Redhead von RinaRaccoon ================================================================================ Kapitel 9: Ich bin immer bei dir -------------------------------- Erst einmal einen ganz lieben Dank an alle fleißigen Leser und die (leider wenigen) Kommi-schreiber! Er saß am dem Strand, an dem ich und Ace angelegt hatten. Den Kopf hatte er in den Händen vergraben. Ich ging vorsichtig zu ihm und legte ihm meine Hand auf die Schulter. Er sah mich an, Verzweiflung sprach aus seinem Gesicht. „Wann bist du losgesegelt um mir den Brief zu überbringen?“ Ich überlegte. „Ruby!“ „Ähm... vor ungefähr 5 Wochen. Warum?“ Seine Augen füllten sich mit Tränen und erschloss sie. „Setz dich bitte.“ Ich setzte mich neben ihn und sah ihn fragend an. „Was ist denn los?“ „Es geht um deine Mutter....“ „Was ist mit ihr?“ „Sie ist gestorben...“, flüsterte er. Ich sah ihn direkt an, doch er wich meinem Blick aus und sah aufs Meer. „Das ist nicht dein Ernst, oder? Sie war doch noch fit, als ich den Brief geholt hatte. Lüg mich nicht an!“ Mir liefen heiße Tränen über die Wange, ohne das ich wirklich mitbekam das ich weinte. Er hielt mir den Brief hin. „Sie hat geschrieben, das sie nur noch eine Woche hatte. Sie war schwer krank. Sie wollte nie, das man sie irgendwie verhätschelte...“ „Warum...?“ Ich war geschockt. Mein Dad kam näher und nahm mich in die Arme. „Ich bin immer bei dir wenn du mich brauchst. Du kannst auch mit uns segeln, wenn du willst Ich lasse dich nicht allein.“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich fahr weiter allein zur See. Ich will dir nicht zur Last fallen.“ „Du bist meine Tochter, du fällst mir nicht zur Last.“ Ich bekam irgendetwas nasses auf den Kopf. Mein Vater weinte. Wir saßen noch ein paar Minuten weinend am Strand und lagen uns in den Armen. „Lass uns zurück zu den anderen gehen, sie werden sonst anfangen uns zu suchen.“ Ich nickte und wischte mir mit meinem Ärmel die Tränen vom Gesicht. Wir liefen schweigend zurück zur Waldlichtung. Ich sah auf den Boden und stellte mir das Gesicht meiner Mutter vor. Wenn sie lachte schlugen ihre blonden Haare immer kleine Wellen und sie lachte viel. Das sie nicht mehr da sein sollte, konnte ich mir nicht vorstellen. Meine Ma war 19 als sie mich bekommen hatte. Sie war noch so jung. Vom weiten konnte man Shanks Crew schon feiern hören. Um nichts zu verraten mussten wir so tun, als wäre nichts passiert. Mein Dad atmete hörbar ein und aus um dann ein falsches Lächeln auf zu setzen, das garantiert niemand durchschauen würde. Ich versuchte ebenfalls zu lächeln und ging in die feiernde Menge. In meiner Hand fand sich ein voller Bierkrug wieder und ich starrte auf die Oberfläche des Getränks. Obwohl ich normalerweise keinen Alkohol trank, sah ich in diesem Krug einen Ausweg aus meinem Schmerz und schüttete den ganzen Krug runter. Es war widerlich doch ich trank immer mehr, da mein Kopf langsam taub wurde. Ich sah mittlerweile verschwommen und schwindelig war mir auch. Ich war den Alkohol einfach nicht gewohnt. Ich lag in irgendeiner Ecke und wusste nicht was ich noch tun konnte um zu vergessen. Ich wimmerte und wollte irgendwie nach hause oder schlafen. Ich bekam kaum mit das Ace mich fand. „Hey, hey, hey was ist den mit dir los?“ Er klang besorgt und ich musste fast umgefallen sein, denn er hielt mich fest. „Ich...ich...und... Mama...und...“ „Ganz ruhig, du bist ja stock besoffen.“ Ich fing wieder an zu weinen und fiel ihm um den Hals. „Bleib bei mir...“, nuschelte ich. Der ganze Tag war zu viel für mich gewesen und meine Gefühle waren vollkommen durcheinander. Die Freude darüber meinem Vater wieder getroffen zu haben, die Trauer über den offensichtlichen Tod meiner Mutter und das zu viele Bier ließen meinen Kopf durchdrehen und ich wusste nicht mehr was ich tat. Ich richtete mich ein wenig auf und drückte Ace meine Lippen auf. Erst erwiderte er den Kuss, doch dann hielt er mich zurück. „Ganz langsam Ruby. Tu jetzt nichts was du bereuen würdest wenn du wieder nüchtern bist.“ „Bitte bleib bei mir...“, nuschelte ich wieder und schlief in seinen Armen ein. Mein Schädel brummte, als ob er gleich explodieren würde und das helle Sonnenlicht brachte mich fast um, als ich die Augen öffnete. „Aarg! Ist das hell!“ Einige lachten. „Ruby hat nen Kater!“, sagte einer der Männer und noch mehr lachten. Ich hielt mir die Ohren zu, denn die Lache knallte wie Donnerschläge in meinem Kopf. „Nicht so laut, sie ist doch gerade erst wach geworden.“ Ich sah mich um und wer da saß, oder eher gesagt auf wem ich lag, war klar: Ace. Irgendwie wurde das ja zur Normalität, das ich auf ihm pennte. Langsam wurde mir verschwommen klar was am Vorabend passiert war. Ich wurde rot und versuchte mein herz wieder zu beruhigen, denn es schlug wie verrückt. Schnell sah ich mich um, um mich irgendwie abzulenken und sah, das mein Vater mit einer Teleschnecke telefonierte. Ich stand auf und ging zu ihm , immer darauf bedacht nicht ins Licht zu treten. Er sah ziemlich bleich aus. „Gut. Bis dann.“ Er legte auf und sah mich an. „Sie ist vor drei Wochen beerdigt worden.“ Ich nickte. „Es fühlt sich komisch an, wenn ich mir vorstelle das sie nicht mehr da ist...“ Er versuchte zu lächeln. „Sie ist wahrscheinlich an einem besseren Ort.“, sagte er und schien betrübt. Schnell wechselte ich das Thema. „Ach so, stört es dich wenn ich noch eine Weile mit Ace umher segle?“ „Warum ausgerechnet der?“ „Ich mag ihn...sehr...“ „Davon will ich gar nichts hören! Nur eins, sollte er dir wehtun, in irgendeiner Art, suchst du mich und ich erteile ihm eine Lektion, die er nicht vergessen wird!“ Zum ersten mal an diesem Tag konnte ich von ganzem Herzen lachen. „Gut mach ich.“, sagte ich und umarmte ihn. „Danke.“ „Wofür? Ich war doch fast nie bei dir.“ „Hey ho, Piratentöchter leben so.“ Jetzt konnte er auch lachen. „Wir werden jetzt gleich aufbrechen.“ Ich nickte. „Ich weiß noch nicht wann wir weiter segeln.“ „Wenn ihr noch länger hier bleiben wollt, versteckt eure Schiffe in der Höhle auf der Westseite der Insel.“ „Gut, ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.“ „Das hoffe ich auch.“ Er stand auf. „Männer! Wir brechen auf!“ Lautes Gegröhle kam als Antwort zurück und Shanks Piratencrew machte sich auf dem Weg zu ihrem Schiff. „Pass auf dich auf Ruby.“, sagte er zum Abschied und gab mir einen Kuss auf den Kopf. Ich sah ihnen hinter her bis sie am Horizont verschwunden waren. „Was war eigentlich gestern mit dir los?“ Erschrocken drehte ich mich um, mein herz schlug mir wieder bis zum Hals. „Ich? Ähm...was meinst du?“ Ich spürte wie das Blut in meine Wangen schoss und mir warm wurde. „Komm schon. Tu nicht so als ob du nicht wüstest was gestern Abend los war.“ Er kam auf mich zu und stellte sich dicht vor mich. Verlegen sah ich zu Boden. Sanft hob er meinen Kopf, damit ich ihn ansah. „Warum hast du dich gestern so abgeschossen? Rede doch mit mir. Ist wer gestorben, oder was ist los?“ Ich zuckte. „Ja...meine Mutter...ist gestorben...“, sagte ich leise und sah wieder zu Boden. „Verdammt. Das tut mir Leid. Voll ins Fettnäpfchen, ich meinte es nicht so.“ Betretenes Schweigen. „Sag mal, meintest du das gestern ernst?“ „W...was meinst du?“ „Der Kuss.“ Ich glühte wieder und versuchte mich zu erklären. „Ich...ich war betrunken und... und total fertig und...“ Plötzlich spürte ich seine Lippen auf meinen. Er küsste mich zärtlich, aber ich erwiderte ihn. Zwar war ich völlig perplex, genoss es aber. Ich blinzelte überrascht als er aufhörte. „Jetzt bist du nicht betrunken. Was sagst du nun?“ „I...ich weiß nicht.“ Er grinste und ich konnte einfach nicht anders als ihm um den Hals zu fallen und da weiter zu machen wo er aufgehört hatte. „Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt...“, sagte ich. „Das war doch mal klar und deutlich.“ Und ich fiel ihm wieder in die Arme. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)