Abandon von Kaos (Tom/Harry) ================================================================================ Kapitel 15: ~+~ Fünfzehn ~+~ ---------------------------- Kapitel 15 „Warum müssen wir eigentlich jedes Jahr so rennen?“ „Müssen wir?“ „Ich denke schon.“ „Er hat Recht, weißt du.“ Ron funkelte Hermine an, weil sie Harry zustimmte. Er war immer noch total in Hermine verknallt, aber nach dem sie einen Monat zusammen ausgegangen waren, war sie über ihn hinweg gekommen. Gelegentlich musste man Mitleid mit dem Rotschopf haben. Gelegentlich. „Guck mich nicht so an. Es ist wahr.“ Ron murmelte etwas in seinen Bart und Hermine haute ihm auf den Kopf, als sie ein leeres Abteil betraten. Harry lächelte über seine beiden Freunde. Wenn er schon ohne Tom leiden musste, dann würde er es mit Ron und Hermine machen. Die zwei waren immer so amüsant. Die drei Gryffindors setzten in ihrem Abteil hin, als der Zug die Stadt verließ. „Also, Harry, wie ist es dir so ergangen?“, fragte Hermine. „Ich hab dich seit deinem Geburtstag nicht mehr gesehen!“ „Sehr langweilig“, seufzte Harry. „Bis Ginny vorbeigekommen ist. Hat meinen Tag gerettet“, sagte er mit einem strahlenden Lächeln und blieb bei der Story, die er mit Ginny, Fred, George und Tom ausgearbeitet hatte. „Schön zu wissen!“, lächelte Hermine fröhlich. „Mum war der Meinung, dass ihr beide im Fuchsbau hättet bleiben sollen. Sie mochte die Idee nicht, dass Ginny zwischen dem Fuchsbau und London hin und her reisen musste, sogar als Fred und George versprochen hatten, auf sie aufzupassen“, grummelte Ron. Harry verdrehte die Augen. Ron und Molly hatten ihn ununterbrochen über die ganzen Wochen mit der Sache belästigt und hatten ihn bei jeder Gelegenheit daran erinnert, dass er vorbeikommen und eine Nacht im Fuchsbau verbringen sollte. „Ich weiß, Ron.“ Hermine tätschelte ihm mitleidsvoll die Hand und er lächelte als Antwort, was Ron wieder eifersüchtig werden ließ. „Ron.“ Harry runzelte die Stirn. „Du wirst langsam lächerlich.“ „Ich bin nicht deine Freundin, Ronald Weasley“, sagte Hermine völlig genervt. Harry seufzte und stand auf, als die beiden damit begannen sich gegenseitig anzufunkeln. „Ich sag euch was. Ihr beide könnt das unter euch ausmachen. Ich werde Ginny suchen gehen.“ Er verließ das Abteil, bevor sie sich beschweren konnten. Als er erst einmal von seinen Freunden weg war, ging er ziellos herum. Es interessierte ihn nicht wirklich, wo Ginny war, sie war wahrscheinlich bei Luna oder ihren anderen Freunden, aber es war eine gute Entschuldigung. „Potter!“ Harry drehte sich um und sah Draco Malfoy, der ihn von einer Abteiltür her beobachtete. „Malfoy“, erwiderte er höflich. „Komm hier rein.“ „Warum?“ Harry zog fragend eine Augenbraue hoch. „Ich möchte mit dir sprechen. Ohne, dass der Rest des Zuges mithört, bitte.“ „Vielleicht möchte ich nicht mit dir reden, Malfoy.“ „Jetzt sei nicht kleinlich.“ Das weckte Harrys Aufmerksamkeit. „Also gut.“ Harry folgte dem Blonden in das leere Abteil und setzte sich bequem hin, während der Slytherin die Tür schloss und sich dann ihm gegenüber setzte. „Sprich, Malfoy“, schlug Harry vor. „Ich möchte einen Waffenstillstand ausrufen.“ „Einen Waffenstillstand?“ „Keine Kämpfe, keine Namen, kein gegenseitiges Verhexen in der Halle.“ Harrys Neugier überwog seine Vorsicht und er lehnte sich vor. „Warum?“ „Nenn es eine Änderung des Herzens, wenn du musst.“ „Malfoy…“ „Ich kann es dir nicht sagen.“ „Das ist nichts Neues. Keiner kann mir irgendwann mal was sagen“, schnaubte Harry und stand schnell auf. „Eswurdemiraufgetragen.“ „Sag das noch mal. Langsam.“ „Es. Wurde. Mir. Aufgetragen.“ „Von wem?“ „Meinem Vater?“ „Warum würde Lucius Malfoy wollen, dass wir beide Freunde werden?“ „Ich weiß es nicht!“ „Machst du alles, was dein Vater sagt?“ Draco sagte dazu nichts. „Du tust es!“, sagte Harry mit gespielter Überraschung. „Nur, wenn was für mich dabei raus springt!“ „Und was springt für dich dabei raus?“ „Potter, du weißt schon, dass du eine interessante Person bist, oder?“ „Was?!“ „Du bist interessant.“ „Malfoy, du hörst auf, Sinn zu machen. Ich gehe.“ „Nicht!“ „Zur Seite.“ „Setz dich wieder.“ „Ich verhexe dich, wenn du nicht zur Seite gehst.“ „Potter, bitte, setz dich.“ „Stup…“ „HARRY!“ „Malfoy…“ „Harry, bitte setz dich. Ich flehe dich an.“ „Malfoys flehen nicht.“ „Also breche ich die Regel. Setz dich. Bitte?“ Harry runzelte die Stirn, setzte sich aber trotzdem wieder hin und ließ seinen Zauberstab wieder im Ärmel verschwinden. Draco atmete erleichtert aus und setzte sich ebenfalls wieder. „Ich wollte schon im ersten Schuljahr dein Freund sein, wie du dich vielleicht erinnern kannst. Nachdem du mich abgewiesen hast, hat mein Vater gesagt, dass es mir nicht einmal mehr erlaubt sei, nur daran zu DENKEN mit dir befreundet zu sein. In den Ferien hat er seine Meinung plötzlich geändert. Okay?“ „Ich bin mir nicht sicher, ob ich einen Freund haben will, der mich bei der nächstbesten Gelegenheit verhexen würde.“ „Zaubererversprechen. Ich werde niemals dein Untergang sein, solange ich dein Freund bin und nur wenn du dich entschließt, das Versprechen oder unsere Freundschaft zurückzunehmen.“ „Du meinst das ernst?“ „Ja. Das versuche ich dir die ganze Zeit zu sagen.“ „Ich wusste nicht, dass du so erwachsen sein kannst, Malfoy.“ „Draco.“ „Drac.“ „Nein. Absolut nicht!“ „Drake?“ „Nein!“ „Dray.“ „POTTER!“ „Ich hab Spitznamen für alle meine Freunde.“ „Bei meinem Namen wird das nichts.“ „Ich denke schon.“ „Nein.“ „Drac, Drake oder Dray?“ „KEINER!!“ „Ich denke, ich mag Dray am liebsten.“ „Nein, nein, nein, nein, nein, nein…“ „Dray also.“ „Diese Erniedrigung…“ „Deine Schuld.“ „Es ist nicht meine Schuld, dass ihr Gryffindorks euch Spitznamen geben müsst!“ „Pass wegen der Beleidigungen auf.“ „Hab ich deine Ehre verletzt?“ „Nicht wirklich. Ich sag dir nur, dass du aufpassen sollst.“ „Argh…“ Harry lachte. Draco funkelte ihn an. Von draußen drang ein Rufen herein. „Harry?“ „Das ist Mine.“ „Granger?“ „Kennst du noch irgendwelche anderen Mines?“ „Spitznamen. Igitt…“ „Dray?“ „Nein…“ „Was ist mit Ron und Mine?“ „Was ist mit ihnen?“ „Sie sind meine Freunde, wie du weißt.“ „Harry. Ich kann Weasley nicht ausstehen. Und ich bin mit meinem Hass auf Schla- er- Muggelgeborene aufgewachsen.“ Draco runzelte die Stirn. „Ich werde dein Freund sein. Aber ich kann nicht ihrer sein.“ Harry seufzte. „Ich bezweifle, dass sie überhaupt mit dir befreundet sein wollen.“ Er stand auf. „Versuch es einfach nur, okay?“ „Höflich zu sein?“, fragte Draco mit angeekeltem Blick. „Ja. Stell dir vor, dass unsere Freundschaft darauf aufbaut, wie du sie behandelst“, schlug Harry vor, bevor er das Abteil verließ, um seinen Freunden zu versichern, dass er okay war. Draco runzelte die Stirn. --- --- --- „Ich werde ihn umbringen, Harry.“ „Ron, beruhig dich und halt den Mund.“ „Er benutzt dich nur!“ „Ich stimme ihm zu. Ich vertraue ihm nicht.“ Harry und Ginny wechselten hilflose Blicke, Harry hatte seinen Freunden von Draco erzählt. Er wusste, dass es Ginny egal war, aber immerhin war sie ja auch mit Tom befreundet… „Ich denke, es ist okay“, sagte Ginny und legte ihren Kopf auf Harrys Schulter. „Ginny…“, versuchte es Ron. „Halt den Mund, Ron“, sagten Harry und Ginny im Chor. „Ihr könnt nicht auf ewig mit den Slytherins verfeindet sein“, kommentierte Ginny. „Wenn Malfoy mit Harry befreundet sein will, dann bin ich da voll und ganz für.“ „Man, Ginny. Du bist die beste Freundin der Welt“, seufzte Harry. Ginny grinste nur. „Sein Vater ist ein TODESSER, Harry!“, hisste Ron. „Und er ist trotzdem mein Freund“, erwiderte Harry und funkelte seinen Freund an. „Solange das nicht einer von Voldemorts neuen Tricks ist, was ich bezweifle, dann sehe ich keinen Grund, ihm zu misstrauen!“ „Aber genau das ist es!“, rief Ron zurück. Er war zusammengezuckt, als Harry Du-weißt-schon-wems Namen ausgesprochen hatte. Er tat das immer. Immer noch. „Was ist, wenn das sein Plan ist?“, warf Hermine mit sanfterer Stimme ein. „Dann müsst ihr darauf hoffen, dass ich auf mich selbst aufpassen kann, oder?“, knurrte Harry und stand auf. „Komm schon, Ginny.“ „Du wirst meine kleine Schwester nicht zu diesem Bastard bringen!“, rief Ron und stand auf, um das „Paar“ aufzuhalten. „Locomotor Mortis. Ron, komm uns suchen, wenn du aufgehört hast, nur das Schlechteste in den Slytherins zu sehen“, sagte Harry kalt. Dann führte er Ginny aus dem Abteil. „Finite Incantatem“, murmelte Hermine. „Was ist sein Problem?!“ „Ron, ich glaube, Harry will mit Malfoy befreundet sein.“ „Malfoy muss ihn unter irgendeinem Fluch gestellt haben!“ „Was? Den Imperius?“, schoss Hermine zurück. Ron funkelte sie still an. „Ron, lass es. Harry hat sich verändert, seit Sirius gestorben ist. Du weißt das. Ich weiß das.“ „Sirius würde nicht wollen, dass er was mit Malfoy zu tun hat.“ „Nein, würde er wahrscheinlich nicht“, seufzte Hermine. „Aber das würde Harry im Moment auch nicht aufhalten.“ „Was willst du damit sagen?“ „Lass ihn in Ruhe. Vertrau ihm“, meinte Hermine achselzuckend. „Benimm dich ihm gegenüber, als wäre nichts anders und versuch Malfoy nicht mehr zu verhexen. Sei einfach sein Freund.“ „Ich bin sein Freund!“ „Ich weiß das und er weiß das.“ „Also soll ich einfach mit der Masse gehen? Einfach zulassen, dass Malfoy ihn zu Du-weißt-schon-wem bringt?“ „Nein. Sei einfach für ihn da. Und wenn Malfoy versucht ihn zu Voldemort zu bringen, dann sind wir immer noch da, um ihn zu stoppen.“ „Oh…“ --- --- --- „Dray?“ Draco öffnete die Abteiltür und sah Harry böse an, als Gelächter hinter ihm aufkam. „Potter...“ „Ich dachte, du nennst mich Harry?“ Mehr Gelächter. „Argh…“ „Wer ist denn da bei dir?“ „Pansy und Blaise“, murmelte der Blonde. Harry warf einen Blick hinter Draco auf die anderen beiden Slytherins. „Hallo!“ „Warum ist eine Weasley bei dir?“, beschwerte sich Draco, als er plötzlich die grinsende Ginny sah. „Wir sind vor meinem Bruder und Hermine geflohen“, erklärte Ginny. „Warum?“ Draco verzog sein Gesicht. „Lässt du uns rein?“, fragte Harry. „Nein…“ „Warum nicht?“ „Ich war beschäftigt.“ „Lass sie rein, Draco“, rief Pansy. „Oder sollte ich Dray sagen?“ Draco war der einzige, der nicht lachte, als er die beiden Gryffindors rein ließ. „Potter, ich könnte dich umbringen.“ „Passiert.“ Harry zuckte mit den Schultern und schmiss sich in den Sitz gegenüber der beiden Slytherins. „Zabini, Parkinson. Was für ein Vergnügen.“ „Er hat Charme“, kicherte Pansy. „Das sollte in Gryffindor verboten werden.“ „Das versteckt er gut“, erwiderte Ginny von ihrem Platz neben Harry. Draco stöhnte. „In Wirklichkeit bin ich ein aufstrebender Slytherin. Ich hab auf ein bisschen Training gehofft“, erwiderte Harry gedankenlos. Die Slytherins lachten, während Ginny mit den Augen rollte. „Also, ich weiß, warum Dray mich nicht verhext. Warum seid ihr zwei plötzlich so nett?“ „Derselbe Grund.“ Draco setzte sich mit einem Seufzer neben Harry. „Unsere Eltern haben uns gesagt, dass wir nett zu dir sein sollen, Potter“, schnaubte Blaise. „Fast alle Eltern der Slytherins haben das ihren Kindern gesagt“, seufzte Pansy. „Merkwürdig.“ „Welcher Todesser hat die anderen erpresst und mag Harry?“, sagte Ginny dunkel. „Gin…“ Harry runzelte die Stirn. „Nein, da könnte was dran sein“, erwiderte Blaise. „Der einzige Weg, dass unsere Eltern uns plötzlich sagen sollten, nett zu dir zu sein, ist, dass sie erpresst werden.“ /Oder es ihnen befohlen wird! Tom!/, erkannte Harry. Er und Ginny tauschten Blicke aus und erkannten, dass sie beide den gleichen Gedanken hatten. „Also, Potter, wer ist dein Freund?“, fragte Pansy ihn strahlend mit kalten Augen. „Keine Ahnung. Vielleicht hat sich Voldemort in mich verliebt und will mich deshalb nicht mehr umbringen?“, scherzte Harry. „Ja, klar.“ /Oi! Das mein ich ernst!/, grinste Harry zu sich selbst. „Welcher Todesser hat solche Macht?“, grummelte Ginny. „Malfoy.“ Acht Augen wandten sich zu dem Erben des Mannes. „Keine Ahnung. Guckt mich nicht so an.“ „Ich mag Geheimnisse eigentlich“, murmelte Blaise. „Ich normalerweise auch. Aber das hier ist über mein Leben“, erwiderte Harry dunkel. „Oooh, wir kriegen das schon raus, Harry“, gurrte Draco und legte einen Arm um Harrys Schultern. „Dray, pass auf. Gin könnte eifersüchtig werden“, schnaubte Harry. Ginny warf dem Malfoyerben einen kalten Blick zu. „Ah, okay.“ Draco ließ den dunkelhaarigen Zauberer los und runzelte dann die Stirn. „Ihr benehmt euch nicht wie ein Paar.“ „Jeder hat seine Geheimnisse, Malfoy“, gab Ginny mit einem Grinsen bekannt, das einen Malfoy stolz gemacht hätte. Dracos Stirn runzelte sich noch mehr. Blaise und Pansy sahen verwirrt aus. Harry und Ginny blinzelten sich zu. /Lasst die Spiele beginnen./ To Be Continued Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)