Alles wird sich ändern von BinaLuna (denn die Zeit bleibt nicht stehen) ================================================================================ Kapitel 49: Nach dem Chaos -------------------------- Alles wird sich ändern Author: Luna Genre: Fantasy Disclaimer: Alle Figuren sowie der Plot gehören mir und Bina-chan86. Part 49 von ? Warning: bislang keins Vielen lieben Dank für die Favos an: CaptainCalvinCat, Chiru_Fusuka, Dark_Shaya, Kaleidoskop und Sora_no_Shoni. ^-^ Äußerlich hatte der junge Elb keinerlei Verletzungen, aber seine Seele schien einiges an Schaden genommen zu haben. Zumindest das konnte Eravelle herausfinden, nachdem sie ihn ein wenig untersucht hatte. „Was sollen wir mit ihm machen?“, fragte sie in die Runde, doch niemand wusste eine passende Antwort. „Wir sollten warten, bis er wieder bei Bewusstsein ist“, meinte Alvar. „Dann können wir immer noch überlegen, was wir tun.“ „Gute Idee“, nickte Dana. „Im Tempel sind übrigens noch weitere Überlebende!“, erzählte Lydia. „Dann lasst uns dorthin gehen!“, schlug Zack vor. Es stellte sich heraus, dass nur fünf weitere Dorfbewohner überlebt hatten. Ein alter Mann war vor Angst in dem Tempel gestorben und ein weiterer, jüngerer Mann war seinen Verletzungen erlegen. Zu den Überlebenden zählten drei Frauen, ein kleiner Junge und ein junger Mann, der offensichtlich der Ehemann einer der Frauen war. Sie alle sahen elend aus und ihnen stand die Frage, was sie nun tun sollten, sehr deutlich ins Gesicht geschrieben. „Wie weit ist das nächste Dorf von hier entfernt?“, fragte Dana, die das Schicksal dieser Menschen sehr berührte. „Drei Tagesreisen“, antwortete der junge Mann mit leiser Stimme. Oranor ahnte, worauf die Prinzessin hinaus wollte und übernahm nun das Sprechen. „Es wäre das beste für euch, wenn ihr dorthin ziehen würdet.“ Der Mann und auch zwei der Frauen nickten. Es blieb ihnen nichts anderes übrig. Nun fiel Danas Blick auf Silivren, die sich inzwischen nicht mehr weit von ihr entfernte. „Was machen wir mit ihr?“, fragte Dana offen. Sie war sich nicht sicher, was mit dem Kind geschehen sollte. Die Menschen hier waren arm und konnten es sich nicht unbedingt leisten, noch jemanden mehr durchzufüttern – schon gar nicht, nachdem sie nun wirklich alles verloren hatten. Dennoch blickte Dana fast schon hilflos fragend die anderen Überlebenden an, bis die Dritte der Frauen ihre Tränen nicht länger zurückhalten konnte. „Wieso musste mein Kind sterben?“, schluchzte sie und für Dana war es mehr als offensichtlich, dass sie nicht in der Lage sein würde, für Silivren zu sorgen. Silivren, die inzwischen schon wusste, was vor sich ging, klammerte sich an die Elbenprinzessin und sah nicht so aus, als wolle sie sich jemals wieder von ihr lösen. „Ich will nicht von dir weg, Engel!“ Dana strich dem Kind über den Kopf und seufzte lautlos. Zack ahnte bereits, was seiner Ziehschwester durch den Kopf ging, und auch wenn es ihm nicht gefiel, so legte er ihr nun doch ermutigend die Hand auf die Schulter. „Nimm sie mit. Sania wird sie sicher mit Freuden aufnehmen.“ Dana sah ihn an und nickte anschließend. Sie selbst war für Zacks Mutter auch einmal ein Findelkind gewesen, warum sollte es für dieses kleine Halbelben-Mädchen nicht auch so sein? Zumindest würde für das Kind gesorgt sein, denn Dana glaubte nicht, dass Sania das Mädchen wieder fortschicken würde. Sie beugte sich zu Silivren herunter und drückte sie ein wenig an sich. „Du musst auch nicht von mir weg“, sagte sie sanft. „Allerdings sollten wir noch ein paar warme Kleider für dich finden, Kleine!“, bemerkte nun Lydia. Die Geschichtenerzählerin hatte damit nicht unrecht – Silivren war alles andere als winterfest gekleidet. „Und wo sollen wir jetzt Kleidung herbekommen?“, überlegte Jules. „Ich hab hier noch eine Jacke, die kann sie anziehen. Sie wird ihr zwar zu groß sein, aber besser als nichts ist es allemal“, sagte Calina, die sofort in ihrem Rucksack kramte. „Bis zum nächsten Dorf sollte das gehen“, nickte Lydia. „Nun brauchen wir nur noch eine Lösung für den hier“, warf Estela ein, die sich den elbischen Jungen wieder über die Schulter geworfen hatte. „Ist er denn jetzt von seinem Dämonenpakt befreit?“, fragte Alvar. „Ja. Immerhin ist der Dämon ja vernichtet.“ Man konnte der Priesterin ansehen, dass sie den Burschen nicht wirklich gern am Leben gelassen hatte. Es war noch nicht abzusehen, wie schwer seine Seele geschädigt war, aber Dana würde das Leben dieses jungen Elben so oder so nicht zum Abschuss freigeben. Sie selbst war sich dessen noch nicht bewusst, aber inzwischen war sie zur Führerin der Gruppe geworden. Niemand würde gegen ihr Wort handeln, denn jeder erkannte sie als Prinzessin an. Die Gruppe suchte in den Trümmern des Dorfes nach brauchbaren Sachen, die für die letzten Überlebenden und sie selbst hilfreich sein würden und konnten tatsächlich sogar einen kleinen Pferdewagen ausfindig machen, der noch heil war. Außerdem begruben Oranor, Falmarin, Calina und Alvar die Toten, die sie finden konnten und beteten dafür, dass ihre Seelen heil im Jenseits ankamen. Leider fanden sie nichts mehr zu essen. Die einzigen Lebensmittel, die sie hatten, waren die Reste, die die Gruppe bei sich hatte. Das hieß für sie alle, dass sie in den nächsten Tagen ein wenig hungern mussten. Oranor bot an, zu jagen, doch die Aussicht auf Erfolg war jetzt im Winter sehr gering. Am Abend schlugen sie ihr Lager ein wenig abseits des zerstörten Dorfes auf. Sie würden ihre Kraft brauchen, wenn sie am nächsten Tag so weit wie möglich in Richtung des anderen Dorfes gehen wollten. Oranor hatte es tatsächlich geschafft, ein Kaninchen zu erlegen und hatte es sogleich ausgenommen und briet es nun über dem Feuer. Lydia gab noch etwas von ihren Gewürzen dazu und schon bald breitete sich ein recht angenehmer, appetitlicher Duft aus. Zwar bekam jeder nur einen kleinen Bissen von dem Kaninchenfleisch, doch es war besser, als gar nichts zu essen. Es wurde nicht viel gesprochen. Alle waren noch ein wenig bedrückt von den letzten Vorkommnissen und die richtigen Worte zu finden erschien beinahe unmöglich. Selbst Lydia, die sonst immer eine Geschichte parat hatte, zog es nun vor, sich an ihren Alvar zu kuscheln und zu schweigen. Silivren wich Dana nicht mehr von der Seite, war jedoch mit dem Kopf auf ihren Schoß gebettet eingeschlafen. Zwischen dem kleinen Mädchen und der Elbin waren viele Gemeinsamkeiten, das war Dana schon recht früh aufgefallen. Beide hatten sie ihre Eltern bei einer Welle der Zerstörung verloren und waren dabei noch sehr jung. Und doch war Dana froh, wenigstens ihre Freunde, das kleine Mädchen und die anderen fünf Überlebenden gerettet zu haben. Es war ein unglaubliches Gefühl gewesen, wie sie einen dermaßen mächtigen Zauber gezielt angewandt hatte. Zu so etwas war sie zuvor nie bewusst fähig gewesen. Sie erinnerte sich an die Worte, die Mellryn ihr gesagt hatte – „Diese Magie ist dein Erbe. Endlich bist du auf dem richtigen Weg, um eine wunderbare Königin zu werden.“ Erst jetzt fiel ihr der zweite Satz genauer auf. „Um eine wunderbare Königin zu werden.“ Moment mal? Bedeutete das etwa, dass sie einmal die Königin über die Elben, über das Eledhrim-Ardh werden sollte? Aber Mellryn war doch älter als sie? Sollte nicht viel lieber er König werden? Aber bevor es überhaupt so weit war – würden sie Haryon besiegen und das Volk der Elben wieder zusammenführen können? Dana blickte unsicher zu ihrem Bruder hinüber, der sich an Eravelle geschmiegt hatte und ein wenig döste. Was würde ihre Zukunft bringen? Die Elbin wusste es nicht. Aber eines wusste sie ganz sicher – es würde sich alles verändern. End of Part 49 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)