N14-TOYO Die Jagd beginnt! von Sunaki (GaaSakuSasu) ================================================================================ Kapitel 12: Sasuke ------------------ Behutsam legte Kankuro das schlafende Mädchen auf den hinteren Sitz seiner Maschine und berührte die Panzerglaskuppel an der Frontseite, die sich bei seiner Berührung zurückzog und die kleine Schaltzentrale, die auf dem Lenker saß, freilegte. Der Besitzer dieses kleinen Wunders stieg vorne auf und betätigte einige Schalter, welche die Glaskuppel wieder schützend über beiden Sitze schloß. Gaara beachtete ihn kaum und bewegte sich auf seine Schönheit zu. Doch wurde ihm plötzlich von seiner Schwester der Weg versperrt. Temari hatte sich in ihre liebste, rote Lacklederjacke gezwängt. Darunter trug sie ein kurzes schwarzes Kleid. Mit dieser Kombination sah sie wie ein gefährliches Luder aus. Ihr Sinn für Selbstdarstellung war beachtenswert. »Was willst du? Es gibt hier nichts für dich zu sehen!«, schnauzte der Rothaarige sie an. Gaara konnte Temaris Geldgier nicht ausstehen. Sie würde jederzeit ein krummes Ding drehen, nur um ihre Brüder um ihren Anteil zu bringen. »Glaubt ihr etwa, dass ich euch alleine mit ihr weglasse und stattdessen hier zu Hause herumsitze und mich an der Muschi kratze, oder was? Ich bin doch nicht blöd! Ihr habt was vor und ich komme mit.«, antwortete sie mit einem gehässigen Grinsen. Sie war wohl immer noch aufgebracht wegen des kaputten Laptops. Und so einfach abwimmeln ließ sie sich leider Gottes nicht. »Warum suchst du dir nicht einen Schwanz zum spielen, anstatt uns auf den Sack zu gehen? Du willst die Kohle doch nur wieder für dich einsacken!«, erwiderte der Jüngere grob. Im nächsten Moment bereute er, was er eben gesagt hatte. Temaris Augen weiten sich freudig überrascht. »Es geht also doch um Geld! Mein Riecher hatte also doch recht. Von wie viel reden wir hier?« Gaara kam die Galle hoch. »Kankuro, du Penner! Wieso hast du mir nicht gesagt, dass sie es nicht weiß?« Zornig drehte er sich in die Richtung seines Bruders um, der gerade seine Maschine angeschmissen hatte und wegen des aufheulenden Motors nichts mehr mitbekam. Das Einzige, was der Ältere bemerkte, war Gaaras Stinkefinger im Rückspiegel. Ohne sich weiter zu streiten, stieg Temari auf ihr leuchtend rotes Biest. Es war eine hochmoderne Maschine, die mit ihren Vorreitern nicht mehr viel gemeinsam hatte. Dass an dem Teil noch unzählige Waffensysteme angebracht waren, war von dem Designer wohl kaum geplant gewesen. Temari hatte jedoch eine Schwäche für Fahrzeugtuning und brachte ihr Gefährt immer auf den neusten Stand der Technik. Leicht angepisst setzte Gaara sich auf sein Motorrad und folgte seiner Schwester. Im Gegensatz zu seinen Geschwistern, war seine Schönheit nicht mit den neusten Schnickschnack ausgestattet und stammte aus einer etwas älteren Modellreihe, doch er war sowieso nicht so versiert, was dies anging. Auf halbem Weg in die Stadt verschwand die Sonne bereits hinterm Horizont, sodass nur noch die Lichter der Metropole die Dunkelheit erhellten. Die WwG-Zentrale tarnte sich als Polizeizentrum, doch jeder, der über etwas Hirn verfügte, machte einen weiten Bogen um das Gebäude. Diese angeblich guten Menschen gingen mit ihrer Ware nämlich nicht gerade freundlich um und nicht Wenige, die lebend eingeliefert wurden, kamen in Leichensäcken verpackt wieder heraus. Die Straßen waren diese Nacht nicht so überflutet, wie man es eigentlich gewohnt war. Plötzlich waren sie allein auf der breiten Straße. »Was ist hier los? Sieht ja wie ausgestorben aus. Irgendetwas an der Sache gefällt mir nicht.«, ertönte Kankuros Stimme aus den Lautsprechern der Funkgeräte, die in den Maschinen eingebaut waren. Er hielt mitten auf der Straße an. Die beiden anderen Maschinen stoppten hinter ihm. »Soll heute nicht so ein fetter Staatsmann eine Rede halten?« Temari schaute sich um und sah die passenden Plakate an diversen Stellen befestigt. »Wen interessiert’s? Lasst uns weiterfahren. Ich möchte zeitig essen.« Gaara fiel bei seinen Worten ein, dass er schon seit dem Frühstück am vorigen Tag nichts Festes mehr zu sich genommen hatte. Sein Magen knurrte merklich. Plötzlich erschien auf Temaris kleiner Radaranzeige mit einem Piepsen ein Punkt, der ungefähr hundert Meter von ihnen entfernt war und sich nicht bewegte. Sie zuckte vor Überraschung zusammen. »Was ist?«, wollte Gaara wissen. »Keine Ahnung, aber vor uns ist etwas. Was auch immer es ist, es scheint zu warten.« Temari kalibrierte den Scanner und wollte Informationen über die Anomalie abrufen, doch die Maschine spuckte nur ein ›nicht identifizierbar‹ aus. »Was zum Henker? Kein Schimmer, was es ist. Das Radar erkennt es nicht. Was sollen wir jetzt machen?« Die blonde Frau wandte sich ihren Brüdern zu. Kankuro ließ die Kuppel um sich und die Kleine zurückfahren und streckte sich etwas. Mit einem Blick nach hinten versicherte er sich, dass die schlafende Sakura immer noch stabil lag, um danach Gaara anzusehen. »Gibt wohl nur einen Weg, es herauszufinden.« Nach seinem Grinsen zu urteilen, schien er sich schon auf die Begegnung mit dem Unbekannten zu freuen. Ein kleiner Knopfdruck ließ die Kuppel sich wieder schließen. Mit Vollgas raste er los. Seine Geschwister folgten ihm, ohne zu wissen, was da vorne auf sie wartete. Sie hatte ihn gebeten, sich in Zukunft etwas länger zurückzuhalten, aber als die Zeit auf ihrer Armbanduhr ablief, wurde er wach. Zu seinem Entsetzen musste er feststellen, dass Sakura noch immer nicht in ihr gemeinsames Versteck zurückgekehrt war. Mithilfe des eingebauten Peilsenders würde es jedoch kein Problem für Sasuke darstellen, seine Freundin zu finden. Mit einem Seufzen machte er sich auf. Die Kleine war einfach unverbesserlich. Er hatte bereits den halben Weg zu ihr zurückgelegt, als sich ihr Signal plötzlich in Bewegung setzte. Sie kam mit hoher Geschwindigkeit auf ihn zu. Schon bald blieb er stehen und hielt nach ihr Ausschau. Er musste nicht lange warten, da konnte er eine Bewegung in der Ferne ausmachen. Doch anscheinend war sie nicht allein. Drei weitere Personen mit Motorrädern begleiteten sie. Ob es sich um Freunde in diesem feindseligen Land handelte, wusste er leider nicht, aller Wahrscheinlichkeit nach war Sakura aber mal wieder in Schwierigkeiten geraten. Er würde diese Menschen umbringen, sollten sie ihr etwas zuleide getan haben. Er versuchte, sie in der Dunkelheit ausfindig zu machen. Bei den beiden Vorderen war seine Freundin nicht, also musste sie sich auf diesem tiefergelegten Zweisitzer am Ende des Zuges befinden. Genau dieser würde sein erstes Opfer sein. Bis zum letzten Moment wartete er ab, dann rannte er los, bis er gleich schnell und auf gleicher Höhe wie die Motorräder war. Mit einem Satz sprang er auf die Frontscheibe der letzten Maschine. Mit beiden Händen klammerte er sich fest und federte den Aufprall ab, um mit seiner Aktion keinen Unfall zu verursachen. Der Fahrer glotzte ihn überrascht an, hinter ihm erkannte er das Mädchen, um das er sich ständig Sorgen machen musste. Gaara und Temari bekamen es im ersten Moment gar nicht mit, dass diese Gestalt aus dem Schatten sprang und ihnen nachlief. Erst als der Fremde sich bereits an Kankuros Scheibe gehängt hatte, fiel es ihnen auf. Der Körper vor ihm nahm Kankuro die Sicht und damit auch die Kontrolle über das Steuer. Als er den ersten Schock überwunden hatte, realisierte er die Gefahr, die von dieser Tatsache ausging und versuchte mit aller Kraft, sein technisches Wunder wieder auf die Spur zu bringen. Mit quietschenden Reifen bremste er scharf ab. Er sah nur noch, wie der Typ seinen Griff löste, sich abstieß und elegant hinter ihm landete. Seine Geschwister, die alarmiert schienen, hielten ebenfalls an und musterten den Neuankömmling. Das leicht abstehende, schwarze Haar in Kombination mit dem eiskalten Blick, den der Fremde ihnen zuwarf, ließ Gaara einen kalten Schauer über den Rücken jagen. Ein Mensch war das nicht, das war unmöglich. Im Gegensatz zu ihm schien seine Schwester die Gestalt vor ihnen zu erkennen. Angestrengt dachte sie nach, wo sie den jungen Mann schon einmal gesehen hatte. »Hey, den Typen kenne ich doch! Das ist der Kleine aus deinem Filmchen, Kankuro!« Sie sah noch mal genauer hin. Das war aber ein heißer Bursche! Kankuro ließ bei ihren Worten die Kuppel bis zur Hälfte zurückfahren und richtete sich leicht auf. Seine Augen weiteten sich, als er den Fremden erkannte. Es war tatsächlich der Freund der Kleinen. Sasuke lebte also noch, aber was war mit ihm seither geschehen? Sein ganzes Wesen schien verändert, als wäre er nur noch eine leere Hülle. Kankuro hatte ihn anders in Erinnerung. Sasuke starrte den jungen Mann an, aber es regte sich bei ihm nichts. Das einzige, was er wollte, war das junge Mädchen, das hinten auf dem Sitz lag. Langsam ging er auf die beiden zu und blieb vor der Maschine stehen. Seinem Gegenüber schenkte er jedoch keine Beachtung. All seine Aufmerksamkeit lag auf Sakura. Er sah, dass sie schlief und anscheinend unversehrt war. Dann aber senkte er den Blick und bemerkte ihr zertrümmertes Bein. Entsetzen machte sich in ihm breit. Er ließ seine Augen über die anderen Anwesenden schweifen, bis er bei Gaara innehielt. Dieser ahnte schon, worum es ging. Der Rothaarige stieg von seiner Jadeschönheit und grinste den Neuankömmling frech an. »Ganz recht! Ich habe ihr das angetan. Was hast du jetzt vor? Willst du Rache? Nur zu!« Sasuke würde sich schon noch rächen, aber vorher musste er Sakura in Sicherheit bringen. Er wandte sich wieder Kankuro zu. »Lass sie frei.«, sagte er bestimmend. Ohne zu zögern öffnete sein Gegenüber die Kuppel vollends. Seinem kleinen Bruder gefiel das ganz und gar nicht. »Hey! Was soll der Scheiß?«, rief er. Sasuke ignorierte seinen Ausbruch, beugte sich zu dem Mädchen hinunter und nahm sie vorsichtig aus ihrem engen Gefängnis. Gaara sah das überhaupt nicht gern. Ohne weiter nachzudenken, schnappte er sich Temaris Waffe aus dem Holster, das an ihrer Hüfte festgeschnallt war, und zielte auf den Kopf des Fremden. »Leg sie wieder zurück, du Bastard! Sie gehört mir, kapiert?« Es gab keinen Zweifel, dass Gaara schießen würde, selbst wenn er dabei riskierte, Sakura zu treffen. Sasuke kümmerte es nicht weiter. Er verließ die Straße und ging auf ein Haus zu. Mit großen Schritten rannte er die Hauswand nach oben und legte Sakura auf dem Flachdach ab. Sein Blick wandte sich wieder dem rothaarigen Hurensohn zu, den er jetzt kalt machen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)