Welcome to Chikashi High von Rizuloid (.Die Hauptstory. -----> Aoi x Uruha // Nao x Hiroto) ================================================================================ Kapitel 9: Von nicht ganz so eiskalten Engeln, aufklärenden Gesprächen und einer Extraportion Pon ------------------------------------------------------------------------------------------------- Haaaaaach~ Dieses Kapitel ist irgendwie ziemlich ruhig im Vergleich zu den anderen geworden, und es wird viel geredet :O Ich hoffe es ist trotzdem nicht zu langweilig. Und wie der Titel schon verrät, gibt´s diesmal gegen Ende extra viel Szenen mit Nao und Hiro-Pon Viel Spaß :D Snii =^.^= **************************************************************** ~Mittwoch, 12:40, Beginn der Freistunde für die 6.B.~ Aoi verließ mit einem gedankenverlorenen Gesichtsausdruck seinen Klassenraum. Kami-sama sei dank hatten sie jetzt Freistunde, da konnte er seinen Gedanken auch wirklich nachgehen, ohne dabei von irgendwelchen Lehrern – besonders gewissen bisswütigen Rollmöpsen – angebrüllt zu werden. Hieß es nicht, bellende Hunde würden nicht beißen? Uruha war heute nicht beim Unterricht erschienen. Aber da er ihn heute Morgen bereits kurz gesehen hatte, wusste er, dass der Schönling wohl schwänzte. Naja… der konnte es sich auch leisten, bei den guten Noten. Gestern Abend hatte Aoi auch noch mit Ni~ya geschrieben. Und der hatte sich nur wiederholt, indem er meinte, Uruha würde ziemlich sicher was für Aoi übrig haben. Aber Aoi glaubte das einfach nicht. Plötzlich hörte er ein Geräusch, wie wenn etwas zu Boden fällt, und einen leisen Schmerzensschrei. „Aua!“ Etwas erschrocken fuhr Aoi herum. Was er erblickte, war ein braunhaariges Etwas, das benommen im Gang am Boden lag und sich mit einem leicht verwirrten Blick umsah. Lauter Schulbücher lagen um den Jungen herum verstreut. „Alles klar?“, erkundigte Aoi sich und kam erstmal näher, um dem ihm unbekannten Jungen aufzuhelfen. Verwirrt sah der am Boden Liegende zu Aoi auf. Der Schwarzhaarige musste sich beinahe ein leises Quietschen verkneifen. Wie putzig! Der Junge vor ihm sah absolut niedlich aus, fast noch süßer als Shou! „Arigatou!“, sagte er schließlich und schenkte Aoi ein Lächeln, das einem Engel hätte gehören können, ehe er Aoi´s Hand ergriff und sich auf die Beine ziehen ließ. Aoi musste einfach zurücklächeln, es wirkte direkt ansteckend. Das war zu viel Zucker, so was gehörte verboten… Hastig griff das niedliche Kerlchen nun nach den Schulheften und Büchern, die quer über den Gang verstreut lagen. „Warte, ich helf dir.“, meinte Aoi sofort, ohne groß nachzudenken, und half dem ihm immer noch unbekannten Jungen beim Aufheben. „Musst du nicht, aber danke!“ Er strahlte Aoi an wie die aufgehende Sonne. Ganz egal welche Arbeit, dieses Lächeln war es wert! „Ganz schön viel…“, merkte Aoi an. Er hatte einen ziemlich großen Stapel in seinen Händen, aber der andere auch. Kein Wunder, dass er da das Gleichgewicht verloren hat und ihm alles runtergefallen ist. „Ja, schon, aber ich muss das nur hier ins Nebenzimmer bringen. Danke für die Hilfe!“ Jetzt bedankte er sich schon zum zweiten Mal. Aoi konnte sich nicht erinnern, an dieser Schule schon einmal eine derartig höfliche Person getroffen zu haben – und noch dazu so was von putzig. Aoi half ihm noch, die Bücher und Hefte in besagtes Nebenzimmer zu bringen. „Arigatou!“, - das dritte Mal – „Du bist Aoi, oder irre ich mich?“ Huh? „Woher kennst du mich?“, fragte Aoi ihn verwirrt. Sein Gegenüber grinste ihn an. Selbst so sah er süß aus. „Wird viel über dich geredet, weißt du. Ich bin übrigens Kai.“, antwortete er und besah sich Aoi etwas genauer. Kai? Von dem hatte Ruki ihm auch schon mal erzählt. Er meinte, Kai wäre ein Streber, aber ein niedlicher Typ und vor allem viel zu freundlich und naiv. Aoi´s erster Eindruck schien allerdings, als hätte Ruki in seiner Beschreibung, vor allem was die Niedlichkeit betraf, weit untertrieben. Und über ihn wird viel geredet? Hatte er bereits VIP-Status erreicht? Oder war er einfach nur das Topthema der Lästerfotzen? „Freut mich…“, sagte Aoi etwas neben der Spur. Irgendwie benahm er sich selber gerade viel freundlicher als sonst. Dieser Kai schien ziemlich viele ansteckende Eigenschaften an sich zu haben! „Irgendwas vor? Ich geh in die Cafeteria.“, sagte Kai und hob sich seine ziemlich schwer aussehende Schultasche auf die Schultern. Aoi nickte nur und folgte Kai schweigend. In den letzten Tagen war der Schwarzhaarige fast schon so ruhig wie Ni~ya geworden. Lag vielleicht daran, dass er ein kleines bisschen zu viel über Uruha nachdachte. „Hast schon einige von uns kennengelernt, wie man hört.“, begann Kai plötzlich ein Gespräch, für Aoi recht unerwartet, weshalb er kurz erschrocken zusammenzuckte. „Äh, hai… ich glaube, die einzigen, von denen Ruki mir erzählt hat und die ich noch nicht kenne, sind Nao und Hitoro… oder hieß er Hiroto?“, überlegte Aoi laut und sein Gesprächspartner lachte leise. „Hiroto heißt er. Und Nao… sei froh, dass du ihn noch nicht kennst!“, sagte Kai und grinste. Dasselbe hatte Ruki auch schon zu ihm gesagt. So langsam wurde er doch irgendwie neugierig auf diesen Nao! „Hast du sie außerhalb der Schule auch schon getroffen?“, fragte Kai weiter. Aoi war ein wenig irritiert. Was genau bezweckte der eigentlich damit, mit Aoi zu sprechen? „Jap. Aber Saga ist in der Schule und außerhalb genau derselbe Vollidiot.“, lautete Aoi´s Antwort, unterstrichen mit einem Seufzen. Aber mittlerweile wusste er ja Bescheid, dass die Jungs außerhalb der Schule eigentlich alle ziemlich nett waren. Deswegen hatte Kai das wohl auch gefragt. Der begann nun, auf Aoi´s Satz hin, wieder zu lachen. „Mag sein, dass er ein Idiot ist, aber auch wenn er nicht so aussieht – man kann sich auf ihn verlassen, wenn´s mal drauf ankommt.“ Kai lächelte sanft, während er das sagte. Ja, Saga konnte ein richtiger Vollpfosten sein, und nicht selten kam es vor, dass Kai ihm am liebsten eine schallende Ohrfeige verpassen würde, aber letztendlich wusste er Saga´s bedingungslose Freundschaft wirklich zu schätzen. Denn wann immer es Kai schlecht ging, bot Saga ihm eine tröstende Schulter, und wenn er Hilfe brauchte, war Saga immer für ihn da. Mittlerweile könnte er es sich schon gar nicht mehr vorstellen, ohne ihn auskommen zu müssen. Aoi zuckte nur mit den Schultern. Er kannte Saga wohl noch nicht gut genug, um irgendetwas über ihn urteilen zu können – außer dass er ein Idiot war, denn dieser Tatsache widersprach ja nicht einmal Kai. Aber Moment, Aoi wurde doch selber dauernd von allen Seiten als Baka bezeichnet. Stellten die ihn etwa mit Saga auf eine Stufe?! Also das wär dann zu viel der Frechheit! Erstens sah er besser aus als Saga und zweitens war dieser zehnmal dümmer als er – In Aoi´s Augen jedenfalls… Kai lud ihn, als dank für Aoi´s Hilfe mit den Büchern, auf einen Kaffee ein. Und wer wäre Aoi, wenn er dieses Angebot nicht annehmen würde? Endlich mal wieder ein normales Gespräch mit jemandem außer Ruki! Keine 10 Minuten später saßen sie also nebeneinander in der Cafeteria und quatschten sich die Seele aus dem Leib. Irgendwie freute es Aoi, sich hier mal wieder mit jemandem richtig gut unterhalten zu können. War ja sehr selten geworden in den letzten Tagen. „Stehst du eigentlich auf Uruha?“ Aoi´s Kaffee wäre ihm beinahe wieder durch die Nase herausgekommen, nachdem er sich äußerst unangenehm verschluckt hatte. Anscheinend hatten sich selbst die Lebensmittel dieser Schule gegen ihn verschworen… Erst das tödliche Wurstbrot, und jetzt der Kaffee. Kami sei dank hatte Ruki ihn vor den Hot Dogs gewarnt. Aber WAS genau hatte Kai ihn eben gefragt, dass er dermaßen aus der Fassung gekommen war? Richtig, Uruha. Im Gespräch mit Kai hatte er seine dauerhaften Gedanken an den Brünetten für einen Moment abstellen können, aber jetzt… „Wie… kommst du drauf?“, brachte Aoi etwas schwer hervor. Eigentlich hatten sie gerade noch über irgendetwas ganz anderes philosophiert – Wie um alles in der Welt schaffte Kai es, einfach so das Thema zu wechseln, noch dazu ausgerechnet auf Uruha?! „Guck in den Spiegel. Du bist knallrot.“ Die Antwort sagte eigentlich alles. Leicht beschämt sah Aoi zur Seite. „Das beantwortet nicht meine Frage.“, murmelte er. Fast schon nervös kaute der Schwarzhaarige auf seiner Unterlippe herum. Er hörte, wie Kai hell auflachte. „Du bist knallrot UND nervös. Naja, aber man erzählt mir ja auch viel, wenn ich mal nachfrage – Ni~ya zum Beispiel." Kai grinste Aoi an. „Na und wenn schon… Ihm liegt doch eh die halbe Schule zu Füßen.“, sagte Aoi schließlich und zuckte gleichgültig mit den Schultern. Die halbe Schule? Wenn nicht überhaupt die Ganze! „Stehst du nur auf ihn oder liebst du ihn?“ Erneut ging Aoi´s Reaktion in einem heftigen Hustenanfall unter. Wie um alles in der Welt konnte Kai nur derartig direkte Fragen stellen?! Aber… Ob er ihn liebte? „Weiß ich nicht“, antwortete Aoi. Eigentlich hatte er sagen wollen, dass er ihn lediglich in seinem Bett haben wollte, aber irgendwie war er da mittlerweile mehr als nur unsicher geworden. Und dann noch diese ganze Sache, dass er Uru´s Ex so ähnlich sah... Eigentlich war die Lage für Aoi wirklich aussichtslos. Würde er mit Uruha zusammenkommen, was ohnehin schon mal zu 90 % ausgeschlossen ist, würde er lediglich einen Ersatz für Miyavi darstellen. Das wollte er irgendwie nicht… Kai nickte nur verstehend, als hätte er soeben Aoi´s Gedanken gelesen. „Ich an deiner Stelle würde nicht gleich so den Kopf hängen lassen“, begann Kai wieder und warf Aoi einen aufmunternden Blick zu, „Weißt du, Uruha war nicht immer so wie jetzt. Früher war er sehr viel freundlicher… Aber seit der Sache mit Myv ist er so kalt und vor allem gemein geworden, wie du ihn jetzt kennst. Und ich glaube, eine Beziehung würde ihm mal wieder gut tun, und du bist im Moment der einzige, der es schaffen könnte an ihn ranzukommen!“ Kai sagte das so selbstverständlich, aber in Aoi´s Augen schien es unmöglich. Und irgendwie konnte er sich gar nicht so richtig vorstellen, dass Uruha früher so anders war als jetzt. Dass diesen hübschen, coolen und vor allem selbstsicheren Jungen eine einzige Enttäuschung derart aus der Fassung bringen konnte? „Sag mal Kai…“, begann Aoi, zögerte aber einen Moment. Da war noch etwas, was er schon länger wissen wollte. „Hm?“, kam es fragend vom Grinsekätzchen. Niedlich. „Warum… warum hassen sich Uruha und Ruki eigentlich so? War Ruki nicht auch mal Teil eurer Gruppe?“ Kai´s Gesichtsausdruck wurde schlagartig etwas dunkler – Zwar immer noch scheinbar gut gelaunt, aber man merkte, dass Aoi einen wunden Punkt getroffen hatte. „Hmm… Ja, die beiden waren früher gute Freunde“, sagte er leise, sah dann zu Aoi auf und lächelte entschuldigend, „Ich erzähle zwar viel, aber das kann ich dir nicht sagen. Gomen ne~“ Aoi nickte nur verstehend. Er hatte schon Angst gehabt, er hätte Kai, wenn auch ohne Absicht, mit dieser Frage irgendwie verletzt. Er wüsste zwar trotzdem gern, was da passiert ist, aber scheinbar ging ihn das nichts an. Ruki selbst hatte ihm zu diesem Thema nämlich auch nichts erzählen wollen. Wenn auch Kai darüber schwieg, hatte er sowieso niemanden mehr, den er fragen konnte. Außer Ni~ya vielleicht. Seufzend lehnte Aoi sich zurück. Fragen über Fragen durchquerten seinen Kopf. Was ist zwischen Uruha und Ruki passiert? Welches Wurstbrot plante das nächste heimtückische Attentat auf ihn? Und wie um alles in der Welt sollte er Uruha für sich gewinnen…? ~Mittwochabend, bei Nao zu Hause~ „Verdammt, Hiyori, mach endlich die Tür auf!!!“ Aus Leibeskräften schrie Nao nach oben zum Zimmerfenster seiner Schwester. Er stand hier allein vor der Tür und kam nicht ins Haus, da seine Eltern nicht da waren und Hiyori, seine Schwester, ihn ausgesperrt hatte. Sie hatte wohl mal wieder einen Ex-Freund mehr auf ihrer meterlangen Liste, hatte sich mit Liebeskummer in ihr Zimmer verzogen und dabei auf Nao vergessen, bevor sie die Haustür abgesperrt hatte. Und jetzt konnte sie ihn nicht rufen hören, weil sie viel zu laut Musik hörte. Im Klartext - Nao hatte die Arschkarte gezogen. Grummelnd kramte er sein Handy hervor. Hiyori anzurufen hatte auch nicht geklappt, daher würde er jetzt seinen Freundeskreis nach jemandem durchsuchen müssen, bei dem er für heute bleiben konnte. Als erstes rief er Ni~ya an – die perfekte Wahl in solchen Fällen, den er ging niemandem auf die Nerven und redete genauso wenig wie er selber. „Hai?“, ertönte Ni~ya´s Stimme am anderen Ende der Leitung. „Hey. Schwester hat mich ausgesperrt. Kann ich bei dir pennen?“ Kurz und bündig. Aber so liefen nun mal Gespräche zwischen Nao und Ni~ya. Kurzes Schweigen folgte, ehe Ni~ya wieder zum Sprechen ansetzte. „Sorry, meine Alten sind nicht da… Die mögen´s nicht, wenn dann Leute übernachten.“ Bitte was? Also das hörte Nao nun zum ersten Mal. Und eigentlich klang es viel mehr nach einer faulen Ausrede. Aber dagegen konnte er nun auch nichts machen, also sagte er lediglich noch „Okay“, ehe er auflegte. Aber auch bei Sakito, seinem nächsten Versuch, stieß die Bitte auf taube Ohren. Er meinte, er wäre bei Verwandten zu Besuch und es würde länger dauern. Nao versuchte es noch bei Uruha, Reita, Tora, Kai… Sogar bei Shou wagte er es, anzurufen, aber jeder einzelne von ihnen hatte irgendeine Ausrede. Und so was schimpfte sich Freunde?! Aber so langsam dämmerte ihm, was seine sogenannten Freunde damit bezweckten – Und das gefiel ihm ganz und gar nicht. Denn er hatte heute definitiv keine Chance mehr, in sein Haus zu kommen, und wenn sie alle scheinbar keine Zeit für ihn hatten, dann war sein letzter Ausweg… Hiroto. Oh Nein! „Fuck!“, fluchte Nao lautstark, während sein Kopf äußerst unangenehme Bekanntschaft mit der Haustür machte. Hallo Kopf, ich bin die Haustür~ Heute schon was vor? Er konnte doch nicht Hiroto anrufen und fragen, ob er bei ihm schlafen durfte! Der würde das sicher komplett falsch verstehen. Wenn er nicht gleich „bei ihm schlafen“ mit „mit ihm schlafen“ verwechselte! Überhaupt war Hiroto der Letzte, den er gerade sehen wollte, immerhin stand übermorgen auch noch ihr Date an…! Zögernd sah er auf sein Handy und überflog die Zeilen seiner eingespeicherten Nummern. Er hatte Hiroto´s Nummer, denn Hiroto selbst hatte sie ihm irgendwann mal eingespeichert. Ganz ruhig… Er brauchte nur so unfreundlich zu sein wie immer und sich auf keinen Fall irgendeine Blöße geben, dann würde er selbst eine Nacht bei Hiroto überleben. Aber trotz des guten Zuredens, um seine Boshaftigkeit zu fördern, blieb da die Unsicherheit, die mit jedem „TÜÜÜÜT“-Geräusch seines Handys stärker wurde. „NAOOOOOOOOOO!“ Beinahe fiel Nao vor Schreck das Handy aus der Hand. „Wow, endlich rufst du mich mal an!“, rief Hiroto überglücklich, „Was gibt´s denn?“ Nao biss sich auf die Unterlippe. „Anou… meine Schwester hat mich ausgesperrt, deswegen komm heut nicht mehr ins Haus, also..“ „Willst du bei mir schlafen?!“ Die Begeisterung in Hiroto´s Stimme war kaum zu überhören. Nao glaubte, sterben zu müssen. Warum nur tat Gott ihm das an? „Wenn´s dir nix ausmacht…“, nuschelte er ins Telefon, allerdings aus reiner Höflichkeit, denn er bezweifelte doch sehr stark, dass Hiroto irgendetwas dagegen hatte. „Natürlich nicht! Komm einfach vorbei, ich bin eh zuhause und hab heut nichts mehr vor! Oder soll ich dich lieber abholen? Weißt du überhaupt wo ich wohne? Oh, und Pyjama und so kann ich dir borgen! Achja und…“ – „HIROTO! Halt den Mund! Ich bin in 20 Minuten bei dir!“, rief Nao entnervt in sein Handy. Am liebsten hätte er das Gerät gegen die Wand geknallt, aber das hätte Hiroto auch nicht weh getan. Wieso gab es bei der Nervensäge keine Stopp-Taste?! Er könnte ihm nachts ja die Zunge herausschneiden. Ja, wäre er weniger gesprächig, würde er seine Beziehung zu Hiroto glatt nochmal überdenken! Nao hatte aufgelegt. Immerhin war Hiroto´s Gelaber nicht gerade das, worauf er gerade am meisten Lust hatte. Aber er musste trotzdem wohl oder übel zu ihm. Er wusste, wo Hiroto wohnte, denn dieser hatte ihm den Weg mehrere Male umständlich beschrieben, damit Nao auch ja immer zu ihm kommen konnte, wann immer er wollte. Nur, dass Nao nicht wollte. Er hatte lediglich keine Wahl. Eigentlich hatte er damals, als Hiroto ihm den Weg zu seinem Haus erklärt hatte, gar nicht zuhören wollen, aber aus ihm unerfindlichen Gründen hatte er es sich doch gemerkt… Seufzend machte er sich auf den Weg. ~ca. 20 Minuten später bei Hiroto zu Hause~ „Er kommt zu mir~ Er kommt zu mir~“ Fröhlich wie ein zu groß geratener Smiley hüpfte Hiroto durch das Wohnzimmer bei ihm zu Hause. „Wer kommt wann zu uns?“, ertönte die Stimme seiner Mutter aus der Küche, ehe sie ins Wohnzimmer kam. Strahlend drehte Hiroto sich zu ihr um. „Nao, in 20 Minuten!“ Der Mutter entgleisten die Gesichtszüge. „Um Himmels Willen, ich hab doch nur für 3 Leute Abendessen gekocht!“, rief sie vollkommen außer sich und stürmte Hals über Kopf zurück in die Küche. Hiroto lachte. „Ich helf dir gleich, Okaa-san!“ Seine Laune konnte kaum noch ansteigen. Nao würde zu ihm kommen! UND bei ihm übernachten! Exakt 20 Minuten später klingelte es an der Haustür. Nao war schon immer ein pünktlicher Mensch gewesen, auch in der Schule. Nervös stand er nun vor Hiroto´s Haustür. Er hörte ein Poltern, wie wenn jemand viel zu schnell eine Treppe herunter rannte, und dann das Geräusch des Schlüssels, wie ihm die Tür aufgesperrt wurde. Im nächsten Moment hatte er etwas an sich hängen, das verteufelt nach… Hiroto aussah. „NAO~ Nao, Nao, Nao!!“, rief der Kleinere begeistert und schlang seine Arme kräftig um ihn, drückte seinen Kopf fest an Nao´s Oberkörper. Etwas verdutzt vergaß Nao sogar darauf, sich zu wehren. Naja, wozu auch, er würde ihn eh nicht loswerden. „Hi…“, lautete Nao´s wortkarge Begrüßung. Aber das störte Hiroto sowieso nicht. „Komm rein!“, sagte er und strahlte Nao an wie ein Weihnachtsgeschenk, das er schon immer haben wollte. Etwas unsicher betrat Nao das Haus und sah sich skeptisch um. Mann, hier war es ganz anders als bei ihm… Die Wände waren in hellen, warm wirkenden Brauntönen gestrichen, und auch die Einrichtung wirkte, als wollte man damit gute Laune verbreiten. Zwar nicht so bunt wie bei Shou, aber dafür sehr gemütlich und vor allem hell. Im krassen Gegensatz zu seinem komplett schwarz gestrichenen Zimmer zuhause. Gefiel ihm trotzdem. Hiroto´s Eltern hatten Geschmack in Sachen Einrichtung, besonders das Wohnzimmer – Nao hielt diesen Raum einfach mal dafür – wirkte ziemlich einladend. „Fühl dich wie zu Hause! Hast du Hunger? Komm mit in die Küche, es gibt gleich Essen~“ Nao fiel gerade auf, dass er Hiroto noch nie schlecht gelaunt erlebt hatte. Würde das dann auch so sehr ausarten wie seine gute Laune…? „Ich muss nicht unbedingt… also wegen Essen…!“, wollte Nao widersprechen, aber sein Magen kam ihm mit einem lauten Knurren zuvor. Okay, ja, er hatte doch Hunger... „Grundgütiger, der ist ja total abgemagert! Und du meinst auch noch du willst nichts essen?“ Fast schon erschrocken drehte Nao sich um, als er die fremde Frauenstimme vernahm. Eine Frau, die er auf 45 oder so schätzte, mit typisch japanischen langen schwarzen Haaren, stand ihm gegenüber und lächelte ihn freundlich an. „Äh…“ Weiter kam Nao nicht, denn ohne weitere Begrüßungen nahm Hiroto´s Mutter ihn kräftig in den Arm. Perplex starrte Nao vor sich hin. „Du bist also dieser Nao, von dem mein kleiner Pon die ganze Zeit spricht!“, sagte sie, nachdem sie die Umarmung gelöst hatte, und sah Nao mit einem Blick an, als würde sie gerade ihren zukünftigen Schwiegersohn betrachten. Was Nao dann doch etwas unangenehm war. Diese Familie schaffte es tatsächlich, ihn nervös zu machen…! „Ach, du bist wirklich ziemlich schweigsam. Aber das macht nichts! Jetzt gibt’s erstmal was Feines zu Essen!“ Wenigstens wusste Nao jetzt, von wem Hiroto sein fröhliches Gemüt hatte. „Komm schon~“, rief nun auch Hiroto und grinste Nao gut gelaunt an. Nao fühlte sich ein bisschen unwohl in dieser Gesellschaft, aber… …Moment. Ein BISSCHEN?! Eigentlich sollte er sich hier wie in der Hölle fühlen! Und stattdessen gefiel es ihm hier wohl mehr und mehr. Er schüttelte über sich selbst den Kopf. //Nao, du wirst alt…// ~Mittwochabend, 10:23, bei Hiroto und Nao~ „Brauchst du noch irgendwas? Ne zweite Decke oder was zu trinken?“ „Nein… danke…“ Seufzend lehnte Nao sich zurück. Hiroto hatte darauf bestanden, dass Nao auf seinem Bett schlafen durfte und er selber daneben auf der Matratze. Und jetzt das. So viel Hilfsbereitschaft konnte doch nicht gesund sein, oder…? Den ganzen Abend wurde er von ihm nahezu bemuttert, aber er konnte wirklich nicht behaupten, dass es ihm bei Hiroto hier nicht gefallen würde. Hiroto kuschelte sich gut gelaunt in die Decke auf seiner Matratze. Nao war heute den ganzen Tag überhaupt nicht unfreundlich zu ihm gewesen. Allein das freute ihn mehr als alles andere. Immerhin war das ein Zeichen, dass er ihm nicht mehr so abgeneigt war wie früher! Er schaltete das Licht seiner Schreibtischlampe aus, sodass es dunkel im Zimmer war. Kurz schielte Hiroto zu seinem Schwarm aufs Bett. Der starrte zur Decke. „Über was denkst du nach?“, fragte der Kleinere neugierig. Nao schien im ersten Moment gar nicht zu reagieren. Aber dann antwortete er doch. „Ich überlege, wann ich so weich geworden bin… Und seit wann ich so viel spreche…“ Er redete nur leise, aber da außer ihnen sowieso niemand hier war, konnte Hiroto ihn auch so gut verstehen. Und Nao zerbrach sich wirklich den Kopf. Warum hatte er sich so verändert? Nur wegen- „Vielleicht liegt´s ja an mir?“ Der Kleinere kicherte leise. Ja, an wem denn auch sonst? Natürlich lag es an Hiroto, das musste selbst Nao sich eingestehen. Aber wer bei jemandem wie IHM vollkommen eiskalt bleiben konnte, der musste ein Herz aus Stein haben. Nao war stolz genug, dass er sich so lange dagegen wehren hatte können, völlig zu verweichlichen. Aber so langsam bröckelte sein Stolz dahin. „Nao?“ Angesprochener zuckte zusammen. Was wollte er denn jetzt schon wieder? „Hai?“ „Darf ich mich zu dir legen?“ Bei der Frage wurde es Nao ganz schön heiß um die Ohren. Gott sei dank sah Hiroto das nicht. Das ging ja mal GAR NICHT! Er würde auf keinen Fall mit Hiroto in ein und demselben- „Anou… von mir aus…“ WAS?! Was hatte er da verdammt nochmal gesagt? Seit wann redete er, ohne nachzudenken? Seit wann redete er ÜBERHAUPT?! Gleich würde er wahnsinnig werden…! Von Hiroto kam indessen nur ein freudiger Laut, ehe Nao im Dunkeln erkennen konnte, wie dieser sich zu ihm legte. Nao war sich nicht sicher, ob er heulen oder einfach schlafen sollte. Auf jeden Fall war er wohl rot geworden. Seit wann wurde er rot? Ein Nao wurde nicht rot, niemals…! Kuso… Plötzlich spürte er, wie sich Hiroto schüchtern an ihn kuschelte. Nur ganz locker, man könnte es nicht mal eine Umarmung nennen. Nao sagte nichts. Er starrte nur zur Decke, auch wenn er da nun wirklich nichts erkennen konnte, immerhin war es zu dunkel. Und er dachte fieberhaft nach. Wieso ließ er das durchgehen? War ihm der Kleine so ans Herz gewachsen? Wäre es Shou anstelle von Hiroto gewesen, hätte er diesen wohl aus seinem eigenen Zimmer geschmissen. Nao seufzte. Seit wann gab es wieder Menschen, die ihm wichtig waren? Und wieso störte ihn das nicht einmal? Nein, stören tat es ihn wirklich nicht… Es brachte ihn nur zum grübeln. ~Donnerstagmorgen, bei Nao und Hiro-Pon~ „H-Hiroto…“ Mit hochrotem Kopf starrte Nao Hiroto an, der seelenruhig mit dem Kopf auf seiner Brust schlief. Er musste sich im Schlaf wohl auf ihn gelegt haben. Wäre ja nur halb so schlimm, wenn Nao wenigstens ein Oberteil anhätte... Aber Nao´s Versuch, Hiroto von sich runter zu kriegen, ohne ihn aufzuwecken, scheiterte. Seufzend ließ er es bleiben. Warum weckte er ihn eigentlich nicht einfach auf…? Hiroto sah niedlich aus, wenn er so schlief. Er war ja im Allgemeinen niedlich, aber so fast noch mehr. … Toll, jetzt bezeichnete er ihn auch noch als niedlich, und seine Gedanken sprachen nicht einmal mehr dagegen! Was war nur aus ihm geworden?? „Mmmh… Nao~“ Erschrocken zuckte der Größere zusammen. So langsam wurde ihm die Situation richtig, richtig unangenehm… Im nächsten Moment sah das Hiro-Pon allerdings bereits verwirrt blinzelnd zu ihm auf. Und dann strahlte es übers ganze Gesicht. „Ohayou, Nao-kun~!“ Perplex sah Nao ihn an. „Ohayou…“, gab er zurück und drängte den verwirrten Hiroto endlich von sich runter. Bei aller Freundlichkeit. Es gab einfach Dinge, die für Nao zu weit gingen! „Du bist ja rot!“, platzte es aus Hiroto und er grinste. „Bin ich NICHT!“, fauchte Nao und vergrub sein Gesicht im Kissen. Er zog die Decke über sich und hoffte, Hiroto würde ganz schnell verschwinden. „Bist du wohl~“ „Halt den Mund!“ „Ist angewachsen~“ „Dann reiß dir die Zunge raus!“ „Das tut aber weh!“ Genervt drückte Nao das Kissen auf seine Ohren. Er wollte das jetzt wirklich nicht hören! Aber Hiroto lachte nur leise vor sich hin. „Du bist süß.“ Was…? Bitte WAS?! „WIE hast du mich grad genannt?!“ Wütend hob Nao den Kopf und blitzte Hiroto aus funkelnden Augen an. Er war nicht `süß`. Das war ein Adjektiv, das eindeutig NICHT auf Nao passte, niemals. Und niemand wagte es, ihn als `süß` zu betiteln! „Ich hab gesagt dass du süß bist.“ … DA!!! Er tat es schon wieder…! ***************************************************************** Haaaach~ *seufz* Ich find die beiden ja so niedlich Leider hab ich jetzt etwas weniger Gutes zu verkünden, denn ab jetzt kommen die Kapitel wahrscheinlich nicht mehr regelmäßig jede Woche Freitag/Samstag, so wie bisher. Ich gebe mir wirklich Mühe, aber ich habe viel zu tun - vor allem in der Schule - und kann daher nichts versprechen, außer dass ich garantiert weiterschreibe ^^ Nur dass ich jetzt wohl etwas mehr Zeit brauchen werde .___. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)