N14-TOYO Die Jagd beginnt! von Sunaki (GaaSakuSasu) ================================================================================ Kapitel 13: Niederlage ---------------------- Der weiche Sand, der so weiß war wie Schnee, kitzelte dem kleinen Mädchen zwischen den Zehen. Es war das erste Mal, dass sie das Meer sah. Sie kannte es nur von Bildern. Es war noch viel schöner, als sie es sich erträumt hatte. Sie war erst acht Jahre alt, aber sie wusste Dinge, die ein Kind nicht wissen sollte. Dennoch hatten ihre Eltern ihr die Realität gezeigt. Somit war kein Platz mehr für Träume übrig. Sie schaute in die Ferne und sah ihren Grund zum Atmen. Er war ihr allerbester Freund. Ihr einziger Freund. Er winkte ihr zu und lachte vergnügt. Endlich hatte er es geschafft, sie aus ihrem Gefängnis zu befreien und an einen solchen Ort zu bringen. Sasuke war ihr Traum. Er war selbst noch ein Kind, aber sie wollte so sein wie er. Ein Kind, das sich keine Sorgen um die Zukunft machte. Ein Kind, das nicht wusste, dass es so viel Leid gab, das man lindern musste. Ein Kind zu sein war Sakuras größter Wunsch. »Bleib nicht stehen!« Aus ihren Gedanken gerissen lächelte das kleine Mädchen. Das Lächeln wurde zu einem strahlenden Lachen. Mit hastigen Schritten lief sie voller Freude zu ihm. Sie beeilte sich aus Angst, dass ihr Traum verschwinden würde, wenn sie nicht schnell genug bei ihm wäre. Vor überschwängliche Freude haute sie ihn um und landete mit ihm im weißen Sand. »Auu…!«, hustete Sasuke gequält. »Was zum…« Sein Blick wanderte auf das Gewicht, das auf ihm lag und schaute in die liebenswürdigsten Augen, die er je gesehen hatte, die die Tränen nur schwer unterdrücken konnten. Er traute sich kaum was zu sagen, bis Sakura selbst sprach: »Danke Sasuke, das ist ein tolles Geburtstagsgeschenk…« Sie versuchte die Tränen mit einem Lächeln zu verschleiern. Auch wenn es nichts Besonderes war, einen Tag am Strand zu verbringen, wusste Sasuke, dass dieser einzige Tag alles für Sakura bedeutete. Es mache ihn stolz, dass er es geschafft hatte sie aus dem Krankenhaus zu schaffen und sie an einen solchen Ort zu bringen. »Ich habe es dir doch versprochen!« Vorsichtig richtete er sich auf, sodass er vor ihr stehen konnte. »Ich passe auf dich auf, egal was kommt!« Das schwor er sich. Sasuke reichte ihr die Hand und half ihr beim Aufstehen. Es war spät geworden, dennoch beruhigte sich ihr kleines Herz nicht. Dabei war es nur ein Tag, aber es kam ihr vor, als hätte es die letzten Jahre nicht gegeben. Erschöpft setzte sie sich neben ihren besten Freund auf die Stufe, die den Sand von dem Weg trennte und schaute in den Himmel voller Sterne. Es sah aus, als würde der Himmel das Meer widerspiegeln, selbst der Mond war noch viel schöner als sonst. Ihr Freund sagte kein Wort und schaute nachdenklich auf das Gemälde, dass sich vor ihnen abspielte. Sakura hingegen schaute ihn an und fragte sich, woran er dachte. »Weiß du, was ich werden will, Sakura?« Das Mädchen neben ihm schüttelte leicht den Kopf. »Ich möchte jemand sein, auf den du dich immer verlassen kannst…« Sein Blick ruhte weiter gen Nachthimmel. Seine Wangen färbten sich leicht rot, aber es störte ihn nicht. Sakura wusste nicht, was er damit sagen wollte. Sie fand, dass er jetzt schon jemand sei, auf den sie sich verlassen konnte. »Um das zu schaffen, brauche ich deine Hilfe! Also, was meinst du, sollen wir für immer zusammen bleiben?« In seinen Worten war viel mehr, als dass er es damals hätte ahnen können. Das Mädchen mit dem ungewöhnlichen Haar weitete leicht die Augen, aber dann schaute sie ihn lächelnd an. »Für immer!« Diese Worte hallte in ihren Verstand wie ein Echo, das niemals enden wollte, bis die Realität sie aus ihrem Traum riss und sie der Wahrheit ins Auge blicken musste. Sie hörte seine Stimme, die ihr das Herz brach und zugleich glücklich machte, sie wieder zu hören. »Was hast du getan? D…Du hattest kein Recht dazu! Wieso hast du das aus mir gemacht?! Dieses Monster! Du hättest mich sterben lassen sollen!! Wieso? Ich hasse dich, Sakura!« Seine Worte verletzten sie und rissen Wunden in ihrer Seele auf, aber sie konnte nicht anders, als zu lächeln und glücklich zu sein, dass er vor ihr stand und sie verfluchte. Sie hatte ihm den Tod nicht gegönnt. Sie war zu selbstsüchtig. Nur, weil sie nicht allein zurück bleiben wollte. Jetzt war Sasuke nichts weiter, als das Ergebnis ihrer Arbeit, in der sie seit ihrer Kindheit gefangen war und er war nun perfekt, etwas, was ihr bester Freund an sich am meisten verabscheute. Von den Schreien, die aus ihrer Nähe kamen, wurde sie wach. Ihr fehlte die Orientierung. Geschwächt von den Ereignissen versuchte sie sich aufzurichten, aber der Schmerz in ihrem Bein zerrte weiter an ihr. Mit einem heftigen Zucken fiel ihr wieder ein, was Gaara getan hatte. Gequält schaute sie auf ihren Fuß hinunter und war überrascht, dass es gar nicht so schlimm aussah, wie sie dachte. Ihr Bein war zwar noch etwas angeschlagen, aber es sah wenigstens wieder wie eines aus. Ihr fiel auch der Ring auf, der um ihr Fußgelenk geschnallt war. Sie wollte es sich ansehen, als sie den Schrei einer Frau hörte. »Lass ihn los! Er stirbt, du verfluchter Wichser!!« Sie hörte Schüsse, dann einen Blitzschlag und den Schrei eines Mannes. »Temari!« Was war nur geschehen? Vorsichtig zog sie sich die kurze Wand hoch und schaute über das Gestein, was ihr die Sicht versperrte. Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen. Das drohende Feuer erschlug sie mit seiner Hitze. Etwas hatte das Gebäude vor ihr in Brand gesetzt. Scheiben waren zerschlagen und inmitten all dieses Chaos war Blut. So viel Blut! Sie traute ihren Augen nicht. Sasuke war dort! Seinen rechten Arm hielt er steif vor sich und drohte das Fleisch zwischen seinen Fingern zu zerquetschen. Gaaras Kehle schnürte sich immer weiter zu. Mit gebrochener Hand versuchte er seinen Gegner von etwas abzuhalten, was er nicht hätte verhindern können: Seinen Tod. Am liebsten hätte er ihm mit seinem Knie die Rippen zertrümmert, wenn es noch vorhanden wäre. Das Schwein vor ihm hatte ihm sein rechtes Bein bis zum Oberschenkel mit seinem verfluchten Zahnstocher abgeschnitten. Sein wertvolles Blut tränkte die Straßen. Auch seine Fähigkeit half ihm kein Stück. Sasuke hatte schon früh erkannt, welche Schwäche er hatte und nutzte sie gnadenlos aus. Jetzt war er am Ende und machte sich schon bereit zu gehen und das nur, weil er diesem Mädchen etwas angetan hatte. Dabei wollte er sie doch nur für ihre Lüge bestrafen. Jetzt hing er hier wie ein geschlachtetes Vieh und dieser eingebildete Penner vor ihm war kein bisschen von ihm beeindruckt. Mit letzter Kraft versucht er ihm noch was zu sagen. Das Blut quoll ihm aus dem Mund. Seine Lippen waren schon ganz taub geworden. Nur langsam zog sich sein Mundwinkel zu einem Grinsen. »Das hier ist nicht mein Ende, du verdammte Schwuchtel!« Sasuke war von seinen Worten leicht irritiert. Was war nur los mit diesem Mann? Er hatte ihn so schwer zugerichtet, aber er lachte darüber. Fluchte. Beschimpfte ihn auf übelste Art, aber er zeigte keine Angst in seinen Augen, als würde er nicht wissen, was das überhaupt ist. Er bewunderte ihn für seinen Mumm, aber für seine Dummheit würde er ihm jetzt den Rest geben. Seine Miene verhärtete sich im Augenblick, als er es beenden wollte, aber dieser sanfte Klang der ihn erreichte, hielt ihn davon ab. »Tue es nicht! Bitte! Tue ihm nicht noch mehr weh… Sasuke… bitte…« Ihre Stimme wurde immer leiser. Er wandte seine Aufmerksamkeit zu ihr. Sie schaute ihn flehend an und bat ihn darum, das Leben dieses GS zu verschonen, der sie so grausam zugerichtet hatte. Selbst wenn es ihm gegen den Strich ging diesen Kerl am Leben zu lassen, konnte er Sakura keinen Wunsch abschlagen und tat ihr den Gefallen, ließ die Last einfach fallen. Gaara sagte nichts, als er in seinem Blut landete und schaute nur noch zu der Person, die gerade eben seinen Arsch gerettet hatte. Dass es ausgerechnet sie war, enttäuschte ihn. Jetzt schuldete sie ihm nichts mehr. Sie waren Quitt. Gaara glaubte so was wie Mitleid in ihren Augen zu erkennen, aber so genau wusste er es nicht. Sein Blick wanderte wieder zu seinem Feind, der ihn geschlagen hatte. »Ich hab es dir doch gesagt…« Sasuke schenkte ihm nur einen fragenden Blick, dann ließ er ihn einfach links liegen und ging auf das Mädchen zu, das ständig in Gefahren geriet. Plötzlich verschwand er, nur um dann hinter ihr zu erscheinen. Sakura erschrak nicht einmal. »Musste das sein? Was, wenn er stirbt? Ich mag es nicht, wenn du so grausame Dinge tust.« Sie drehte sich nicht zu ihm um. Nicht einmal, als er sie schweigend hochnahm und wie eine Braut trug, um mit ihr zu verschwinden. Kankuro war wie gelähmt. Er konnte nichts tun. Er wusste, dass es zwecklos war, aber seine Unfähigkeit zu helfen war die einzige Rettung für seine Geschwister. »Verdammt!« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)