Gib mir eine Chance! von Sunaki (SasuSakuGaa) ================================================================================ Kapitel 18: Gespräch unter Brüdern ---------------------------------- Gaara POV Sakura schlug die Tür zu, und war damit vorerst sicher. Ich schaute noch mal zurück, bevor ich ins Auto stieg und das hämische Gelächter des Fahrers über mich ergehen lassen musste. Die Fahrertür wurde geöffnet und der Wunsch Jonnys Visage gegen das Lenkrad zu knallen, war extrem verlockend. »Was ist los? Hättest uns doch ruhig vorstellen können. Du hast die Kleine ja zu Tode erschreckt!«, lachend drehte er den Zündschlüssel und startete den Motor. »Vergiss sie. Sie hat keinerlei Bedeutung.« Die Chance, dass er mir das abkaufte, war mehr als gering. Gedanklich ging ich alles Mögliche durch, um von Sakura abzulenken und versuchte nebenbei mir die Anspannung nicht anmerken zu lassen. »Ach wirklich? Sonst bist du doch auch nicht so emotional. Und für deinen Frauenverschleiß bist du nicht bekannt.« Aus dem Augenwinkel heraus sah ich den skeptischen Ausdruck in seinem Gesicht. Ja, so ziemlich, glaubte er mir kein einziges Wort. Verflucht! Die Zeit mit Sakura hatte mich unvorsichtig gemacht. Ich hatte schon genug um die Ohren und jetzt wurde mir das Liebste ebenfalls zum Problem. Noch heute Abend würde ich es beenden müssen. Schockiert über meine eigenen Gedanken, schaute ich von meinem Sitznachbar weg. Mich wieder der Ferne zugewandt, dachte ich daran, was Sakura und ich noch vor wenigen Augenblicken geteilt hatten. Kaum hatte ich zugelassen an der Sache zu zweifeln, bereute ich es auch schon wieder. Ich hasste mich dafür, dass ich ständig bei scheinbar unlösbaren Problemen alles hinschmeißen und mich nur noch meinem Schicksal beugen wollte. Hatte mich genau diese Art erst in solche Schwierigkeiten gebracht. Mit den ich mich jetzt seit fast vier Jahren herumschlug - und ein Ende war bislang nicht in Sicht. Mich demnach von Sakura zu trennen war ausgeschlossen! Eher würde ich etwas gegen diese Bastarde unternehmen. Da fiel mir wieder ein, dass sie selten allein unterwegs waren. »Bist du allein?« Kam es plötzlich aus meinem Mund. »Nope. Tobi und Dei beobachten das Haus schon seit einer Weile. Nachdem du dich nicht zurückgemeldet hast und deine Antworten in letzter Zeit ziemlich unregelmäßig wurden, haben wir uns ein wenig Sorgen gemacht. Passt eigentlich nicht zu dir, so unzuverlässig zu sein. Jetzt kennen wir ja den Grund«, merkte er scherzhaft an. Sie waren noch immer dort?! »Hast uns nicht einmal bemerkt. Der Urlaub hat dir wohl nicht gut getan.« Ein fieses Grinsen umspielte seine blanken Zähne. »Wenigstens scheinst du dir ja inzwischen etwas Spaß zu gönnen. Kleiner Tipp am Rande: Mach das nächste Mal die Vorhänge zu. Dei hat sich gar nicht mehr eingekriegt und wollte bis zum Ende zuschauen. Mir ist ja recht gleich, wen du vögelst, solange sie uns keinen Ärger macht«, sagte er dann wieder gelangweilt. »Halt sofort an!!«, unterbrach ich ihn lautstark. »Wozu?«, zog er leicht die Braue über die getönten Gläser. »Lass den Scheiß! Du weißt genau, zu was diese Wichser fähig sind!« Mein Verstand schaltete sich bei der bloßen Vorstellung, dass Sakura allein mit den Beiden war völlig ab. Rücksichtslos griff ich nach dem Lenkrad, um den Wagen zum Umlenken zu zwingen. Jonnys Protest schenkte ich darauf keinerlei Beachtung. Ein Fehler, den ich erst bemerkte, als mich sein Ellbogen hart ins Gesicht traf und der Wagen quietschen zum Stehen kam. »Hast du Scheiße im Kopf?! Willst du unsere mickrigen Ärsche ins Leichenhaus verfrachten?!!« Plötzlich drückte kalter Stahl schmerzhaft gegen meine Stirn, wobei sich meine Wut gefährlich mit der Angst mischte, die mir nun in den Knochen saß. Die Chancen hier gleich drauf zu gehen, standen gar nicht mal so schlecht. »Was ist los mit dir?! Hat die Schlampe dir bereits deinen Verstand vergiftet oder was soll der Scheiß?!!«, spuckte er mir beinah wütend ins Gesicht. Sichtlich zwang er sich dazu, den Abzug ruhig zu halten. Es folgte Stille. Nur aufgeregter Atem war von uns zu hören. »Und jetzt sag mir irgendwas, was mich dazu bringt, nicht die Jungs in deine Hütte steigen zu lassen, um der Kleinen einen Besuch abzustatten!« Mit jeder Silbe betonte er seinen Ärger mehr. »Tu es, und du kannst es gleich hier zu Ende bringen!« Entschlossen drückte ich die Stirn weiter gegen den Lauf. »Drück ab, oder lass mich gehen! Ich habe keine Zeit dafür!« Im Moment war es mir scheißegal. Verbissen starrten wir aneinander an, bis Jonny sich wieder entspannte. »Du bist ja üblest verknallt. Nicht einmal als wir deine Familie im Visier hatten, bist du so durchgedreht.« Vorsichtig steckte er die Waffe weg und kramte in seine Hosentasche. Er zuckte sein Handy raus und wählte die Nummer, die ich Tobi zuordnen konnte. »Werd sie los und erspare dir den Mist. Immerhin gehört dein Arsch uns. Falls du es schon vergessen hast: Solltest du dich nicht an die Regeln halten, werden wir dir alles nehmen«, sagte er überaus nüchtern und erinnerte mich daran, wie töricht es von mir war zu glauben, ich könnte ein normales Leben führen. Er hielt sich das Gerät ans Ohr. »Das ist mir durchaus bewusst. Und jetzt sag ihnen, dass sie sich verdammt noch mal von ihr fernhalten sollen!«, keifte ich ihn an. Jonny musterte mich nur abfällig. Augenblicklich nahm jemand ab und Jonny verwickelte Tobi in ein kurzes Gespräch. »Ich bin’s. Zieht euch zurück. Wir treffen uns wie vereinbart«, sagte er und ließ mich dabei nicht aus den Augen. Kurz darauf schnauzte Jonny ins Mobiltelefon. »Dann hol diesen verdammten Idioten! Ich habe keinen Nerv dafür!«, gereizt legte er auf. »Was ist los?!«, fragte ich aufgebracht. »Mach dir keinen Kopf. Sie lassen deine kleine Freundin schon in Ruhe«, sagte er ziemlich sicher und startete den Wagen erneut. »Darauf soll ich jetzt vertrauen oder was?!« »Hey, irgendein Vorteil muss es ja haben, dass ich euer Boss bin«, grinsend richtete er die Sonnenbrille zurecht und peilte direkt die Straße an, die in die Stadt führte. Ich hatte ein furchtbar schlechtes Gefühl. Durch meinen Egoismus hatte ich Sakura in Gefahr gebracht und jetzt musste ich den Worten eines Mannes vertrauen, den ich am liebsten tot sehen würde. Sakuras POV Was lief nur gerade ab?! Wer war der Mann, zu dem Gaara ins Auto stieg? Und jetzt auch noch diese zwei aufdringlichen Typen? Einer von ihnen wollte sogar, dass ich die Tür öffne. Was ich ganz sicher nicht machen würde. Vom Fenster aus, sah ich den anderen, der an der Einfahrt stand und telefonierte. »Jetzt mach schon auf, Süße. Wir sind gute Freunde von Gaara. Er wird bestimmt nichts dagegen haben, wenn du uns auf einen Kaffee einlädst«, klopfte er erneut gegen das Holz und ließ seine Stimme butterweich klingen. »Wollt ihr mich verarschen?! Gaara hat überhaupt keine Freunde!! Verpisst euch oder ich rufe die Bullen!!«, schrie ich laut. Zwar steckte mir vor Angst beinah ein Kloß im Hals, doch ich war nicht total verblödet. Daraufhin trat er wütend gegen die Tür und ließ sich fluchend über Gaara aus. Panisch zuckte ich zusammen und versuchte zügig das Telefon zu erreichen. »Hey, hör auf damit! Jonny will uns umgehend in der Stadt mit Gaara treffen« Ich hielt mitten in der Bewegung an und lauschte bei Gaaras Namen. »Kann das nicht warten? Ich hab die Schlampe fast soweit«, antwortete er etwas undeutlich. »Nicht einmal, wenn du einen krebskranken Säugling dabei hättest, du verblödeter Arsch!«, dachte ich böse und belauschte die Beiden weiter. »Heute nicht. Hab kein Bock auf Stress.« »Tss, wir sehen uns noch, Miststück!« Trat er ein weiteres Mal gegen die Haustür. Erst als ich eine Autotür zuschlagen und den Motor starten hörte, geriet mein Körper wieder in Bewegung und griff hastig nach dem Telefon. Ich versuchte Gaara zu erreichen, doch stattdessen musste ich feststellen, dass er ein anderes Handy zu benutzen schien. Das auf dem ich ihn sonst immer erreichte, lag im Schlafzimmer. Zu dem ich nun schwerfällig humpelte. Auf dem Nachtschränkchen lag das kleine Gerät und spielte Gaaras Klingelton, den ich für ihn eingestellt hatte. Da er es für eine unnötige Spielerei hielt. Was war nur plötzlich geschehen, dass ich das Gefühl nicht los wurde, einen völlig Fremden zu lieben? Gaaras POV Während der Fahrt quatschte Jonny mich großzügig mit irgendwelchem Müll zu. Der Typ konnte wirklich nicht das Maul halten. »Wie kommst du eigentlich zu einer Frau? Ich nahm immer an du wärst schwul. Nicht, dass ich etwas gegen Schwule hätte. Sind ja auch nur Menschen. Bei dir hätte ich aber schwören können, dass du auf diese Popospielchen stehst.« Sein unproduktives Gefasel ging freudig weiter. Vermisst habe ich seine Gesellschaft wirklich nicht. »Fertig? Oder willst du dich noch länger über meine sexuellen Neigungen auslassen? Ich kann mich erinnern, dass in der Mail von etwas anderem die Rede war.« »Gott. Bist du steif.« Seine Sticheleien gingen mir gewaltig auf den Sack. Ich verpasste ihm einen verachteten Blick, in der Hoffnung ihn damit verstummen zu lassen. »Hey! Jetzt freu dich mal! Wo du doch das Ding zwischen deinen Beinen endlich nicht nur für’s Pissen benutzt. Wenn ich du wäre, hätte ich mir schon längst eine Parade gegönnt. Mit Affen und so, die eine Banane halten. Um die bildliche Vorstellung etwas anzukurbeln, wenn du verstehst«, zwinkerte er mir grinsend zu. Damit hob er nicht gerade meine Laune. Abweisend verschränkte ich die Arme vor der Brust und ignorierte ihn weitgehend. »Du solltest dir Humor aneignen. Diese ständige feindliche Arbeitsstimmung, die du ausdünstet ist verdammt anstrengend.« Weiter antwortete ich nicht auf seinen Schwachsinn und verfolgte den Weg, den Jonny einschlug. Sasukes POV Ich hatte alle Mühe nicht einzuschlafen, während ich auf meinen Vater und Itachi wartete. Dank mein Zuspätkommen hat Vater durch seine Sekretärin deutlich durchscheinen lassen, dass ich bei diesem Projekt nicht mehr erwünscht war und ruhig nach Hause hätte gehen könnte. Dem ich natürlich nicht nachging. Obwohl ich ohnehin frei hätte und nur der Bitte meiner Mutter folgte, Itachi etwas Freiraum zu beschaffen. Letztendlich musste er aber doch herkommen und arbeiten. Dabei wollte ich es als netten Nebeneffekt nutzen, um mit Itachi wieder reden zu können. Was sich ja mit dem Gespräch im Krankenhaus erübrigt hatte. Scheinbar war es leichter mich mit meinem Bruder zu vertragen, als ich dachte. Ganz umsonst habe ich mich von ihm ferngehalten. Reine Zeitverschwendung. Wie ich das hasste. Und im Augenblick tat ich nichts anderes, als weiter Zeit zu vergeuden. Nun dauerte die Konferenz inzwischen eine Stunde, und langsam machte ich mir Sorgen um Karin. Ich war mir nicht sicher, ob sie zurechtkam. Was Naruto mir über seine Cousine sagte, blieb mir ins Gedächtnis. Sie war nicht ganz bei sich und war somit leichtest Ziel. Gott, was ihr nach den Tod ihrer Eltern alles passiert war, darüber wollte ich nicht einmal nachdenken. Bevor ich die Gelegenheit bekam es doch zu tun, trat Vater mit den Kunden und Itachi aus den Raum. Ich stand direkt auf und sah zu ihnen herüber. Itachi fing meinen Blick auf und zeigte einen überraschten Ausdruck. Wehe es war nicht alles nach Vaters Zufriedenheit gelaufen. Ich hatte mir wirklich Mühe gegeben, um diesem Käufer einen schönen Aufenthalt hier zu bescheren. Deren ständige Ausflüge in irgendwelchen Bars, mit leicht bekleideten Damen, war nach einer Weile wirklich anstrengend. Auch wenn dieser Hohlkopf mich nur als Frauenmagnet benutzte. Die Männer verabschiedeten sich und der Kunde kam anschließend auf mich zu. Irritiert musterte er mich von oben bis unten und versuchte schnell von mir weg zu kommen. Ich grüßte ihn noch, bevor er ging und Mira „die Sekretärin“, ihn hinausführte. Seltsam. Sonst war der Mann nicht so kurz angebunden. Vater und Itachi blieben mit einem Abstand vor mir stehen. Innerlich machte ich mich auf alles gefasst, was mein alter Herr mir vorzuwerfen hatte. Doch dem war nicht so. Trotzdem sah er mich missbilligend an. »Ich bin nicht stolz darauf, dass ich zukünftige Abnehmer mit deiner Abwesenheit behelligen muss, aber scheinbar ist er sehr zufrieden mit dem, was du ihm als Angebot bereitgestellt hast. Er ist sehr daran interessiert sich mit unseren Produkt näher zu beschäftigen. Ich erwarte also mehr von meinem Sohn.« Verdutzt und mit reichlicher Verzögerung brauchte ich etwas, um seine Worte auf mich wirken zu lassen. »Eh .. Ja! Ich werde mich bessern. Heißt das, ich bin noch dabei?« »Habe ich das nicht gerade eben gesagt? Was ist los mit dir Junge? Du benimmst dich heute so komisch. Und wie siehst du überhaupt aus?« Mit einem kurzen Wink auf meine Kleidung ist mir völlig entfallen, dass ich mich noch gar nicht umgezogen hatte. Durchnässte Hosenbeine und Dreck verschmutzten den Firmenboden. »Tut mir leid. Heute war einfach nicht mein Tag.« »Ist auffallend. Das kannst du heute Abend deiner Familie beim Essen berichten-« »Vater, wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gern mit Sasuke heute Abend diesen Erfolg etwas feiern. Du hast doch bestimmt nichts dagegen, wenn wir das Abendessen verschieben?« Mit einem Lächeln unterbrach Itachi unseren Vater. Es verblüffte mich immer wieder, wie gelassen mein Bruder gegenüber Fugaku Uchiha war. »Ich weiß zwar nicht, was es da schon zu feiern gibt, aber ihr seid erwachsen. Scheinbar wollt ihr eure Zeit lieber mit unsinnigen Vergnügungen vertreiben. Ist mir gleich. Übertreibt es nur nicht.« »Machen wir schon nicht, Dad«, winkte Itachi ihm. Und mit diesen väterlichen „Fürsorgen“ verließ Fugaku seine Söhne und gleich darauf überkam mich eine tiefe Erleichterung. »Man, ich hatte mich wirklich darauf eingestellt, dass er mir den Kopf abreißt.« »Das wollte er ursprünglich auch.« »...?« »Guck nicht so. Bevor dieser Schmierlappen dich in den Himmel lobte, hat Vater wirklich mit den Gedanken gespielt dich zu feuern. Er war der Meinung, dass dir scheinbar das Familiengeschäft zu viel werden würde.« »Gott! Da kann ich einmal nicht so, wie er es gerne hätte und schon muss ich mir Sorgen um meinen Platz in der Familie machen«, genervt raufte ich mir die Haare. »Reg dich nicht so auf. Erzähl deinem großen Bruder doch lieber mal, warum du dich wieder in einem Satz mit Haruno nennst. Ich dachte dieses Thema hätten wir hinter uns.« Seit das mit mir und Sakura so böse ausging, hat Itachi sie nie wieder beim Namen genannt. Meine ganze Familie war nicht besonders gut auf meine Ex zu sprechen. Seufzend machte ich mich zu meinem Büro auf, wo ich noch Ersatzkleidung aufbewahrte. - Später in einem Café bestellten wir einen schwarzen Kaffee für mich und Itachi nahm den schwarzen Tee mit Mich und Zucker. »So, und jetzt raus damit, was war los?« »Was soll schon los gewesen sein?« Seit einer Minute rührte ich grimmig in meinen Kaffee rum. »Sakura hat mal wieder mit ihrer Blödheit geglänzt und ist laufen gegangen, obwohl sie von Krämpfen geplagt wird. Dabei muss sie doch wissen, dass sie immer um diese Zeit herum ihre Blutungen bekommt.« »Weißt du eigentlich, wie schräg sich das anhört. Und ich mein so richtig schräg, dass du noch immer ihren Menstruationszyklus im Kopf hast?« »Halt die Klappe! Du hast keine Ahnung! Du bist schon immer Junggeselle gewesen und hast nicht länger als eine Nacht mit einer Frau verbracht. Es ist verdammt nervenaufreibend mit einer Frau zusammenzuleben. Ständig haben sie irgendwelche Wehwehchen und von den Stimmungsschwankungen will ich gar nicht erst anfangen. Nie sind sie mit etwas zufrieden. Und aus einem mir unerfindlichen Grund bist du immer der Arsch, der für alles verantwortlich gemacht wird. Kritik können sie auch gar nicht ab! Wenn du es doch wagst etwas an ihnen zu bemängeln, hauen sie gleich mit den Nächsten ab!«, angestrengt holte ich Luft. Dass mir durch die unverfrorenen Äußerungen Unmengen an giftige „weibliche Blicke“ im Nacken saßen, fiel mir erst etwas später auf. Ich wandte mich kurz zu den anderen Gästen um, und verzog leicht den Mund. Unangenehm war mir mein Ausbruch ja schon. Ironischerweise hatte mein Aussehen wohl gereicht, um die meisten Damen wieder milder zu stimmen. Wandten sich diese hastig verlegen von mir ab. Dem Einzigen, den meine Probleme belustigen war Itachi, der schonungslos vor sich hin grinste. »Findest du nicht, dass du da etwas zu verallgemeinerst? Ich mein, du hast bisher nur mit einem einzigen Mädchen geschlafen. Den restlichen Teil, der Damenwelt kennst du gar nicht. Und glaub mir, nicht alle sind so wie Haruno. Dieses Mädel weiß nämlich selbst nicht, was es will. Sie hat von dir eine Menge Dinge erwartet, wofür du gar nicht der Typ bist. Das wusste sie. Trotzdem hat sie sich oft zurückgehalten und darauf gewartet, dass du den ersten Zug machst. Und im Nachhinein war sie am Heulen und fragte sich, warum du so distanziert bist und nie darüber sprichst, was in dir vorgeht.« Er nahm einen kleinen Schluck von seinem Tee und strahlte wieder völlige Ruhe aus. »Dabei ist es gar nicht so schwer, dich zu lesen. Eigentlich bist du wie ein offenes Buch. Man muss nur mal hinter dein gutes Aussehen blicken. Selbst dein einfältiger Freund Naruto kennt dich besser als Sie.« »Wie schön, dass du mir aufzeigst, wie weise du doch bist. Warum hatten wir nicht früher dieses Gespräch. Das hätte vor Jahren noch ein sehr nützlicher Rat sein können. Heute ist es nichts mehr wert.« »Sag das nicht. Nimm es als Rat für deine zukünftige Beziehungen« »Welche Beziehungen? Ich habe genug davon.« »Was faselst du da? Du hörst dich an wie ein alter Mann. Du kannst doch nicht gleich alles hinschmeißen, weil du einmal hingefallen bist.« Etwas wehmütig richtete ich meinen Blick starr auf das schwarz wirkende Getränk. »Sasuke, ich verstehe dich ja. Du wolltest Haruno was bieten, was sie von ihren Eltern nicht wollte. Ein Zuhause, ein aufregendes Leben. Jemand, der sich um sie kümmert. Diese Rolle hast du auch sehr gut erfüllt aber das ist nicht das, was du dir unter einem Paar vorstellen solltest.« »Ach? Und was sollte ich mir stattdessen vorstellen?« Etwas beunruhigend zog Itachi schon beinah lüstern die Mundwinkel hoch. »Ist dir schon mal eine Frau begegnet, die dich so sehr reizt, dass du ihr am liebsten ihren schmalen Hals umdrehen und sie gleichzeitig unter dir begraben wollen würdest, um von ihr zu hören, wie sie nur noch deinen Namen schreit? Eine von denen, wo du überhaupt nicht einschätzen kannst, was sie als nächstes tun wird. Jemanden der dir den letzten Nerv raubt und dich trotzdem noch immer mit ihrem Wesen total scharf macht?« Irgendwie kamen mir seine stumpfsinnigen Worte bekannt vor und erinnerten mich an jemanden. Mist! Der Rotschopf! »Karin!«, rief ich stehend auf und zog erneut alle Blicke auf mich. »Ja, so jemand könnte Karin heißen. Aber über ihren Namen solltest du dir wirklich nicht so viele Gedanken machen«, irritiert zog mein Bruderherz die Augenbraue hoch. »Nein. Das mein ich nicht! Ich habe Karin total vergessen! Die Arme ist bestimmt schon vor Hunger umgekommen«, zügig kramte ich nach meiner Geldbörse und bezahlte den Kaffee, den ich nicht mal angerührt hatte. »Wer?« »Erzähl ich dir unterwegs!« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)