Der Kampf um die Digiwelt (Teil 2) von FudoKajimoto (Rückkehr) ================================================================================ Kapitel 14: Unerwarteter Besuch ------------------------------- Drei Tage waren inzwischen vergangen, seit Takeru ihnen mitgeteilt hatte, dass Hikari und er in Sicherheit waren. Das war am 2. August gewesen, einen Tag, nachdem die Tore geschlossen worden waren. Seither hatten sie nichts mehr von ihnen gehört. Auch konnten sie keine Nachrichten mehr zu ihnen senden. Während der letzten Tage hatten sich die Digiritter jeden Tag mit Koushiro getroffen, welcher versuchte, die Tore wieder zu öffnen. Doch bisher hatte er dabei keinen Erfolg gehabt. "Ich glaube ihnen nicht", murmelte Daisuke wieder einmal, während sie in Koushiros Zimmer saßen und auf bessere Nachrichten des Digiritters des Wissens hofften. "Ich glaube nicht, dass Takeru und Hikari wirklich sicher sind mit diesen Neuen." Der Digiritter der zweiten Generation blickte nervös zu Koushiro hinüber, doch nachdem sich dort scheinbar nichts getan hatte, seufzte er und blickte zu seinem Partner. "Du solltest ihnen mehr vertrauen", antwortete Sora, die sein Gemurmel gehört hatte. "Sie haben Hikari befreit, das musst selbst du zugeben!" Doch auch wenn Sora versuchte, die drei neuen Digiritter in Schutz zu nehmen, so zweifelte sie selbst an ihren Worten. Denn Daisuke hatte einen guten Grund, misstrauisch gegenüber anderen Digirittern zu sein. Thomas war für ihn ein guter Freund geworden, bevor er sie verraten hatte. Der dunkle Digiritter hatte Daisuke eine harte Lektion erteilt, von der sich der jüngere noch immer nicht erholt hatte. "Du kannst ihnen vertrauen", meinte Ken ruhig und blickte Daisuke mit ernsten Augen an. "Sie sind nicht auf der Seite der beiden, so viel kann ich dir versprechen." Daisuke blickte seinen Freund mit wütenden Augen an. "Und kannst du mir auch versprechen, dass sie wirklich auf unserer Seite sind?", entgegnete er und deutete auf den Computer, an dem Koushiro gerade arbeitete. "Kannst du mir versprechen, dass nicht vielleicht sie hinter den geschlossenen Toren stecken? Oder dass sie die beiden in ihrer Gewalt haben und in ihrem Namen Nachrichten schreiben? Damit wir ihnen trauen? Kannst du mir das versprechen?" Ken schwieg, doch sein Schweigen sagte alles aus, was zu sagen war. Er konnte das nicht versprechen, doch er wusste, dass er den anderen Digirittern trauen konnte. "Diese Diskussion bringt uns auch nicht weiter", meinte Taichi schließlich und blickte Daisuke ernst an. Der jüngere hatte in den letzten Tagen immer wieder Streit angezettelt, und langsam ging dies dem Anführer auf die Nerven. "Wir können nur hoffen, dass wir ihnen trauen können. Sie müssen Takeru und Hikari so lange beschützen, bis wir wieder in die Digiwelt gelangen können!" "Wenn sie sie nicht an die beiden ausgeliefert haben", entgegnete der Besitzer des Armoreis des Mutes und des Armoreis der Freundschaft. Das letztere hatte schon seit Jahren nicht mehr reagiert. "Und sich jetzt über uns totlachen, die wir ihnen trauen wollen!" "Gennai sagte, wir können ihnen trauen", warf Koushiro in die Diskussion ein. Er hatte sich von seinem Laptop abgewandt, und der frustrierte Gesichtsausdruck sagte einiges darüber aus, wie es voranging. Er hatte inzwischen herausfinden können, dass die Tore durch ein Programm geschlossen worden waren, das wohl von Christian stammte. Aber dieses Programm hatte es in sich. Es schien, als wüsste der dunkle Digiritter genau, wie Koushiro versuchen würde, das Programm auszuhebeln und hatte bereits Gegenmaßnahmen einprogrammiert. "Gennai ist nicht allwissend", meinte Daisuke trotzig. "Er meinte auch, Christian und Thomas würden nicht wiederkommen!" Er blickte in die Gesichter der anderen, doch merkte, dass er gerade keine Chance hatte, gegen die neuen Digiritter zu argumentieren. Dennoch traute er ihnen nicht. "Du bist nicht weitergekommen, oder?", fragte Yamato Koushiro, nachdem er den Blick des Jüngeren gesehen hatte. Der Angesprochene schüttelte den Kopf und schlug wütend mit der Faust auf den Tisch. Die anderen Digiritter blickten erschreckt zu ihm. "Es ist, als wüsste er genau, was ich tun werde. Er verhindert meine Versuche schon im Ansatz. Ich hab so etwas noch nie erlebt", meinte der Digiritter niedergeschlagen. "Vielleicht solltest du es nicht alleine versuchen", schlug Iori vor. "Damals bei Diaboromon haben dich auch viele Menschen unterstützt. Und wir wissen, dass es einige Digiritter gibt, die gut darin sind, Programme zu knacken." Koushiro nickte ob dieses Vorschlags. Sofort wandte er sich wieder dem Laptop zu und begann, Freunde aus seinen Foren zu kontaktieren. Ihn alleine konnte Christian vielleicht abwehren, aber nicht sie alle. Iori hatte in diesem Punkt recht. Sie würden alles schaffen, wenn sie zusammenarbeiteten. Das war etwas, was die dunklen Digiritter niemals verstehen würden. "Wird das nicht langweilig?", fragte Thomas, als Christian aus dem Zellenblock zurück in ihr Quartier kam. Er hatte die letzten Stunden wieder einmal damit verbracht, Sarahs Willen weiter zu brechen. Die Digiritterin hatte kaum noch Kraft, sich ihnen zu widersetzen. "Du kennst die Antwort", meinte der ältere der beiden. Er ließ sich auf das Sofa fallen und verschränkte die Hände hinter dem Kopf, während er an die Decke starrte. "Noch ein paar Tage mehr und sie ist eine treue Anhängerin der Dunkelheit." Thomas lachte leise. Christian hatte sich in den letzten Tagen ausgiebig mit ihrer alten Freundin befasst. "Aber dennoch sollten wir die Suche nach den Digirittern nicht vernachlässigen", meinte der jüngere dann und deutete auf den Tisch, über dem eine holographische Ansicht der Digiwelt schwebte. Große Gebiete davon waren rot gefärbt, als Zeichen dafür, dass die Macht der Dunkelheit hier die Kontrolle übernommen hatte. Doch auf Server war noch immer die Hälfte der Landmasse nicht erobert und die Digiritter hielten sich noch immer irgendwo versteckt. Auch die wachsende Menge der Digimon, welche durch Zahnräder in ihre Armee gezwungen wurden, half nicht. Sie hatten alle auf die Suche ausgesendet, doch noch war kein Erfolg in Sicht. "Wir vernachlässigen sie nicht, T", meinte der ältere ruhig. 'Tut ihr doch', meinte die Stimme in Christians Kopf. 'Und wenn du sie nicht bald erledigst, dann wirst du verlieren!' Der ältere schüttelte genervt den Kopf. Dann erhob er sich, denn diese nervige Stimme hatte seine gute Laune verdorben. "Ich werde dafür sorgen, dass diese Tatsache uns nicht mehr behindert, auch wenn wir sie nicht gefunden haben", meinte er, während er auf die Tür zu seinem Quartier zuging. Devimon hielt sich gerade darin auf, denn es musste sich vom Schaffen der Zahnräder erholen. "Such du weiter nach ihnen, ich werde einen weiteren Stein ins Rollen bringen", meinte er zu seinem alten Freund, bevor er auf seinem Digivice ein Tor öffnete. Dahinter war eine graue Welt zu sehen, und in einiger Entfernung eine Burg, die in gutem Zustand und beleuchtet war. "Pass auf dich auf", meinte der jüngere. "Und beeil dich, ich glaube, dass Koushiro Fortschritte macht. Wir haben nicht mehr viel Zeit." Christian nickte und trat in die Welt der Finsternis. Das Tor schloss sich, und Thomas blieb allein in ihrem Gemeinschaftsraum zurück. Black Leomon saß gerade in der Kommandozentrale und überwachte die Suche. Christian trat aus einer kleinen Gasse auf den Bürgersteig neben der Straße heraus und blickte sich um. Es war lange her, seit er hier in der realen Welt gewesen war. Zumindest in dieser realen Welt. Er grinste leicht, als er an sich herunterblickte. Das Wappen der Dunkelheit hing gut sichtbar um seinen Hals, das Digivice war an seinem linken Arm befestigt und sehr auffällig. Er trug Jeans und ein schwarzes T-Shirt ohne Aufdruck, doch allein die schwarze Kleidung, sein kurzes Haar im Militär-Schnitt und die Tatsache, dass er Europäer war, ließen ihn aus der Masse herausstechen. 'Ich sollte mir einen Mantel oder zumindest eine Jacke besorgen', dachte er. Den Mantel, den er und Thomas in der Digiwelt trugen, hatte er absichtlich zurückgelassen, denn das Wappen der Dunkelheit, welches inzwischen groß auf den Rücken gedruckt war, würde noch mehr hervorstechen. Er hatte jedoch einiges an Geld bei sich, so dass ihm ein neuer Mantel keine Probleme machen sollte. "Was soll ich tun, Chris?", fragte Devimon, welches unsichtbar neben ihm schwebte. Sein Partner wich nicht mehr von der Seite des Menschen, wenn sich dieser außerhalb der Festung bewegte, denn die Digiritter waren eine gefährliche Gruppe für sie, auch wenn die Dunkelheit stark war. "Flieg durch die Stadt. Ich bin mir sicher, dass sie Digimon aufspüren können. Lenke sie ab, lock sie aus ihrem Versteck. Ich muss einen von ihnen treffen." Christian spürte die Hand seines Partners auf seiner Schulter, wertete das als Bestätigung und lief los, in Richtung der Innenstadt und hoffentlich eines Einkaufszentrums, das das führte, was er suchte. Devimon erhob sich währenddessen hoch über die Stadt und blickte sich um. Es erinnerte sich an das, was vor sechs Jahren im Fernsehen gekommen war und an die Erzählungen von Vamdemon während ihres Exils, und nahm Kurs auf den Fernsehsender. Von dort aus würde es die Digiritter durch die Stadt hetzen lassen, denn wenn es irgendwo eine Reaktion der Digiritter hervorrufen konnte, dann dort. Es lachte, was die Menschen unter ihm mit Ausnahme von Christian dazu brachten, nach der Quelle dieses bösartig klingenden Geräuschs zu suchen. Doch niemand konnte es sehen. Koushiro ließ seine Finger wieder über die Tastatur fliegen, und zum ersten Mal seit Tagen schien er Fortschritte zu machen. Er hatte fast ein Dutzend seiner Internet-Freunde dazu gebracht, ihm zu helfen, und diese Hilfe schien sich bereits auszuzahlen. Dann blinkte ein altes Programm auf und brachte ihn komplett aus dem Konzept. "Das kann doch nicht wahr sein", fluchte er und öffnete die Karte, die ihm Gennai vor sechs Jahren auf den Laptop geladen hatte. Darauf war ein roter Punkt zu sehen, der schnell über Tokyo hinwegflog, kreuz und quer, ohne erkennbares Ziel. Es war ein bösartiges Digimon. Hier in der realen Welt. "Christian kann uns nicht in Ruhe lassen", sagte er, nachdem er die fragenden Gesichter der anderen Digiritter gesehen hatte. "Er hat ein bösartiges Digimon in unsere Welt geschleust. Die Tore sind immer noch zu, aber irgendwie ist es hergekommen!" "Wie auch immer es hergekommen ist, wir müssen es finden und aufhalten", meinte Taichi ruhig, seine Hand hatte er bereits an seinem Digivice. Auch die anderen erhoben sich und blickten zu ihren Digimon. "Es fliegt kreuz und quer über Tokyo und immer wieder über den Fernsehsender. Es verhöhnt uns. Aber wir werden uns aufteilen müssen, wenn wir es stellen wollen", meinte Koushiro, während er den Laptop einpackte und aufstand. "Aber du hast recht, Taichi, wir müssen es aufhalten." "Wie sollen wir uns aufteilen?", fragte Yamato und blickte in die Gruppe. Aktuell waren sie zu acht, denn Jyou lernte zu Hause, auch wenn er bereit war, jederzeit aufzubrechen und ihnen zu helfen, während Mimi in Amerika saß und somit für diesen Kampf ausfiel. "Wir müssen einzeln suchen", sagte Koushiro nur und blickte erneut auf den Bildschirm seines Laptops. "Das Digimon ist schnell und wir haben keine Möglichkeit, vorherzusagen, wohin es als nächstes fliegt." "Ich und Ken werden gemeinsam danach suchen", meinte Daisuke hitzig. "Wenn es sein muss, kann Imperialdramon es schnell besiegen!" Taichi schüttelte den Kopf über diesen ungestümen Digiritter, doch er musste zugeben, dass Daisuke recht hatte. "Gut, dann sucht ihr gemeinsam, der Rest verteilt sich über die Stadt. Wir müssen schnell sein, es darf keine Schäden anrichten. Und wir auch nicht", sagte der Anführer der Digiritter. Die anderen nickten und machten sich auf den Weg. Christian verließ das Kaufhaus, welches er gefunden hatte, einige Zeit später. Er trug nun eine schwarze Jacke über seinem T-Shirt, deren Ärmel sein Digivice verbergen konnten. Außerdem hatte die Jacke eine Kapuze, welche er tief in sein Gesicht gezogen hatte, so dass nur der untere Teil wirklich sichtbar war. Sofort fühlte er sich wohler, als er durch die Menschenmassen wanderte. Auf seinem Digivice konnte er die Punkte sehen, die die anderen Digiritter darstellten. Sie begannen gerade, sich zu verteilen. Sein Partner hatte es also geschafft. Er selbst würde auf deren Digivices nicht angezeigt werden, dafür hatte er gesorgt. "Heute verderb ich, morgen vernicht ich, übermorgen erober ich dann die Welt", flüsterte er amüsiert, während die fremde Sprache bei den Menschen um ihn herum für einige erstaunte Blicke sorgte. Er hatte deutsch geredet. 'Märchen haben kein gutes Ende für die Bösen', kicherte die Stimme in Christians Kopf hämisch, doch der dunkle Digiritter ignorierte sie fürs erste. Dieses Märchen würde anders enden, das wusste er. "Einer von euch wird mir Treue schwör'n, der Rest von euch wird untergeh'n", sprach er lachend weiter, während er mit jeder Silbe einen der einzelnen Punkte abzählte. "Wer wirds werden, wer darf leben?", endete er seinen selbst geschaffenen Abzählreim, während auf seinem Gesicht ein höllisches Grinsen lag. Er hatte sein Ziel gewählt und beeilte sich nun, es zu erreichen. Er hatte nicht so viel Zeit, das wusste der dunkle Digiritter. Eine halbe Stunde später hatte er schließlich sein Ziel erreicht. Er hatte die ganze Zeit darauf geachtet, dass kein anderer Digiritter in die Nähe gekommen war, und nachdem er sich sicher war, dass sein Opfer allein war, griff er mit der rechten Hand zu seinem Wappen. Er schloss kurz die Augen, dann löste er die Hand von dem Talisman und in seinen Fingern hielt er eine kleine, schwarze, stachelige Kugel. Die Saat der Finsternis, die er vor drei Jahren Ken entrissen hatte. Er würde sie nun noch einmal nutzen, um der Dunkelheit einen Vorteil zu schaffen. Die Kapuze weiter tief ins Gesicht gezogen, bog er um die letzte Ecke, die ihn von dem Digiritter trennte. Sein eigenes Digivice hatte er unter dem Ärmel der Jacke verborgen, und die Saat war gut in seiner Faust versteckt. "Na sieh mal einer an, wen wir da haben", sagte er schließlich, als er auf Höhe des Digiritters war. Noch bevor dieser reagieren konnte, hatte Christian ihm bereits von hinten seine Hand auf den Hals geschlagen und damit die Saat im Körper des Digiritters versenkt. Sofort leuchtete das Wappen des dunklen Digiritters und flutete die Saat mit seiner Macht, damit sie den Digiritter schnell kontrollieren konnte. Das Digimon, welches den Menschen begleitete, sprang sofort auf Christian zu, doch er fing es ab, packte es am Hals und flutete es ebenfalls mit seiner dunklen Macht. Nur kurze Zeit später verneigten sich der Mensch und das Digimon vor Christian, welcher leise lachte. "Macht euch nützlich und haltet die anderen noch zwei Tage auf, aber behaltet eure Tarnung", befahl er den beiden, welche den Befehl mit einem Nicken entgegennahmen. Dann trennte sich der dunkle Digiritter von seinen beiden Sklaven und machte sich auf den Weg an den Ort, an dem er die reale Welt betreten hatte. Er lachte die ganze Zeit, was ihm mehr als nur einige besorgte Blicke der Menschen um ihn herum einbrachte, doch das störte den dunklen Digiritter nicht. Während er zurückging, tippte er einen Befehl auf seinem Digivice, und als er schließlich wieder an der Gasse angekommen war, in welcher er das Tor geöffnet hatte, stand Devimon bereits dort, im Schatten fast unsichtbar. "Ist alles gut gelaufen?", fragte er seinen menschlichen Partner. Christian nickte und öffnete ein Tor in die Welt der Dunkelheit. "Es ist gelaufen, wie es sollte, Partner. Aber ich glaube, ich werde noch etwas hier warten. Du kehrst schon einmal zurück, ich habe noch eine kleine Erledigung zu machen." Devimon verneigte sich vor seinem Partner, bevor er durch das Tor in die Welt der Finsternis trat. Das Tor schloss sich und Christian verschwand aus der Gasse. Nur zwei Minuten später stand Koushiro an der Stelle, an der sich das Tor geöffnet hatte. "Hier sollte das Digimon gewesen sein", meinte der Digiritter genervt. Es gab keinen Hinweis darauf, dass sich noch ein Digimon hier befand, und auch kein Hinweis auf ein Tor, nicht einmal ein Bildschirm war in der Nähe. Genervt machte sich der Digiritter zurück zu sich nach Hause. Devimon sandte Thomas von der Festung in der Welt der Finsternis aus eine Nachricht und kurz darauf stand es vor Thomas im Kontrollraum der Festung. "Christian ist in der realen Welt geblieben?", fragte Thomas, welcher noch nichts genaues wusste. Devimon nickte. "Er meinte, er wolle noch etwas erledigen", antwortete das Digimon, dann wandte es sich dem Ausgang zu. "Er wird sich aber wohl erst etwas ausruhen. Er hat getan, was er tun wollte, was ihn aber viel Energie gekostet hat." Thomas nickte, auch er hatte gespürt, wie die Macht der Dunkelheit schwächer geworden war, wenn auch nur vorübergehend. Es musste schon ein gehöriger Energieaufwand nötig sein, wenn er es in einer anderen Welt fühlen konnte. Und wenn er es fühlen konnte, dann sicher auch die Trägerin des Lichts. Er musste verhindern, dass sie den anderen Digirittern mitteilte, dass die dunklen Digiritter gerade schwächer waren als sonst. "Devimon, ich werde wohl noch deine Hilfe brauchen", sagte der jüngere der dunklen Digiritter, bevor das Digimon die Kommandozentrale verlassen konnte. "Danach kannst du dich ausruhen. Aber jetzt werden wir erst einmal jeglichen Kontakt mit der realen Welt unterbrechen, mit Ausnahme von Christians Digivice." Devimon begann zu lachen, als ihm klar wurde, was Thomas plante. Es ließ sich neben Black Leomon nieder und begann mit der Arbeit. In der realen Welt hatte Christian sich inzwischen an die Fersen von Koushiro gehängt. Er war dem Digiritter zu seinem Haus gefolgt, und nachdem er sich den Wohnort des Digiritters des Wissens notiert hatte, machte er sich auf die Suche nach einem Hotel. Er musste sich ausruhen, das merkte der dunkle Digiritter inzwischen. 'Du bist lächerlich schwach', flüsterte die Stimme in Christians Kopf. "Halt's Maul", fluchte Christian wütend, was die Menschen um ihn herum dazu brachte, ihn nervös anzuschauen. Der dunkle Digiritter sprach gerade deutsch, doch der zornige Unterton ließ den Umstehenden einen Schauer über den Rücken laufen. 'Es ist die Wahrheit. Du hast keine Ahnung von der wahren Macht. Du nutzt noch immer nur einen winzigen Bruchteil', fuhr die Stimme fort, mit einem bösen lachenden Unterton. Christian grunzte nur genervt. Er konnte diese Diskussion in sich natürlich fortführen, doch er wusste, dass es müßig war. Die Stimme würde nicht aufhören, bis er ihr recht gab. "Ich nutze mehr als je zuvor", entgegnete er noch leise, doch die einzige Reaktion darauf war ein Lachen, welches in seinem Kopf widerhallte und ihm leichte Kopfschmerzen bereitete. Das Wappen auf seiner Brust, welcher er inzwischen unter seinem T-Shirt verborgen hatte, hatte schon seit Tagen nicht mehr aufgehört zu leuchten. Seit er Sarahs Digimon übernommen hatte. Kurze Zeit später hatte er ein Hotel gefunden und mithilfe des Geldes, welches er immer bei sich trug, ein Zimmer gemietet. Auch hatte er sich unterwegs einen Laptop gekauft, und dennoch besaß er noch mehr als genug Geld. Er besaß mehr als er in dieser kurzen Zeit ausgeben konnte. Und nun würde er seinen Teil dazu beitragen, dass ihr Plan anlaufen konnte. Kurz darauf hatte er in einem Chatroom, von dem er wusste, dass Koushiro dort oft online war, Kontakt hergestellt. Der dunkle Digiritter saß in seinem Hotelzimmer und ließ die Finger über die Tastatur fliegen, während er Koushiro half, die Mauern zu überwinden, die er ihm selbst in den Weg gestellt hatte. Ein leichtes Grinsen war in seinem Gesicht zu sehen, während er nebenbei Thomas von der nächsten Phase des Planes in Kenntnis setzte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)