How she became the one von beloved-mistress ================================================================================ Kapitel 6: 1992 --------------- „Soll ich eine Ihrer Mitschülerinnen rufen?“ In seiner Stimme lag ernst gemeinte Besorgnis. Ich schüttelte den Kopf. „Was ist mit der Schwesternstation?“ Abermals schüttelte ich meinen Kopf. „Sie verärgern mich mit Ihrer Unvernunft.“ Das musste er gerade sagen, war er es doch, der sich auf eine Schülerin eingelassen hatte. „Gut, dann bringe ich Sie auf Ihr Zimmer. Alleine laufen Sie mir nicht über das Gelände!“ Er schnappte sich meinen Mantel und Schal und zog mir auch noch diese an. Dann legte er mir meine Handtasche auf den Schoß. Ehe ich mich versah, hatte er mich auf seine Arme genommen, die Tür hatte er geöffnet, als er meine Tasche geholt hatte. Nun schritt er, mit mir auf den Armen, durch die Gänge, in Richtung des Traktes, in dem sich unter anderem mein Zimmer befand. Als wir das Hauptgebäude verließen, blies mir ein kalter, fast eisiger Wind um die Ohren. Immer noch benebelt, wie ich war, registrierte ich nicht, wie kalt ihm eigentlich sein musste, denn er trug keine Jacke, sondern lediglich sein Hemd, dessen obere Knöpfe offen standen. Es schien ihm nicht gerade schwer zu fallen, mich über das Gelände und durch die Gänge zu befördern und endlich erreichten wir, im Obergeschoss des Nachbargebäudes, die Tür zu meinem Zimmer. Auf dem Schild stand „Grand & Poll“. Er schaffte es irgendwie, die Klinke herunter zu drücken und setzte mich, im Zimmer angekommen, auf einen Stuhl. „Welches ist Ihres?“ Er deutete auf die beiden Betten. „Dieses.“ Mit dem Finger zeigte ich auf das meine, das näher am Fenster gelegen war. Er trat heran und schlug die Bettdecke auf, dann half er mir vom Stuhl. „Den Mantel... bitte“, wies er mich an und ich ließ ihn einfach achtlos auf den Boden fallen. Dann verfrachtete er mich ins Bett und zog mir die Decke bis zum Hals. „Ich werde Miss Poll Bescheid geben, dass sie unverzüglich auf Ihr Zimmer kommen soll, um ein Auge auf Sie zu werfen. Schaffen Sie es bis dahin alleine?“ Ich nickte schweigend. „Wenn es Ihnen besser geht, erwarte ich Sie in meinem Unterricht.“ Sein „erwarte“ klang... anders als sonst und ein unglaubliches Verlangen stieg in mir auf. Was würde nach der nächsten Unterrichtsstunde passieren? „Ich werde Sie nun alleine lassen. Miss Poll wird sich so schnell wie möglich zu Ihnen gesellen.“ Er stand schon fast an der Tür. „Werden Sie schnell wieder gesund. Ich wünsche Ihnen eine gute Besserung.“ Damit verließ er den Raum. Ich drehte mich auf die Seite und rollte mich ein, die Decke zwischen meine Schenkel geklemmt. Was sich in meinem Kopf abspielte, registrierte ich nur noch halb. Was war da gerade passiert? Wenn ich ehrlich war, etwas, das ich mir schon lange gewünscht, aber niemals bekommen hatte. Es war schwer für mich auf dieser Schule. Die Sprösslinge der Freunde meiner Eltern schotteten mich regelrecht von den anderen ab. Um meine Ehre zu wahren... so nannten sie es... Ich fühlte mich wie der Vogel im goldenen Käfig, empfand es wie ein Gefängnis. Ein Gefängnis, dem ich in der letzten halben Stunde zum ersten Mal in meinem Leben entflohen war. Meine Hände umklammerten meinen Körper und tasteten sich allmählich zu meiner Mitte hin. Ich spürte einen leichten Schmerz, den ich versuchte zu verdrängen. Dieses Gefühl, das er in mir ausgelöst und zurückgelassen hatte, hatte ich noch nie zuvor gespürt. Sicher hatte ich mich vorher schon selber berührt, aber es hatte sich entschieden anders angefühlt. Ich hatte mich nie wirklich getraut die unbekannte Zone näher zu erkunden und nun hatte jemand anders diesen ersten, für mich so schweren Schritt getan. Wieder stieg mir die Röte zu Kopf. Wenige Minuten später klopfte es an der Tür, Amber trat ein. Sie sah verwirrt und besorgt aus und in wenigen Schritten war sie an meiner Seite und setzte sich zu mir auf das Bett. Ihre Arme legten sich um mich und ich spürte, wie ihre Haare in mein Gesicht fielen. Sie waren weich und seidig, genau wie meine. „Alles OK, Liebes? Mister Shay hat mich aus dem Unterricht geholt und gesagt ich soll mich um dich kümmern. Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Was ist denn los?“ Auch ich hatte meine Arme um sie geschlungen und klammerte mich an ihr fest. „Ich... Ich...“ Ich konnte nicht sprechen, nicht in diesem Moment. „Ist schon gut, schlaf ein bisschen, ich bleibe bei dir. Später können wir immer noch reden“, sagte sie und schlüpfte zu mir unter die Decke. In meinem Kopf baute sich ein unangenehmer, grenzenloser Druck auf und ich war froh, dass sie in diesem Augenblick für mich da war. Ihre Wärme zu spüren beruhigte mich ungemein und so driftete ich, vor Erschöpfung, hinüber in einen traumlosen Schlaf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)