Abandon von Kaos (Tom/Harry) ================================================================================ Kapitel 9: ~+~ Neun ~+~ ----------------------- Kapitel 9 „Morgen“, gähnte Harry, als er den Scherzartikelladen betrat. Die Zwillinge begrüßten ihn mit einem Lächeln. „Müde?“, fragte Fred sanft. Harry sah nicht besonders gut aus. „Alpträume“, meinte Harry nur. Er wusste, dass Tom immer noch sauer auf ihn war und hatte sich daher nicht mal die Mühe gemacht, in das Café zu gehen, um sich mit ein paar Hilfen des brillanten Dunklen Lords durch seine Hausaufgaben zu kämpfen. „Wird schon wieder.“ „Sicher…“, sagten Fred und George im Chor und warfen dem Jungen-der-lebt interessierte Blicke zu. Sie kannten Harry lange genug, um das Thema nicht weiter zu vertiefen, sondern führten ihn einfach nur zum Kamin. „Flohpulver?“, frage Fred und hielt ihm einen Behälter hin. Harry zog eine Grimasse, nahm sich etwas und warf es in den Kamin. Er trat in die grünen Flammen und rief: „Der Fuchsbau!“ Er hustete leicht, als die Welt sich um ihn herum zu drehen begann. --- --- --- „Ich hasse Flohpulver!“, rief Harry aus, als er sich wieder vom Boden der Weasleyküche hochstemmte. „Ich weiß, Kumpel“, grinste Ron. „Oh, Harry! Es ist wundervoll, dich wieder zusehen!“, rief Molly aus, rannte zu ihm und umarmte den Jungen fest, als Fred gerade aus dem Kamin kam. „Siehst du, er ist sicher und gesund. Wir haben dir gesagt, dass es ihm gut geht“, erklärte der Zwilling seiner Mutter, als George hinter ihm aus dem Kamin trat. „Harry!“ Hermine und Ginny waren gerade in den Raum gekommen und rannten beide zu Harry, um ihn zu umarmen. „Hey, ihr“, lächelte der schwarzhaarige Junge. „Mrs. Weasley, kann ich bitte etwas Kaffee haben? Da, wo ich wohne, gibt es den nicht zum Frühstück…“, fragte Harry, als er sich aus den Umarmungen befreite. „Natürlich, kannst du, mein Lieber. Wie möchtest du ihn haben?“ „Schwarz ist okay“, seufzte der Junge. Molly schüttete ihm eine Tasse ein und reichte sie ihm. „Danke“, nickte Harry, bevor er einen tiefen Schluck nahm und dabei zu spät bemerkte, wie heiß der Kaffee eigentlich war. „Natürlich.“ Molly runzelte die Stirn, als sie den Zustand des Jungen sah, der gerade von Ginny zum Tisch geführt und von Ron mit den neuesten Quidditchergebnissen zugelabert wurde. „Harry!“, lächelte Arthur, als er den Raum betrat. „Happy Birthday, mein lieber Junge!“ „Sie klingen wie Dumbledore“, informierte Harry den ältesten Weasley mit einem breiten Lächeln. Der Kaffee hatte definitiv geholfen. /Schlag das, Tom!/, schoss er mental an den Dunklen Lord. „Ah. Hat sich das ganze Training endlich bezahlt gemacht!“ Alle lachten, als Arthur sich setzte. „Wir hoffen, es macht dir nichts aus, aber wir haben uns die Freiheit genommen, ein paar deiner Freunde für eine kleine Party einzuladen.“ „Nicht im Geringsten! Wer kommt denn alles?“, fragte Harry und nahm einen kleinen Schluck von dem Getränk in seiner Hand. „Neville, es ist ja immerhin auch sein Geburtstag. Dean, Seamus, Lee und Luna aus der Schule“, informierte Ginny den Jungen. „Und Seamus sagt, dass er seinen Freund mitbringt und wir einfach damit klarkommen müssen.“ „Schön“, seufzte Harry, der wusste, dass Seamus mit einem Slytherin aus ihrem Jahr zusammen war, er wusste nur nicht mit welchem. „Ah, Tonks, Moody und Remus kommen vom Orden“, fügte Arthur hinzu. „Dumbledore wollte auch kommen, aber er schafft es nicht. Hat ein wenig Ärger mit ein paar Lehrern, denke ich.“ Harry zuckte zusammen. /Gib dem armen Snape eine Pause, okay?/, fragte er den Mann, der normalerweise in seinen Verstand eindrang. Als Antwort hörte er ein entferntes Knurren. „Ich hoffe, es ist alles in Ordnung“, war alles, was der Junge zu der Familie um sich sagte. „Ja, ja“, nickte Arthur. „Bill wird natürlich auch hier sein, aber er muss länger arbeiten. Ich denke, das sind alle…“ „Klingt lustig“, stimmte Harry zu. Es gab ein kurzes Aufflackern des Feuers und Seamus Finnigan trat mit einem Lächeln und ein paar Geschenken aus dem Kamin. Blaise Zabini folgte ihm und sah nervös aus. „Hey!“, meinte Seamus. Blaise nickte nur mit dem Kopf. „Also lernen wir den mysteriösen Jungen endlich kennen?“, ärgerte Harry ihn. „Guter Fang. Schön dich zu sehen, Blaise.“ Jetzt lächelte Blaise. „Ja, ja. Herzlichen Glückwunsch, Harry“, sagte der Slytherin. Seamus strahlte. --- --- --- Die Party fand hinter dem Haus statt. Niemand wollte diesen besonderen Tag ruinieren und daher blieben alle freundlich und hießen Blaise willkommen. Wenn Harry Potter zu dem einzigen Sohn einer Familie, die Du-weißt-schon-wen unterstützte, nett sein konnte, wie konnte jemand anderes sich dann von Blaise abwenden? „Hey, Harry.“ Blaise trat zu einem der beiden Geburtstagskinder, als er sich Fruchtsaft geholt hatte. „Oh, hallo, Blaise!“ „Danke“, sagte Blaise mit einer Stimme, die nicht viel Abbitte leistete. „Wofür?“, fragte der Gryffindor ernst. „Dafür, dass du mich willkommen heißt.“ „Bedank dich nicht dafür. Du bist kein schlechter Kerl, Blaise. Wenn Seamus dich mag, dann sehe ich keinen Grund, mich von dir abzuwenden und dich fertig zu machen.“ „Von dem, was Malfoy so sagt, hab ich gedacht, du hasst mich.“ „Blaise“, Harry warf dem kleineren Jungen einen ernsten Blick zu. „Es sind nicht die Slytherins, mit denen ich ein Problem habe, es ist ihr Charakter, der Weg, wie sie andere behandeln und der Weg, wie sie mit ihren Vorstellungen umgehen. Du hast mir in den ganzen sechs Jahren keinen Grund gegeben, dich zu hassen. Ich denke nichts, außer der Art, wie du dich Seamus gegenüber verhältst, könnte das ändern. Er ist ein guter Freund und solange du ihn gut behandelst, sehe ich keinen Grund, meine Ansichten über dich zu ändern.“ „Was, wenn ich das Dunkle Mal bekommen würde?“, gab der Slytherin zurück. „Möchtest du das?“, war Harrys sanfte Antwort. Blaise blinzelte ihn lange nur an, bevor er langsam den Kopf schüttelte. „Ich würde dich immer noch respektieren. Ich würde mich nicht abwenden. Das Dunkle Mal macht dich nicht böse, das macht die Absicht dahinter und deine Taten.“ „Ich will dabei sein, wenn du das Malfoy sagst. Er wäre so verwirrt“, erwiderte Blaise mit einem kleinen Lächeln. Harry lachte. „Bring ihn zu mir!“ Blaise nickte. „Danke noch mal. Vielleicht hab ich dich falsch eingeschätzt.“ „Ah, vielleicht.“ Harrys Augen leuchten unheilvoll. „Und nur ein kleiner freundlicher Ratschlag, aber trink den Saft in deinem Glas nicht. Da ist ein Zwilling unter dem Tisch.“ „Harry!“ George kam unter dem Tisch hervor, als Blaise lachte. Harry grinste. „Lass niemals dein Trinken unbeaufsichtigt, es sei denn, es ist vorher von jemandem getestet worden“, warnte er den Slytherin, bevor er winkte und mit seinem Pfirsich wegging, nachdem er vorher leise den Fluch von ihm genommen hatte. George seufzte traurig. „Man kann ihn nicht mehr kriegen. Ich gebe diesem Tom-Typen die Schuld.“ Er stand auf und klopfte seine Klamotten sauber. „Tom-Typ?“, fragte Blaise. „Ja, Harrys Aurorfreund. Hat auf ihn aufgepasst und was nicht sonst noch. Netter Kerl. Ein bisschen geheimnisvoll. Fred und ich glauben, dass er wahrscheinlich ein Slytherin ist.“ „Interessant.“ Blaise beobachtete Harry, als dieser anhielt, um mit Tonks zu sprechen. „Wie sah er denn aus?“ „Eh? Schwarzes Haar, ziemlich groß, blass. Ein bisschen wie Harry.“ George zuckte mit den Schultern. „Warum?“ „Nur so, nicht so wichtig. Hab mich nur gefragt“, erwiderte Blaise, bevor er zurück zu Seamus ging. Ginny blinzelte in Richtung Harry, nachdem sie die Unterhaltung zwischen ihrem Bruder und Blaise belauscht hatte. /Tom? Doch nicht Tom Riddle? Die Beschreibung passt… ich frage mich…/ --- --- --- „Und wie ist das so, alleine zu leben?“, fragte Ron. „Oh, langweilig, weißt du? Ich hatte schnell nichts mehr zu tun, sogar mit meinen Hausaufgaben.“ „Oh! Du machst doch nicht schon deine Hausaufgaben?“ Ron sah den dunkelhaarigen Jungen mit entsetztem Blick an. „Ich finde das wundervoll“, erwiderte Hermine. „Ich bin froh, dass du mich wegen den Hausaufgaben angerufen hast.“ „Sicher, Hermine“, erwiderte Harry nervös. „Warte mal, Harry hat dich angerufen, um seine Hausaufgaben zu bekommen?!“, fragte Dean geschockt. „Ich konnte ihr ja keine Eule schicken“, schnaubte Harry. „Die Dursleys müssten Hedwig immer noch haben.“ „Ich hoffe, sie ist okay“, seufzte Hermine. „Ich kann sie diese Woche abholen“, erwiderte Harry düster. „Mach nichts, was du später bereust!“, rief Hermine geschockt. „Fluch sie in die nächste Woche“, knurrte Ron. „Lehr sie, sich nicht mit dir anzulegen, Kumpel!“, stimmte Dean zu. „Einen Zauberer einfach mitten in London aussetzen. Also echt“, nickte Seamus. „Haben sie echt?“, fragte Blaise. Alle nickten. „Idiotische Muggel.“ „Hört, hört!“, rief Seamus, seine Augen waren leicht verdreht. „Seamus, hast du es endlich geschafft, Zeug in Rum zu verwandeln?“, fragte Harry lachend. „Ja, hat er“, nickte Blaise. „Hat es geschafft, dass ich es ihm beibringe.“ „Bereust du es?“, fragte Dean. „Nö. Er ist lustig, wenn er betrunken ist“, gab der Slytherin mit einem Zwinkern zurück. Ron, Dean und Neville machten entsetzte Gesichter. Hermine brummte etwas in ihren Bart. Harry grinste und nickte wissend. Blaise grinste einfach nur. „Ich breche das ungern ab, Ladys, Gentlemen“, sagte Arthur, als er herüber kam. „Aber ich habe den strikten Befehl, sicher zu gehen, dass unsere beiden Geburtstagsjungen ihre Apparierlizenz heute kriegen. Jetzt wäre eine gute Zeit!“ „Die verdammte Lizenz schon wieder. Ich kann nicht entkommen!“, stöhnte Harry. „Zumindest bist du nicht von Fred oder George verhext worden“, stellte Neville fest. Sein Haar war immer noch orange. „Nein, Harry ist zu gut dafür“, seufzte Fred, als er herüber kam und einen Arm um Harrys Schultern legte. „Fred, wenn irgendwas in die Nähe meines Mundes gelangt, dann hexe ich dich ins nächste Jahr“, warnte der schwarzhaarige Junge und besah sich die Hand auf seiner Schulter. „Siehst du, was ich meine.“ „Nein, Harry kennt nur alle eure Streiche“, schnaubte Ron. Das war nur die halbe Wahrheit. Harry hatte einen Teil des Sommers zwischen seinem fünften und sechsten Jahr, die ganzen Weihnachtsferien und Teile seines sechsten Schuljahres damit verbracht, von Moody und Tonks zu lernen, wie man Dinge aufdeckte, die nicht normal waren. Von dem Training wussten seine Freunde fast gar nichts, aber es hatte seinen teil dazu beigetragen, dass er seinen letzten Kampf gegen Voldemort überlebt hatte. Er war natürlich nicht perfekt. Wenn er Fred und George nicht so gut gekannt hätte, hätte er wahrscheinlich die meisten ihrer Streiche nicht bemerkt. „Nicht alle von ihnen. Versucht es weiter, Jungs“, bot Harry mit einem leichten Lächeln an und trat von Fred zurück. „Mr. Weasley, wie kommen wir ins Ministerium?“ „Flohnetzwerk!“ Harry und Neville wechselten Blicke und stöhnten. --- --- --- Harry apparierte mit Arthur in den Fuchsbau zurück. Neville war nach Hause gegangen, nachdem die beiden Glückwünsche ausgetauscht hatten. Als die beiden Zauberer zurückkehrten, sahen sie sofort, dass sich alles beruhigt hatte. Moody zog Harry zur Seite, bevor seine Freunde ihn sahen. „Potter, Dumbledore wollte, dass wir dir sagen, dass, wann auch immer du das Gefühl hast, mehr Training zu brauchen, du es uns wissen lassen sollst.“ „Natürlich, Mad-Eye“, nickte Harry ernst. „Und ich werde das Angebot vielleicht sogar annehmen, aber erst will ich meine Hausaufgaben fertig haben.“ „Natürlich“, lächelte Moody leicht. „Und dieses Mal brauchen wir nicht einmal Sprüche benutzen, damit das Ministerium dich nicht erwischen kann.“ „Oh, danke für die Besorgnis.“ Harry rollte mit den Augen. „Natürlich“, nickte Moody, apparierte und ließ damit Harry alleine zurück. Langsam hatte dieser sich an den merkwürdigen Humor des Ex-Aurors gewöhnt. „Harry“, winkte Ron von dort, wo er mit Ginny, Hermine und Dean stand. Harry ging zu seinen Freunden rüber. „Blaise, Seamus und Luna sind Zuhause?“ „Lee auch“, erwiderte Ginny und nickte zu den beiden Zwillingen, die schliefen. Harry gluckste. „Wer hat die denn schlafen gelegt?“ „Das siehst du?!“, brachte Ron hervor. „Das war ich“, erwiderte Ginny grinsend. „Hab sie verhext, während sie mir die Rücken zugewandt haben.“ „Du, meine Liebe, wandelst dich in eine totale Slytherin!“, lachte Harry. „Hat Neville bestanden?“, fragte Hermine. „Ja. Es dauerte ein bisschen, aber er ist noch nicht mal zersplintert“, antwortete Harry. „Gut“, grinste Dean. „Ich sag Seamus bescheid. Noch einen tollen Geburtstag, Harry.“ „Danke fürs Kommen, Dean. Wir sehen uns im Zug.“ „Sicher. Bis dann, Leute!“ Er winkte und ging ins Haus, um einen Portschlüssel nach Hause zu nehmen. „Also, ich nehme mal an, dass ich die Nacht hier verbringen werde?“, witzelte Harry. „Natürlich, tust du das!“ Molly kam zu ihnen. „Wir können dich an deinem Geburtstag nicht alleine in London lassen!“ „Danke, Mrs. Weasley“, lächelte Harry. „Ist Remus zu Hause?“ „Ja. Bald ist Vollmond“, nickte Molly traurig. „Armer Kerl.“ Harry schaffte nicht mehr als ein Nicken, bevor er gähnte. „Bett!“, kommandierte Ron. „Komm schon. Ich hab nen Pyjama, den kannst du dir leihen.“ „Danke, Ron. Nacht alle zusammen.“ „Gute Nacht, Harry!“, lächelte Hermine. „Schlaf gut, mein Lieber“, stimmte Molly zu. Harry nickte und ließ es zu, dass Ron ihn mit sich zog. /Gute Nacht, Tom. Lass mir ein bisschen Ruhe, nur einmal./ --- --- --- Lord Voldemort, der wieder wie sein menschliches Selbst Tom Riddle aussah, seufzte und stand auf. „Wurmschwanz, ich leg mich hin. Wenn irgendwelche Idioten mich brauchen, sorg dafür, dass sie bis Morgen warten“, befahl er und verließ die Halle mit wehendem Umhang. /Schöne Träume, Harry. Herzlichen Glückwunsch/, wünschte er dem schlafenden Jungen. Vielleicht war es an der Zeit, mit dem Jungen Frieden zu schließen. Er hatte Harrys Gesellschaft in den letzten Tagen vermisst. Es fühlte sich komisch an, dass er, de Terror der Zauberwelt, es vermisste, seinem größten Feind bei den Hausaufgaben zu zugucken, aber es war so. Was konnte er sonst tun? To Be Continued Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)