Welcome to Chikashi High von Rizuloid (.Die Hauptstory. -----> Aoi x Uruha // Nao x Hiroto) ================================================================================ Kapitel 18: Von fliegenden Untertassen, lang erwarteten Geständnissen und chronischer Vergesslichkeit ----------------------------------------------------------------------------------------------------- Hallo liebe Kinder~ 8D Ja, ich weiß, das hat diesmal WIRKLICH lange gedauert… Verzeiht mir “.___. Abgesehen davon, bevor dieses Kapitel beginnt – seit dem letzten hatte ich mal Lust, auf ein paar Kommentare zu antworten, und tue das an dieser Stelle~ LOS! @Apfelschnaps: Also, Ruki is nun wirklich nicht der Typ „Beleidigte Leberwurst“. Von daher wird’s ihm wohl eher am Arsch vorbeigehen xD @Pappteller: Alter, diese FF soll JUGENDFREI bleiben, also hört mal alle auf hier ständig tagzuträumen die beiden würden es jetzt ernsthaft treiben >D @Nuckel_Teddy: Hach, endlich mal jemand mit Herz unter den Lesern @InspiredOfMusic: …boah, hör sofort auf zu spoilern ò_ó @Lasagne: Also, als Österreicherin hätte ich dir eigentlich ein gepflegtes „Hoooolt die Pappn“ an den Kopf geworfen, aber bittesehr – ein kleine Portion Karyu und Hizumi im folgenden Kapi ;] @Fascination-Street: Uuuh, dich kann man doppelt vögeln? @manabu_u: Lies eine FF immer mindestens bis zum 2. Kapitel, ehe du über sie urteilst ~^ @Goesha: Wow, ich bringe Leute zum quietschen *Q* Ich wünschte manchmal echt, ich könnte euch alle beobachten, während ihr den Blödsinn hier lest xD @Kazuki-sama: Bilde dich, nimm Naito und Despa in deine Playlist auf =3= So, da alles, was ich schnell loswerden wollte, nun geklärt wäre – Wünsche ich besonders viel Spaß mit diesem Kapitel ;] *************************************************************************** ~Dienstag, 4 Uhr Nachmittag, Cafeteria - Vor der Tür zum VIP-Raum~ Ein wenig unruhig lehnte Reita sich gegen eine Wand und starrte nachdenklich in die Runde. Jetzt hatten sie Hitsugi´s Vorschlag also tatsächlich durchgezogen. Eigentlich war es lächerlich, die beiden einfach einzusperren. Andererseits gab es einfach zu viele Punkte, die dafür sprachen. Ein Problem war die Aktion nicht wirklich, und so waren Aoi und Uruha dazu gezwungen miteinander zu reden. Das war es immerhin, was sie brauchten und sich beide nicht trauten. Endlich mal untereinander klarstellen, welche Gefühle sie füreinander hatten. Endlich mal zugeben, was Sache war! Reita war mit Ruka, Sakito und Ni~ya hier zurückgeblieben. Der Rest der Bande, bestehend aus fiesen, kleinen Stalkern, lugte auf der anderen Seite durchs vernagelte Fenster, um auch auf keinen Fall was zu verpassen. „Glaubt ihr, sie kriegen es auf die Reihe?“, fragte Sakito, während er sich ein von Ni~ya geklautes Gummibärchen zwischen die Lippen schob und seinem bestohlenen Opfer einen nachdenklichen Blick zuwarf, der jedoch nur teilnahmslos mit den Schultern zuckte. „Wenn ihre Gehirne schon mindestens auf Grundschulstatus sind und sie beide mindestens 3 Wochen keinen Sex hatten, dann ja“, antwortete Ruka grinsend und lehnte sich zurück. Seiner Meinung nach wäre der endgültige Beweis für Aoi´s Dummheit gegeben, wenn er Uruha in dieser Situation nicht endlich nageln würde, denn der würde sich eh nicht wehren. Also wenn nicht jetzt, wann dann? Naja, so ganz ernst gemeint war das nun auch nicht. So dumm sein Gerede auch oft war, Ruka war auch nicht der Blödeste, wenn es um Gefühle ging. Kaum zu glauben, wenn man daran dachte was sich beinahe tagtäglich in dessen Bett abspielte, aber wahr. Mr. Nasentanga hatte es sich derweilen auf dem Boden bequem gemacht, eine Zigarette angezündet und den Kopf mit einem innerlichen lauten Seufzen an die Wand gelehnt. Er konnte Ruka ansehen, dass er es sich gerade noch verkniff ihm ein „Du siehst aus wie´n Penner“ an den Kopf zu werfen. Na und? Sah er eben aus wie einer, Hauptsache, die Frisur hält. Und abgesehen davon gab es grade andere Topthemen, immerhin waren die Königin und ihr Herzbube grade gefährlich wenige Meter vor ihnen im VIP-Raum eingesperrt. Und irgendwie hatte Reita das Gefühl, sie hätten vorher sämtliche Wurfgeschosse aus dem Raum entfernen sollen… ~Zur gleichen Zeit im VIP-Raum~ „Das ist alles verdammt nochmal DEINE Schuld!!!“ BÄM! So präzise war schon lange kein Kissen mehr in Aoi´s Gesicht gelandet und anschließend elegant zu Boden geglitten. Etwas überrumpelt schnappte er sich ebenfalls eins und schmiss es mit einem wütenden Gesichtsausdruck nach Uruha. „Natürlich, es ist meine Schuld, wenn deine blonde Putzlappenfresse mich entführt und hier einsperrt! Bleib mal realistisch, Zicke!“, giftete Aoi ihn an. Was fiel dem überhaupt ein, die ganze Aktion einfach ihm in die Schuhe zu schieben? Sein Gegenüber aber schien das herzlich wenig zu kümmern. Der kochte vor Wut, und ehe der Schwarzhaarige es sich versah, flog sogar schon eine Tasse nach ihm, der er gerade noch ausweichen konnte. Wäre es jetzt zu viel der Ironie, Uruha zu fragen, ob er noch alle Tassen im Schrank hatte? „Du willst echt auf´s Maul, ja?“, knurrte Aoi, entlockte dem Brünetten damit aber nicht mehr als ein sarkastisches Grinsen. „Das sagst ausgerechnet du?“ Wieder dieser abwertende Blick. Er hasste es, wenn Uruha ihn so ansah. Obwohl er doch irgendwo das deutliche Gefühl hatte, dass es längst nicht mehr so kalt war, wie an seinem ersten Tag hier… Der Blick wirkte mittlerweile mehr gespielt als ernst gemeint, und doch tat Uruha es, um ihn zu provozieren. Sah ihn an, als wäre Aoi aus dem untersten Teil der Gesellschaft. //Als wärst du was Besseres…!// „Ich hab genauso wenig Lust mit der Schulschlampe irgendwo eingesperrt zu werden, klar?!“ „Pass auf was du sagst, du…!“, versuchte Uruha ein Gegenargument zu bringen, aber irgendwie scheiterte er so langsam. Ihm gingen die Beleidigungen aus. Aoi grinste breit. Wusste er doch, dass er längst gewonnen hatte. „Jaja, ich solle aufpassen, was ich sage… Weißt du, wie oft du das schon zu mir gesagt hast, seit ich hier bin? Was willst du denn groß machen? Mich fertig machen? Als ob mir das irgendwas ausmachen würde!“ Ja, Uruha konnte ihn nicht fertig machen. Man konnte jemanden nur fertig machen, wenn man ihm etwas wegnahm – sei es der Stolz, das Selbstvertrauen, die Liebe oder die Freundschaft. Menschen waren nun mal zerbrechlich, äußerlich auch, aber vor allem innerlich, und jedes Mal, wenn einem etwas genommen wurde, wirkte es wie ein Sprung in einer Kristallvase. War es einer zu viel, war alles kaputt. Das wohl einfachste Konzept für eine menschliche Seele. Aber genau deswegen konnte Uruha ihn nicht fertigmachen. Denn er hatte gerade überhaupt nichts zu verlieren, außer Uruha selbst. Im nächsten Moment flog erneut ein Kissen nach Aoi. Was sollte das hier eigentlich werden?! „Hör auf damit, verdammt!“, protestierte der Schwarzhaarige, als Uruha schon nach dem nächsten griff. Pech für ihn, dass von der Sorte noch ausreichend auf den beiden Sofas herumlagen. Im nächsten Moment erkannten seine übergenetisch schlauen grauen Zellen, dass der Brünette auf sein Kommando hin sicher nicht damit aufhören würde. Kurzerhand stürzte er sich stattdessen auf ihn, um ihm das Kissen zu entreißen. Uruha zuckte zusammen, als Aoi ihn dabei plötzlich an der Schulter packte. „Fass mich nicht an!“, schrie er aus Reflex und schlug Aoi´s Hand weg. Der hatte inzwischen das Kissen in seine Gewalt gebracht und zog ihm damit kräftig eins über die Rübe. Autsch. Beinahe hätte es Uruha umgeworfen, aber eben nur beinahe. Ein Schritt nach vorne in Aoi´s Nähe sowie eine schnelle Handbewegung genügte, und er hatte ihn unsanft an seinem schwarzen Haarschopf gepackt. „AUA!“, gab Aoi empört von sich und kniff seine Augen zusammen. Hey, das tat jetzt wirklich weh! Überhaupt, der würde ihm noch die Haare ausreißen, wenn er weiter so dran ziehen würde! …Ach na und, sollte er doch. „Zicke…!“, zischte Aoi abermals. Oh ja, er würde alles tun, um Uruha jetzt noch weiter zu provozieren. Sein Gegenüber hielt ihn immer noch relativ schmerzhaft an den Haaren fest, ließ jedoch ein paar Sekunden schweigend verstreichen. Aus den Augenwinkeln nahm der Schwarzhaarige wahr, wie Uruha sich auf die Unterlippe biss. Was…? „Idiot…“, murmelte Uruha gedankenverloren. Der nächste Moment ließ Aoi die zähen letzten drei Wochen vollständig vergessen. Bestimmend, und weiterhin auch ziemlich grob, wurde er von Uruha herangezogen und spürte dessen Lippen auf seinen eigenen. Er kam gar nicht dazu, sich zu fragen, was das jetzt sollte, oder erschrocken die Augen aufzureißen, denn seine Gefühle übermannten ihn und sein Herz schlug plötzlich in dreifacher Geschwindigkeit. Diese Lippen… Uruha´s Lippen. Das, was er die ganze Zeit begehrt hatte. Aoi seufzte leise in sich hinein und erwiderte den Kuss. Er legte einen Arm um die Hüfte des Brünetten, zog ihn an sich, wollte seinen Körper spüren. Für einen Moment hatte er tatsächlich das Gefühl, Uruha würde ihm gehören, nur ihm. So, wie er es wollte, wie es sein sollte, sein Uruha. Der Schwarzhaarige spürte, wie der Körper in seinen Armen leicht erzitterte, woraufhin er seine Arme nur noch fester um ihn schlang. Beide hielten ihre Augen geschlossen, weil es beide nicht wagten, sie zu öffnen und dem jeweils anderen ins Gesicht zu sehen. Immer wieder ließen sie ihre Lippen aufeinander ruhen, bewegten sie nur ganz leicht. Kein stürmischer Kuss, wie die letzten Male, sondern eher langsam, bestimmt, …verliebt. Immer noch zitterte Uruha leicht, seine Hände hatte er auf den Rücken des anderen gelegt, aber sie schienen einfach nicht ruhig bleiben zu können. Er war nervös. Er hatte Angst vor Aoi´s Reaktion. Es war offensichtlich, dass der Schwarzhaarige ihn begehrte, aber Liebe und Begehren waren zwei völlig verschiedene Dinge. War Aoi einfach nur scharf auf ihn, oder war da wirklich mehr? Und er selbst… er hatte sich in ihn verschossen. Während Uruha gedanklich beinahe verzweifelte, konnte Aoi sein Glück kaum fassen. Durfte er jetzt noch hoffen? Hatte Uruha doch Gefühle für ihn? Oder wurde er wieder nach Strich und Faden verarscht? Egal, was es für den Anderen in diesem Moment war, er musste es auskosten, es genießen, denn wenn er wieder nur mit ihm spielte – Wer wusste denn schon, wann das nächste Mal sein würde, oder ob es überhaupt ein nächstes Mal geben würde. Am liebsten würde er ihn täglich küssen, immer und überall. Uruha keuchte leise und löste plötzlich den Kuss. Auch Aoi kämpfte damit, wieder eine geregelte Atmung zu erlangen, obwohl es doch eigentlich eher ein ruhiger Kuss war. Bloß, dass sie beide ziemlich angespannt waren. Schweigend legte der Brünette seinen Kopf in die Halsbeuge des anderen, der immer noch seine Arme fest um ihn geschlungen hatte. Dieses Gefühl war vertraut. Wie in der Nacht auf der Klassenfahrt. Da hatte Aoi ihn auch genau so umarmt, so besitzergreifend. Wie ein kleines, bockiges Kind, das etwas gefunden hat und es nicht mehr zurückgeben will. „Ich…“, begann Uruha, stockte aber dann, da er nicht die richtigen Worte fand. Was sollte er bloß sagen…? Er kaute eine Weile nervös auf seiner Unterlippe herum und setzte seinen angefangenen Satz schließlich doch fort, „Ich glaub, ich hab so langsam keine Lust mehr, mit dir zu streiten…“ Die Aussage brachte Aoi zum Lächeln. Wie von selbst fand seine Hand den Weg in den Nacken des anderen und strich ihm durch die Haare. Innerlich war er wahnsinnig aufgeregt. Jedenfalls sagte ihm das sein viel zu schnell klopfendes Herz. Es war wohl doch noch nicht alles verloren. „Warum hast du mich auf der Klassenfahrt gefragt, ob ich mich zu dir lege? Weil du nicht schlafen konntest?“, fragte Aoi ruhig. Uruha hatte immer noch den Kopf in seiner Halsbeuge versteckt, und irgendwie vermutete der Schwarzhaarige, diese Geste diente nur dazu, um sein rotes Gesicht zu verbergen. Auch mit seiner Antwort schien er sich schwer zu tun. Aber dann doch. „Nein… ich wollt dich einfach in meiner Nähe haben… irgendwie.“ Ein leises Seufzen war von Uruha zu vernehmen. Er hatte es gesagt. Das kam schon beinahe einem Geständnis gleich, oder nicht…? Plötzlich wurde sein Kopf bestimmend dazu gezwungen, aufzusehen, Aoi direkt in die Augen zu sehen. Oh nein, er wollte ihn nicht ansehen, nicht mit diesem peinlichen, verschüchterten Gesichtsausdruck, den er grade drauf hatte…! Der Schwarzhaarige grinste. Dieses sympathische Grinsen, welches Uruha irgendwie ebenfalls liebte. Er war bei seinen eigenen Worten zuvor schon rot geworden, aber nun, wo er gezwungen war, ihm in die Augen zu sehen, glich sein Kopf einer Tomate, und so langsam stieg die pure Verzweiflung in ihm hoch. „So kenn ich dich ja gar nicht, mein Hübscher… Aber weißt du was?“, hörte er ihn sagen. Immer noch hielt Aoi ihn fest, und aus Anspannung krallte Uruha die Hände hilflos in seinen Rücken. Es war lächerlich, was sie hier taten! Erst das ganze Gestreite, dann wurden sie hier eingesperrt… Stritten weiter, küssten sich… Und jetzt…! „Ich liebe dich, Uruha.“ Das war es. Das waren die drei Worte, die Uruha innerlich so sehr hören wollte, die ganze Zeit über. Sie klangen ehrlich, glaubwürdig. Sie machten Uruha´s Angst, hintergangen zu werden, mit einem Mal zunichte. Aoi hingegen hatte sehr wohl Angst. Er hatte es gesagt, er hatte ihm seine Gefühle gestanden – Aber nun musste er auf die Antwort warten. Und was, wenn diese ausblieb? Vielleicht liebte Uruha ihn ja gar nicht. Wollte nicht mit ihm zusammen sein… //Kami, bitte sag schnell irgendwas, oder ich zieh dir nochmal das Kissen über den Schädel…!// „Ich liebe dich auch!“, kam es plötzlich, viel zu überraschend, vom immer noch hochroten Uruha, ehe er Aoi erneut in Richtung seiner Lippen zog und ihn diesmal stürmisch küsste, um seine Nervosität zu überspielen. Ohne jegliches Zögern wurde der Kuss erwidert, vertieft und von beiden Seiten genossen. Während des Kusses konnte Aoi nicht anders und drängte ihn bestimmend gegen die Wand, sodass Uruha ein heißer Schauer über den Rücken lief. Ihre Zungen fanden den Weg zueinander, umspielten sich, kämpften beide um die Dominanz in diesem Kuss, die Aoi aber deutlich bei sich behielt. Er war so glücklich. Aoi war so verdammt glücklich! Endlich verlief einmal etwas in seinem Leben genau so, wie es sollte! Endlich hatte er jemanden, den er wollte, und der ihn genauso sehr wollte. Um nichts auf der Welt würde er Uruha wieder hergeben. Jetzt gehörte er ihm. Jetzt konnte er seine Arme besitzergreifend um ihn schlingen, wann immer er wollte, und jedem was brechen, der seinem Uruha zu nahe kam! Beide ließen ihren Gefühlen freien Lauf, denn was würde es jetzt noch bringen, sich irgendwie zurückzuhalten? Uruha gab sich dem Schwarzhaarigen vollkommen hin, und fragte sich im selben Moment, wieso er die ganze Zeit über so stur gewesen war. Wieso hatte er sich Aoi nicht einfach in dem Moment geschnappt, in dem er realisiert hatte, dass er ihn wollte? Miyavi hatte ihn verletzt, ja, und Aoi sah ihm ähnlich, okay. Aber er war nun einmal nicht sein Ex. Und charakteristisch gesehen bestand nicht einmal der Hauch einer Ähnlichkeit. Und jetzt, wo er Aoi so stürmisch küsste, jetzt fragte er sich, wie um alles in der Welt auf der Klassenfahrt tatsächlich nicht mehr als ein Kuss zwischen ihnen passieren konnte…! Die Finger des Schwarzhaarigen fanden zielstrebig den Weg unter Uruha´s Oberteil, strichen über die sensible Haut und brachten ihn dazu, sich dem anderen keuchend entgegen zu drängen. Dabei dachte er wieder an die Nacht auf der Klassenfahrt, in der er nahezu über Aoi hergefallen war. Er hätte damals einfach weitermachen sollen… Sanft küsste Aoi seinen Hals, den der Brünette sofort in den Nacken legte, um ihm mehr Spielraum zu geben. Leise seufzte Uruha. Es fühlte sich so schön an, wie der andere ihn berührte. Es fühlte sich richtig an. Plötzlich hielt Aoi kurz inne. Eines musste noch gesagt werden…! „Uru…“, keuchte er, löste den Kuss ein wenig widerwillig und sah Uruha dann mit einem etwas wütenden Ausdruck direkt in die Augen. „Sag mal, du bist doch schon von Anfang voll auf mich gestanden, hab ich Recht?! Und du wusstest genau, dass es umgekehrt auch so ist! Das alles hätte viel schneller gehen können, wenn man dir gleich zu Beginn einen mentalen Arschtritt gegeben hätte, aber nein, du musst erstmal ne halbe Ewigkeit rumzicken als wärst du Paris Hilton höchstpersönlich! Wir könnten schon seit gut einem Monat oder sogar länger zusammen sein, und das alles nur weil du…“- KLATSCH. Irritiert und ein wenig fassungslos hielt Aoi sich die Wange, nachdem sein Redeschwall so abrupt unterbrochen worden war. Uruha funkelte ihn ebenso wütend, aber mit einem niedlichen Rotschimmer auf den Wangen an. „Halt´s Maul und küss mich, du Vollidiot!!“ ~Zur fast gleichen Zeit im Schulhof~ Gelangweilt kickte Hizumi einen Stein vor sich her. Aus den Augenwinkeln schielt er zu Karyu und Ruki, die hinter ihm her schlurften und sich mehr oder weniger angeregt unterhielten. Hizumi ging es auf die Nerven. Es ging ihm mehr als nur auf die Nerven, wie Ruki es schaffte, genauso schlagfertig wie Karyu zu sein. Warum fielen ihm selber eigentlich nie die richtigen Worte im richtigen Moment ein? Normalerweise war es eh egal, denn wenn ihm jemand wirklich zu blöd kam, ließ er für gewöhnlich seine Fäuste sprechen. Nur blöd, dass er selbst damit keine Wirkung gegen den asozialen Bandleader erzielen konnte. Wieso vertrugen sich der und diese rothaarige Ratte eigentlich so gut? Was solls. Hizumi wusste nicht mal, wie die beiden sich kennengelernt hatten, aber Ruki war ihm sowieso sympathisch. Und trotzdem, der einzig wirklich vernünftige in ihrer Band war und blieb Tsukasa! Obwohl, na gut, auch der hatte seine Macken… Zeit, sich am Gespräch zu beteiligen. „Dein Anhängsel wird also grad mit der Kindergartentante verkuppelt?“, fragte Karyu an Ruki gewandt, der nur desinteressiert vor sich hin nickte. „Und das stört dich nicht?“, warf Hizumi plötzlich ein. Eigentlich war er der Letzte, der sich für irgendwelche Beziehungen anderer Leute interessierte, es sei denn, es handelte sich um seine engsten Freunde. Und da passte Ruki ihm nicht rein, so sympathisch er auch war. Aber in der schlimmsten Langeweile entwickelte man ja doch ein gewisses Interesse. Er grinste in sich hinein, als er einen kurzen, aber scharfen Blick bemerkte, den Ruki ihm zuwarf. Na, war das ein Volltreffer oder was? „Guck Hizu nicht so böse an, Kurzer… Ich wollt grade Dasselbe fragen“, sagte Karyu und musterte Ruki genau, wie immer mit einem undurchschaubaren Grinsen im Gesicht. Manchmal fragte man sich doch echt, was dieser Kerl denn nun wirklich so lustig fand, dass im die Mundwinkel glatt auf der falschen Höhe festgewachsen waren. „Nein. Mich stört was anderes“, antwortete Ruki. Er selbst hielt das Thema hiermit eigentlich für erledigt, aber Karyu stellte sich als neugieriger heraus, als er erwartet hatte. „Und das wäre?“ Oh Mann. Ruki konnte verstehen, weshalb Hizumi, der vor ihm herspazierte, die meiste Zeit einen mehr oder minder gespielten Groll gegen den großgewachsenen Gitarristen hegte. „Geht dich nen feuchten Kehricht an, Großer. Und was Aoi und Uru betrifft, was sollte mich stören? Sind doch´n hübsches Pärchen, die zwei Vollidioten“, sagte Ruki und musste leicht grinsen. Ja, die beiden passten eigentlich wirklich sehr gut zueinander. Obwohl Aoi im Vergleich zu Uruha vollkommen in Ordnung war, bloß zu tollpatschig, um wahrhaftig auf eigenen Füßen zu stehen. Er gönnte ihnen ihr Glück eigentlich schon, auch wenn er für Uruha nach wie vor nicht mehr und nicht weniger als blanken Hass empfand. „Also, Aoi war mir ja ganz sympathisch. Wird dir der nicht abgehen, wenn er mit Uru rumhängt?“, hakte Hizumi nach. Er persönlich hatte einfach nur seinen Spaß dran, Ruki zu ärgern, wusste er doch, dass dieser es hasste so befragt zu werden. Der Kleinste in der Runde verdrehte allerdings nur die Augen. „Ich kann rumhängen mit wem ich will, genauso wie ich tun und lassen kann was ich will… Uruha würde nie im Leben wagen, mir irgendwas zu verbieten“, sagte er und grinste schief. Und so überzeugt, wie er klang, schien das ja wohl auch noch zu stimmen. Hizumi sagte nichts mehr, Karyu dachte sich seinen Teil. Spiel, Satz und Sieg für Ruki! Es war halt doch nicht immer die Größe, die zählte~ Plötzlich vernahmen sie alle drei lautes Geschrei und einige nicht ganz jugendfreie Flüche. Verwundert sah Karyu auf. „Na na, wer ist denn da so schlecht erzogen worden?“ Sein Blick fand zielsicher das Fenster, aus dem die Stimmen kamen, und seine Augenbraue fand im selben Moment den Weg nach aufwärts gen Himmel. Er hatte schon vieles auf der Chikashi High gesehen, aber ein zugenageltes Fenster – das war mal was Neues. „Was geht hier ab?“, fragte Ruki und starrte ein wenig verwirrt auf die Bretter, die wohl ziemlich unbeholfen und mit mehreren schief genagelten Nägeln befestigt worden waren. Im nächsten Moment klirrte eine Tasse gegen das Fenster, dicht gefolgt von einem großen Kissen, welches einen großen, unübersehbaren Riss im Glas hinterließ. Karyu pfiff durch die Zähne. Hizumi verdrehte seufzend die Augen. „Ich will´s gar nich wissen…“ ~Gegen Abend in einem kleinen, gemütlichen Café, gleich bei der Chikashi High um die Ecke~ „…und am nächsten Tag konnte er nicht mehr richtig laufen, aber hey, der is doch selbst Schuld, wenn er´s drauf anlegt?“ Mehr oder minder gespannt lauschte die Gruppe, die die Schule längst verlassen hatte, Rukas Erzählungen von vorletzter Nacht. War die Geschichte nicht eh schon wieder viel zu alt, um darüber zu tratschen? „Hast du nicht gesagt, er wollte gar nicht unten liegen?“, fragte Reita und warf ihm einen zweifelnden Blick zu. Irgendwie fand er schon, dass Ruka sich ein kleines bisschen zügeln könnte, nicht dass es noch irgendwann ernsthaft in einer Vergewaltigung endete, oder? „Na und? Das hat er halt davon, wenn er denkt, er könnte mich einfach so nageln…“, murrte Ruka nur und verschränkte die Arme. Wer es wagte zu versuchen, ihn auf die Knie zu zwingen, der hatte nun einmal mit einem schmerzenden Hinterteil am nächsten Morgen zu rechnen, das war eine offizielle Regel! Und so, wie der Kerl, den er vor zwei Tagen abgeschleppt hatte, mit ihm umgegangen war – für wen hatte der sich bitte gehalten?! Solchen musste man eben Manieren beibringen. Und das konnte Ruka, seiner eigenen Meinung nach, ja doch sehr gut. Sakito lachte leise vor sich hin. „Du bist unverbesserlich, Ruka.“, sagte er, legte seinen Kopf auf Ni~yas Schulter und ließ sich von diesem mit einem zufriedenen Laut, der beinahe einem Schnurren glich, den Nacken kraulen. „Ich weiß~“, antwortete Ruka selbstsicher und grinste vor sich hin, während er aus den Augenwinkeln immer Yomi beobachtete. Der bemerkte das sowieso nicht, war er doch viel zu sehr damit beschäftigt, Shou´s Mund mit Schokoladensauce zu füllen, bis er nicht mehr in der Lage sein würde, sie zu schlucken. Hilflos ruderte Shou mit den Armen, aber Hitsugi hatte ihn fest im Griff. Wieso saß Tora eigentlich nur teilnahmslos daneben? „Los, Shou! Du musst schlucken!“, rief Yomi gut gelaunt und wehrte gleichzeitig Shous Hände ab, die versuchten, ihn zu erwürgen. Er sollte es lieber akzeptieren, dass er ihnen hilflos ausgeliefert war, denn egal was passierte – vor Yomi und Hitsu gab es kein Entkommen… Plötzlich spürte Yomi eine Hand, die sich binnen Sekunden unter sein T-Shirt schlich, und sah eine zweite direkt vor seinem Gesicht, die ihm einen Löffel voll mit Sahne in den Mund stopfte. „Ja, Yomi, du musst auch schlucken…“, raunte Ruka ihm ins Ohr und strich unter dem T-Shirt fast unmerklich über seinen nackten Oberkörper, sodass seinem Opfer augenblicklich die Röte ins Gesicht schoss. Letztendlich artete das Ganze in einen übertriebenen Hustenanfall aus, da Yomi sich an der Sahne verschluckte. Und um den Gipfel der Peinlichkeit, zumindest für den Kleineren von beiden, auch wirklich zu erklimmen, landete er mit einem Mal in Rukas Armen, der belustigt anfing, ihn wie ein Haustier zu streicheln. „Lass mich sofort los!!“; rief der kleine Karottenkopf lautstark und versuchte seinen Widersacher irgendwie zu schlagen, wobei er jedoch gründlich scheiterte. Stattdessen bekam er den Löffel, der ihm zuvor in den Mund gesteckt worden war, auf den Kopf. Autsch. „Böses Kätzchen!“, schimpfte Ruka gespielt und schüttelte den Kopf. Es gab für ihn nichts Unterhaltsameres auf der Welt als Yomi zu ärgern. Grinsend schnappte er sich mit dem Löffel noch etwas Sahne von seinem halb geleerten Eisbecher und leckte es genüsslich ab. Verzweifelt versuchte Yomi, den Blick abzuwenden, damit man sein rotes Gesicht nicht sah. Wie sehr Ruka es liebte, wenn der Kleine so eingeschüchtert war, konnte man an dessen dauerhaftem Grinsen deutlich genug erkennen. „Casanova.“, gab Reita belustigt von sich und nahm einen großen Schluck von seiner Cola. „Sagt der Richtige!“, gab Ruka zurück. Immer noch ließ er es sich nicht nehmen, Yomi bei sich festzuhalten und ihm das Köpfchen zu streicheln. „Was? Ich hab solche Verführungskünstlereien nicht nötig, die laufen mir doch eh alle von selber nach!“, die Überzeugung in Reitas Stimme sprach wohl für sich. „Tse. Du weißt einfach nicht, was Spaß macht!“ Nun, was Ruka so alles `Spaß machte`, wollten die meisten an diesem Tisch, allen voran der zum Schoßkätzchen verurteilte Yomi, überhaupt nicht wissen… Tora schüttelte verständnislos den Kopf, nachdem er das Szenario eine ganze Weile beobachtet hatte. „Sagt mal, wollt ihr wieder riskieren, dass wir rausgeworfen werden? Wie wärs, wenn wir jetzt mal das Thema auf etwas wechseln, das nichts mit Sex zu tun hat!“, schlug er plötzlich vor. Was folgte war minutenlanges, eisernes Schweigen. So lange, bis Hitsugi endlich von Shou abließ, der einen deutlichen Schoko-Schock erlitten hatte, und mit großen Augen in die Runde fragte: „Sagt mal Leute, haben wir nicht irgendwas in der Schule vergessen…?“ ~Zur gleichen Zeit im VIP-Raum der Chikashi High~ „Lasst uns endlich hier RAUS, verdammt!!!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)