auf die Wange, ehe ich das noch nasse Handtuch vom Boden nahm und aus dem Zimmer ging. Puh, Ruffy war im Bett. Erschöpft kehrte ich ins Bad zurück und hängte dort das Handtuch auf. Ich ließ das Wasser aus der Wanne und füllte neues nach, denn es gab ja noch jemanden, der baden musste. Ace war natürlich auch sofort abgehauen, als ich Ruffy hinterher gejagt bin, doch dieser versteckte sich immer viel lieber im Haus. Meistens … Genau da! Zielsicher war ich wieder runter ins Wohnzimmer gegangen und hatte dort blitzschnell unter die Couch gegriffen. Meine Hand bekam den Kinderfuß zu fassen und ich zog Ace hervor, der mich mit verschränkten Armen böse musterte. „Schau nicht so! Es ist nur Wasser!“, seufzte ich, nahm seine Hand und zog ihn auf die Beine. „Ich mag aber nicht!“, beschwerte sich Ace, zwar leiser als Ruffy, aber ernster und mit mehr Nachdruck. „Das ist kein Argument!“ „Mir doch egal!“, grummelte er und versuchte, sich aus meiner Hand zu befreien, die ihn sanft aber bestimmt hinter mir her zog. Ich hasste diese Trotzphase! Egal was ich sagte, es war sowieso falsch. „Mir auch!“ Genervt hob ich ihn einfach hoch und trug ihn ins Bad. Ace war schon so weit, dass er es hasste, wenn ich ihn auszog, also stellte ich mich einfach vor ihn und sah böse zurück. „Los.“, befahl ich und er machte nichts. „Na gut, wenn du meinst!“. Ohne auf ihn zu achten zog ich ihm das T-Shirt über den Kopf. Er registrierte es gar nicht, erst, als ich ihm die Hose ausziehen wollte. Manchmal war Ace wirklich wesentlich schwerer zu handhaben als sein kleiner Bruder, doch er landete trotzdem in der Wanne und zwar mit der Hose. Es gab bei mir einen Punkt, an dem ich den Beiden gegenüber die Nerven verlor - Ace hatte das gerade geschafft. Auch er machte es mir schwer, trocken zu bleiben, aber nicht wie Ruffy, für den das Ganze ein Spiel war – nein, Ace spritze mich bewusst nass. Wenigstens konnte ich ihm so die Haare einseifen. Zumindest so lange, bis er beide Handflächen benutzte, um das Bad unter Wasser zu setzen. Sag nichts Mina, bleib still. Meine Hand krallte sich praktisch in die Brause, als ich Ace von der Seife befreite. Genervt hob ich ihn aus der Wanne und schmiss ihm das Handtuch an den Kopf. „Abtrocknen.“, befahl ich, während ich mir selbst auch eines nahm und mich grob abtrocknete. Jetzt musste ich also auch noch meine Kleidung wechseln. Als Ace fertig war, ließ er das Handtuch einfach fallen und stapfte in sein Zimmer. Ich war wirklich ratlos, warum er in letzter Zeit so drauf war - das ging weit über die Trotzphase hinaus. Was hatte Opa nur mit ihm gemacht, dass er sich so benahm? Kopfschüttelnd machte ich im Bad klar Schiff und ging in Aces Zimmer, wo mein kleiner Bruder gerade seinen Schlafanzug anzog und ins Bett krabbelte. „Was ist mit Zähne putzen?“, fragte ich ihn. „Brauch ich nicht!“, brummte er und zog die Decke demonstrativ über den Kopf. Schön, mir reichte es jetzt auch. Wütend darüber, dass er mich so behandelte, warf ich die Tür hinter mir zu und ging duschen. Ein Bett hatte ich danach auch dringend nötig - die zwei waren einfach viel zu anstrengend und morgen müsste ich auch wieder waschen. Vielleicht konnte ich Ruffy zu Makino bringen, um das Haus wieder auf Vordermann zu bringen. Ace würde sowieso tun und lassen, was er wollte. Ich musste wirklich mal mit ihm reden! Wie jeden Tag fiel ich in mein Bett und rollte mich dort müde ein. Es war so schwer, seit Mama weg war und immer wenn ich daran dachte, traten mir Tränen in die Augen. Nicht mal Dadan war mir eine Hilfe, obwohl Opa es ihr befohlen hatte. Nein, zu ihr würde ich die beiden nicht bringen, schließlich handelte es sich um eine Verbrecherfamilie. Lange brauchte ich zum Einschlafen nicht, aber lange schlafen durfte ich sowieso nicht. „Uff …“, stöhnte ich und öffnete meine Augen, die eine Weile brauchten, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Ich musste aber nicht sehen, wer es war, ich wusste es schon vorher. Ohne Worte hob ich meine Bettdecke an und Ruffy schlüpfte samt Ann darunter. Ich war manchmal auch so etwas wie ein Kuscheltier, denn wenn Ruffy bei mir schlief, dann zerquetschte er mich gerne zusammen mit Ann. „Deine Füße sind ja ganz kalt!?“, rief ich leicht empört, denn die Füße kuschelten sie auch an mich und ich zuckte zusammen. Eine Antwort von Ruffy bekam ich schon gar nicht mehr, der schlief schon wieder und an den schmatzenden Geräuschen könnte ich hören, dass er Anns Ohren schon wieder ankaute. Hoffentlich sabberte er mich jetzt nicht auch noch im Schlaf mit an. Gerade als ich meine Augen wieder schloss, schlüpfte wieder etwas unter meine Bettdecke mit genauso kalten Füßen. „Mina?“, fragte der kleine Trotzige neben mir und zwirbelte an meinen Haaren herum – etwas, dass er gerne tat, wenn er müde war. „Mhm?“ „Sag, hast du mich lieb?“, fragte er und ich zog ihn als Antwort fest zu mir her. „Na klar hab ich meinen kleiner Bruder lieb und ich versprech dir, auf dich aufzupassen, ja?“, versicherte ich ihm. „Danke…“, nuschelte Ace, noch ehe er die Augen zufrieden schloss. Was für eine Frage!? War er deshalb in letzter Zeit so komisch? Natürlich liebte ich meine kleinen Brüder. Schlaf wurde übrigens überbewertet, denn Ruffy und Ace schliefen nicht neben mir und kuschelte sich an mich - nein, es gab Nächte, da schliefen sie AUF mir. Morgen landen beide bei Makino! ~*~*~*~*~*~*~* „Woran denkst du?“, fragte mich Minato und riss mich so aus meinen Gedanken. „Oh? Nur an die Vergangenheit!“, lächelte ich und sah auf das Tablett, das er in der Hand hatte. Hauptsächlich war darauf Obst zu finden, aber auch Gemüse, das ich mit einem gewissen Ekel musterte. „Der Salat ist für mich!“, kam es auch gleich von dem Arzt, als er das Tablett abstellte und mir den Obstteller hinstellte. Für sich selbst nahm Minato den Salat. „Du hättest dir ruhig Zeit nehmen können, um in der Kombüse zu essen. Ich lauf dir bestimmt nicht weg.“, kommentierte ich seinen ersten Bissen, ehe ich nach einer Banane griff und sie schälte. „Darum mache ich mir kaum Sorgen, aber ich wollte dich einfach nicht alleine essen lassen.“, antwortete er zwischen zwei Gabeln. Dankbar für diese Geste lächelte ich ihn an und aß zufrieden meine Banane, gefolgt von weiterem Obst. Diesmal war die Auswahl etwas exotischer: verschiedene Sorten Melonen, Drachenfrucht, Physalis und so eine gelbe Frucht, die aussah wie ein Stern, als ich ein Stück davon abgebissen hatte. Indin Island war eindeutig eine Insel, die kaum Kontakt zur Außenwelt hatte, denn kaum einer dieser Früchte war mir bekannt. Aber sie schmeckten trotzdem. Minato hielt sein Wort und so war es mir auch die nächsten Tage nicht gestattet, aufzustehen oder mich zu bewegen. Erst als wir eine Woche später wieder in einem Hafen einliefen, durfte ich aufstehen und herum laufen. Der eigentliche Hintergrund dafür war das Einkaufen, welches noch dringend erledigt werden musste, auch wenn ich mich lieber davor gedrückt hätte. Aber um zu verhindern, das nackt herum laufen musste, schluckte ich meinen Unmut herunter und ging mit Minato, Corby und Helmeppo in die Stadt. Es war, als hätte ich ein Schild dabei gehabt mit meinem Namen darauf, da mich einfach alle anstarrten, teilweise auch meinen Bauch und mir wurde die ganze Sache dann auch ziemlich unangenehm. So schnell es ging brachte ich den lästigen Einkauf hinter mich und die Beute von vier Tüten durften die ungleichen Zwillinge, Goldlöckchen und Stock-im-Hintern tragen. Die Rückkehr auf das Schiff glich eher einer Flucht von meiner Seite, da plötzlich auch noch Journalisten auftauchten und mir unangenehme Fragen zu meiner Schwangerschaft stellten. Keine davon wurde beantwortet und auch wenn ich stur geradeaus sah, bebte ich innerlich. Es waren die traurigen Gedanken an Smoker die aufkeimten, jene, die ich so tief in mir vergraben hatte, das ich sie hoffentlich bald vergessen würde. Einfach vergessen. Einzig die Odyssee bot mir Schutz vor den Journalisten, die ich nicht verprügeln durfte, weil Minato mich an der kurzen Leine hielt. Schimpfen durfte ich auch nicht, also sah ich so aus, als hätte ich in eine Zitrone gebissen. Meine Laune änderte sich auch den ganzen Tag nicht. Erst, als ich den alten Arzt einfach ignorierte und an Deck ging, wurde es deutlich besser. Zwar gefiel ihm das nicht, aber ich machte ja auch nichts und an der Rehling stehen war ja wohl kaum schädlich für das Kind. Zumindest hoffte ich das. Lumina Island war mit dem unbeständigen Wetter noch gut zwei bis drei Monate entfernt. Diesmal trafen uns nämlich auch wieder Stürme und nicht gerade schwache. Einmal musste sogar ein Teil der ganzen Takelage und der Wanten erneuert werden - kein wirklich Spaß für die Crew, da sie so kaum die Segel setzen oder einholen konnten. Und so ein Besuch in einem Dock auf einer Insel dauerte auch seine Zeit, da wir nicht das einzige Schiff waren, welches gewisse Schäden davon getragen hatte. So war es mehr als nur langweilig für mich geworden, aber es gab mir auch die Möglichkeit, etwas an meinem Haki zu feilen. Natürlich nur, wenn Minato nicht da war und auch nur im geringen Maße. Dabei trainierte ich nicht dafür, dass ich mehr Haki für den Kampf hatte, sondern nur allein an einer oder mehreren neuen Technik. Leider musste ich die Spielerei auf das Bett beschränken, da ich rigoros von Minato wieder zurück verfrachtet wurde, wenn ich mich nicht da befand, wo ich sein sollte. Unglücklicherweise machte er dabei auch von seiner Weisungsbefugnis als Arzt Gebrauch und in so einem Fall hatte er das absolute Sagen. Vielleicht hätte ich Arzt werden sollen, dann könnte ich sogar Senghok herumkommandieren. Schön war der Gedanke schon, irgendwie. Gelangweilt sah ich zu, wie das Haki in meinen Händen aufflammte und wie bei großer Hitze flimmerte die Luft davon. Die Frage, die sich mir stellte war, ob es möglich war, das Haki auch zu kontrollieren, wenn es sich nicht mehr in meinem Körper befand und ob ich es auch außerhalb formen konnte. Der Grundgedanke dabei war eine runde Kugel aus Haoushoku in meiner Hand zu erschaffen. Schnell kam ich an meine Grenzen, denn das Haki strömte zwar aus meinen Händen, aber ohne, dass etwas passierte. Tagelang saß ich dran und konzentrierte mich darauf, teilweise lief mir sogar der Schweiß vor Anstrengung von der Stirn. Etwas, das ich vor Minato verstecken musste, da er es bestimmt auch als eine Form von „Anstrengung“ ansah – etwas, das ich ja nicht durfte. Eine Woche später als ich gerade eine Banane schälte kam mir eine Idee, wie es vielleicht gehen könnte. Es gab an dieser Frucht nämlich so kleine weiße Fäden, die man gesondert abziehen konnte. Schnell verdrückte ich das krumme Gewächs und hielt dann meine Hände nebeneinander. Ich schickte das Haki in Form eines kleinen, dünnen Fadens in meine andere Hand, die leitete es wieder zurück in ihre Ursprungshand. Immer mehr dieser unsichtbaren Fäden bewegten sich kreisförmig in meinen Händen hin und her, bis ein kleiner flimmernder Wirbel in meiner Hand entstand. Angestrengt überlegte ich, was ich nun mit diesem komprimierten Hakiball machen sollte. Vermutlich würde er nicht nur sofort Teufelskräfte blockieren, sondern den Gegner auch schwer treffen, wenn man bedachte, welche Menge des Haoushoku schon in ihm wohnte. Eine plötzliche Freisetzung könnte die einzelnen Hakifäden wie Peitschen um sich schlagen lassen. Zwar war es mir nicht gelungen, das Haki noch außerhalb meines Körpers im eigentlichen Sinne zu formen, aber es war eine neue Technik und keine ungefährliche, wenn ich sie richtig ausbauen konnte. Vielleicht war allgemein da auch mehr zu machen, wenn ich mich länger damit beschäftigen würde, doch vorerst ließ ich zu, dass sich die unsichtbare Kraft des Hakis langsam in meiner Hand verflüchtigte. Immer darauf bedacht, dass nur kleine Mengen meine Handinnenfläche verlies, damit das Kind bei einer plötzlichen Entladung keinen Schaden nahm. Gelangweilt schloss ich meine Augen. Das war es also, was ich die nächsten Wochen tun würde um nicht an der Langweile zu sterben. Und genau das tat ich auch. Als wir endlich Lumina Island erreichten war es mir, als würde sich die Tür zum Paradies öffnen. Diesmal konnte mich nicht einmal Minato zurück halten. Ich war fast schon versucht, das Schiff hüpfend zu verlassen, da ich mich allein schon über die Tatsache freute, endlich etwas anderes zu sehen als meine öde Kajüte, in der ich viel zu viel Zeit verbracht hatte. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass Walrosse aus Gewichtsgründen nicht hüpfen können, verzichtete ich auch darauf. Der achte Monat war inzwischen alles andere als lustig und das Versprechen des Arztes hatte sich auch bewahrheitet. Ich war rund - und es war zum Heulen. Schwanger hin oder her - eine Admirälin, die aufgrund ihres verschlucktem Gymnastikball wie eine Ente watschelte, war einfach nur lächerlich anzusehen und für diese demütigend. Aber daran hatte ich mich die letzten Wochen sowie so gewöhnt, sei es die Presse oder die Blicke Schaulustiger gewesen. Dennoch stellte sich eine gewisse Vorfreude sowie Aufregung ein. Wie würde es sein mit einem Kind? War es tatsächlich so anstrengend, wie alle sagten? Oder wog schon allein die Tatsache, dass man das Kind in Armen hielt, alles wieder auf? Viele verschiedene Ansichten und Antworten gab es auf die Fragen, aber die Klügste war immer noch: Finde es selbst heraus. Ja, das würde ich auf jeden Fall machen und am meisten freute ich mich darauf, wieder schlank zu sein und endlich das Wasser in meinen Füßen los zu sein. Es war ganz natürlich, dass man Wasser bekam, zumindest laut Minato, dessen einziges Gegenmittel dafür war, dass man die Beine hochlegte. Das einzige, was störend an diesem Wasser war, war, dass mir das Stehen schon nach kurzer Zeit wehtat, aber auch wenn ich durch die Gegend lief. Sehr praktisch für Minato, denn es hielt mich davon ab, ständig umherzuwandern, da ich inzwischen wirklich sehr unruhig geworden war. Es wurde Zeit, dass das Kind kam und dass ich Kuzan wieder treffen würde, wobei letzteres Chancen hatte, demnächst einzutreffen. So schnell ich konnte zog ich mir das weiße Sommerkleid mit dem königsblauen Saum an, unter dem ich noch eine weiße Leggins trug. Und ich muss sagen, dass „so schnell ich konnte“ auch relativ ist - für wirkliche „Schnelligkeit“ war ich einfach schon zu schwer. Wie frustrierend. Ich bin dick. Nicht einmal hohe Schuhe konnte ich anziehen, um den Effekt des „Streckens“ zu erreichen. Nein, mir blieben nur die weißen flachen Sandalen, in die ich schlüpfte. Danach nahm ich noch den weißen Sonnenhut mit, der ein blaues Band um hatte, dessen Enden über die Hutkante nach hinten fiel. Wenn ich schon nicht die Offizierskleidung tragen konnte, dann wenigstens die Farben der Marine. „Ah Mina! Du bist schon fertig!“, kam es freudig von dem Arzt, der bereits auf dem gepflasterten Steg stand und sich mit Corby unterhielt. „Wenn ich Freiheit schnuppere, bin ich immer schnell!“, lachte ich und nickte beim Vorbeigehen noch Norris zu. Dieses Schiff war jetzt lange mein zu Hause gewesen, doch in den nächsten Tagen würde ich packen und ein Quartier auf der Marinebasis beziehen. Zumindest hatte ich nicht vor, die nächste Woche wieder ein Schiff zu betreten, denn auch ich brauchte mal eine Pause von der See - und Lumina, eine Sommerinsel, bot sich da wirklich an. Obwohl mir Minato dazu geraten hatte, direkt zum Hauptquartier zurückzusegeln, schließlich sollte ich im letzten Monat von langen Reisen absehen. Aber mir war es ehrlich gesagt egal, was er dazu sagte, denn Kuzan war auch wichtig! Und ob das Kind nun hier oder im Marine Ford auf die Welt kam, war nun wirklich egal, zumindest meiner Ansicht nach. Mit einem Lächeln auf den Lippen verließ ich die Odyssee und betrat nach einer viel zu langen Zeit endlich wieder Land. Es war ein ungewöhnliches Gefühl, da ich immer noch meinte, dass der Boden unter mir schwankte, auch wenn ich wusste, dass dem nicht so war. Ein typischen Anzeichen, dass man wirklich zu lange auf einem Schiff gewesen war, wenn man schon Probleme bekam, an Land zu laufen. Die ersten Schritte von mir sahen nämlich aus, als hätte ich ordentlich getrunken. Wenigstens war ich nicht allein - sämtliche Matrosen hinter mir brauchten ebenfalls ein paar Schritte, um sich daran zu gewöhnen, nicht alles auszugleichen. Schließlich bewegte sich die Erde unter uns nicht mehr. Bereits am Morgen flimmerte die Luft auf den gepflasterten, weißen Straßen und der warme Sommerwind kündigte einen brütend heißen Tag an. Ich hatte Minatos Stimme schon in den Ohren, der mich daran erinnerte, mich bei der Hitze nicht zu sehr anzustrengen, aber dafür brauchte ich ihn nicht. Schon nach wenigen Metern, die ich gelaufen war, fing ich an zu schwitzen und spürte die Kombination von Schwangerschaft und Wärme. „Wie spät haben wir es?“, fragte ich Corby, während ich zu der großen Marinebasis sah, welche sich am Rand der Stadt befand. Doch da es sich um einen wirklich großen Komplex handelte, war er von hier aus bereits gut zu sehen. „Es ist 8:00 Uhr morgens.“, antwortete der Seekadett und ich drehte mich mit zerknautschtem Gesicht um. „So früh? Es fühlt sich an, als wäre es Mittag!“, ächzte ich und wedelte mir mit der Hand Luft zu. „Auf Lumina ist gerade Hochsommer, Ma’am.“, klärte er mich weiter auf und wenn ich tatsächlich noch schwimmen könnte, dann hätte ich mich rücklings in das Hafenbecken fallen lassen. Wie sollte ich mich hier auf der Insel umher treiben, wenn ich spätestens um 10:00 Uhr morgens einging? „Gibt es denn noch irgendwas, das ich wissen sollte? Wie zum Beispiel, ob es abends auch noch so heiß ist?“, fragte ich weiter und sah zu den kalksteinweißen Gebäuden der Inselbewohner. Es gab nur wenig breite Straßen und an sich war alles sehr verwinkelt und klein. Teilweise waren die flachen Dächer so weit über das eigentlich Haus hinaus gebaut worden, dass die kleine Gasse neben an komplett im Schatten lag und vermutlich dass den ganzen Tag. „Lumina Island ist eine Sommerinsel, deren Klima eher tropisch ist. Deshalb regnet es hier auch ca. drei Monate im Jahr.“ Deswegen war es wohl auch gleichzeitig noch so feucht schwül. „Im Hochsommer herrscht hier mittags grundsätzlich Ruhe und die Geschäfte öffnen erst wieder Spätnachmittag. Nachts ist es hier sehr kühl, entgegen Ihrer Vermutung. Den Namen Lumina hat die Insel erhalten, weil die Flora und Fauna fluoreszierend sind - das werdet Ihr dann heute Abend sehen können, wenn die Sonne untergegangen ist.“ „Sie leuchten?“ „Ja, Ma’am.“, bestätigte Corby noch einmal, während er hinter mir herlief. Das würde auf jeden Fall interessant werden, doch erst einmal galt es, die Marinebasis zu erreichen. Es war mein Ego, das mir verbot, stehen zu bleiben oder das Lauftempo zu verlangsamen. Immerhin war ich noch Admirälin und irgendwie wollte ich die Schwangerschaft nicht als Ausrede nehmen. Natürlich wäre die Ausrede gut, aber es ging um mich und ich wusste, dass ich stark war. Heiß … Der alte Schiffsarzt verlor darüber kein Wort, Nein, er grinste mich bloß wissend an und lief neben mir her. Dafür hätte ich ihm am liebsten verprügelt -und wieso muss er schon wieder Recht haben? Denn sein Grinsen sagte nichts anderes aus, als dass das heute meine letzte Aktion gewesen war. Was voll und ganz stimmte. Als wir endlich die Wache am Eingang zur Lumina Basis passierten, glaubte ich zu sterben. Erst das kühle Gemäuer innerhalb half mir, meinen Puls wieder zu senken und auch die erste Couch, der ich begegnete. Ohne ein Wort ließ ich mich auf diese fallen und blieb liegen. „Du musstest es ja auch wieder übertreiben!“, tadelte Minato und zog mich einfach wieder auf die Beine. „Lass mich doch etwas ausruhen.“, bat ich ihn und lief schwer atmend neben ihm her. „Dafür hast du ein Quartier und dein Besuch ist seit zwei Tage angekündigt.“, antwortete er streng und lotste mich zum Pförtner, dessen Büro sich direkt gegenüber dieser verlockenden Couch befand. Ich selbst sagte überhaupt nichts. Es war Minato, der alles abklärte und mich dann auch wieder aus dem Büro heraus zog. „Bist du nicht eigentlich wegen Ao Kiji hier?“, fragte er, während wir durch die Korridore der Basis gingen. Sie sah aus wie alle anderen. Hauptsächlich in weiß gehalten und mit einer blauen Stückleiste an der Decke. Eindeutig eine Marine Basis. Immer wieder tauchten Bilder an den Wänden auf. Meistens waren es nur Landschaftsbilder und vermutlich auch nur welche von Lumina, denn den Hafen erkannte ich auf einen der Bilder. Immer wieder kamen wir an offenen Türen vorbei und als ich hinein sah, konnte ich erkennen, dass es sich um einfach Büros handelte, in denen auch die Fenster auf waren. Deshalb wehte hier mitten im Gang immer eine frische Brise. Das kalte Gemäuer kühlte den warmen Sommerwind ab und so herrscht hier eine angenehme Temperatur. „Mina?“, wiederholte Minato und stupste mich an der Schulter an. „Mhm? Oh … ähm ja, dafür bin ich hier.“, seufzte ich und bekam ein beklemmendes Gefühl in der Brust. Mit einem Mal war meine Erschöpfung in Vergessenheit geraten und ich dachte zurück. Es war jetzt schon über ein halbes Jahr her, aber ich machte mir immer noch Gedanken darüber und auch was damals vorgefallen war. „Ähm, sag mal, Minato … wo bringst du mich jetzt eigentlich hin?“, fragte ich ihn, da ich nicht wirklich aufgepasst hatte und nach dem Quartiertrakt sah das nicht aus. „Zu Ao Kiji. Klär das jetzt, damit wir weiter ins Hauptquartier können.“, antwortete er und zeigte auf die Tür direkt vor uns. „Du bist ganz schön versessen darauf!“ „Nicht ich. Er!“. Mit diesen Worten holte Minato ein Eiltelegramm hervor - eines aus dem Hauptquartier. „Es ist ein Befehl von Senghok, dass du jetzt, wo du dich auf dem Rückweg befindest, so schnell wie möglich wieder ins Marine Ford kommst.“ „Also … also will er mich tatsächlich an die Leine nehmen!“, rief ich empört und verschränkte die Arme. „Scheint so.“ „Dann … dann war das von dir nur irgendeine Erfindung, dass ich in meinem Zustand nicht mehr reisen soll – nur damit Senghok seinen Willen bekommt?“ Der Teil mit dem Reisen stimmt, das kannst du mir als Arzt glauben, der Rest war der Befehl. Auch ich gehöre zur Marine und muss mich an Anweisungen halten.“, verteidigte sich der blonde, alte Arzt. „Du schon! Ich nicht!“, kam es von mir darauf und im gleichen Moment betrat ich das Vorzimmer von Kuzan. Die dortige junge Sekretärin mit dem strengen Dutt war etwas unheimlich, aber ich ignorierte sie einfach. „Miss? Miss! Warten Sie, da können Sie nicht hinein! Haben Sie einen Termin?“, fragte sie aufgebracht und sprang vom Stuhl auf. „Ich brauche keinen!“, war meine verbissene Antwort und öffnete die Tür zu Kuzans Büro. Ich ließ der Frau nicht einmal Zeit, hinter mir das Arbeitszimmer zu betreten, sondern knallte ihr die Tür direkt vor der Nase zu. Seufzend nahm ich meinen Hut ab und trat an den übervollen Schreibtisch heran, über den sich der Admiral gebeugt hatte. Er arbeitete tatsächlich und unterschrieb gerade ein Dokument, dennoch unterbrach er seine Arbeit nicht und sah mich auch nicht an. „Kuzan.“, begann ich zögerlich und er hielt sofort inne, als er meiner Stimme erkannte. „Was machst du hier?“, fragte er kalt ohne aufzusehen. „Dich besuchen, was denn sonst?“. Ich klang ziemlich verunsichert und selbst mein schiefes Lächeln war nicht überzeugend. „Ich habe keine Zeit für Besuch. Geh.“ Diese Worte … diese Worte waren wie ein Schlag ins Gesicht. Er hatte mich nicht einmal eines Blickes gewürdigt und warf mich jetzt auch noch aus seinem Büro! „Dann nimm dir Zeit! Ich bin den weiten Weg nicht gekommen, um von dir wieder vor die Türe gesetzt zu werden!“, beschwerte ich mich schließlich nach ein paar Schweigesekunden, in denen ich mich wieder gefangen hatte. Gerade noch eben hatte Minato mich vor den Kopf gestoßen mit dem Befehl von Senghok und jetzt kam der nächste. Auch Smoker hatte das gleiche zuvor auf Indin Island getan, obwohl ich versucht hatte, mich zu entschuldigen. „Ich habe gewisse Pflichten, die ich erfüllen muss.“, kam es stoisch von ihm und meine Antwort war ein abfälliges Schnauben. So früh saß er im Büro und arbeitete? „Wo ist Kuzan und was hast du mit ihm gemacht?“, fragte ich wütend und packte ihn am Kragen, um ihn auf Augenhöhe zu mir herzuziehen. „Ich sagte – NIMM DIR ZEIT!“. Es war beängstigend, mit welcher Kälte er mich ansah, aber auch mit welcher Wut ich zurück stierte. Immerhin konnte ich diverse Stimmungsschwankungen auf meine Schwangerschaft schieben und damit auch meine Aktion, mit der ich gerade Kuzan quer über den Tisch gezogen hatte. „Und ich sagte, ich habe keine!“, war schließlich seine Antwort und ich steckte einen Schlag mit der flachen Hand auf mein Brustbein ein. Mit diesem Schlag hatte ich nicht gerechnet, vor allem, da ich kein Haki mehr nutzte, welches mich gewarnt hätte. Augenblicklich ließ ich ihn los, taumelte nach hinten und bekam Übergewicht, so dass ich im selben Moment auf meinem Hintern landete. Etwas unbeholfen rang ich nach Luft, sah Ao Kiji aber vernichtend an. Dieser blinzelte leicht verwirrt, hatte er doch nicht erwartet, mich tatsächlich zu treffen und dann noch in anderen Umständen. „Es ist besser, du gehst wieder.“, seufzte er leise und zum ersten Mal seit langem hörte ich wieder Kuzan, meinen langjährigen Freund. Aber auch dieser wollte wohl nicht mit mir reden. „Nein! Sonst … sonst bleibt das so!“. Stur verschränkte ich die Arme, während ich am Boden saß und ähnelte einem beleidigten, hoch schwangeren Kind. Ein paar Minuten lang sah mich Kuzan prüfend an, doch er wusste im gleichen Augenblick, dass ich mich keine Zentimeter bewegen würde. Also entweder ging er jetzt – wobei ich dann bereit war, die Basis in Schutt und Asche zu legen oder er stellte sich. „Und außerdem weiß ich doch gar nicht, was passiert ist! Kuzan – ich mag nicht mit dir streiten und was auch immer ich getan habe: Es tut mir Leid!“. Zu lang hatte jetzt schon Stille geherrscht und ehe er sich für irgendetwas entscheiden konnte, kam ich ihm jetzt einfach zuvor. „Du … du kannst dich gar nicht erinnern?“, wiederholte er fassungslos und umrundete den Schreibtisch. „Nein. Kein bisschen.“, antwortete ich verwirrt und ließ meine Arme sinken. Ich konnte seinen Gesichtsausdruck nicht mehr deuten, aber anscheinend hatte er damit nicht gerechnet und außerdem starrte er jetzt auf meinen Bauch. „Hör auf damit!“ „Was?“ „Mir auf dem Bauch zu starren! Ich weiß selbst, dass fett und nebenbei schwanger bin!“, knurrte ich gereizt, weil mich eben alle ansahen wie der Skandal schlechthin. Ganz zu schweigen von dem: Mina, tu das. Mina, mach jenes. Mina, streng dich nicht so an. Mina, du musst zurück ins Hauptquartier. Mina, jetzt schau doch nicht so, wir möchten alle nur dein Bestes. „Das ist nicht zu übersehen.“, kam es trocken, aber amüsiert von Kuzan. Insgeheim war ich stolz darüber, dass ich ihn wenigstens zum Schmunzeln gebracht hatte. Dennoch lag da ein Schatten in seinen Augen. „Was ist passiert?“. Die eine Millionen Berry Frage - und der Eismensch sah nicht so aus, als wollte er sie mir beantworten. „Das willst du nicht wissen.“ „Oh, doch! Du verschwindest einfach so ohne ein Wort, du arbeitest um diese Uhrzeit und… ich meine, du arbeitest! Was ist in dich gefahren?“ „Ich bin ein Admiral der Marine, genau wie du – es ist meine Arbeit.“ „Ja, schon irgendwie, aber du bist nicht der Kuzan, an den ich mich erinnere! Also muss damals etwas Schlimmes passiert sein, wenn wir mal meinen Fast-Tod weglassen.“, fuhr ich fort und richtete mich auch ächzend auf. Diese 20 Kilo mehr auf meinen Rippen waren wirklich anstrengend für mich, aber scheinbar auch für das Kind, das jetzt wohl auch wach war, denn es beschwerte sich, indem es mich trat. In die Rippen, gegen die Leber, einfach alles. „Du hast dich kein Stück verändert! Immer noch forderst du Rücksichtslos alles ein und achtest nicht auf die anderen! Ich will nicht darüber reden und jetzt geh!“, rief er aufgebracht und zeigte mit seiner Hand auf die Türe. „Ich habe sehr wohl ein Recht zu erfahren, warum du mich fast umgebracht hast!“, entgegnete ich ihm lautstark und funkelte ihn schon wieder verärgert an. Erschrocken schnappte der Ältere nach Luft und schien im ersten Moment auch nicht zu wissen, was er jetzt sagen sollte. Nur eines wusste ich – er hatte nicht damit gerechnet, dass ich es ihm so direkt ins Gesicht sagen würde. Kuzan wendete sich von mir ab und starrte zum Fenster heraus, während er nach Worten suchte. „Das wollte ich nicht.“, hörte ich ihn leise sagen. „Aber es ist passiert und ich will wissen warum!“ „Das ist nicht einfach! Hör auf, da weiter zu machen, wo wir =damals geendet haben!“. Ich hätte nie gedacht, dass Kuzan so schnell wütend werde würde. Aber wenn ich mich an damals erinnert hätte, dann wüsste ich, dass er Recht hatte und wir kurz davor standen, uns erneut richtig zu streiten. „Dann rede doch endlich! Ich will mit dir nicht streiten, aber ich will wissen, wieso du mich töten wolltest!“, schrie ich nun endlich und stand den Tränen mal wieder viel zu nahe. Dieses dämliche Salzwasser! Wenn man es nur abstellen könnte. „Mina! Verdammt, ich wollte dich nicht töten!“, rief er und packte mich an den Oberarmen. „Das wollte ich nicht!“, echote Kuzan und ich konnte echte Reue hören. „O … okay.“, flüsterte ich und nickte vorsichtig. „Wir haben gestritten und es ist eskaliert. Du warst so angeschlagen von deiner unverantwortlichen Tat, dass du mir nichts entgegen zu setzen hattest. Bei … bei meinem letzten Angriff, den du abgefangen hast … da … da habe ich dir gesagt, dass die Feuerfaust nicht dein Bruder ist. Der Schwung des Schwertes hat noch ausgereicht … um dich zu verletzten.“ Es kam mir vor, als hätte er Stunden gebraucht, um das über die Lippen zu bringen und noch ein paar weitere, bis ich darauf antwortete. „Dann war es doch keine Absicht und … ein Unfall!“, lächelte ich schief, aber im Inneren wussten wir beiden, das Kuzans Worte damals darauf aus waren, mich zu verletzten - und ein Schock war vorherzusehen, besonders für ihn. Er kannte mich schon so lange und er wusste, wie ich auf was reagieren würde. Seufzend sah er zur Seite und ich wusste, dass er sich selbst nicht verzieh, denn schließlich hatte er die Situation zum Eskalieren gebracht, egal, welchen Teil ich dazu beigetragen hatte. Doch eines, da war ich mir sicher, wusste ich und zwar, dass ich nicht den ersten Faustschlag gemacht hatte. Verbal sicher, mein Mundwerk ist groß, aber die Hand würde ich niemals gegenüber einem Freund erheben und Kuzan hatte das sogar heute schon getan. „Dein Kind und du … ihr wärt beinahe gestorben.“ „Aber nur beinahe! Außerdem war ich wahrscheinlich auch nicht ganz unschuldig, was auch immer der Auslöser war.“ „Du hast dich darüber beschwert, warum ich mich überhaupt eingemischt habe. Dabei hätte dir Senghok fast den Kopf abgerissen.“ „Oh.“, antwortete ich schlicht und auch wenn ich mich immer noch nicht erinnern konnte, fühlte ich mich schuldig. „Können wir das nicht einfach hinter uns lassen?“, fragte ich schließlich in der Hoffnung, dass wenigstens etwas wieder wie früher werden würde, wenn schon nicht alles andere. „Das … ist nicht so einfach.“ „Du kannst es dir ja überlegen. Ich werde noch eine Weile hier bleiben, auch wenn mich alle dazu drängen, ins Marine Ford zurückzukehren.“, seufzte ich leise, vor allem aber enttäuscht. Das alles hatte so viele Narben hinterlassen und ich wusste, so sehr ich meine Brüder liebte, ich konnte ihnen nie wieder helfen. Noch einmal würde das keine meiner Freundschaften aushalten und noch einmal würde ich das ihnen auch nicht mehr antun können und wollen. Als nach einigen Minuten nichts mehr von Kuzan kam und er nur stumm vor sich hinstarrte, redete ich einfach weiter: „Ich lass dich dann mal arbeiten, ja?“ Lächelnd befreite ich mich aus seinem Griff und ging langsam zur Tür. „Bis dann.“, flüsterte ich leise und verließ das Büro, ohne noch einmal seine Stimme zu vernehmen. Vor der Türe wartete natürlich eine aufgebrachte Sekretärin, die ich gewissenspflichtig ignorierte und vor deren Tür stand ein besorgter Minato. „Ich verlasse Lumina Island die nächste Zeit nicht.“, teilte ich ihm mit, da es sich nicht um einen Vorschlag handelte, sondern um eine Tatsache. „Mina, aber …“ „Ich sagte Nein!“, fuhr ich ihn böse an und verschränkte die Arme. „Ich werde mich nicht vor dir rechtfertigen und da Senghok mir keinen direkten Befehl erteilt hat, kann ich tun und lassen, was ich will.“ „Schön.“, seufzte er geschlagen. „Mehr als das kann ich wohl nicht tun. Dann bring ich dich mal auf dein Zimmer.“ Zustimmend nickte ich ihm zu und mein Blick fiel noch auf Corby und Helmeppo, die mir wie immer treu folgten. Für einen Moment blieb ich noch stehen und sah sie an. „Ihr könnt euch heute frei nehmen. Morgen schließt ihr euch dem alltäglichen Training der Basis an. Ich kann euch momentan nichts beibringen.“, sprach ich ruhig zu ihnen und ich konnte schon sehen, wie beide dabei grinsten. Ein wirklich freier Tag und dann noch „normales“ Training war etwas, worüber man sich freute nach so langer Zeit mit mir oder Großvater. „Seid Ihr Euch sicher, Ma‘m?“, fragte Corby noch einmal. „Ja, aber nur, wenn ihr innerhalb der nächsten zehn Sekunden aus meine Augen verschwindet.“ Nicht einmal in einer Sekunde waren beide losgesprungen und in den nächsten Korridor verschwunden, nur, damit ich sie nicht sehen konnte. Als ich mich wieder umdrehte, war Minato bereits ein paar Schritte gegangen, ehe er wieder stehen blieb und auf mit wartete. Ohne Eile holte ich zu ihm auf und er brachte mich schweigend zu meinem Zimmer, das wie gewohnt großzügig ausgefallen war. Ein Admiral genoss eben immer noch gewisse Privilegien und solche Quartiere waren eins davon. Minatos eigenes Quartier war direkt neben an, damit, falls etwas sein sollte, er schnell reagieren konnte, auch wenn sein Zimmer in dem Fall das eines Flaggoffiziers war und nicht das eines Arztes. Zuerst betraten wir das Vorzimmer meines Quartiers, das einem Wohnzimmer nicht unähnlich war. In der Mitte befand sich ein großes Sofa und einige Sessel, die allesamt um einen niedrigen Tisch standen. Auch ein Schreibtisch stand mir in dem Raum zur Verfügung, sowie die Auswahl verschiedener Bücher, die ordentlich in einem Regal verstaut waren. An sich war der Raum relativ niedrig im Gegensatz zum Hauptquartier, bei dem die übliche Deckenhöhe um einiges überschritten wurde. Das hier war eben eine neuere Basis und auch wenn ihre Grundbauweise den anderen ähnelte, hatte man sie der Sommerinsel hier angepasst. Zwei Türen führten aus dem Wohnzimmer heraus, einmal war es das Schlafzimmer mit einem großen Doppelbett und ein wirklich nobles Bad. Viel Beachtung schenkte ich dem Luxus nicht, da ich mich einfach auf das Sofa fallen ließ und den Hut auf den Wohnzimmertisch schmiss. „Ich werde mich für heute nicht mehr bewegen.“, seufzte ich müde und sah zu Minato, der gerade wieder aus dem Schlafzimmer zurückkehrte und eines der Kopfkissen in der Hand hielt. Fragend sah=ich ihm zu, wie er einfach meine Beine anhob und das Kissen darunter schob. „Danke.“, nuschelte ich leise und irgendwie tat es mir Leid, dass ich ihn vorher so angefahren hatte. „Ich werde mich dann auch mal etwas zurückziehen und die medizinische Versorgung auf der Basis kontrollieren.“, meinte er schließlich zu mir und ich nickte zum Zeichen, dass ich verstanden hatte, denn Vorschriften würde ich ihm nicht machen. Mit einem Gähnen sah ich ihm noch hinterher, aber nachdem die Tür ins Schloss gefallen war schloss sofort ich meine Augen und schlief im selben Moment auch schon ein. Selbst wenn ich erst aufgestanden war, so schlief ich doch inzwischen mehrmals am Tag, weil ich so erschöpft war. Früher, da kämpfte ich tagelang ohne Schlaf, doch das Kind war stur und forderte seinen Willen bis aufs Biegen und Brechen ein. Nur, dass ich dieses Mal nicht irgendwann einfach wieder aufwachte, sondern vielmehr durch ein dumpfes Gefühl, dass ich nicht alleine war. Verschlafen und ungewillt, überhaupt aufzuwachen, ging ich meinem Instinkt nach und öffnete die Augen. Ich musste ein paar Mal blinzeln, um wieder klar zu sehen und um zu spüren, dass ich vollständig verschwitzt war. Die Hitze hatte enorm zugenommen und selbst wenn ich gewollt hätte, hätte ich nicht aufstehen können. Dennoch war das Gefühl unangenehm, besonders, wie die Haare in meinem Gesicht klebten. Der erste Versuch, mich aufzusetzen scheiterte und ich fiel stöhnend zurück auf die Couch. „Das ist viel zu heiß.“, seufzte ich und spürte im selben Moment einen kühle Hand auf der Stirn. Etwas erschrocken über meine nachlässige Aufmerksamkeit drehte ich meinen Kopf zur Seite und sah direkt in Kuzans Gesicht, der auf dem Wohnzimmertisch saß und nachdenklich drein schaute. „Es ist Mittag und in der Sonne haben wir 42 Grad.“, begann er schließlich und ich fühlte, wie seine Hand noch weiter abkühlte und mir einen klaren Kopf bescherte. „Wie kann man hier nur leben?“ „Man gewöhnt sich dran!“, schmunzelte er und musterte mich. Gut sah ich nicht aus, total verschwitzt und ich schnaufte wie ein Sportler nach einem Marathon. „Und man weiß, wo man sich zur Mittagszeit aufhalten muss, um keinen Hitzeschlag zu erleiden.“, fügte er Eismensch hinzu. „Wirklich? Wo ist man da?“ „Im Freien. Die Gebäude erhitzen sich untertags immer sehr stark, auch wenn man sie schon dem Klima angepasst hat und eher flach baut. Die vielen Innenhöfe und Gassen von Ilona sind so gebaut, dass der Wind der hier immer herrscht durch das kühle Gemäuer im Schatten kühlt. So lässt es sich aushalten. Auch die Basis ist so gebaut und die Soldaten tun über Mittag nichts.“ „Oh, gut zu wissen.“, seufzte ich, da die Neuigkeit zu spät kam und als ich mich erneut aufrichtete überkam mich ein Schwindel. Stöhnend fasste ich mir an den Kopf und schloss die Augen, während Kuzan seine Hand wieder zurück nahm. „Du brauchst dringend etwas zu trinken und eine Abkühlung, oder der Hitzeschlag ist nicht weit.“, erklärte er wissend und ich fragte mich, wie ich es überhaupt aus dem Zimmer schaffen sollte. „Ich glaube, ich brauche erst einmal einen kühlen Ort.“, murmelte ich und sah zu ihm auf in der Erwartung, es würde noch etwas von vorhin kommen. „Das lässt sich einrichten.“, antwortete er und zog mich beim Aufstehen einfach mit hoch. „Wow. Hey nicht so schnell, ich bin etwas lahm geworden über die letzten Monate.“ „Das habe ich bemerkt.“, grinste er und stütze mich. Kuzan kühle Hände beruhigten meinen hektischen Puls und sie brachten mich auch zur Türe. Es glich einer Weltreise und ich glaubte auch gar nicht mehr, in dem quadratischen Innenhof anzukommen, von dem Kuzan erzählt hatte. Es gab viele davon auf der Basis, da man sie klein hielt, denn ansonsten würden sie seine Wirkung verlieren. Der kleine Innenhof war komplett gepflastert und zu jeder Seite mit Rundbögen offen, während sich über ihnen zwei weitere Stockwerke befanden. Frischer, kühler Wind kam auf und ich glaubte für einen Moment im Paradies angekommen zu sein. Allein das farbenfrohe Mosaik am Boden, welches das Meer und dessen Bewohner zeigte, war erstaunlich, aber auch, dass sich in dem Innenhof Diwane und kleine Tische befanden. „Jetzt weiß ich, warum du hier her wolltest! Überall eine Möglichkeit, um sich hinzulegen!“, lachte ich und ließ mich im selben Moment auf einen davon fallen. So ging es mir schon wesentlich besser und ich fühlte mich sofort auch wacher. Auf den meisten der Tische, die hier im Hof standen, fanden sich Getränke, allerdings nur Wasser. Kuzan entging es nicht, dass ich das Ganze misstrauisch beäugte, aber er antwortete, bevor ich fragen konnte: „Es ist hier anders als im Marine Ford. Wie ich schon vorhin erwähnt habe, hat man sich einfach den Gewohnheiten der Inselbewohner angepasst und es macht das Leben um einiges leichter. Selbst Sakazuki hat nach diesen unausgesprochenen Regeln gelebt.“ „Wirklich? Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass dieser eine Mittagsruhe erlaubt hat.“ „Von erlauben kann nicht die Rede sein, denn die Soldaten wären ihm alle eingegangen, wenn er das nicht getan hätte. „Ich habe noch einmal nachgedacht.“, fing Kuzan schließlich mit einer ernsten Stimme an und ich sah sofort zu ihm auf. Der Eismensch saß in einem der Sessel und sah mich ebenso ernst an, wie er sprach. „Das was passiert ist … war von dir weder durchdacht, intelligent noch vorteilhaft. Im Prinzip war und ist es Hochverrat an der Marine und nicht einmal wenn ich mir Ohren und Augen zuhalte kann ich darüber hinwegsehen. Doch was mich betrifft sind wir quitt. Du hast in meinen Augen etwas Unverzeihliches getan und ich bei dir ebenso. Lassen wir die Vergangenheit da wo sie hingehört – hinter uns.“ Betroffen sah ich zu Boden. Er war der erste Mensch, der es wirklich auf den Punkt brachte, ohne mich anzukeifen und mir direkt danach irgendwelche Verbote zu erteilen. Er hatte mich fast getötet und ich hatte Hochverrat begangen. Ja, sein Angebot klang fair und insgeheim war ich erleichtert wie schon lange nicht mehr. Mir blieb Kuzan als Freund erhalten! „In Ordnung.“, lächelte ich und ließ meinen Kopf auf den weichen Bezug des Diwans sinken. „Mhm … und jetzt könnte ich etwas zum Essen vertragen.“ „Verfressenes Ding.“, lachte er und sah zu, wie ich mich aufrichtete. Früher ging das mit Leichtigkeit und Schwung, aber nun musste ich mich ein wenig anders bewegen. Dennoch packte mich ein Elan wie lange nicht mehr. „Fauler Sack! Steh auf und zeig mir die Kantine!“, grinste ich frech und zog an seinem Arm. Natürlich bewegte er sich kein Stück, auch nicht, als ich Killerwal mich nach hinten lehnte. „Bitte ich hab Hunger und mein Kind tritt schon wieder nach mir!“, flehte ich mit einem schmollenden Mund. Mit einem Seufzen erweichte ich den Eismenschen, der mich daraufhin in die Kantine führte und erstaunt zusah, wie ich das ganze Obst dort vernichtete. Früher war ich ja immer auf das Fleisch losgegangen. Je länger ich auf Lumina Island blieb, desto mehr sickerte der alte Kuzan wieder durch und jeder, der den Admiral von früher kannte, wusste, dass dieser in der Arbeit bloß die Ablenkung gesucht hatte. Jetzt, wo alles wieder beim Alten war, da wurde auch er wieder der alte Admiral. Nur ich konnte nicht die alte Mina werden, da ich noch schwerer wurde! Im neunten Monat war ich schließlich davon überzeugt, dass ich platzen würde und das Kind dann so zur Welt kam! Anders konnte ich mir meinen Zustand gar nicht mehr erklären. Minato erklärte mir zwar lang und breit, dass es natürlich wäre und ich nicht platzen würde, wobei er den Gedanken wirklich amüsant fand. Diese zwangsweise körperliche Schwere zusammen mit der Hitze führte natürlich dazu, dass ich kaum noch etwas unternahm. Zwar schleifte man mich zu abendlichen Spaziergängen mit und auch auf den Markt wenn es kühl war, doch wirklich gefallen hatte ich daran keinen mehr. Viel zu schnell stellten sich nie gekannte Rückenschmerzen ein und das übliche Wasser in den Beinen war noch immer eine Plage. Vielleicht war eine Schwangerschaft wirklich eine Krankheit? Das war wohl des Rätsels Lösung, denn so phlegmatisch war ich mein ganzes Leben noch nicht gewesen. Außerdem könnte ich bald Gegenstände auf meinen Bauch abstellen – irgendwas Praktisches musste das Ganze ja auch haben. Am schlimmsten war wohl Kuzan, der es sich zum Spaß machte, mich als Schlachtschiff zu bezeichnen. Das machte er auch nur so lange, bis neben ihm eine Faust einschlug und die ganze Mauer zum Einsturz brachte. „Ich bin schwanger – nicht hakilos.“, klärte ich ihn knurrend auf. „Bis du fertig bist Mina ist das ganze Fest vorbei!“, beschwerte sich Kuzan, der es sich auf dem Sofa in meinem Quartier gemütlich gemacht hatte. Ich selbst stand in meinem Schlafzimmer und zog mir ein dunkelblaues, knielanges Kleid an und nahm noch einen schwarzen Überwurf mit. So heiß die Tage hier auch waren, die Nächte waren ebenso kalt. Das war etwas ganz Natürliches, wie ich =in der Zeit hier gelernt hatte. „Hetz mich nicht so.“, antwortete ich und nahm meine Sandalen zur Hand. Früher, als ich noch schlank war, da konnte ich sie ihm stehen anziehen oder unter dem Laufen, jetzt war hinsetzen eine Grundvoraussetzung, um die Füße überhaupt zu sehen. So schnell es ging zog ich mir die Schuhe an und stand wieder auf. Der Eiswürfel selbst stand schon längst an der Türe und wartete jetzt dort ungeduldig. „Es ist nur das Lichterfest und es wird mehrmals im Jahr gefeiert.“, beschwichtigte ich ihn auf dem Weg zum Zentrum von Ilona. „Und doch haben wir nun die Eröffnung verpasst.“ „Sei doch froh, dass ich überhaupt mitkomme! Mir geht’s schon seit Tagen nicht so gut.“, antwortete ich leicht genervt, schließlich wusste er das auch. Es war nicht unbedingt ein „schlecht gehen“ sondern eher ein Unwohlsein, etwas, das mich einfach beunruhigte. Außerdem war da noch dieses lästige Zwicken, welches mich wieder seit gestern verfolgte. Vor zwei Wochen hatte ich das gleiche schon einmal, doch Minato hatte mich beruhig und mir erklärt dass das Kind noch brauchen würde. Das Lichterfest wurde viermal im Jahr veranstaltet und man ehrte die dortige Flora und Fauna. Wie Corby mir bei unserer Ankunft erklärt hatte, leuchtete diese im Dunkeln – und zwar wie! Nicht nur einfarbig, sondern schillernd und prachtvoll. Viele Nächte hatte ich mir einfach nur die dortigen Gärten angesehen oder auch Tiere, die hauptsächlich nachtaktiv waren. „Du hast es wirklich eilig.“, seufzte noch einmal, ehe wir schon den Anfang des Basars erreichten. Die Straße selbst war kaum erleuchtet, da überall Blumengestecke waren, welche natürlich nur im Dunkeln oder im Dämmerzustand leuchteten. Nachdem die Eröffnungsfeier bereits vorbei war, verteilten sich die Leute auch wieder in der ganzen Stadt, aber es war immer noch nötig, sich durch ein Gedränge durchzukämpfen, um den großen Platz in der Mitte der Stadt zu erreichen. Hier wurden alle großen Feste veranstaltet und auch heute war eine große Tanzfläche sowie ein Podest für die Musiker errichtet worden, die bereits spielten. An den Seiten standen Tische und Stühle, welche durch Kerzen erleuchtet wurden und auch die Blumengirlanden, die über den ganzen Platz gespannt waren, gaben ein wenig Licht ab. Ein paar Restaurants der Stadt hatten noch geöffnet und diese stellten die Kellner für die Tische zur Verfügung. Es gab auch zu Essen und Trinken, doch die Wartezeiten dafür waren natürlich länger, da jeder Kellner zurück in das eigentliche Restaurant musste, um die Wünsche der Kunden zu erfüllen. Abwartend sah mich Kuzan an, während er mit einem Fuß schon auf der Treppe zur Tanzfläche stand. „Nein, ich bin nach zehn Schritten schon erschöpft. Hier gibt es genügend Frauen, die auf einen Tanzpartner warten!“, lächelte ich schwach und machte einen Schritt zurück. „Komm – ein Tanz wird doch wohl gehen!“, bat er fast schon mit Hundeblick, aber ich schüttelte nur den Kopf. Tanzen war mir noch nie gelegen und außerdem war es mit einer gewissen körperlichen Anstrengung verbunden, für die ich einfach schon zu schwer war. „Du verpasst wirklich was.“, meinte er noch und entschwand dann Richtung Tanzfläche. Für was war ich eigentlich mitgekommen? Durch den Markt waren wir schnell gelaufen und ansonsten war hier nicht mehr für mich. Der Eismensch hielt natürlich Ausschau nach Frauen, doch für den Hin-und-Mit-Markt war es noch zu früh und die meisten noch zu nüchtern. Irgendwie fühlte ich mich hier fehl am Platz, denn was würde ich jetzt noch tun? Nichts. Seufzend lief ich zu einem der freien Tische an der Seite und setzte mich dort. Die Frage des Kellners, ob ich etwas benötigte, verneinte ich mit einem Kopfschütteln. Kuzan – du bist echt fies. Erst hatte er mich weich geredet und dann ging er tanzen. Außerdem war meine Ausrede mit dem Parasiten in mir sowieso viel besser als nur „Ich habe keine Lust“. Irgendwann hatte ich mir dann doch etwas zu trinken bestellt und beschloss für mich, dass ich mich nach dem Glas Wasser – Alkohol war ja tabu, wieder auf den Rückweg machen würde. Nur so weit kam ich gar nicht. Schon bei der Hälfte des Glases ging es mir mit einem Schlag schlechter und das Bauchweh nahm zu. Vor allem machte es mich stutzig, dass es regelmäßig kam. Vor wenigen Wochen hatte mir Minato nahe gelegt, ein paar Bücher zur Schwangerschaft zu lesen und aus den „paar“ Büchern war natürlich nur eines geworden und das nicht mal ganz. Aber es waren Wehen, da war ich mir todsicher. Sofort stand ich auf und eilte zur Tanzfläche, um Kuzan zu suchen. Es dauerte einige Lieder und ich hatte bereits den halben Platz abgesucht als ich ihn endlich bei zwei Frauen fand. „Kuzan.“ Er drehte sich zu mir um, als er meine Stimme hörte und grinste zufrieden. Anscheinend hatte er was für heute gefunden, aber nicht jetzt. Mein Gesicht verriet ihm sofort, dass etwas nicht stimmte und so kam er mir den letzten Schritt entgegen. „Mina, was ist passiert?“, fragte er besorgt, während ich plötzlich eine wesentlich stärkere Wehe spürte als eben noch. „Das Kind kommt!“, presste ich hervor, während ich mich an ihm festhielt und mich leicht nach vorne beugte. Der Schmerz hielt nicht allzu lange an und ich konnte mich nach ein paar Atemzügen auch wieder fangen. Noch ein wenig unschlüssig musterte er mich, da ich nicht wirklich aussah, als würde das Kind kommen, aber eines war klar: Minato musste sich das ansehen und der Meinung war Kuzan wohl auch. Noch ehe ich etwas sagen konnte, hob er mich hoch und eilte über den Platz. Die Frauen, um die er sich gerade noch bemüht hatte, ließ er hinter sich ohne auch nur ein Wort zu sagen. Während er mich trug kam ein leichtes Unbehagen auf, schließlich war das meine erste Geburt und etwas Angst davor hatte ich schon. Doch die nächste Wehe unterbrach die Sorge und ließ mich einfach nur schmerzhaft aufstöhnen, während sich meine Hände in Kuzans Weste krallten, um den Schmerz wenigstens etwas zu kompensieren. „Ich bin kein Arzt, aber kommen die Wehen nicht ein wenig zu schnell schon?“, fragte er plötzlich und aus meinen Augenwinkeln konnte ich erkennen, dass wir gerade den Markt verließen. „Weiß ich nicht. Es hat nur schon den ganzen Tag so gezwickt.“, seufzte ich nach dieser Wehe. „Du willst mir doch nicht sagen, dass du den ganzen Tag schon Wehen hast?“ „Das weiß ich nicht, Kuzan! Bring mich einfach zu Minato!“, antwortete ich schließlich patzig und schloss meine Augen. Am liebsten würde ich jetzt in seinen Armen einschlafen, besonders, da heute schon ein so langer Tag gewesen war. Nicht wirklich anstrengend, aber wie gewöhnlich war ich am frühen Morgen aufgewacht, wo es noch angenehm kühl war. „Vermutlich ist dein Kind schon fast da, nur, weil du es nicht bemerkt hast.“, kam es noch einmal von Kuzan, bevor er die Tür zur Marinebasis schon fast eintrat. Auch Minatos Tür blieb nicht heil, schließlich trug mich der Eismensch und hatte weder Zeit noch Hände, um einen Türgriff zu benutzen. „Minato! Das Kind kommt!“, rief Kuzan quer durch dessen Quartier. Es brauchte noch ein paar Minuten, ehe der Arzt im Morgenmantel vor dem Admiral stand und ihn verwirrt ansah. Anscheinend hatte dieser schon geschlafen, aber ein Blick auf mich genügte und er sprang zurück ins Schlafzimmer. „Bringt sie auf ihr Zimmer, Herr Admiral!“, rief er uns oder eher Kuzan noch zu. Dieser folgte sofort der Anweisung des Arztes und brachte mich nebenan. Natürlich ging die Türe auch hier wieder drauf und eine gewisse Nervosität ging von dem großen und sonst eigentlich ruhigen Admiral aus. Vorsichtig legte er mich in meinem Bett ab – gerade rechtzeitig zur nächsten Wehe. Es war nicht so schmerzhaft wie ich gedachte hatte, doch bei einer Skala von eins bis zehn war das schon die acht. Momentan waren es einfach nur Schmerzen, aber mehr war da nicht. Es war schon ein seltsames Gefühl, aber auch nur, weil ich dachte, dass da noch mehr sein müsste. Müsste nicht noch die Fruchtblase platzen? Sollten die Schmerzen nicht stärker sein oder werden sie es erst noch? Viele Fragen gingen mir durch den Kopf und einige davon hatte Minato mir sicher auch schon früher beantwortet, aber es schien, als hätte ich alle Antworten vergessen. Gefühlsmäßig dauerte es eine Ewigkeit, bis der alte Arzt mit zwei Hebammen kam. Die zwei Frauen bereiteten schon alles für das Kind vor, während Minato Kuzan bat zu gehen. „Mina? In welchen Abständen kommen die Wehen?“, fragte er schließlich, nachdem Kuzan hinter sich die Türe zugezogen hat. Meine Zimmertüre, denn die Quartiertür war nicht mehr existent. „Das weiß ich doch nicht!“, murrte ich und ließ zu, dass mir eine Hebamme aufhalf, um mir das Kleid auszuziehen. Im Austausch dafür bekam ich das schicke Krankenhaushemd, welches nicht wirklich anders war als mein Kleid, außer wesentlich hässlicher. Man befreite mich auch vom Rest meiner Kleidung, die sich während der Geburt nur als störend erweisen würden. Diese Antwort half Minato nicht sonderlich viel, aber es gab noch andere Dinge für ihn zu kontrollieren und das war die Lage des Kindes. Seine Hände tasten gerade über meinen Bauch, als die nächste Wehe einsetzte. Instinktiv hielt ich die Luft an, auch wenn man mir es anders gezeigt hatte. Die Hebammen bemerkten das sofort und erinnerten mich an eine ruhigere Atmung. „Es tut aber weh.“, erwiderte ich durch meine zusammen gepressten Hände und achtete nicht auf den Arzt, der mich weiter informierte. Erst sein Seufzen und sein besorgter Blick, den er mir zu warf, als er seine Hand auf meinen Bauch legte um meine Aufmerksamkeit zu bekommen, machten mich hellhörig. „Was?“, fragte ich und war auf einmal nun wirklich ängstlich. „Nichts, nur eine lange Geburt.“, seufzte Minato erneut und schickte einer der Hebammen los, die eine Schüssel kaltes Wasser und Tücher besorgen sollte. „Das willst du jetzt schon wissen?“. Es dauerte einen Moment, ehe ich die Worte über die Lippen brachte, doch der Schmerz der Wehe hatte schnell nachgelassen. „Der Muttermund ist schon etwas geöffnet, aber nicht genügend für die Geburt, aber dem Anschein nach befindest du dich schon in der Übergangsphase. Außerdem ist die Fruchtblase noch intakt, das verlangsamt die Geburt ebenfalls. Dennoch ist das alles nichts wirklich Ernstes, es wird eben nur eine lange Nacht werden.“, lächelte er zuversichtlich, doch mir entgleisten die Gesichtszüge. Das sollte die ganze Nacht so bleiben? Genervt ließ ich meinen Kopf nach hinten sinken. Und Minato sollte Recht behalten. Es dämmerte bereits, als ich das erste Mal wirklich vor Schmerzen aufschrie. Mit einem Schlag hatten richtige Wehen eingesetzt, denn das davor war wohl nur die Vorwarnung gewesen. Da lag ich also in meinem Bett, total verschwitzt und ebenso müde wie erschöpft. Im Laufe der Nacht hatte Minato mir ein paar Infusionen über den Zugang verabreicht, welchen er mir zusätzlich noch gelegt hatte. „Bitte sag mir, dass das Kind kommt!“, rief ich unter Schmerzen, die sich wie ein Brennen in meinem ganzen Körper ausbreiteten. Seine Antwort blieb aus, aber ich hatte keine Lust mehr auf diese Geburt! Sie ging mir eindeutig gegen den Strich, es war anstrengender als ich für möglich gehalten hatte und schmerzhafter als gedacht! Opas Schläge waren dagegen eine Streicheleinheit gewesen. „Hol es jetzt raus!“, schrie ich schließlich bei der nächsten Wehe mit blanken Nerven und eigentlich auch nur, weil es so furchtbar wehtat. „Das ist ein Kind, keine Kugel!“, antwortete der blonde Arzt, nahm meine Hand und wischte mir mit einem Tuch den Schweiß von der Stirn. Wie bei meinem ersten Tag auf Lumina klebte die ganze Kleidung an mir, ebenso meine Haare und obwohl ich so müde war, konnte ich durch die Schmerzen niemals einschlafen. „Ich kann …“, fing er an und stockte dann doch mitten im Satz. „Egal was es ist – tu es.“, kam ich ihm zuvor, diesmal sogar in normaler Lautstärke. Aber auch nur, weil mein Körper mir gerade eine kurze Verschnaufpause gönnte, aber wirklich nur kurz. Im nächsten Moment hätte ich Minato fast die Hand gebrochen, etwas, dass die Hebammen auch schon gemerkt hatten, deshalb hielten sie sich auch von mir und meinen Händen fern. „Wir stechen deine Fruchtblase auf.“, antwortete er schließlich und ließ mich los. „Was tust du?“, fragte ich keuchend nach und versuchte, mich aufzurichten. Sofort drückte mich der Ältere wieder zurück ins Bett. „Das beschleunigt die Geburt.“, erklärte er mir und ging zu seinem Koffer, von dem ich nicht wusste, seit wann er da stand. Nachfragen ersparte ich mir einfach, nur, um nicht ein persönliches Trauma zu erleiden. Das nächste, was ich tatsächlich aktiv spürte, war ein Schwall warmes Wasser und ich nahm an, dass es sich dabei um das Fruchtwasser handelte. Danach begann die eigentliche Tortur und keine der Hebammen war mehr fähig, mich zurück auf das Bett zu drücken während ich mich unter den Wehen aufbäumte. Wenn jetzt doch nur dieses verdammte Kind kommen würde! So wirklich bei Verstand war ich nicht mehr und im Nachhinein erinnere ich mich an keinen einzigen Fluch mehr obwohl es laut Minato viele waren – sehr viele. „Ich bring ihn um! Den Scheißkerl!“, schrie ich bei einer Wehe und dachte dabei daran, wie ich Smoker jeden Knochen im Leib brechen und ihm danach das Fell über die Ohren ziehen würde. Wie durch einen Schleier hörte ich Minatos Worte, denn ich war viel zu sehr auf mich konzentriert - auf die Schmerzen und darauf, meinen Ärger über die lange Geburt hinaus zu schimpfen. Nur irgendwann wurde ich zurück ins Bett gedrückt und zwar von Kuzan - und ihm konnte ich nichts entgegensetzen, nicht einmal mit Haki hätte ich das gekonnt. Aber ich war nicht fähig, mich überhaupt auf das Haoushoku zu konzentrieren. Da war ich und der Schmerz. Sowie die Flüche, aber daran konnte ich mich nicht mehr erinnern, nur daran, dass ich Smoker dafür qualvoll töten wollte. Meine Hände krallten sich in das Laken unter mir, während ich mich mit voller Kraft gegen Kuzan stemmte, der mich immer noch in die Matratze drückte. Nur zwischen den Wehen konnte ich aufatmen und auch Kuzan ließ etwas locker. Ich war schon so weit zu glauben, dass das Kind nicht mehr kommen würde, als es ganz schnell ging. Noch zweimal ging ich davon aus, dass ich am Schmerz sterben würde, der bis in den letzten Winkel meines Körpers strahlte. Danach ebbten die Schmerzen zum Großteil ab und ich hörte wie durch einen Schleier das Schreien eines Babys – meines Babys. Es dauerte wirklich lange, bis sich begriff, dass ich es hinter mir hatte und auch bis ich meine müden Augen aufbrachte um zu sehen, dass mir die Hebamme den Säugling auf meine Brust gelegt hatte. Ich konnte nicht mal die Hand anheben, um es selbst zu halten, denn ich war einfach nur noch erschöpft und müde, aber auch überglücklich. Obwohl ich nicht wusste, ob es ein Junge oder ein Mädchen war, so war es doch das schönste Lebewesen, was ich überhaupt jemals gesehen hatte. Es war auch völlig ruhig, als es auf mir lag und damit war ich auch zufrieden. „Du hast mich Nerven gekostet …“, murmelte ich müde und obwohl ich noch ein paar Wehen spürte, nahm ich keine Schmerzen mehr wahr. Damit merkte ich von der Nachgeburt nicht mehr allzu viel und eingeschlafen war ich dann, nachdem die Schmerzen fast gänzlich nachließen. Ich musste lange geschlafen haben, denn als ich meine Augen wieder öffnete, dämmerte der Morgen. Der Horizont hatte sich bereits orange gefärbt und Stimmen drangen durch das offene Fenster an mein Ohr. Als erstes musste ich mich nicht nur orientieren, sondern daran erinnern, was eigentlich passiert war. Wirklich lange dauerte das nicht, denn die große Beule namens Bauch war nicht mehr da. Von schlank wie früher war zwar noch nicht die Rede, aber die Geburt war vorbei. Genau bei dem Gedanken saß ich aufrecht im Bett. Wo war mein Kind? Fragend sah ich mich in dem Zimmer um und es war eindeutig nicht mein Quartier. Wahrscheinlich hätte ich jetzt noch mehr Panik bekommen, wenn da nicht ein schlafender Kuzan in einem Sessel sitzen würde. Wobei es war eher eine Mischung aus liegen und sitzen. Direkt in seinen Arm lag mein Kind, eingewickelt in Decken und ebenfalls friedlich schlafend. Da hatten sich ja zwei gefunden! Innerlich amüsierte ich mich über den Anblick der beiden und ich wusste auch, wer der Pate werden würde, falls er wollte. Gerade, als ich die Decke zurückschlug um aufzustehen, betrat Minato das Zimmer und als er sah, dass ich wach war, lächelte er breit. „Endlich bist du wieder wach. Für einen Moment habe ich mir wirklich große Sorgen gemacht.“ „Um mich? Unkraut vergeht nicht!“, grinste ich und sah sehnsüchtig zu meinem Kind, denn ich wollte es auch halten, doch Kuzan hatte da wohl ein Dauerticket. „Mit 16 Stunden Wehen ist nicht zu spaßen und als du direkt im Anschluss ohnmächtig geworden bist, da dachte ich, dass es vielleicht doch etwas zu anstrengend war.“, antwortete er und setzte sich an die Bettkante. Wie selbstverständlich nahm er meine Hand, um den Puls zu prüfen, doch ich fühlte mich einfach blendend und nicht wie jemand, der noch vom Arzt durchgecheckt werden musste. Minato brauchte aber nicht lange zu seinem Glück, denn ich war viel zu hibbelig, um jetzt noch lange zu sitzen. Noch bevor er nach mir packen konnte, war ich aufgestanden. „Übertreib es nicht!“, mahnte er gleich und stand ebenfalls auf. „Ich doch nicht!“, grinste ich frech und beugte mich über Kuzan, um noch einmal in das schönste Gesicht der Welt zu sehen. „Ein Mädchen.“, kam es schließlich von Minato und in mir triumphierte mein Selbst. Eine Tochter! Welche Mutter wünschte sich das nicht? „Sie ist wunderschön.“, hauchte ich und strich vorsichtig mit meinem Finger über ihre Wange. Jedes weibliches Wesen kennt den „Quietschmoment“, das ein Baby auslöst, egal ob ein Tier oder ein Mensch. Doch wenn es das eigene war, das kleine Ding mit der schrumpeligen Haut, welches man neun Monate im Bauch getragen hatte, dann war es mit nichts auf der Welt zu vergleichen. Und so sehr ich sie halten wollte, so sehr hatte ich auch Angst, dass ich was falsch machen würde und das machte mich konfus. Noch bevor ich mich darüber beschwerden konnte, nahm Minato das Kind einfach auf seinen Arm und ich sah ziemlich zerknautscht aus. Das war mein Kind und ich wollte es halten! Er hatte es mir einfach vor der Nase weggeschnappt! Von der plötzlichen Bewegung war Kuzan natürlich aufgewacht, der mich mit einem ebenso freudigen „Du bist wach!“ begrüßte. „Ja und ich mag jetzt mein Kind halten!“, antwortete ich und sah Minato schmollend an, der mir meine Tochter daraufhin auch gleich hinstreckte. Er sparte es sich, mich darauf hinzuweisen, dass ich aufpassen sollte, denn das würde ich tun. „Hast du dir schon überlegt wie du sie nennst?“, gähnte Kuzan und streckte sich in dem Sessel. „Rouge. Monkey D. Rouge“ ~*~*~*~*~*~* Das letzte Kapitel. Wir sehen uns im Epilog. Epilog: Der ewige Kreis ----------------------- Dankesagungen: lazyBabe: Meine erste Beta und auch die erste Person die mich wirklich tatkräftig unterstützt hat. Wie ich ihr am Anfang versprochen hatte war sie immer die erste die das nächste Kapitel lesen durfte. Vielen Dank das du da warst! Narbeleth: Meine Liebe, ich habe dir bereits in der E-Mail geschrieben wie dankbar ich bin, aber ich wiederhole es gerne. Wärst du nicht gewesen, wäre ich niemals so gut geworden. Du hast mich getriezt, meine Kapitel gnadenlos zerlegt und ich war teilweise wirklich frustriert. Aber nur so konnte ich besser werden! Danke! HasiAnn: Deine langen Reviews waren der Wahnsinn! Du hast mich riesig gelobt, aber auch nicht an Kritik gespart. Aber wie man sieht habe ich die überlebt. Um den Epilog tut es mir ganz besonders für dich Leid, bitte verzeih mir. Danke, dass du mir Mut zugesprochen hast und das schönste Bild auf der Welt hängt über meinem Bett in A3. Sakazuki: Wer weiß mehr über Mina als du? Stundenlang hab ich dir ein Ohr abgekaut wegen Mina und was man alles machen könnte. Sämtliche Varianten von Enden kennst du, ach einfach alles. Danke, dass du zugehört hast, auch wenn ich anstrengend war. Dat_Z: Ich bin immer noch ganz aus dem Häuschen wenn ich deine FF anschaue und mir vorstelle das dir Mina so gut gefallen hast das du sie übernommen hast. Wow~ das war der 6er im Lotto für mich und mein Fanfiction Herz. Danke~ Painapuru-Aily: Liebes Aily, ich fand die Reviews und die Fahnen super niedlich von dir und glaub mir es stört mich kein bisschen das Mirror’s Edge „nur“ noch deine zweit Lieblingsgeschichte ist. Ich freu mich nämlich schon darüber, dass sie dir überhaupt gefällt. Danke Kleines~ und Kopf hoch. Wir fallen um aufzustehen und mir ging es so lange schlecht – ich glaubte, dass mein Herz dem nicht standhalten könnte. Aber das hatte es, weil ich stark bin und du auch. Die letzten Reviews @Satomi: Das ist eine Geburt und kein Kaffeekränzchen! Es liegt in der Natur von Geburten das die Schmerzhaft sind. Das ist eine Monkey – die hält das aus! Das liest du jetzt! ;) Danke~ @fahnm: Dankeschön! *knuddl* @Tanta: Natürlich! Alle Monkeys haben so ein Klasse timing! xD Der wird noch selbst seinen Spaß mit Rouge haben xD @Ellionne: Rouge ist der Name von Aces Mutter, aber Mina weiß ja nicht wer das ist. ;) @Dat_Z: Nein wie kommst du da drauf? Das kannst du nach dem Epilog behaupten xD“ Aber im Ernst es muss realistisch klingen und eine Geburt ist kein Zuckerschlecken, besonders zu der Zeit. Ich habe mir genügend Geschichten von Müttern angehört und beschlossen das ich kein Kind haben will xD Aber war informativ für die Geschichte. Danke~ Danke ^///^ Tada~ hier ist der Epilog. Mal schauen ob es ein gutes Ende gibt! ;) Erstmal muss ich sie schreiben und dann hab ich schon jemanden im Auge den ich fragen möchte. *zu Hasi schiel* xD Noch weiß sie nichts von meiner Idee. Erstmal schreiben~ aber Danke für das Angebot! =) Ich hab schon mal drauf geklickt, aber mich hat die Story nie interessiert ^^ Und hier ist er! Viel Spaß! Hiermit möchte ich mich auch von allen Lesern verabschieden, so wie von den Favos. Auch wenn ihr nie ein Review dagelassen habt konnte ich euch an den Zahlen der Stats erkennen und ich freu mich darüber das Mirror’s Edge so viel Anklang gefunden hat. Einen großen Dank an euch! Viel Spaß mit dem Epilog! Wir sehen uns bestimmt wieder und die nächste Idee brodelt schon in meinem Kopf. Wer mehr wissen will der kann auf mein Profil gehen unter „Kuza(n)s Pläne“ findet er die nächste Idee. Eure dankbare, glückliche, aber auch wehmütige Kuza(n) ~*~*~*~*~*~*~* You're a good soldier Choosing your battles Pick yourself up And dust yourself off Get back in the saddle You're on the front line Everyone's watching You know it's serious We're getting closer This isn't over The pressure's on; you feel it But you got it all; believe =it When you fall, get up And if you fall, get up Shakira – Waka Waka ~*~*~*~*~*~*~* 23. Epilog: Der ewige Kreis 10 Jahre später Gedankenverloren lehnte ich an der kühlen Glasscheibe und sah hinab auf das Schafott. Wenn ich nicht schon den ganzen Morgen darauf starren würde und mir die letzten Tage über nicht die Augen ausgeweint hätte – natürlich still und heimlich - dann würde ich jetzt sicher wieder in Tränen ausbrechen. Doch ich konnte mir weitere Tränen nicht leisten. Jetzt, hier, in diesem Moment ging es einfach nicht und ich würde es auch nicht tun. Es gab vieles, was ich die letzten Jahre über gelernt hatte - darunter natürlich viel über Kindererziehung, aber auch etwas, was mich und meinen Stand zur Marine betraf. Grundlegend hatte sich viel geändert, ein Teil davon auch ins Negative - aber so war das Leben. Nichts läuft so, wie man denkt und einem langen Hoch folgt auch meist immer ein Tief. Doch mit Stolz konnte ich sagen, dass mein kleiner Bruder erreicht hatte, was er wollte. Er war der unbestrittene König der Piraten, er hatte laut seiner Aussage auch das One Piece gefunden, aber er hatte nie verraten, um was es sich dabei handelte. Ja, Ruffy hatte es geschafft und auch noch mehr. Man munkelte, dass er eine Familie hatte, aber ich wusste es besser, denn ich kannte meine Schwägerin sogar persönlich. Um sie und meinen kleinen Neffen zu schützen, hatte ich sie offiziell nach Ruffys Festnahme „sterben“ lassen. Eigentlich hatte Smoker, der Ruffy letztendlich doch gestellt hatte, nur meinen Neffen gehen lassen wollen, aber was hätte dieser mit gerade Mal drei Jahren denn alleine machen sollen? Ruffy hatte Smoker angefleht, sie gehen zu lassen und als letzten Wunsch wurde ihm dieser erfüllt. Das halbe Sabaody Archipel hatte dabei gebrannt und so war sie zufällig eben gestorben. Die Steckbriefe von Nami wurden für ungültig erklärt und lösten sich im nichts auf. Nun konnte wenigstens sie in Frieden leben. Wie es Nami und meinem Minifloh wohl ging? Der Rest von Ruffys Nakamas hatte nicht so viel Glück. Zwar lebten alle noch, doch ihre Steckbriefe waren mit beachtlichen Summen im Umlauf. Besonders Nico Robin wurde von der Weltregierung gejagt, welche die Cipherpol auf sie gehetzt hatte. Zwei ganz spezielle Jungspunde, die meinen kleinen Bruder sowie dessen Crew auch kannten, trieben ebenfalls ihr Unwesen. Kapitän Corby und Korvettenkapitän Helmeppo dienten schon lange nicht mehr direkt unter mir, sondern hatten ihre eigenen Unteroffiziere, sowie eine Basis. Corby war direkt in der Neuen Welt stationiert worden, während Helmeppo direkte Jagd auf Piraten machte. Seufzend schloss ich die Augen und rief mir die Hochzeit ins Gedächtnis. Es waren so schöne Tage gewesen, bei denen ich sogar Ace wieder gesehen hatte und meine Brüder hatten ihre Nichte kennen gelernt. Rouge besaß Narrenfreiheit bei meinen Brüder, besonders bei Ace, der nebenbei erwähnt hatte, dass dies der richtige Name seine Mutter gewesen sei. Er hatte damals gefragt, ob das der Grund gewesen war, warum ich meine Tochter so benannt hatte, aber ich hatte nur grinsend mit den Schultern gezuckt und danach war er auch schon viel zu beschäftigt gewesen, um weiter darüber nachzudenken. Ganz wie der Rest der Familie stand Rogue immer unter Strom und forderte unmissverständlich Aufmerksamkeit, welche sie sich holte, selbst wenn sie die von mir nicht immer bekam. Verzogen war sie ohne Zweifel, dafür hatte Kuzan gesorgt und zu meinem Leidwesen auch Borsalino. Ich wusste nicht, wie sie das gemacht hatte, aber wenn’s um Fangen spielen ging war er genau der Richtige. Es war beängstigend, welche Aufmerksamkeit sie von beiden bekam, aber wenigstens hatte ich somit Babysitter. Wie Senghok versprochen hatte, war ich nach der Geburt nur noch im Marine Ford tätig, wobei ich so auch genügend Arbeit hatte. So viel, dass ich ihm irgendwann erklären musste, dass ich auch noch Mutter war und er nur meinte, dass es nicht sein Problem wäre. War es dann aber. Mit vier Jahren, es war wieder einer dieser Wochen gewesen, die man hassen musste, hatte ich Rouge einfach bei ihm abgesetzt. Wenn er wollte, dass ich so viel arbeitete, dann sollte er auch was dafür tun. Rouge war auf seiner Ziege geritten und hatte diesen den ganzen Tag über nachgemacht. Zwar war Senghok nach diesem Tag furchtbar genervt gewesen, aber ich hatte abends in Zukunft frei und Rouge einen neuen Freund bekommen – die Ziege. Also musste man seitdem jeden Tag die Ziege besuchen und streicheln und füttern und lieb haben und mal drücken und mal nachahmen. Kurz nach Rouges fünften Geburtstag war Senghok in den Ruhestand gegangen, in den er meinen Großvater auch gleich mitgenommen hatte. Dieser hatte sich zwar gewehrt, allerdings war es darauf hinaus gelaufen, dass er am Schluss gegangen worden wurde. So wirklich verstanden hatte ich mich mit ihm nie wieder, aber seine Urenkelin hielt ich ihm auch jetzt nicht vor. Doch ich hatte ihm gedroht, wenn er auch nur einmal meinen müsste, aus ihr eine Soldatin zu machen, dann würde ich ihn umbringen und es wie einen Unfall aussehen lassen. Es hatte auch einen Grund gegeben, warum Senghok in den Ruhestand gegangen war - der offene Krieg mit den Revolutionären, der zum damaligen Zeitpunkt bereits zwei Jahre angedauert hatte. Die Verluste in der zivilen Bevölkerung waren enorm gewesen und so sehr ich mich auch bemüht hatte, mit der Marine Flüchtlingslager zu errichten, sowie Schiffe, die Flüchtlinge wegbrachten, vermehrt einzusetzen, waren es immer mehr geworden. Bald war ich vollständig zur logistischen Stütze der Marine geworden, die sämtliche Ressourcen verteilt hatte - auch Waffen, Schiffe und Divisionen. In den zwei Jahren waren mit der Hilfe der Cipherpol Bartigo Island und das Kamabakka Königreich von Ivankov gefallen. Direkter Nachfolger von Senghok war damals Sakazuki geworden, mit dem sich keiner wirklich anfreunden konnte. Er hatte gewollt, dass alles, was zur Verfügung stand, in den Krieg floss und nicht mehr in meine mühsam errichteten Flüchtlingslager, welche nur Bestand durch die Marine gehabt hatten. Die ganze Nahrung sowie die Sicherheit dort waren über die Marine geregelt gewesen. Verzweifelt hatte ich versucht, seine Meinung zu ändern, doch die Folge dieses Aktes waren Außeneinsätze gewesen - ich war von Rouge getrennt worden, da ich kaum noch da gewesen war. Schweren Herzens hatte ich sie damals ins Windmühlendorf zu meinem Großvater und Senghok bringen lassen, der ebenfalls dort seinen Ruhestand genossen hatte. Entgegen jeder Empfehlung hatte Sakazuki das Hauptquartier bei der Schlacht um Mary Joa verlassen, welche in die Geschichte einging. Mit der Zeit hatte sich die Marine als stärker und ausdauernder erwiesen, wodurch die Angriffe der Revolutionäre noch blutiger geworden waren – gegenüber der Regierung und Marine. Trotzdem hatten die Revolutionäre einen Sieg bei der Schlacht errungen, denn Sakazuki hatte den Kampf nicht überlebt. Taktisch war die Marine unterlegen gewesen, da man Flaggoffiziere von den Unteroffizieren getrennt hatte, was große Verluste zur Folge gehabt hatte. Auf den Großadmiral selbst waren mein Vater, Ivankov und Inazuma losgegangen. Damit war dessen Schicksal besiegelt worden und meines auch. Mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass ich zur Marine stand und ich diese Lektion vor fünf Jahren bitter lernen musste, hatte ich nach der geladenen Pistole gegriffen, die dort am Boden gelegen hatte. Ein Soldat, der gerade eben gefallen war, ehe er schießen konnte, hatte sie losgelassen. Ich weiß heute noch, wie sich meine Hand um den warmen Holzgriff geschlossen hatte, das Haki in die Waffe geströmt wurde, ich sie angehoben, gezielt und geschossen hatte. Die Kugel aus Seestein hatte meinen Vater an der Schulter getroffen und nachdem ich die Waffe fallen gelassen hatte, ging ich auf Ivankov und Inazuma los. Unterstützt wurde ich von Konteradmirälin Hina, welche sich um Inazuma gekümmert hatte. Sakazuki war in den nächsten Minuten an den Verletzungen erlegen, während man meinen Vater festgenommen und noch am selben Tag hinrichtet hatte. An dieser Entscheidung war ich nicht unschuldig gewesen, schließlich entschieden die Admiräle, was passierte, wenn der Großadmiral tot war. Kuzan wie Borsalino hatten für die sofortige Hinrichtung gestimmt und ich, die im Sinne der Marine denken hat müssen, hatte mich dem angeschlossen. An dem Tag war Hina die ganze Nacht bei mir geblieben und auch, wenn ich nur stumm geweint hatte, sie war einfach da gewesen, was mich nicht ganz wie ein Monster hat fühlen lassen. Lange hat mir diese Entscheidung nachgehangen und es waren Rouge und Opa, die mir darüber hinweggeholfen hatten. Die Marine und die Weltregierung hatten mich danach als Heldin gefeiert, hatte es ich doch ermöglicht, den gefährlichsten Menschen der Welt festzunehmen. Ich war nicht nur groß gefeiert worden, sondern auch zur Nachfolgerin von Sakazuki ernannt. Einen teuren Preis, den ich da bezahlt hatte und mir wäre es lieber gewesen, wenn mein Vater in den Tiefen des Impel Downs schmoren würde. Vielleicht wäre der Tod besser gewesen, ansonsten hätte er sein Leben lang nur noch gelitten. Aber egal, wie ich es drehte und wendete, keine Lösung wäre schön gewesen. Für den Anfang hatte ich noch Senghoks Hilfe benötigt, schließlich war ich nicht wie Sakazuki auf das Amt vorbereitet worden und auch Kuzan, der es geschafft hatte, Rouge noch weiter zu verziehen. Hatte Opa ihr mal ein paar Flausen ausgetrieben, war es Kuzan, der ihr wieder alles erlaubte. Kurz nachdem ich alleine meine Aufgaben übernehmen hatte können, hatte mich, verschlüsselt, die Nachricht erreicht, dass Ruffy heiraten würde. Er hatte natürlich gewollt, dass ich kam. Unter den Vorwand von Urlaub hatte ich mich, Rouge und Opa losgerissen, um ihn wieder zu sehen, sowie zu beglückwünschen. Ganze vier Jahre hatte der König der Piraten Zeit mit seiner kleinen Familie verbringen dürfen, ehe man ihn festgenommen hatte. Es war niemand geringeres als Vizeadmiral Smoker gewesen, der meinen kleinen Bruder zur Strecke gebracht hatte, doch er war es auch, der Nami und meinen Neffen laufen lief. Natürlich wussten nur ich und Smoker, dass die diebische Katze noch lebte, da man sie ansonsten immer noch jagen würde. Es war nach zehn Jahren das erste Mal gewesen, dass ich Smoker wieder getroffen hatte und das unter keinem guten Stern. Ich hatte nicht mehr als die üblichen Formalitäten zu ihm gesagt, aber so wie er ausgesehen hatte, hatte er auch nicht mehr erwartet. Er hatte meinen kleinen Bruder festgenommen, da war es nur logisch, dass ich ihm nicht in die Arme fallen würde, so sehr ich das auch gewollt hätte. All die Jahre hatte ich ihn schmerzlich vermisst und jeden Morgen erinnerten mich Rouges sturmgraue Augen daran, wer ihr Vater war. Wenigstens hatte sie meine schwarzen Haare, denn ansonsten wüsste die ganze Marine, wer der Vater war. Da war ich also, am Ziel meiner Träume, seit vier Jahren und doch so unendlich unglücklich. Zwei Stunden war es jetzt schon her, dass Ruffy tot war. Für ihn hatte es keine letzten Worte mehr gegeben um zu verhindern, dass eine neue Welle der Piraterie über die Welt hereinbrechen würde. Dieser Befehl war von den fünf Weisen direkt gekommen und ich hatte mich dem gefügt. Viele Piraten waren gekommen, um meinen kleinen Bruder zu retten, auch Ace war da gewesen. Doch ich hatte nur daneben gestanden. Ob man mich noch zusätzlich mit den Schwertern getötet hätte, wäre egal gewesen. Ich wusste gar nicht, wie ich am Schluss zurück in mein Büro gekommen war. In dem Moment, als Ace den Angriffsbefehl gab, war Ruffy hingerichtet worden. Man hatte sich nicht an die festgelegte Zeit gehalten - es ging nur darum, dass er starb – nichts weiter. „Überlass ihn Ace.“, hatte ich Kuzan erstickt zugeflüstert, der zustimmend genickt hatte. Er würde ihnen Ruffys Körper überreichen, damit man ihn ordentlich begraben konnte und mit ihm hoffentlich das Piratenzeitalter. Ace. Whitebeard, Kaiser der Neuen Welt, war kurz nach Rouges siebten Geburtstag verstorben. Seine Zeit war gekommen und man konnte sagen, dass auch er ein erfülltes Leben gehabt hatte. Entgegen Hinas Befürchtungen hatte sich die Bande nur bis zu einen gewissen Grad aufgelöst und das Gleichgewicht der Kaiser und die Schutzgebiete von Whitebeard blieben erhalten. Jede Division von Whitebeard war eine eigene Piratenbande geworden, dennoch blieben sie in einer Allianz tätig und trafen sich häufig laut Berichten der Cipherpol auf der Moby Dick. Marco, der Phönix, war zum offiziellen neuen Kaiser ernannt worden und unter seinem Schutz standen noch heute die ehemaligen Gebiete von Whitebeard. Auch um meinen zweiten kleinen Bruder gab es Gerüchte, doch er hatte mir seine Lebensgefährtin nie vorgestellt und hielt sich in der Hinsicht auch sehr bedeckt. „Mina.“, rief eine raue Stimme und rüttelte mich an der Schulter. Verwirrt schreckte ich aus meinen Gedanken hoch und sah zur Seite. Ohne es zu bemerkten, hatte ich wieder geweint und eigentlich wollte ich dabei alleine sein. Auch eine Lektion des Alters – Gefühle gingen nicht alle etwas an. „Smoker.“, flüsterte ich und räusperte mich gleich. Ohne Umschweife strich ich mir die Tränen weg und richtete mich wieder ganz auf, denn vorher hatte ich mich an das Fenster angelehnt und auf das Schafott gestarrt. „Es freut mich, Ihnen mitteilen zu können, dass Sie durch die Festnahme des Piratenkönigs befördert werden.“, lächelte ich ihn förmlich an und überbrachte ihm die doch erfreuliche Nachricht, zumindest für ihn. Ich lächelte nicht wirklich, es war einfach nur die Großadmirälin in mir, die ihrer Arbeit nachging. „Das ist mir egal.“, antwortete er wie gewöhnlich und ich wirkte etwas verwirrt. „Was führt dich dann zu mir?“, fragte ich und strich mir die Kleidung straff, einfach, damit meine Hände irgendetwas taten außer zu zittern. Gerade, als ich zum Schreibtisch gehen wollte, hielt er mich am Oberarm fest und sah mich fast schon besorgt an. „Wa…“, setzte ich an, aber er unterbrach mich mit einem: „Wie geht es dir?“ Etwas perplex starrte ich ihn an, ohne jedoch zu antworten. Was war das für eine Frage? Was war das für eine dämliche Frage? Aus Reflex hätte ich ihm am liebsten sämtliche Knochen gebrochen, denn er wusste ganz genau, wie es mir ging oder er konnte es sich zumindest denken. Auch wenn wir uns zehn Jahre nicht gesehen hatten und er die Beziehung, falls man das je so hat nenne können, beendet hatte. Ja ich hatte sogar Rouge ganz ohne ihn aufgezogen, auch wenn es nicht anders gegangen wäre, selbst wenn er geblieben wäre. „Ich weiß nicht was du meinst, Admiral Smoker.“, kam es schließlich von mir kalt und ich entwand mich aus seinem Griff. „Der Strohhut ist gerade hingerichtet worden und ich möchte jetzt wissen, wie es dir geht.“ „Was maßt du dir an, mich das zu fragen?“, rief ich wütend, denn er wusste es. Er wusste es. Er wusste es. Er wusste es und ich kann es gar nicht oft genug betonen. „Eine simple Frage, Mina.“, wiederholte er und in dem Moment, als ich ausholte und er meine Hand dann doch abfing, dämmerte es mir. Er hatte mich nicht mit Großadmirälin angeredet. Ich schluckte schwer und ließ meine Hand sinken, welche er auch gleich wieder los ließ. Danach herrschte wieder Stille und ich starrte auf den Boden, um eine Antwort zu finden, aber es gab nichts auf dieser Welt, was den Schmerz hätte ausdrücken können. Wieder begannen meine Hände zu zittern und ich konnte meine Tränen kaum zurückhalten. „Es geht mir grauenhaft!“, weinte ich schließlich und hielt mir die Hände vor das Gesicht. Schluchzend liefen mir die heißen Tränen über die Wangen und gerade, als ich in die Knie gehen wollte, fingen mich Smokers Arme ab, aber ich schlug sie weg. „So … so einfach geht das nicht!“, rief ich und machte ein paar Schritte nach hinten, um wieder auf Abstand zu kommen. „Ich … ich war allein mit Rouge! Auch wenn es niemals möglich gewesen wäre, dass du sie offiziell hättest aufziehen können. Aber du hättest da sein können, was du nicht warst!“ „Es gab einen Grund warum ich nicht da war!“, knurrte der Grauhaarige und kam wieder auf mich zu. „Den kennst du genauso gut wie ich!“ „Natürlich tue ich das! Wie könnte ich das vergessen?“, höhnte ich schon fast, denn es war jetzt zehn Jahre her und gerade eben war mein kleiner Bruder verstorben. Was wollte er jetzt von mir hören? Ist okay du kannst kommen nach all der Zeit und wir tun so, als wäre nichts? „Spiel ihn nicht herunter! Du hast mich ausgenutzt!“, antwortete er zornig und ging auf mich zu. Instinktiv wich ich weiter zurück, denn auch wenn ich die Stärkere war, fürchtete ich mich vor einem wütenden Smoker - das hatte ich schon immer. Grob packte er mich an den Oberarmen und drückte mich an die Wand hinter mir. „Und du hast nicht zugelassen, dass ich mich entschuldige! Was soll ich denn sonst tun? Findest du denn nicht, dass zehn Jahre lange genug ist? Ruffy ist tot – ich habe nicht eingegriffen und mein Versprechen dir gegenüber gehalten! Sogar mein Vater wurde durch mich gefasst! Soll ich mir etwa ein Bein abhacken nur, damit dein Ego endlich zufrieden ist?“, schrie ich meinen Zorn, meine Wut und meine Verzweiflung heraus. Hatte ich jetzt nicht genug gebüßt? Früher, da hatte er meistens oder grundsätzlich Recht gehabt, wenn wir gestritten hatten und nur meine Sturheit war mir immer im Weg gestanden, doch dieses Mal wusste ich, dass er im Unrecht war. Da Smoker nicht antwortete, sondern nur betroffen auf die Wand neben meinem Kopf starrte, war ein sicheres Anzeichen dafür, dass er seinen Fehler zumindest schon mal sah. Schniefend wischte ich mir mit einer Hand die Tränen aus dem Gesicht und als er merkte, dass ich meine Arme anhob, ließ der frisch ernannte Admiral von mir ab. „Als das damals passiert ist, hätte ich nicht gedacht, dass du die Hinrichtung vom Strohhut wirklich je zulassen würdest.“, raunte er mir mit gedämpfter Stimme zu. „Ich halte meine Versprechen.“, seufzte ich wehmütig und ließ den Kopf hängen. Schon wieder sammelten sich diese nervigen Tränen in meinen Augen und liefen mir über die Wangen. „Das weiß ich jetzt und daran hätte ich nicht zweifeln dürfen.“ „Das hättest du dir vorher überlegen müssen, denn ich muss jetzt weiter arbeiten.“, schniefte ich und wollte an ihm vorbeigehen, um zu meinem Schreibtisch zu gelangen. „Obwohl es dir so … grauenhaft geht?“, fragte er nach und hielt mich am Oberarm fest, nur dieses Mal wesentlich sanfter. „Nun, es gibt noch einiges zu Regeln. Zettelwirtschaft.“, fügte ich hinzu und hatte dabei nicht einmal so Unrecht. Immer noch liefen mir die Tränen über das Gesicht, auch wenn ich mich wieder etwas gefasst hatte. Gerade, als ich antworten wollte, zog er mich zu der kleinen Sitzecke an der linken Seite meines Büros und brachte mich mit sanfter Gewalt dazu, mich zu setzen. „Was ist jetzt?“, fragte ich ihn verwirrt und sah dabei in sein ernstes Gesicht. „Als mir der Strohhut damals in Logue Town entwischt ist, habe ich mir geschworen nicht eher zu ruhen, bis ich ihn geschnappt hätte. Das habe ich jetzt erreicht und er ist auf dem Schafott gestorben, wie es für einen Piraten gehört.“, begann er und seine Worte bereiteten mir einen weiteren Stich im Herzen. Den Mann, den ich zweifellos immer noch liebte, hatte mir meinen kleinen Bruder genommen. Diesen Umstand würde ich ihm auch nie verzeihen und das wusste Smoker, doch ich liebte ihn immer noch. Jetzt, wo ich so neben ihm saß, flatterte mein Herz und ich schaffte es nicht, Hass oder Wut ihm gegenüber wegen Ruffy zu empfinden. Vielmehr traf es mich, dass er damals gegangen war. War das Liebe, bei der Zeit keine Rolle spielte? „Ich würde jetzt gerne hier bleiben, bei dir und Rouge.“ Hatte Smoker jemals um etwas gebeten? Ich konnte mich nicht daran erinnern und doch überdeckte dieses Glücksgefühl meinen Schmerz, wenigstens für einen Moment. „Das wird … etwas dauern, schließlich war das eine lange Zeit.“ „Ich habe gehört, als Admiral soll man im Hauptquartier bleiben und hat auch Zeit für andere Dinge.“, antwortete er und ich =konnte deutlich am Unterton hören, dass er mich und Rouge meinte. „Wenn du Feierabend hast und ich vielleicht auch, dann ja.“ „Hast du jetzt keinen Feierabend?“, meinte er schließlich und sah dabei aus dem Fenster. Die Sonne berührte gerade den Rand des Horizontes. Am liebsten hätte ich die ganze Nacht hindurch gearbeitet, aber … obwohl, Opa war bei Rouge und mit ihren zehn Jahren galt es nur noch darauf aufzupassen, dass sie ins Bett ging und dort auch blieb. Auf mein Kopfschütteln erwiderte Smoker nichts mehr und wir saßen noch ein paar Minuten stocksteif nebeneinander. Ich wunderte mich bereits darüber, dass ich es so lange aushielt, als ich mich endlich zur Seite drehte und mich an ihn anlehnte. „Ich habe jetzt doch Feierabend.“, entschied ich mich um und darauf legte er wieder einen Arm um mich. „Ich auch.“, antwortete er und zog mich fest zu sich her, während mein Kopf auf seiner Brust ruhte. Schon lange hatte ich nicht mehr seinen Herzschlag gespürt oder den Geruch des Tabaks wahrgenommen, welcher immer an im haftete. Ja, sogar die Wärme, die er ausstrahlte war eine ganz eigene. Die Sonne war schon lange untergegangen und ich eingeschlafen, als etwas die Türe öffnete und unbeholfen auf mich und Smoker kletterte. „Uff! Rouge!“, beschwerte ich mich und war mit einem Schlag wach. Auch der brummige Rauchmensch war davon wieder wach geworden, schließlich lag sein Kind halb auf ihm. „Wer ist das?“, fragte sie neugierig und musterte Smoker im Halbdunkeln. „Und wieso hat er einen Arm um dich gelegt? Lass bloß die Finger von meiner Mama!“, fügte Rouge in kindlicher Eifersucht hinzu, hatte sie mich doch immer für sich gehabt. „Das ist ganz deine Tochter.“, antwortete Smoker trocken und tat so, als wäre er daran völlig unschuldig. „Und deine!“, rief ich empört. „Wieso bin ich denn seine Tochter?“, fragte Rouge verwirrt weiter und kuschelte sich an mich, während sie auf Smokers Schoß saß. Für einen kurzen Augenblick zögerte ich, aber dann – „Weil er dein Vater ist, Liebes.“ „Ach der Kerl, der dich sitzen gelassen hat?“, fragte sie nach und ich lief selbst im Dunkeln feuerrot an. „Wer hat das behauptet?“ „Na Opa.“. Ich murmelte noch etwas von „töten“ und „lynchen“, aber Rouge nahm ihren Vater gerade skeptisch unter die Lupe. Viel konnte sie nicht ausmachen und nachdem sie fertig war, wandte sie sich wieder an mich. „Der ist aber komisch. Redet der immer so wenig?“, flüsterte sie mir zu und ich wusste, dass Smoker das gehört haben musste. Es fiel mir schwer, nicht laut loszulachen, aber das war eine gerechte Aussage ihm gegenüber. Sollte er nur merken, dass man Rouge nicht so leicht für sich gewinnen konnte und dass ihr Mundwerk genau so groß war wie meines. „Außerdem stinkt er nach Rauch!“ Das wars! Ich konnte mich nicht mehr halten und fing lauthals an zu lachen. „Das ist normal“, gluckste ich, nachdem ich mich wieder gefangen hatte und kuschelte mich beschwichtigend an Smoker Schulter. Noch hatte er mich nicht weggestoßen, also ein gutes Zeichen. „Sie hat keine Manieren.“, kam es dann von dem Admiral leicht angesäuert. „Das sagt Mama auch immer und dann schimpft sie über Kuku“, erklärte Rouge bereitwillig und gähnte direkt im Anschluss. „Kuzan, ihr Pate...“, flüsterte ich Smoker zur Erklärung ins Ohr. „Wenn du mein Papa bist – spielst du dann mit mir Fangen?“, fragte sie ungeniert weiter und fing an, mit ihrem Fingern in meinen Haaren zu spielen. Smoker zog es vor, zu schweigen, was auch besser war. Seine eigene Tochter innerhalb der ersten zehn Minuten zu vergraulen, war nicht ratsam, aber er wollte auch nicht einem Kind quer durch das Hauptquartier hinterherlaufen. „Mama, der sagt immer noch nichts.“, flüsterte sie mir nach ein paar Minuten ins Ohr. „Er hat sich noch nicht entschieden, aber ich glaube, du solltest jetzt schlafen und dir morgen darüber Gedanken machen!“, sprach ich ebenso leise zurück und als Antwort murrte Rouge. Noch bevor sie einschlafen konnte, schob ich sie gänzlich zu Smoker, um aufzustehen. Verwirrt sahen mir beide hinterher, wie ich zum Schrank ging und die unterste Schublade öffnete. Daraus zog ich eine Wolldecke, mit der ich am Morgen der meist durchgearbeiteten Nächte aufwachte. Rouge trug nur ihren Schlafanzug und ich war mir sicher dass sie bald frieren würde, also breitete ich die Wolldecke über sie und auch Smoker aus, ehe ich mich wieder zu den Beiden gesellte. Sofort lag Rouge wieder halb auf mir und ich schloss sie in meine Arme, sowie Smoker das mit mir tat. „Gibt es einen Ausweg?“, fragte er nach ein paar Minuten, in denen die gleichmäßigen Atemzüge meiner Tochter verrieten, dass sie eingeschlafen war. „Nein, sie wird dich so lange nerven, bis du mit ihr spielst. Sie ist ziemlich stur wenn sie etwas will.“ „So? Das kommt mir bekannt vor.“ „Ich weiß gar nicht, was du meinst.“ „Das kann ich mir denken.“, antwortete er und küsste mich plötzlich ohne Vorwarnung. Es war schon so lange her, dass ich diese Lippen auf meinen gespürt hatte und ich konnte gar nicht anders als den Kuss zu erwidern, wenn auch zaghaft. „Ieeeeee, nimm deine Zunge aus Mamas Mund!“, schrie Rouge plötzlich auf und ich verfluchte meine kleine Tochter nicht zum ersten Mal. „Ich hatte meine Zunge nicht …“, verteidigte Smoker sich im ersten Moment, doch ich hatte ihn mit meinem Lachen unterbrochen. Selbst wenn der Zeitpunkt von Rouge gerade sehr ungünstig war, so hatten wir uns doch bewegt und sie wieder geweckt. Außerdem war es viel zu amüsant. „Lass sie!“, lachte ich und beugte mich dieses Mal nach vorne, um Smoker zu küssen. Dieser war noch arg verwirrt, erwiderte den Kuss aber und auch Rouge blieb nicht still. „Boah das ist total eklig!“ Meine Familie besaß schon immer das Talent, berühmt und berüchtigt zu sein, weshalb ich auch wusste, dass es Rouge genauso werden würde wie mein Neffe. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie der Öffentlichkeit gegenüber Aufmerksamkeit forderten, so wie Ace, Ruffy und ich es getan hatten. Wir alle drei waren unsterblich geworden mit unseren eigenen Geschichten. Was ist also meine Zukunft? Was kann ich mir noch wünschen? Aber … Hatte ich nicht schon genügend Glück? Auch wenn Ruffy und Ace immer zu mir gehören würden, so waren doch Rouge und Smoker meine ganz eigene, kleine Familie. Mehr Glück kann man sich nicht wünschen, als im Kreise seiner Liebsten zu sein. Monkey D. Mina Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)