Mission: Clan von Felicity (Die zweite Partner-FF mit FrecheGurke ^^) ================================================================================ Kapitel 4: Wo sind wir? ----------------------- Narutos POV Als ich aufwachte, fühlte ich mich seltsam. Und ich meine wirklich seltsam. Ich war schon häufiger aus teils selbstverschuldeten Ohnmachtsanfällen aufgewacht und meistens dauerte es einige Sekunden, bis mir wieder einfiel, warum ich bewusstlos geworden war, doch diesmal war es anders. Kaum, dass ich merkte, wie ich wieder zu mir kam, sah ich das letzte Bild vor meinem inneren Auge, das ich wirklich wahrgenommen hatte, aber es war verzerrt. Etwas hatte mich ziemlich hart an der Schläfe getroffen und ich wusste noch, wie ich seitlich auf Sasuke zugestolpert war, mein Blick auf den Anführer der Ninja – den die waren sie ohne jeden Zweifel gewesen – gerichtet. Wer waren die Kerle? Und woher kamen sie? Hatten sie ein Stirnband getragen? Ich konnte mich einfach nicht mehr erinnern. Langsam atmete ich tief durch und ballte ein paar Mal vorsichtig die Faust. Ich fühlte mich, als wäre ich ordentlich verprügelt worden und das beunruhigte mich. Zum einen, weil die Wunden eigentlich längst hätten verheilt sein sollen und zum anderen, weil das wohl bedeutete, dass sie uns ordentlich erwischt hatten. Hoffentlich ging es Sasuke gut… Moment mal, wenn wir von den Ninja in die Mangel genommen worden waren, müssten wir dann nicht tot sein? Trotz meinem schmerzenden Körper war es hier so schon weich und gemütlich, das konnte einfach keine Gefängniszelle sein – würde ja auch wenig Sinn machen, schließlich hatte der Befehl eindeutig gelautet uns zu töten. Tja, da blieb dann wohl nur noch eine Möglichkeit. Ich war tot. Und ich hatte immer gedacht, Schmerzen würden enden, wenn man stirbt… Mist, ich war doch noch gar nicht Hokage geworden… Langsam öffnete ich die Augen und blickte auf eine rötlich-braune Holzdecke hinauf. Der Raum war hell, aber nicht zu grell, das warme Sonnenlicht schien schon schwächer, wahrscheinlich war es Nachmittag oder früher Abend. Ich drehte den Kopf ein Stück. Das Zimmer war klein und eher schlicht. Neben mir stand ein kleiner, dunkler Tisch und ein Stuhl aus demselben dunklen Holz. Die Wände waren in einem warmen Terrakottarot gestrichen und schwarze, dicke Vorhänge zierten das große Fenster zu meiner Linken. Rechts grenzte das Bett direkt an die Wand. Gegenüber davon führte eine geschlossene Tür aus dem Raum hinaus. Also, meiner Meinung nach war das für den Himmel alles ein bisschen zu dunkel gehalten, aber für die Hölle war es wohl zu schön. Ich schloss die Augen wieder und versuchte mich vorsichtig zu bewegen. Auch wenn meine Muskeln protestierten, sie spielten mit und ich schob mich in eine sitzende Position, ehe ich die Augen wieder aufschlug – und erstarrte. Von mir unbemerkt war jemand hineingekommen und ich starrte direkt in zwei dunkle, schwarze, große Augen. Augen, die mir so bekannt vorkamen, dass ich unwillkürlich „Sasuke…“ flüsterte, ehe mir auffielen, dass sie so groß und zu unschuldig wirkten, um meinem Freund gehören zu können. „Sasuke?“, wiederholte eine helle Mädchenstimme neugierig. Ich blinzelte und riss mich von den Augen los, um in das restliche Gesicht zu blicken. Es war weiblich, daran bestand kein Zweifel und doch sah es Sasukes fast schon gespenstisch ähnlich. Das Mädchen hatte seine Gesichtszüge, seine Augen, helle Haut, ja, sogar dunkle, braune Haare, auch wenn sie deutlich länger und zum Pferdeschwanz hochgebunden waren. Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte, und das will schon was heißen… „Ist das der Name deines Freundes?“, fragte das Mädchen und überging die Tatsache, dass ich sie gerade wie ein Verrückter anstarrte vollkommen. Ich nickte nur schwach, als sie lächelte. „Kannst du nicht sprechen?“ Sie sagte das in einem Tonfall, als müsste sie ganz behutsam mit mir umgehen, als könnte ich jeden Moment aufspringen und mich auf sie stürzen… oder zusammenbrechen… „Doch… kann ich.“, brachte ich mühsam hervor, mein Gehirn war immer noch dabei die Tatsache zu verarbeiten, dass vor mir ein Mädchen saß, das wohl irgendwo in meinem Alter sein musste, und beinahe aussah, wie ein Oirike no Jutsu von Sasuke… oder seine Tochter… Himmel, wie lange war ich weg?! „Weißt du, wer du bist? Wie du heißt?“, fragte sie vorsichtig und legte den Kopf leicht schief. Was sollte die blöde Frage? Warum sollte ich das nicht wissen? „Ich bin Naruto.“, antwortete ich ein wenig skeptisch, „Naruto Uzumaki.“ Sie nickte zufrieden. „Wunderbar, du scheinst also keinen Gedächtnisverlust zu haben. Wie fühlst du dich?“ Gedächtnisverlust? Häh? Wovon zum Geier redete die? War ich nicht tot? „Öh… zerschlagen?“ Ja, das Wort beschrieb es am besten. „Das überrascht mich nicht.“, meinte sie auf einmal ernst, „Es ist ein Wunder, dass ihr die Stromschnellen überhaupt überlebt habt, aber ihr seid beide mit blauen Flecken und harmlosen Schürfwunden davongekommen, ihr hattet wirklich Glück, wobei wir fürchten, dass dein Freund – Sasuke, sagtest du, nicht? – eine leichte Gehirnerschütterung haben könnte...“ Ich hob abwehrend die Hände… „Boah, langsam, ich bin nicht tot?“ Sie blinzelte und sah mich verwirrt an, dann lachte sie amüsiert. „Nein, natürlich nicht, nur ein wenig mitgenommen, von einem kleinen Bad im Fluss.“ Sie zwinkerte mir zu und ich konnte nicht anders, ich stieß einen erleichterten Seufzer aus, sie kicherte, aber es klang nicht, als würde sie sich über mich lustig machen, also schenkte ich ihr ein Grinsen. „Dann muss ich mich wohl bei dir bedanken… äh…“ „Hitomi. Ich heiße Hitomi.“, meinte sie noch immer lächelnd. Dann ging sie nahtlos zu einem anderen Thema über, „Hast du Durst? Es wäre am besten, wenn du etwas essen würdest, aber ich kann verstehen, wenn du nichts runter bekommst, daher wäre ein Glas Wasser schon mal ein guter Anfang.“ Mannometer, wie schnell sie reden konnte… Warte, sie hatte mich doch was gefragt, oder? Ach so, genau… „Ein Glas Wasser wäre nett.“ Sie nickte, beugte sich auf dem Stuhl zurück und griff neben sich. Auf dem Tisch stand nun ein Tablett, das sie vermutlich mitgebracht hatte. Hitomi gab mir das Glas und wartete geduldig, bis ich es in einem einzigen großen Zug geleert hatte, dann schenkte sie mir ungefragt nach. „Möchtest du vielleicht doch ein wenig Suppe?“, versuchte sie es. „Suppe? Ramen?“, fragte ich hoffnungsvoll. Offenbar musste ich ganz schön begeistert ausgesehen haben, denn sie fuhr sich unsicher durch ihren Zopf. „Nein, tut mir leid, es ist nur Misosuppe.“ Mein Magen meldete sich knurrend und gab ihr die Antwort, auf die sie vermutlich gehofft hatte. Hitomi grinste und sah mir beim Essen zu. Die Suppe schmeckte gut, auch wenn sie natürlich nicht an eine ordentliche Portion Ramen herankam. Mir brannten noch tausend Fragen auf der Zunge, aber ich schluckte sie ausnahmsweise einmal herunter. Eigentlich störte es mich nicht mit vollem Mund zu reden, aber ich wollte nicht noch extra unhöflich sein, nachdem sie uns offenbar aus dem Fluss gerettet hatte. Eine Sache konnte dann aber doch nicht warten. „Wo ist denn eigentlich Sasuke?“ Hitomi deutete auf die Tür hinter sich. „Im Zimmer gegenüber, er schläft noch. Offenbar hat er sich den Kopf angeschlagen, daher könnte es eventuell noch eine Weile dauern, bis er wieder zu sich kommt, aber keine Sorge, es ist nichts Ernstes, nur eine kleine Platzwunde.“, fügte sie schnell hinzu, als sie mein erschrockenes Gesicht sah. „Wie seid ihr denn eigentlich im Fluss gelandet?“, fragte sie dann nervös. „Naja, wir sind von ein paar Ninja überfallen worden und dann… weiß ich auch nicht so genau…“, gab ich leise zu, „Ich bin wohl ohnmächtig geworden, auf jeden Fall erinner ich mich nicht ins Wasser gefallen zu sein…“ Ich trank den Rest Suppe aus und reichte ihr die Schale. „Danke.“ „Kein Problem.“ Sie stellte das Geschirr wieder aufs Tablett. „Ihr seid nicht aus der Gegend, oder?“ Auf einmal war sie wieder so ernst… ich verstand dieses Mädchen nicht. „Nein, wir kommen aus Konoha Gakure und waren auf Mission unterwegs…“ Soviel konnte ich wohl gefahrlos erzählen. Es war ja nicht einmal eine höherrangige Mission, geschweige denn, dass eine Schweigepflicht galt. „Konoha?“ Hitomis Augen wurden groß. „Da war ich auch einmal, vor langer Zeit, ein Teil unserer Familie hat da mal gewohnt …“ Auf einmal sah sie verträumt und traurig durch mich hindurch. Und endlich kam ich auf die Idee, auszusprechen, was mir schon die ganze Zeit über im Hinterkopf herumschwirrte. „Hitomi? Darf ich dich etwas fragen?“ „Ja?“ „Wie heißt du mit vollem Namen?“ Sie blinzelte wieder, dann lachte sie. „Du wirst niemanden mit dem Namen kennen, du bist zu jung dafür. Mein Nachname ist Uchiha.“ Sasukes POV Ah, mein Kopf tut weh… Warum tut mein Kopf weh? Ach ja. Der Angriff, der Fluss und meine Kopf-trifft-Stein-Begegnung… Ich schreckte hoch, nur um mich gleich darauf stöhnend wieder auf das Bett fallen zu lassen. Warte mal. Bett? Langsam öffnete ich meine Augen… Ich lag in einem kleinen Zimmer. Es erinnerte mich sofort an mein Zimmer in Konohagakure. Es war auch in rot-blau-weiß Farben gehalten. Aber zu Hause kann ich nicht sein. Oder bin ich jetzt total bekloppt? Vorsichtig betastete ich meine Wunde am Kopf. Ich spürte einen Verband. Also hatte man mich verarztet. Und das hieß, wir könnten unmöglich in den Händen der Banditen sein. Wir?! Naruto! Ob es ihm gut ging? Ich hasse es, wenn ich auf einer Mission aufwache und er verschwunden ist. Man weiß nie, ob er verletzt oder gar getötet wurde. Obwohl… ich versuchte mein schnell schlagendes Herz unter Kontrolle zu bringen, als ich in mich reinhörte. Das letzte Mal wusste ich sogar, wann Naruto verletzt worden war, da sollte ich doch jetzt spüren, ob er tot war!? … Nein, eine Leere, oder ähnliches konnte ich nicht in mir spüren… Aber konnte ich auch auf so etwas vertrauen, das letzte Mal könnte es ja ein Zufall gewesen sein. Ok, das konnte ich mir noch nicht einmal selbst einreden, aber vielleicht funktioniert diese Verbindung nicht immer? Müde schloss ich die Augen. Ich wusste, dass meine Gedanken jetzt in immer noch wirrere Bahnen geraten, wenn ich weiter nachdenken würde. Ich gähnte, da kam mir eine Idee. Warum war ich da nicht früher drauf gekommen? Ich richtete mich mühsam auf und aktivierte schnell ich mein Sharingan. Mit schwachen Beinen versuchte ich meine „ersten Schritte“ und stütze mich am Türpfosten ab. Erst jetzt, als ich stand, bemerkte ich, dass ich nur einen dunkelroten Yukata trug. Um nicht wieder irgendwelche Vermutungen anzustellen, beachtete ich die Tatsache nicht und schlich den langen, angrenzenden Gang hinunter, der mit vielen Türen durchsetzt war. Mit meinem Sharingan nahm ich verschieden Chakren war. Sie kamen mir irgendwie bekannt vor, aber Naruto konnte ich nicht sehen. Sein Chakra würde ich wohl überall raus erkennen. Nach einer Weile lehnte ich mich erschöpft gegen die Wand. Ich schloss die Augen, nur um sie sofort wieder aufzureißen. Mit gegenüber prangte, groß und deutlich sichtbar, das Uchihasymbol. Der Fächer meines Clan. Leicht fing ich an zu zittern. Das musste wieder einmal ein Alptraum sein. Ich war schon länger von diesen befreit gewesen, aber ganz abschütteln könnte ich sie wohl nie. Mein Herz fing an schneller zu schlagen, aber ich zwang mich nachzudenken. Entweder es war ein Alptraum und ich würde irgendwann aufwachen, oder aber es könnte ein Genjutsu sein… Mit ein paar ruhigen Atemzügen, versuchte ich mich zu beruhigen und meinen Kopf klar bekommen. Dann konzentrierte ich mein Chakra auf das Auflösen des vermeintlichen Genjutsu. „Kai!“ Nichts… anscheinend war es kein Genjutsu, aber das hatte ich auch nicht erwartet, da ich mit meinem Sharingan fast alle sofort durchschauen konnte. Dann war es wohl echt ein Alptraum. Ein humorloses Grinsen zog sich über mein Gesicht. Wann ich wohl die ersten Leichen sehen würde? Wer es wohl sein wird? Ob ich mich selbst als Achtjährigen weinend zusammenbrechen sehen würde…? Vielleicht hätte auch Itachi wieder einen Gastauftritt, in dem er mich auslachte und „dummer, kleiner Bruder“ nannte. Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, als ich an die eine Nacht dachte… Denn leider bestand mein Leiden nicht aus Alpträumen, sondern aus der Realität! Ich wusste, es würde nichts bringen, wenn ich mich kneifen würde, um zu testen, ob ich in einem Traum gelandet war. Ich hatte in meinen Alpträumen schon sehr viel schlimmere Schmerzen gehabt, als dieses kleine Zwick-Gefühl auslösen könnte. Seufzend, mit einer verdammt miesen Stimmung und überzeugt, dass es sich um einen Traum handelte, wollte ich mich gerade in mein Zimmer verziehen, als ich plötzlich Naruto wahrnahm. Naruto? Er war in meinem Träumen bisher noch nicht aufgetaucht… auf jeden Fall in noch keinem von dieser Art. Leise schlich ich in die Richtung aus der ich Narutos Chakra sah. Vor einer Tür blieb ich stehen, von drinnen hörte ich Stimmen. Eine davon gehörte mich Sicherheit zu Naruto. Und er klang weder verängstigt, noch als würde er in Gefahr schweben. Ich stieß mich von der Wand ab und machte die Tür auf. Anscheinend bemerkte mich keiner… Ähm, „keiner“ bestand aus Naruto, einem Mädchen mit brauen Haaren, die ungefähr um die 19 Jahre war und einem Mann, der circa auf Mitte 40 zuging. Die Tür fiel krachend ins Schloss und die gesamten Anwesenden, mich eingeschlossen, zuckten erschrocken zusammen. Nur der Typ war zurück gesprungen und hatte sich in eine verkrampfte Angriffsposition begeben. Ein Mann, dem das Kämpfen überdrüssig geworden war, aber dem die Gewalt ins Blut übergegangen war. Auch ich ging eher unbewusst in Kampfstellung. Mit meinem Sharingan blickte ich dem Kerl in die Augen. Was ich da sah, ließ mein Herz für Sekunden aussetzten. Ich blickte in mein Bluterbe, in das Sharingan! Ich riss meine Augen auf, meine Gedanken begannen zu kreisen. War das einer von Itachis Tricks? Nein, dass konnte nicht sein. Ich hätte sein Chakra gespürt… Ich griff mir an dem Kopf, Kopfschmerzen übermannten mich, ich konnte nicht mehr klar denken. Langsam glitt ich die Wand hinunter. Im Augenwinkel nahm ich wahr, dass Naruto entsetzt aufgesprungen war. Ich spürte wie mir das Blut aus dem Gesicht wich, als ich flüsterte: „Das kann nicht sein!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)