Der Würfel entscheidet von paralian (Du glaubst, dich könnte das System auslassen? Ich belehre dich eines besseren.) ================================================================================ Kapitel 13: Der Geruch von Schweiß, Urin und Angst. (zensiert) -------------------------------------------------------------- Mit langsamen Schritten kam ich auf die beiden zu, fünf, vier, drei, zwei, ich ging einen Schritt zurück und registrierte die Erleichterung, die in ihren Augen glänzte, oder waren es ihre Tränen? Ich konnte es nicht mit Bestimmtheit sagen, denn auch ihr Gesicht war mit Dreck beschmiert, mit Blut, mit allem. Ich wandte mich ab von ihr und ging zu dem hölzernen Kasten, der in der Ecke stand und mein Werkzeug beherbergte. Hinter mir hörte ich, wie sie an der Kette zog, unterdrückt schrie, in Gedanken wahrscheinlich flehte und betete, dass der Alptraum vor einigen Tage nicht wiederholt wurde, dass es endlich aufhörte, dass ich mich umdrehte, lächelte und sagte: „Du kannst jetzt aufwachen. Das war nur ein böser Traum“, aber so, wie sie um ihr Leben flehte, wusste sie wahrscheinlich, dass ich ihr Schicksal bereits festgelegt hatte und nichts konnte mich daran hindern. Nichts, nur der Weltuntergang. Ich schleifte die beiden Messer, testete die Festigkeit des Hammers, indem ich einmal fest auf das Regal einschlug und hielt kurz inne. Diesem Moment musste ich Bedeutung zukommen lassen, alle Bedeutung der Welt, denn ich würde in die Geschichte eingehen. Da war ich mir ganz sicher. Leicht lächelnd drehte ich mich zu einer der Schwestern, während die andere noch bewusstlos war und merkte, die Tränen, die ihr übers Gesicht strömten. „Aber aber Amelie. Du weißt, du hast das verdient, nicht wahr?“ Sie versuchte, den Kopf zu schütteln, etwas zu sagen, den Mund zu öffnen, zu schreien, zu kreischen, zu brüllen, aber kein Ton schaffte es hinaus in die Welt. Mit großen Schritten kam ich auf sie zu, schwankte mit dem Messer und schließlich stand ich vor ihr. Der Geruch von Urin, Schweiß und Angst schlug mir entgegen, und wenn es das erste Mal gewesen wäre, dass ich dieses Spiel mit jemandem trieb, hätte ich wahrscheinlich sofort auf den Heuboden gekotzt. Stattdessen nahm ich einen tiefen Luftzug, an den ich mich später noch erregen würde und setzte die breitere Seite des Hammers an ihre Rippen. Den Schrei, der durch das Klebeband verdeckt wurde, hätte man wahrscheinlich noch weit in den Wald hinausgehört, aber welch ein Glück, dass ich irgendwo im nirgendwo lebte. Die Flüssigkeit, die ihr durch die Augenränder schwappte, bannte sich einen Weg durch ihr schmutziges Gesicht und hinterließ einen sauberen Streifen Haut. Ich registrierte ihre blauen Finger und hatte eine Idee. Ich würde ihr einen Gefallen tun. Nachdem kein Blut mehr oder nur sehr wenig durch ihre Adern in den Fingern strömte, müsste sie sie sowieso amputieren. Mein Blick fiel auf das lange, scharfe Messer in meiner Hand. „Ich komme gleich, Liebes“, säuselte ich ihr ins Ohr und hätte fast ihre Haare gestreift, von denen ich mir sicher war, das sie Läuse zu ihrem Heim gemacht hatten. In einer anderen Ecke fand ich das, was ich gesucht hatte: eine Axt, einen Mehlsack und einen kleinen, hölzernen Hocker, den ich für diese Aufgabe brauchte. Den Höcker platzierte ich seitlich von ihr, das Messer zwischen den Zähnen. „Es wird auch gar nicht wehtun. Ich tue dir nämlich einen Gefallen.“ Amelie schüttelte den Kopf hin und her, doch als sie die explodierenden Schmerzen in ihren Händen spürte, verebbte jeglicher Protest und sie ließ sich in die Ohnmacht gleiten, den einzigen Freund, den sie hier in dieser Hölle hatte. „Oh, sie ist eingeschlafen“, murmelte ich verträumt und wischte ihr die nassen Wangen trocken, „Was soll's, ich kann ja trotzdem weitermachen.“ Die zehn Finger legte ich in einen Lederbeutel, bevor ich die Axt schnappte und auch diese mit dem blutigen Messer ein wenig schärfte. Ich wollte ihr doch keine unnötigen Schmerzen zufügen, nein, das war doch gar nicht meine Absicht. Mein Blick fiel auf die zuckenden Lider Amelies und ich erkannte bereits jetzt, dass sie bald aufwachen würde. Einen Spielzug hatte ich noch für sie. Einen, auf den ich mich ganz besonders freute. Erregung durchschoss meinen Körper, als ich daran dachte und verschwitzt wandte ich mich an Amelia, die noch immer zu schlafen schien. Wie von selbst fanden meine Finger ihren Weg zu ihrem Puls. Korrektur: Es gab keinen mehr. „Welch eine Verschwendung“, ließ ich mit Hass und Hohn in der Stimme verlauten und öffnete die Eisenkette, sodass ihr Körper mit einem lauten Knall zu Boden fiel. Keuchend hievte ich sie mir auf den Rücken und wandte mich noch einmal zu Amelie. Zur wunderschönen Amelie. „Ich komme gleich wieder, meine Liebe und bis dahin bist du dann wach. Dann kommt das schöne Finale. Ich weiß doch, dass du dich schon seit Ewigkeiten darauf freust.“ Und als ich zurückkehrte, war sie tatsächlich wach, da sie schluchzte und wimmerte, so gut es eben ging. Wahrscheinlich nicht nur wegen der Schmerzen, sondern auch deshalb, weil sie wusste, was mit ihrer Schwester passiert war. „Sie hatte kein so großes Durchhaltevermögen, wie du, Liebes und das wussten wir beide. Es war nur eine Frage der Zeit.“ Die verengten Augen, die mich durchbohrten, ließen mich noch fröhlicher werden, das Kribbeln, das abgeebbt war, kehrte wieder zurück. „Wir zwei kommen jetzt zum Finale und ich verspreche dir, es wird schön. So schön, wie noch nie, ich verspreche es.“ Ich legte einen Arm um ihre Taille, weil ich nicht wollte, dass sie unsanft zu Boden fiel und löste die Ketten ebenfalls. „Eines muss ich dir noch sagen, Liebes, bevor wir soweit sind... Falls du dich wehren solltest, schneide ich die nächsten Körperteile ab.“ Sie schluckte hörbar laut und nickte brav, was ich an der Vibration die durch ihren Körper ging, spüren konnte. Sanft legte ich sie auf dem Boden ab und konnte sehen, dass sie fürchterliche Schmerzen zu haben schien. Anders konnte ich ihre zugekniffenen Augen nicht deuten. „Schon seit Tagen freue ich mich darauf.“ Mit einem Lächeln durchschnitt ich noch das letzte Stück Fetzen, dass sie untenherum trug und begann, ihren Bauch zu streicheln. Geschockt riss sie die Augen auf und krümmte sich vor Ekel zur Seite, aber nur ein Blick auf meine Werkzeuge ließen sie ruhig werden und mitmachen. Abermals startete ich diesen Versuch neu, fuhr über ihre Wölbungen, sodass sie erregt aufkeuchte. Ein wissendes Lächeln legte sich auf meine Lippen. Sie hatte die Augen zugekniffen, doch ihr beschleunigter Atem vermittelte mir, dass es ihr gefiel, dass sie noch mehr wollte. ... Und irgendwann... Und irgendwann erreichten wir unseren Höhepunkt. Keuchend legte ich mich neben sie und versuchte, meinen Herzschlag zu beruhigen. Schwer atmend setzte ich mich auf und nahm die Axt, die neben mir lag. Amelie hatte ihre Seelenspiegel noch immer geschlossen, wahrscheinlich schämte sie sich, es so leicht zugelassen zu haben, schwach geworden zu sein. Und deshalb war ich anders. Ich verstand sie. Wer die Wahl gehabt hätte, zwischen einem schönen Gefühl und Schmerzen, wer hätte nicht ersteres gewählt und sich hingegeben? Zumindest für einen kurzen Moment. „Du weißt ja, was dich jetzt erwartet.“ Und noch bevor sie wieder schreien konnte, hackte ich ihr den Kopf von den Schultern. „Deine Mutter wurde auf einen anderen Friedhof bestattet. Das Bestattungsinstitut will das geheim halten. Sie haben Angst, dass so etwas noch einmal passiert.“ Sasuke nickte und lehnte sich wieder zurück. Er hatte die Augen geschlossen und lediglich die Bewegungen unter seinen Augenlider verriet, dass er noch nicht eingeschlafen war. „Es wird Zeit“, murmelte Hinata und breitete das Spielfeld auf dem Boden aus. Im Moment lagen Sasuke und Naruto am weitesten vorne. „Sasuke oder Naruto, ihr müsst noch zweimal eine fünf würfeln, oder insgesamt eine zehn, damit wir endlich fertig sind. Strengt euch an!“ Inos Motivationsrede verfehlte ihre Wirkung. „Sie haben keinen Einfluss auf die Würfel, Ino!“ Shikamarus genervte Stimme ertönte von der anderen Seite des Zimmers und eingeschnappt verschränkte die Blondine die Arme vor der Brust. „Das weiß ich doch“, giftete sie zurück und schnappte sich den Würfel, um ihn mit einem lauten Knall auf den Karton fallen zu lassen, „Wieso war das klar? Eine 2.“ Der genervte Unterton war kaum zu überhören. Neji und Hinata würfelten eine 3, Tenten und Sasuke eine 4, Sakura und Naruto eine 5 und Shikamaru eine 6. „Bringe den Mann um, den du über alles hasst.“ Sakura blickte geschockt auf und sah in nicht minder geschockte Gesichter. „Ich will dir doch gar nichts tun, süße, kleine Kirschblüte. Es wird doch gar nicht wehtun, ich verspreche es.“ Aber es hatte wehgetan. Und es tat noch immer weh. „Ich bin bereit“, ließ sie mit einer entschlossenen Stimme verlauten und erhob sich von dem Parkettboden, „Ich bin bereit, ihm alles zurückzuzahlen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)