Alles wird sich ändern von BinaLuna (denn die Zeit bleibt nicht stehen) ================================================================================ Kapitel 65: Die Freundschaft der Frauen --------------------------------------- Alles wird sich ändern Author: Luna Genre: Fantasy Disclaimer: Alle Figuren sowie der Plot gehören mir und Bina-chan. Part 65 von ? Warning: bislang keins „Welche Verbündete könnte die Prinzessin noch gewinnen? Gegen Haryon anzukommen wird nicht leicht“, überlegte Calina. Falmarin nickte. „Mit der kleinen Gruppe, die wir nur noch sind, wird sie es jedenfalls nicht schaffen.“ „Seid ihr sicher, dass sie sich nicht auch die Unterstützung der Zwerge sichern kann? Immerhin hat Garim sie unterstützt“, wand Oranor ein. Die Lage im Land war wirklich heikel. Zwar lehnten viele der noch lebenden Elben den falschen König ab, aber nur wenige waren bereit, gegen ihn in den Krieg zu ziehen. Seit dem Tod Cenedhrils hatte es keinen wirklichen Frieden mehr gegeben, die Leute sehnten sich nach Ruhe. Die Dörfer und Städte waren ausgemergelt, genau wie ihre Bewohner. „Aber die Zwerge sind auch längst nicht mehr so zahlreich wie einst!“, sagte Falmarin. „Das ist wahr“, nickten Calina und Oranor. „Könnte Dana nicht noch mehr Menschen für sich gewinnen? Die Menschen sind zahlreich und können einiges erreichen“, schlug Calina vor. Oranor brummte zustimmend. „Das ist eine gute Idee. Die Frage ist nur, ob die Menschen sich der Prinzessin tatsächlich anschließen würden.“ „Sie könnte sich doch an den Herrscher wenden, oder?“, meinte Calina. „Die Menschen haben nicht nur einen Herrscher“, seufzte Falmarin. „Wer weiß, ob das nicht zu lange dauern würde, erst alle Könige zu fragen.“ Einige Bedienstete hatten das Becken des Bades mit angenehm warmem Wasser gefüllt und duftende Substanzen hinzugefügt. Dana erkannte den Duft von wilden Rosen und ihre Freude auf ein entspannendes Bad wuchs. „Das war eine wirklich gute Idee!“, freute sich auch Lydia, die nach dem Stress der letzten Tage ein wenig Abwechslung durchaus gebrauchen konnte. Die vier Frauen zogen sich aus und bestiegen anschließend nacheinander das Becken. „Erstaunlich, dass es hier so ein großes Bad gibt“, fand Eravelle. „Erstaunlich ist eher, dass es so wenig genutzt wird“, meinte Estela. Lydia lehnte sich zufrieden seufzend zurück und genoss das warme Wasser, dass ihr die Kälte aus den Gliedern vertrieb. „Mir ist es grad ganz Recht, dass wir hier allein sind.“ „Was wirst du jetzt tun, Lydia?“, fragte Eravelle die Geschichtenerzählerin. „Was meinst du?“, fragte diese etwas irritiert. „Nun ja, immerhin bist du schwanger!“ „Oh, das meinst du.“ Lydia seufzte erneut, diesmal jedoch nicht aus Zufriedenheit. Dana sah ihre Freundin an und versuchte, in ihrem Gesicht zu lesen. Aber der Gesichtsausdruck der blonden Frau war nicht leicht zu deuten. „Ehrlich gesagt haben wir darüber noch gar nicht gesprochen, Alvar und ich“, gab Lydia schließlich zu. „Ich meine, wir sind uns einig, dass wir uns gemeinsam um das Kind kümmern werden, aber was eigentlich aus uns werden soll, das weiß ich nicht.“ Estela verdrehte die Augen. Ihr lagen solche Themen nicht. Allerdings bekam sie dafür eine Kopfnuss von Eravelle, als Lydia nicht hinsah. „Ihr solltet heiraten“, fand Dana. Lydia sah sie leicht lächelnd an. „Das denke ich auch. Ein uneheliches Kind hat es nicht leicht. Es ist nur... ich fühle mich noch zu jung für das alles. Diese Verantwortung und so... ich weiß nicht, ob ich das kann.“ „Das wird sicher nicht leicht“, nickte Dana. „Aber wir werden alle hinter euch stehen und euch helfen. Das verspreche ich dir, Lydia!“ Der Geschichtenerzählerin standen erste Tränen in den Augen, die sie schnell wegwischte. „Danke, das ist lieb.“ Eravelle ahnte, dass der Grund für Lydias Tränen nicht die bevorstehende Verantwortung für das Kind zur Ursache hatten. Lydia wollte Kinder und sie wollte auch gern mit Alvar zusammen sein. Aber der Kampf gegen Haryon war ihr wichtig und ihre Schwangerschaft würde ihre Teilnahme daran unmöglich machen. Die dunkelhaarige Elbin verstand genau, was die junge Geschichtenerzählerin empfand. Sie selbst würde auf den Kampf auch nicht verzichten wollen. Sie schwieg jedoch dazu. „Dana, was wollte Adeline eigentlich von dir?“, fragte sie stattdessen, um vom Thema abzulenken. „Oh“, machte die Prinzessin. „Nun ja, sie meinte, dass ich mit den Duáth alleine nicht in den Kampf gegen den falschen König ziehen kann. Ich brauche noch mehr Verbündete.“ Estela nickte. „Das ist wohl wahr. Selbst ich konnte gegen Nanden nicht ankommen und wer weiß, wie viele solcher Typen Haryon noch hat.“ Die Dämonenpriesterin gab es nicht gerne zu, dass sie keine Chance gegen Nanden gehabt hatte. Aber es entsprach der Wahrheit und sie hielt es für klüger, wenn ihnen allen bewusst war, welche reellen Chancen sie hatten. „Ich habe ihr gesagt, dass ich mit der Unterstützung der Zwerge rechne. Garim hat mir zugesichert, dass er alles in seiner Macht stehende tun wird, um sie zu überzeugen. Aber Adeline meint, dass das nicht reicht“, erzählte Dana. Eravelle nickte. „Deine Magie ist noch zu schwach, nicht wahr, Dana?“ „Zu schwach nicht. Aber zu wenig beherrschbar. Ich muss noch viel lernen. Adeline sagte aber, das wir die Zeit wohl nicht mehr haben werden. Und sie sagte, ich solle mir meine Untertanen zur Unterstützung holen. Ich weiß nur nicht, wie ich das anstellen soll.“ „Das ist eine gute Frage. Das sollten wir mit den anderen nachher mal diskutieren“, meinte Eravelle. „Und nun Schluss mit diesen trübsinnigen Gedanken!“, warf Lydia ein. „Wir wollten doch zur Entspannung herkommen!“ Estela lachte. „Wohl wahr. Gut gesprochen!“ „Richtig. Reden können wir nachher noch darüber“, nickte auch Dana. Sie kämpfte mit ihrem welligen Haar, das sie nun waschen wollte. „Verdammt, diese Dinger sind so lang geworden. Ich sollte sie abschneiden!“ „Nein, das solltest du nicht!“, widersprach Eravelle. „Hm?“, machte Dana überrascht und sie warf der anderen Elbin einen fragenden Blick zu. „Als Königin wirst du deine langen Haare noch brauchen, glaub mir!“, zwinkerte Eravelle jedoch nur. „Aber sie sind so unpraktisch“, seufzte Dana ergeben. „Ich zeige dir nachher, wie du sie dir gut wegbinden kannst. Aber schneide sie nicht.“ Eravelle glitt mit ihren Fingern durch das rotbraune Haar der Prinzessin. „Deine Haare sind schön.“ „Deine auch“, gab Dana lächelnd zurück. „Er hat WAS getan?“ Vorn klang alles andere als begeistert. „Dieser Kerl ist wahnsinnig! Haryon wird das auf gar keinen Fall gefallen!“ Barilowyn zuckte nur mit den Achseln. „Was fällt Nanden eigentlich ein? Seine Aufgabe war es, die Prinzessin zu finden und sie hierher zu bringen. Und er lässt sie einfach gehen?“ „Nun, das hat er mir zumindest so gesagt.“ Vorns Augen glühten wütend hinter seinen dicken Brillengläsern. „Nanden ist wirklich zu nichts zu gebrauchen. Wenn er nicht so ein guter Kämpfer und Magier wäre, hätte Haryon ihn schon sicher längst rausgeschmissen oder gehängt!“ Wyn zuckte erneut mit den Achseln. Vorn hatte ihn in sein Arbeitszimmer zitiert, nachdem Nanden selbst nach Tagen und mehreren Befehlen keinen Bericht erstattet hatte. Offenbar wollte der selbstherrliche Elb sich nicht ins Handwerk pfuschen lassen. Der dicke Elb mit der Brille sah Barilowyn ernst an. „Nimm du das in die Hand. Verfolge die Prinzessin und bring sie her, wenn du kannst! Aber krümm ihr kein Haar!“ „Wie Ihr wünscht, Meister Vorn!“, sagte Wyn mit einer Verbeugung. „Was soll mit ihren Gefährten geschehen?“, fragte er anschließend. „Töte sie. Das heißt, alle, bis auf Eravelle und Mellryn. Die beiden will Haryon lebend.“ „Soll ich allein gehen?“ Vorn überlegte. „Nein. Nimm so viele Männer mit, wie du willst. Du wirst sie vermutlich brauchen – wir wissen nicht, wie mächtig die Prinzessin wirklich ist.“ Erneut verbeugte Barilowyn sich, dann kehrte er dem alten Elben den Rücken und verließ dessen Arbeitszimmer. Als er gegangen war, öffnete sich eine Geheimtür im Raum und der falsche König Haryon persönlich trat hervor. Seine rechte Hand schien nicht sonderlich überrascht davon, seinen Herren zu sehen. „Euer Majestät!“, sagte er und verbeugte sich leicht. „Ich wäre dir sehr verbunden, Vorn, wenn du mich immer so betiteln würdest“, sagte der König, der somit zu verstehen gab, dass er das Gespräch mit Barilowyn gehört hatte. „Verzeiht, Euer Majestät. Nun, was führt Euch zu mir?“ „Ich möchte, dass du Nanden überwachen lässt. Möglichst so, dass er davon nichts mitbekommt. Ich möchte gern wissen, was dieser Kerl vorhat.“ „Ihr hättet Euch nicht auf ihn verlassen sollen“, meinte Vorn. „Wohl wahr. Ich habe wohl vergessen, wie sehr er das Vergnügen im Kampf sucht. Nun ja, hoffen wir, dass Barilowyn erfolgreicher ist, als Nanden. Ich will die Prinzessin!“ „Verzeiht, Euer Majestät, wenn ich so dreist frage, aber was genau wollt ihr von der Prinzessin? Reicht sie Euch nicht tot?“ Haryon lachte. „Oh, Vorn, du bist so alt und so weise, aber auf die einfachsten Sachen kommst du manchmal nicht, nicht wahr? Was glaubst du, kann ich mit ihr erreichen? Immerhin ist sie die legitime Thronfolgerin.“ „Ihr meint doch nicht etwa....?“ Vorn konnte kaum glauben, dass Haryon das wirklich vorzuhaben schien. „Doch, doch, ich sehe, du verstehst mich richtig. Ich will sie zu meiner Frau machen! Was sonst könnte mir die Loyalität des Volkes am besten sichern?“ End of Part 65 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)