Vampire Hunter von MarySae (Auf immer und ewig) ================================================================================ Kapitel 3: Freund oder Feind? ----------------------------- Das nächste Kapitel ist fertig. =3 Diesmal hat es nicht ganz so lange gedauert. XD Hab mir Mühe gegeben. ^^ Dafür ist es aber auch sehr kurz geworden. O.o Tut mir Leid. Vllt wird das nächste wieder länger. O.o Na ja, viel Spaß jedenfalls mit dem Kapitel. ich freue mich über Kommentare. =3 Kapitel 3 – Freund oder Feind? Der Morgen brach an und das Mädchen erwachte aus ihrem Schlaf. Es war ein traumloser aber erholsamer Schlaf, worüber sie sehr froh war. Die letzten Tage hatten ihr erst mal gereicht. Ihr Hals schmerzte bei jeder Bewegung, weshalb sie beschloss noch ein wenig liegen zu bleiben, bis sie ganz wach war. Gedanken strömten sogleich in ihren Kopf, dass sie dachte, er würde zerspringen. Schnell schloss sie wieder die Augen und rieb sich die schmerzende Schläfe. Als sich die Schmerzen wieder gelegt hatten, stand Mara vorsichtig auf und verließ den Raum. Da sie sehr viel Blut verloren hatte, war ihr Kreislauf immer noch angeschlagen und sie taumelte leicht den Gang entlang. Sie wusste nicht wie spät es war, und wenn sie ehrlich war, hatte sie nicht mal aus dem Fenster gesehen um sagen zu können, ob es schon hell oder noch dunkel war. Dennoch machte sie sich auf den Weg zur Küche. Ihr Hals war trocken und ihr Magen rebellierte, sodass ihr etwas schlecht war. Ihre Sicht verschwamm manchmal, weshalb sie lieber in der Nähe der Wand blieb. Doch bei einem erneuten Schwächeanfall schaffte sie es nicht mehr stehen zu bleiben und ließ sich seitlich gegen die Wand fallen und sank, schwer atmend, zu Boden. Ihre Wunde schmerzte und sogleich kam ihr das widerliche Gefühl in den Sinn, welches sie empfand, als der Vampir sich an sie rangemacht hatte. Ein Gefühl, als wäre sie in irgendwelchen Schleim gestoßen worden und als ob sich eine eisige Kälte in ihrem Inneren breit machte. Auch jetzt zitterte sie am ganzen Körper und dieses Gefühl wollte einfach nicht verschwinden… „Was machst du da?“, erklang eine Stimme hinter ihr und sogleich spürte das Mädchen, wie sie hochgehoben wurde. Im nächsten Moment fand sie sich auf Jadens Armen wieder und sie starrte ihn an. Wie immer, starrte er stur zurück und setzte seinen Weg in die Küche fort. „Warum bist du auch nicht im Bett geblieben. Du bist noch lange nicht gesund.“, fing er mit seiner Rede an, ohne dass Mara etwas erwidern konnte. Sie schnaubte böse und sah in eingeschnappt an, beließ es jedoch dabei und antwortete nur: „Ich hatte nun mal Durst.“ Jaden schüttelte genervt den Kopf und trug sie zur Küche. Dort angekommen setzte er sie auf einen der Stühle und besorgte ihr etwas zu trinken. Dankend nahm sie es an und danach ging es ihr schon um einiges besser. Jaden hatte sich ihr gegenüber an den Tisch gesetzt und beobachtete sein Gegenüber ganz genau. Als diese es bemerkte sah sie unverwandt zurück. Jaden lief rot an und wendete seinen Kopf ab. „Das gestern war echt ziemlich leichtsinnig. Du kannst von Glück reden, dass ich dich so schnell gefunden habe.“, fing er erneut an Mara Vorwürfe zu machen. Schlagartig stand Mara auf und schob dabei knarrend den Stuhl nach hinten. „Tut mir Leid, dass ich nicht wusste, was ich machen sollte und gegangen bin, um niemanden wegen mir in Gefahr zu bringen!“, zickte sie zurück und sah den verdutzten Jaden genau an. Doch leider war sie zu schnell aufgestanden und ihre Beine gaben wieder nach. Jedoch konnte sie sich am Tisch festhalten, noch bevor Jaden, der gerade um den Tisch herum kam, bei ihr angelangt war. Schnell richtete sie sich auf und sagte eingeschnappt: „Ich kann schon alleine auf mich aufpassen.“ Dann stolzierte sie wütend davon. Erst vor der Tür ließ sie ihren Tränen freien Lauf. Sie dachte, dass Jaden gekommen war, weil er sie mochte oder einfach, weil sie Freunde waren. Doch das Mädchen schien sich getäuscht zu haben. Vielleicht konnte sie Werwölfe nicht so gut verstehen, wie normale Menschen… Ohne zu wissen, wohin sie geht, lief sie durch die Gänge des riesigen Hauses. Ihr war es egal, wo sie hinging, solange sie Jaden nicht über den Weg lief. Ihre Welt war zusammengebrochen. Ihr Eltern und ihre Ersatzmutter waren tot. Das Dorf musste sie verlassen und der Junge, der ihr schon mehrmals das Leben gerettet hatte, fand sie einfach nur nervig. Zu wem sollte sie also gehen? Wer würde sie noch in seiner Gegenwart dulden? „Ich scheine den Leuten um mich herum nur Unglück und den Tod zu bringen.“, lachte sie bitter und sofort waren die Tränen wieder zurück. Schluchzend blieb sie in einem der Gänge stehen und versuchte sich wieder zu beruhigen. Nachdem sie den Tränenfluss halbwegs getrocknet hatte, fiel ihr eine Tür neben ihr auf. Sie öffnete diese und trat neugierig hindurch. Sogleich stand sie in einem Teil des Gartens, den Mara bis jetzt noch nicht bemerkt hatte. Es war ein mehr aus verschiedenen Blumen und Büschen. Aus der Mitte des Gartens ragte eine riesige Trauerweide, die fast an die Größe der Villa herankam. Langsam trottete sie durch das Blumenmeer und erreichte einen kleinen Teich, an dessen Ufer die Weide stand. Die Weißhaarige schlüpfte unter den Baum und entdeckte eine kleine Bank, die in Richtung des Sees ausgerichtet war. Begeistert von diesem Anblick setzte sie sich sogleich auf die Bank und schloss die Augen, während der Wind mit ihren langen, weißen Haaren spielte. Sie liebte diesen Ort schon jetzt. Doch das Glück war nur von kurzer Dauer. Sofort als sie realisierte, dass sie hier ganz allein war und niemand sie suchen würde, kamen die Tränen zurück. Das Mädchen war echt verzweifelt und hatte Angst vor der Zukunft… „Was machst du hier? Und warum weinst du?“ Eine Stimme riss sie aus den Gedanken und vor sich erblickte sie einen jungen Mann. Dieser war allerdings so nah, dass sie kurz zusammenzuckte, was den Jungen einschüchterte, da er sofort zurück wich. „Tut… Tut mir Leid.“, sagte er und wandte sich zum Gehen, als Maras Stimme ihn aufhielt. „Wer… Wer bist du?“ Zuerst hatte sie gedacht, dass Jaden sie gefunden hätte, jedoch stand ihr ein völlig fremder Junge, ihres Alters vor ihr. „Mein Name ist Yuuki und ich wohne in einem Dorf in der Nähe.“, sagte der Junge und verbeugte sich höflich. Mara lächelte. Yuuki war ihr von vorn herein sympathisch. „Hallo Yuuki! Mein Name ist Mara. Schön dich kennen zu lernen!“, freut sich das Mädchen und lächelte ihren Gegenüber freundlich an. Schnell wischte sie sich die letzten Tränen aus den Augen und sah ihren neuen Freund an, der den Kopf schief gelegt hatte. „Warum hast du geweint?“, fragte er ein weiteres Mal und Maras Lächeln verschwand. Traurig setzte sie sich zurück auf die Bank, von der sie vorhin aufgesprungen war. „Mein Leben ist im Moment nicht einfach und ich weiß nicht, was ich tun soll.“, sagte sie wahrheitsgemäß und Yuuki kam näher. Erst jetzt betrachtete die Weißhaarige ihr Gegenüber genauer. Er hatte strubblige blonde Haare und trug einen weißen Rollkragenpullover sowie eine normale Jeans. Sie fand, dass er eigentlich recht attraktiv aussah. Bei dem Gedanken wurde sie sofort rot und wandte ihren Blick in Richtung der Äste über und neben ihr ab. Yuuki setzte sich neben sie und eine Weile betrachteten sie schweigend die Wellen auf dem Wasser sowie die Äste und Blätter, die sich im Wind wiegten. „Ich kann dich gut verstehen.“, sagte der Blonde dann. „Auch bei mir sieht es nicht ganz so rosig aus.“ Mara betrachtete ihn mit einem kleinen Hauch von Mitleid in ihren Augen. Als er dieses bemerkte, fing er laut an zu lachen und verschränkte seine Hände hinter dem Kopf. „Nun sieh mich nicht so an! So schlimm ist es nun auch nicht.“, lachte er und sah dem verwunderten Mädchen in die Augen. „Ich habe es viel lieber, wenn ich dich lachen sehen kann.“ Beiden schoss die Röte ins Gesicht und Maras Mund formte sich zu einem glücklichen Lädchen. „Genau das!“, sagte der Junge und lachte, woraufhin auch Mara einstimmte. „Was machst du denn schon wieder hier??“, schrie jemand von der Seite und als Mara und Yuuki erschrocken zur Seite sahen, entdeckten sie Jaden, der gerade einige Äste der Trauerweide beiseite schob und sich zu den beiden gesellte. Er hatte einen ziemlich wütenden Gesichtsausdruck und starrte den Blonden böse an. Wutentbrannt stand Mara auf und stellte sich ihm gegenüber. „Hör auf ihn so anzumaulen!“, protestierte das Mädchen woraufhin Jaden gleich wütend einstimmte: „Dieser Typ schleicht hier oft rum! Ich habe ihm bereits gesagt, dass er mein Grundstück nicht mehr betreten soll!“ Mara öffnete den Mund um etwas zu erwidern, als sie sich Jadens Worte bewusst machte. … Ich habe ihm bereits gesagt, dass er mein Grundstück nicht mehr betreten soll!“ SEIN Grundstück? Das erklärte alles… „Tut uns leid, dass wir uns auf DEINEM Grundstück unterhalten!“, schnauzte sie den Schwarzhaarigen an. „Komm, wir gehen.“, sagte die Weißhaarige zu Yuuki, welcher sie freudig angrinse, und ging mit erhobenem Kopf zu einem Gartentor am Ende des Grundstücks. Jaden blickte fassungslos hinterher. Wütend stampfte Mara eine kleine Straße entlang. Sie grummelte irgendetwas Unverständliches vor sich hin und Yuuki lief einfach nur nebenher. Er wollte sie lieber nicht ansprechen, wenn sie so wütend war. Nach einer Weile erreichten sie ein kleineres Dorf und Mara blieb zum ersten Mal stehen. „Wohnst du hier?“, fragte sie den Jungen neben sich und dieser nickte. „Ich wohne hier mit meinen Eltern und einer Schwester. Komm mit, ich stell sie dir vor.“, lächelte Yuuki und ging voraus. Die Weißhaarige folgte ihm. Das Dorf war klein und bestand nur aus ungefähr fünf Bauernhäusern. Die Häuser waren klein, aber gut gepflegt und hatten ein großes Grundstück, auf dem Gemüse, Getreide und Obst reifte. Auch einige Tiere wie Hühner und Kühe, konnte Mara in den Ställen ausmachen. Am Ende des Dorfes bog Yuuki in eine kleine Auffahrt, in der auch ein Auto stand. Die beiden gingen in Richtung der Eingangstür, welche im vorderen Teil des weißen, zweistöckigen Hauses war. Yuuki öffnete die Tür und bat das Mädchen einzutreten. Sie stand in einem langen Flur, an dessen rechter Seite eine Garderobe angebracht war. Die Wände waren leicht grün gestrichen und auf dem Boden lagen weiße Fliesen. Yuuki ging an ihr vorbei und betrat einen Raum am rechten Ende des Flures. Sie befanden sich nun in einer kleinen Küche. Die Küchenzeile war links neben der Tür und in Holzoptik gehalten. Auf der rechten Seite befanden sich zwei Fenster und davor stand ein Tisch mit vier Stühlen. Auf einem dieser Stühle saß eine Frau von ca. 35 Jahren, die gemütlich einen Kaffee trank. „Hallo Mutter!“, lächelte Yuuki und die blonde Frau sah auf. Sie lächelte, als sie die beiden Jugendlichen sah. „Hey Yuuki. Wer ist denn das reizende Mädchen?“, fragte sie mit einem freundlichen Lächeln. „Ich heiße Mara.“, antwortete die Weißhaarige. „Ich habe sie vorhin kennen gelernt.“, fügte der Junge noch hinzu. „Das freut mich.“, lachte die Mutter und stand auf. „Ich mach euch einen Tee.“ „Danke.“, sagte Mara. „Wir gehen in mein Zimmer.“, meinte Yuuki und führte das Mädchen aus der Küche. Gegenüber dem Raum lag eine Treppe, die in den zweiten Stock führte. Oben angekommen, bog Yuuki nach links ab und betrat einen der Räume. Dieser Raum war in weiß/blau gehalten und an den Wänden hingen viele Fußballposter. Das Bett stand links der Tür und Rechts sah man einen Kleiderschrank und einen Schreibtisch. Gegenüber waren zwei Fenster mit blauen Gardienen, aus dem man direkt auf den Hof sah. Yuuki bat ihr an, sich auf sein Bett zu setzen, was sie auch tat, während er es sich auf seinem Schreibtischstuhl gemütlich machte. „Das ist mein bescheidenes Heim.“, lachte der Junge. „Mir gefällt es hier.“, sagte Mara wahrheitsgemäß. „Ist nichts Besonderes. “,meinte Yuuki verlegen. Mara lächelte ihn an. „Trotzdem.“ In dem Moment kam Yuukis Mutter rein und brachte Kekse und Tee. „Danke.“, sagten beide gleichzeitig und sie verschwand mit einem Lächeln wieder aus der Tür. Die beiden ließen sich die Kekse und den Tee schmecken und redeten über alles Mögliche. Sie verstanden sich wirklich gut und Mara taute mehr und mehr auf. Sie fühlte sich wohl bei ihm. Doch irgendetwas störte sie. Dieses Haus… Das Mädchen fühlte etwas Seltsames und beobachtete seltsam genau alles, was um sie herum war. Irgendwas stimmte hier nicht… „Was ist los?“, fragte Yuuki und das Mädchen drehte sich ruckartig wieder zu ihm um. Er sah sie mit schiefgelegtem Kopf an. „Ääääh, nichts.“, log Mara und lächelte ihn an. Irgendwas sagte ihr, dass sie ihre Gefühle nicht zeigen sollte. „So, ich sollte dann mal gehen.“, sagte die Weißhaarige und stand auf. „Danke für alles.“ Das Mädchen wand sich der Tür zu, als sie plötzlich einen Widerstand spürte. Nervös sah sie sich um. Yuuki stand hinter ihr und hielt ihren Arm fest. „Yuu-ki?“, murmelte sie und sah ihm in die Augen. Sie erschreckte. Seine Augen hatten sich verändert. Sie waren nun nicht mehr nussbraun sondern blutrot. Geschockt starrte das Mädchen in die leeren Augen des Jungen. Panisch versuchte sie sich loszureißen, doch der Junge gab keinen Millimeter nach. Er musste sich nicht Mal anstrengen. Als ob er kein Mensch wäre… Die Tür vor Mara öffnete sich und weitere Personen betraten den Raum. Alle hatten sie diese komischen roten Augen. Verzweifelt flehte die Weißhaarige die anderen an, jedoch ohne Erfolg. Als sie die Hände der anderen an sich spürte, wollte sie einfach nur noch schreien, doch ihre Stimme versagte. Dann wurde es schwarz vor ihren Augen. Nur der Schmerz in ihrem Körper blieb… +++++++ „Hier stinkt es.“, motzte Jaden, als er vorsichtig durch das Dorf lief. „Was meinst du?“, kam es von Ro, der langsam hinter ihm her ging. „Dieser Gestank. Das riecht nicht wie Menschen. Eher wie Vampire.“, sagte dieser. Durch seine feinen Sinne, die er dem Wolf in sich zu verdanken hatte, konnte er Gerüche schon Kilometer weit riechen. Doch warum war es ihm nicht vorher aufgefallen? Diesen Gestank konnte man doch überhaupt nicht überriechen. „Verdammt…“, murmelte Jaden und rannte die leere Straße herunter. Am Ende bog er in eine Auffahrt ein und stand wenige Sekunden später in einem blauen Zimmer. Ro kam langsam hinterher und sah seinen Partner still in diesem Raum stehen. „Was ist?“ Jaden senkte seinen Kopf. „Hier verliere ich ihre Spur.“, flüsterte er leise. Ro sah seinen Freund besorgt an. „Hey Jaden. Mach dir keine Vorwürfe. Diese Vampire haben ihr Vorhaben zu gut versteckt.“ „Trotzdem.“, meinte der Werwolf. „Sie schwebt in Lebensgefahr!“, schrie er und drehte sich zu dem Blonden um. In seinen Augen funkelten Wut und auch etwas Trauer. Er schien sich große Vorwürfe zu machen. „Beruhige dich. Wir können an der Tatsache auch nichts mehr ändern. Mara ist entführt worden, scheinbar von Menschen, die von einem Vampir beherrscht wurden. Wir müssen jetzt ruhig bleiben, und überlegen, wo Mara sein könnte und vor allem, was sie von ihr wollen.“, meinte Ro so ruhig wir möglich, um seinen Partner wieder zu beruhigen. „Das sagst du so leicht.“, meinte Jaden und ließ den Kopf hängen. „Nur weil wir uns gestritten haben ist sie mit dem Kerl mitgegangen und nun wurde sie entführt. Ich hätte ihr nachgehen müssen…“, quetschte Jaden zwischen seinen vor Wut zusammen gepressten Zähnen hervor. Ro seufzte. Natürlich verstand er seinen Freund, aber andererseits wusste er auch, dass es nichts bringt, sich aufzuregen. Wenn sie nicht ruhig blieben, könnten sie Fehler machen, die Mara vielleicht sogar das Leben kosteten. „Komm, lass uns zurückgehen. Ich denke nicht, dass wir hier noch Spuren finden.“, sagte der Blonde ruhig und ging aus dem Zimmer raus. Er wollte seinem Freund etwas Zeit alleine verbringen lassen. Zeit, die er in diesem Moment brauchte. Jaden stand einfach nur da. Er konnte den Geruch des Mädchens noch deutliche wahrnehmen. Doch dieser war vermischt mit etlichen anderen Leuten. Er fragte sich, wie die Vampire es geschafft hatten, ihn zu täuschen. Normalerweise hätte er es sofort gemerkt, wenn auch nur der Hauch von Vampiren in der Luft gewesen wäre. Der Junge ärgerte sich über sich selbst. Er war zu unvorsichtig gewesen. Und nun war Mara in Gefahr. Sie wurde von Vampiren entführt, die irgendetwas vorhatten. Nur was? Doch da war noch etwas anderes in ihm. Er ärgerte sich, dass es alles soweit kam, nur weil das Mädchen so stur war. Nur wegen einem Streit saßen sie nun in der Klemme. Warum musste es soweit kommen? Wütend trat er gegen das Bett und ging grummelnd aus dem Zimmer. Ungefähr fünfzehn Minuten später kam Jaden aus dem Haus raus und ging zu dem wartenden Ro. Beide setzten sich, ohne ein Wort zu sagen in Bewegung und gingen in Richtung der Villa. Die Sonne am Himmel war bereits hinter dem Horizont verschwunden und tausende Sterne übersäten den dunklen Nachhimmel. Unter diesem Himmel musste auch Mara sein. Irgendwo… +++++++ Schlimme Kopfschmerzen ließen das Mädchen zusammenrucken. Vorsichtig versuchte sie sich aufzusetzen und öffnete ihre Augen. Sie saß auf einem Bett, welches in einer Art Kerker stand. Es gab nur zwei kleine Fenster, durch deren Gitterstäbe etwas Mondlicht drang. Der Rest der Zelle war aus Stein. Nur eine kleine Holztür am Ende des Raumes war zu sehen. Mara setzte sich an den Bettrand und rieb sich ihre Schläfe. Sie erinnerte sich an das, was geschehen war und bei der Erinnerung an die roten Augen der Menschen lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken. Ihr war kalt. Zum Schutz fasste sie sich mit den Händen an die Oberarme und da ihr weißes Kleid keine Ärmel hatte fror sie. Mara stand auf und schlich zu den Fenstern. Das einzige was das Mädchen sah, waren Felsen und das Meer. Moment mal? Das Meer? Maras Heimatstadt lieg in der Landesmitte! Wie konnte sie so schnell an das Meer kommen? Hoffnungslosigkeit überfiel das Mädchen und sie schaffte es gerade so sich auf das Bett zu setzen bevor ihre Beine nachgaben. Tränen rannen ihr über das Gesicht und sie schlug sich die Hände vor das Gesicht und weinte sich leise aus. Auch sie machte sich Vorwürfe. Sie hätte einem Fremden nicht einfach so vertrauen sollen. Mara wusste ganz genau, dass die Vampire, warum auch immer, etwas von ihr wollten. Und das Schlimmste war: Sie hatte sich mit Jaden gestritten. Und dabei hatte er Recht gehabt. Sie schämte sich dafür, so stur gewesen zu sein. Nun würde sie ihn vielleicht nie wieder sehen… Ein leises Knarren schreckte das Mädchen aus ihren Gedanken. Erschrocken und ängstlich rutschte Mara auf dem Bett ganz an die Wand ran. Am liebsten hätte sie die Augen geschlossen und einfach weggesehen, doch sie zwang sich hinzusehen. Ein junger Mann trat ein. Wie auch der Mann vom vorherigen Tag, hatte dieser einen weißen Anzug an und gepflegte schwarze Haare. Er ging auf das verängstigte Mädchen zu und lächelte dabei nur. Mara zitterte am ganzen Körper. Ihre Muskeln waren angespannt. Sie hatte angst vor dem, was der Kerl vorhatte. Doch es kam anders. Kurz vor ihr blieb der Schwarzhaarige stehen und… verbeugte sich. Er kniete sich auf den Boden und sah demütig nach unten. Mara regte sich nicht. Zu sehr schockte sie der Anblick, der sich ihr bot. Der Mann sah auf. Seine schwarzen Augen blickten direkt in ihre. „Eure Majestät. Tut uns leid, dass wir euch nur in diesem Kerker unterbringen konnten. Aber glaubt mir. Bald seid ihr wieder auf eurem Thron.“, sagte er mit einer ruhigen, förmlichen Stimme. Mara sah ihn nur entgeistert an. Was hatte das alles zu bedeuten? Der Mann erhob sich und bewegte sich in Richtung Tür. Endlich erwachte die Weißhaarige aus ihrer Starre und rannte ihrem Besucher hinterher. „Was… Was meint ihr damit? Warum bin ich hier? Bitte sagt es mir!“, flehte sie ängstlich. Der Mann blieb stehen. „Tut mir Leid, Maria. Die Zeit ist noch nicht gekommen.“, lächelte er mit einem kalten Unterton und verließ den Raum. „Ich heiße nicht Maria!“, schrie Mara in die Dunkelheit. Weinend ließ sie sich in das Bett fallen. „Jaden…“, weinte sie leise, bis sie in einen traumlosen Schlaf fiel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)