Reclaim von Kaos (Tom/Harry) ================================================================================ Kapitel 4: ~+~ Drei ~+~ ----------------------- Kapitel 3 Harry lächelte, als seine beiden Paten in die Große Halle kamen. „Ich sehe euch beide später“, murmelte er den beiden, die an seiner Seite saßen zu, als er aufstand. „Weasley?“, fragte Severus diskret. Harry zwinkerte. „So was in der Art.“ Dann verließ er das Podium und ging durch die Schülerreihen zu Sirius und Remus. „Guten Morgen“, sagte er fröhlich. „Als ich hier war, gab es nicht so viele Kinder“, kommentierte Sirius grummelig. „Natürlich nicht, Padfoot.“ Remus seufzte und sah aus, als hätte er die Unterhaltung – oder eine ähnliche – schon eine ganze Weile führen müssen. „Wie geht es dir, Harry?“ Harry zuckte mit den Schultern. „Gut genug. Sollen wir?“ Er nickte zu den Türen hinter den Rumtreibern mit einem schwachen Lächeln. „Oh!“ Sirius machte ein entschuldigendes Gesicht. „Hallo, Harry“, meinte er, als Remus sie durch die Tür führte. Harry grinste. „Hey, Siri. Bist du okay?“ „Ja.“ Sirius zuckte mit den Schultern. „Remus wollte mir nicht sagen, wozu du uns brauchst.“ Harry warf Remus einen scharfen Blick zu. „Warum nicht, Remus?“ „Ich hab ihm gesagt, dass er nicht mitkommen wollen wird, weißt du.“ Remus verdrehte die Augen. „Und wir brauchen dein Gelabere nicht, Padfoot.“ „Ich werde nicht labern!“ Sowohl Harry als auch Remus warfen dem Animagus trockene Blicke zu. Sirius warf ihnen mitleidsheischende Blicke zu. „Genug damit. Wohin gehen wir?“ Harry seufzte auf und kickte gegen den Kieselstein, den er gerade unter seinem Fuß bemerkte. „Askaban.“ „Was?!“ Sirius zuckte zurück, als wenn er geschlagen worden wäre. „Warum?“ „Das war auch meine Frage“, erwiderte Remus trocken und warf Harry einen Blick zu. Harry verzog das Gesicht. „Guckt mal, ich weiß, dass Albus meine Post überprüft, also konnte ich den Grund nicht mit einer Eule schicken.“ Er sah zu dem Tor, dem sie sich langsam näherten. „Ron hat Herm Anfang der Woche ne Eule geschickt.“ „Das sollte nicht möglich sein…“, murmelte Remus und starrte Harry an. „Nein, sollte es nicht.“ Sirius warf Harry einen scharfen Blick zu. „Es sei denn, er ist ausgebrochen.“ „Ganz genau mein Gedanke.“ Harry nickte. „Ich brauche eine Begleitung und ich wusste, dass Albus was gegen nur Remus gehabt hätte.“ „Und du kannst es offiziell nennen und Voldie vom Ausrasten abhalten, richtig?“, gab Sirius neckisch zurück. „Wer bist du und was hast du mit Sirius Black gemacht?“, erwiderte Harry lachend. „Ich habe endlich ein bisschen Verstand in seinen Kopf geboxt“, gab Remus trocken zurück. Harry schüttelte lächelnd den Kopf. „Das kann ich sehen. Also…“ Er drehte sich mit einem kühlen Blick zu Sirius. „Kommst du mit uns nach Askaban?“ Sirius holte tief Luft. „Die Dementoren sind alle weg, oder?“ „Ja“, stimmte Harry zu. „Dann ist es meine Pflicht als Pate, dich zu deinem Untergang zu begleiten“, erwiderte der Animagus und lächelte seinen Patensohn mit einem zittrigen Lächeln an. Harry hielt direkt vor dem Ausgang des Schulgeländes an und warf seinem Paten einen scharfen Blick zu. „Komm nicht nur, weil du dich verpflichtet fühlst, Siri. Ich möchte nicht, dass du verletzt wirst, wenn wir beide wissen, dass ich es auch ohne dich schaffen würde.“ Sirius seufzte auf. „Mir bleibt keine Wahl, okay?“ Er zog ein Pergament hervor, welches er mehrmals gefaltet hatte. „Hier.“ Er streckte es Harry nervös entgegen. Harry runzelte die Stirn, nahm aber doch das Pergament und las es sich durch. Seine Augen verengten sich und er knurrte wütend auf, als er fertig war. „Bastard“, zischte er wütend. „Was ist los?“, fragte Remus und griff nach dem Pergament. Harry runzelte die Stirn und ließ das Papier in seiner Hand in Flammen aufgeben, was ihm verblüffte Rufe seiner beiden Paten einbrachte. „Albus will, dass Siri bei mir ist, wenn ich das Schulgelände verlasse.“ Seine Augen wurden sanfter, als er zu Siri aufblickte. „Da du keine Wahl hast und ich nicht zulasse, dass Albus deine Loyalität ohne Grund in Frage stellt, möchte ich, dass du in deiner Animagusform mitkommst. Vielleicht hilft das und du könntest etwas aufschnappen, was Remus und ich nicht mitkriegen.“ „Wie Rons Geruch“, stimmte Sirius humorvoll zu, bevor er sich in den Grim verwandelte. Harry und Remus wechselten Blicke. Keiner von ihnen mochte den neuen Plan von Albus. --- --- --- Askaban stand kalt und unnachgiebig vor den drei Reisenden, als ihr Boot landete. Man musste ein Boot zur Insel nehmen, hatte Harry von Tom erfahren, nachdem er beschlossen hatte, nach Ron zu sehen, da die Schilde gegen Apparation und Disapparation sogar stärker waren als die um Hogwarts und dass die Schilde Meilen um das Land herum ausgedehnt wurden. Glücklicherweise hatte es nicht viel für Harry gebraucht, um einen Trip zur Insel im Zaubereiministerium zu beantragen. Harry fühlte Sirius an seinem Bein erschaudern und lehnte sich sofort runter, um ihn tröstend zu streicheln, während er Albus in seinen Gedanken auf viele schmerzhafte Wege folterte. Ein junger Auror mit einem Lächeln, das sichtlich fehl am Platze war, wartete auf sie am Dock. „Mr. Potter! Das ist eine Überraschung!“, rief er. Sirius knurrte, als der Auror vortrat, um Harry aus dem Boot zu helfen. Der junge Mann trat schnell zurück und beobachte den Grim misstrauisch. „Padfoot, das war unnötig.“ Remus seufzte, als Harry mit Leichtigkeit aus dem Boot trat und sich umdrehte, um dem Werwolf zu helfen. „Danke, Harry.“ Sirius sprang auf das Dock mit einem leisen Wimmern und warf Remus einen traurigen Blick zu. Der andere Rumtreiber runzelte die Stirn, aber Harry lachte. „Oh, lass ihn, Remus“, sagte der jüngere Zauberer lächelnd. „Er wollte nichts Böses, oder, Padfoot?“ Sirius bellte sofort los, dann eilte er zu seinem Patensohn, um sich Streicheleinheiten abzuholen. „Du bist um seine Pfote gewickelt, oder?“ Remus stöhnte hilflos. Harry grinste als Antwort. „Ehm…“ Der Auror räusperte sich laut, dann warf er ihnen einen strengen Blick zu und begann mit seiner eingeübten Rede, was Harry sofort unterbrach. „Ich denke, wir wissen alle vier, was wir in Askaban tun können und was nicht, Sir. Wenn Sie uns bitte den Weg zeigen, wir sind nur hier, um zu sehen, wie es Ronald Weasley geht.“ „Natürlich“, erwiderte der Auror und errötete leicht. „Hier entlang.“ Er fuhr auf der Stelle herum, dann führte er sie in das Gebäude. „Du musstest nicht so unhöflich sein“, murmelt Remus, als sie dem Auror folgten. „Je weniger Zeit wir hier verbringen, desto besser“, erwiderte Harry flüsternd, seine Augen glitten kalt über die Zellen, an denen sie vorbeigingen. Die meisten waren leer, da, direkt nachdem die Dementoren weg waren, Voldemort einen Angriff gestartet und alle seine Leute befreit hatte und dabei auch ein paar mehr frei ließ, nur um das schon überarbeitete Ministerium zu ärgern. Harry erlaubte sich ein kleines Lächeln, als er sich an die Bilder von Ministeriumsarbeitern erinnerte, die zu dem Zeitpunkt in den Zeitungen auftauchten. „Hier sind wir“, sagte ihr Führer und blieb plötzlich vor einer der Zellen stehen. Harry trat neben ihm und versuchte, in der Dunkelheit der Zelle was zu erkennen. „Lumos“, murmelte er und hob seinen Zauberstab, so dass das Licht durch die Dunkelheit glitt. Eine schlafende Gestalt lag auf einer Pritsche in der Zelle, rotes Haar fiel über ihr Gesicht. „Wie Sie sehen können, schläft er“, grummelte der Wächter. „Er tut das sehr oft, natürlich.“ Harry schüttelte den Kopf scharf, unbewusst rieb er etwas, was nur er an seinem Handgelenk sehen konnte. „Das ist nicht Ron“, meinte er mit kalter Stimme und richtete seinen Zauberstab auf die schlafende Person. „Dispergo nitor!“, rief er. Der Spruch traf auf das Glamour um die Person auf dem Bett und zerstörte es, zeigte einen schlafenden Mann mit kurzgeschnittenem goldbraunem Haar und gebräunter Haut. Der Auror neben Harry schrie sofort auf. „Jonathan!“ Er beeilte sich, die Zelle aufzuschließen und überprüfte den Puls des Mannes. „Er lebt noch. Merlin sei Dank.“ Harry nickte und sah auf Sirius runter. „Padfoot, hier kommst du an die Reihe. Ich will, dass du Rons Geruch findest.“ Sirius bellte einmal auf, dann schnüffelte er herum, ging in die Zelle, um einen besseren Geruch zu erhalten, bevor er den Gang langsam herunterging, tiefer in das Gefängnis. Harry und Remus tauschten einen Blick aus, bevor sie dem grimähnlichen Hund folgten. Der Auror, der sie geführt hatte, beeilte sich, ihnen nachzukommen. „Sie wussten, dass er weg ist“, sagte er wütend. „Ich dachte es“, erwiderte Harry ruhig. „Er hat einer Freundin von mir einen Brief geschrieben, also hab ich entschieden, hierhin zu kommen und das zu überprüfen. Wir hätten eine Warnung schicken können, aber wir wollten nicht alle in Panik versetzen und dann wäre nichts gewesen.“ „Oh…“ Der Auror runzelt die Stirn. Er hatte scheinbar nicht erwartet, dass Harry eine so durchdachte Antwort hatte. Die drei Menschen folgten Sirius für beinahe eine Stunde schweigend, während sie immer tiefer in das kalte Gefängnis gingen. Jedes Mal, wenn sie an einer Zelle mit einer Person darin vorbeikamen, hörten sie leises Stöhnen und bittende Rufe, die arme Seele doch zu befreien. Harry und der Auror ignorierten diese Schreie leicht, Sirius war zu sehr damit beschäftigt, Ron zu finden, aber Remus zuckte bei jedem Schrei zusammen. Es dauerte nicht lange, bevor Harry einen Stillezauber um sie sprach. „Licht am Ende des Tunnels“, meinte Remus mit einem nervösen, kleinen Lachen, als ein Lichtfleck vor ihnen auftauchte. „Ich war noch nie soweit hier unten“, murmelte ihr früherer Führer. „Ich glaube nicht, dass hier schon mal jemand war.“ „Ich wette mein Leben, dass Ihr Freund Jonathan schon mal hier war“, murmelte Harry und runzelte die Stirn. „Ob nun aus eigenem Willen oder nicht, ist eine andere Sache“, fügte er hinzu, als sie zu einem großen Loch in der Mauer von Askaban kamen. Der Himmel draußen streckte sich in die Ferne, die See gewaltig unter ihm. „Denkst du, er hat das gemacht?“, fragte Remus und fingerte die Ränder des Loches. Harry runzelte die Stirn. „Könnte jeder gewesen sein. Ein Gefangener, als die Dementoren noch hier waren, vielleicht waren es sogar die Dementoren. Es könnte auch Rons eigener Fluchtweg sein.“ Er trat in das schwache Sonnenlicht. „Wir kommen, Padfoot.“ Sirius bellte auf und wartete ungeduldig auf seinen Patensohn und seinen Lover. Als die drei Menschen wieder bei ihm waren, trottete er um die Ecke des Gebäudes mit einem Bellen. Harry und Remus tauschen belustigte Blicke aus, bevor sie ihm folgten. „Merlin!“, rief der Auror, als er die Ecke hinter Remus und Harry umrundet hatte. Der dunkle Zauberer und der Werwolf mussten zustimmen. Vor ihnen lag ein kleines Dock, mit zwei Booten an dem Pier gebunden. „Ich denke, wir wissen, wie er von der Insel kam“, murmelte Harry finster. „Wie hat Voldemort die Insel eingenommen?“, fragte Remus gepresst, als er sich hinkniete, um Sirius zu umarmen. „Selbstgemachte Boote“, erwiderte der junge Auror dumpf. „Ein Trupp muss wohl hier unten angekommen sein und das Gefängnis von hier geleert haben, während Du-weißt-schon-wer und seine andere Gruppe, den Haupteingang angegriffen haben.“ „Sehr wahrscheinlich“, stimmte Harry zu, bevor er seinen Zauberstab auf das Dock richtete und es hochjagte. „Jetzt das Loch schließen…“, knurrte er leise, bevor er herumfuhr und zurückging, um das Loch zu schließen. Remus seufzte matt. „Eine weitere Menschenjagd.“ „Natürlich“, warf der junge Auror unvorsichtigerweise ein. „Wir müssen ihn fangen. Es ist absolut nicht erlaubt, dass ein Gefangener herumwandert…“ „Interessant“, zischte Harry in das Ohr des älteren Zauberers und grinste, als der Auror sprang. „Wie das Ministerium das überstehen will, frag ich mich“, fügte der Junge-der-lebt in seiner eigenen unvorsichtigen Art hinzu, bevor er zu Remus und Sirius trat. „Wir haben getan, wofür wir hier waren. Lasst uns zurückgehen.“ „Ich möchte noch einen Stop machen, bevor wir weitergehen“, meinte Remus ruhig, als sie den Hügel hinaufgingen, der sie zurück zu ihrem Boot bringen würde. Nur Harry konnte sehen, dass der Werwolf an seinem Junioranhänger zog. Harry sah auf Sirius runter, der entschlossen zwischen ihm und Remus herlief. Der Animagus sah aus, als wenn er nicht vorhatte, irgendwohin zu gehen. „Padfoot, wir müssen einen Bericht erstatten.“ Sirius warf Harry einen Blick zu, der deutlich sagte: „Also, du gehst nicht ohne mich.“ Remus lächelte. „Scheint mir, als müsste er damit klar kommen.“ Harry rieb sich genervt die Nase. „Padfoot, tu mir einen Gefallen und versuch keinen Ärger zu machen?“ Sirius bellte fröhlich auf. Er würde es versuchen. --- --- --- Harry führte die kleine Gruppe den Weg hoch zu dem Haupteingang von Slytherin Manor. Am Eingang trafen sie auf zwei Todesser, die ihren Weg blockierten, wahrscheinlich weil Harry, Remus und Sirius ihre Kapuzen aufgezogen hatten, um ihre Gesichter zu verstecken. „Weist euch aus“, befahl die Wache auf der rechten Seite mit kalter Stimme, die Harry neu vorkam. Statt seine Kapuze zu senken, wie erwartet, zog Harry seine Kette hervor als Ticket für den Durchgang. Die Wache links erstarrte und neigte ihren Kopf respektvoll. „Mylord.“ Harry grinste unter seine Kapuze. „Rabastan. Immer eine Freude.“ „Seine Lordschaft ist in seinem zweiten Büro. Ich glaube nicht, dass er euch erwartet“, fügte Rabastan hinzu, als der neuere Todesser seine Augen zwischen der zweiten Wache und dem Fremden hin und her wandern ließ. „Wenn er mich erwarten würde, dann müsste ich daran arbeiten, dass er nichts mehr von meinen spontanen Momenten weiß, nicht wahr?“ „Wahrscheinlich“, stimmte Rabastan zu, Gelächter kitzelte seine Stimme. „Wir stimmen also überein.“ Harry nickte mit einem Lächeln, bevor er wieder in seine kühlere Persönlichkeit zurückglitt. „Einen guten Tag, Gentlemen.“ Dann führte er den Weg in das Manor fort, ohne die beiden Todesser weiter zu stören. Die drei Ordensmitglieder gingen ihren Weg durch das Manor zu dem zweiten Büro des Dunklen Lords weiter, ohne noch jemanden zu treffen, obwohl Harry die Hauselfe bemerkt hatte, mehr als einmal, die sie vorsichtig aus den Schatten beobachtete. Die Hauselfen von Slytherin Manor waren die besten Spione ihres Masters und welche von dem loyalsten, die Harry jemals gesehen hatte. Harry bezweifelte nicht, dass der Dunkle Lord ein paar verhüllte Gäste erwartete. Respektvoll klopfte Harry an die Bürotür und erwartete den scharfen Ruf, der ihnen den Eintritt erlaubte und trat vor seinen beiden Begleitern ein. Keiner sprach, als Harry die Tür hinter sich schloss. Dann zog Harry seine Kapuze zurück und grinste bei dem überraschten Blick, welcher über das schlangengleiche Gesicht des Dunklen Lords glitt. „Hallo, Tom“, meinte Harry und deutete seinen beiden Begleitern an, Platz zu nehmen und sich wie zu Hause zu fühlen. „Warum hast du mir nicht gesagt, dass du kommst?!“, zischte Voldemort und verengte die Augen. Harry lächelte. Er konnte die Freude über seine plötzliche Ankunft durch ihre Verbindung spüren. „Remus hat es im letzten Moment vorgeschlagen.“ Remus zog seine Kapuze zurück, als er erwähnt wurde und nickte respektvoll mit dem Kopf. „Lord Voldemort.“ Voldemort nickte als Antwort, bevor er sich zu der dritten Person der Gruppe zuwandte. „Und was macht Sirius Black hier?“ Tödliche rote Augen wandten sich zu Harry. Harrys Lippen zuckten zu einem schwachen Lächeln. „Warum bist du immer so paranoid?“ „Ich bin nicht paranoid!“ „Doch. Bist du.“ „Bin ich nicht!“ Remus hustete diskret auf. „Sirius ist hier, weil Albus ihm befohlen hat, Harry zu folgen, Mylord“, meinte er, als die sich streitenden Zauberer zu ihm blickten. Voldemort warf Sirius einen schiefen Blick zu. „Willkommen auf Slytherin Manor, Mr. Black“, sagte er schließlich. „Also, das ist eine Phrase, die ich dachte niemals zu hören.“ Sirius schnaubte unter seiner Kapuze. Der Dunkle Lord ignorierte den Animagus, um Harry fragend anzusehen. „Wirklich, Harry, warum seid ihr alle hier?“ Harry Lächeln war innerhalb weniger Sekunden verschwunden. „Wir waren gerade in Askaban.“ Voldemorts Augen verengten sich, allerdings nicht wegen Harry. „Er ist weg.“ Es war keine Frage. „Ja.“ Voldemort drückte einen Knopf auf seinem Schreibtisch. „Wir suchen ihn. Du kümmerst dich um Hogwarts.“ „Natürlich.“ Zwei Todesser betraten das Büro und verbeugten sich vor ihren zwei Lords. „Was können wir für euch tun?“, fragte einer mit monotoner Stimme. „Ronald Weasley ist aus Askaban ausgebrochen. Ich will ihn“, sagte Harry kalt, seine Augen blitzten mit gefährlichem grünen Feuer. „Und stellt sicher, dass verstanden wird, dass wir ihn lebendig wollen“, fügte Voldemort hinzu. „Wegtreten!“ Die Todesser verbeugten sich noch mal, dann fuhren sie scharf herum und verließen den Raum, schlossen die Tür hinter sich. „Ich werde es dich wissen lassen, wenn wir ihn haben“, meinte der Dunkle Lord und sah Harry ruhig an. Harry nickte. „Danke.“ Dann sah er zu seinen beiden Begleitern. „Wir kehren am besten nach Hogwarts zurück, bevor Albus einen Suchtrupp losschickt“, sagte er grinsend. „Mit ein wenig Glück schickt er Hermine.“ Remus schnaubte amüsiert, als er aufstand. „Argh. Das letzte, was ich brauche, ist dass Herm sich beschwert, weil ich ihr nicht gesagt habe, dass ich früher nach Askaban gehe“, stöhnte Harry als Antwort. Remus lachte. „Ich verspreche, ihr nicht zu verraten, wo du warst.“ „Du verdienst es“, warf Voldemort ein, bevor er sich wieder seinem Schreibkram widmete, was ihm einen überraschten Blick von Sirius einbrachte. Harry schüttelte belustigt den Kopf, bevor er sich seine Kapuze wieder über den Kopf zog. „Guten Tag noch, Tom.“ „Guten Tag“, stimmte der Dunkle Lord zu, ohne aufzublicken. Die drei Besucher gingen ruhig und ließen einen lächelnden Voldemort zurück. --- --- --- Harry grinste Herm, Draco, Anthony Goldstein und Justin Flinch-Fletchley an, die um ihn herum standen. Die vier gerade erst Graduierten waren hier, um Harry zu helfen, die neue DA –oder Dueling Association –, die in einer Stunde beginnen sollte, zu unterrichten. Menschen kamen langsam in die Große Halle und suchten sich Plätze auf den Stühlen am Rand der Halle, die an den Wänden standen. Die meisten waren momentane Schüler von Hogwarts, frühere Mitglieder der DA oder Mitglieder des Ordens. Severus, Filius Flitwick und Minerva standen im Eingang der Großen Halle, grüßten die Neuankömmlinge und stellten sicher, dass sie nicht das Dunkle Mal trugen oder auf der Liste standen, von Leuten, die nicht sicher waren. „Also was lehren wir als erstes?“, fragte Justin neugierig. Herm seufzte schwer auf. „Den Schildzauber scheinbar“, grummelte sie und schoss Harry einen verstimmten Blick zu. „Zumindest hat Harry das beschlossen.“ „Hey.“ Harry verzog das Gesicht. „Ich kann dir garantieren, dass nicht mal ein Viertel der Schüler, die heute hier sind, einen vernünftigen Schildzauber beschwören können oder ihn halten, wenn sie angegriffen werden.“ „Bist du sicher, dass der Direktor die richtige Wahl getroffen hat, als er dich zum Verteidigungsprofessor berufen hat?“, fragte Draco trocken. „Pass auf, Malfoy.“ Anthony warf dem Blonden einen Blick zu. „Du hast keine Ahnung, wie gut Harry ist.“ Harry und Herm wechselten verzweifelte Blicke, bevor Harry sich einmischte. „Anthony, es ist gut. Draco, versuch dich zu benehmen.“ Draco verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich weiß nicht, warum du mir dafür die Schuld gibst.“ „Weil du ein schleimiger Slytherin und ein Todesser bist“, spie Anthony aus. „Anthony!“, schrie Herm auf, erschrocken von seiner Wortwahl. „Ich bin nicht mehr ein Todesser als Harry es ist“, spie Draco aus und trat vor, so dass sie Nase an Nase standen. „Gentlemen!“, rief Harry und verengte seine Augen. „Genug!“ „Wirklich, Harry“, eine Stimme mischte sich ein. „Du kannst nicht mal deine Freunde kontrollieren.“ „Man soll seine Freunde nicht ‚kontrollieren’, Marcus“, murmelte Herm leise und warf dem verkleideten Dunklen Lord einen kalten Blick zu. Dracos Augen fuhren herum, um seinen älteren Anführer anzusehen. Er schluckte bei der Warnung, die in den grün-blauen Augen stand. „…Sorry…“, meinte er sanft zu Harry. Anthony schoss Draco einen verblüfften Blick zu, dann drehte er sich zu Tom, der seine Augen gefährlich verengte. „Du auch, Mr. Goldstein“, kam der scharfe Befehl. „Marcus.“ Harry verdrehte die Augen bei der Art, wie sein Lover den Streit handhabte, dann drehte er sich zu seinen vier Partnern. „Guckt, ihr vier.“ Er lächelte leicht, als Draco, Anthony, Justin und Herm ihn alle ansahen. „Das letzte, was ich brauche ist, dass ihr vier euch wegen dummen Sachen streitet. Ihr seid alle hier, weil ich euch vertraue, auf meine eigene Art, und ich fühle, dass ich eure Hilfe brauchen könnte. Ihr vier müsst lernen, zusammenzuarbeiten, sogar wenn es heißt, dass ihr eure Differenzen beiseite legt.“ „Es ist nur einmal die Woche“, stimmte Herm zu. „Ihr könnt euch ja wohl für ein paar Stunden wie Erwachsene benehmen.“ „Oh, also gut.“ Anthony runzelte die Stirn, dann drehte er sich zu Draco und streckte die Hand aus. „Waffenstillstand?“ Draco schüttelte die Hand des Ravenclaws fest. „Waffenstillstand.“ „Wunderbar!“, sagte Harry fröhlich, seine grünen Augen funkelten bei dem Sieg. „Jetzt, wo das geklärt ist und wenn Marcus sich setzen würde, dann denke ich, können wir anfangen!“ „Setz dich zu Ula“, erklärte Herm den Dunklen Lord fest und warf ihm einen strengen Blick zu. Tom zog eine Augenbraue hoch. „Das ist kaum bedrohlich.“ „Sie könnte dir sagen, dich zu Black und Lupin zu setzen“, stellte Draco böse heraus. „Argh. Ich geh zu Ula.“ Tom stöhnte, bevor er sich umdrehte und in die Richtung wanderte, wo Ula mit ihren Freunden saß. Das Mädchen grüßte ihn fröhlich, dann zwang sie Storm weiterzurutschen, damit Tom neben ihr sitzen konnte. Harry nickte den drei Professoren zu, die an der Tür standen, um sie wissen zu lassen, dass sie begannen, dann hüpfte er auf die kleine Erhöhung, wo der Lehrertisch normalerweise stand. Die Halle verstummte schnell, als sie bemerkten, dass die fünf Absolventen ihr Schweigen erwarteten. „Willkommen zum ersten offiziellen Meeting der neuen Dueling Association!“, rief Harry aus, dann grinste er breit bei den folgenden Rufen. Wie Harry einmal beobachtet hatte, kannte ihn jeder - oder glaubte ihn zu kennen – und es zeigte sich mit einem Blick bei den unterschiedlichen Leuten, die vor ihm saßen. Sowohl die Lichtzauberer als auch die dunklen Zauberer grinsten zu ihm auf, die dachten, dass sie ihn kannten. „Das erste, was wir heute trainieren, wird der Schildzauber sein! Wenn ihr ihn vernünftig ohne Attacke heraufbeschwören könnt, dann werde ich oder einer der anderen vier euch mit jemanden zusammen tun und ihr könnt beweisen, dass ihr euch gegen einen Reductorfluch verteidigen könnt!“ Der Verteidigungsprofessor klatschte zweimal in die Hände. „Also, wenn ihr dann alle aufstehen könnt, können wir beginnen!“ Harry hüpfte herunter, um zwischen seinen Freunden zu stehen. „Dray, Herm, ihr zwei geht rechts lang und helft den Leuten. Anthony, Justin, ihr zwei geht nach links. Denkt dran, dass, wenn ihr die Leute in Paare aufteilt, dass die beiden ungefähr gleichstark sind. Ich möchte so wenig Schaden wie möglich.“ „Hey, Har?“ Draco wartete, bis sein Anführer zu ihm rüber sah. „Was, wenn die Person keinen Partner auf ihrem Level hat?“ Harry runzelte die Stirn. Er wusste, dass Draco über Tom sprach. „Paar ihn mit der stärksten Person, wie du kannst“, beschloss er. „Und hoffe, dass er nicht zu hart mit ihnen ist.“ „Wunderbar.“ Draco verdrehte die Augen, dann teilten sich er und die anderen Absolventen auf. Harry verzog sein Gesicht und machte sich auf den Weg durch das Zentrum der Leute. Das würde ein langes Meeting werden. --- --- --- Harry warf sich stöhnend auf seine Couch. Nachdem er drei Stunden damit verbracht hatte, Hexen und Zauberern, die sowohl jünger als auch älter waren als er, einen einfachen Schildzauber beizubringen, musste Harry noch ein Meeting des Phönixorden über sich ergehen lassen, wo alle gestritten hatten. Es half nicht viel, dass mehr als die Hälfte der Ordensmitgliedern den drei neuesten Slytherins nicht vertrauen würden, sogar wenn man sie dafür bezahlen würde. Eine große Kluft hatte sich in dem Moment gebildet, als Albus Draco, Ted und Blaise zu Beginn des Sommers aufgenommen hatte. Harry hatte es nie wirklich verstanden, wie schwierig es für die wenigen Slytherins war, die auf der Seite des Lichts standen, bis er einem Meeting mit seinen drei Freunden beigewohnt hatte. Severus hatte sein Bestes getan, um die drei anderen Spione zu beschützen, aber sogar er musste sich geschlagen geben, bei dem puren Hass, der seinen drei Ex-Schülern entgegen geschickt wurde. Erst, nachdem Harry seinen Zauberstab gezogen und gedroht hatte, ein paar sehr gemeine Flüche auf die Leute zu schicken, hatten sie die drei neuesten Slytherins in Ruhe gelassen. Trotzdem glitt ihr Ärger immer noch durch die Stille und übermannte die drei wehrlosen Mitglieder. Nicht einmal die Barriere, die Harry, Herm, Nev, Molly, Arthur, Remus, Sirius, Fred und George um sie gebildet hatten, half dagegen. „Wenn ich nur daran denke, dass ich mal wie sie war.“ Harry seufzte traurig. Ein sanftes ‚Miau’ war die einzige Warnung, die Harry bekam, bevor ein pelziges Wesen auf seine Brust sprang. „Smoky“, flüsterte Harry und sah mit einem traurigen Lächeln in die blauen Augen des Kätzchens. „Zumindest weiß ich, dass du mir keinen unnötigen Stress machst, hm?“, meinte er neckisch. Smoky stieß nur ihren Kopf gegen ihn und verlangte Streicheleinheiten. Als Harry seine Finger durch das gepunktete Fell gleiten ließ, wurde sein Blick von dem großen Gemälde angezogen, dass seine Freunde ihm über den Kamin gehangen hatten. Tom hatte es ihm zum Geburtstag geschenkt. Auf dem waren er und Gin zu sehen, jeder von ihnen hielt einen Zwilling, und sie standen auf beiden Seiten von Herm, die in einem großen Sessel saß. Harry würde alles geben, um die Nacht mit Tom verbringen zu können, aber Albus hatte es verboten, da morgen ein Schultag war. Nicht einmal das Argument, dass sie letztes Jahr vor einem Schultag zusammen geschlafen hatten, hatte Albus umstimmen können, und so musste Tom nach Hause, nachdem er Harry geküsst hatte. Smoky miaute noch mal, als wenn sie die Sorgen ihres Masters bemerken würde und Harry umarmte sie. „Ich vermisse Tom“, flüsterte der junge Mann zu dem Teil-Kniesel traurig. Harry schlief mit Smoky auf seiner Brust ein, als seine Familie traurig auf ihn runterlächelte. --- --- --- „Harry!“ Ula warf sich auf ihren Lieblingsprofessor mit einem aufgeregten Blick. „Das Meeting war brillant!“ „Ich bin froh, dass du so denkst“, gluckste Harry und sah zu, wie die restlichen Zweitklässler eintraten. „Es war okay“, murmelte Ronan, als er seinen Platz neben Cyrus einnahm, der einen guten Job damit tat, zu tun, als würde der Gryffindor nicht existieren. „Hast du den neuen Professor für Geschichte der Zauberei getroffen?“, fragte Babs, als ihr Professor Ula zu ihrem Platz schob. Harry runzelte die Stirn. „Es gibt einen neuen Professor für Geschichte?“, fragte er und blinzelte die Slytherin an. „Ja“, meinte Paloma und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. „Sie sagt, sie ist Rowena Ravenclaw.“ Harrys Augen weiteten sich. „Trägt sie altmodische Roben?“ „Ja. Sie sind irgendwie cool“, stimmte Juno zu. „Obwohl sie nicht besonders gut gepflegt sind. Aber natürlich ist sie ein Geist…“ Sie kratzte sich stirnrunzelnd am Kinn. Harry lehnte sich mit einem nachdenklichen Blick gegen seinen Schreibtisch, als die Klasse zu tratschen begann. /Rowena? Was hätte sie davon, den Schülern Geschichte beizubringen? Na ja, okay, sie würde die Gewissheit haben, dass sie wirklich Geschichte lernen…/ „Harry?“ Ula legte den Kopf schief. „Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen.“ Harry lächelte die junge Gryffindor leicht an. „Ich glaube, eure Geschichtsprofessorin ist Rowena Ravenclaw. Ich habe sie vor ein paar Tagen getroffen und die Beschreibung klingt genau nach ihr.“ „Na ja, sie ist nicht so langweilig wie Binns“, knurrte Cyrus. Harry lächelte leicht. „Nein, ich denke nicht, dass sie das ist. Sie ist eine ziemlich interessante Person.“ „Ich kann es kaum erwarten, Unterricht bei ihr zu haben!“, rief Ula und ihre Augen leuchteten vor Aufregung. „Oh, ja.“ Juno sah von ihren Fingernägeln auf. „Sie hat nach dir gefragt, Potter.“ „Nach mir gefragt?“ „Ja. Sie wollte wissen, was wir über dich denken“, erwiderte Paloma. „Und was habt ihr alle gesagt?“, fragte Harry und bekämpfte ein Lächeln. /Sehr unauffällig, Rowena./ „Ich hab gesagt, dass du einer der coolsten Lehrer bist, die ich jemals hatte!“, warf Babs strahlend ein. „Idiot, du hattest bisher nur acht Lehrer.“ Ronan schnaubte und lächelte die Slytherin an. „Und wir hatten Potter in der Woche gar nicht.“ „Aber ich kannte ihn schon letztes Jahr“, stellte Babs heraus. „Haben wir alle. Harry ist einfach nur eine coole Person.“ „Ich bin gerührt, Babs“, gluckste Harry und grinste. Babs wurde leuchtend rot. „Ja, na ja, du warst sehr nett zu mir, obwohl du ein Gryffindor bist.“ Harry zwinkerte dem Mädchen zu, worauf sie den Kopf einzog. „Was habt ihr anderen über mich gesagt? Möchte ich es wissen?“, zog er sie auf und sah die anderen Slytherins an. „Ich hab gesagt, dass du zumindest weißt, was du tust“, murmelte Morgan, obwohl er nicht von seinem Tisch aufsah. „Und dass du fair bist, wie du die Schüler behandelst.“ „Ja. Ich hab erwähnt, dass es dir egal ist, in welchem Haus wir sind oder welche Seite des Krieges wir einschlagen könnten“, gab Cyrus zu und sah Harry herausfordernd an. Harry lächelte nur. „War sie an dem Krieg interessiert?“ „Ja.“ Juno runzelte die Stirn. „Woher weißt du das?“ „Wie gesagt, ich hab sie getroffen.“ Harry zuckt mit den Schultern. „Ich hab den Krieg erwähnt, es dann aber fallen gelassen. Sie schien einfach nur jemand zu sein, der am liebsten über alles alles lernen möchte.“ „Ja. Sie war sehr interessiert an dir und dem Krieg“, murmelte Cyrus und rieb sich sein Kinn. „Wunderbar.“ Harry verdrehte die Augen. „Und was habt ihr über den Krieg gesagt?“ „Ich hab gesagt, dass er dumm ist!“, stellte Babs heraus. „Leben opfern nur wegen dem Blut! Das ist so sinnlos!“ „Das ist nicht alles, worüber es in diesem Krieg geht“, sagte Harry mit einem Lächeln. „Aber eine Menge davon ist politisch und wäre wahrscheinlich zu viel für euch. Ich wage zu behaupten, dass ich den ganzen Sinn in eurem Alter auch nicht verstanden hätte.“ „Aber Du-weißt-schon-wer war nicht da, als du in unserem Alter warst“, sagte Ronan scharf und runzelte die Stirn. „War er doch, aber nicht auf die Art, dass er eine Gefahr für uns war“, verdeutlichte Harry. „Er lebte für ein paar Jahre durch Tiere in Albanien, nachdem er versucht hatte, den Stein der Weisen in die Finger zu bekommen, damals in meinem ersten Jahr hier.“ „Wie hat er ihn nicht gekriegt?“, fragte Storm und lehnte sich mit großen Augen vor. „Hast du ihn aufgehalten, Harry?“ Harry lächelte, aber es war ein trauriges Lächeln. „Ja, aber ich bin beinahe dabei gestorben.“ Das Klassenzimmer fühlte sich mit scharfen Lufteinziehen und Schnaubern, je nachdem, wer der Schüler war und wie er über den Verteidigungsprofessor dachte. Harry grinste nur. „Na ja, ich glaube, ich soll euch Verteidigung gegen die Dunklen Künste beibringen und nicht meine Geschichte mit Voldemort.“ Der Name verdiente ihm viele Zusammenzucker und sogar ein paar überraschte Schreie, die Harrys Grinsen breiter werden ließen. „Also gut. Zur Verteidigung.“ Der Raum füllte sich mit Stöhnen, als Harry seinen Unterricht begann. --- --- --- „Hallo, Rowena“, meinte Harry und trat in den Geschichtsklassenraum. Rowena drehte sich um und runzelte die Stirn. „Warum bin ich nicht überrascht, dich zu sehen?“ „Vielleicht weil ich grad die Slytherin-Zweitklässler hatte?“ Harry zuckte mit den Schultern. Rowena schnaubte. „Und ich vermute, dass sie dir alles über den neuen Geschichtsprofessor erzählt haben, der behauptet, Rowena Ravenclaw zu sein.“ „Haben sie, in der Tat“, war die nachdenkliche Antwort, als sich Harry auf einen der Tische in der ersten Reihe setzte. „Ich hab sie nach dir gefragt, dann habe ich ihnen gesagt, dass du in der Tat Rowena Ravenclaw bist.“ „Würdest du.“ Rowena verschränkte die Arme über ihrer Brust. „Hast du gute Dinge über mich gehört?“ „Natürlich hat sie.“ Salazar Slytherin trat aus der Wand. „Egal, welcher Schüler es ist, sie können nicht sagen, dass du nicht weißt, was du tust und dass du ein fairer Lehrer bist, trotz dem, dass du ein Gryffindor bist.“ Der Gründer warf Harry ein räuberisches Lächeln zu. „Sie kennen dich halt nicht so gut wie ich.“ Harry verengte seine Augen. „Und, wenn du die Existenz magst, dann werden sie auch nie so viel über mich wissen wie du“, drohte er kalt. Salazar verdrehte die Augen. „Wie oft muss ich dir noch sagen, dass ich nicht einmal Marvolo deine Geheimnisse verraten werde?“ „Er wird es nie in seinen Schädel bekommen“, sagte eine neue Stimme, als der Geist von Godric Gryffindor sich aus dem Boden erhob. „Ich frage mich, wo er das her hat“, war Salazars trockene Antwort. „Ihr zwei seid solche Kinder“, stellte Harry heraus, ein Lächeln tanzte auf seinen Lippen, bevor er sich zu Rowena umdrehte, die den ganzen Austausch mit einem Blick tiefer Konzentration betrachtete. „Waren sie schon immer so?“ Rowena blinzelte den grünäugigen Mann vor sich an, bevor sich ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen bildete. „Ja. Seit dem ersten Tag, wo sie sich getroffen haben.“ Sie warf ihren Mitgründern einen listigen Blick zu, als die beiden sich weiter stritten. „Sind sie wieder zusammen?“ Harry seufzte lang auf. „Nein, aber zumindest hören sie auf, sich gegenseitig zu ignorieren.“ „Wie lange hast du dafür gebraucht?“ „Einen großen Teil des letzten Jahres.“ Harry stöhnte. „Wie haben du und Helga das ausgehalten?“ „Wir haben sie still gehext und in einem Wandschrank eingesperrt“, erwiderte die Ravenclaw-Gründerin und erhielt ein lautes Lachen von dem einzigen lebenden Menschen im Raum. „Ich denke aber nicht, dass das noch besonders gut funktioniert…“ „Wir könnten immer noch einen Weg suchen, die Wände so zu verhexen, dass sie nicht mehr rauskönnen“, schlug Harry böse vor, als er sich wieder beruhigt hatte. „Weißt du, ich glaube, ich kenne genau den richtigen Spruch dafür…“ „Alles, was wir tun müssen, ist einen vernünftigen Schrank zu finden…“ Harry tippte sich gegen das Kinn. „Wir können natürlich immer noch das Verschwindekabinett nehmen…“ Rowena lachte hell auf. „Oh, Merlin! Sie würden dich vermutlich hinterher umbringen!“ „Wahrscheinlich“, stimmte Harry grinsend zu. „Aber sorg dich nicht zu sehr. Es wäre nicht das erste Mal, dass jemand hinter meinem Blut her wäre.“ Rowenas Gesicht verfinsterte sich. „Das ist kaum etwas, über das man Witze machen sollte, Harry.“ „Der kleine Gryffindor macht immer Witze über den Tod“, sagte Salazar plötzlich und glitt rüber zu dem jungen Zauberer. Harrys Augen verhärteten sich, als er den strinrunzelnden weiblichen Geist ansah. „Besser darüber zu lachen als zu weinen“, sagte er in kühlem Ton. „Ich habe zuviel Zeit meines Lebens damit verbracht, über die Tode von anderen zu weinen und mir dafür die Schuld zu geben.“ Er stand ruhig auf „Wenn ihr mich alle entschuldigen würdet, ich muss zum Mittagessen gehen, bevor Albus eine Suchtrupp nach mir ausschickt.“ Rowena runzelte die Stirn, als der junge Mann verschwand. „Er ist sehr anders als beim ersten Mal, wo ich ihn getroffen habe…“ „Du hast ihn getroffen, als Hermine dabei war, oder?“, fragte Salazar. „…ja…“, stimmte Rowena mit einem verwirrten Blick zu. „Harry scheint zu glauben, dass er seine Freunde vor der wirklichen Welt beschützen muss“, meinte Godric. „Wahrscheinlich, dass du ihn niemals irgendwie depressiv sehen wirst, wenn Hermine und Gin dabei sind.“ „Was für ein interessanter, junger Mann…“, murmelte Rowena und rieb sich nachdenklich ihr Kinn, bevor sie sich zu Salazar drehte. „Was für Geheimnisse weißt du von ihm, Sal?“ Salazars Augen verengten sich. „Versuch es erst gar nicht, Ro. Harrys Geheimnisse sind etwas, was ich niemals ohne seine Erlaubnis erzählen würde.“ Rowena warf dem anderen Gründer einen verblüfften Blick zu, dann sah sie fragend zu Godric. Godric zuckte mit den Schultern. „Guck mich nicht so an, Ro. Er erzählt mir nicht mal was über Harry und er ist mein Erbe!“ „Ich breche meine Versprechen nicht“, sagte Salazar steif. „Wenn ihr beiden mich jetzt entschuldigen würdet, ich habe noch ein paar Dinge zu tun.“ „Oh, geh und beobachte deine Slytherins.“ Godric schnaubte. Salazar gab seinem früheren Lover einen kalten Blick. „Ich beobachte meine Slytherins nicht, du Perverser“, war seine scharfe Antwort, bevor er wieder durch die Wand verschwand. Rowena verdrehte hilflos die Augen. „Ich fange an zu glauben, dass es doch das Beste wäre, euch beide wieder in einem Schrank einzuschließen.“ „Und, hey, sieh die gute Seite!“, stimmte Godric fröhlich zu. „Du müsstest dir diesmal keine Sorgen machen, dass wir uns gegenseitig umbringen!“ Rowena stöhnte. --- --- --- „Guten Abend, Juniors!“, rief Harry fröhlich, als er durch den Blutvorhang trat, der in den Raum führte. ‚Warum zur Hölle sind wir gerade jetzt wach?’, fragte Gin dunkel. „Um zu sehen, ob ihr auch aufsteht“, war Harrys fröhliche Antwort, als er seinen normalen Platz am Kopf des kleinen Kreises annahm. Luna starrte wie gewöhnlich, die Decke bewundernd an. Herm blinzelte Harry müde von ihrem Platz neben Gin an. Beide Hexen hielten einen Zwilling in ihren Armen. Severus runzelte die Stirn in Richtung des Schlafzimmers, das Godric den Räumen hinzugefügt hatte, wo sie alle Godric und Salazar streiten hörten. Rowena blinzelte die kleine Gruppe mit einem Hauch von Belustigung an. „Brauchst du irgendwas, Rowena?“, fragte Harry trocken. „Ich denke nur daran, wie wenig Leute du hier hast“, meinte Rowena. „Die meisten von ihnen haben gerade die Schule abgeschlossen“, summte Luna abwesend. Harry rieb sich finster sein Nasenbein. „Ich hätte euch alle neue Leute rekrutieren lassen diese Woche, hätte ich nicht?“, grummelte er. „Wahrscheinlich“, meinte Severus und blitzte immer noch das Schlafzimmer an. „Ich bin so ein Idiot.“ ‚Kein Widerspruch’, knurrte Gin. ‚Wenn wir gewusst hätten, dass du uns hier runter rufen würdest, dann hätten wir ein paar neue Leute rekrutiert.’ „Na ja, um fair zu sein, waren die Juniors noch nie eine besonders große Gruppe“, mischte sich Severus ein und drehte seinen Blick von dem Schlafzimmer zu Harry, den er besorgt musterte. „Es ist nicht deine Schuld, Harry.“ Harry lächelte seinen Zaubertränkeprofessor an. „Es geht mir gut, Sevvie.“ Severus schnaubte. „Daran habe ich keinen Zweifel.“ „Also gut, wenn wir schon mal hier sind, können wir auch mögliche Rekruten besprechen“, warf Herm ein, die Harrys müdes Aussehen auch mit Besorgnis betrachtete. ‚Können wir nicht einfach fürs Bett sti…’, begann Ginny finster. Sowohl Herm als auch Luna wischten schnell die hellen Buchstaben aus der Luft. „Ich habe eine Liste“, meinte Luna in einer luftigen Stimme, als Herm sich vorlehnte, um Gin scharf ins Ohr zu flüstern. Harry schüttelte den Kopf. „Gin, wenn du ins Bett willst, dann geh. Herm, Luna, hört auf, mich beschützen zu wollen.“ Aber jetzt hatte Gin auch bemerkt, wie müde ihr Bruder aussah. ‚Harry, wann hast du das letzte Mal GESCHLAFEN?’, verlangte sie zu wissen. „He?“ Harry blinzelte. „Ehm... Dienstag?“ „Diesen Dienstag? Wie in gestern?“, fragte Severus stirnrunzelnd. „Ähm, nein.“ Harry sah auf seine Hände runter und versteckte sein Gesicht hinter seinen Haaren. „Letzten Dienstag, um ehrlich zu sein…“ „HARRY“, riefen Severus und Herm im Chor, als Gin ihren Bruder wütend anblitzte. Harry zuckte zusammen. „Würde es euch was ausmachen, ihn nicht anzubrüllen?“, verlangte Salazar trocken, als er und Godric zu ihnen rüberglitten. „Und ich hab dir gesagt, dass sie es rausfinden, kleiner Gryffindor.“ „Also gut, du hast gewonnen. Was möchtest du?“, gab Harry zurück und sah ihn kalt an. Salazar wandte sich an Severus. „Hast du zufällt ein wenig Traumlosschlaftrank bei dir, Severus?“ „Habe ich, ja“, antwortete Severus und zog ein kleines Fläschchen hervor. „Danke, aber nein, danke“, zischte Harry scharf und beäugte das Tränkfläschchen mit Vorsicht. ‚Luna, halt Gal eine Weile für mich, während ich Severus helfe, Harry seine Medizin einzuflößen’, sagte Gin, bevor sie ihren Patensohn rüberreichte. ‚Großer Bruder, tu dir selbst einen Gefallen und trink das Zeug, okay?’ Harry blitzte seine Schwester und seinen Todesserfreund an. „Nein.“ Severus und Gin tauschten einen Blick, dann bewegten sie sich schnell, um den jüngeren Professor festzuhalten. Gin hielt Harry in einer festen Umarmung, während Severus den Traumlosschlaftrank Harrys Hals hinunterzwang. „Kann nicht sagen, dass ich ihn nicht gewarnt habe.“ Salazar seufzte, als Harry zusammenbrach. „Warum hat er nicht geschlafen?“, fragte Herm den Geist verzweifelt. Salazar zuckte mit den Schultern. „Unterricht, das Wiesel, das Marvolo nicht hier ist, Alpträume… Such es dir aus.“ ‚Worüber hat er Alpträume?’, weinte Gin, als sie ihren schlafenden Bruder fest umarmte. „Merlin…“ Herm atmete scharf ein, ihre Augen weiteten sich. „Ich erinnere mich daran, dass Ula was gesagt hat, dass Harry wegen Vernon geschrieen hat, aber das war vor Monaten!“ Salazar nickte dumpf. „Ja.“ „Warum hast du es niemandem gesagt, Sal?“, fragte Godric und runzelte die Stirn. „Ich hab geschworen, es nicht zu tun“, war die feste Antwort. Herm sah den Tränkeprofessor an. „Severus, wenn du Tom irgendwie zum Herkommen überreden könntest…“ „Das klappt nicht.“ Severus seufzte. „Albus hat ihm verboten, das Schulgelände zu betreten, wenn es nicht für ein DA-Meeting ist.“ ‚Weiß Harry das?’, fragte Gin mit einem Stirnrunzeln. „Das ist das erste Mal, dass ich davon höre, also wahrscheinlich nicht.“ Salazar stöhnte. „Harry wird den Direktor umbringen“, fasste Luna ihre wütenden Gedanken zusammen. Es kam nicht oft vor, dass sie aufhörte auszusehen, als wenn der Rest der Welt sie nicht interessierte, aber diesmal war das der Fall. „Warum tut Albus das immer wieder mit ihm?“, rief Herm und drückte Gerda fest an ihre Brust, als das Kind sich im Schlaf bewegte. Wenn nicht ein paar Tropfen Traumlosschlaftrank in der Milch der Zwillinge wären, dann wären die Babies wahrscheinlich schon wach. „Ich glaube, er denkt, wenn er Harry und Tom voneinander fern hält, dann wird Harry eher eine seiner Schachfiguren bleiben“, meinte Godric kalt und starrte in die Richtung, wo das Büro des Direktors lag. ‚Wir können Harry nicht weiter Traumlosschlaftrank geben, damit er schläft’, flüsterte Gin traurig. ‚Und ich kann mir niemanden außer Tom vorstellen, der ihm jetzt helfen könnte, besonders da Ron auf freiem Fuß ist.’ Luna nickte. „Kann Hedwig ins Manor?“, fragte sie. „Ja. Tom hat sie in den Schutz an ihrem ersten Tag eingeführt.“ Herm nickte und blinzelte die Ravenclaw an. Luna stand auf und reichte Gal zurück an seine Mutter. „Gin, kann ich mir die Karte leihen? Ich werde Tom schreiben und ihm sagen, dass er Harry für ein paar Tage hier raus holen und zu sich holen muss.“ ‚Sag ihm, dass Harry nicht schläft’, schlug Gin vor und zog die Karte des Rumtreibers hervor, um sie ihrer Freundin zu reichen. „Euer erstes Hogsmeade-Wochenende ist am kommenden Freitag“, erwähnte Severus. Die Lehrerschaft hatte beschlossen, einige Hogsmeade-Wochenenden direkt an den Anfang des Schuljahre zu packen, sollte der Dunkle Lord seine Angriffe zum Ende hin erhöhen und es zu gefährlich werden, die Schüler vom Schulgelände zu lassen. Luna nickte. „Perfekt.“ Dann fuhr sie herum und eilte zu dem Ausgang, der neben der Küche endete. Sogar, wenn sie von einem Lehrer erwischt würde, wäre es okay, da sie eine Vertrauensschülerin war. „Wir gehen auch besser zurück.“ Herm seufzte. „Ich bringe Harry ins Bett“, meinte Severus und lehnte sich vor, um den jungen Professor von Gin zu nehmen, die ihn die ganze Zeit fest umarmt hatte. Gin lächelte. ‚Danke, Severus.’ „Natürlich. Und du solltest auch schlafen, Miss Weasley-Potter. Du hast einen Test morgen in meinem Unterricht“, warnte Severus sie mit gespielt-strengem Ton, als er aufstand und Harry gegen seine Brust drückte. ‚Ja, Professor Snape’, erwiderte Gin und verdrehte die Augen. ‚Komm schon, Herm. Besser, du stellst klar, dass ich meinen Schlaf bekomme.’ Herm lachte, als sie Gal an seine Patentante weiterreichte. „Oh, hör auf.“ Gin grinste nur. TBC A/N: Zur Feier des Tages kommt dann heute das dritte Kapitel von Reclaim! Wie bei The Forgotten (diesmal mit e, Nix :)) tut es mir leid, dass ich es nicht eher geschafft habe. Und so: Happy Birthday, Harry Potter! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)