Gib mir eine Chance! von Sunaki (SasuSakuGaa) ================================================================================ Kapitel 21: Neue Mitbewohnerin ------------------------------ Gaara POV Eigentlich hatte ich gar nicht vor gehabt mich dem Wagen zu nähern. Die Luxuskarre interessierte mich genauso wenig wie dessen Besitzer. Doch was zum Teufel trieb dieser Depp? Fassungslos blieb ich stehen, als ich beim Vorbeigehen dieses Parkplatzes Sasuke Uchiha mit einer Rothaarigen im Auto entdeckte. Soweit ich es erkennen konnte waren sie mit etwas beschäftigt was hier eindeutig fehl am Platz war. Kurz schaute ich mich um ob nicht noch mehr bei diesem Spektakel zuschauten. Zu seinem Glück war außer mir niemand in der Nähe und Jonny war zu gegenüberliegende Tankstelle verschwunden um sich Zigaretten zu kaufen. Ich selbst hatte diesen Platz nur aufgesucht um in Ruhe mit Sakura telefonieren zu können, aber dann fiel mir ihr Ex auf. Erst wollte ich es einfach ignorieren und Jonny direkt folgen, doch ich fing an nachzudenken. Keinesfalls war ich scharf drauf Sasuke dabei zuzusehen, aber hatte er eine genaue Vorstellung davon was er damit auslöste? Er stand schließlich in der Offensichtlichkeit. Er wäre mir ja egal gewesen, wenn man aber auf Sakura stoßen und sie womöglich in ein ebenso schlechtes Bild setzen würde, welches dieser Idiot gerade abgab, wäre ich ziemlich angepisst. Von früheren Aktivitäten der beiden wusste ich schließlich keine Einzelheiten. Eigentlich so gut wie nichts. Hatte nie danach gefragt. So, wie Sakura sich aber verhielt, wenn wir miteinander schliefen war nicht auszuschließen das skandalträchtige Geschichten dabei waren. Klar, machte es mich rasend vor Eifersucht, wenn ich nur daran dachte wie er sie berührte. Dabei versuchte ich es nicht zu sehr an mich ran zulassen. Stattdessen konzentrierte ich mich darauf was dieser irrsinnige Schwachsinn für mich bedeutete. Wer auch nur etwas in Sakuras Leben herumstocherte würde dann auch auf mich treffen und Dinge ans Licht bringen, die mir gefährlich werden könnten. Es zog einfach zu viel Aufmerksamkeit auf mich, wo man mir doch nahe legte genau dies zu vermeiden. Und alles nur, weil dieser Idiot die Hose nicht anbehalten konnte und sich mitten am Tag in der Öffentlichkeit einen blasen ließ. Zielsicher und mit festen Schritt ging ich auf das Auto zu und je näher ich kam, desto mehr bekam ich den Eindruck das Sasuke dieses Show-Spiel alles andere als befürwortete, aber es legte sich recht schnell und er war völlig in die Sache aufgegangen. Erst klopfte ich gegen das Fahrertürglas und brachte dann augenscheinlich Sasuke damit zum Orgasmus. Ich musste ihn wohl erschreckt haben. Hatte dieser sich an den roten Kopf auf seinen Schoß geklammert und sich regelrecht verkrampft. Ein klein wenig Gehässigkeit empfand ich dabei ja schon. Tat ihm mal ganz gut so in die Enge getrieben zu werden. Seine Art ging mir schon länger auf die Nerven. Nachdem er sich erleichterte war sein Gesicht vor Entsetzen gezeichnet. Er brauchte etwas bis er den Kopf zu mir richtete. Als er dann ausgerechnet mich entdeckte wich all die Farbe aus seinem Gesicht. Sasuke POV Mir blieb rein gar nichts erspart. Was hatte ich nur verbrochen um vom Universum einen solchen Hass zu empfangen? Ein weiterer Rotschopf hatte sich in meine Nähe begeben und das Ganze noch peinlicher gemacht. Warum ausgerechnet er? Schlimmer noch?! War Sakura in der Nähe?! Unterdessen machte Karin Anstalten sich aufzurichten, was mich von meiner Befürchtung Sakura würde mich so sehen, ablenkte. »Das wirst du jetzt verdammt noch Mal aushalten!«, keifte ich sie an und hielt sie davon ab. Sie versuchte sich zwar zu bewegen und machte unangenehme Laute, aber ich hatte wirklich keinen Bock das dieser Mistkerl noch mehr sah. Immerhin verdeckten ihre roten Haare die meiste Sicht. »Was willst du?«, presste ich zwischen den Zähnen. Da das Fenster ein Spalt weit geöffnet war konnte er mich gut verstehen. »Ist nicht meine Art so zu stören, aber ihr solltet von hier verschwinden. Es reicht schon, dass ihr den Überwachungskameras was geboten habt«, deutete er auf einer, die eigentlich einen guten Blick in meinem Wagen haben müsste. Er sagte es so, als wäre absolut nichts dabei. Seine Gesichtsmuskeln blieben dabei völlig unbeeindruckt. »Danke, darauf wäre ich nie allein gekommen«, knurrte ich. Verflucht! Ich musste sofort mit Hatake sprechen, bevor davon irgendetwas in der Presse landet. Und dass, obwohl der Kerl mir mehr als nur unangenehm war. »Gut, ich habe nämlich keine Lust darauf das Sakura dich so auf ein Titelblatt zu sehen bekommt. Also macht das ihr wegkommt«, sagte er ruhig weiter. Ich zuckte zusammen. Wenigstens erfuhr ich so, dass meine Ex nicht hier war. »Hab´s kapiert«, keuchte ich mitten im Satz eher unfreiwillig auf. Karin begann mich wieder mit ihrer Zunge zu bearbeiten. Daraufhin ließ ich sie sofort los, was dazu führte, dass sie sich im selben Moment aufrichtete und ein beherztes Stöhnen ausstieß. Ihr war es scheinbar völlig egal was für ein Anblick sie dem Fremden gerade bot. »Willst du mich ersticken?«, zischte sie verärgert, während ich mich vor Erleichterung krümmte und dabei versuchte zu bedecken. »Sei still, du blöde Kuh! Gib mir lieber meine Jacke vom Rücksitz«, knurrte ich tief. Karin musterte mich kurz. Sie war gerötet, aber nichts im Vergleich zu mir. Mir dröhnte der Schädel von der Hitze, die mir in den Kopf gestiegen war. Sie dagegen zuckte leicht mit den Schultern und machte Anstalten zum Rücksitz zu klettern um nach der Jacke zu greifen. Dabei hielt sie mir direkt ihren süßen Arsch neben das Gesicht. »Was machst du da?! Willst du, dass ich dich umbringe oder was?!!«, maulte ich sie an. »Du wolltest doch das ich sie dir gebe. Ich komme sonst nicht daran«, sagte sie genervt und hielt mir dann das besagte Stück entgegen. Ich verpasste ihr einen wütenden Blick »Das kann man auch weniger umständlich machen!«, und riss ihr die Jacke aus der Hand und legte sie mir dann auf den Schoß. Noch immer war ich erregt und total aufgewühlt, aber Gaara hatte recht: ich musste hier weg! Keine Sekunde später startete ich den Wagen und fuhr wie eine Besessener drauf los. An Gaara vorbei, der zur Salzsäule erstarrt war, was ich ignorierte, ebenso wie auch das Karin weder angeschnallt noch auf ihren Platz saß und sie sich daraufhin beschwerte. Und zwar noch rechtzeitig. Eine weitere männliche Person näherte sich dem Auto, aber da war ich schon an ihm vorbeigerauscht. Gaara POV Das Bild, dass mir gerade durch den Kopf ging konnte ich nicht beschreiben. Ich wusste nicht ob es daran lag das Sakura bisher die einzige Frau war, die ich mit Sex in Verbindung brachte oder ob ich doch nicht so immun gegenüber andere Frauen war ich wie dachte. Aber der Moment, als dieses Mädchen sich aufrichtete und mir direkt in die Augen sah fand ich unglaublich aufregend. Dieses Bild schien sich beinah in mein Gehirn zu brennen als Jonnys Stimme mich wieder zurückholte. »Sag mal. War das nicht einer dieser reichen Uchihas Bengels?«, fragte er mich und zünd sich genüsslich eine Zigarette an. »Hn«, murrte ich und wandte mich verlegen ab. »Warum hatte er es denn so eilig? Als wäre der Teufel hinter ihm her.« »Keine Ahnung. Wollten wir uns nicht mit Dai und Tobi treffen?«, lenkte ich vom Thema ab. »Sicher. Die beiden hocken schon in der Bar und warten auf uns.« »Gut«, seufzte ich und versuchte diese verfluchte Szene aus meinen Kopf zu kriegen. Sakura POV Obwohl ich nur auf dem Sofa saß und meinen Bauch beim Knurren zuhörte tropfte mir der Schweiß von der Stirn. Ich hatte Fieber bekommen, was nun weiter anstieg. Mein Fuß pochte auch wie verrückt und liefert sich gerade einen Wettstreit mit meinen Kopf, wer von ihnen am meisten schmerzen würde. Gaara war noch immer nicht zurück. Angerufen hatte er auch nicht. Nicht einmal eine Nachricht geschrieben. Dafür wird er sich nachher was anhören müssen. Ich war noch nie so wütend auf ihn. Erst lässt er mich einfach alleine und verschwindet dann mit diesen Typen. Ich verstand überhaupt nicht warum Gaara mit solchen Leuten zu tun hatte und mir nichts davon erzählte. Wenn er Probleme hatte, dann sollte ich das doch wissen. Im Moment war alles zu viel für mich. Vor Schmerzen hielt ich mir den Kopf. Mir war auf einmal so schwindelig. Ich zwang mich aufzustehen, damit ich ins Bett konnte. Als ich aufstehen wollte wurde mir schwarz vor Augen. Es drehte sich alles und dann spürte ich wie der Boden unter mir näher kam. Ich glaubte noch zu hören wie die Haustür geöffnet wurde. Eine Stimme ebenfalls. Gaara? Nein, dafür klang sie viel zu weich. Karura sah ich auf mich zukommen und war heilfroh nicht mehr allein zu sein. Sasuke POV Schnell hatte ich uns zu einem etwas abgelegenen Ort gefahren und telefonierte gerade mit Hatake. Ich war ziemlich aufgebracht und versuchte nicht alles an den Mann auszulassen. »Kümmere dich einfach darum. Wir reden später weiter«, legte ich wieder auf und ließ dann die Schultern sacken. Ich hoffte, dass es keine Überraschungen geben würde. Vater würde mich dann wohl endgültig enterben, dachte ich bitter. Schließlich schaffte Hatake es auch Itachis Eskapaden aus den Medien zu halten. Und ich hatte immerhin noch nie persönlich die Dienste von Kakashi Hatake in Anspruch nehmen müssen. Im Gegensatz zu meinen Bruder, der ihn sogar auf der Kurzwahl seines Mobiltelefons gespeichert hatte und ständig mit neuen Skandalen, die der Firma schaden könnten, versorgt. Nach der Schule versuchte ich mich eigentlich in der Hinsicht eher bedeckt zu halten um das Ansehen der Firma und Familie zu wahren, damit es nicht noch mehr Gründe gab Vater zu enttäuschen. Karin stupste mich leicht mit ihren Finger an und schlagartig drängten sich mir wieder Bilder auf, wie sie mich vorhin bearbeitet hatte. Ich war deswegen mächtig sauer. Schon klar. Aber verdammt fühlte sich das gut an. Wenn ich dieses Mädchen nur ein wenig länger kennen und sie nicht total Irre gewesen wäre, würde ich sie jetzt zu mir nach Hause schleppen und ihr das Hirn aus ihren verrückten kleinen Kopf ficken. Doch das konnte ich nicht. Dieses Mädchen war total kaputt und reagierte nur noch. Wie soll man da überhaupt wissen ob sie dem zustimmen würde und mir nicht im Nachhinein eine Vergewaltigung anhängt. Schließlich kannte ich Narutos Cousine nicht. Da könnte alles bei rauskommen. Auf ein Messer im Rücken war ich nicht gerade scharf. Wieder auf mein Problem konzentriert hob ich die Jacke an und war erleichtert. Zum Glück hatte meine Erektion etwas nachgelassen, damit konnte mir endlich die Hose wieder richten. »Du bist ganz schön seltsam«, hörte ich neben mir ihre raue Stimme. Ich lachte leicht auf. Dieses Mädchen war wirklich nicht mehr zu retten. »Du findest mich also seltsam, hm?« Ich biss mir auf die Lippe. »Sag mal, willst du mich verarschen!?«, harsch zog ich meinen Arm hoch. Karin zuckte daraufhin so heftig zusammen, dass sie gegen die Beifahrertür stieß und dabei Arme und Beine schützend vor sich hielt und sich gegen das Leder drückte. Ich blinzelte. Meine Hand hatte ins Leere gegriffen. Nach der Haltung zu urteilen hatte sie einen Schlag erwartet. Was überhaupt nicht in meine Absicht lag. Egal, wie sehr sie mich zur Weißglut trieb, war es einfach gegen meine Natur eine Frau zu schlagen. Eher wollte ich sie an mich heranziehen und zur Rede stellen. »Karin?« Meine Stimme war nun um einiges weicher geworden. »Was ist mit dir?« Im Augenblick kam sie mir mehr wie ein verängstigtes Kind vor als eine Frau, die mir vor wenigen Minuten noch den Schwanz lutschte. »Karin, rede mit mir.« Langsam versuchte ich ihren Arm von ihr Gesicht zu nehmen, aber sie schlug nach mir. »Du wolltest es doch!«, schrie sie plötzlich. »Was wollte ich?« Ich verstand die Welt nicht mehr. »Wovon sprichst du überhaupt?«, starrte ich sie perplex an. »Du wolltest doch das ich dankbar bin!«, schrie sie weiter und presste den Kiefer zusammen. »Was?! Ich habe mit keinem Wort auch nur erwähnt das du-«, versuchte ich mich zu verteidigen, wurde aber von ihr unterbrochen. »Du lügst! Du hast gesagt ich soll mich dankbar zeigen. Dass, du deinen Nutzen daraus ziehen willst! Ich kann dir das Geld für die Klamotten niemals zurückzahlen!«, verzog sie weinend den Mund. Ich wurde sprachlos. »Ich habe nur das getan was du ohnehin wolltest. Ich verstehe nicht warum du so wütend bist«, schnappte sie hörbar nach Luft. Immer mehr bekam meine Befürchtung ein genaueres Bild von dem was passiert war. Es war erschreckend. Dann dachte ich über sie und der letzten Beziehung nach, die ich hatte. Karin war wirklich ein Biest, das mein Blut zum Kochen brachte. Dabei nahm ich immer an Naruto und meine Mutter wären die Einzigen, die mich so auf die Palme bringen konnten und meine Nerven überstrapazierten. Ob Itachi davon gesprochen hatte? Als ich mit Sakura zusammen war konnte ich mich nicht erinnern, dass sie mich jemals so reizte. Wenn, ich ehrlich war hatte sie nie versucht mich zum Sex zu bewegen. Es ging immer nur von mir aus. Was zuletzt ziemlich eintönig wurde und mir irgendwann die Lust danach verging. Auch, wenn es mir schwer fiel es zuzugeben war es eindeutig meine Schuld das Sakura so passiv war und mit sich alles machen ließ. Als Teenager hatte ich ihr nie die Gelegenheit gegeben selbst aktiv zu werden. Da sie mir gegenüber so schüchtern und schwach wurde hatte sie mir nie widersprochen, obwohl sie allen anderen die Meinung sagen konnte. Damals hatte ich den Eindruck es würde schon reichen, dass wir überhaupt ein Paar geworden waren, weshalb ich mir nie sonderlich viel Mühe gab auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Ein Fehler, wie ich jetzt weiß. Es war töricht von mir zu glauben meine Anwesenheit wäre genug, aber sie hatte mir auch nie ein anderes Gefühl vermittelt. Und jetzt brauchte diese junge Frau all meine Aufmerksamkeit. Ob ich dazu in der Lage war? Bei Spezialisten wäre sie wohl besser aufgehoben oder auch nicht. Es schien nicht so als hätte ihre Tante das für nötig gehalten, und Kushina schätzte ich nicht so verantwortungslos ein, wie ihren bescheuerten Sohn. Ich seufzte schwer. Mit Naruto oder seiner Mutter werde ich noch sprechen müssen, sonst funktionierte das hier nicht. Vorsichtig griff ich nach ihren Händen, wogegen Karin sich erneut währte, aber ich zog sie trotzdem zu mir. »Karin, ich tue dir nichts, aber hör mir zu.« Sie hielt ihren Kopf gesenkt und zog weiter an ihren Armen. »Was du gemacht hast war falsch. Ich wollte das nicht, verstehst du mich? Ich weiß nicht was passiert ist nachdem deine Eltern gestorben sind, aber es ist vorbei! Du kannst gerne mit mir darüber reden, wenn du willst. Und was auch immer ich gesagt oder getan habe, ich wollte niemals das du mir auf diese Art etwas zurückzahlst. Ich kaufe dir etwas, weil mir danach ist. Ebenso lass ich dich mehr oder weniger freiwillig bei mir wohnen. Da erwarte nichts von dir, außer vielleicht das du dich darüber freust oder mir nicht komplett die Wohnung demolierst«, sagte ich etwas lauter. Sie schwieg erst minutenlang, bevor sie etwas sagte. »Es tut mir leid«, hörte ich leise ihre Stimme. Entschloss sich aber weiterhin mich nicht anzusehen. »Ich habe gehört was du gesagt hast. Ich erinnerte mich und geriet in Panik. Du solltest mir nicht weh tun. Es sollte nie wieder passieren.« Sie biss die Zähne zusammen und spannte die Muskeln an. »Ich hatte nicht vor gehabt dir weh zu tun.« »Jetzt weiß ich es, aber ich dachte ich müsse dir zuvorkommen«, sagte sie weiter. »Karin, was soll ich tun?« Sie antwortete nicht und löste sich von mir und legte anschließend die Arme um mich. »Du bist eigentlich richtig nett«, hörte ich sie flüstern und spürte ihren Atem gegen meinen Hals. »Schön, das es dir auch auffällt«, seufzte ich erschöpft. Nachdem Karin sich beruhigt hatte, fand ich es wäre am besten nach Hause zu fahren. In der Zwischenzeit hatte sie nichts mehr dazu gesagt und ich wollte sie auch nicht drängen mir zu erzählen was passiert war. Ich war mir aber sicher das es etwas Schreckliches gewesen sein muss. »Darf ich dich was fragen?« Sie klang wieder völlig unberührt, als wäre eben nichts geschehen. Beängstigend wie schnell sie ihre Gefühle abschalten konnte. Irgendwann muss sie sich das wohl angeeignet haben. »Was willst du denn wissen?«, antwortete ich und konzentrierte mich auf die Straße. »Ist es schon länger her das du Sex hattest?«, kam es unverblümt aus ihren Mund. »Sag bloß, das beschäftigt dich?« Dieses Mädchen gönnte mir wohl gar keine Pause. »Ehrlich gesagt schon.« »Ja«, murrte ich zerknirscht. »Hm?«, sie schaute mich fragend an. »Ja, zu deiner Frage. Es ist schon eine Weile her.« Ich hatte wirklich keine Lust darüber zu reden. »Es ist mir nur aufgefallen, weil du so durcheinander warst.« »Ach, und du glaubst das kam nicht daher, weil du mich aus heiterem Himmel angegriffen hast?« »Vielleicht« Sie ging mir wirklich auf den Keks. »Falls es dich beruhigt du hast wirklich einen hübschen Penis. Ich nahm an sie wären alle gleich scheußlich«, sagte sie eher nüchtern, obwohl auch mehr dahinter stecken könnte. »Ich weiß ja nicht ob das ein Kompliment ist«, verzog ich leicht das Gesicht. »Doch schon. Ich überlege ob ich ihn malen sollte.« »Was?!« Vor Schreck zog ich leicht am Lenkrad. »Karin, ich warne dich, wenn du mir das auf die Wand malst werde ich ziemlich ungemütlich. Kaum auszudenken, wenn meine Eltern das sehen. Kannst du dir vorstellen was für Gesichter sie machen würden?!« Plötzlich hörte ich sie lachen. Es klang ungewohnt ihre tiefe Stimme beim Lachen zuzuhören, aber schön das sie es noch konnte. »Ist das alles worüber du dir Sorgen machst?« Sie hielt sich leicht die Hand vor den Mund. »Ja. Und das ist nicht witzig! Übrigens sollst du überhaupt nicht mehr auf meine Wand malen.« »Schon gut. Ich behalte es für mich«, beruhigte sie sich wieder. »Danke«, knurrte ich verbissen. »Komisch, ich kann mich gar nicht erinnern wann ich das letzte Mal gelacht habe«, sagte sie etwas monoton vor sich hin. »Wenigstens kann es einer von uns«, seufzte ich und fuhr langsamer als ich die Tiefgarage erreichte. Nachdem das Auto eingeparkt war stieg ich aus und holte Karins Sachen aus den Kofferraum. »Bis wir uns mit Itachi treffen ist noch etwas Zeit, wenn du Lust hast kannst du dir dein Zimmer etwas zurechtmachen«, sagte ich nebenbei. Ihre Reaktion darauf irritierte mich aber. Sie sah mich mit großen Augen an. »Ich bekomme ein eigenes Zimmer?«, fragte sie mich ungläubig. »Sicher, oder wo hast du vor gehabt sonst zu schlafen?« »Ich dachte auf der Couch.« »Freunde, die zu betrunken sind um nach Hause zu fahren schlafen auf der Couch. Eine Frau schläft in einem Bett, selbst wenn es meins ist.« Sie legte ihre Finger an ihre Brille und schnaufte etwas. »Findest du nicht das diese Einstellung etwas veraltetet ist?« »Ganz und gar nicht. Ich habe die Erfahrung gemacht, das eine Frau leichter zu handhaben ist, wenn sie in einem gemütlichen Bett schläft.« Ich nahm die Einkaufstüten und ging zum Lift. »Reiner Selbstschutz also.« Sie klang interessiert. »Du sagst es.« »War deine Freundin denn so schlimm?« Sie sah mich direkt mit ihren kühlen Augen an. »Was soll das jetzt?« Über Sakura zu reden machte den Tag auch nicht besser. »Du musst nicht darüber reden. Nur wenn du willst«, lächelte sie. »Ich will nicht«, antwortete ich ihr knapp. Da Karin es nicht weiter ausführte stiegen wir aus der Fahrstuhlkabine, als wir die Etage erreichten. Wir blieben vor meiner Tür stehen an der ein Zettel hing. Er war von der Hundesitterin. Mist, ich hatte ganz vergessen sie anzurufen. Ich betete, dass sie noch bis morgen Früh auf Devil aufpassen würde, sonst konnte ich mir das schenken mit meinen Bruder in die Clubs zu gehen. Drinnen legte ich die Tüten auf den Tresen und suchte erst mal die Schlüssel von Sakuras alten Zimmer. Ich hatte es nachdem Sakura ihre Klamotten abholte nicht mehr betreten. In einer Schublade fand ich ihn und schloss dann die Zimmertür auf, die sich unmittelbar an der Fensterreihe befand. Der Raum war dunkel, weshalb ich die Vorhänge zur Seite zog und ihn mit Licht durchlüftete. Eher zurückhalten betrat Karin das Zimmer. Sie schaute sich um und verkniff sich ganz deutlich ein Grinsen. Hier drin befand sich nicht mehr als ein Einzelbett und der begehbare Kleiderschrank mit großen Spiegeln. Den Rest hatte ich damals in meiner Wut, was auch nur am entferntesten an Sakura erinnert, entsorgt. »Es steht schon eine Weile leer. Am besten machst du eine Liste für Sachen die du noch brauchst. Ich werde mich dann später drum kümmern. Es müsste vorher erst mal sauber gemacht werden. Putzmittel habe ich noch etwas da. Falls du was brauchst, sag Bescheid.« Sie nickte und schien etwas unruhig zu werden. »Ich muss kurz telefonieren.« Ich wollte an ihr vorbeigehen, doch sie hielt mich am Handgelenk fest. »Danke« »Schon in Ordnung.« Gerade als ich ihre Haare berühren wollte zuckte sie wieder zusammen. Es fiel mir schwer nicht sauer zu werden. Nicht ihretwegen, sondern dem was sie durchgemacht hatte. Ich sah sie stumm an und ließ sie dann allein in ihr Zimmer. Ich würde auch mit meinen Eltern reden, vielleicht können sie mir mit meiner neuen Mitbewohnerin etwas behilflich sein. Im Moment fühlte ich mich ziemlich überfordert. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)