Redhead von RinaRaccoon ================================================================================ Kapitel 1: Meine Nussschale und ich ----------------------------------- Es wurde schon wieder Tag und ich schipperte immer noch im Eastblue herum. Bei dieser Flaute müsste ich in ein paar Tagen die Grandline erreichen, ... wenn ich nicht mit einem kleinen Trick nach hielf. Der wenige vorhandene Wind kam aus Südwesten, doch ich brauchte reinen Südwind. Ich streckte meinen Arm aus und hielt meine Hand in Richtung des schlaffen Segels. „Südwind.“, sagte ich bestimmt und der Wind blies aus dem Süden, genau wie ich es wollte. Bevor ich aber auf die Grandline fahren konnte, müsste ich mir noch ein wenig neues Proviant anschaffen, denn als ich in meine, eigentlich ziemlich große, Futterkiste griff, fand ich nur noch einen schon leicht verschrumpelten Apfel. Ich kramte in meinem Rucksack nach meiner Seekarte und suchte von meinem Standpunkt aus nach der nächsten Insel, die ich finden konnte. Möglichst klein sollte sie natürlich sein und ein Marinestützpunkt wäre auch nicht wirklich von Vorteil, denn seit diesem Vorfall vor drei Jahren wurde ich Steckbrieflich gesucht: 49.000.000 Berry sind seit dem auf meinen Kopf ausgesetzt, da ich ein Marineschiff inklusive Besatzung im Alleingang versenkt hab. Seit dem wird „Redhead“ Ruby von der Marine gesucht. Und dabei waren diese Hohlköpfe selber schuld, denn ich habe doch nur meine Mutter beschützt, da sie meinen Vater in Schutz genommen hat, denn er ist einer der Meistgesuchten und einflussreichsten Piraten der Welt: der Rote Shanks. Doch das er mein Vater ist, ist und bleibt mein kleines Geheimnis. Nur noch ein paar Meilen bis zu einer wirklich kleinen Insel namens Maracha. Ich betete dafür, dass kein Schiff der Marine oder einer anderen Piratencrew auf dem Weg zu dieser Insel war und dass man mich und meine Nussschale nicht entdeckte. Ich lehnte mich an die hölzerne Bordwand meines Bötchens und sah zum Himmel hinauf. Er war strahlend Blau und nicht eine einzige Wolke hing am Horizont. Der Wind wehte meinen kurzen Pony durchs Gesicht. Ich nahm meinen langen, roten Zopf nach vorn damit er nicht ins Wasser hing. Langsam tauchte weit hinten am Horizont Maracha auf. Ich sollte eigentlich meine Flagge einholen, da es die meisten Leute nicht gerade beruhigte oder glücklich stimmte, wenn man mit einer Jolly Roger am Mast in ihren Hafen einlief. Doch das ich es ‚sollte’ hieß nicht, das ich das auch machte. Ich war stolz darauf eine Piratin zu sein. Ich machte mein Schwert an meinem Hosenbund fest und machte alles bereit zum anlegen. Ich verdrehte die Augen und atmete stoßartig aus, als ich sah dass ein anderes, riesiges Piratenschiff im Hafen vor Anker lag. Ich ankerte direkt neben dem riesigen Ding. Glücklicher Weise wurde ich nicht bemerkt, erst als ich mein Schiff fest am Kai vertaut hatte, sah mich wohl einer der Piraten, der oben auf dem Schiff stand. „Hey Süße! Trinkste ’n Bier mit?“ Ich lächelte freundlich und bemerkte, dass dieser Kerl heute schon mehr als ein Bier hatte. „Nein, danke. Ich hab besseres zu tun.“ „Komm schon, sei keine Spaßbremse, Sugar.“, lallte er. Jetzt reichte es endgültig. Ich konnte es gar nicht ausstehen, wenn mich jemand so plump von der Seite anmachte. Vor allen Dingen, wenn man, wie dieser Typ, total besoffen war und sich trotzdem noch überschätzte. Ich machte gebrauch von meinen Teufelskräften und löste mich augenblicklich in Luft auf, um einen Augenblick später auf dem Kahn hinter ihm wieder auf zu tauchen mit meinem Schwert an seiner Kehle. „Nenn. Mich. Niemals. Wieder. So. Es könnte nämlich das letzte Mal sein, das du mit einer Frau redest.“ Er sah mich erschrocken und extrem verängstigt aus den Augenwinkeln an. „W...was zum Teufel bist du?“ „Eher wer und Teufel war schon mal gar nicht so schlecht. Mein Name ist Ruby. Merke ihn dir gut, denn du wirst ihn noch öfter hören.“ Lautes Getrampel und mehrere Stimmen ertönten auf dem Oberdeck. Einige Männer der Crew tauchten an Deck auf. „Was ist hier los? Wer bist du?“, schrie einer der Kerle. Ich sah sie böse an und zischte fast schon. Sie wichen alle einen Schritt zurück. „Was willst du auf unserem Schiff?“ „Tss. Da fragt ihr mich echt was. Ich glaube diese Frage richtet ihr besser an meinen kleinen Freund hier. Dabei könnt ihr ihm gleich mal erklären was ein paar Manieren sind und wie man sie anwenden sollte.“, sagte ich und zeigte dezent auf meine Geisel. „Jetzt weiß ich woher ich die kenne!“, schrie einer der Männer an vorderster Front. „Das ist Redhead Ruby! Auf ihren Kopf sind 49 Millionen ausgesetzt!“ Ein Raunen und Gemurmel ging durch die Menge. „Schön, das ihr mich kennt. Merkt euch das und lasst diese Insel in Frieden!“, sagte ich kalt, steckte mein Schwert zurück und löste mich wieder in Luft auf um im nächsten Moment auf dem Steg wieder zu erscheinen. Auch wenn ich Piratin war, würde ich niemals einem Unschuldigen Schaden zufügen oder ihn gar töten. Ich ging los, denn Maracha war zwar eine kleine Insel, aber eine verschachtelte Hafenstadt. Die Straßen waren wie leer gefegt, niemand war weit und breit zu sehen. Nur aus der Kneipe am Ende der Straße kam lautes Gegröle. “Naja, vielleicht bekomm ich ja da was zu futtern für den langen Weg...“, murmelte ich zu mir selbst und ging auf die Kneipe zu. Als ich die Tür langsam öffnete wurde es schlagartig still und alle sahen mich an, als ich auf den Tresen zuging. Ein korpulenter Mann stand dahinter und in seinem kurzen Blick erkannte ich Angst. „Guten Tag, was kann ich für Sie tun?“, fragte er mich und zitterte. „Ich suche einen Lebensmittelladen, oder so was in der Art.“ „Es tut mir leid Fräulein, aber die haben in der nächsten Zeit geschlossen.“ „Wann werden die denn voraussichtlich wieder öffnen?“, fragte ich den Barkeeper, doch bevor er antworten konnte, ertönte ein hämisches Gelächter hinter mir. „Jungs, sagt mir, warum will sich nur ein so junges, hübsches Mädchen in solche Gefahr bringen?“ Ich drehte mich zur Stimme. Sicher, der Captain musste ja wie immer die Klappe weit aufreißen. „Weil das junge, hübsche Mädchen Proviant für eine lange Reise braucht und die hier zu bekommen versucht ohne von irgendwelchen Machos angesprochen zu werden.“, gab ich zurück. Der Captain war ein Muskelprotz der Sorte „Ich-bin-so-toll-und-stark“. „Pass auf was du sagst und werd nicht frech, Kleine. Das könnte ins Auge gehen.“ Der Barkeeper wurde blass. „Wie gesagt, von so einem Möchtegern-Macho wie dir lasse ich mir garantiert nix sagen.“ Er zog einen Dolch und hielt ihn mir an den Hals. Er hoffte wohl mich damit bedrohen zu können. „Auf meinen Kopf stehen 40 Millionen Berry, ich bin der gefürchtete Kettenschwinger Hank! Meine Mannschaft und ich haben schon ganze Inseln geplündert und werden von der Marine verfolgt, also pass auf was du sagst.“ Ich lachte auf. „Ha! 40 Mille? Also weniger als meins bedeutet Finger Weg, Flasche.“ Die Crew wurde unruhig und grummelte. „Wetten das ich bei der Marine gefragter bin?“, fragte ich selbstsicher und sah ihm direkt in die Augen. „Ich bin 49 Millionen wert und habe im Alleingang ein Marinekriegsschiff mit 700 Mann versenkt. Und? Willst du mich immer noch mit deinem komischen Zahnstocher da bedrohen?“ Ich drehte mich noch einmal zum Barkeeper. „Könnten Sie mir nun sagen, wann und wo ich Proviant kaufen kann?“ „Ähhhm...ja. Ich glaube, dass ich Ihnen doch Proviant geben könnte. Wir haben noch etwas hier…“ Ich lächelte. „Nein, nein. Ich warte bis eines der Geschäfte öffnet. Behalten sie ihr Essen, aber trotzdem Danke.“ Jetzt rastete Hank aus. „Niemand ignoriert mich, oder behandelt mich mit so wenig Respekt und überlebt das!“, schrie er und wollte mir seinen Dolch in den Rücken rammen. Doch daraus wurde nichts, denn ich nutzte meine Schnelligkeit und sprang hinter ihm. Ich zog mein Schwert und schlitzte ihm den Rücken auf. Sein Muskelshirt rutschte langsam in zwei blutigen Streifen von seinem Körper. Er taumelte einen Schritt nach vorne. Gerade als er auf die Knie fiel stürzte einer seiner Männer in die Kneipe die ich auf dem Schiff getroffen hatte. „Captain! Wir haben ein Problem... Das ist...“ Er sah mich an und ich schob mein Schwert langsam zurück in die Scheide. „Verlasst dieses Dorf auf der Stelle und lasst euch hier auch nie wieder auch nur mit einem Mann blicken.“, sagte ich ruhig zu Hanks Crew. „Und nehmt seine Leiche mit, die stört hier nur.“ Ich ging zurück zum Tresen, setzte mich auf einen der Barhocker und wartete die Reaktion ab. „Ich sagte: schwirrt ab!“ Meine Geduld war mit ihnen eindeutig am Ende und ich ließ einen scharfen Wind durch die Bar wehen der diesen lausigen Piraten einige tiefe Schnitte als Andenken auf der Haut hinterließ. Sie schrieen auf und machten sich panisch, aber so schnell wie möglich vom Acker. „Warum nicht gleich so?“ Ich sah nach dem Barkeeper, der verängstigt in der Ecke stand. Ich lächelte ihn an. „B...Bitte tut mir nichts...“, flehte er leise. „Ich verletze keine Unschuldigen.“, sagte ich und ich hörte wie langsam aber sicher andere Bewohner der Stadt ihre Häuser verließen um zu sehen warum die Piraten so fluchtartig ihre Stadt verlassen hatten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)