N14-TOYO Die Jagd beginnt! von Sunaki (GaaSakuSasu) ================================================================================ Kapitel 38: Was im Verborgenen Liegt … -------------------------------------- Stille durchwanderte sein Bewusstsein. Leichte Bewegungen machten sich bemerkbar. Das Gefühl getragen zu werden zog sich über die Länge der Zeit, indem er nicht wach war. Der süße Duft eines Mädchens berauschte seine Sinne, sanftes Streicheln ließ ihn sich wohl fühlen. Es kam ihm der Wunsch nie wieder aufzuwachen. Von der Wärme umhüllt sank Gaara in einem tiefen Schlaf. Was um ihn herum geschah, vermochte er nicht mehr zu greifen. Wollte er das eigentlich noch? Sich den ganzen Mist antun, wo er hätte schlafen können. Er müsste einfach liegen bleiben, wenigstens noch ein klein wenig... Doch ein überaus bekannter schmerzverzerrter Schrei, den er selbst einst entlockte, jagte durch seinen Körper, wie ein Pistolenschuss. Das Bild seiner vergangenen Tat drang zu ihm durch. Den Schmerz, den es verursachte, fühlte sich schon lange nicht mehr so gut an, wie noch vor wenigen Stunden, als es passiert war. Sollte er so etwas wie Reue empfinden? Das war gar nicht so leicht. Ihm tat nie etwas leid. Nie empfand er, dass er einen Fehler begann. Aber dieses Mädchen, dessen Schmerz kein Ende fand, sorgte dafür, dass er sich selbst hinterfragte. Ihre Qual zwang ihn aus seiner Ohnmacht. Kurz darauf begegnete ihm etwas, was selbst für sein Verständnis für Perversionen, die er selbst gern ausübte, schwer zu verkraften war. Was tat sich gerade nur vor ihm ab?! Das Mädchen, das er sich erwählte, wurde von einem widerlichen Fremdkörper, der nicht von dieser Welt stammen konnte, mit Gewalt eingenommen. Es ging ihr sprichwörtlich unter die Haut, pulsierte wie ein zweites Herz in ihrem Inneren. Ihr Anblick versetzte ihn in eine Schockstarre, schiere Angst sie gar zu verlieren zog ihm den Magen zusammen. Würde alles andere ihn nicht schon überfordern, dann tat es diese männliche Stimme, die viel zu menschlich klang und Sakura willkommen hieß. Der Spalt, der zuvor so weit geöffnet war, dass nur diese pulsierenden Ranken ihren Weg durch bahnten, wurde nun von der anderen Seite geöffnet. Gestank von Verwesung, der zuvor nur als unangenehme Note wahrgenommen wurde, schlug jetzt mit aller Macht zu ihnen hindurch. Er hing nun so schwer in der Luft, dass selbst Naruto wieder zur Besinnung kam und sich die Hand vor dem Mund warf und versuchte, den natürlichen Drang sich übergeben zu müssen zu unterdrückten. »Was zum?!« Dem Erbrechen nahe verdeckte er sich seinen empfindlichen Riecher mit der Hand. »Das stinkt übel! Welcher arme Teufel ist da drin verreckt?!«, presste er zwischen den Lippen. Gaara nahm dies ebenfalls wahr, nur stellte er sich nicht so an wie dieser Jammerlappen. War ihm dieser Geruch doch sehr vertraut. Wackelig kam er wieder auf die Beine. Ihm schwirrte von etwas ganz anderem den Kopf. Entsetzen verzerrte das Gesicht der Kleinen, die ihn mit demselben verzweifelten Blick ansah, wie bei ihrer ersten Begegnung. Ein Flehen, dass er ihr zur Hilfe eilen mochte. Nein! Dieses Mal war es der Wunsch nach Erlösung von diesem Elend. Soweit war es aber nicht. Nicht jetzt, wo ihm seine eigene Abnormität drohte zu zerreißen. Dieses Zeug begann wieder aktiv zu werden und zerrte an Sakuras geschwächten Leib, die im kläglichen Versuch sich dagegen stemmte, um nicht in die Tiefe verschleppt zu werden. Ein erstickter Schrei entwich ihren Lungen, als sich weitere Ranken um ihre Körpermitte schlang und anhob, um sie schlussendlich in diesen stinkenden Raum zu zerren. Ohne sein Handeln wirklich zu steuern, reagierte der GS auf dieses Geschehen. Seine angestauten Psi-Kräfte, die mit zischenden Funken begleitet wurden, stießen den Erfinder einige Meter von sich. Schmerzlich und ziemlich unsanft wurde Naruto nach hinten gestoßen. Dieser versuchte sich noch beim Aufrichten von dem schweren Schlag zu erholen als er zugleich Zeuge von der unnatürlichen Macht des GS wurde: Etwas scheinbar Unsichtbares materialisierte sich um ihn herum - dass der junge Tüftler überhaupt etwas sah, lag an den Schmutz, den Gaara damit aufwirbelte, durch das schwache Licht der Scheinwerfer wurde dieser reflektiert, was dazu führte, dass Staub gegen ein kugelförmiges Schild abprallte. Unter den enormen Druck, unter den der Rotschopf anscheinend litt, konnte Naruto nur erahnen, wie sehr es ihn beanspruchte, diesen aufrechtzuerhalten. Es machte den Anschein, als würde er nur durch seinen Willen dagegen ankämpfen. Er ging auf dieses widerliche Etwas zu, was ihm bei jedem Schritt extreme Anstrengung kostete. Tentakeln, die noch um Sakura herum schwirrten, reagierten auf diese neuen Bewegungen und schossen geradewegs auf ihn zu. Sie gierten ebenfalls nach ihm, so wie sie es bei dem Mädchen taten. Es sollte dazu aber nicht kommen, sobald die Greifer den Schild berührten, zerplatzte das Gewebe bei dem Kontakt. Eine rötliche Flüssigkeit ergoss sich über Gaara, dem dies nicht weiter zu kümmern schien, da es einfach an seinem Schutz herunter glitt. Das schien auch dieses Wesen zu begreifen. Es zögerte, als würde es seine nächste Aktion genau überdenken. Dafür blieb keine Zeit. Der GS hatte den Großteil erreicht und legte krampfhaft seine Hand auf die Ranken. Keinen Augenblick später platzten ebenfalls deren Gefäße und riss sie in Fetzen. Für den Moment, der verstrich, legte sich Erstaunen über die Anwesenden. »Warum tust du dir das an? Wenn du weiter machst, wird es dich umbringen.«, flüsterte Naruto fassungslos leise vor sich. Verstand er nicht, warum dieser Bastard erneut seine Fähigkeiten einsetzte, obwohl das Risiko bekannt war. Zögerlich krochen die übrigen Ranken in ihr Loch, aus dem sie kamen, zurück. War sich der Teil, von dem sie stammen müssten, nicht sicher, was sie von dem Rotschopf halten sollte. Dessen Blick wanderte langsam zu dem Mädchen, dass im selben Augenblick mit einem hektischen Ruck, gefolgt von ihrem Schrei ins Innere gezerrt wurde. Mit einem schwerfälligen Satz nach vorn versuchte Gaara dies noch zu verhindern, da wurde ihm knapp vors Gesicht der schwere Stahl zugeschoben. »Verflucht!!« Er schlug noch dagegen. Tatsächlich gelang es ihm, eine faustgroße Einbuchtung einzuschlagen. Vorsichtig ging Naruto auf ihn zu. »Da wirst du nicht so ohne Weiteres reinkommen.«, versuchte er seinem Gegenüber wieder zu beruhigen. »Was laberst du mich voll?!«, schnauzte dieser ihm entgegen. »Selbst wenn du mit deinen Fähigkeiten versuchst ein Loch zu schlagen. Die Folgen eines solchen Kraftaufwandes werden dich gleich wieder zurückwerfen und für die restliche Zeit wirst du völlig nutzlos sein!«, ignorierte er seinen Ausbruch und rief ihm seine eigenen Nebenwirkungen ins Gedächtnis. »Oder bist du etwa in den Irrglauben, dass ich da ganz allein reingehe, um sie raus zu holen?! Wenn das dein ganzer Plan ist, dann überlege dir gefälligst einen Neuen!«, sagte Naruto bestimmend. Allein war er alles andere als eine große Hilfe. Gaara hörte sich nur ungern das Gefasel von diesem Quacksalber an, aber unrecht hatte er keineswegs. Im Gegenteil. War er bereits an sein Limit angelangt. Der Kraftaufwand vor seinem ungewollten Nickerchen war noch deutlich in seinen Knochen zu spüren und der eben würde auch bald seinen Tribut zollen. Wie lange er noch wach blieb, konnte er nur grob schätzen, aber mehr als eine Stunde gab er sich nicht. Genervt massierte der GS sich seine Schläfe, drängte die Ohnmacht zurück, die ihm schwer zu schaffen machte. »Also gut. Ich sag´s nicht gern, aber du bist hier das Genie. Was gedenkst du zu tun?«, knurrte er säuerlich. Naruto hätte wohl gelacht, dass er es noch erlebte, so etwas wie ein Kompliment von ihm zu hören, wenn die Lage nicht so ernst und die Geduld von diesem Hurensohn nicht schon lange im Keller wäre. Kurzes Schweigen beherrschte den finsteren Raum. Der junge Mann sah sich um und ihm fiel die Schaltzentrale wieder ein. »Mit ein wenig Glück schaffe ich es, die Schaltkreise lahm zu legen und somit die Tür zu öffnen.« Er zeigte auf das schwach beleuchtende Gerät, indem sich die Energiequelle befand. »Worauf wartest du dann noch?!«, zischte er schroff in seiner Richtung. Angeschlagen rappelte Naruto sich dazu auf, sich an den Schalter zu stellen. Den Rucksack vor den Füßen, den Sakura hat fallen lassen, kramte er darin und hoffte Werkzeug zu finden. Von dem, was er von ihr kannte, müsste er eigentlich nicht enttäuscht werden. Das erste, was er hervor holte, waren aber nur ein paar Schokoriegel, die ihm gleich darauf von den Finger geschnappt wurden. »Gib her!«, entriss Gaara ihm das einzige Essen, was sie bei sich hatte. Ziemlich hektisch riss er die Verpackungen von den Riegeln und schob ein nach dem anderen in sein verfressenes Maul. »Hey! Du hättest mir ruhig ein übrig lassen können, du Egoist!!«, beschwerte Naruto sich noch. »Halts Maul! Du hast ja keine Ahnung, wie Kräftezehrend meine Fähigkeiten sind. Ich brauche das!«, murrte er mit vollen Mund. »Von wegen! Du gönnst einem einfach nichts! Wärst du doch nur liegen geblieben.«, brummte Blondi ungehalten. Worauf er Gaaras tödlichem Blick ausgesetzt war. »Pass auf, was du sagst. Noch hast du mich nicht überzeugt, wie nützlich du bist.«, warnte er den jungen Erfinder. Naruto nahm diese Drohung für wahr und kramte nach weiteren Fundstücken. Neben einigen Batterien für die Taschenlampe und einen kleinen Arztköfferchen befand sich noch ein weiterer mit dem Werkzeug nachdem er suchte. Mit ein Klicken öffnete er diesen und fand darin alles war er brauchte. Gleich darauf machte er sich an seine Arbeit und werkelte an den Schrauben, die die Schutzplatte befestigend. Plötzlich schoss diese ihm geradewegs über den Kopf hinweg. Erschrocken stolperte er zurück und blickte nun in einen Komplex aus verschiedenen Glasrohren, die alle mit einer ähnlichen Flüssigkeit, wie die in der Kugel, befüllt waren. Gaara stand direkt hinter ihm und verdrückte die letzte Schokolade. »Jetzt geht´s hoffentlich schneller.« »Bist du noch ganz dicht?! Das hat mir fast eine Hand gekostet!«, keifte er diesen an. »Dann vergeude nicht meine Zeit mit so unwichtigem Zeug! Ich will da rein!!«, gab er ihm grob zu verstehen. »Echt jetzt, du bist nicht mehr zu retten! Ich war dafür, dich den Behörden zu überlassen, aber dieses Weib wollte unbedingt die Heldin spielen und dich retten und was ist der Dank dafür?! Ich werde in dieser gottverlassene Gegend geführt, in einem zweifelhaften, einsturzgefährdeten Gebäude, indem ein widerwärtiges Monster haust, geschleppt und zum krönenden Abschluss noch von diesem hier gemobbt! Ist doch echt für den Arsch das Ganze!! Dafür habe ich nicht meinen Doktor gemacht, um mich so behandeln zu lassen!« Während Naruto seine Unmut kund tat, nahm er die verschiedenen Röhre mit geübten Handgriffen heraus und tauschte sie mit den jeweils anderen um, damit der Kreislauf, der durch die Energie verbunden war, gestört wurde und er sich somit durch das System hecken konnte, um den Befehl für die Tür einzugeben. Wie durch ein Wunder, von dem Gaara nicht so viel begriff, öffnete sich die schwere Tür und ließ wieder diesen schäbigen Duft zu ihnen hindurch. Angewidert zog der Wundermacher die Nase kraus. »Geschafft!« rief er aus. »Und uns erwartet das Grauen. Ist dir das bewusst?«, fragte er noch, als sich der Irre direkt in sein Abgrund stürzte und blindlings in den ekeligen stinkenden Raum marschierte. »Kannst ja hier bleiben und dir die Hosen vollscheißen! Ich habe ein Date mit diesem Bastard!«, rief er ihm zu. »Hey! Nur weil ich mit Bedacht an die Sache gehe, heißt das noch lange nicht, dass ich ein Feigling bin!! Ich komme mit!«, erwiderter er und folgte mit der Taschenlampe Gaaras Schritten. Beim Vorbeigehen auf dem Weg in die Höhle des Löwen, sah sich der junge Uzumaki um. Unmengen Versorgungsleitungen waren an den Wänden befestigt. Jede von ihnen hatte seine Aufgabe. Über ihnen hingen beschädigte Lampen. Nur in unregelmäßigen Abständen spendete eine funktionstüchtige Birne etwas Licht, was den tunnelähnlichen Raum nur bedingt erhellte. »Ich frage mich, was hier so stinkt. Es hat den Geruch von Leichen un-« Abrupt wurde er unterbrochen, als er in etwas Klebriges trat und unter seinem Gewicht durchbrach, dabei sonderte dieses Etwas wieder diese faulige Note ab. Naruto sah herunter und stellte fest, dass er wirklich auf eine Leiche getreten war und diese mit dem Fuß den Brustkorb zertrümmerte oder eher gesagt, was davon übrig geblieben war. Den Ärmel vor dem Gesicht schwenkte er weiter das Licht und entdeckte weitere leblose Körper, die alle auf die gleichen Weise zerstückelt auf dem Boden verteilt waren. Ein paar hingen sogar noch an der Wand fest. »Was ist hier unten nur geschehen???« Bestürzt richtete er sich an seinen Mitstreiter, der ebenfalls stehen blieb. »Woher soll ich das wissen?!«, zischte er grob. Nach dem ganzen Müll, der sich hier stapelte, konnte Gaara sich schon denken, wer diese Leute waren und teilte der Nervensäge dies mit. »Höchstwahrscheinlich aber sind das Mitarbeiter von Sule, die hier unten irgendwelche kranken Doktorspielchen fabrizierten.«, sagte er mit unverständlicher Langeweile. »Wohe-«, wollte Naruto schon fragen, als er sich die Körper genauer ansah und vereinzelt verdreckte Kittel erblickte. »Damit könntest du recht haben. Diese Sakura hat vorhin davon erzählt, das Sule illegale Forschungen betrieb. Sie waren wohl nach dem Anschlag mit ihrem Monster eingesperrt. Tja, was für ein Fehlschlag! Da gibt man haufenweise Geld aus, um Frankensteins Monster zu spielen und wird dann von der eigenen Schöpfung niedergemäht. Die Geschichte wiederholt sich, nicht wahr? Du bist doch auch ein Experiment, müsstest du dich hier nicht heimisch fühlen?«, scherzte er mit einer Menge Sarkasmus in der Stimme und schaute zu dem GS herüber, der leicht abweisend wirkte. Unverkennbare Schadenfreude überkam Gaara, an den Gedanken seiner Peiniger, die jahrelang an ihm herum fuschten, wie eine Ratte im Käfig. Die Bilder seiner blutigen Tat erheiterten ihn ungemein. »Damit hast du gar nicht Mal so unrecht. Ja, ich spüre schon, wie dieses neutralistische Gefühl mich überkommt. Vielleicht wird das Ganze ja doch noch ganz spaßig! Also los! Lassen wir das Prinzesschen nicht warten!« Den Leichenhaufen ignorierend machten sich die Beiden gemeinsam auf den Weg zum Ende des Tunnels, wo Sakura sich bereits der schrecklichen Wahrheit stellte, die ihre ganze Existenz wie einen perversen Witz verkommen ließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)