Welcome to Chikashi High von Rizuloid (.Die Hauptstory. -----> Aoi x Uruha // Nao x Hiroto) ================================================================================ Kapitel 14: Von Gefühlskrüppeln, Zickenkriegen und Lebensmittelinfektionen -------------------------------------------------------------------------- ~Dienstag, 2 Uhr morgens, immer noch in der Hotelbar~ Die Flasche schien den restlichen Abend gar nicht mehr aufhören zu wollen, sich zu drehen. Und die Opfer hatten natürlich immer wieder äußerst amüsante Aufgaben gestellt bekommen. Sakito zum Beispiel hatte mit einem Besenstil als Stange zu „I´m too sexy“ tanzen müssen, was die Allgemeinheit trotz des lächerlichen Besens zum sabbern gebracht hatte. Egal was Sakito tat, er war sexy! Das war doch wirklich ungerecht, oder? Shou hatte eine Cola trinken müssen, mit der Yomi und Hitsugi zuvor herumexperimentiert hatten – das Gesöff bestand letztendlich aus Cola, Salz, Pfeffer, noch mehr Zucker als ohnehin bereits, einer zermatschten Erdbeere, Vanilleeis und Sojasauce. Nach dem dritten Schluck davon war Shou bereits überstürzt und grün im Gesicht Richtung Toilette gerannt, wo Aoi ihm freundlicherweise die Haare aus dem Gesicht gehalten hatte, während er sich die Chemieversuche der beiden Spaßbolde wieder auskotzte. Ni~ya hatte sich von Reita knutschen lassen müssen. Beinahe hätte er erneut Ohrfeigen kassiert, aber letztlich war die Aufgabe ja nur halb so schlimm. Er hasste es nur, sich von Mr. Nasentanga veruken zu lassen, das war alles. Aber gut küssen konnte Reita, das musste Ni~ya ihm lassen. Wahrheit hatte sowieso keiner mehr gewählt, viel zu langweilig. Aoi bekam noch als Aufgabe, sich vor Uruha zu knien und ihm einen Heiratsantrag zu machen – Kami sei dank hatte der Brünette zu diesem Zeitpunkt schon genug gebechert, um darüber lachen zu können und erst gar nicht zu realisieren, dass es Aoi war, der das gerade tat! Richtig viel getrunken hatten eigentlich nur Uruha, Sakito, Hitsugi und Yomi. Reita hingegen war noch vollkommen bei sich, und auch Aoi hatte sich stark zurückgehalten. Aber so langsam wurde es spät, und die Allgemeinheit würde wirklich gerne ein Bett willkommen heißen. „Euch ist klar, dass wir in 5 Stunden aufstehen müssen?“, fragte Reita grinsend in die Runde. Yomi und Hitsugi spielten mit einer Kerze herum, was Aoi misstrauisch beäugte. Die beiden sollte man lieber schnellstmöglich schlafen schicken, bevor sie noch das Hotel abfackelten. „Reeeeiiii~ Es is grad so lustisch!“, lachte Uruha und lehnte sich an Reita, der ihn jedoch wegdrückte. „Nö, jetzt ist Schluss. Viel mehr verträgst du nicht!“ Abgesehen davon war Reita schon ziemlich fertig. Wäre ja was anderes, wenn sie morgen – besser gesagt heute – ausschlafen könnten. „Kay…“, murmelte Uruha nur widerwillig. Es war schon Gewohnheit für ihn, dass, wenn Reita sagte es wäre Schluss, er auch wirklich auf ihn hörte. Immerhin war er dem Blonden dankbar genug, dass dieser ihn immer nach Hause, oder im heutigen Fall aufs Zimmer, trug. Sex oder sonstige körperliche Nähe fiel heute auf jeden Fall flach. Schade aber auch, jetzt konnten sie Aoi gar nicht ärgern… Der Schwarzhaarige war ebenfalls ziemlich müde geworden, und somit löste sich die Gruppe langsam auf. Letztendlich blieben nur Yomi, Hitsugi und Shou, der aufpasste, dass sie keinen Ärger verursachten, übrig, und der Rest verzog sich auf ihr Zimmer. Aoi schlenderte genau wie heute Morgen hinter Reita und Uruha her. Allein hätte er den Weg zum Zimmer sicherlich nicht gefunden, verpeilt wie er ist. Im Zimmer angekommen beförderte Reita Uruha sanft aufs Bett und deckte ihn zu. Der Brünette war längst eingeschlafen, und selbst wenn er noch wach wäre, hätte er wohl nicht einmal auf einen Bombenanschlag reagiert. Schnell wurde noch das Fenster aufgerissen, um den Alkoholgestank zumindest ein bisschen zu vertreiben. „Ist das eigentlich immer so bei euch?“, fragte Aoi plötzlich. Überrascht drehte Reita sich zu ihm um. Auf einmal traute er sich also, zu sprechen? „Was?“, lautete seine Gegenfrage. Aoi saß auf seinem Bett und sah ihn nachdenklich an. „Dass Uruha sich halb ins Koma säuft und du fast überhaupt nix trinkst, nur um ihn nachher heim bringen zu können?“ Reita nickte. „Ich hab´s nicht so mit Alkohol, und wenn ich ihn allein lasse, landet er entweder bei wildfremden Kerlen im Bett, was er nüchtern nicht gewollt hätte, oder er übernachtet auf ner Parkbank. Das tu ich ihm nicht an.“ Er musste leicht grinsen bei seinen eigenen Worten. Aoi hingegen wunderte sich, dass Reita so offen über Uruha sprach. Dass Reita überhaupt mit ihm sprach! Auch mal was Neues. Und überhaupt, Wow… Die beiden mussten wirklich eine feste Freundschaft haben. Da wurde er fast schon wieder neidisch. fast. Auf jeden Fall schienen die beiden einander bedingungslos zu vertrauen. Aoi´s alte Freunde waren eher vom Quatschtanten-Kaliber. Konnten beide kaum was für sich behalten und so richtig Verlass war eigentlich auch nie auf sie. „Sag mal… ich weiß, geht mich eigentlich nix an, aber wie genau war das eigentlich damals mit diesem Miyavi?“, fragte Aoi zögerlich. Wer weiß, vielleicht war Reita bei dem Thema genauso empfindlich wie Uruha. Zum Glück schwebte letzterer bereits friedlich in alkoholisierten Träumen und bekam nichts von dem mit, was sie beide hier redeten. Der Nasenbandträger seufzte leise. Er setzte sich auf seine Seite des Doppelbetts, sodass er Aoi gegenüber saß, stützte seine Hände auf seinen Knien ab und sah ihn eindringlich an. „Stimmt, eigentlich geht dich das nichts an. Aber was genau willst du überhaupt von Uru?“ Misstrauen schwankte in Reita´s Stimme mit. Eigentlich gönnte er den beiden ihr Glück, wirklich – Es war so leicht zu sehen, wie verknallt Aoi und Uruha jetzt bereits ineinander waren, nur dass sie es beide nicht zugaben. Aber was, wenn Aoi genauso ein Arsch wie Miyavi war, vielleicht sogar noch schlimmer? Um das sagen zu können, kannte er ihn noch zu wenig. Eines war allerdings sicher, wenn er es wagte, Uruha absichtlich zu verletzen, würde es eine schwarzhaarige Leiche geben. Aoi war auf die Frage hin in minutenlanges Schweigen verfallen. Nach einer gefühlten Ewigkeit, und Reita´s nach Antwort fordernden Blicken, sprach er endlich weiter. „Ich weiß nicht…“ Wow, äußerst geistreich. Typisch Aoi eben. Reita verdrehte die Augen. Noch so ein Gefühlskrüppel wie Sakito. „Ja was? Willst du mit ihm zusammen sein? Ein Date mit ihm? Ihn flachlegen? Eigentlich solltest du wirklich alt genug sein, um zu wissen, was du willst!“, sagte Reita genervt und verschränkte die Arme. Aber Aoi antwortete nicht. Da schlich sich ein mitleidiges Grinsen auf die Züge des Blonden. „Jeder Trottel sieht, dass du verknallt bist.“ Jetzt nahm Aoi´s Gesicht plötzlich ein schönes Rot an und er sah den Anderen erschrocken an. „Nein!“, entgegnete er sofort und schüttelte zur Unterstreichung seiner Worte mit dem Kopf. Das gab Reita allerdings nur noch mehr Bestätigung. Das Grinsen wich nicht aus seinem Gesicht, und schließlich gab Aoi auf. „Ja… vielleicht… ein bisschen…“, murmelte er betreten und sah zu Boden, „Aber was sollte mir das bringen? Er will mich ja eh nicht, und selbst wenn, wär ich nur´n billiger, oder besser gesagt williger, Ersatz für seinen Ex.“ Die Bedenken hatte Aoi zu Recht. Trotzdem sollte er wegen so läppischen Gründen nicht einfach aufgeben. „Mag sein. Aber Uruha hasst Myv. Er würde nie einen Ersatz für den Arsch wollen, scheint dir aber trotzdem nicht abgeneigt zu sein“, sagte Reita und setzte sich so aufs Bett, dass er sich an die Wand lehnen konnte, „Und warum sind bei uns eigentlich alle immer so pessimistisch? Du bist auch nicht besser als Ni~ya.“ Wieder Schweigen von dem Schwarzhaarigen. Also plapperte Reita einfach munter weiter. „Also eigentlich ist es mir ja egal, ob ihr zwei zusammenkommt oder nicht. Mir ist es nur nicht egal, wenn jemand Uruha verletzt…“, jetzt wurde seine Stimmlage irgendwie fast schon bedrohlich – „Brich ihm das Herz und ich brech dir alles was du hast, klar?“ Das alles gab Reita auch noch mit einem Grinsen im Gesicht von sich. Irgendwie wurde Aoi jetzt etwas mulmig. Aber er hatte keinesfalls vor, Uruha zu verletzen. Vor allem, weil dieser bis jetzt eher ihn verletzt hatte, als umgekehrt. Also brauchte er auch keine Angst vor Reita zu haben, oder…? Und die Erkenntnis des Tages überhaupt traf ihn erst jetzt, härter denn je zuvor. Er hatte sich selber zum ersten Mal seine Gefühle eingestanden. //Scheiße. Ich liebe Uruha!// ~Dienstagmorgen~ „WAHAHAHAHAHA!!!“ Lautstarkes Lachen ertönte aus Zimmer 213. Dadurch unsanft aus dem Schlaf gerissen schlug Reita die Augen auf, musste sich erst an das grelle Licht gewöhnen und warf dann einen verwirrten Blick zu Uruha und Aoi, die sich neben ihm beide den Arsch ablachten. „Was is´n mit euch??“ Uruha grinste breit. „Guck mal in den Spiegel, ReiRei.“ Oje. Das konnte nichts Gutes für ihn bedeuten! Aufgeregt sprang Reita aus dem Bett und stürmte Richtung Bad. Als er sein Spiegelbild erblickte, erstarrte er. Wütend lief er aus dem Bad heraus und riss die Zimmertür zum Gang auf. „Welcher Vollpfosten hat `KNUDDEL MICH` auf meine Stirn geschrieben?!“, brüllte er durch den Gang, und Aoi und Uruha hinter ihm lachten einfach weiter. Auf Reita´s Geschrei hin ging die Zimmertür ihnen gegenüber auf und Ni~ya trat, mit einem verschlafenen Blick, auf den Gang heraus. „Was los…?“, murmelte er betreten. Er rieb sich die Augen. „Sieh dir das an! Wenn ich den in die Finger kriege…!“, knurrte Reita und deutete auf seine Stirn. Ni~ya grinste zwar, als er las, was darauf stand. Aber dann schüttelte er nur seufzend den Kopf. „Sei doch froh Mann, auf meinem Arsch steht `fick mich`…“ Sofort wurde Reita hellhörig. „Nee, echt? Zeig mal her!“ Er kassierte einen heftigen Rippenstoß von Ni~ya für diese Aussage, konnte sich das Grinsen aber einfach nicht verkneifen. Eigentlich brauchten sie ja gar nicht mehr zu fragen, wer es war. Wer außer Yomi und Hitsu kam denn auch auf so eine Idee? Widerstand war zwecklos, also sei´s drum. „REI! Wir haben nur noch 13 Minuten Zeit!“, rief Uruha auf den Gang heraus. Der Blonde riss die Augen auf und stürzte zurück ins Zimmer, um sich in Windeseile anzuziehen. Uruha schmiss Aoi widerwillig eine normale Jeanshose hin, die er selber eh nicht anziehen wollte, weil sie ein Loch hatte. Den Schwarzhaarigen kümmerte das herzlich wenig – je zerrissener die Klamotten, desto besser! Von Reita bekam er freundlicherweise noch ein weißes T-Shirt. Jetzt musste er zwar ziemlich schlicht herumrennen, aber immerhin… Und Uruha, dieses Markenschwein, zog sich natürlich gleich ein sauteures Sex Pot Revenge T-Shirt über. Wie er ihn doch hasste! ~Dienstag, Mittag – die Klasse macht Sightseeing in Kamakura~ „Mann… ist das langweilig!“ Murrend kickte Yomi einen Stein vor sich her. Was interessierten ihn irgendwelche Tempel, Schreine oder Buddha-Statuen? Das kannte er doch eh alles zur Genüge. Aber er und Hitsu hatten diesmal leider keine Chance zu entkommen. Die beiden Lehrer ließen sie keine Sekunde aus den Augen. So ein Mist aber auch… Na egal, irgendwann würde sich schon eine Fluchtmöglichkeit bieten. Dem Rest der Klasse war allerdings genauso langweilig. Außer Shou. Der rannte wie ein Irrer mit seiner Kamera durch die Gegend, immer Uruha und Aoi hinterher, um verdächtige Szenen festzuhalten. Sprich, er wollte ihnen mit allen Mitteln eine Affäre anhängen. Aber eigentlich war Shou ebenfalls mit der Gesamtsituation unzufrieden. Immerhin war sein Tigerchen ja nicht da! Tora hatte ihn am Vortag noch heulend angerufen, er habe von menschenfressenden Vampir-Muffins geträumt, die ihn verfolgten, und von lebenden Teetassen, die ihn mit Zuckerstückchen zu ersticken versuchten. Shou musste sich bei dieser Erzählung schwer das Lachen verkneifen. Letztendlich hatte er Tora damit beruhigt, dass er ja bald wieder da sei und alle bösartigen Horror-Süßigkeiten von ihm fernhalten würde. Aoi war dermaßen gelangweilt, dass er sogar beschlossen hatte, den Erzählungen ihres Geschichtelehrers zu lauschen. Immer wieder mal, wenn der Lehrer zu ihm hersah, nickte er verstehend. Hauptsache es sah so aus, als würde er was tun. Seine Mitarbeitsnote könnte sich dadurch ja ein bisschen verbessern! Lächeln und nicken, Aoi, lächeln und nicken. „Als ob du auch nur ein Wort davon verstehen würdest.“ Aoi zuckte leicht und drehte sah in die Richtung, aus der er eben diese Stimme gehört hatte. Neben ihm stand Uruha und sah mit einem abwertenden, arroganten Blick auf ihn herab. …wie er so was HASSTE! „Ich hab es wenigstens nicht nötig, für jeden Test zu strebern wie ein Irrer, nur damit ich ne Eins krieg. Komm auch ganz gut ohne durchs Leben!“, sagte er und funkelte Uruha herausfordernd an. „Achja? Glaubst du echt, ich müsste mich für diese Tests und Prüfungen ernsthaft anstrengen? Wenn ich das tun würde, hätte ich schon ne Klasse übersprungen“, warf Uruha zurück und grinste, „Ich bin einfach intelligenter als du, sieh´s ein.“ Aoi knirschte bereits mit den Zähnen. Gleich würde er ihn schlagen, gleich würde er- Nein, halt, das durfte er nicht. Aber was dann?! „Ach halt´s Maul, Schlampe!“ Upps. Also das war ihm jetzt rausgerutscht… Aber was soll´s. Uruha hatte bei solchen Bemerkungen in letzter Zeit überhaupt nicht mehr reagiert, also würde ihm auch diesmal nichts Schlimmes passieren. Aber leider bekam Uruha anscheinend genauso wenig seinen Mund zu wie er selber. „Ach? Wenn ich ne Schlampe bin, was in Gottes Namen bist dann du?“, fragte Uruha und verzog dabei das Gesicht, als wäre Aoi irgendein ekliges Insekt. Iiiih, Ungeziefer. „Ich lauf wenigstens nicht so in der Öffentlichkeit rum, dass mich jeder für ne Qualitätshure hält!“ Damit deutete Aoi natürlich auf Uruha´s heutiges Outfit – Das T-Shirt hätte er zwar selber auch angezogen, aber nicht nur Hotpants, neeein, nicht mal auf die Strapse hatte der Brünette heute verzichten können! Wo waren eigentlich Wände, wenn man sie brauchte, um geile Kerle dagegen zu drücken, sie zu verunsichern und anschließend zu küssen? Leider war dieses Klischee nicht immer und überall möglich, schon gar nicht bei irgendwelchen heiligen Tempeln. „Pass auf was du sagst!“, zischte Uruha nun mit einem gefährlichen Unterton. Aber der machte Aoi keine Angst mehr. Er ließ sich nichts befehlen. Und er ließ sich schon gar nicht beleidigen, von niemandem! „Warum sollte ich? Passt dir das etwa nicht in den Kram, Prinzesschen?“ Aoi grinste mitleidig und wuschelte Uruha durch die Haare, was den Anderen für einen Moment schockte. Er wagte es, seine HAARE anzufassen?! „Nimm deine Drecksgriffel weg von mir!“ „Oh, richtig. Eine Schlampe muss man ja erst bezahlen, bevor man sie anfassen darf!“, witzelte Aoi weiter herum. „Natürlich! Und einen wie dich kriegt man sogar gratis als Werbung nachgeworfen!“, giftete Uruha sofort zurück. Aber Aoi ignorierte seine Sprüche gekonnt. „So so, und wie viel verlangst du?“ Grinsend warf der Schwarzhaarige sich seine Haare zurück, die ihm ins Gesicht hingen. Für einen klitzekleinen Moment wirkte Uruha verunsichert – Aber im nächsten leider schon wieder so kalt wie eh und je. „So viel bist du selber nicht mal wert!“ Kaum hatte er das gesagt, drehte er sich um und verschwand ohne ein weiteres Wort. Fassungslos starrte Aoi ihm hinterher. Dieser… diese… Dieses feige, kleine Flittchen! Na gut, eins nahm er zurück. Uruha war nicht klein. War er nicht sogar ein bisschen größer als er selber? Naja, egal. Auf jeden Fall war ein Feigling sondergleichen! Einfach so mitten im Streit abzuhauen, den er selber angefangen hat! Tss… ~Dienstag, Nachmittag – und sie sind immer noch unterwegs…~ „Rei? Geht’s dir nicht gut?“ Etwas besorgt sah Uruha seinem besten Freund prüfend ins Gesicht. In einer halben Stunde würden sie zurück ins Hotel gehen, und im Moment saßen sie gemütlich in einem kleinen Café beisammen. Das Sightseeing würden sie, Kami sei dank, erst morgen fortsetzen. Aber irgendwas stimmte nicht mit Reita! „Mir… ist schlecht…“, keuchte der Blonde und hielt sich den Bauch. Alarmiert hielt Uruha ihm eine Hand auf die Schulter. „Musst du kotzen?!“ „Kann… sein?“ Wow, wirklich intelligente Antwort. Aber die hätte er sich auch sparen können. Im nächsten Moment hielt er sich nämlich bereits panisch mit beiden Händen den Mund zu und stürmte Richtung Toilette, Uruha ihm gleich hinterher. Verwirrt sah Aoi, der die ganze Zeit klammheimlich Uruha beobachtet hatte, den beiden hinterher. Und ja, auch ihm war aufgefallen, wie blass Reita auf einmal im Gesicht geworden war. Er fühlte sogar ehrliches Mitleid für den Blonden! Wie wär´s mit einem Applaus? „Kann mal einer nach Reita sehen? Unsere Lehrkräfte vielleicht?!“, rief der Schwarzhaarige mitten ins Kaffeekränzchen. Wieso musste man bloß alles immer selber machen? Ihr Klassenvorstand schrak auf Aoi´s Rufen hin aus seinen Tagträumen. Demonstrativ wollte der Lehrer aufstehen, um nach den eben erwähnten Schülern zu sehen, denn ihm war gerade eingefallen, dass er ja für die Bälger verantwortlich war. De facto nicht gut, wenn da einer verreckt. Bevor er allerdings auch nur einen Schritt machen konnte, küsste sein Gesicht äußerst unelegant den Boden. Fluchend rieb er sich den Kopf und versuchte hektisch, seine Schuhbänder von dem Stuhl zu lösen, während Hitsugi und Yomi sich die Getränkekarte vor ihre Gesichter hielten, um ihr verräterisches Grinsen zu verbergen. Zur gleichen Zeit im Klo hielt Uruha immer noch mitfühlend eine Hand auf Reita´s Schulter. Haare aus dem Gesicht halten war in seinem Fall nicht nötig. Bei dem vielen Haarspray brauchte es mindestens einen Tornado, um dafür zu sorgen, dass Reita die Haare ins Gesicht hingen, anstatt wie vorgesehen zu einem Iro aufgestellt. „Waaah… Ruha…“, beschwerte Reita sich etwas undeutlich und hustete heftig. „Lass raus, kann nicht schaden!“, meinte Uruha lediglich und klopfte seinem besten Freund auf den Rücken, woraufhin dieser sich gleich noch mal übergab. Na Wunderbar. „Was ist hier los??“ Überrascht drehte Uruha sich zu dem Lehrer um. Hatte also doch jemand mitbekommen, dass was nicht stimmte. Und er dachte schon, er würde selber rausgehen müssen, um das ihren Lehrern mitzuteilen! „Ihm… geht’s nicht gut.“, sagte Uruha zwischen einigen würgenden Geräuschen und sah zwischen Reita und dem Lehrer hin und her. Inzwischen hatte der Blonde sich anscheinend etwas beruhigt. „Alles klar?“, fragte Uruha. Reita nickte schwach, schnappte sich schnell etwas von dem Papier und wischte sich über den Mund. „Fuck… ich hab gestern doch nicht mal was getrunken…“, murrte er. Die schlechte Laune schien von Sekunde zu Sekunde zuzunehmen, aber was konnte man auch von jemandem erwarten, der sich vor wenigen Minuten noch die Seele aus dem Leib gewürgt hatte. Hatte er vielleicht was Falsches gegessen? Ein Seufzen vom Lehrer war zu vernehmen. „Am besten brechen wir etwas früher auf. Im Hotel haben sie sicher ein Krankenzimmer, oder so was…“ ~Wenig später, zurück im Hotel – Krankenzimmer gefunden >D~ „Lebensmittelinfektion!“ Reita blinzelte und sah ungläubig zu dem Mann im weißen Kittel auf, der ihm soeben diese folgenschwere Diagnose auf den Tisch geknallt hatte. „Bitte was?“ Der Arzt ließ sich neben Reita auf einen Stuhl fallen. „Sie haben irgendetwas Falsches gegessen und haben daher eine Lebensmittelinfektion, ähnlich einer Lebensmittelvergiftung. Daher die heftigen Bauchschmerzen, die Übelkeit und die Kopfschmerzen.“ Na Wunderbar! Was sollte das bitte? Ein Anschlag auf den großen Reita-sama? Wollte ihn einer vergiften? Aoi vielleicht? …okay, nein, Quatsch. Uruha hatte so was auch schon mal, wenn Reita sich recht erinnerte. Aber bei dem, was der Brünette an Essen kombinierte, wunderte es ihn wirklich nicht… Und bei ihm? War es der Fisch, den er gestern auf ihrer kleinen Shoppingtour gegessen hatte? Der hatte ohnehin nicht gut geschmeckt! „Reita-san, ich werde sie nach Hause schicken!“ „WAS?!“ Geschockt sah Reita zu ihrem Geschichtelehrer, der die nächsten unheilvollen Worte von sich gegeben hatte. Nach Hause fahren? Uruha hier allein lassen?! Mit Aoi im Zimmer?!? Niemals! „Keine Widerrede. Ich hab deine Eltern schon angerufen. Deine Mutter holt dich ab. Du wirst dich die nächsten 2 Tage auskurieren und am Donnerstag gefälligst wieder zu meinem Unterricht erscheinen!“ „Aber…!“ „Alles klar. Wir sehen uns am Donnerstag, Reita-san.“ Der Lehrer machte einfach kehrt und verschwand aus dem Krankenzimmer. Fassungslos starrte Reita ihm hinterher. Ebenso wie Uruha, der die ganze Zeit vor der Tür gestanden und somit alles mitbekommen hatte. Jetzt kam auch der Brünette herein. Den immer noch anwesenden und irgendwelche Zettel studierenden Arzt ignorierte er gekonnt und setzte sich neben Reita auf die weiße Liege, wo der Blonde untersucht worden war. Er legte eine Hand auf Reita´s Schulter ab und lächelte verschmitzt. „Hey… jetzt guck nicht so entsetzt. Ich werd nicht sterben, nur weil ich zwei Tage ohne dich hier bin!“ „Glaubst du…“, murmelte Reita und fuhr sich durch die Haare. Toll, nur wegen dem Unsinn musste er nach Hause fahren, dabei sind die Bauchschmerzen doch eh spätestens morgen wieder weg! Und er kannte Uruha gut genug, um zu wissen, dass er sich ohne ihn meistens mächtig in die nächstbeste Scheiße ritt. Das konnte der Brünette erstaunlicherweise mindestens so gut wie seine Mathe-Formeln! Und Aoi? Der hatte jetzt die Chance seines Lebens! …Nein, Reita vertraute ihm immer noch nicht. Besagter Meister im Fettnäpfchensprung verschränkte nun beleidigt die Arme. „Du behandelst mich immer noch, als wär ich erst 10…“, sagte Uruha schmollend und brachte den Anderen damit zum Grinsen. Als ob er sich jemals erwachsener verhalten hätte. Wäre ihm jedenfalls neu! „Is ja gut, Mann. Mir bleibt eh keine Wahl. Achja und…“, Reita unterbrach seine Worte mit einer kurzen Kunstpause und schielte zur Tür – denn er hatte genau gesehen, dass Aoi versteckt dahinter stand. Anscheinend hatte der bereits im Café seine Chance gewittert, Reita loszuwerden, was? Aber er hatte seine Warnung an den Schwarzhaarigen gestern Nacht ja deutlich genug gesprochen. „Sag Bescheid, wenn Aoi was anstellt“, beendete Mr. Nasentanga seinen Satz. Uruha winkte nur ab und grinste. Als ob er sich nicht selber wehren könnte. Gegen ein halbes Hemd wie Aoi allemal, der war ja fast noch zierlicher als er selber. Und abgesehen davon… „Traut er sich eh nicht!“ **************************************************************** Nyahahaha. Es verbleiben zwar nur noch Dienstagabend und Mittwoch, aber hey, Aoi ist Reita los xD Wieso ist dieses Kapi eigentlich so kurz? *erst jetzt auffällt* gomen ne "._. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)