Im Schatten der Samurai von Bambusbesen (Sasori X Deidara X Gaara) ================================================================================ Kapitel 64: Ein Abend in Uwajima -------------------------------- Deidara wartete in seinem Raum auf die einkehrende Ruhe bei voranschreitender Nacht. Das Gästezimmer, welches man ihm gegeben hatte, lag nicht allzu weit entfernt von Gaaras. Und das kam ihnen sehr gelegen. In den letzten Wochen hatte der Daimyô Vorbereitungen getroffen, eine Reise durch sein Reich zu unternehmen. Er wollte die einflussreichen Samurai unter seinem Kommando besuchen, präsent sein, hatte er ihm erklärt. Damit wollte er seinen Untertanen ein Zeichen setzen, dass er sich für sie interessierte und nicht nur in seiner Burg saß und von dort aus regierte. Deidara gefiel diese Einstellung. Der alte Gôza hatte sein Domizil nur verlassen, wenn es die daraus folgenden politischen Vorteile erforderlich machten. Außerdem sah er dann mal wieder etwas von Shikoku. Es war bisweilen ein wenig langweilig, ständig am selben Fleck zu sein. Shikamaru sah diese Reise mit gewisser Skepsis. Vermutlich war es verständlich nach dem Angriff auf ihrem Rückweg von Tokushima. Darum war die jetzige Eskorte deutlich größer. Und sie kamen langsamer voran. Ganz zu schweigen von den Spuren, die sie hinterließen. Deidara fand, dass diese Strategie keine gute Idee war. Für einen General war es nur natürlich, seinen Herrscher schützen zu wollen. Aber umgeben von Kriegern konnte Gaara ein genauso gutes Ziel werden. Und sie fielen auf wie eine zweischwänzige Katze. Wollte jemand den Daimyô angreifen, war es ein Leichtes, seinen Weg durch Shikoku zu verfolgen und sich einen geeigneten Ort für seine Attacke auszusuchen. Deidara wäre mit deutlich weniger Männern gereist – aber seine Meinung zählte nicht. Er war nur der ehemalige Rônin. Ihn störte nicht einmal, dass er in dem Fall kein Mitspracherecht hatte. Was ihn daran nervte, war die Tatsache, dass man nicht querfeldein durch Wälder und über Wiesen reiten konnte, dass man ständig umgeben war von so vielen korrekten und ehrenhaften Männern, die das Leben seiner Meinung nach ein bisschen zu ernst nahmen. Deidara lehnte mit einem Sakeschälchen in der Hand an einem der tragenden Balken neben der Schiebetür und lauschte auf die Geräusche im Gebäude. Das Anwesen in Uwajima war keine Burg, aber immer noch groß genug. Kam ihm jemand auf dem Flur entgegen, hatte er den Nachteil des Fremden. Er kannte sich hier nicht aus und musste improvisieren, damit man ihn nicht bemerkte. Schon eine Weile war niemand mehr an seinem Zimmer vorbei gekommen. Also leerte er seine Schale in einem Zug und stellte sie auf dem Tisch ab. Leise schob er die Tür auf. Aufmerksam huschte der Blick aus dem blaugrauen Auge durch den dunklen Flur. Er war allein. Hinter sich verschloss Deidara seine Tür, dann schlich er flink Richtung Gaaras Zimmer. Aus einem Seitengang, den er soeben passiert hatte, drangen leise Schritte. Vermutlich irgendeine Wache. Der Blonde ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Lautlos huschte er weiter, sparte sich aber das Klopfen an Gaaras Tür. Denn dafür hatte er nun keine Zeit. Einen Spalt breit schob er sie auf und zwängte sich hindurch. Sofort wurde die Tür wieder zugeschoben. Deidara lauschte noch auf die Schritte im Flur, während sein Blick sich auf den Daimyô richtete. Der Rotschopf saß aufrecht auf seinem Futon, in der Hand seinen Flaschenkürbis, der immer in seiner unmittelbaren Reichweite war. Die Wache entfernte sich wieder. Offensichtlich hatte man ihn nicht gesehen. Gaara entspannte sich sichtlich, als er ihn erkannte, und legte den Flaschenkürbis zurück neben den Futon. Deidara grinste. „Entschuldigt, Gaara-sama, mein unangekündigtes Eindringen in Euer Zimmer.“ Die Worte perlten provokativ und amüsiert über seine Lippen. Langsam kam er näher. „Aber da ist jemand auf dem Flur herumgeschlichen, hm“, erklärte Deidara grinsend und hockte sich vor den Futon. Matt erhellte das Mondlicht durch die Papierfenster Gaaras Züge. Die schlanken Finger rieben über seine Nasenwurzel. Trotz des mahnenden Blickes in seinen Augen umspielte ein kleines Schmunzeln seine Mundwinkel. „Du hast mich erschreckt“, gestand er. „Dann werde ich das wohl wieder gutmachen müssen, hm?“ Der neckende Tonfall hatte sich aus seiner Stimme zurückgezogen. Deidara hob seine Hand und ließ sie in Gaaras Nacken wandern. Sanft zog er ihn näher, um ihre Lippen zu einem innigen Kuss zu vereinen. Ein wohliges Seufzen entkam ihm, sobald Gaara auf die zärtliche Berührung einging. Deidara genoss die ungestörte Zweisamkeit sehr, bis er einsehen musste, dass diese Position auf Dauer nicht sonderlich angenehm war. Also löste er sich von dem Rotschopf und krabbelte mit unter seine Decke, ohne auf eine Zustimmung zu warten. Gaara hatte aber offensichtlich nichts dagegen. Er ließ sich nach hinten sinken und wandte sich ihm zu. „Jiraiya hat mir eine seiner Huren angeboten“, erzählte der Rotschopf ruhig. Deidara lachte leise. „Wieso wundert mich das bei dem nicht? Sein ganzes Anwesen ist voll von hübschen, jungen Dienerinnen, hm.“ Es war recht leicht, den alten Samurai zu durchschauen, der Uwajima verwaltete. Die Gegend war vor allem für ihren Sake bekannt. Außerdem war dem Blonden zu Ohren gekommen, dass anspruchsvolle Kundschaft in den Hurenhäusern hier voll auf ihre Kosten kam. Vermutlich blühte das Geschäft unter Jiraiyas Aufsicht. Und so wie er seine Dienerinnen ständig angegafft hatte, wäre es keine Überraschung, wenn er sie auf ganz persönliche Art auswählte. „Er hatte schon immer eine Schwäche für junge Frauen“, erwiderte Gaara. Deidaras Augen funkelten belustigt. „Und hast du sein großzügiges Angebot angenommen, hm?“, fragte er. Seine Stimme senkte sich leicht ab und die linke Hand strich am Saum von Gaaras Schlafyukata entlang. Ein Kopfschütteln bestätigte Deidara, was er sich ohnehin schon gedacht hatte. Er hielt Gaara nicht für den Typ Mann, der solch ein Angebot annehmen würde. Frech glitten seine Finger unter den Stoff und strichen mit leichtem Druck über die bloße Brust. „Dann wirst du wohl mit mir Vorlieb nehmen müssen, hm“, hauchte der Blonde. Ein Lächeln zeichnete sich auf Gaaras Lippen ab. „Das reicht mir völlig.“ Zufrieden schnurrte der Blonde. Seine Hand wanderte über die Seite des Daimyô und in seinen Rücken, um ihn näher an sich zu ziehen. Der Stoff verrutschte dabei und gab einen großzügigen Blick auf seine Brust frei. Ihre Lippen fanden wieder zueinander und begannen ein sinnliches Spiel, in welches sie bald ihre Zungen involvierten. Leise Laute des Wohlgefallens stahlen sich in den Kuss. Gaaras Hand vollführte eine anregende Reise über seinen Körper, die herrlich entspannte und auch das Verlangen nach mehr weckte. Frech schob Deidara sein oberes Bein zwischen die des Rothaarigen, um noch mehr von seinem Körper zu spüren. Ein Prickeln folgte der Hand, die über seine Hüfte langsam zu seinem Hintern streichelte. Gaara wurde allmählich mutiger und dem Krieger gefiel das. Aber der Stoff wurde allmählich lästig. Deidaras Hand rutschte wieder nach vorn, um sich am Obi-Knoten zu schaffen zu machen, als Gaara ihre Küsse unterbrach. Seine Lider, die sich zwischendurch gesenkt hatten, hoben sich wieder und er suchte Blickkontakt. „Deidara…“ In Gaaras angenehmer Stimmer versteckte sich ein fragender Unterton. Dessen Hand lag nun auch ganz ruhig auf seinem Hintern und die jadefarbenen Augen schienen ihn gefangen zu nehmen. „Hm?“ Deidaras Finger blieben am Obi verhakt und er konzentrierte sich nun ganz auf das, was kommen würde. „Du berührst mich überall… nur nicht hier.“ Um seine Worte zu unterstreichen, strich die Hand einmal über die Rundung seines Pos. Durch die Dunkelheit konnte Deidara nicht sehen, ob Gaara rot wurde, aber es würde ihn nicht wundern. „Wieso?“ Irritiert blinzelte der Blonde. „Ich…“, setzte er an, brach dann aber sofort ab. Es stimmte, er hatte Gaara noch nie am Hintern berührt. Das war ihm bis zu diesem Zeitpunkt nicht aufgefallen. Tief seufzte er und ließ sich etwas zurücksinken. Nun auf dem Rücken liegend starrte er zur Decke hoch und rieb sich über die Stirn. „Sasori hat mir nie erlaubt, seinen Hintern anzufassen“, erklärte Deidara. Aber er hätte nie gedacht, dass ihm diese antrainierte Verhaltensweise so in Fleisch und Blut übergegangen war, dass er sie unbewusst fortführte, obwohl Gaara ein ganz anderer Mensch war. „Das muss mir so zur Gewohnheit geworden sein, dass ich es bei dir nicht gemacht habe, hm.“ Jedenfalls war das die einzig logische Erklärung, denn nun, wo ihm dieses Detail bewusst war, wurde er sofort neugierig. Gaara stemmte sich auf die Ellenbogen und sah in Deidaras Gesicht. „Hat er dir den Grund genannt?“, fragte der Rotschopf. Der Blonde nickte. „Er wollte die Abscheu, die er seinem Meister gegenüber empfunden hat, nicht mit mir in Verbindung bringen, hm.“ Deidara war sich sicher, dass Gaara niemandem davon erzählen würde. Wem sollte er es auch erzählen? Ihre Beziehung sollte schließlich geheim bleiben. Die Stirn des Daimyô legte sich in Falten. „Sein Meister hat ihn vergewaltigt?“ Die Frage war nicht so leicht zu beantworten. Denn bis zu einem gewissen Grad galt es schon als Vergewaltigung, wenn man vom persönlichen Willen ausging. „Offiziell nicht. Er hat ihm den Beischlaf beigebracht. Sasori hat sich gefügt, weil er keine Unterstützung erhalten hätte. Aber er selbst wollte das nicht, hm.“ Ein kaum hörbares „Oh“, verließ Gaaras Lippen. „Wolltest du… denn?“ Der Rotschopf schien einen Augenblick mit sich zu hadern, ehe er weiter sprach. „Also den Beischlaf?“ Unglaube breitete sich in Deidaras Gesicht aus. Was dachte Gaara denn? Ihm war doch klar, welche Gefühle er für Sasori gehabt hatte. Wie konnte er nur darauf kommen, dass sein Meister ihm den Beischlaf beigebracht hatte, ohne auf ihn Rücksicht zu nehmen? Nun, vermutlich war der Gedanke gar nicht so abwegig, war Sasori sicherlich kein Einzelfall. Sein Meister war nur von der radikalen Sorte gewesen, wenn es darum ging, ein Problem aus der Welt zu schaffen. Zugleich war er aber auch sehr sensibel gewesen in Bezug auf Körperkontakt mit anderen, denn ansonsten hätte es ihm wohl weniger ausgemacht, von seinem Meister in die Freuden der körperlichen Lust eingeweiht zu werden. Schließlich galt dieser Akt unter Meister und Schüler allgemein als üblich. Leise lachte der Blonde. „Ich habe ihn wochenlang bearbeitet, weil er sich geweigert hat, mir den Beischlaf beizubringen. Er hat erst nachgegeben, als ich ihm gesagt habe, dass ich ihn liebe und nicht nur als meinen Meister sehe, hm.“ Deidara war ein wenig erstaunt, wie leicht es ihm inzwischen fiel, über Sasori zu sprechen. Eine gewisse Schwermut kroch durch ihn hindurch, aber es war vertretbar. Dass er inzwischen relativ gut mit dem Verlust seines Meisters umgehen konnte, hatte er allein Gaara zu verdanken. „Und …er?“, fragte Gaara langsam. So ruhig der Rotschopf meist wirkte, er war doch recht neugierig. Bisher hatte er kaum Fragen zu seinem Danna gestellt, aber es tat auch irgendwie gut, mal darüber zu reden. „Er hat nie gesagt, dass er mich liebt, aber er hat auch selten über seine Gefühle gesprochen. Seine Gesten und Handlungen waren viel entscheidender. Nach meinem Unfall, wo ich die Narben her hab, hat er mir sein heißgeliebtes Buch über Gifte geliehen, damit ich mich nicht langweile. Ich konnte ja durch die Verletzungen nicht viel machen. Hätte ich es früher angefasst, hätte er mich dafür sicher bestraft.“ Nach einer kurzen Pause fuhr Deidara fort. „Er hat mich in seiner Nähe akzeptiert, selbst wenn er gereizt war von zu viel Gesellschaft. Sasori war nie sonderlich sozial. Und er war eigentlich immer recht ungeduldig. Aber er konnte seine Ungeduld auch zügeln, um mir nicht weh zu tun.“ Deidara musste schmunzeln. „Könnte daran gelegen haben, dass seine Finger beschäftigt waren, hm.“ Gaara senkte den Blick und wirkte nun doch etwas scheu. Das war niedlich. Irgendwie war es doch erstaunlich, wie sehr Gaara zwischen dem selbstbewussten Daimyô, der ihn angeherrscht hatte, zu dem unerfahrenen Liebhaber wechseln konnte. Deidara störte sich nicht daran, solche privaten Dinge zu erzählen. Sie teilten das Nachtlager. Sie waren aneinander interessiert und Gaara würde darüber schweigen. In seinen Augen war also alles gut. Aber dem Rotschopf hatte es nun anscheinend die Sprache verschlagen. Er öffnete seinen Mund, als wolle er etwas sagen, schloss ihn dann aber wieder. Deidara strich mit den Fingern durch das rote Haar und endlich sah Gaara ihn auch wieder an. Sie hatten genug über Sasori geredet. Da war noch etwas, was er jetzt unbedingt tun wollte. „Wollen wir weitermachen, hm?“, flüsterte Deidara verheißungsvoll. Gaaras langsames Nicken reichte ihm völlig. Seine Hand glitt in dessen Nacken und zog ihn zu einem leidenschaftlichen Kuss heran. Währenddessen wanderte die andere Hand an Gaaras Obi entlang zu seiner Kehrseite. Aufgeregt schlug sein Herz. Deidaras Finger strichen langsam weiter hinab und erreichten schließlich Gaaras Hintern. Neugierig erkundete er die kleinen Pobacken. Sie fühlten sich wunderbar an in seiner Hand. So ganz bremsen konnte er sich auch nicht. Einen Augenblick später gruben sich seine Finger dreist in das vom Stoff verhüllte Fleisch. Oh, das fühlte sich wirklich gut an, so schön fest. Aus Gaaras Kehle löste sich ein halb überraschter und ein halb angetaner Laut. Der Blonde grinste. Das würde er jetzt definitiv öfter tun! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)