Der Kampf um die Digiwelt (Teil 2) von FudoKajimoto (Rückkehr) ================================================================================ Kapitel 9: Die Rückkehr ----------------------- Als die anderen Digimon in die reale Welt aufgebrochen waren und sich das Tor geschlossen hatte, stand IceDevimon alleine im Speisesaal. Wieso es ebenfalls ausgewählt worden war, hier zu warten, wenn es doch die anderen nicht in die reale Welt begleiten sollte, war ihm nicht klar, doch es würde den Befehl seiner Herren nicht missachten. Eine halbe Stunde später erschien in der Luft erneut das Wappen der Dunkelheit, welches sich kurz darauf in die Gestalt von Christian veränderte. Der dunkle Digiritter drehte sich einmal in der Luft, und nachdem er sich sicher war, dass nur ein Digimon im Saal war, wandte er sich dem IceDevimon zu. "Es ist gut zu sehen, dass meine Untertanen so geduldig sind", meinte der Digiritter mit böser Stimme. "Sicher fragst du dich, warum du hier warten solltest, obwohl du nicht mit in die reale Welt gehen durftest." IceDevimon blickte nervös zu seinem Herrn auf, bevor es zu sprechen begann. "Ja, Herr. Das frage ich mich in der Tat. Was wollt ihr, dass ich für euch tue?" Christian begann zu grinsen, und allein bei diesem Anblick begann IceDevimon zu zittern. Der Anblick dieses Menschen reichte aus, um das Digimon zu lehren, wie sich andere Digimon bei seinem Anblick fühlen mussten. "Sobald die anderen Digimon zurückkehren und ihren Auftrag erfüllt haben, IceDevimon, wirst du die Digiritterin des Lichts zu dir nehmen und sie in eine Eisstatue verwandeln. Sie darf dabei jedoch nicht sterben. Du musst sie lebendig einfrieren. Glaubst du, du schaffst das?" IceDevimon überlegte einige Zeit. Es wusste, wenn es versagte, würde der Plan seiner Herren scheitern. Und es würde sterben, denn es war trotz seiner Macht nur ein Champion in einer Gruppe, der viele Ultralevel angehörten. Aber es konnte seinen Herren diese Zweifel nicht offenbaren. "Wenn du daran zweifelst, es tun zu können, dann finde ein Kokatorimon", fuhr Christian fort und sprach damit die Zweifel, die das Digimon plagten, laut aus. IceDevimon fühlte sich vor dem dunklen Digiritter wie ein offenes Buch. "Ich werde es tun, wie ihr verlangt", meinte es dann unterwürfig. "Sie wird nicht sterben, sie wird eine perfekte Statue werden. Ich werde sie perfekt einfrieren, euch zu Ehren!" Das Digimon sank vor dem Wappen auf ein Knie und blickte zu Boden, damit Christian die Zweifel, die es noch immer plagten, nicht bemerkte. Der dunkle Digiritter lachte. "Dann sei es so. Doch wisse, solltest du versagen, hast du diese Welt dem Licht geschenkt, und du wirst für dein Versagen bezahlen. Nicht durch Tod, denn du würdest einfach wiedergeboren werden. Ich kenne Mittel und Wege, dich ewig leiden zu lassen." Das Lachen des Digiritters konnte im gesamten Tempel gehört werden und alle Digimon, die sich hier befanden, versuchten so schnell sie konnten, ein Versteck zu finden, denn dieses Lachen verursachte in ihnen eine solche Furcht, dass sie sich nicht mehr wie mächtige bösartige Digimon, sondern wie frisch geschlüpfte Baby-Digimon fühlten. IceDevimon warf sich am ganzen Körper zitternd von dem dunklen Digiritter zu Boden. Erst mehrere Minuten später fiel ihm auf, dass das Lachen nicht mehr zu hören war. Als es aufblickte, war die Gestalt des dunklen Digiritters verschwunden. "Ich werde sie niemals enttäuschen", schwor es sich. Auf wackeligen Beinen begab es sich zur nächsten Bank und ließ sich dort nieder, um dieses Erlebnis zu verarbeiten. Den Rest der Nacht verbrachte es schlafend auf einer der Bänke, um sofort zur Stelle zu sein, wenn die anderen zurückkehrten. Es war beinahe Mittag, als sich schließlich mehrere Tore im Saal öffneten, durch die die Digimon, welche zuvor in die reale Welt gesandt worden waren, zurückkehrten. Sobald sich das letzte Tor geschlossen hatte, erklomm Ogremon einen Tisch und blickte über die zurückgekehrten Digimon. "Fehlt jemand?", fragte es dann Vademon, welches ebenfalls kurz über die Digimon hinwegblickte, kurz nachdachte und sich dann Ogremon zuwandte. "Etemon und Digitamamon fehlen. Sie waren im Kampf mit den Digirittern des Mutes und der Freundschaft. Ich glaube gesehen zu haben, wie sie starben." Ogremon nickte diesen Bericht ab, dann wandte er sich dem Digimon zu, welches den Rückzugsbefehl gegeben hatte. "Hast du deinen Auftrag auch wirklich erledigt, LadyDevimon?", fragte das grüne Digimon. "Oder hast du es mit der Angst bekommen?" Zur Antwort hob das gefallene Engel-Digimon Hikari mit seiner linken Hand in die Luft, so dass alle sie sehen konnten. "Dies ist die Digiritterin des Lichts. Der Grund, weshalb unsere Meister uns ausgesandt haben und weshalb unsere Kameraden Etemon und Digitamamon ihr Leben ließen." LadyDevimons Stimme hallte durch den Saal und weckte die Digiritterin aus ihrer Ohnmacht. Als Hikari erkannte, dass sie nicht mehr in der realen Welt und zudem von bösartigen Digimon umringt war, versuchte sie sofort, sich aus dem Griff des Digimon zu befreien. Alles, was dies zur Folge hatte, war jedoch eine Ohrfeige von Devimon. "Das ist dafür, dass ich wegen dir beinahe durch einen Engel gestorben wäre", meinte das bösartige Digimon wütend. Die Ohrfeige hatte es jedoch geschafft, Hikari zu beruhigen. "Dann ist jetzt mein Moment gekommen", rief IceDevimon und erhob sich von der Bank, auf der es sich niedergelassen hatte. "Die Meister haben mir meine Befehle bereits erteilt. LadyDevimon, Devimon, bitte sorgt dafür, dass sie nicht fliehen kann." Die angesprochenen Digimon blickten nervös zu IceDevimon, welches sie nicht in die reale Welt begleitet hatte, aber sich jetzt plötzlich wie ihr Vorgesetzter aufführte. "Tut, was es sagt", meinte Ogremon nach kurzem Überlegen. Es hatte Blickkontakt mit dem Digimon hergestellt und in seinen Augen deutlich erkennen können, was hier geschehen war, während die Digimon unterwegs gewesen waren. Die bösartigen Digimon packten Hikari an den Armen und hielten sie zwischen sich in der Luft, während IceDevimon sich ihr langsam näherte. 'Wenn ich versage', dachte es, dann schüttelte es kurz den Kopf, um sich dieser Gedanken zu entledigen. "Für die Ehre unserer Herren", flüsterte es, dann blickte es in die Augen der Digiritterin. "Gefrierblick", rief das Digimon, woraufhin ein Strahl aus Eis aus seinen Augen strömte und Kari einzuhüllen begann. Die Digimon, die die Digiritterin hielten, ließen sie sofort los, doch noch bevor die Schwerkraft sie zu Boden ziehen konnte, hatte IceDevimon sie vollständig in eine Eissäule gehüllt, die fest auf dem Boden stand. "Gut gemacht", erklang im Rücken des Eis-Digimon die Stimme des mächtigsten dunklen Digiritters. Sie war lauter und klang noch boshafter als zuvor. Nachdem sich die Digimon umgedreht hatten, traten sie schnell mehrere Schritte zurück und sanken ehrerbietig auf ein Knie. In der Luft schwebte das Wappen der Dunkelheit, dann veränderte es seine Form. Es wurde zu einem Tor, welches sich immer mehr ausweitete. Dann trat ein Mensch hindurch, in einen Mantel gehüllt, dessen Kapuze er tief ins Gesicht gezogen hatte. Hinter ihm schwebte ein Devimon, dessen Aura selbst das andere Devimon in diesem Raum dazu brachte, sich noch tiefer zu verneigen, um ja keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Ein zweiter, ebenso gekleideter Mensch, durchquerte danach das Tor, gefolgt von einem schwarzen Leomon. Dann strömte Digimon über Digimon aus dem Tor und verteilte sich im Saal. Immer mehr folgten, ein goßer Teil davon Vilemon, doch auch andere bösartige Digimon aller Level. "Wir sind zurückgekehrt", rief Thomas laut. Dann blickte er zu Christian, welcher bereits vor der Eissäule stand, in der Hikari eingefroren war. "Und, Hikari? Was meinst du? Bist du nicht froh, uns zu sehen?" Der dunkle Digiritter war sich nicht sicher, ob es am Eis lag, aber er glaubte, zu sehen, wie sich die Augen der Digiritterin vor Schreck weiteten. 'Natürlich ist sie das. Wer wäre das nicht?', flüsterte die Stimme in Christians Kopf, die er seit drei Jahren hörte. In ihrem langen Exil hatte er herausgefunden, was damals schief gegangen war. Er hatte die Kontrolle verloren, während er versucht hatte, die Dunkelheit unter seine Kontrolle zu zwingen. Doch statt ihn zu töten, wie er immer gedacht hatte, hatte sie einen Kampf in seinem Inneren begonnen, um seine Persönlichkeit auszulöschen. In ihrer langen Abwesenheit hatte er sich viel Zeit genommen, um diesen Krieg gegen die anarchische Seite der Macht der Dunkelheit in seinem Inneren zu führen und sie endlich vollständig zu unterwerfen. Kurz vor ihrer Rückkehr hierher war er endlich erfolgreich gewesen. Die Stimme und damit die wilde seite der Dunkelheit hatte sich ihm endlich unterworfen. Das glaubte er zumindest. In Wirklichkeit hatte die Dunkelheit begonnen, mit seiner Seele zu verschmelzen. "Also, meine Diener", sagte er schließlich so laut, dass alle Digimon sich zu ihm zuwandten. "Wir sind endlich zurück. Und jetzt werden wir das ergreifen, was uns seit Jahren zusteht. Die Herrschaft über die Digiwelt. Folgt mir, und sobald wir unsere alte Festung wieder in Betrieb genommen haben, werden wir gegen die Digiritter zu Felde ziehen!" Die Digimon im Saal, der inzwischen heillos überfüllt war, begannen zu jubeln, während noch immer Digimon aus dem Tor zu strömen versuchten. "Folgt mir bitte, Meister", sagte das Ogremon, welchem Christian den Befehl über die Truppen verliehen hatte. Das grüne Digimon führte die Menschen durch die Armee, welche ehrerbietig Platz machte, und auf den Ausgang des Tempels zu. Der Rest der Digimon folgte ihnen, angeführt von einem Piedmon, welches ihnen aus dem Portal gefolgt war. Es war der vierte Meister der Dunkelheit, der vor sechs Jahren von HolyAngemon hinter das Himmelstor verbannt worden war. Von dort war es gerade mit den dunklen Digirittern zurückgekehrt. Langsam versagte auch der Strom an Digimon, die aus dem Tor kamen, und nach einigen Hagurumon, die einen wirklich finsteren Blick in ihren Gesichtern hatten, schloss es sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)