N14-TOYO Die Jagd beginnt! von Sunaki (GaaSakuSasu) ================================================================================ Kapitel 19: Unverhofftes Wiedersehen ------------------------------------ Nur langsam wachte er auf. Die Schmerzen, die ihn die ganze Nacht gequält hatten, waren nun fort. Mühsam richtete er sich auf und schwang die Beine über den Rand. Sein Blick fiel auf seine Füße. Gaara versuchte seine rechten Zehen zu bewegen, was tatsächlich funktionierte. Ein erleichtertes Seufzen wich ihm von den Lippen. Eins musste er seinem Bruder lassen: er beherrschte sein Handwerk. Gaara schaute automatisch auf den Ring, der nur noch lose um seinen Oberschenkel hing, nahm ihn ab und sah nichts weiter als die winzigen Einstichlöcher der Nadeln. Es sah zwar nicht so toll aus, aber das würde schon bald weggehen. Vorsichtig stand er auf und war froh, dass er ohne Beschwerden stehen konnte. Seinem Arm ging es ebenfalls besser. Nur die Schulter, wo ihn dieses Miststück getroffen hatte, schmerzte ein wenig. Dafür würde sie noch früh genug bezahlen, aber erst mal würde er ein Bad genießen und danach in die Stadt fahren. Mit langsamen Schritten schaffte er sich ins Bad. Dass er niemandem begegnete, war für ihn eine richtige Wohltat. Fast eine Stunde blieb er dort drin, länger als er geplant hatte. Was wohl daran lag, dass er sich total ausgelaugt fühlte. Gaara musste Kankuro aufsuchen. Er hatte nämlich kein Geld mehr. Das Letzte ging für ein paar Ersatzteile seiner Schönheit drauf. Als er auf den Hof kam, hörte er schon, wie sich jemand an den Maschinen zu schaffen machte. Beim näheren Betrachten war es nur sein Bruder, der den Bikes einige neue Updates verpasste. Kankuro brauchte sich nicht umschauen, um zu merken, dass sein Bruder ihm im Nacken saß. »Wie es aussieht, geht es dir wieder besser. Da kannst du dich gleich nützlich machen und was vom Schwarzmarkt abholen. Kiba weiß schon Bescheid.« Dass ihn diese Ansage nicht ins Schwitzen brachte, fand Gaara äußerst beunruhigend. »Ich glaube, du solltest dir deine Bitte noch mal durch den Kopf gehen lassen und feststellen, wem du gerade deinen Mist aufschwatzt!« Obwohl seine Stimme furchterregend klang, hatte sie nicht den gewünschten Effekt. Denn sein Bruder ignorierte ihn völlig. »Ach, und wenn du schon dabei bist, könntest du noch bei Naruto vorbeischauen? Er braucht das Ersatzteil für seinen Prototypen und lass dich nicht verarschen! Wenn der Preis nicht stimmt, dann hau wieder ab! Einen weiteren Gefallen kann ich mir nicht leisten!« Gaara verzog das Gesicht zu einer ausdruckslosen Miene und verkniff sich ein genervtes Seufzen. »Sag bloß, der hat die Blechpuppe immer noch nicht entsorgt?« Die Frage war eigentlich völlig sinnlos. Das sah er auch in dem skeptischen Blick seines Bruders. »Bist du verrückt? Wenn es nicht illegal wäre, würde er sie heiraten. Der arme Kerl.« Die Geschichte ›des armen Irren‹ wollte sich Gaara nicht wieder antun. Er wollte nur noch weg! »Ich brauche nur etwas Geld, dann bin ich schon weg!« Der Ältere konnte es kaum überhören, sagte aber nichts weiter dazu. »Auf dem Tisch, kannst dir ruhig alles nehmen.« Wie außerordentlich nett von ihm, dachte sich Gaara und zögerte nicht lange, sich die paar Kröten aus der Metallbox, die mitsamt dem Werkzeug und dem neuartigen Krimskrams auf dem Eisentisch lag, zu nehmen. Er schnappte sich Temaris blutrotes Biest und warf noch einen kurzen Blick auf seine Schönheit. Es genügte nur einer, um zu wissen, dass sie letzte Nacht erheblich gelitten hatte. Er stieg auf den modernen Roller und fuhr mit rasender Geschwindigkeit der Stadt entgegen. Einige Stunden hatte er gebraucht, um in die Stadt zu kommen. Gaara ahnte schon, dass dieser Tag richtig beschissen würde. Scheiße angefangen hatte er ja bereits. Zwar konnte er wieder laufen, aber das war nur ein kleiner Trost. Kankuro konnte froh sein, dass er noch nützlich für ihn war. Der Rotschopf bekam langsam das Gefühl, dass man ihn nicht mehr ernst nahm, was ihm mächtig gegen den Strich ging. Daran müsste er schnell was ändern. Die Maschine parkte er etwas abseits der Einkaufsmeile, in einer abgelegenen Gasse. Nachdem er den Sicherheitscode aktiviert hatte, machte er sich auf dem Weg zu den Geschäften. Sein Hunger lockte ihn in einen kleinen Snackladen. Auf seinem Rundgang schnappte er sich irgendwelches Zeug. Er müsse nachher schauen, was er sich da eigentlich zusammensuchte. Als er gerade die Kasse ansteuern wollte, fiel ihm etwas ins Auge. Diese weiteten sich und wäre er nicht so uncool, würde er wohl in diesen Augenblick alles fallen lassen. Stattdessen legte er das Zeug auf dem Tresen des Besitzers ab und ließ diesen damit einfach stehen. Denn etwas völlig anderes hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Da war doch die Person, wegen der er die ganze letzte Nacht nicht hatte schlafen können. Er trat aus dem Geschäft und sein Grinsen wuchs ins Unermessliche. Anscheinend gab es doch einen Gott und dieser war ein kranker, sehr kranker Herrscher. »Dieses Mal gehörst du mir!« Ohne auf seine weitere Umgebung zu achten, überquerte er die Straße. Und da stand sie: Mit ihrem kurzen, weißen, eng anliegenden Kleid, das nach unten in einer Art Faltenrock endete. Die Kleine trug hochhackige Sandalen. Sie schien sich für etwas zu begeistern, denn sie starrte in ein Schaufenster wie ein kleines Kind, das nach Süßkram schmachtete. Leicht bückte sie sich nach vorn, um auch alles genau betrachten zu können. Sie war so sehr darin vertieft, dass sie gar nicht bemerkte, wie Gaara hinter ihr zum Stehen kam. »Bleib so! Diese Stellung weiß auch zu gefallen.« Sakura sah nur das grinsende Gesicht im Fenster, doch das was ausreichnd, um sie vor Schreck ein paar Jahre älter werden zu lassen. Als sie dann noch sah, wie er seine Hand verdächtig hoch nahm, zuckte sie in sich zusammen und drehte sich blitzartig um, um ihm mit einem angsterfüllten Blick zu begegnen. Pure Schadenfreude war Gaara ins Gesicht geschrieben. »Überrascht, hm?« Ein kurzes Schweigen stellte sich ein. »Nicht? Na ja, ich bin ziemlich überrascht. Dachte eigentlich, dass ich die ganze Stadt auf den Kopf stellen muss, um dich zu finden.« Ganz behutsam und total untypisch nahm er ihre Hand und drängte sie indirekt dazu, ihm gehorsam zu folgen. »Glaubst du an das Schicksal?« Seine Stimme klang seltsam leicht. Sakura sah ihr Leben immer mehr davon gleiten. Sie antworte ihm nicht. Sie nahm nicht einmal an, dass er dies erwartete. Der Schock, ihm wieder zu begegnen, steckte so tief in ihren Knochen, dass sie kaum wagte zu atmen. »Meiner Meinung nach ist das völliger Bullshit, aber bei dir fange ich langsam an zu zweifeln.« Er schleppte sie zu einem ruhigeren Ort, fern von all dem Trubel der Meile, und ließ sie los. Sakura war völlig überfordert mit der Situation. Sie wusste, dass bei ihm jeden Augenblick die Sicherung durchbrennen könnte und sie seiner ganzen Wut ausgeliefert wäre. Ihr fiel nichts anderes ein, als sich klein zu machen »Lass mich gehen. Ich bin dir auch nicht mehr böse, was du mir angetan hast, aber lass mich bitte gehen…« Ihr Flehen war nichts weiter, als ein kleiner Hilferuf. Gaara hingehen hätte sich am liebsten den eigenen Kopf eingeschlagen. Dieses Mädchen war doch echt ... ! Wie konnte sie sich nur über sowas Gedanken machen? Es war ihm doch scheißegal, ob sie ihm böse war oder nicht! Er hatte ganz andere Pläne mit ihr! Schreckliche Pläne! Perverse Gedanken nahmen ihn in Besitz, wenn er an sie dachte, und jetzt stand sie hinter ihm und er musste nur daran denken, wie unglaublich süß das gerade eben war. Seine Fäuste spannten sich zum Zerreißen. Langsam drehte der Rotschopf sich um. Man hätte glauben können, er hätte einen Krampf im Gesicht, so sehr zwang er sich die Fassung zu bewahren. Ein gefährliches Zucken regte seine rechte Gesichtshälfte. »Sag mal, wie alt bist du?« Diese Frage schien sein Ernst zu sein. »Ich bin siebzehn…« Die junge Dame entspannte sich etwas und musterte ihn. »Sag mal, geht es dir nicht gut? Du siehst so verkrampft aus…« Es war doch nicht zu fassen! Aus welcher Welt war sie nur entflohen? Sie sollte doch wie eine hysterische Gestörte um ihr Leben rennen, in dem Wissen, was er mit ihr vorhatte. Stattdessen machte sie sich Sorgen über seinen Zustand. »Hör auf damit! Das hält ja der stärkste Mann nicht aus!« Ohne Vorwarnung stürzte er sich auf das wehrlose Mädchen. Mit einem Aufschrei und einem Schreck kam sie auf dem Boden auf. Ihre Augen waren zugekniffen. Sie musste sich erst mal von dem Sturz erholen. Als sich ihre Augenlider öffneten, sah sie einen schrecklichen Dämon über sich. Gaara presste ihre Arme auf den steinigen Boden. »Du machst mich wahnsinnig!« Seine Lippen stürzen sich auf ihr Gesicht. Sakura wollte schreien, bei dem Gedanken, dass er sie küssen würde. Doch dazu kam es nicht. Er hatte es gar nicht auf ihren Mund abgesehen, sondern auf ihren Hals. Allerdings küsste er sie auch dort nicht. Nein, er… Sie glaubte es kaum, aber er fing an, an ihr zu schnuppern. Es schlich sich eine leichte Röte über ihre Nase, da es ihr doch etwas unangenehm war. »Verflucht noch mal! Du riechst so verdammt gut…« Sie meinte ihn schwärmen zu hören. »Welches Shampoo benutzt du eigentlich?« Was? War das jetzt sein Ernst?, dachte Sakura entsetzt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)