N14-TOYO Die Jagd beginnt! von Sunaki (GaaSakuSasu) ================================================================================ Kapitel 15: Alte Bekannte ------------------------- Kankuro versuchte derweil Gaaras Bein wieder zu richten, was sich als sehr anstrengend erwies. Gaara hatte nämlich seit Stunden nichts anderes zu tun, als sich mit Hochprozentigem voll laufen zu lassen und über seine Niederlage zu fluchen. Da der Jüngere von ein paar Flaschen nicht betrunken wurde, hatte dieser sich nicht zurück gehalten und mächtig geschluckt. »Gaara, ich sage es nicht noch mal, wenn du nicht ruhig bleibst, dann musst du dich mit einem Bein zufrieden geben müssen!«, warnte der Ältere ihn. Sein kleiner Bruder saß auf dem Tisch und konnte kaum geradeaus sehen. »Sprich mich nicht an, du feiger Wurm!«, schnauzte er ihn unverständlich an und warf seine halbvolle Flasche nach ihm. Zum Glück war seine Zielgenauigkeit durch das Gesöff stark beeinträchtigt, sodass Kankuro keine Probleme hatte auszuweichen. »Ja, spiele ruhig den Gekränkten, aber wäre ich so wie ihr beiden kopflos in den Kampf gestürzt, wären wir jetzt alle tot!« Nur mit Mühe hatte er seine beiden Geschwister in seinen Zweisitzer verfrachtet und sie mit Hilfe des Autopiloten zurück nach Hause geschafft. Temaris Maschine hatte er auf die gleiche Weise zurück gebracht. Er fuhr dann mit Gaaras Jadeschönheit. Kankuro hatte Temari sofort an eine Blutkonserve anschließen müssen, da sie durch den heftigen Stromschlag innere Blutungen erlitten hatte. Sein Mikrozellen Ring war nur für den Umfang von Beinen und Armen zugeschnitten. Für größere Versionen fehlten ihm einfach die Mittel. Er hatte ihr den Bauch aufschneiden müssen, um die Blutungen zu stillen. Gaara hatte sich währenddessen mit seiner Fähigkeit seinen linken Arm wieder gerichtet und dabei höllisch aufgeschrien, aber auch zeitgleich gelacht. Die Blutungen an seinem rechten Bein stoppte er schon während der Fahrt mit seinen Tricks und hoffte inständig, dass dieser Ring um sein abgetrenntes Bein auch seinen Zweck erfüllte, sonst würde er seine Wut an dessen Erfinder auslassen. Erst nach eineinhalb Stunden war Kankuro mit seiner Schwester fertig, als er sich um den bereits völlig betrunkenen Gaara kümmerte, der wohl in die Küche ging, um sich die Reste vom Fusel zu beschaffen. Der Ältere musste ihn erst auf den Tisch heben, um ihn davon abzuhalten, mit einem Bein herum zu humpeln. Man konnte ja sagen was man wollte von diesem Zwerg, aber er war hart im Nehmen und ließ sich wirklich von gar nichts einschüchtern. Jetzt musste er sich das Geschrei und Fluchen von seinem Patienten anhören. »Schnauze, Arschkriecher! Nichts als Ausreden! Du hast den Schwanz einfach nicht hochbekommen, dich diesem Blecheimer zu stellen! Sogar Temari hat mehr Eier in ihrem Höschen als du, Schwuchtel! Und jetzt laber mich nicht voll und flick mich wieder zusammen!!«, warf er ihm entgegen und spuckte seinem Bruder ins Gesicht. Der junge Mann schaute ihn nur ausdruckslos an und merkte, wie sein Mitleid für seinen kleinen Bruder immer mehr nachließ. Dennoch putzte er sich den Speichel mit seinem Ärmel vom Gesicht und nahm sich wieder seiner Aufgabe an. Mit genauer Präzision musste er das Bein auf den Oberschenkel klemmen, damit der Ring das Gewebe und den Knochen wieder zusammensetzten konnte. Dafür musste aber der Rothaarige erst mal still halten, was ihm erst nach einigen Warnungen gelang. Der schwarze Ring hatte sich sofort in das Fleisch der offenen Wunde mit seinen tausend Nadeln festgeklammert, als Kankuro es perfekt dran setzte. Mit einem lauten Aufschrei stieß Gaara seinen Bruder von sich. »Verfluchte Scheiße! Das tut weh! Das wirst du mir büßen!!«, presste er zwischen seinen Zähnen hervor. Kankuro rappelte sich wieder auf und dachte schon, dass dies sein Ende wäre, aber Gaara schien von jemand anderen zu sprechen. Denn er fing an zu kichern und wirres Zeug zu reden. »Ich werde dich vernichten! Aber vorher werde ich diese Schlampe vor deinen Augen ficken! Ich werde ihr den Arsch aufreißen! Hihi… glaub ja nicht, ich hätte das nicht bemerkt! Auch wenn du ein Haufen Altmetall bist, liegt dir etwas an dieser Pussy und das wird dich teuer zu stehen kommen!« Mit lautem Gelächter bekräftigte er seinen Wahnsinn, bis er verstummte und sich nicht mehr rührte. Kankuro ging vorsichtig auf ihn zu, um nach ihm zu sehen und bemerkte schnell, was los war. »Er ist ohnmächtig.«, seufzte er erleichtert. »Endlich, hab mich schon gefragt, wie viel Schmerz er noch ertragen kann.« Er sah sich um und entschied, das ganze Chaos erst mal zu beseitigen. Gaara ließ er erst mal so wie er war. Er wollte nicht riskieren, dass dieser kranke Idiot aufschreckte und ihm ›aus Versehen‹ den Kopf abschlug. Endlich hatte sie ihn gefunden. Ihre Beute. Hatte er es doch gewagt, sie einfach abzuhängen, als wäre sie ein dummes Fangirl. Mit ihrem lautlosen Gefährt, das perfekt zum Wenden geeignet war und mit seinem Einrad durch fast alle engen Gassen durchkam, konnte sie sich dem Gebäude auf hundert Metern nähern, indem sie den GS geortet hatte. Sie stieg von ihrem motorisierten Einrad ab und musterte das Gelände mit ihrem Nachtsichtgerät. »Hm, die Wohnung ist ein umgebauter Container.« Beim genauen hinsehen war es kein normaler, sondern ein spezieller Entsorgungs-Container für Cyborgteile. »Was die wohl mit den Teilen angestellt haben, die ursprünglich dort gelagert wurden?« Sie nahm das Gerät von ihrer Augenhöhe und lies es wieder um ihren Hals baumeln. Mit einer gewohnten Bewegung griff sie sich an ihre Westentasche und zog eine Zigarettenschachtel raus. »Wenn ich mich recht erinnere, ist dieser Kankuro doch ziemlich begabt in der Hinsicht. Bestimmt hat er sich den Schrott zu Nutze gemacht. Ich sollte also vorsichtig sein. Nicht, dass sie mir um die Ohren ballern!« Mit einem Klick hatte sie ihr silbernes Feuerzeug aufgeklappt, ihr Genussmittel angezündet und tief inhaliert. »Tja, dann kann ich mein kleines Feuerwerk wohl vergessen!« Sie kramte in der Beuteltasche, die an ihrem Gürtel befestigt war, ein kleines Ortungsgerät raus. »Gaara scheint sich nicht zu bewegen. Also müsste er schlafen.« Sie grinste fies in sich hinein. »Dann will ich ihm mal schöne Träume bereiten.« Mit einem Satz sprang sie den Hügel herunter, der das Gelände halb einkreiste und nur die lange Landstraße frei ließ. Mit einem guten Tempo kam sie voran und machte sich die Dunkelheit zunutze. Sie hatte sich dem Container zwanzig Meter genähert, als sie plötzlich stehen blieb. »Irgendetwas stimmt mit dem Boden nicht! Hier scheint etwas vergraben zu sein.« Langsam kniete sie sich hin und lauschte den sandigen Boden ab. »Das Geräusch kenne ich! Das sind Suchsensoren.« Sie erhob sich wieder. »Idioten! Die hätten sie hier überall vergraben sollen, damit man gar nicht so nah an sie ran kommt.« Mit einem Zucken ihrer Schulter holte sie aus ihrer Tasche eine kleine Kugel heraus, die nicht größer als eine Murmel war. »Das müsste mir Zeit verschaffen, um rein zu kommen.« Mit Leichtigkeit rollte sie die Kugel über das Feld, bis diese stehen blieb und einige Funken versprühte. Die junge Frau schaute auf ihre Armbanduhr und wartete zehn Sekunden, dann lief sie ohne weiteres über den Platz. Mit ihrem Grinsen bestätige sie sich, dass der kleine Empfangsstörer erfolgreich war. Sie stand jetzt genau hinter dem Container und suchte nach einem Eingang. Zum Glück kannte sie diesen und wusste genau, wie man eine solche Nuss knacken konnte, ohne auf sich aufmerksam zu machen. Mit den Fingerspitzen strich sie über den kühlen Stahl der Außenwand und fand auch gleich die Schaltzentrale, über welche man ihn öffnen konnte. Als sie die Klappe aufbrach, sah sie das Chaos vor sich. »Na toll, den haben sie total zu Schrott gemacht.« Seufzend nahm sie die Hand runter und grübelte über eine andere Möglichkeit nach. »Wie bekommen die überhaupt Luft in dem Teil. Er ist schließlich nicht zum Wohnen gedacht! Das heißt, die müssen einen Lüftungsschacht gebaut haben und der muss sich ja den Sauerstoff von irgendwo herholen. Ich glaube kaum, dass die sich hier Ventilatoren eingebaut haben, dafür fehlen denen eindeutig die Mittel.« Bei ihrem Gedankenspiel ging sie weiter und schaute nach oben. Das Dach war das Einzige, was ihr noch einfiel, da sie um das Ding nichts fand. Sie klettern aufs hoch und fand ihr Ziel. Ein Stahlgitter versperrte ihr den Weg ins Innere. Mit ein paar Handgriffen schraubte sie das Gitter aus seiner rechteckigen Fassung und sprang in die Dunkelheit. Sie landete sicher auf ihren Füßen. Durch das Nachtsichtgerät konnte sie gut im Dunkeln sehen, hatte also keine Probleme sich zu orientieren. Sie war eindeutig in der Küche. Als sie nach oben schaute, konnte sie in dem Schacht Löcher sehen, die die Luft wahrscheinlich auch in die anderen Räume transportierte. »Die haben es sich ja hier richtig gemütlich gemacht. Das keinem aufgefallen ist, dass ein so großer Container gestohlen wurde. Da muss ich wohl mal nachhaken! Ich wundere mich auch, wo die das ganze Geld her haben, um sich hier alles einzurichten.«, fasste sie gedanklich zusammen. Mit wachsamen Augen studierte sie ihre Umgebung und hielt bei der Tür vor sich an. Sie warf einen Blick auf ihr Ortungsgerät, das ihr verriet, dass ihre Beute sich hinter dieser Tür befand und sich immer noch nicht zu bewegen schien. Lächelnd ging sie auf die Stahltür zu und öffnete diese. Sie wunderte sich etwas, dass es so leicht ging. Sie hatte bei diesem massiven Teil eigentlich so was wie einen Code erwartet. Aber dieser belanglose Gedanke verflog schnell, als sie in den hellen Raum trat und ihren Fang auf dem Tisch sitzen sah, anscheinend schlafend. Etwas verwundert nahm sie das Nachtsichtgerät von ihren Augen und ging langsam auf ihn zu. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass Gaara ihr auf dem Präsentierteller gelegt wurde. Sie traute dem Braten nicht und zog aus ihrer Hüfttasche eine neun Millimeter Pistole mit Spezial GS Munition, die es ihr ermöglichte, die Kräfte der GS für dreißig Sekunden auszuschalten, und zielte damit auf seinen Kopf. »Es wäre jetzt so leicht ihn abzuknallen. Verdient hätte er es ja!« Sie musterte ihn gründlich und fragte sich, was der Ring an seinem Oberschenkel zu bedeuten hatte. Ein neuer Modeschmuck war es mit Sicherheit nicht. Schließlich war Gaara kein Typ für so was. Zumal es nicht gerade hübsch aussah. Selbst wenn er schläft, sieht er wie ein Arschloch aus, dachte sie grimmig. Plötzlich zuckte sie zusammen, als sich seine Mundwinkel bewegten. Er schien etwas vor sich hin zu murmeln. Was zum? Spricht Gaara etwa im Schlaf, dachte sie grinsend und musste feststellen, dass Gaara doch etwas Menschliches an sich hatte. Dabei dachte sie, dass sie alles von ihm wüsste. Von Neugier gepackt, ging sie bis auf einen halben Meter auf ihn zu. Sie roch Blut an ihm, was aber keine Seltenheit war. Eher war es selten, dass er zu träumen schien. Sie wollte nur zu gern wissen, von was er träumte und lauschte aufmerksam, dabei kam ihr seine Fahne entgegen. Er war also betrunken. Ob das der Grund war, warum er hier auf dem Tisch saß und sie so nah an sich ran ließ? Anfangs bekam sie nur Satzfetzen mit, aber bei genauerem Hinhören verstand sie ein leises: »Du gehörst mir!« »›Du gehörst mir?‹ Von wem spricht er?« Sie nahm die Waffe runter und wollte sie gerade wieder wegstecken, als Gaara plötzlich die Augen aufschlug. Er sah leicht verschwommen und in seinen Ohren klang alles wie ein Echo. Die Frau vor ihm hatte wieder ihre Pistole auf ihn gerichtet und entsichert. Sie würde schießen, immerhin konnte man nie wissen was er als nächstes tat. Da er nun wach war, brauchte sie sich nicht zurück halten und sprach: »Na, aufgewacht, Penner? Dieses Mal entkommst du mir nicht! Ich habe dir doch gesagt, dass ich dich finde!«, grinste sie ihn an. »Und jetzt erheb dich und lass dich von mir ganz artig wegschaffen!« Sie verhöhnte ihn regelrecht, aber dass sie ihn damit nicht beeindruckte, war ihr klar. Auch dass er sie gar nicht wahrzunehmen schien, denn er starrte nur auf den Boden und sagte dieselben Worte. »Du gehörst mir!« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)