N14-TOYO Die Jagd beginnt! von Sunaki (GaaSakuSasu) ================================================================================ Kapitel 35: Tenja ----------------- Im ersten Moment herrschte Stille. Nur an paar Orten waren nächtliche Unruhen, die den Bewohnern Toyos nicht unbekannt waren. Aber niemand ahnte, dass das Militär ihren neuen Prototypen noch auf Gesetzlose hetzen würde, die halsbrecherisch versuchten, ihren Arsch aus der Schusslinie zu schaffen und dabei das halbe Viertel in Mitleidenschaft zogen. Mit Hochgeschwindigkeit schoss Kankuros imposantes Bike durch die vom Rauch vernebelte Straßensperre. Kaum einer konnte ihm folgen, außer vielleicht dieses spinnenartige Riesenvieh, das alle überragte. Im Rückspielgel sah er noch diese Frau. Sie setzte ihren Panzer, gleich nachdem sie die Flüchtlinge entdeckt hatte, in Bewegung. Mit einem Ruck erhob sich das Teil aus seiner ruhenden Position und stieß mit seinen sechs Spinnenbeinen durch die Menschenmenge. Schreie der Soldaten waren deutlich zu hören, als sie regelrecht zertrampelt zurück gelassen wurden. General Tsun hatte den Ruf, ein rücksichtsloses Miststück zu sein und sich um Verluste nicht zu scheren. Dem sie auch dieses Mal gerecht blieb. Anders als dieser idiotische Captain würde sie sich nicht von diesen Ratten ans Bein pissen lassen. Die blonde Schönheit rannte auf dem Kopf der neuen Kampfeinheit, die das Militär ihr zu Verfügung gestellt hatte, öffnete das Cockpit des Panzers und schnappte sich den Piloten, der das Ding steuerte. »Jetzt übernehme ich!« Ein fester Griff am Kragen und ohne auf seinen Protest zu achten, warf sie ihn herunter zu dem anderen Fußvolk. Für weitere Verzögerungen nahm sie sich keine Zeit und sprang direkt auf den beweglichen Sitz, der nun frei war. Von außen war der Pilot nicht erkennbar, da das Glas der schützenden Kuppel schwarz gefärbt war, aber im Innenraum war der sternenklare Nachthimmel und alles andere in ihre Umgebung gut sichtbar. Sobald die Luke geschlossen war, leuchtete der Raum in schimmerndes Grün. Ein rascher Blick über die Steuerung und sie begriff, was sie zu tun hatte. Sie hatte sich schließlich selbst davon überzeugt, wie dieses Teil funktioniert. Zwei Gestelle mit handflächengroßen, gerundete Riemen, die zur Lenkung der Beine und dem Richtungswechsel gedacht waren, streckten sich ihr entgegen. Sie waren mit Haltegriffe und der zusätzlichen Bremse, wie die eines Motorrads versehen. Wie selbstverständlich schob sie ihre Hände durch die entsprechenden Gurte, die an den jeweiligen Gestellen befestigt waren. Keine Sekunde später zogen sie sich straff um ihre Handgelenke zusammen. Ein Piepsen bestätigte ihre Anwesenheit und begrüßte sie mit einer mechanisch monotonen, weiblichen Stimme. ›Bestätigen Sie bitte ihre Identifizierungsnummer.‹ »002302« Kaum hatte sie begonnen zu sprechen wurde sie einem Komplettkörperscann unterzogen. ›Willkommen General Tsuna Mei Seiyu auf der SIA045 Tenja Panzereinheit für innere Sicherheit. Die Sule-Corporation wünscht Ihnen viel Erfolg zur Neutralisierung.‹ »Den werde ich haben. Sind alle Funktionen einsatzbereit?« ›Positiv. Sie können sofort mit der Neutralisierung beginnen, Generalen Tsuna Mei Seiyu.‹ »Tsun reicht vollkommen, Tenja.« ›Positiv. Das System wartet auf Ihre Befehle, Tsun.‹ »Erfasse die Umgebung und verfolge das Ziel, das sich von uns entfernt.« Ein Bruchteil einer Sekunde brauchte Tenja um ihrer Aufgabe nachzukommen. ›Positiv. Um das fluchtartige Model handelt es sich um Eigenbau. Hersteller unbekannt. Im Inneren befinden sich zwei unterschiedliche Individuen. Der Fahrer ist ein Mensch. Das andere Individuum ist dem System nicht möglich einem Typen zuzuordnen. Beide ID-Nummern werden geblockt.‹ »Starte mit der Verfolgung, Tenja. Sie dürfen uns nicht entkommen!« ›Positiv.‹ Ein Ruck ließ den Panzer aufrichten und sich in Bewegung setzen. Mit einem höhnisches Grinsen brachte die Generalin Schwung in dieses Baby, dabei ignorierte sie die lauter werdenden Schreie der Soldaten und verfolgte die Flüchtlinge über dem Radar, das sich rundherum auf der Kuppel widerspiegelte und ihr als durchsichtiger Bildschirm diente. »Versucht es nur! Mich könnt ihr nicht so leicht zum Narren halten!!« Kankuro sah dieses Spinnenmonster auf sich zurasen und zwang ihn weiter zu beschleunigen. Er versucht mit geschickten Manövern durch kleinere Straßen und Gassen zu entkommen. Doch dies erwies sich als ziemlich lästig. Es war beachtlich, dass dieser Panzer in seiner Größe eine solche Beweglichkeit und Wendigkeit an den Tag legte, wie die einer echten Spinne. Da kam ihm die Frage, woher man die Mittel zu so einem Schmuckstück hatte. Leider konnte er ja nicht anhalten und diese durchgeknallte Schlampe fragen, die sich völlig kopflos durch die Gassen quetschte und dabei einige Häuser beachtlichen Schaden zufügte und dabei ganz schön für Aufruhr sorgte. »Verflucht! Auf normaler Tour werden wir die nicht los!!« Völlig auf dem Bildschirm vor sich konzentriert, der ihm Daten darüber gab, wie nah der Feind ihm im Nacken saß, achtet er kaum auf die misstrauischen Blicke, die sich ihm in den Schädel bohrten. Doch spürte er ganz deutlich, dass sie da waren. Wieso half dieser Kerl ihm überhaupt? Sasuke kam nicht wirklich drauf, warum diese Person sein Hals für ihn riskierte und sich mit den ›Guten‹ anlegte. Bei ihrer ersten Begegnung hatte er sich zwar klüger angestellt und ist nicht gleich blindlings in sein Schwert gerannt, wie es dieser geisteskranker GS und diese Frau mit ihrem schmutzigen Mundwerk getan hatten, dennoch war diesen Kriminellen nicht zu trauen, die seine Sakura in solche Gefahr brachten. »Du gehörst zu diesem Gaara. Wieso hilfst du mir, obwohl du mit angesehen hast, was ich mit diesem Bastard angerichtet habe?« Ein kleines Lächeln zierte die Lippen von Gaaras älteren Bruder. »Glaub mir, ich habe nicht vor, dein Freund zu werden. Und was diesen Arsch angeht, der hat eine Abtreibung verdient. Er hält sich für einen fleischgewordenen Gott! Dabei überschätzt er sich in seinem Größenwahn. Dieses Schwein fickt jede Schlampe, die ihm in die Quere kommt und leider hat er sich die Kleine als neues Opfer auserkoren. Gaara ist total hingerissen von dem Gedanken, sie zu besitzen.« Sasuke senkte seinen Blick bedrohlich und versuchte einen kühlen Kopf zu wahren. »Gaara erwähnte, dass Sakura zu ihm kam und aufgesucht hat, ist es wahr?« Kankuro gab ihm nur ein kurzes Nicken. »Aus welchen Grund? Sakura pflegt keinen Kontakt zu solchem Abschaum.« »Glaube ich gern. Leider kann ich dir nicht sagen, was sie von Gaara wollte. Er schien aber selbst überrascht zu sein, sie zu sehen, auch wenn er sie vorher schon zu kennen schien.«, erinnerte er sich böse an den Schlag ins Gesicht. Sasuke schwor sich, sich dieser Frage später noch intensiver zu widmen. Sakura war ihm ja am Abend zuvor mehr oder weniger ausgewichen. »Und warum bist du hier?« »Die Mühe habe ich mir bestimmt nicht deinetwegen gemacht. Ich bin auf dem Weg zu meinem Bruder. Er kam nicht zurück und wegen den neuen Erkenntnissen, die ich in Erfahrung gebracht habe, habe ich mir dann doch ein wenig Sorgen gemacht.« »Erkenntnissen?« »Gaara hat sich leider was eingefangen, was uns alle in Schwierigkeiten bringt.«, grinste Kankuro gehässig. Um was es sich dabei genau handelt, wollte Sasuke erst gar nicht wissen. Das hätte bei diesem widerwärtigen Psycho alles Mögliche sein können. »Den Rest können wir später klären. Vorher müssen wir dieses Biest los werden!!«, schrie er geradewegs los, als dieses Monster ihm gefährlich nah an der Glasscheibe klebte. Das Vieh drohte ihn einzuholen. Schlussendlich setzte dieses Teil auch noch zu einem heftigen Sprung an und landete über ihre Köpfe hinweg vor ihnen und schnitt ihnen den Weg ab. Eine scharfe Linkskurve rette sie vor einem zerstörerischen Schlag, den dieses Spinnenteil mit einem seiner Beine ausholte und dabei versuchte sie zu zerschmettern. »Scheiße!!« Fluchend wich er dem Angriff aus. »Sag mal, kannst du uns nicht von diesem Ding befreien?« Gehetzt versuchte er sich auf der Spur zu halten. »Schon, aber mein Körper ist bereits ausgelastet. Jede weitere Belastung würde zu einem Stillstand führen und mein mögliches Ende bedeuten.«, sagte er ziemlich nüchtern für jemanden, dessen Leben am seidenen Faden hing. Kurz schweigend überlegte Kankuro, was er damit meinte. »Du bist doch ein Roboter oder so was ähnliches, wie kannst du da sterben?« »Das ist Privat.«, gab er knapp zu verstehen. »Privat also. Maschinen und Privatsphäre, das kann sich doch nur um ein schlechten Scherz handeln.« Darauf gab ihm sein Beifahrer keine Antwort und schaute nur ausdruckslos nach vorn. Kankuro bemerkte das Schweigen und besah sich wieder auf das aktuelle Problem. »Kannst du eine Waffe benutzen und ihre Schwachpunkte treffen, um diese Blechbüchse zu lähmen?« »Das ist noch machbar.«, sagte er viel zu lustlos, als es in dieser Situation eigentlich angebracht wäre. »Gut, unter deinem Sitz ist ein Kaliber mit Elektrogeschossen. Ziele auf die unteren Gelenke der Verbindungen, um dieses Drecksvieh aus dem Takt zu bringen!« Die Kuppel des Tieflegers öffnete sich über Sasuke und fegte ihm den Wind um die Ohren. Mit der Linken griff er unter seinem Sitz und fand die besagte Waffe. Der Cyborg richtete sich auf, um seine Konzentration auf den Gegner zu legen. »Fahr direkt auf sie zu.«, befahl er dem Fahrer. »Ich hoffe du weißt, was du tust.« Erneut beschleunigte Kankuro und fuhr geradewegs auf das Ungetüm zu und zielte darauf ab, durch die Beine des Panzers hindurchzufahren. Sasuke hob den linken Arm und visierte die Gelenke der Stahlbeine an, dabei ignorierte er das Auge, indem sich die Frau befand. Sie senkte den Kopf und zielte ebenfalls mit den raketähnlichen Geschossen, die seitlich am Kuppeleingang angebracht waren, auf sie. Der Feind zögerte keinen Moment, um seine zwei Raketen abzufeuern. Kankuro wich ihnen gekonnt aus, dabei behielt er sein Ziel stets im Blick. Leider hatte diese Büchse noch mehr Spielzeug und zog kurzerhand ein weiteres Geschoss aus dem Innenteil der Panzerung. Mit einem Schnellschuss feuerte sie einen Kugelhagel ab, der gegen die Glaspanzerung des Tieflegers hämmerte. Sasuke blieb vom Regen, der sich über ihm ergoss, nicht verschont. Kugeln durchbohrten Bein und Brustkorb. Schmerz, der ihn überfallen sollte, beschränkte sich auf ein Minimum. Sakuras Prototyp versuchte dem standzuhalten und wartete auf den richtigen Moment. Ein Schuss sollte ausreichen, um dem ein Ende zu bereiten. »Jetzt wäre der passende Augenblick! Worauf wartest du?!«, drängte der junge Sule panisch. Knapp vor der bevorstehenden Kollision schoss Sasuke auf das rechte, hintere Spinnenbein. Er traf die Schwachstelle. Der heftigen Aufprall, den er damit auslöste, brachte die Spinne aus dem Takt und lies ihren hinteren Teil in die Höhe heben. Kankuro nutzte seine Chance und fuhr ihm durch die Beine. Er kam scharf bremsend auf der anderen Seite zum Stehen. Bei der Gelegenheit gab Sasuke weitere Schüsse ab, um die restlichen Beine lahm zu legen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)