Gib mir eine Chance! von Sunaki (SasuSakuGaa) ================================================================================ Kapitel 13: Der Morgen ohne dich -------------------------------- Gaaras POV Die Wärme, die mir sonst immer so unwichtig vorkam, weckte mich nun aus meinem unruhigen Schlaf. Das wenige Licht, das hinter den Vorhängen durchs Fenster schien, zwang mich dazu die müden Lider zu heben. So wie scheinbar jeden Morgen, wurde ich wieder allein wach. Das schlafende Gesicht in das ich hoffte, mal schauen zu dürfen, war auch dieses Mal nicht liegen geblieben. Seufzend richtete ich mich auf, fuhr mir mit der Hand durchs Haar. Mit halb geöffneten Augen sah ich mich etwas desinteressiert um, von Sakura war keine Spur, sie schien noch nicht zurück zu sein. Wie spät war es eigentlich? Nach einer Uhr suchend, sah ich mich ein weiteres Mal um. Ein grauer Digitalwecker auf meiner Nachttischseite zeigte mir halb elf an. Seltsam, Sakura hätte schon längst hier sein müssen, war sie etwa immer noch böse auf das, was ich zu ihr gesagt hatte? Aber deswegen den ganzen Morgen wegzubleiben, hielt ich für übertrieben, sie hatte es schließlich provoziert - nicht immer gelang es mir ruhig zu bleiben. Schon gar nicht wenn sie mich auf diese Art reizte. Ich atmete erst mal tief durch, um meine müden Knochen im Leib zu wecken, was aber nichts zu nützen schien. Noch immer ziemlich verspannt ließ ich die Füße über die Bettkante, auf den Boden sinken, massierte mir den Nacken und machte mich endlich daran auf die Beine zu kommen. Die graue Zudecke, die mir nun durch die Bewegung langsam von der Hüfte glitt und kühle Luft auf Haut traf, ließ mich daran erinnern, dass ich nackt war. Auch spielten sich in meinem Kopf die Bilder von letzter Nacht wieder ab. Sakura hatte nach Sex verlangt, den ich ihr gegeben hatte - es war toll - aber irgendetwas stimmte nicht. Dadurch, dass sie sich zwischendurch verkrampfte, hatte sie mich wieder verunsichert … Wir ließen uns doch wirklich genug Zeit, nachdem wir es das erste Mal im Bad gemacht hatten. Dennoch schien sie sich seitdem nicht wirklich fallen zulassen, es schien fast so als würde es immer schlimmer werden. Ob es an unserem schlechten Gewissen lag, das uns beide insgeheim plagte? Ich hatte wirklich keine Ahnung. Es gab wirklich vieles bei dem ich richtig gut war, aber ein Beziehungsmensch schien ich wohl immer noch nicht zu sein, wenn ich es nicht mal auf die Reihe bekam, dass meine Freundin sich vollkommen wohl bei mir fühlte. Bevor sich aber wieder meine wahre Natur meldete, die ich mit aller Kraft unter Verschluss hielt, bewegte ich mich zu den Fenstertüren, die zum Balkon führten. Dabei ignorierte ich die leichte Erektion, die sich wegen der Gedanken an Sakura ankündigte. Ohne sie hatte ich einfach kein so großes Bedürfnis meinem Trieb nachzugeben. Immerhin hatte ich meine Lust auch vor ihrem plötzlichen Auftauchen mit ganz anderen Dingen befriedigt, die mich selbst heute noch verfolgten. Zum Glück konnte ich mir einen gewissen Zeitraum freikaufen, aber bald würde ich wieder losgehen und Sakura zurück lassen müssen - ob sie dann bleiben würde, wenn ich so lange fort war, stand noch in den Sternen. Mit einem Klicken, entriegelte ich die Fenstertüren, zog sie beide in meine Richtung auf und ließ die willkommene frische Luft auf meinen Körper prallen. Ein raues Stöhnen entwich mir aus der Kehle, als ich spürte wie mich die Mischung aus kalter und warme Luft wieder zum Leben erweckte. Das Treiben auf den sonst so leeren Straßen, schien schon seit einigen Stunden umherzugehen. Mütter mit Kinderwagen waren um diese Zeit besonders tüchtig. Ein paar waren schon mit ihren Einkäufen auf den Weg nach Hause und andere verließen es gerade, wegen desselben Zwecks. Ältere Menschen, die ihren Rasen eine besondere Pflege zukommen ließen, arbeiteten schon länger in ganzer Montur an ihren beispiellosen Vorgärten. Im Grunde war es immer das Gleiche in dieser leblosen Nachbarschaft, hier versuchte jeder seine festen Zeiten einzuhalten. Ich selbst war noch vor Monaten einer von ihnen, hielt mich streng an meinen Tagesablauf, mein Rhythmus arbeitete wie ein Uhrwerk, doch davon war kaum mehr was übrig geblieben. Seit ich Sakura am Silvesterabend getroffen hatte, war es einfach nicht möglich gewesen sie zu einer Vorzeigefrau zu formen. Vor Wochen hatte ich mich noch darüber geärgert, dass sie mein Leben so umkrempelte, aber jetzt würde ich gar nicht wissen, was ich ohne sie mit der restlichen Zeit anfangen sollte. Diese Frau ließ es mich spüren zu leben, was es hieß dies auch zu genießen. Leicht verträumt bemerkte ich gar nicht, wie Stimmen sich immer erregter unterhielten. Ein paar der jüngeren Mütter, schickten verstohlene Blicke in meine Richtung. Anscheinend war mein freier Oberkörper aufgefallen. Ich gab ihnen zum Gruß einen kleinen Wink, der sie freudig quietschen ließ, was mich für den ersten Moment ein wenig verblüffte. Sakura meinte nämlich, dass ich öfter mit meinem nach Sex schreienden Körper spielen sollte, dann würde ich auch viel lockerer werden. Anfangs hatte ich sie nicht so recht verstanden und dachte sie wolle, dass ich an mir selbst rumspielte. Dabei hatte sie es so gemeint, dass ich lernen sollte zu Flirten, weswegen ich hin und wieder ein nettes Wort oder ein kleines Lächeln bei den Damen an der Supermarktkasse zurückließ. Bisher schien es anzukommen, und Sakura gefiel es schließlich auch, dass ich solche Fortschritte dabei machte, sie mochte es eben dass ich aktiver wurde. Wie immer nahm ich mir vor, nur ein kleines Stück von der Seite, die niemand von mir kannte herauszulassen, um offener mit meinem Schatz umzugehen. Vielleicht war ich heute auch zu offen, denn kaum wollte ich mich wieder der Realität zuwenden, hörte ich über mir einen schrillen Schrei. Mein Augenmerk folgte der Stimmlage und schaute gelangweilt auf. Meine geschätzte Nachbarin, mit ihrem strengen Dutt, stand auf ihrem etwas höher versetzten Balkon und starrte schockiert zu mir runter. Diese Frau war mir eigentlich nie wirklich aufgefallen, aber seit sie Sakura so unverschämt zusammenstauchte, weil sie unabsichtlich das Auto von dieser schrecklichen Person zugeparkt hatte und diese deswegen zu spät zu einen Termin erschien, konnte ich dieses verklemmte Weib nicht mehr sehen. Uns konnte sie ebenfalls nicht ausstehen, da ich und Sakura im Vollrausch vor einiger Zeit einen Massenmord an ihre Gartenzwerge verübt hatten. Mit knallrotem Gesicht, starrte sie mir noch immer verdächtig auf meine entblößte Erscheinung. »Was fällt Ihnen ein ihr Ding hier so zur Show zu stellen?!« Wie immer war ihre reizende Stimme in der ganzen Umgebung zu hören. »Ich wünsche ihnen auch einen schönen guten Morgen, Frau Kabei.« Noch war ich ganz ruhig, denn so wie ich an der kleinen geschlossenen Steinmauer stand, war ich mir sicher, dass sie nicht so viel sah, wie sie gerade behauptete. »Das können Sie sich sparen, das werde ich dem Verwalter melden, sie und diese verzogene Göre gehören doch weggesperrt!«, keifte sie weiter. Augenblicklich verfinsterte sich meine Miene. Ich drehte mich zu ihr um, sodass nichts mehr vor ihren Augen verborgen blieb, woraufhin sie scharf die Luft anhielt, und sich hastig von mir abwandte. »Sie sind doch krank! Daran ist nur dieses Mädchen schuld, sie hat Sie vollkommen verdorben!!«, ungehindert ließ sie ihren Frust raus. Langsam aber sicher ging mir dieser Person auf die Nerven. Ich verspürte das dringende Bedürfnis, etwas wahllos zu zerstören, daher sah ich mich suchend um. Auf einem kleinen weißen, runden Tisch, fand ich dann einen leeren Blumentopf, den ich nahm und mit meiner Hand wiegte. Achtlos ließ ich ihn gegen ihre Balkonmauer krachen. Vor Schreck kreischte die Frau erneut, stolperte nach vorn, drehte sich dann aber hastig wieder in meine Richtung, doch da war ich schon halb wieder ins Zimmer verschwunden. Mich nicht weiter um diese ärgerliche Frau kümmernd, schloss ich wieder die Balkontüre, ging zur Kommode und suchte mir ein paar Klamotten zusammen. Als ich das Zimmer verlassen hatte, hörte ich bereits wie jemand in der Küche verdächtige Geräusche erzeugte. Für einen Moment schärften sich feine Instinkte, die ich zu der Zeit ausbildete als alles anfing, aber die erste Vorsicht, die mich reflexartig überfiel, verflog dann wieder schnell. Schließlich lebte ich nicht mehr alleine in dieser Leere - dazu kam, dass meine Mutter zu Besuch war. »Morgen«, kündete ich mich beim Vorbeigehen ziemlich desinteressiert an, als mir schon die sanfte Stimme der älteren Frau entgegen kam. »Wünsche ich dir auch, mein Liebling« Seltsam, sie schien recht fröhlich zu sein, sonst war sie doch immer recht zurückhaltend, werde da wohl nachher genauer nachhaken müssen. Ich mochte es nämlich nicht, wenn sich jemand so verdächtig verhielt und wenn es auch nur die eigene Mutter war. Anscheinend machte sie ohne Sakura Frühstück, daher blieb ich mitten im Schritt stehen. »Hat Sakura sich gemeldet?«, fragte ich ruhig und wartete auf ihre Antwort. »Nein, ich habe sie seit der früh nicht mehr gesehen. Geht Sakura immer um diese Zeit aus dem Haus?«, stellte Karura interessiert die Frage. »Ja«, antwortete ich mürrisch. Es wäre schön gewesen wenn sie mal liegen bleiben würde, damit ich sie beim morgendlichen Licht betrachten könnte. »Ein sehr tüchtiges Mädchen. Möchtest du zu deinem Pfannkuchen noch Speck haben, Gaara?« »Nein danke« Sakura hatte also noch nicht angerufen, das war ungewöhnlich. So wütend kann sie doch nicht gewesen sein. »Ach, Gaara kann es sein das ihr beiden Ärger mit der Nachbarschaft habt? Ich war gerade noch unterwegs und da hielten mich ein paar ältere Frauen an, die mir so einige Dinge über euch erzählten« Sie machte eine kurze Pause, und überlegte ihre nächsten Worte. »Zu meinem Bedauern haben sie nichts Gutes über euch ausgelassen. Ich war so kurz davor ihnen meine Meinung zu sagen, aber du kennst mich ja, ich bin immer um einen höflichen Umgangston bemüht«, schimpfte sie ungehindert. »Ignoriere sie einfach«, unterbrach ich sie leise, und ging weiter ins Badezimmer. »Was hast du gesagt?« Sie wollte sich gerade in meine Richtung bewegen, als ich ihre nackten Füße auf dem Boden tappen hörte. »Komm nicht her, ich hab nichts an«, warnte ich sie vor und ging weiter. Ein kleines »Oh«, gefolgt mit eines ihrer eher untypischen Kichern war zu vernehmen. Schwer seufzend stellte ich fest, dass Mutter doch mitbekam, was ich und Sakura in der Nacht getrieben hatten, und sich darüber auch zu freuen schien. War es denn so ungewöhnlich, dass ich auch eine Beziehung führte in der es gelegentlich zum Sex kam? Irgendwie wirkte mein anderes Leben dagegen viel uninteressanter, dabei riskierte ich dort viel öfter meinen Hintern. Wie immer verstand ich die Menschen und ihren Drang zum Tratschen nicht wirklich. Ein Umzug aus dieser spießigen Gegend, wurde demnach immer verlockender. Was Sakura wohl dazu sagen würde? Wahrscheinlich würde sie mir um den Hals fallen, sie konnte diese Nachbarschaft ohnehin noch nie wirklich ausstehen. Soweit war es aber nicht, vorher würde ich mir eine kalte Dusche gönnen, heute hatte ich noch so einiges zu erledigen: kurz zu meinen Eltern, danach musste ich mich um diese E-Mail kümmern, die ich gestern noch bekommen hatte. Dem musste ich noch auf den Grund gehen, was wollten die von mir? Ausgerechnet jetzt. Hatte ich nicht ausdrücklich klar gemacht, dass ich das ganze Jahr nichts von der Scheiße wissen wollte? Schließlich hatte ich mich nicht umsonst an die Regeln gehalten - verdammt, sie hatten mir diese Zeit sicher zugesagt, und jetzt meinten sie wieder nach ihrem Hund pfeifen zu müssen. In der Nacht müsste ich mich davon stehlen, um herausfinden was diese miese Tour zu bedeuten hatte. Mein Gefühl sagte mir aber, dass es mir dieses Mal nicht so einfach gelingen würde meinen Hals aus der ganzen Sache rauszuhalten. Dieser Umstand war mir sonst eigentlich egal, aber jetzt hatte ich Sakura bei mir, und ihr durfte nichts geschehen. Sie dürfte nicht einmal hier sein. Mein Leben hätte sich durch sie überhaupt nicht ändern sollen, doch es war passiert, ohne dass ich mich dagegen zur Wehr setzen konnte. Dieses Mädchen riss alles an sich. Dabei war sie so spielerisch vorangegangen, dass mir keine Wahl blieb als mir zu wünschen sie würde niemals fortgehen, auch nachdem sie erfahren würde, dass ich sie die ganze Zeit belogen hatte. Selbst wenn sie sich deswegen von mir trennen würde wollen - es sicherer für sie wäre sich von mir fernzuhalten - wüsste ich nicht ob ich sie gehen lassen konnte. Sie gehörte mir, und das war alles was mich interessierte. Daher musste ich alles daran setzen, dass Sakura niemals die Wahrheit erfuhr, und dazu gehörte auch, nicht zur schwarzen Liste zu gehören. Die Türe zum Badezimmer hinter mir geschlossen, ließ ich meinen Blick schweifen. Seufzend musste ich feststellen, dass meine Freundin wieder einmal ihre Spuren hinterlassen hatte: ein nasses Handtuch lag auf dem gefliesten Boden. Ich hob es somit gleich auf und entdeckte darunter den Slip, den Sakura letzte Nacht und noch während des Sex an hatte. Direkt schossen mir die Bilder durch den Kopf. Ich war wirklich angetan davon, fast so wie an dem Tag, als ich zurück kam und Sakura nackt durchs Haus lief. Grinsend erinnerte ich mich wie geschockt ich war, als ich sie fragte ob sie das aus Gewohnheit täte, oder nur um mich zu quälen und sie daraufhin meinte, es eigentlich nicht zu tun, ihr aber hier der Sinn danach war. Dies zeigte mir schon, dass sie sich hier um einiges wohler fühlte, als noch vor Monaten bei ihrem Einzug. Dennoch, wenn ich mir das Chaos ansah, das sie hier und da hinterließ, sollte ich vielleicht strenger zu ihr werden. Ihr hinterher zu räumen machte nämlich bald keinen Spaß mehr, aber das würde ich später mit ihr klären. Bevor ich dann aber unter die Dusche ging, räumte ich wie so oft ihren Kram weg, und warf alles in den vorgesehenen Wäschekorb. Kurz darauf stieg ich unter die Brause der Dusche, richtete sie auf mich aus und drehte anschließend den Wasserhahn auf. Dabei entwich mir ein hart klingendes Keuchen, als das kalte Nass auf meine Haut niederprasselte. Hingehend versuchte ich etwas Entspannung unter dem Wasser zu finden, das sich über meinen roten Haarschopf ergoss. Langsam schloss ich die Augen. Mir kamen wieder Bilder von ihren vollen Lippen, einem Körper, der meinen hart werden ließ und ihr ersticktes Stöhnen, was mir noch in den Ohren rauschte in den Sinn. Da spürte ich mit einem Mal wie der Ärger über sie sich in nichts verflüchtigte. Während mein Verstand von ihr beherrscht wurde, erinnerte ich mich daran, wie wir uns dazu entschieden zusammenzubleiben- obwohl wir egoistisch handelten, bereuten wir diese Entscheidung keinen Moment. Wie von selbst wanderten meine Gedanken zur diesem Tag …… Flashback Anfang Der Kessel pfiff schrill durchs Haus, kündigte sich an, um endlich von der Herdplatte genommen zu werden. »Welchen Tee möchtest du haben?«, stellte ich der jungen hübschen Frau hinter mir, auf dem türkisfarbenen Sofa die Frage. »Ich nehme denselben wie du« Sie schien nicht wirklich interessiert zu sein, war sie doch mit was ganz anderem beschäftigt, daher entschied ich mich für einen leichten Kräutertee. Als ich mit den kleinen Tassen zu ihr an den Tisch kam, befasste sie sich gerade mit meinem Laptop und einer Liste, über die sie hartnäckig nachzudenken schien. »Was schreibst du denn die ganze Zeit auf?« »Ich möchte dir einen Kuchen zum Geburtstag backen, daher schreibe mir gerade das Rezept von dieser Seite ab.« »Ich habe doch erst in drei Tagen Geburtstag« Erinnerte ich sie an diesen mir scheinbar belanglosen Tag, und setzte mich neben sie. Dabei reichte ich ihr ihren Tee, den sie vorsichtig entgegen nahm und gleich darauf den heißen Dampf vertrieb. »Und?« Abrupt hob sie den Kopf und sah mich verständnislos an. »Du hast dich ja gegen eine richtige Geburtstagsparty entschieden, weil du Hund keine Freunde hast«, schimpfte sie mit mir. Ich musste leicht grinsen. Obwohl ich ihr nichts von meinem richtigen Leben erzählen konnte, sie auch nicht wusste wozu ich eigentlich in der Lage war, sprach sie so unverschämt ehrlich zu mir, dass es mich immer wieder aufs neue amüsierte - selbst wenn es gerade ziemlich fies klang. »Freunde werden überschätzt, am Ende steht man doch nur allein da und bisher bin ich auch so ganz gut klar gekommen«, sagte ich monoton, wie bei fast allem, was ich sagte. »Gaara, das ist aber nicht gut, ganz allein zu bleiben, selbst deine Familie willst du an diesem besonderen Tag nicht sehen.« Ihr besorgter Blick brachte mich beinah um, aber es war mir nicht möglich, ihr jetzt etwas von meinem Gemütszustand zeigen. »Ich habe mich damit abgefunden, zumal ich dafür deine Gesellschaft um so mehr wertschätze« Eigentlich waren mir solche schnulzigen Worte zu wider, aber in ihrer Nähe konnte ich nicht anders. Ich wollte ihr so vieles sagen, was einfache Worte nicht auszudrücken vermochten. Sich kurz über meine Worte wundernd, wandte sie sich leicht errötet ab. Ihr gefielen Komplimente das hatte ich bereits bei unserem ersten Treffen bemerkt. »J-Jetzt wirst du aber albern«, kam es leicht stotternd aus ihrem Mund. »Du weißt das ich recht habe, also lenk nicht ab!« Ihre sture Art fand ich ganz süß, auch wenn ich mir sicher war, dass wir noch aneinander geraten würden, denn ich war nicht weniger bockig. Eigentlich mied ich Personen mit ähnlich schlechten Wesenszügen. Sich gegen diese zu stellen war nahezu eine reine Zeitverschwendung. Ich selbst gab nur ungern klein bei. Doch bei diesem Mädchen sah ich es nicht als solche Verbohrtheit an, sondern eher als Herausforderung. Mich gegen ihren starken Willen zu stellen empfand ich zunehmend als sehr erregend. Nur war da die Angst wie weit ich bei ihr gehen konnte. Ich kannte mich jetzt zwar nicht so gut aus, aber selbst ich wusste, dass Frauen dazu neigten all zu emotional bei einem Streit zu werden und Sakura dadurch zu verletzen, schwebte mir nicht im Sinn. Weshalb ich mich dazu entschied mich nicht jeder Auseinandersetzung zu stellen, die sich mir eröffnete, sondern nur den wichtigen Dingen, wie: zu verhindern, dass Sakura für mich eine Party schmeißt und nur ihre Freunde, sprich vollkommene Fremde dazu einladen würde - oder noch schlimmer - meine Familie. Ich hatte nicht wirklich etwas gegen sie, aber ich wollte nicht, dass sie es jetzt schon erfuhren und ich mir ihre dummen Kommentare reinziehen musste. Seit Jahren lagen sie mir schon in den Ohren, ich solle mir endlich eine Frau suchen: die ständigen Verkupplungsnummern meiner Mutter, die übrigens einen lausigen Frauengeschmack vorwies. Die Mädchen, die sie mir vorstellte waren zwar alle ganz nett, aber dass diese keine Typen hatten kam nicht von ungefähr - entweder waren sie total naiv und dumm oder einfach nur unansehnlich. Dann noch Kankuros bescheuerte Versuche, mich in einen Puff mitzuschleppen, oder auch diese dezenten Anspielungen meines Vaters, mir die Töchter seiner Kollegen vorzustellen. Über dessen Geschmack hatte ich wiederum nichts auszusetzen, es waren immer erstklassige, intelligente junge Damen mit perfektem Benehmen. Auch konnte ich mich zwar gut mit ihnen unterhalten, aber sie hatten so viel Feuer, wie die Eiskönigin höchstpersönlich. Sie waren mir dann doch zu ähnlich, überraschen konnten sie mich daher nicht, weswegen ich Vater darum bat damit aufzuhören. Er hielt sich auch daran, aber nicht ohne mir zuvor die Frage zu stellen, ob ich schwul sei. Am liebsten hätte ich ihm damit geantwortet, dass ich stockschwul war, nur damit meine Familie aufhörte mich mit diesem Kram zu nerven. Ich hatte den Mut dazu dann aber doch nicht, als mein Vater mich mit diesem verzweifelten Blick ansah. Gott war der erleichtert, als ich ihm sagte, dass ich schon auf Frauen reagierte, nur das mich noch keine so gepackt hatte, dass ich mit ihr ins Bett steigen wollte. Zumal sie nichts davon wussten, dass ich mir eine solche Last nicht leisten konnte. Jedenfalls hatte meine Schwester von allen anderen ganz deutlich die Grenze überschritten, sie meinte nämlich, sich einen geschmacklosen Plan ausdenken zu müssen. Temari hatte mich eines Nachts dazu überredet, sie von einer ihrer angeblichen Freundinnen abzuholen, was ich nur tat, weil ich nicht verantworten wollte, sie betrunken nach Hause laufen zu lassen. Dort angekommen, sollte ich unbedingt noch auf einen Drink bleiben, den ich nur widerwillig austrank. Ende vom Lied war dann, dass ich nackt und gefesselt im Bett der Freundin aufwachte, die in Wirklichkeit eine völlig überteuerte Professionelle war, die Temari von zwielichtigen Quellen empfohlen bekam. Freundlicherweise hatte meine reizende Schwester vorher noch darauf bestanden, dass sich diese Frau ärztlich testen ließ, bevor sie mich endgültig der Schlampe ausgeliefert hatte. Als diese Fremde dann anfing mich mit ihren roten Krallen an Stellen zu berühren, die nicht für sie bestimmt waren, wartete ich nur auf die Chance, sie zwischen den Beinen ein zu klemmen, um sie in die Mangel zu nehmen. Dabei drückte ich ihr die Luftzufuhr mit den Oberschenkeln ab, bis sie halb erstickt anfing, wild mit den Armen zu schlagen, wodurch die Nutte danach schreiend aus dem Zimmer rannte und Temari gleich darauf in den Raum stürzte. Sie hatte sich von mir eine heftige Ansage anhören müssen, wie vom Rest der Familie, die eindeutig nicht an diesem widerlichen Spaß beteiligt waren. Aus diesen Gründen war ich letztendlich aus dem Elternhaus ausgezogen, wollte einfach nicht länger mit diesen Verrückten unter einem Dach leben. Und jetzt war ich hier mit diesem bezaubernden Wesen, das aber nicht mir gehörte, jedenfalls noch nicht. Ich war fest entschlossen sie niemals wieder gehen zu lassen, sie gehörte zu mir und das würde auch sie bald verstehen. »Du hast recht. Es würde mir wirklich nicht schaden ein paar Leute um mich zu haben, und du bist eben mein neuer Anfang dazu« Ich schenkte ihr eine ehrlich gemeinte Geste, indem ich über ihren Arm strich, die sie empfing, als hätte ein Mann sie niemals zuvor so berührt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)