Reclaim von Kaos (Tom/Harry) ================================================================================ Kapitel 16: ~+~ Vierzehn ~+~ ---------------------------- Kapitel 14 Die drei Anführer saßen in einem Meeting in Toms Büro, als Ula mutig eintrat, Cynthia und Ionia versteckten sich halb hinter ihr. Tom verengte seine Augen beim Anblick der Zweitklässlerin. „Du kennst meine Regeln, Ula.“ Ula hielt eine Pergamentrolle hoch – ohne Zweifel ihr Ticket zur Sicherheit. „Fawkes hat das abgegeben. Er sagte, es wäre dringend.“ Harry, der der Tür am nächsten war, nahm die Rolle. Er las es schnell durch, während alle ihn stumm beobachteten, seine Augenbraue zog sich immer weiter in die Höhe. Als er fertig war, sah er grimmig auf. „Es ist von Alastor. Albus fragt wegen einer Auroreneinheit an, um Loch Lomond anzugreifen, bevor sie uns helfen können, dass Ministerium zu attackieren. Alastor hat versucht, gegen die Idee ein Veto einzulegen, aber er wurde überstimmt.“ „So.“ Tom sah Harry in die Augen. „Wir treffen sie also dort.“ Harry stand mit einem plötzlichen Grinsen auf. „Entschuldigt mich, Gentlemen. Lasst uns gehen, ihr kleinen Monster.“ Er folgte den drei Mädchen aus dem Büro und schloss die Tür hinter sich. Roarke blinzelte ein paar Mal, dann sah er zu Tom. „Ich vermute mal, dass du was verstanden hast, was ich nicht verstanden habe?“ Tom grinste. „Harrys Einheit unserer gemeinsamen Leute ist hauptsächlich in der Kunst des Spionierens und nicht des Kampfes trainiert, also sind sie am besten für Undercover Aktionen geeignet. Er stellt gerade ein Team zusammen und wird mit deiner Erlaubnis nach Loch Lomond gehen und sich unter deinem Clan als Elfen verstecken, so dass sie da sind, wenn der Angriff erfolgt.“ Roarke blinzelte, dann nickte er. „Klingt gut.“ „Wunderbar.“ Sie starrten sich für einen langen, stillen Moment an. „Willst du Harry nicht sagen, dass es okay ist?“, fragte Roarke. Tom lächelte breit. „Harry und ich haben diese nützliche, kleine, mentale Verbindung, seit ich versucht habe, ihn umzubringen. Er weiß es bereits.“ „Oh…“ --- --- --- Nach einer Stunde nett gemeinter Neckereien und einem Spiegelruf an Maddox, waren Tom und Roarke dabei, Harry zu finden. Der Elfenkönig hatte beschlossen, dass der Dunkle Lord wirklich kein schlechter Mann war. Als Tom und Roarke das Speisezimmer betraten, fielen alle anwesenden Juniors respektvoll auf ihre Knie. Tom zog neugierig eine Augenbraue hoch und sah Harry an, der mit den Schultern zuckte, dann runzelte Tom die Stirn. „Was habt ihr Unholde angestellt, dass ihr so unterwürfig seid?“, knurrte Tom. „Wir zeigen nur unseren Respekt für König Roarke“, erklärte Pan sanft. „Du bist einfach nur im Weg, altes Schlangengesicht“, fügte Sirius hinzu, worauf alle stöhnten. Remus stand auf und gab Sirius einen Klaps auf den Hintern. „Du musst aufhören, Ärger zu machen, Padfoot.“ Er sah auf zu Tom, der sich scheinbar zwischen beleidigt und belustigt sein entscheiden musste und Roarke, der sein Lächeln höflich versteckte. „Ich entschuldige mich für ihn, da er sich selbst nicht entschuldigen kann.“ „Oh, steht auf, Leute“, rief Harry lachend. „Bitte kommt rein, Tom, Roarke. Wenn ihr euch setzt, dann stelle ich alle vor.“ „Vielleicht solltest du nicht lachen, Kumpel“, neckte Dean, als er sich auf seinen Platz setzte. „Ich meine, man kann nie wissen, was der gute alte Voldie tun wird.“ „Was ich tun werde, ist dich zu würgen, Thomas“, versicherte Tom dem jungen Mann, dann drehte er sich zu Harry. „Und dich!“ „Oh, hör auf so dumm zu sein, Tom“, krächzte Gin. „Ey!“ „Hör auf, dumm zu sein“, sagten die Juniors im Chor. Harry fiel lachend von seinem Stuhl. Tom verdrehte die Augen, er hatte es aufgegeben, irgendwas zu gewinnen – sei es real oder imaginär – wenn die Leute seines Lovers anwesend waren, um Ärger zu machen, als er seinen Platz an Harrys linker Seite annahm. ::Harry, bitte steh auf und hör auf zu lachen.:: ::Entschuldige, Love.:: Harry setzte sich mit einem leichten Lächeln wieder auf seinen Stuhl und sah Roarke an. „Roarke, das sind die Juniors – besser bekannt als Todesser-im-Training…“ „So ein dummer Name“, unterbrach ihn Sirius. „Du kannst immer noch hier bleiben“, rief Harry sanft, als er eine Hand auf die Schulter des Dunklen Lords legte – Tom war bereit, zu töten. Sirius sah weg. „Sorry.“ Harry nickte, dann begann er die Vorstellungen. „Juniors, das hier ist König Roarke von dem Elfenclan in Loch Lomond. Roarke, ich glaube, du erinnerst dich an Gin?“ „Hallo“, krächzte Gin und alle lächelten am Tisch, auch Roarke. „Neben ihr ist ihr Freund, Ted Nott. Dann ist da Remus Lupin, unser Werwolf, und sein Gefährte Sirius Black. Neben Sirius sitzt Luna Lovegood, dann kommen Padma und Parvati Patil. Neben Parvati sitzt Pan Parkinson, dann Vin Crabbe und Greg Goyle, die auch zusammen sind, auch wenn sie so tun, als wären sie es ni…“ „Ey!“ Harry zwinkerte den beiden Slytherins zu. „Neben Greg sitzt Dean Thomas, dann Terry Boot. Zwischen dir und Terry befindet sich Lisa Turpin.“ „Eine Freude, euch alle kennen zu lernen“, sagte Roarke sanft. „Ich bin wegen etwas neugierig“, sprach Lisa und sah den König an. „Frag ruhig.“ „Von dem, was ich gelesen habe, haben Elfenclans Anführer, keine Könige. Wie kommt es dann, dass Ihr den Titel ‚König’ tragt?“ „Ich habe die Frage eigentlich schon gestern erwartet“, kommentierte Roarke und sah zu Harry. Harry deutete auf Tom, der grinste. „Ich habe ein altes, elfisches Buch, das einige der älteren Gebräuche erklärt. Ich hab Harry es lesen lassen“, meinte der Dunkle Lord. /Ziemlich befehlshaberisch, oder?/, kommentierte Gin. Tom warf ihr einen genervten Blick zu. Harry verdrehte die Augen. „Roarke?“ Roarke lächelte, dann sah er zurück zu Lisa. „Es ist ein alter Brauch. Der Anführer des stärksten Elfenclans bekommt den Titel ‚König’, da seine Entscheidungen von den anderen Clanführern als Gesetz angesehen werden. Meine Allianz mit euch steht also für alle Elfenclans, nicht nur meinen eigenen.“ „Kann ein anderer Clanführer eine andere Entscheidung treffen als Eure?“, fragte Padma und lehnte sich vor. „Ja, aber sie müssen einen guten Grund haben. Wenn wir noch einen Clan im Verbotenen Wald hätten, könnten sie sich für Dumbledores Seite entscheiden, da sie so nah bei ihm sind, dass es unklug wäre, sein Temperament herauszufordern.“ „Eine Sicherheit“, murmelte Ted. „Ja“, stimmte der Elfenkönig zu. Harry klopfte auf den Tisch und alle sahen ihn an. „Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird, bis das Ministerium seine Leute schickt, also könntet ihr alle für eine Weile weg sein. Ihr habt zwei Stunden, euch zu entschuldigen und ein paar Sachen zu holen.“ Harry stand auf. „Wegtreten.“ Als die Juniors aufstanden und zu den Türen des Speisezimmers gingen, wandte sich Harry an Roarke und Tom. „Ich weiß nicht, ob du hier bleiben willst oder nicht, Roarke…“ „Ich kehre zurück“, erwiderte Roarke fest. „Ich werde euch und meinen Clan nicht alleine kämpfen lassen.“ Harry nickte verstehend seinen Kopf. „Dann solltest du auch packen gehen. Ich weiß, dass Phelan mitkommen will, da er den Vollmond mit Remus verbringen will, aber ich glaube, es ist am sichersten, wenn Ionia hier bei Ula und Cynthia bleibt.“ „Ich stimme zu.“ „Ich gehe es den Mädchen sagen“, murmelte Tom und stand auf. Die drei verließen den Raum und gingen schweigend getrennte Wege. --- --- --- Als die Juniors in Loch Lomond ankamen, wurden sie von den Einwohnern mit offenen Armen willkommen geheißen. Jeder der Juniors wurde von einer Familie weggeführt, die sich freiwillig dazu gemeldet hatten, ihnen während des Aufenthaltes ein Dach über den Kopf zu geben und so blieb Harry alleine mit dem König und dem Prinzen zurück, da sogar Gin von einem Elf adoptiert wurde – Radella, der Heilerin. „Du bleibst bei uns“, sagte Maddox fest. „Vater scheint zu denken, das wäre das Beste.“ Harry nickte mit dem Kopf. „Vielen Dank.“ „Kommt.“ Roarke führte sie langsam die gut getarnte Leiter hinauf, die mit sanfter Elfenmagie an einem nahen Baum befestigt war. Das Heim, wo Harry hingeführt wurde, war hoch in den Ästen der Bäume, die den Clan trugen. Er erinnerte sich an das, was er gelesen hatte und wusste, dass das Heim des Anführers so weit oben war, damit, wenn ein Feind kam, er sich erst durch den Rest des Clans kämpfen und die lange Leiter hochklettern musste, mit nichts, wo er sich verstecken konnte, bevor er den Anführer erreichte. Elfen verstanden die Wichtigkeit der Führer. Roarke zeigte Harry ein Zimmer, dann entschuldigte er sich und informierte den jungen Lord, dass er ein Meeting mit seinem Clan hatte, an dem Harry nicht teilnehmen konnte. Harry zeigte sich verständlich und sagte ihm, er solle sich keine Gedanken darüber machen. Harry war eh müde, er würde einfach früh ins Bett gehen. Und das tat Harry auch – er machte sich nicht mal die Mühe, das kleine Haus in den Bäumen zu erkunden. --- --- --- Drei Tage vergingen schnell. Die Juniors fanden ihre elfischen ‚Familien’ sehr akzeptierend und sehr offen vor. Sie liebten das kleine Dorf unter den Bäumen und konnten stolz sagen, dass, wenn die Ministeriumsauroren kamen, sie mit Freude für das Leben und die Freiheit ihrer neuen Verbündeten kämpfen würden. Jeden Abend rief Harry ein Meeting nicht weit von den Häusern des Clans ein und war glücklich, dass seine Leute den Ort so liebten. Sogar er – obwohl er Tom schrecklich vermisste – konnte leicht zugeben, dass er das Dorf vermissen würde, sobald ihre Arbeit vorbei war. Roarke rief auch jeden Abend ein Meeting mit den Familien ein, die den Juniors ein Heim anboten. Er war zufrieden, dass seine Leute die Menschen liebten und nicht viel Falsches an ihrer Anwesenheit fanden. Roarke wusste, dass das wahrscheinlich anders gewesen wäre bei den älteren, kriegsgeschundenen Todessern als bei den fröhlichen Juniors, aber er war trotzdem froh. Er konnte mit Stolz sagen, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte, eine Allianz mit dem Dunklen Orden statt mit dem Ministerium oder dem Orden des Phönix eingegangen zu sein. Zur Abendessenzeit rannte einer seiner Späher in die große Speisehalle, in der der ganze Clan ihr Abendessen gemeinsam einnahm. Er rannte zu Roarke, der mit Maddox, Harry und Gin zusammen saß. „Roarke, sie sind hier.“ Roarke nickte und stand auf. „Die Kämpfer des Ministeriums sind hier. Benehmt euch normal – es ist das Beste, sie wissen nicht, was sie erwarten – aber seid gewarnt. Als Verbündete und Freunde werden wir zusammen kämpfen und wir werden nicht verlieren!“ Die Halle explodierte mit Jubel und Harry grinste den König anerkennend an. Roarke wusste wirklich, wie er seine Leute motivieren konnte. Roarke setzte sich wieder, als die Elfen die Halle verließen und zu ihren Häusern zurückkehrten. „Musst du dich mit deinen Leuten treffen?“, fragte der König. Harry schüttelte den Kopf. „Sie wissen, was erwartet wird. Wenn sie ihre Befehle jetzt noch nicht kennen, dann wird ein Meeting in letzter Sekunde auch nichts mehr bringen.“ Harry sah zu Gin und nickte ernst. Gin stand auf. /Ich seh dich dann später, großer Bruder./ „Sei vorsichtig“, erwiderte Harry. „Du auch“, flüsterte Gin, dann fuhr sie herum und eilte rüber zu Radella, die bereits ungeduldig auf sie wartete. „Wir schaffen das“, stellte Harry mit Sicherheit fest. Roarke lächelte. „So sicher?“ Harry zuckte mit den Schultern. „Ich kenne jeden Angriff, den die Auroren versuchen könnten – es sei denn, sie haben sich in den letzten drei Tagen was Neues überlegt, was ich bezweifle. Wir sind vorbereitet.“ Er zwinkerte. „Sollen wir dann zurück zu deinem Haus gehen?“ „Eine gute Idee“, meinte Roarke und lächelte schwach. Die beiden Anführer waren gerade in der Mitte des Innenhofes, als der erste Fluch aus den Bäumen kam – und direkt auf Roarke zuflog. Das Schild, das Harry vorher gerufen hatte, kam zum Leben, als der junge Lord einen Schneidezauber auf den Angreifer warf. Es war genau wie erwartet, dass die Auroren erst auf Roarke losgingen. „ANGRIFF!“, rief jemand aus den Bäumen und Büschen, die das Dorf umrandeten. Als die Auroren aus dem Wald kamen, kamen bereite Elfen und stark verhüllte Juniors aus den Häusern. „Zeigt diesen Dummköpfen, dass man sich nicht mit dem Dunklen Orden und ihren Verbündeten anlegt!“, rief Gin, ihre kratzige Stimme ließ sie wie ein gestörter Geist auf Rachezug klingen. Als Licht durch den Wald blitzte – keine der Seiten hielt sich bei den Flüchen zurück – aktivierte Harry mental die Portschlüssel, die er allen Elfen gegeben hatte, die jünger als sechzehn waren. Die Portschlüssel würden die Kinder in Roarkes Heim bringen, wo die älteren Kinder die jüngeren ruhig halten und beschützen sollten – wenn es soweit kam. Als Gin neben Harry auftauchte, nickten sie sich zu, dann apparierte Harry zu einem Platz, den er mit der Hilfe der Späher gefunden hatte. Er hatte perfekten Überblick auf den Rücken der Auroren – und was für eine ungeschützte Ansicht das war. Der Zweig über Harry bewegte sich und er grinste den Kapitän der Späher – Borus – an. Borus bewegte seine Hände und kleine Steine und Stöcke prasselten von allen Seiten auf die Köpfe der Auroren nieder. Die Auroren teilten sich in zwei Gruppen – hatten sie das nicht erwartet? – und eine der Gruppen schlüpfte zurück unter die Bäume und teilte sich in Paare auf, um zu suchen und zuckten zusammen, als sie immer und immer wieder von den Feinden getroffen worden, die sie nicht sahen. Harry wartete, bis ein paar direkt unter seinem Ast waren, dann nutzte er seinen Affenschwanz, den er sich hatte wachsen lassen, um sich vor den Auroren hängen zu lassen. „Buh“, flüsterte er, dann zauberte er sie bewusstlos, bevor er wieder in den Baum zurückkehrte. Der Plan war von Harry erstellt worden, der seinen Cousin oft genug über Kampffilme hatte erzählen hören, dass eine Extraattacke von hinten der richtige Weg war. Als er das Roarke vorgebracht hatte, hatte dieser ihn Borus vorgestellt. Borus war zuerst unsicher bei Harry gewesen, aber der Affenschwanz und seine lockere Natur hatten zu einer Art Vertrauen zwischen ihnen geführt, die nichts mit freundschaftlichen Unterhaltungen, sondern nur etwas mit Strategien und Kriegsdingen zu tun hatte. Still und präzise schalteten die Truppen in den Bäumen die Auroren aus, die sie suchen sollten. Als sie sicher waren, dass alle weg waren, schlüpften die Elfen und Harry auf den Boden und schlichen sich an die Auroren heran, die der Rest des Dorfes bekämpfte, jeder mit einem Spruch oder einem großen Stein bewaffnet. Die restlichen Auroren waren schnell besiegt und Stille kam für einen Moment im Wald auf. Als die Jubelrufe starteten, machte sich Harry auf den Weg zu dem kommandierenden Auror – die weiße Uniform des Mannes stand gegen die braunen Uniformen seiner Kollegen ab – und nutzte erst einen Silencio und dann einen Enervate auf ihn. Der junge Lord grinste, als die Augen des Aurors sich weiteten und er versuchte zu schreien. „Auch wenn sie dich hören könnten, es wäre ihnen egal“, stellte Harry fest. Der niedergeschlagene Blick auf dem Gesicht des Aurors zeigte Harry, dass er seine Situation sehr gut verstand. „Gut, dass wir einander verstehen. Hier ist der Deal, du und deine Männer nehmt eure Zauberstäbe und wir schicken euch lebendig nach Hause – obwohl einige wahrscheinlich verletzt sind. Jeder von euch, der sich umdreht und angreift, wird von meinen Leuten getötet. Du sagst deinen Vorgesetzten, dass der Dunkle Lord seine Leute verteidigt, egal wie menschlich sie sind.“ Harry verengte die Augen. „Und sorg dafür, dass Albus Dumbledore versteht, dass ich, wenn er noch einmal so die Stränge im Ministerium zieht, nach Hogwarts komme und ihn persönlich umbringe – verstanden?“ Der Auror nickte wütend. Harry ließ den Mann auf den Boden fallen und trat zurück in den Kreis der Juniors, den sie mit harten Gesichtern geformt hatten. „Helft ihm sie zu wecken, dann schickt sie weg. Ihr kennt eure Befehle“, flüsterte er kalt. „Ja, Lord“, sagten die Juniors im Chor. Harry und Gin fuhren herum und gingen zusammen zurück ins Dorf. Roarke erwartete sie mit einem Grinsen. „Wundervoll! Es gibt keine Wunden, die Radella nicht heilen kann und die Auroren verschwinden. Wir sollten heute Abend feiern!“ „Brillant.“ Gin lachte leise. „Wenn du Lord Voldemort meine Tochter und vielleicht deine Mädchen schicken lässt, Harry?“ „Natürlich.“ Harry nickte mit dem Kopf. ‚Tom?’ ‚Ich schicke sie mit Herm. Dein Papierkram ist ein absoluter Albtraum, weißt du das?’ ‚Jap!’ Harry grinste Roarke an. „Meine andere ‚Schwester’ bringt sie her.“ „Perfekt.“ Roarke führte seine Verbündeten fröhlich aus dem Wald und in das Dorf, wo alle feierten. --- --- --- Harry starrte seinen Schreibtisch dumpf an. Er war jetzt eine Woche zurück und hatte sich noch nicht wieder daran gewöhnt, den ganzen Tag Papierkram zu machen. Tom hatte ihn aufgezogen, dass er Harry von allen Aktionen weglassen musste, da dieser nicht mehr arbeiten konnte, wenn er wiederkam. Gin andererseits schien gar keine Schwierigkeiten zu haben, sich daran zu gewöhnen – es ging sogar soweit, dass sie sich jeden Tag auch um Sachen kümmerte, die Harry nicht schaffte. Solange es keine Schulsachen waren, schien es als wäre sie absolut glücklich damit, den ganzen Tag zu arbeiten. Harrys momentane Arbeitspause wurde durch ein unerwartetes Klopfen an seiner Bürotür unterbrochen. „Herein“, rief er und legte die Feder hin, die er vergessen hatte, dass er sie in der Hand hatte und entfernte den Tintenfleck auf seinem Schreibtisch. Die Tür öffnete sich und das freundliche Gesicht von Aberforth grinste ihn an. „Hallo, Harry.“ Harry erwiderte das Lächeln. „Bob, komm rein.“ Aberforth schloss die Tür und setzte sich auf einen Stuhl vor Harrys papierbedecktem Schreibtisch. „Du siehst aus, als könntest du eine Ablenkung vertragen“, kommentierte er mild und besah sich die Stapel über Stapel an Papiere. „Das könnte man so sagen“, stimmte Harry mit müder Stimme zu. Aberforths Lächeln wurde traurig. „Ich befürchte, die einzige Ablenkung, die ich dir anbieten kann, ist keine besonders gute.“ Harry winkte mit der Hand Richtung Schreibtisch. „Im Moment bin ich für alles dankbar, das nichts mit Papierkram zu tun hat.“ Aberforth nickte wissend. „Ich hatte einen Auror heute im Pub. Da ich immer ein neugieriger Mensch bin“, Harry lächelte wissend, „habe ich seinen Trunk alkoholhaltiger gemacht und gefragt, auf was für eine Mission sein Team am Abend denn soll. Scheinbar planen er und ein paar seiner Aurorenfreunde einen illegalen Angriff auf einen Laden in der Winkelgasse mit Namen Chippers Zauber.“ „Was?!“ Aberforth zuckte mit den Schultern. „Es scheint, als hätte es eine Menge Diskussionen in der Abteilung darüber gegeben, den Besitzer für eine Befragung über dein Zauberarmband ins Ministerium zu holen. Nur Diskussionen, kein Handeln – du weißt, wie das läuft.“ Harry knurrte auf. „Die Gruppe will ihn nicht einfach nur befragen, oder?“ „Ich habe das Gefühl, dass der Angriff Chippers aus dem Geschäft nimmt“, stimmte Aberforth grimmig zu. Harry stand auf. „Wann soll der Angriff sein? Hat er das gesagt?“ „Noch in dieser Stunde. Er wartet auf ein paar seiner Kumpel, die noch auf der Arbeit sind.“ Harry nickte. „Danke, mein Freund.“ „Alles für einen Kameraden“, erwiderte Aberforth freundlich. Harry sah Aberforth gehen, dann steckte er seinen Kopf in das Büro seines Lovers. „Willst du mitkommen?“, fragte er, da er wusste, dass Tom zugehört hatte, da er hoffte, während ihrer Diskussion herauszufinden, wer ‚Bob’ wirklich war. Tom stand grinsend auf. „Ich dachte schon, du fragst nie.“ --- --- --- Harry und Tom standen bei den angriffverstärkenden Zaubern, als sie die Klingel der Tür hörten. „Hallo!“, rief Haden, der Besitzer. Er hatte an seinem Schreibtisch gearbeitet, als Harry und Tom vor etwas über einer halben Stunde den Laden betreten hatten. „Mr. Chipper, wir haben uns gewundert, ob Sie nicht was für uns tun können.“ „Wir versprechen, dass es nicht wehtun wird.“ „Zumindest nicht sehr.“ Es gab einen Krach, dann: „HILFE!“ „Niemand kann dich hören, weißt du.“ „Vielleicht sollten Sie diese Aussage überdenken, Sir“, schlug Tom vor und trat hinter dem Regal hervor, wo sich die beiden dunklen Lords versteckt hatten, seinen Zauberstab erhoben und auf die drei Auroren gerichtet, die wiederum ihre Zauberstab auf Haden gerichtet hatten, der hinter seinem zerstörten Kassenschalter stand und geschockt zusah. „Marcus Brutús!“ Einer der Auroren erkannte offensichtlich die Gestalt, die Tom trug. „Wir wussten, dass du mit ihnen zusammenarbeitest“, knurrte ein anderer Auror und winkte seinen Zauberstab auf Haden, der sich unter dem Lichtblitz hinwegducken musste. „Vielleicht solltet ihr auch eure Gedanken darüber überdenken, wer sich mit wem verbündet hat, Gentlemen“, sagte Harry und trat aus dem Schatten zwischen die Auroren und Haden. „Eure Abteilung tendiert schnell dazu, die Unschuldigen zu verdächtigen und das ist das Ärgerlichste, was ich jemals gesehen habe.“ „Potter“, sprach einer der Auroren Harrys Nachnamen aus, als wäre es ein Fluch. Harry grinste. „Ich glaube, Gentlemen, dass ihr ohne die Erlaubnis eurer Vorgesetzten hier seid. Ihr werdet für eure Aktion suspendiert.“ „Nicht, wenn wir dich und Brutús abliefern!“ „Das heißt, wenn ihr uns fangen könnt“, stellte Tom heraus und stellte sich neben seinen Lover mit einem kalten Lächeln. „Einfach, Immobilius!“ „Protego!“, rief Tom. Der einfache Schildzauber stoppte den Fluch leicht. Harry verdrehte die Augen. „Das ist das Beste, was ihr euch ausdenken könnt? Ich dachte, Mad-Eye hat euch alle trainiert.“ „Ich kann dir was Besseres zeigen! Avada Kedavra!“ Tom und Harry duckten sich unter dem Todesfluch her und zogen Haden mit sich runter. Das widerliche, grüne Licht flog über ihre Köpfe und endete an der Wand hinter ihnen. „Expelliarmus!“ Die Auroren drehten zu dem Neuankömmling um, als ihre Zauberstäbe sie verließen. „Dritter Auror Tonks!“ „Was geht hier vor?“, wollte Tonks kalt wissen und tat so, als würde sie den grinsenden Harry hinter den drei Auroren nicht sehen. „Madam, es ist Potter!“, rief einer der Auroren. „Bist du autorisiert, den Todesfluch zu nutzen, Riley?“ „Aber Dritter Aur…“ „Bist du autorisiert?“, wollte Tonks wissen, ihre orangen Augen blitzten. „Nein, Madam“, gab er kleinlaut zu. Tonks nickte und stumm zauberten Harry und Tom die drei Auroren bewusstlos. „Wotcher, Harry.“ „Ich weiß nicht, warum du ihr sagen musstest, herzukommen“, grummelte Tom und trat vor, um den nächsten Auror mit seinem Stiefel anzustupsen. „Weil es nicht gut gewesen wäre, wenn du sie getötet hättest?“, schlug Tonks vor. Tom warf ihr einen genervten Blick zu. Harry drehte sich mit ehrlichen und traurigen Augen zu Haden. „Haden, es tut mir so leid. Ich wollte dich in das alles nicht reinziehen.“ Haden sah erschütternd, aber nicht wütend aus. „Warum denken sie, dass ich zu dir gehöre?“ „Die Zauberarmbänder“, erklärte Tonks. „Es wird im Ministerium geredet, Sie für eine Befragung über das, was Harry an seinem Armband hängen haben könnte, zu holen, seit Harry seine wahre Seite bekannt gegeben hat, aber es wurde jedes Mal von jemandem in ziemlich hoher Position abgewehrt – du wärst überrascht, wie viele Leute im Ministerium dich noch unterstützen. Diese drei hat es wahrscheinlich genervt, dass nicht gehandelt wurde und sie haben beschlossen, die Dinge in ihre eigenen, erbärmlichen Hände zu nehmen.“ „Ich verstehe.“ Haden runzelte die Stirn. „Und was könnten sie getan haben?“ „Dich und Odele umbringen und dann den Laden niederbrennen“, stellte Harry grimmig fest. Haden erbleichte. „Ach du scheiße…“ „Harry war entschlossen, das nicht geschehen zu lassen, also hat er Tonks von ihren Plänen erzählt und wir sind hier, um zu beobachten“, murmelte Tom, seine Aufmerksamkeit war auf einen bewusstlosen Auror, dessen Seite er ziemlich hart mit seinem Stiefel piekste. Haden blinzelte Harry an. „Warum?“ „Warum euch beschützen?“, wollte Harry genauer wissen. „Ja.“ Harry zuckte mit den Schultern und sah plötzlich unbehaglich aus. „Weil ihr gute Menschen seid. Im Gegensatz zu der öffentlichen Meinung, habe ich mein Moraldenken nicht abgeschafft, als ich dem Dunklen Lord beigetreten bin.“ „Es ist eher noch schlimmer geworden“, grummelte Tom, worauf Tonks lachte und Harry zärtlich lächelte. Haden nickte. „Was werdet ihr mit ihnen tun?“ Harry sah Tonks an. „Sie mit einem Obliviate belegen?“ „Weißt du, wie man falsche Erinnerungen kreiert, um den Obliviate zu verstecken?“, konterte Tonks. Harry deutete als Antwort nur auf Tom. „Ich hätte es wissen sollen“, seufzte Tonks. „Was soll das jetzt heißen?“, knurrte Tom und verengte die Augen. „Was auch immer du willst, dass es heißt“, gab Tonks siegreich zurück. „Das stimmt, du und Sirius seid Cousins, nicht?“, neckte Harry. „Jap!“ „Love, würdest du bitte?“ Harry nickte zu den drei bewusstlosen Auroren, dann verwandelte er sich in die Gestalt, die er als Verkleidung nutzte – langes, rotes Haar und braune Augen – die Farben seiner Eltern, nur umgekehrt. Nur einen kurzen Moment später trat Odele die Treppen hinunter, die zu der Wohnung der Chippers führte. „Was zur...?!“ „Es ist alles okay, Odele“, versicherte Haden seiner Tochter. „Aber..!“ Odele starrte zu Tom und Tonks, die friedlich zusammen arbeiteten, um die drei bewusstlosen Auroren mit einem Obliviate zu belegen und ihre Erinnerungen von den letzten Momenten zu verändern. „Es ist alles okay“, versprach Haden. Odeles Gesicht verhärtete sich – sie würde ihrem Vater das nicht glauben. „Alles okay? Warum sind drei Auroren auf dem Boden unseres Ladens mit Marcus Brutús über ihnen?!“ „Es tut mir leid“, murmelte Harry. „Es ist nicht deine Schuld“, informierte Haden Harry fest, dann warf er seiner Tochter einen strengen Blick zu. „Diese drei Auroren wollten uns beide töten.“ „Aber… aber Auroren sind gut!“ „Vielleicht sollten Sie Ihre Definition von ‚gut’ neu definieren“, knurrte Tonks und blickte der anderen Frau kalt in die Augen. „Wer sind Sie?“, war Odeles gemeine Antwort. „Dritter Auror Nymphadora Tonks“, erwiderte Tonks ruhig. „Und ein Mitglied des Dunklen Ordens und ich kann Ihnen sagen, dass ihre Moralvorstellungen viel anständiger sind als die von diesen…!“ „Nymphadora!“ Tom warf der Hexe einen scharfen Blick zu. „Das ist genug.“ Tonks zeigte ihre Zähne. „Es heißt Ehrlichkeit. Vielleicht solltest du es auch irgendwann mal versuchen?“ „Lass es gut sein, Love.“ Harry seufzte und dann schlug er sich mit weiten Augen die Hand vor dem Mund. Jeder wusste, dass Marcus Brutús und Harry Potter zusammen waren. Odeles Mund fiel geschockt auf. „Harry?!“ „Gute Nachrichten, Kumpel“, neckte Tonks. „Sie hat dich nicht Potter genannt.“ Harry zog eine Grimasse. „Halt die Klappe, Tonks.“ „Bitte tu es“, stimmte Tom trocken zu. „Ich dachte, ich sehe dich nie wieder“, rief Odele aus und starrte Harry immer noch an. „Was meinst du damit, Odele?“, fragte Haden mit einem Stirnrunzeln. Odele schien plötzlich zu erkennen, dass ihr Vater da war, und wurde rot. „Ähm, nichts, Dad!“ „Odele“, sagte Haden streng. Odele seufzte hilflos auf. „Ich hab…“ Sie sah zu Harry. „Ich hab diese Zauber, die du bestellt hast, das ist alles.“ Harrys Augen weiteten sich. „Es hat also geklappt?!“ „Ja!“ Odeles Augen leuchteten auf. „Dein Vorschlag hat wie ein Zauber gewirkt!“ „Wovon redet ihr beiden?“, knurrte Haden. „Die Anti-Veritaserum Zauber“, erklärte Tom, als Odele die Treppen hochrannte. „Harry hat einen Spruch gefunden, der die Erinnerungen von nichtbeweglichen Objekten zeigen soll und ihn deiner Tochter geschickt, in der Hoffnung, dass sie mehr machen konnte.“ „Wahnsinn…“ Haden warf Harry einen dankbaren Blick zu. Odele kam mit einer Tasche die Treppen herunter. „Zwanzig Anti-Veritaserum Zauber. Kostenlos, weil ihr uns gerettet habt, als ihr nicht musstest und weil du mir geholfen hast, sie zu machen. Okay, Dad?“ „Okay“, stimmte Haden zu. „Ich dachte, dass du sie mit Sicherheit auf den Müll schmeißt“, flüsterte Harry und nahm die Tasche. „Ich wollte es, aber irgendwas sagte mir, es nicht zu tun“, erwiderte Odele ehrlich, dann sah sie zu den Auroren. „Es war eine gute Sache, dass ich sie behalten habe, denke ich.“ Harry nickte grimmig. „Ich verstehe, was du meinst.“ Dann drehte er sich zu Tom. „Love, dein Glamour.“ Tom seufzte und zauberte sich selbst blonde Haare und gold-braune Augen. „Also gut. Sollen wir sie wecken?“ „Warte.“ Harry zog einen der neuen Zauber heraus und warf ihn Tonks zu. „Leg ihn an“, befahl er. „Ja, Lord“, sagte Tonks ernst, bevor sie den Zauber an ihrem Armband befestigte. Harry nickte und drehte sich wieder zu den Chippers, zog zwei weitere raus, die er ihnen hinhielt. „Nehmt sie, bitte. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass ihr beide verletzt werdet, weil ihr uns nicht verraten habt.“ Haden lächelte. „Wir tragen beide schon einen, aber trotzdem danke.“ Harry nickte und steckte die Zauber weg, bevor er zu Tom und Tonks blickte. Die beiden weckten die drei Auroren ohne Beschwerde. „Hoch mit euch, ihr drei. Ihr seid jetzt suspendiert, weil ihr gegen die Befehle verstoßen habt“, sagte Tonks fest. „Ich werde euch später eine Eule mit den ganzen Details schicken.“ „Aber Dritter…“ „Bewegt euch!“, bellte Tonks und klang und sah ganz wie ein kommandierender Offizier aus. Harry lächelte seinen Junior an, als die drei Auroren mit vor Scham gesenkten Köpfen gingen. „Danke, Tonks.“ „Kein Problem, Boss.“ „Danke, Harry“, murmelte Odele, woraufhin sie der junge Lord lieb anlächelte. „Sollen wir?“ Tom nickte zu der Tür des Ladens. „Eult mich, wenn ihr was braucht“, sagte Harry zu den Chippers, dann verließ er mit seinem Lover und Tonks unter Winken den Laden. „Oh nein“, stöhnte Tonks plötzlich. „Was?“ Harry und Tom sahen beide zu Tonks. „Rita Skeeter.“ Tonks deutete müde auf die exzentrische Blonde. „Sie versucht ein Interview mit mir zu bekommen, seit ich Dritter Auror bin.“ „Und sie hat noch keinen gemeinen Artikel über dich geschrieben?“, zog Tom sie auf. Aber Harrys Augen leuchteten auf. „Perfekt. Komm, Tonks. Du wirst uns helfen, dass Rita mit Tom und mir zurück zum Manor geht.“ „Bist du wahnsinnig?!“, quietschte Tonks. „Ja.“ Tom grinste. „Du wirst es früh genug verstehen.“ „Also gut…“ To Be Continued Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)