Der Würfel entscheidet von paralian (Du glaubst, dich könnte das System auslassen? Ich belehre dich eines besseren.) ================================================================================ Prolog: Die Zahl 8. ------------------- Ich möchte euch eine Geschichte erzählen. Eine, die früher anfängt als sie aufzuhören vermag. Es ist eine Zeit des Verrates und der Angst, eine Zeit, die erfüllt ist von Seuchen und der Pest. Wer sich nicht an das Regime des Königs hält, wird einem bestimmten Test unterzogen. Die Menschen spielen dabei um ihr Leben. Wer die niedrigere Zahl würfelte, wurde gehängt. Abertausende verloren Familie und Freunde. Die Frauen weinten um ihren verstorbenen Mann, um ihre Söhne und manchmal auch um ihre Kinder. Vielleicht steckte hinter dieser Ehe Liebe und Vertrauen, doch ich denke, dass genau das nicht stimmte. Meine Vorstellung reichte dafür nicht aus. Nicht wirklich, eigentlich. Was ich mehr in dieser Heirat interpretiere, ist die Sicherheit jemanden zu haben, der für die Existenz der Familie sorgt. Heute erinnere ich mich gerne an das was früher geschehen ist, oder später, ich habe den Sinn für die Zeit verloren. Natürlich, jede Stadt trägt irgendwo tief in sich drinnen ein unentdecktes Geheimnis. Schätze, Gold, Drachen... Aber Gallein. Gallein war überhaupt nicht so wie die normalen Städte. Nicht so groß, nicht so reich, nicht so... Hierzu bräuchte man ein gutes Wort zum Beschreiben einer Stadt, die nicht entdeckt worden ist. Es wurde erzählt, von Ohr zu Ohr geflüstert, von Auge zu Auge zugezwinkert, dass die Leute tot umgefallen sind, die in ihrer Absicht hatten, Gallein zu verraten. Woher hatten wir dann das Getreide und das Vieh? Bei wem kauften die Menschen ihre Kleidung ein, um sie dann wiederzuverkaufen? Ich sehe, ihr beginnt zu begreifen. Unsere Stadt war zwar klein und voller Menschen, die alles über einen wussten, weil sie alles mündlich von einem Ohr zum Anderen überlieferten aber dadurch konnte manch eine Person als Held der Unterschicht gefeiert werden, wenn er jemandem aus einer schwierigen Situation geholfen hatte. So, wie aber ein Held oft in den Himmel gelobt wurde, konnte es aber auch passieren, dass sich jemand mit einem Nachbarn anlegte und recht schnell als unhöflich und ungebildet dargestellt wurde. An diesem Punkt angelangt, muss ich lachen. In Gallein ging niemand der unteren Schicht in die Schule. Sie melkten die Kühe, bauten Gemüse an, pflückten das reife Obst im Herbst und erzählten sich nachts, bei dem Schein eines Feuers, ausgedachte Geschichten. Je fantasievoller und vorstellbarer, desto besser, weil man dann damit der bitteren Realität und dem Regime des Königs für eine kurze Weile entgehen konnte. Ein Mädchen, dass darin ungeschlagen war, war ich. Abends versammelten wir uns, ich zückte dann einen Stock, um in dem Staub meine Geschichte besser darstellen zu können. Ihr müsst wissen, dass ich nicht nur eine gute Rednerin, sondern auch eine gute Zeichnerin war. Meine Geschichten waren deshalb so gut und beliebt, weil sie von einer Zukunft erzählten, die den Kindern in jener Zeit Chancen bot. Gute Chancen, jemand Bedeutendes zu werden, eine Familie nach freien Prinzipien zu gründen und leben zu können, ohne gejagt, gefoltert und schließlich ermordet zu werden. Manchmal musste ich ihnen Begriffe, die sie nicht kannten zeichnen und versuchen, sie zu erklären, aber ich war geduldig mit ihnen und sie mit mir. Es ist wieder Zeit für eine meiner Geschichten, denn die Kinder, die täglich meiner Stimme lauschen, sind bereits eingetrudelt. In irgendeinem Wald, fernab von Häusern und Ställen, haben sie sich versammelt und sehen mich mit erwartungsvollen Augen an. Ich senke meine Stimme, damit uns niemand hört, obwohl ich weiß, dass der Wald ein gutes Stück von der Zivilisation entfernt ist. Heute würde ich ihnen eine neue Geschichte erzählen. Ich weiß nur noch nicht, ob es meine oder ihre Letzte sein wird. »8 Jugendliche wünschten sich ein anderes Leben. Jeder einzelne von ihnen war unzufrieden, mit dem, was er hatte. 4 Mädchen und 4 Jungen. 3 Vollwaisen, eine Halbwaise, 2 Genies, eine Sportkanone und die Schönheit in Person. Jeder von ihnen hatte seine Vorzüge, jeder von ihnen seine Fähigkeiten, aber vor Allem war jeder von ihnen unglücklich. Plagte die einen Liebeskummer, so hatten die anderen Probleme mit verschiedenen Dingen. Ich möchte euch alle acht Freunde vorstellen und euch daran erinnern, dass ich nichts von dem, was ich gesagt habe, wiederholen werde. Eine Sekunde, die verstreicht, kann man auch nie wieder zurückholen und dasselbe gilt bei meinen Geschichten. Außerdem sollt ihr euch die Namen und einzelnen Charaktereigenschaften gut merken. Wenn jemand von euch eine Frage hat, so möge er zwei Finger heben. Ignoriere ich ihn, so solle er warten, bis ich zu Ende gesprochen habe und wenn seine Frage bis dahin noch immer nicht geklärt war, so würde ich sie ihm in aller Ausführlichkeit erklären. Einverstanden?“ Die 8 Kinder nickten schnell und man konnte ihnen ansehen, dass sie es kaum erwarten konnten, dem Beginn der neuen Geschichte zu lauschen. »„Ein Vollwaise von ihnen hieß Naruto Uzumaki. Seine Eltern waren bei einem Großbrand umgekommen, doch hat ihm dieses Ereignis nie seinen Lebensmut genommen. So dachten seine Freunde zumindest, denn er war dafür bekannt, ein lustiger Chaot zu sein, der immerzu Späße machte. Man sagte sich, dass seine Haare in der Sonne so orange schimmerten, wie das Feuer, in das seine Eltern eingesperrt worden waren. Der zweite Vollwaise hieß Neji Hyuuga. Seine Eltern waren mit dem Auto durch ein nebeliges Gebiet gefahren und hatten sich lautstark darüber gestritten, wer von ihnen ihrem Sohn ähnlich sah. Das Auto kam von der nassen Fahrbahn ab und knallte gegen ein weiteres Fahrzeug. Alle Insassen waren auf der Stelle tot, bis auf Neji, der mit leichten Kratzern davongekommen war. Auch hier sagte man sich, dass seine Augen den Nebel in jener Nacht wiederspiegelten, denn sie waren milchig weiß. Er und auch der dritte Vollwaise waren Personen, die nicht zuließen, dass ihnen jemand ihren Schmerz anmerkte. Der eben besagte dritte Vollwaise hieß Sasuke Uchiha. Sein Vater war tauchen gewesen und musste einen Notaufstieg machen, doch unglücklicherweise hatte ihn eine mysteriöse Kraft nach unten gezerrt. Er war viel zu lange unter Wasser. Seine Frau und Mutter dieses Sasuke sprang ebenso in die Dunkelheit, ohne an ihre Schutzkleidung zu denken und auch sie wurde nicht mehr lebendig gefunden. Sasukes Augen und Haare waren schwarz wie das Wasser, das seine Eltern verschlungen hatte. Die Halbwaise hieß Hinata Hyuuga und ihrer Tante und ihrem Onkel, den Eltern Nejis, verdankte sie den Tod ihrer geliebten Mutter, die an jenem regnerischen Tag von der Arbeit nach Hause fuhr und mit dem Auto zusammenstieß. Auch ihre Augen waren milchig weiß und verliehen ihr, mit der hellen Haut und den dunklen Haaren eine düstere Aura, doch sie war die schüchternste von ihnen und das sanftmütigste Wesen, das ihre Freunde kannten. Die beiden Genies hießen Sakura Haruno und Shikamaru Nara. Beiden wurde ein hoher Intelligenzquotient zugeordnet. Sie nahmen regelmäßig an Meisterschaften Teil, konkurrierten immer um den ersten Platz und bei ihnen hatte die anderen 6 Freunde steht's das Gefühl, dass alles in Ordnung sei, aber dem war nicht so. Wurde Shikamaru zu Hause zu Höchstleistungen gedrillt und musste bis in die späte Nacht hinein lernen, sodass er immer wieder in der Schule einschlief, so wurde Sakura zu Hause nicht beachtet, bis ihre Eltern betrunken mit irgendwelchen Fremden heimkehrten. Die Rosahaarige wurde von einem dieser Fremden vergewaltigt und deshalb lernte sie, damit sie so schnell wie möglich fort konnte. Ihre Augen strahlten in einem außergewöhnlichen Grün und weil das Strahlen nur selten getrübt war, glaubte der Rest, dass bei ihr alles in Ordnung war. Shikamaru war braunhaarig, eigentlich ziemlicher Standard, aber hatte er doch eine gewisse Anziehungskraft, die er ausstrahlte, wenn er in der Wiese lag und den Wolken zuschaute. Die Sportskanone hieß Tenten Ama, trainierte jeden Tag, bis sie nicht mehr stehen konnte, ließ sich nichts sagen und hatte ihre Haare immer in demselben Dutt hochgesteckt. Ihr Vater war von zu Hause abgehauen, ihre Mutter alkoholisierte sich seitdem immerzu und deshalb musste sie an Wochenenden arbeiten, um zu etwas Geld zu kommen. Sie gab es zwar nie zu, aber sie hoffte, dass ihr Vater irgendwann einmal zurückkehren würde. Die letzte in dem Bunde war Ino Yamanaka und eine richtige Augenweide. Blaue Augen, blondes, langes Haar, sie war groß und an ihr haftete kein einziges Gramm Fett. Obwohl Blondinen Dummheit und Faulheit nachgesagt wurde, war sie fleißig, arbeitete nachmittags in dem Blumenladen ihrer Eltern, pflegte die Kontakte zu ihren Freunden regelmäßig und engagierte sich für Jugendliche, die Probleme hatten. Manchmal hätte auch sie ein offenes Ohr nötig gehabt, doch neben den Problemen ihrer Freunde schienen ihre förmlich zu verblassen. Neji und Hinata lebten zusammen in einem Haus. Hinatas Vater hasste seinen Neffen und auch seine eigene Tochter, da sie ihn an seine verstorbene Frau erinnerte und so hielten die Beiden immer zusammen. Naruto und Sasuke teilten sich eine Wohnung, die sie durch Förderungen finanzieren konnten, alle anderen hatte ihr eigenes Zimmer. Wie gesagt, sie waren alle unzufrieden mit dem was sie hatten und eines Tages lag ein Brief vor ihrer Fußmatte. Darin stand „Das Spiel möge beginnen.“ und die 8 Freunde waren bereit dafür. Leider hatte keiner von ihnen das Kleingedruckte gelesen und so begannen sie, um ihr Leben zu würfeln.« Ich endete und blickte zum Horizont. Die Sonne spendete dem Tag ihre letzten Sonnenstrahlen. „Schluss für heute. Morgen geht es weiter“, versprach ich und konnte schmunzelnd feststellen, wie widerwillig sich mein Publikum erhob. „8 Kinder“, dachte ich und grinste. „Das ist perfekt“, hauchte ich und schüttelte den Kopf, als mich eines davon mit verwirrtem Gesichtsausdruck ansah und schließlich den anderen hinaus aus dem Wald folgte. „Perfekt“, wiederholte ich, legte die Hände hinter den Kopf und streckte mich auf dem kalten Boden aus. Ich sah aus wie eine Leiche. Ich lachte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)