Im Schatten der Samurai von Bambusbesen (Sasori X Deidara X Gaara) ================================================================================ Kapitel 27: Heimatlos --------------------- Als Kisame wieder aus dem Stall zu den anderen zurückkam, sah er Zetsu gerade im Wald verschwinden. „Wo will Zetsu denn jetzt hin?“ Sein fragender Blick blieb an Yahiko hängen, da dieser als ihr Anführer vor allem in solch einer Situation den Überblick haben musste und ihm sicherlich sagen konnte, was vor sich ging. „Er verfolgt den Schuldigen“, erklärte der Orangehaarige ernst. Kisame rieb sich über den Nacken. Also hatte tatsächlich jemand ihr Heim angezündet. Der Zufall wäre auch zu groß gewesen, wären Hauptgebäude und Schuppen zugleich in Flammen aufgegangen, vor allem ohne direkte Einwirkung. Physikalisch war das nicht möglich. Das Feuer hatte inzwischen seinen Zenit überschritten. Die Überreste des Schuppens waren bereits zusammengebrochen, während sich die Stützpfeiler des Hauses noch tapfer hielten. Doch tun konnten sie nichts. Nur warten. Kurz sah Kisame zu Sasori und er hatte richtig gelegen. Der Rotschopf wirkte äußerst genervt, wie üblich, wenn er warten musste. Yahiko erhob schließlich wieder seine Stimme: „Wir sollten in den Stall gehen. Woanders können wir vorerst nicht hin. Einer muss Wache halten, falls noch irgendwas passiert.“ Ein musternder Blick traf jeden einzelnen von ihnen, Konan ausgenommen. „Jeder ist mal dran. Meinetwegen könnt ihr auch zu zweit Wache halten, solange jemand Wache hält. Ich übernehme die erste.“ Jeder nahm seine Sachen und sie trotteten zum Pferdestall zurück. Kisame hatte etwas Derartiges bereits erwartet, war es nachts noch recht kühl und in dem recht geräumigen Gang konnten sie sich ohne Probleme hinlegen. Aus diesem Grund brannte auch die Öllampe im Pferdestall noch, die er entzündet hatte, als sie nun den Stall betraten. Die Pferde hatten sich wieder einigermaßen beruhigt. Zwar hörte man hier und dort noch ein unruhiges Schnauben oder Hufescharren, aber keines der Tiere versuchte mehr auszubrechen und sich auf diese Art in Sicherheit zu bringen. Yahiko gab seine Sachen Konan und blieb draußen, während der Rest es sich im Stall so gemütlich machte, wie es eben ging. Sasori und Deidara suchten sich eine der hintersten Ecken, was Kisame nicht verwunderte. Sasori war in den drei Jahren, die er bereits bei Akatsuki war, nie sonderlich aufgeschlossen rübergekommen. Den einzigen, den er ständig in seiner Nähe duldete, war sein Schüler. Hidan fluchte bereits wieder vor sich hin. „Wehe, Zetsu kommt ohne den Spinner zurück! Dann zerhack ich ihn anstatt dem Idioten, der den Brand gelegt hat!“ „Hidan, halt die Fresse und schlaf“, knurrte Kakuzu warnend. Auf das heftige Wortgefecht achtete Kisame nicht weiter, setzte er sich zu Itachi, der sich ebenfalls eine Ecke gesucht hatte, nahe der Tür und so ähnlich scheu wie der kleine Rotschopf wirkte. Er griff nach der Decke, die Itachi in weiser Voraussicht mitgenommen hatte, bevor er sich gegen die hölzerne Wand lehnte und darauf wartete, dass der Schwarzhaarige sich an ihn schmiegte. Die Decke legte er Itachi um die Schultern, damit dieser es wärmer hatte. Hoffentlich wurde sein Partner nun nicht wieder krank, weil sie diese Nacht hier im Stall verbringen mussten. Ein erschrockener Schrei von Hidan forderte seine Aufmerksamkeit. Der Silberhaarige zeigte mit dem Finger auf ihn und Itachi und stotterte aufgebracht: „Wa… was? Die… die auch? Verfluchter Scheiß! Wieso besteht halb Akatsuki aus kitschigen Pärchen? Was kommt als nächstes? Kakuzu und Zetsu?“ Nun mischte sich endlich Konan ein und sorgte für Ruhe. „Hidan. Leg dich hin und sei ruhig. Du strapazierst jedermanns Nerven.“ Ausnahmsweise hörte Angesprochener auf die Blauhaarige und legte sich ins Heu, doch sein Blick huschte nun von Sasori und Deidara zu ihm und Itachi und wieder zurück, hin und her. „Ich glaub das nicht…“, hörte er Hidan vor sich hin murmeln. Der Silberhaarige hatte wirklich drei Jahre lang nicht bemerkt, dass Kisame eine sehr intime Beziehung zu Itachi pflegte? Vermutlich war es nicht offensichtlich genug gewesen für diesen gesellschaftlichen Blindfisch. Vielleicht hätte er Sasoris und Deidaras Beziehung auch nie bemerkt, wäre sein Zimmer nicht neben ihrem gewesen, sodass er sie hören konnte. Die beiden waren wirklich manchmal recht laut. Zetsu kehrte am nächsten Morgen ohne den Schuldigen zurück. Doch er brachte erschreckende Neuigkeiten mit. Er war dem Mann nah genug gekommen, um ihn zu erkennen. Tobi. Leider war ihr Spion nicht in der Lage gewesen, ihn einzufangen und mitzubringen, weil der Schwarzhaarige seine Lieblingstechnik angewandt hatte. Ausweichen und wegrennen. Schließlich hatte er seine Spur in einem schmalen Bach verloren. Damit war jetzt aber auch klar, dass Orochimaru wissen musste, wo sie lebten. Wie lange Tobi wohl schon ihr Versteck kannte? Welches Angebot hatte der Daimyô Tobi nur unterbreitet, damit dieser sich ihm anschloss? Die Botschaft, die Orochimaru ihnen nun gesandt hatte mit diesem Feuer, war eindeutig. Sie sollten ihm nicht in die Quere kommen. Wenn Akatsuki nicht für ihn arbeitete, würden sie es bereuen. Allerdings war hier niemand bereit, sich ihm zu unterwerfen. „Wir ändern unseren Plan“, erklärte Yahiko. „Wir gehen alle zusammen nach Matsuyama. Außer Zetsu. Du suchst nach weiteren Informationen. Wie du uns finden kannst, weißt du ja.“ Von dem Grünhaarigen folgte ein bestätigendes Nicken. Hierbleiben konnten sie nicht. Akatsuki war so stark gewesen, weil sie eine geheime Basis gehabt hatten. Niemand wusste, wo genau sie lebten. Sie tauchten auf und verschwanden wieder. In Kontakt mit ihnen treten konnte man nur über Zetsu, der genau wusste, wer an ihren Diensten interessiert war. Doch nun war bekannt, wo Akatsuki sich versteckte. Sie mussten hier weg und sich ein neues Versteck suchen. Doch zuerst stand der Krieg gegen Orochimaru an. Kisame hoffte, dass Gaara ihren Vorschlag annehmen würde. Es wäre schließlich nicht verwunderlich, wenn dieser ihnen noch grollte wegen dem toten Verwalter. „Macht die Pferde fertig“, sprach Yahiko. „Aber wir haben noch nicht mal was gegessen“, maulte Hidan und erntete nur ein allgemeines genervtes Seufzen. Konan erbarmte sich schließlich. „Wir kaufen uns in Ame etwas zu Essen.“ Während Kisame sein Pferd sattelte, fiel ihm bei der Erwähnung des Dorfes etwas ein. „Was wird jetzt eigentlich aus Ame?“ Die meisten interessierte das Dorf vermutlich wenig. Aber die Blauhaarige schien betroffen zu sein. Yahikos Miene dagegen spiegelte einmal mehr absolute Selbstbeherrschung wider. „Wir können nichts mehr für sie tun. Wenn wir hier bleiben und das Onsen wieder aufbauen, bringen wir sie nur unnötig in Gefahr.“ Da hatte ihr Anführer leider Recht. Ab dieser Nacht war es für die Dorfbewohner von Ame deutlich gefährlicher geworden. Blieben sie hier, könnte Orochimaru als nächstes das Dorf angreifen. Viele Samurai würde es nicht brauchen, um die einfachen Menschen dort umzubringen. Sie mussten damit rechnen, dass Tobi auch wusste, dass Akatsuki bisher Ame in Schutz genommen hatte. Der Kerl war unberechenbar. Ihre wenigen Habseligkeiten verstauten sie nun jeder in seinem Hirazutsumi, ehe sie die Pferde aus dem Stall führten und aufsaßen. Von Hidan hielt jeder deutlich mehr Abstand, da dieser seine Naginata schräg über den Rücken gebunden hatte. Solch eine Waffe nahm einfach viel Platz weg. Die meisten von ihnen hielten sie auch für unhandlich. Doch Hidan konnte die Waffe einhändig äußerst präzise führen. Das glich trotzdem nicht seine Langsamkeit aus. Die Gruppe setzte sich in Bewegung. Yahiko ritt mit Konan und Kakuzu voran. Hidan folgte ihnen. Hinter ihm ritten Sasori und sein Schüler und er selbst bildete mit Itachi den Schluss, da sich Zetsu bald abseilte, um seine Aufgabe als Spion zu erfüllen. Kisames Blick huschte aufmerksam zu seinem Partner. Wie so oft ließ Itachi sich nichts anmerken. Doch er machte sich Sorgen um seinen Partner. Der Blauhaarige wusste, dass Itachi lieber ein festes Heim hatte, wohin er zurückkehren konnte. Diese neue Heimatlosigkeit würde unweigerlich seine Seele in einen eher instabilen Zustand versetzen. Für ein Leben als Vagabund war der Schwarzhaarige einfach nicht geschaffen. Man konnte vermutlich kaum glauben, dass Itachi eigentlich eher ein Familienmensch war. Es klang absurd, wenn man bedachte, dass er seinen Clan umgebracht hatte und auch sonst in sich gekehrt war. Aber Kisame war der Ansicht, dass man es einfach merkte an Itachis Handlungen. Akatsuki war nach und nach zu seiner neuen Familie geworden. Zugegeben eine schräge Ansicht, doch im Prinzip waren sie das. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)