Liebe ist... von Malin-Saturn ================================================================================ Kapitel 1: Birma und Brad, die ganze Wahrheit --------------------------------------------- Kapitel 1- Kyoko und Brad, die ganze Wahrheit Kyoko erinnerte sich zurück. Es war schon so lange her. Damals waren Weiß und Schwarz noch erbitterte Feinde… *** Mai/ Jahr 0 (d.h. Als der Turm Ende DVD 5 einstürzte, die Geschichte geht weiter) Es war eine stürmische Nacht. Was hat Birma nur dazu getrieben Weiß zu folgen? Als der Turm zusammenbrach, wurde sie ins Meer geschleudert. Sie japste nach Luft, doch mit Schrecken merkte sie wie Wasser in ihre Lungen gelangte. Hustend bekam sie ein größeres Brett zu fassen und sie klammerte sich mit kalten Fingern fest. Sie war unfähig sich zu bewegen. Rythmisch schlugen die Wellen gegen ihren Körper und sie glaubte in einen Dämmerzustand zu fallen. Stimmen drangen an ihr Ohr. Er dachte sie, sie bildete sie sich nur ein, doch dann ließen sie ihren Kopf hochfahren. Sie glaubte zu träumen. Eine Fatamorgana vielleicht, allmählich realiierte sie, dass tatsächlich ein Schiff vor ihr auftauchte. Man warf ihr einen Rettungsring zu und mit letzter Kraft streifte sie ihn sich über. An Bord drückte man sie in einen Stuhl. Jemand legte ihr eine Decke. Ihre Finger umschlangen einen Becher mit heißer Brühe und sie beugte ihren Kopf darüber und genoss die Wärme in ihrem Gesicht. Plötzlich fuhr sie hoch. Die Decke rutschte ihr von den Schultern. Nur am Rande nahm sie irritierenden Blicke der Matrosen war, die sie verstohlen musterten. Jemand fixierte, ja durchbohrte sie förmlich. Suchend sah sie sich um, bis sie in zwei eiskalte Augen sah. Crawford, durchzuckte es sie. Dieser stand gegen die Rehling gelehnt. Sein Blick war auf sie gerichtet. „Ist alles in Ordnung mit Ihnen, Miss?“ Birma wurde aus den Gedanken gerissen. „Sie sollten die wirklich überziehen. Meine Leute begegnen nicht oft so hübschen und dürftig bekleideten Damen.“ Birma nahm die Decke entgegen und da erst registrierte sie, dass ihr Kostüm zerrissen war und sie nur noch dürftig bedeckte. Rot werdend wickelte sie sich wieder in die Decke ein. „Meine Schneiderin, Miss Chloe wird sich diesem Problem nachher annehmen. Wenn ich mich vorstellen darf ich bin Oliver Rich und Sie befinden sich auf meinem Schiff der Red Diamant.“ Er musterte sie genau und fragte: „Geht es Ihnen gut? Schwindel, oder irgenwelche Schmerzen?“ Birma schüttelte den Kopf und Mr Rich lachte erleichter auf. „Gut. Da wir im Moment nicht umkehren können, hoffe ich Sie haben keine verpflichtungen, die nicht warten können.“ Er beugte sich verschwörerisch vor und fuhr leiser fort: „Wir befinden uns auf einer Wettfahrt. Aber das erzähle ich Ihnen später beim Dinner. Sie sehen erschöpft aus. Am besten Sie ruhen sich erst einmal aus.“ Birma nickte nur und ergriff die ihr dargebotene Hand. „Drfa ich nun fragen wer Sie sind?“ „Meine Name ist…“ Sie hielt inne. Birma konnte sie ja schlecht sagen. „Kyoko Takaoka“ „Man wird Ihnen eine Kabine zeigen. Wir sehen uns dann heute Abend.“ Dankbar lächelte Kyoko dem Besitzer zu. Dieser wandte sich an Crawford. „Schon ungewöhnlich gleich zwei Schiffbrüchige an einem Tag.“ Dann hielt er inne „Kennen wir uns nicht?“ „Brad Crawford“, stellte sich der Schwarzboss vor und sah wie Birma zusammen zuckte. Olivers Gesicht hellte sich auf. Erfreut ergriff er die Hand und sagte lachend: „Das ich Sie mal persönlich kennen lerne. Man erzählt sich ja gruseliges über Sie, weil Sie doch nirgends in Person hingehen.“ Oliver schüttelte sich vor Lachen: „Die beste Geschichte ist, das Sie ein Doppelleben führen. Von der Regierung gesucht, wie ein eiskalter Massenmörder.“ Crawford rang sich ein Lächeln ab und Birma grinste in sich hinein, dann folgte sie dem Offizier, der sie zu ihrer Kabine brachte. *** Kyoko Takaoka, dachte sie, als sie am Fenster ihrer Kabine stand. Birma, die Kritikeragentin war fürs erste gestorben. Wollte sie nur hoffen, dass Brad Crawford das auch wusste. Sie wollte keinen Streit, die endeten zwischen Weiß und Schwarz zu tödlich. Irgendwie musste sie es schaffen Brad aus dem Weg zu gehen. Möglichst weiträumig. Nun lächelte sie sarkastsich. Dies mochte für Hobbyschiffe ein atemberaubend großes Schiff sein, dennoch war es ein Schiff. Ein begrenzter Raum auf hoher See. Der Tokio-Tower wäre zu klein, um Weiß und Schwarz gleichzeitg zu beherbergen. Wie sollte es da auf einem Schiff möglich sein. Kyoko Takaoka, dachte sie noch einmal. Vor erst kein Birma mehr. Nur noch Kyoko. Ein leises Klopfen ließ sie herumfahren. Sie öffnete die Tür. Eine junge Frau trat ein. „Hi, ich bin Chloe, die Schneiderin. Ich habe gerade den Herrn vermessen, jetzt bist du dran Schätzchen. Zieh dich aus.“ Kyoko gehorchte und kurze Zeit später wirbelte die junge Frau um sie herum und kritzelte Zahlen auf einen Block. „Also, was möchtest du alles? Ein Kleid, Rock, Blusen, Hosen, T-Shirt. Wir müssen dich komplett neu einkleiden.“ Kyoko war über dieses quirlige Mädchen irritiert. Sie ging sogar über das vertrauliche ‚Du’ hinweg. Dies war ein kleines Schiff und Kyoko zu dankbar noch am Leben zu sein. Nun winkte sie ab: „Nur keine Umstände. Ich kann im nächsten Hafen einkaufen gehen.“ „Schon, aber der nächste Hafen ist Sydney, in drei Wochen.“ „Aber ich muss nach Tokio zurück.“ „Das kannst du ja auch, von Sydney aus, in drei Wochen.“ Der erste Gedanke der Kyoko durchfuhr war, drei Wochen mit Crawford auf einem Schiff. DREI!!! Sarkastisch wollte sie sagen, daß sie spätestens morgen Abend tot über Bord geworfen wurde, ließ es aber. Sie war sich nicht sicher, ob Chloe es verstehen würde. „Gut Schätzchen, komm in drei Stunden in Kabine 102, dann ist Anprobe. Lass mich nur machen. Es wird mir eine Freude sein dich einzukleiden. Ich wollte schon immer Modeschöpfer spielen.“ Pfeifend verließ sie die Kabine. Zurück blieb eine verstörte Kyoko. Sie setzte sich auf ihr Bett und hätte ihren rechten Arm für ein Glas mit besonders Alkohol gegeben. Ganz gleich was, solange es nur hochprozentik war. *** Drei Stunden später stand Kyoko in Chloes Kabine um die neuen Kleider anzuprobieren. „Warum nimmt jemand eine Schneiderin mit auf eine Kreuzfahrt?“, fragte Kyoko, als sie sich gerade aus ein Kleid schälte, das Cloe für sie zusammen gestichelt hatte. „Weißt du, die Richs sind sehr eigen. Oliver zieht nur für ihn geschneiderte Sachen an, und da er, wie schon gesagt, aus Zeitgründen nie an Land geht, muss die Schneiderin zu ihm. Aber ich vermute ja, dass er mich nur mitnahm, um seinen Sohn und mich zu testen, ob es uns mit unserer Heirat auch wirklich erst ist.“ In Chloes Augen formeten sich scheinbar kleinen Herzen, als sie seufzend fortfuhr: „Kevin ist so …“ Birma musste lächeln. Die junge Schneiderin sah so verliebt aus, dass es ihr schon fast weh tat. „Du bist sehr schnell, mit deiner Arbeit“, holte sie Chloe schließlich aus den Gedanken zurück. „Ich habe den Grossteil schon fertig gehabt. Nur ein paar Änderungen. Du hast eine beneidenswerte Figure. Warst du mal Model?“ „Nein.“ Kyoko schüttelte lachend den Kopf und streifte sich ein Hauch von Seide über. „Das hast wirklich du geschneidert?“ Bewundernd fuhren ihre Finger über den dünnen Stoff. „Ja, das ist auch eines meiner Lieblingskleider. Zieh es doch heute Abend an.“ „Ich weiß nicht.“ Kyoko zweifelte. „Wieso? Hast du zu Hause einen eifersüchtigen Mann sitzen?“ „Nein, mit Sicherheit nicht.“ „Dann ist das Kleid perfekt für dich.“ *** Die Sonne stand tief über dem Ozean und tauchte Kyokos Kabine in rotes Licht. Sie wählte für das Dinner dann doch das helle, kurze Seidenkleid und einen reich bestickten Schal, auf den Chloe ganz besonders stolz war. Es klopfte und Chloe steckte zaghaft den Kopf herein. Als sie Kyokos Outfit sah, lachte sie glücklich auf. „Ich wusste, dass du es doch anziehen wirst. Deshalb habe ich auch die passenden Schuhe dabei.“ Sie hielt ein Paar Riemchensandalen hoch. „Kommst du auch mit?“, fragte Kyoko hoffnungsvoll, doch Chloe schüttelte bedauernd den Kopf. „Ich muss den Anzug für Mr Crawford fertig nähen.“ „Dann warte ich. Es ist eh noch etwas Zeit“, sagte Kyoko entschieden. Chloe lächelte: „Gut, ich schätze in einer Stunde bin ich fertig, ich hole dich ab.“ Kyoko nickte. Sie mochte Chloe. Diese hatte etwas erfrischend Naives an sich. Fast eine Stunde später machten sich die Zwei gemeinsam auf den Weg in den Speisesaal. Oliver empfing sie freudestrahlend, obwohl Kyoko das Gefühl nicht los wurde, dass er Chloe etwas kühl behandelte. Kyoko atmete erleichtert auf, als sie feststellte, dass Crawford noch nicht da war und setzte sich auf den ihr zugewiesenden Stuhl. Vielleicht ist er seekrank geworden, hoffte sie im Stillen, doch als sie eine tiefe Stimme hinter sich vernahm, zerplatzte dieser Traum wie eine Seifenblase. „Guten Abend, Kyoko“, sagte er und sah sie eiskalt an. War es einbildung oder hörte sie leichten Spott mit schwingen, als er ihren Namen nannte? Kyoko fühlte sich unter seinem Blick nackt und sie begann zu frösteln. Ihm wurde der Platz gegenüber von ihr zugewiesen. „Miss Takaoka… darf ich Sie Kyoko nennen? Ich bin Oliver.“ Er prostete ihr zu und Kyoko lächelte zurück. „Kyoko“ nahm er den Faden auf. „Was machen Sie beruflich?“ Crawford zog eine Augenbraue hoch und sah sie über den Glasrand an. Sein Gesicht zeigte pure Schadenfreude und Neugierde wie sie sich da heraus reden wollte. Kyoko dachte einen Augenblick nach. „Ich habe in Tokio eine Forschungsgruppe geleitet und ihren Papierkram geordnet.“ Dann seufzte sie. Sie wusste noch nicht einmal ob Weiß überhaupt noch existierte. „Ist alles in Ordnung?“, fragte Chloe. Kyoko lächelte, dann setzte sie wieder ihre geschäftige Miene auf. Vor Crawford würde sie sich nie die Blöße geben, dass sie sich um ihr Team sorgen machte. Denn das wäre wie eine Bestätigung, das Schwarz überlegen war. Niemals, niemals, dachte sie grimmig und erfasste ihren Gegenüber mit festem Blick. Oliver strich sich nachdenklich über das Kinn. „Du sagtest du ´hast´, wurde dir gekündigt?“ „Nein“, erwiderte Birma; „Die Gruppe wurde aufgelöst.“ „Dann bist du jetzt also arbeitslos.“ „Ja, so in etwa.“ Auf was wollte er nur hinaus, dachte Kyoko. „Auf was ich hinaus wollte ist“, hob ihr Gastgeber an, „mein Projektmanager ist kurz vor Antritt der Wettfahrt krank geworden. Ich dachte, ich schaffe es auch allein, aber ich habe irgendwie nicht die Geduld mit den Lieferfirmen. Chloe hat dir doch sicher erzählt, das wir nie lange an einem Hafen halten.“ Kyoko nickte. „Sieh mal, unsere Vorräte werden vorher per Internet bestellt und dann zu einem bestimmten Zeitpunkt an den entsprechenden Hafen geliefert. Was hältst du von der Idee, mir solange bis wir in Sydney sind auszuhelfen. Nebenbei können du auch gleich einen Neuen suchen, der dann in Sydney zusteigt.“ Kyoko dachte kurz nach. Warum eigentlich nicht? So kam sie ohne Aufsehen zu erregen ins Netz und konnte ein paar Nachforschungen über ihr Team anstellen. So stimmte sie dem Vorschlag zu und mit dem Wein wurde der Vertrag besiegelt. Oliver war der zufriedenste Mensch. Endlich konnte er in Ruhe seinem Hobby, dem Hochseeangeln nachgehen. *** Kyoko wachte auf. Es war noch mitten in der Nacht. Ihr war warm gewesen und ihre Decke hing halb auf den Boden. Sie strampelte die Bettdecke komplett von sich und stellte ihre schlanken Beine mit Schwung auf den Boden. „Es ist so stickig hier drin“, flüsterte sie und drehte sich zum Fenster. Sie streckte ihre Hand nach dem Fenstergriff aus, dabei merkte sie wie ihr Nachthemd über ihren Po rutschte. Sie musste lächeln. Das Nachthemd war viel zu kurz, aber Chloe tat es mit einem Vielleicht-must-du–ja-mal-jemanden-verführen-Blick ab. Lächerlich, dachte Kyoko. Sie hatte nicht vor in nächster Zeit irgendwem zu verführen. Oliver war sehr nett, aber für ihren Geschmack zu alt. Nein, es gab absolut niemand auf dem Schiff, für den es sich lohnend würde ein verboten kanppes Nachthemd zu tragen. Eine kugelsichere Weste wäre angebrachter, dachte Kyoko gerade als vor dem Fenster stand, dass sie öffnen wollte um den Raum ewtas zu kühlen. Doch noch ehe sie den Griff herumdrehen konnte, merkte sie wie ihr von hinten der Mund zugehalten wurde und eine andere Hand ihre vom Fenster wegzog. Birma war starr vor Schreck, als ich bewusst wurde wer der Eindringling war. Brad Crawford, dachte sie. Jeden anderen hätte sie mit ein paar geübten Handgriffen entschärft. Aber mit einem Hellseher wollte sie sich nicht anlegen. Sie überlegte schnell wo sie ihre Waffe hatte. Aber was nutze sie ihr schon? Crawford würde viel eher schießen. Mal ganz davon abgesehen, dass ihr, wie ihr gerade einfiel, im Meer verloren gegangen war. Sie nahm sich vor sich sobald wie möglich eine neue zu besorgen. Aber das würde erst in Sydney möglich sein. Sydney, in drei Wochen, wenn sie bis dahin noch am Leben war. „Wenn du still bist, lass ich dich los. Ich habe dir einen Vorschlag zu machen, Birma.“ Birma? Aha, jetzt waren sie also beim geschäfftlichen. Die junge Frau nickte und drehte sich zu ihm um. Dann angelte sie sich den Bademantel und zog ihn sich über. Heute Nacht wollte sie bestimmt niemanden verführen. Ungeniert musterte er sie und grinste sie überheblich an. „Also, was“, verlangte sie zu wissen. „Da wir hier unweigerlich drei Wochen fest sitzen, schlage ich einen Waffenstillstand vor, bis wir wieder in Tokio sind.“ Kyoko nickte. Crawford trat näher und sah ihr direkt in die Augen. „Und versuch keine Tricks Kyokoschätzchen.“ Damit drehte er sich um und verließ lautlos die Kabine. Mit schlotternden Knien sank Kyoko in einen Sessel. „Sieht wohl so aus als werde ich immerhin noch drei Wochen leben.“, lachte sie sarkastisch auf. Dann stutzte sie. „Kyokoschätzchen“, murmelte sie. Wann hatte sie je man sie so genannt? Eine verräterische Röte schoß ihr ins Gesicht. Das war an dem Abend, als sie Schwarz auf dem Dach begegnet waren. Sie und Manx waren danach mit den Nerven so fertig, das sie sich anschließend in einer Cocktailbar die Kante gegeben hatten. In ihrem beschwipsten Zustand hatte Manx sie ´Kyokoschätzchen´ genannt. Dunkel erinnerte sich Birma daran, danach noch einmal Craword und Schuldig begegnet zu sein. *** „Morgen Schätzchen, na bereit für den ersten Arbeitstag?“ Lachend kam Chloe auf Kyoko zu und setzte sich neben sie an den Frühstückstisch. Nur Crawford saß noch am Tisch, doch Kyoko versuchte es zu verdängen. Vielleicht, wenn sie sich Mühe gab, verschwand er einfach. Löste sich in Luft aus. Chloe angelte sich ein Brötchen und fing an das Innenleben herauszupulen. „Oliver hasst es wenn ich die Brötchen vergewaltige, wie er es immer sagt.“ „Hast du keine Angst, dass er dich entlässt, wenn du ihn so respektlos behandelst?“ Kyoko war schon am letzten Abend aufgefallen, dass sich Chloe eher wie eine verzogene Tochter als eine Angestellte gegenüber Oliver verhielt. „Nein, er würde es nie wagen. Dann müsste er sich mit seinem Sohn anlegen. Außerdem weiß ich, dass er mich wie eine Tochter liebt, aber er würde es nie zugeben, denn dann müsste er der Heirat zwischen Kevin und mir ohne dieses alberne Probejahr zustimmen.“ Kyoko lachte auf. Wann hatte sie das letzte Mal gelacht? Chloe wandte sich jetzt an Crawford. „Wie es aussah, hattet ihr beide gestern auch einen netten Abend.“ Kyoko runzelte die Stirn. „Wieso?“ „Ich habe gesehen wie Mr Crawford gestern Nacht zu dir in die Kabine ging und lass mich überlegen nach etwa zwei Stunden wieder rausschlich. Wie eine Katze.“ Kyoko erschrak sosehr, dass sie ihren Kaffee quer über den Tisch in Richtung Crawford spuckte. Mitten in sein Gesicht. Entnervt nahm er seine Brille ab und putzte sie mit der Serviette. Verständnislos sah Chloe sie an: „Entschuldige, ich wusste nicht das es dir peinlich ist. Ich wusste gar nicht, dass ihr euch schon so gut kennt. Gestern hätte man meinen können, dass ihr euch jeden Moment an die Gurgel springt. Aber das frischt eine Beziehung auf, sagt Olivers Frau immer. Die beiden sind wie Hund und Katz. Sie können nicht ohne einander, aber miteinander auch nicht.“ Und so plauderte Cloe weiter aus dem Nähkästchen der Familie Rich. Kyoko hörte gar nicht mehr zu, sondern funkelte Brad nur böse an. „Zwei Stunden?“, formte sie tonlos mit den Lippen. Er schickte ihr einen anzüglichen Blick zurück. Kyoko erinnerte sich, dass ihr in der Nacht sehr warm war, was bedeutete, dass sie garantiert ihre Decke weg gestrampelte hatte. Ihr wurde fast schlecht, als sie an ihr Nachthemd dachte. Das kriegst du wieder, Crawford. Lass uns erst mal in Tokio ankommen. Ich habe drei Wochen Zeit mir etwas auszudenken, dachte sie. Chloe hatte ihren kleinen Ausflug in die Familienchronik ihres Liebsten beendet und verabschiedete sich von den Beiden. „Ich muss zurück. Deine Kleider warten.“ Und zu Crawford gewand sagte sie: „Dein Anzug ist gegen Mittag fertig. Um elf ist Anprobe.“ Er nickte ihr freundlich zu, dann wandte er sich an Kyoko: „Du wirst von Oliver erwartet. Darf ich dich dahin begleiten?“ Galant war er um den Tisch herum gekommen und hielt ihr seinen Arm entgegen. Wütend wollte Birma ablehnen, es fiel aber noch rechtzeitig ein, das sie keine Ahnung hatte wo sie Oliver finden konnte. Zähne knirschend willigte sie ein. Spöttisch sah Crawford auf sie herab. „Bist du entsetzt?“ „Zwei Stunden? Was hast du gemacht?“ „Ich habe dich beobachtet. Du schläfst sehr kreativ.“ „Hättest du mich nicht einfach wecken können?“ „Dann wäre ja der Überraschungseffekt weg.“ Fassungslos starrte Birma ihn an. Sie wurde aus dem Mann nicht schlau. Ein ungeübtes Auge könnte meinen, dass er mit ihr flirtete. Juni/ Jahr 0 Kyoko hatte sich schnell eingearbeitet und saß in ihrem Büro und tippte eifrig die Bestellungen für Sydney ein. Zu ihrem Ärger hatte Crawford sich neben sie einquartiert. Oliver hatte ihm zwar ein eigenes Büro angeboten, das er aber dankend abgelehnt hatte. Kyoko wusste genau, dass er das nur getan hatte, um sie im Auge behalten zu können. Am Anfang hatte sie sich immer sehr unwohl gefühlt, doch mittlerweile war sie eine Meisterin in Crawford-ignorieren geworden. „Musst du so laut auf den Tasten herumtippen?“, herrschte er sie an. Kyoko sah ihn verdutzt an. „Ich arbeite.“ „Das nennst du arbeiten? Das ist maximal eine Freizeitbeschäftigung. Die paar Zahlen könnte jedes Kleinkind eintippen. Das Oliver dich dafür bezahlt, ist nicht zu fassen.“ „Er weiß meine Professionalität eben zu schätzen.“ Hochmütig wandte sich Kyoko wieder ihrem Laptop zu. „Professionalität? Das ist ja mal eine ganz neue Seite an dir“, überlegte Brad. „Bei Weiß, warst du offensichtlich nicht so gut.“ „Was soll das heißen?“ „Ich sag nix.“ Kurz darauf traf ihn ein Bleistift am Kopf. *** „Morgen erreichen wir Sydney. Ist das nicht wunderbar?“ Chloe lief aufgeregt zu Kyoko ins Büro. Diese tippte die letzte Bestellung ein. Zufrieden betrachtete sie ihr Werk und drehte sich lächelt zu Chloe um. „Oliver will mit dir reden. Nur um dich vorzuwarnen. Er wird dich überreden wollen, dass du bleibst. Er ist sehr zufrieden mit deiner Arbeit.“ „Wie kann er das wissen? Noch ist mein erster Auftrag nicht über der Bühne.“ „Oliver weiß das. Und wieso auch nicht, überleg doch mal, du kommst einmal um die Welt und wirst dafür auch noch bezahlt.“ Kyoko dachte darüber nach. Eigentlich, war es ein verlockender Gedanke mal keine Morde sondern Lieferungen in Auftrag zu geben. Außerdem hielt Kritiker sie für tot. Wie auf Stichwort betrat Oliver gefolgte von Crawford das Büro. „Kyoko, ich würde dir gerne einen Vorschlag unterbreiten“, hob ihr Chef an. Chloe lächelte ihr verschmitz zu und schlüpfte aus dem Raum. „Was hältst du davon auch für den Rest der Wettfahrt die Lieferungen für mich zu organisieren, gegen anständige Bezahlung natürlich.“ Erwartungsvoll sah er sie an. Im Geiste legte er sich die passenden Argumente schon zu recht. „Ich nehme den Job sehr gerne an.“, erwiderte Kyoko. „Sieh mal, wann bekommt man schon die Möglichkeit…“, Oliver hielt inne „Hast du gerade ja gesagt?“ Kyoko nickte. Und wieso auch nicht? Crawford würde sicher in Sydney aussteigen. Hier auf dem Schiff war sie relativ sicher vor ihm. Sicher, fragte eine böse Stimme in ihr. Sicher in welcher Bezeihung? „Großartig“, reif Oliver aus. Dann wandte er sich zu Crawford um. „Schätze du schuldest mir jetzt 100 000 Yen. Ich habe gewonnen.“ Zufrieden ging er hinaus. „Ihr habt gewettet, ob ich bleibe oder nicht?“, fragte Kyoko ungläubig. „Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass du freiwillig noch mehr Zeit mit mir auf diesen Schiff verbringen wirst.“ „Was soll da heißen?“, fragte sie misstrauisch. „Das soll heißen, dass ich meine Geschäfte auch von hier aus abwickeln kann und ich auch noch so wenig von der Welt gesehen habe. Ich fahre weiter mit.“ „Du bleibst?“ Nun war sie mehr als fassnungslos. Soviel zu dem sicheren Wissen, das Crawford auf jeden Fall gehen würde. Ihr war es, als klammerte sich etwas um ihre Kehle. Nun, sie war keine Helleseherin, wie hätte sie… Ihre Gedanken stockten und nun fixierte sie ihren gegenüber genauer, der völlig gelassen in seinem Stuhl saß. „Du wusstest, dass ich den Job annehmen würde. Und dass ich, wenn ich einmal zugesagt habe, nicht mehr davon zurück treten werde.“ Sie stützte sich auf der Tischplatte ab und starrte zu ihm hinunter. „Das hört sich ja an, als traust du mir hellseherische Fähigkeiten zu“, warf er ruhig ein und sah zu ihr auf. „Mal überlegen, dein Codename ist Orakel. JA!! Stellt sich nur die Frage wieso?“, zischte sie. „Ich muss dich im Auge behalten, sonst kommst du auf dumme Gedanken.“ Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. „Eine unschöne Eigenschaft der Zukunft ist, dass sie sich ständig ändert.“ Er hatte sich etwas aufgerichtete und zwang sie nur mit dem Blick in ihren Stuhl. Kyoko dachte lange darüber nach was das bedeuten konnte. Schlussendlich kam sie zu dem Ergebnis, dass Weiß am Leben und besser noch, für Schwarz gefährlich war. Zufrieden lächelte sie. „Du willst Krieg? Denn kannst du haben. Aber ab jetzt spielen wir nach meinen Spielregeln.“ Mit Schwung drehte sich sich zu ihrem Computer und ignorierte den anderen völlig. Hätte sie ihn sich genauer angesehen, wäre ihr vielleicht aufgefallen,d as Crawford noch etwas anderes zu beschäftigen schien. Er war schlicht zu unschlüssig, ob er in die Schwarzwohnung zurück zu kehren. Hier wie dort würden sich die Ereignisse überschlagen und aus Gründen, die er selebr nicht so genau wusste, konnte er nicht wirklich absehen, wo sein Eingreifen mehr bewirken würde. Er brauchte dringend Ruhe, um sich zu konzentrieren. Er schielte zu Kyoko, die emsig auf die tatsatur einhämmerte. Aber bei dem Lärm, dachte er resigniert. Nein, es war ratsamer hier zu bleiben. Kritiker gab es nicht mehr und den Jungs von Weiß traute er es einafch nicht zu, eigentständig zu handeln. Davon abgesehen, dass diese in nächster Zeit genug Ablenkung hatten. Es würde wohl reichen, die Zukunft in Tokio zu beobachten und Kyoko davon abzhalten Kontakt zu den zurückgebliebenen aufzunehmen. Und so vergass er ganz seine eigene Zukunft im Auge zu behalten. Juli/ Jahr 0 An einem heißen Abend stand Kyoko an Deck und schaute in den Sonnenuntergang. Chloe kam vergnügt vorbei geschlendert und gesellte sich zu ihr. „Romantisch nicht?“ Chloe seufzte „Wenn Kevin doch hier wäre. Ich sehe es genau vor mir. Er hält mich in den Armen und küsst mich und…“, sie brach ab und versank in ihren Gedanken. Auch in Kyokos Kopf tauchten Bilder auf. Irritierenderweise sah sie aber nicht Chloe und Kevin, sondern sich selbst und Brad. Rasch schüttelte sie die Gedanken wieder ab und drehte sich um. Da fiel ihr Blick auf Crawford, der sie vom Deck über ihr beobachtete. Sie lief über und über rot an und flüchtete zurück ins Büro. Die letzte Bestellung musste noch abgeschickt werden, in drei Tagen erreichten sie Feuerland. August/ Jahr 0 „Aus welcher Stadt kommst du eigentlich?“, fragte Oliver seinen Gast, als sie den Hafen NY City anliefen. „Aus NY“, sagte er tonlos. Irgendwie bezweifelte Oliver die Antwort, aber er wollte nicht weiter nach hacken. Crawford indes dachte über Kyoko nach. Er kam nicht umhin zuzugeben, dass ihn diese Frau zunehmend fesselte. Eigentlich seit der ersten Nacht. Das Verhältnis zwischen Crawford und Kyoko war längst nicht mehr so spannungsgeladen wie zu Beginn der Reise. Chloe und Oliver hatten die verschiedensten Theorien über die Beziehung abgegeben. Wobei Chloes einfach hoffnungslos romantisch waren. Doch keiner der Beiden wagte es nachzufragen. Es ging sie ja auch nichts an. „Wäre es nicht schön, wenn wir ein bisschen durch die Stadt laufen könnten?“, Chloe klimperte Oliver bittend an. „Nur für ein paar Stunden. Was macht das schon?“ Oliver grummelte etwas, ließ sich aber breit schlagen. „Danke, danke, danke“, jubelte sie und gab ihrem Schwiegervater in Späh einen Kuss auf die Wange. „Ich sag Kyoko bescheid, sie wird sich freuen.“ Chloe rannte davon. Oliver sah versonnen der Verlobten seines Sohnes nach und wandte sich dann an Crawford: „Brad, wenn es dir nichts ausmacht, würde ich dich bitten sie zu begleiten, wo du dich ja in der Stadt auskennst.“ Eigentlich hatte er überhaupt keine Lust Babysitter zuspielen, stimmte dann aber zu. An Land steuerte Chloe als erstes einen Park an. Dann ließ sie sich ins Gras fallen und seufzte wie ein Kind zufrieden auf. „Kyoko, das ist einmalig.“ Diese ließ sich nicht zweimal bitten und streckte sich neben ihrer Freundin nieder. Sie schloss die Augen und atmete tief durch. Mit ein bisschen Phantasie konnte sie sich vorstellen, dass sie in Tokio war. Beinahe hätte sie es auch geglaubt, doch als sie die Augen wieder öffnete, sah sie nicht den Tokiotower sondern in Crawfords genervtes Gesicht. Sie blinzelte. Dann stand sie wieder auf und die Drei machten sich auf den Weg in die Stadt. Plötzlich schrie Chloe auf und starrte zu einem Cafe. Noch ehe sich die anderen Beiden versahen, rannte Chloe auf einen Mann zu, der vertieft in einer Zeitung las und umarmte ihn stürmisch. „Als hätte ich es geahnt“, jubelte sie überglücklich. Der Mann drehte sich um und küsste Chloe auf den Mund. „Scheint als hätten wir Kevin getroffen“, meinte Crawford trocken. Sie setzten sich zu ihm und tranken einen Kaffee. Kyoko fand es rührend, wie die Beiden sich ansahen, doch irgendwann wurde es ihr zu viel. Ständig kicherten sie und tauschten Küsse aus. Ein Blick auf Crawford bestätigte ihr, das auch er lieber drei Meilen von den Beiden weg wäre. Sie räusperte sich und fragte: „Wollt ihr lieber allein sein? Wir können den Einkaufsbummel ja in Tokio nachholen.“ „Wärst du mir auch nicht böse?“ Chloe sah sie bittend an. Kyoko schüttelte den Kopf und stand auf. Sie wollte gerade das Geld für ihren Kaffee auf den Tisch legen, als Brad sie auch schon an der Hand nahm und sie wegzog. „Ich habe noch gar nicht bezahlt“, protestierte sie. „Du bist eingeladen.“ „Warum?“ Crawford blieb stehen und sah sie an. „Weil du mich von der Folter erlöst hast.“ Er deutete auf die Turteltauben hinter ihnen, die die Welt um sich herum schon wieder völlig vergessen hatten. „Bist du bereit?“ „Bereit wofür?“ „Ich werde jetzt einkaufen. Ich brauche Schuhe und Unterwäsche.“ Crawford sah aus als überlegte er, ob es nicht weniger qualvoll wäre zum Tisch zurück zu gehen. Verwarf aber den Gedanken, schließlich, hatte er doch Oliver versprochen seine Projektmanagerin wohl behalten wieder abzuliefern. Kyoko grinste. Sie hätte sich alles auch bestellen können, aber so konnte sie sich bei Crawford wenigstens ein bisschen für die erste Nacht auf dem Schiff rächen. Kyoko lief los und in den erst besten Laden rein. Wahllos griff sie in die Regal und war kurz darauf in einer Ankleidekabine verschwunden. Natürlich hatte sie die falschen Größen und so scheuchte sie Brad, von der Kabine aus herumkommandierend, durch den Laden und ließ sich die Klamotten zureichen. Ganz wohl war ihr bei der Sache nicht. Wer weiß wie lange er sich das noch gefallen lässt. Crawford musste alles heraussuchen. Wie ein Lakai trottete er brave in dies Regal und zu dem Kleiderständer. Kyoko lachte. Die Sachen gefielen ihr noch nicht mal besonders. Aber was macht es schon, wenn man dafür den Anblick eines immer wütender werdenden Crawford genießen konnte. Rechtzeitig hörte sie aber auf und lief zur Kasse um zu bezahlen. Endlos langsam zählte sie ihr Geld zusammen. Wer kennt sich auch schon mit den verflixten Dollarnoten aus, die sahen ja alle gleich aus. Genervt knallte Brad seine Kreditkarte auf den Tisch, nur um so schnell wie möglich den Laden wieder zu verlassen. Kyoko ließ sich davon aber nicht abschrecken. Ihre Neugierde war geweckt. Wie lange würde es noch dauern, bis Brad Crawford explodierte? Mittlerweile hatte sie jeden Respekt, denn sie zu Beginn der Reise noch vor ihm hatte, verloren. Sie trieb das ganze im nächsten Laden auf die Spitze, als sie, in einer Kabine stehend, quer durch die Boutique flötete: „Bradley-Schatz, kannst du mir mal bei dem Kleid helfen?“ Zähnefletschen wirbelte er herum, beruhigte sich aber als er in die verängstigten Gesichter der Angestellten blickte. Mühsam rang er sich ein Lächeln ab. Er ging zu der Tür und knurrte: „Du riskierst, das ich dich töte.“ „War das jetzt eine Morddrohung.“ Unschuldig klimperte Kyoko mit den Augen. „Komm jetzt sofort da raus, oder ich komme rein.“ „Aber Bradley, ich habe nur Unterwäsche an. So kann ich mich doch unmöglich in dem prüden Amerika zeigen.“ Schon wurde die Tür aufgestoßen und Kyoko sah in zwei blutunterlaufende Augen. Das sie wirklich nur Unterwäsche anhatte, übersah er gefließend. Jetzt bekam sie doch ein paar Zweifel, ob sie nicht ein bisschen zu weit gegangen war. Gut, dass sie sich in Sydney eine Waffe an liefern lassen. Von Oliver unbemerkt, natürlich. *** Chloe und Kevin waren längst schon an Bord, als sie Kyoko und ein Tüten-Paketberg auf zwei Beinen das Schiff betreten sahen. „Ihr wart wohl einkaufen.“, grinste Kevin Crawford unverschämt an. Daraufhin taumelte Chloes Verlobter von einem Blick getroffen zurück. Kyoko, mit einer Handtasche belastet, öffnete schwungvoll die Kabinentür. Crawford trat ein und ließ die Pakete auf den Boden fallen. Wütend starrte er sie an. „Was hast du damit bezwecken wollen?“ Unschuldige Augen starrten zurück. „Bezwecken? Womit?“ „Halte mich nicht für dumm. Ich habe dir bei der Arbeit zugesehen. Bisher hast du dir auch alles bestellt. Warum dieser Großeinkauf?“ Bedrohlich kam er auf sie zu. Kyoko wich zurück. Erst ein Schritt, dann noch ein Schritt, bis sie in ihrem Rücken die Wand spürte. Crawford stemmte seine Hände links und rechts neben ihren Kopf an die Wand. Sein Gesicht war nur noch wenige Zentimeter von ihrem entfernt. Sie fühlte sich irgendwie in die Enge getrieben. Mit einem Mal war der Zorn aus seinem Gesicht gewichen. Kyoko blieb ruhig stehen. Was hätte sie auch tun können? Oder vielmehr, was wollte sie tun. Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Sie hielt dem Blick stand. Langsam näherte er sich ihrem Gesicht. Erwartungsvoll öffnete Kyoko den Mund und schloss ihre Augen. Schon konnte sie die Wärme von seinen Lippen auf ihren spüren. Da zuckten Beide zusammen. „Ich habe es gewusst.“ Chloe zeigte auf die Beiden und stieß einen triumphierenden Jubelschrei aus. Erschrocken wichen sie von einander ab. Crawford verließ hastig die Kabine. Kyoko sah ihm nach. Ihr Puls raste. Bedauern und Erleicherung gleichermaßen stiegen in ihr auf. „Habe ich was Falsches gesagt?“, fragte Chloe betrübt und Kevin fasste beruhigend ihre Hand. Betroffen sah sie, Kyoko an. „Ich habe ihn verschreckt, nicht?“ „Nein, es war gut, dass du gekommen bist. Wer weiß wo das geendet wäre.“ Chloe sah entschuldigend auf, als Oliver dazu kam. Er musterte den Berg an Klamotten, die sich in Kyokos Kabine türmten. Offenbar war diese Frau reicher als er gedachte hatte, überlegte er, als Chloe ihn triumphierend ansah und laut ausrief: „Aber sie haben sich geküsst.“ Kyoko zuckte zusammen. Ausgesprochen hörte es sich noch viel schlimmer an. „Da nimmt die Formulierung Schwarz auf Weiß doch eine ganz andere Bedeutung an“, murmelte sie. Oliver lachte. Natürlich hatte er ihren Kommentar ganz anders gedeutet. „Wir sehen uns dann beim Dinner.“ *** Es war eine sternenklare Nacht und Kyoko konnte nicht schlafen. Ihre Gedanken wirbelten in ihrem Kopf. Also stand sie auf und ging an Deck. Vielleicht verhalf ihr die Nachtluft sie zu verscheuchen. Sie zog sich an und sah nachdenklich auf die Waffe, die sie im Nachttisch aufbewahrte. Crawford wird wütend sein, überlegte sie und steckte sie ein. Sie hatte sicher nicht vor ihm etwas anzutun, aber man konnte seien Arrgumente um so vieles verstärken, wenn man bewaffent war. Leise schlich sie den Gang entlang und blieb aufmerksam werdend stehen. Aus dem Büro, kam ein dumpfes Licht. Neugierig stieß sie die Tür auf und trat ein. Sie sah den Bildschirm von Crawford flackern und trat näher. Mit flinken Fingern öffnete sie eine Datei und ihr stockte der Atem. Was sie da sah, war ein Auftragsmord für Schwarz. Sie waren also alle noch am Leben und was viel schlimmer war, auch noch aktiv. „Und Weiß?“, flüsterte sie. Sie vernahm ein Geräusch hinter sich und blitzschnell, eher unterbewusst, zog sie ihre Waffe und drehte sich um. Vor ihr stand Crawford und zielt seinerseits auf ihren Kopf. „Ich wusste doch ich kann dir nicht trauen“, zischte er. „Weg von meinem Computer.“ Doch Kyoko blieb stehen wo sie war. „Ich sagte weg da.“ „Sonst was?“, herausfordernd sah sie in an. „Willst du mich erschießen?“ „Es wundert mich, dass du deine Waffe mit dir herum schleppst.“ „Ich bin schon zu lange bei Kritiker um irgendjemand zu trauen, am aller wenigsten dir.“ „Tja, so ein Pech, dann werden wir also die ganze Nacht mit vorgehaltenen Waffen hier herum stehen.“ „Bis einer müde wird. Und glaub mir ich werde es nicht sein.“ Crawford lachte ihr kalt ins Gesicht. „Ich auch nicht.“ Zehn Minuten waren vergangen, doch keiner der Beiden hatte sich bis dahin gerührt. Kyoko wurde langsam der Arm schwer, doch sie hätte es niemals zugegeben. „Müde?“, Crawford sah sie an. „Das hättest du wohl gern.“ Dann seufzte sie. „Hör zu, das ist doch albern, wir wissen doch Beide, dass wir nicht schießen werden.“ „Ich warte nur, dass du endlich von meinem Schreibtisch zurück trittst.“ „Okay.“ Birma ging langsam einen Schritt zur Seite ohne, dass jedoch einer den anderen aus den Augen ließ. Sie ließen langsam ihre Waffen sinken, sahen aber nach wie vor den anderen ins Gesicht. „Schwarz arbeite also immer noch?“ „Ich glaube nicht, dass dich das was angeht.“ „Wenn sie meinem Team ein Haar krümmen, geht es mich sehr wohl etwas an.“ „Du bist nicht mehr bei Kritiker.“ „Sagen wir mal ich bin auf Urlaub.“ Sie lächelte. „Das wäre schade.“ Crawford war näher gekommen und stand nur wenige Zentimeter von ihr weg. Er griff nach ihrer Waffe und drehte sie vorsichtig aus ihren Fingern. „Verschieben wir die Anschläge doch auf nächste Woche“, lächelte er. Er steckte seine wieder unter die Jacke und legte ihre auf den Schreibtisch. Dann hob er mit einer Hand ihr Kinn an und sah ihr direkt in die Augen. „Wirklich schade.“ Dann drehte er sich um und schaltete seine Computer aus, um kurz darauf den Raum zu verlassen. Kyoko klammerte sich an die Tischplatte und atmete stoßweise aus. Warum war sie so zittrig? Sie hatte schon gefährliche Situationen erlebt, als diese hier, doch nie hat es sie so mitgenommen. *** „Eine Woche ist es schon her, seit wir von Island weg sind. Das war eine schöne Insel.“ Verträumte sah Kyoko aus dem Fenster. Im Moment hatte sie wenig zutun, sie würden erst in vier Wochen den nächsten Hafen anlaufen. Kevin hatte das Schiff in Island wieder verlassen. Er sollte erst kurz vor Weihnachten wieder an Bord kommen. Chloe war tot unglücklich. Seufzend saß sie neben Kyoko an Crawfords Schreibtisch, und tippte gedankenverloren auf der Tastatur herum. Plötzlich ertönte ein leises Geräusch. Es öffnete sich eine Bilddatei, auf der sich nach und nach die verschiedensten Waffen aufbauten. Chloe sah auf und versuchte daraus schlau zu werden. Sie wollte es nicht, dennoch las sie die persönliche Mittelung, die an jemanden namens Schwarz gerichtet war. „Schwarz?“, murmelte sie. Kyoko zuckte zusammen. Offenbar war Brads Computer nur auf standby gelaufen. Wieso war er so leichtsinnig? Nicht mal ein Passwort. Kyoko brauchte nur einen kurzen Augenblick um die Situation zu erfassen. Mit geübtem Griff, schloss sie die Datei wieder. „Besser du vergisst, was du hier gesehen hast“, sagte sie. Chloe sah sie geschockt an. „Das hörte sich an wie ein Auftragsmord. Ist Brad ein Auftragskiller?“ Kyoko rang sich ein Lächeln ab. „Ich weiß, Brad will nicht dass jemand etwas davon erfährt, aber er versucht sich als Schriftsteller und sein Roman soll von einem Profikiller handeln, der aus dem Geschäft herauswill.“ Chloes Augen weiteten sich. „Schriftsteller? Ich weiß es ist unsensibel, aber ich glaube, er sollte lieber Geschäftsmann bleiben. Der Brief war nicht besonders gut geschrieben.“ „Ja, da hast du recht, aber er will nicht auf mich hören.“ „Männer.“ Vielsagend sahen sie sich an. Chloe blickte auf die Uhr. „Himmel“, schrie sie. „Oliver erwartet mich seit einer halben Stunde in seinem Büro.“ Sie stürmte davon. Geräuschvoll atmete Kyoko aus. Dann drehte sie sich um und fing, um ihre Nerven wieder zu beruhigen, ein Computerspiel an. Sie bemerket nicht wie jemand den Raum betrat. Kurze Zeit später legte sich eine Hand von hinten neben ihren Laptop. Birma drehte ihren Kopf und starrte die Hand an. Aus den Augenwinkeln sah sie auch auf der anderen Seite eine Hand liegen. Fällt ihm nichts Besseres ein, als mich immer in die Enge zu treiben, fragte sie sich. Sie spürte wie er ihr einen Kuss in die Haare drückte. „Danke“, murmelte Crawford. Kyoko stand langsam von ihrem Stuhl auf und drehte sich um. Ihre Hände wanderten über sein Hemd. Sie sah ihn in die Augen und sagte: „Jeder Zeit wieder.“ Er hielt sie in seinen Armen und drückte sie an sich. Ehe sie nachdenken konnte, küsste er sie mit einer Leidenschaft, die sie Anfangs überraschte, doch dann verlor sie sich an seinen Lippen. Brad presste sie gegen die Kante. Sie setzte sich auf den Tisch und zog ihn näher zu sich. Schon fuhr sie mit den Händen unter sein Hemd und erforschten seinen Körper. Auch seine Hände wanderten, wenn auch abwärts. Ungeduldig zog er ihren Rock hoch, doch dann hielten sie inne. Keuchend vor Erregung schauten sie sich an. Immer noch klammerte sie sich an ihn fest. „Das geht nicht. Ich bin Weiß und du Schwarz. Was wird sein, wenn wir wieder in Tokio sind?“ Leise fluchte er: „Wieso bist du so verdammt vernünftig.“ Er ließ sie los und ging zu seinen Schreibtisch um den verräterischen Computer abzuschalten. *** Chloe lief pfeifend den Flur entlang. „So gut gelaunt?“, fragte Kyoko. „Morgen sehe ich Kevin wieder und ich sagte dir“, sie senkte die Stimme, „Diesmal wird es nicht bei ein paar harmlosen Küssen bleiben.“ Verschwörerisch sah sie Kyoko an. „Er bekommt eine Kabine am anderen Ende des Schiffes, ganz weit weg von seinem Vater. Und du?“ „Und ich was?“ „Komm schon. Ich sehe doch wie Brad dich mit den Augen auszieht, wenn ihr euch begegnet.“ Birma lief puterrot an. Seit dem Abend, als Chloe aus Versehen die Schwarzdatei geöffnet hatte, sind Crawford und sie sich nicht mehr näher als handbreite gekommen. Überhaupt gingen sie äußerst höflich aber doch lauernd miteinander um. Kyoko lag manche Nacht wach und wünschte Crawford würde noch einmal so unverschämt sein und ihre Kabine aufsuchen. Doch diesmal würde sie ihn nicht gehen lassen. „Es soll nicht sein“, seufzte sie. „Warum?“, hackte Chloe nach. Was sollte sie darauf antworten. Die Wahrheit? Vielleicht so: Weißt du Chloe, er gehört leider einer Killergruppe namens Schwarz an und ich organisiere die Aufträge für ihre Todfeinde Weiß, es ist etwas ungünstig, wenn die sich mal bekriegen sollten. Da würde ich dann Gewissensbisse kriegen. Weißt du? Kyoko schüttelte den Kopf. „Sagen wir mal, es sind private Gründe.“ „Bist du schon verheiratet?“ Kyoko stutzte, schüttelte aber den Kopf. „Dann ist er es. Das Schwein hat Frau und Kind zu Hause.“ Kyoko lachte auf. Kind könnte ja stimmen, aber wer übernahm dann die Rolle der Frau. Schuldig oder Farf? „Es ist nichts von Beidem.“ *** Mitten in der Nacht wurde Kyoko unsanft aus dem Schlaf gerissen. „Das kann ja wohl nicht wahr sein.“ Kyoko schreckte auf. Im ersten Moment wusste sie nicht wo sie war. Instinktiv griff sie unter ihr Kopfkissen. Doch die Waffe, die dort eigentlich liegen sollte, war nicht zu finden. Dann musste sie über sich selber lachen. Sie war auf dem Schiff und draußen zeterte Oliver. Offensichtlich hatte er Chloe in der Kabine von seinem Sohn erwischt. Sie wusste es war unhöflich, aber sie konnte es sich nicht verkneifen doch an der Tür zu lauschen. Leise klopfte es. Sie kniff die Augen zusammen. Es war mitten in der Nacht, wer konnte das sein? Sie öffnete und Crawford schlüpfte herein. Wie ein Flüchtling zog er rasch die Tür zu und lehnte sich horchend dagegen. „Da draußen ist die Hölle los. Ich kann da unmöglich vorbei in meine Kabine.“ „Was ist denn passiert?“ Neugierig sah sie ihn an. „Oliver hat sich gerade ein Schlummertrunk geholt und gesehen, wie Chloe in Kevins Kabine verschwunden ist. Die Armen. Jetzt sehen sie sich nach so langer Zeit endlich wieder und müssen in getrennten Betten schlafen.“ Kyoko grinste: „Schon schlimm, wenn man zur Enthaltsamkeit gezwungen wird.“ Dann sahen sie sich an. Plötzlich war es Beiden vollkommen gleich ob Chloe und Kevin gevierteilt, geköpft oder gehängt werden. Crawford verriegelte die Tür. Langsam schob er Kyoko zum Bett. Sie wollte etwas sagen, doch Brad schloss ihre Lippen mit einem Kuss. Sie seufzte erwartungsvoll und ihn ließ gewähren. In ihren Kniekehlen spürte sie die Bettkante und ohne lange nachzudenken, zog sie ihn hinunter auf die Decke. Kurze Zeit später flogen die Sachen durch die Luft. *** Vorsichtig lugte Brad noch vor Sonnenaufgang aus Kyokos Zimmer. Er drehte sich noch einmal zu ihr um und gab ihre einen Kuss, dann lächelte er vergnügt und schlich zu seiner Kabine. Etwas missmutig sah Chloe auf, als Kyoko am nächsten Morgen den Speisesaal betrat. „Hast du das gestern Abend mitbekommen?“, beschwerte sie sich bei ihr. Oliver zog eine Augenbraue hoch. „Ihr seit noch nicht verheiratet.“, donnerte er. „Aber das wären wir, wenn du es endlich erlauben würdest.“ In dem Moment setzte sich auch Crawford und Chloe zeigte auf ihn. „Wenn deine Gäste über einander herfallen, obwohl sie nicht verheiratet sind, ist das in Ordnung. Und bei uns?“ „Welche Gäste?“, suchend sah sich Brad um. Auch Kyoko war irritiert. „Wie kommst du denn darauf?“, fragte sie unschuldig, wagte es aber es aber nicht zu Brad zu schauen. „Ich habe bemerkt, dass er gestern zu dir in die Kabine gekommen ist und erzähl mir nicht wieder er hat dich nur angestarrt. Das macht ganz andere Geräusche.“ Oliver sah erstaunt zwischen Kyoko und Brad hin und her. „Aber das geht doch nicht. Da müsst ihr heiraten.“ „Was?“ Entsetzt sah ihn Crawford an. Kyoko versetzte es einen Stich. Nicht das sie wild darauf war zu heiraten, aber der Gesichtsausdruck von ihrem Geliebten sprach Bände. *** Seit einer Woche nun war Kyoko auf Crawford, über die, in ihren Augen, vollkommen unangemessene Reaktion auf eine Hochzeit, sauer. Sie zog den Mantelkragen enger. Es war unvernünftig hier draußen in der Kälte zu stehen, das war ihr durchaus bewusst, aber sie konnte es nicht ertragen mit Brad in einem Zimmer zu sein. Ihre Wut ließ ihn das auch spüren. Obwohl es ihr schwer fiel, wenn er sie mit seinen traurigen Augen ansah. Nur noch ein bisschen mehr und sie würde dahin schmelzen, wie Eis in der Mikrowelle. Sie merkte wie sich jemand neben sie stellte. Zuckte aber zusammen als sie Crawfords Stimme vernahm. „Also gut, was immer ich auch getan habe, ich entschuldige mich. Es war dumm und völlig überflüssig.“ „Und wofür genau entschuldigst du dich?“ „Weil ich so entsetzt über eine mögliche Hochzeit bin?“ Grummelnd gab sie ihm Recht. Immerhin sie rannte nicht gleich wieder weg, sondern blieb am Geländer stehen. Sie legte den Kopf schief und sah ihn von unten her an. „Wie geht es Schwarz?“ „Gut“, antwortet er ohne nachzudenken. „Du stehst also mit ihnen in Verbindung und mir verbietest du es? Wie kannst du es wagen?“ Wütend schlug sie ihm auf den Arm und drehte sich um. Er hielt sie fest und zog sie zu sich heran. Da war es, das bisschen mehr. 14. Februar/ Jahr 0 Vorsichtig klopfte Kyoko an die Tür von Crawford. Es war genau fünf Minuten nach Mitternacht des 13. Februars. Also Valentinstag. Als niemand sich regte, öffnete sie und trat ein. Es war niemand da. Enttäuscht setzte sie sich auf sein Bett. Was jetzt? So wie sie aussah, traute sie sich nicht wieder zurück. In des in Kyokos Zimmer saß ein resigniert Crawford auf dem verwaisten Bett. Er legte sich in die Kissen und atmete tief ein. Ein Lächeln verirrte sich auf sein Gesicht. Kyokos Geruch haftete in ihm. Da wurde ihm bewusste wie sehr er ihn liebte, den Duft, wenn sie, frisch geduscht sich auf ihn legte. Ihre erhitzte Haut wenn sie sich an ihn festklammerte. Das Parfum, das sich mit ihrem Duft vermischte. Ihr Lächeln, ihr erwartungsvolles Seufzen, ihren Mund… Crawford stöhnte auf und erhob sich ruckartig. Hier konnte er nicht bleiben. Eilig schloss er die Tür und machte sich auf in seine Kabine. Wie angewurzelt blieb er in der Tür stehen. Langsam schloss er sie und ging zum Bett hinüber. Auf dem Weg dahin entledigter er sich seiner lästigen Sachen und kroch unter die Decke. Sacht fuhr er mit seinen Lippen ihren Körper entlang. Kyoko schlug die Augen auf. „Happy Valentine“, lächelte sie ihn an und drehte sich auf den Rücken. *** Kevin beugte sich besorgt zu Kyoko hinunter. „Ist alles in Ordnung?“ „Das liegt bei euch in der Familie was?“ Verwirrt sah er sie an. Doch sie erklärte schnell: „Immer fragt ihr, alles in Ordnung?“ Er lachte auf. „Schon möglich.“ „War der Wellengang schon immer so stark?“ Verwirrt sah Kevin über die Rehling und schaute auf ein spiegelglattes Meer. „Ist dir schlecht? Soll ich dir etwas holen?“ „Etwas gegen diese blöde Übelkeit wäre nicht schlecht.“ „Kein Problem. Ich bin gleich wieder da.“ Unterwegs traf er Chloe, die ihn fragte: „Hast du Kyoko irgendwo gesehen? Sie hat gerade ein Fax bekommen.“ „Ich werde mich darum kümmern, ihr geht es nicht so gut.“ „Immer noch nicht? Sie hat auch ganz wenig gefrühstückt. Langsam mache ich mir Sorgen. Ob wir einen Arzt herbestellen?“ Kevin lächelte wissen: „Ich weiß ich habe nicht wirklich eine Ahnung, aber ich denke ein Schwangerschaftstest reicht fürs erste.“ „…“ Aufgeregt rannte sie zu Kyoko. „Wann hattest du das letzte mal deine Tage?“, verlangte sie zu wissen. Kyoko sah sie verwirrt an. Ihr war zum Kotzen und Chloe fragte sie solch ein… dann hielt sie inne. Das war kurz vor dem Valentintag und der lag nun schon mehr als 6 Wochen zurück. Sie brauchte keine Rechenkünstlerin zu sein um festzustellen, dass da einiges ganz und gar nicht nach Plan verlief. Chloe sah in ihr Gesicht und schrie auf: „Kyoko, du bist doch nicht so dumm gewesen.“ Diese war den Tränen nahe. „Nein, nein nicht weinen Schätzchen.“ Sie nahm sie in den Arm und wiegte sie sacht hin und her. Sie gingen zum Mittagessen. Immer noch führte Chloe Kyoko am Arm. Crawford sah sie verwundert an. „Was ist den passiert?“ Als Antwort erhielt er einen vernichtenden Blick von Chloe. „Sieh was du ihr angetan hast“, zischte sie. Brad verwandelte sich in ein lebendes Fragezeichen. Chloe ignorierte ihn, während Kevin sich königlich amüsierte. „Sei froh, dass Dad heute nicht mit uns isst. Er hat Antennen für so was und ihr beide würdet über die Planke laufen.“ Immer noch verstand der Amerikaner kein Wort. So langsam kam er sich veralbert vor. Dann hielt er inne. Kyoko kannte diesen Ausdruck, er orakelte mal wieder in die Zukunft. Gespannt wartete sie auf eine Reaktion. Doch die blieb aus. *** Kyoko lag den Tränen nahe auf ihrem Bett. Warum hatte Brad nichts gesagt? Sie war sich sicher, dass er etwas gesehen hatte, gesehen haben musste. Leise klopfte es. Sie überlegte ob sie es einfach ignorierte, verwarf den Gedanken aber. Brad würde so oder so rein kommen. Und da öffnete sich auch schon die Tür. „Hey, Liebes.“ Abwartend sah er sie an. „Ich möchte dich etwas fragen.“ „Na dann“, seufzte sie. Er kam zu ihr hinüber, nachdem er die Tür wieder sorgfältig geschlossen hatte und setzte sich auf die Bettkante. „Wie geht es dir?“ Sie wiegte den Kopf. Aber wagte es nicht zu antworten, aus Angst sie könnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Er hielt ihr eine kleine Schachtel entgegen. Sie setzte sich auf und öffnete sie. Erstaunt nahm sie einen Ring heraus. „Willst du mich heiraten?“, fragte er und steckte ihr den Ring auf den Finger. Sie schlang ihre Arme um ihn und küsste ihn. „Woher der Sinneswandel?“ „Unser Sohn muss doch in geordneten Verhältnissen aufwachsen.“ „Es wird ein Junge.“ Glücklich hielt sie sich die Hand vor dem Mund um nicht laut aufzujubeln. „Du hast mir immer noch nicht geantwortet.“ Sie lächelte „Ja ich will.“ Dann verdunkelte sich ihr Gesicht „Und was ist mit…“ „Nicht, lass uns nicht darüber nachdenken.“ *** Kyoko hielt inne und sah sich in der Runde um. „Und, wann habt ihr nun geheiratet?“, fragte Omi. „Auf dem Schiff. Oliver war so glücklich darüber, das auf seinem Schiff wieder geordnete Verhältnisse einkehrten, das er über die Schwangerschaft großzügig hinweg sah.“ *** Saturn: Mein erstes Kapitel, Ich bin so stolz auf mich. Blue: Blablabal, und wo bleibt die Erotik? Saturn: (Geschockt sei) Hentai!!! Blue: Es sind nur Comicfiguren. Saturn: Das spielt doch keine Rolle. Ich habe einen ganzen Tag daran geschrieben. Sie sind mir ans Herz gewachsen. Blue: Und mich nennen die Leute verrückt. Ich hätte noch eine Frage. Woher hatte Bradylein so schnell ein Ring? Saturn: Denn hatte er schon vorher gekauft. Blue: Also hat er vorher schon gewusst, das sie schwanger wird. Saturn: Nein hat er nicht. Blue: Warum hat er dann so lange gewartet? Saturn: Das weiß ich doch nicht, vielleicht kamen ihm Zweifel? Blue: Dann hätte Kyoko aber nicht annehmen dürfen. Saturn: Daaaaaaaaaaaaaaa!! Blue: Was meinst du eigentlich mit kreativ schlafen? Saturn: (fies grins) Ich werde dich mal nachts filmen Schwesterchen. Blue: (sich dumm stelle) Wieso? Saturn: (sich verrenke) das sieht etwa so aus, Gott tut das weh, wie kannst du so ohne Schmerzen schlafen? Blue: Die Frage gebe ich zurück. Ich habe dich nämlich gefilmt. (Videokassette reinschiebe) Saturn: (Überrascht sei)Bin ich das? Blue: Jaaaaaaa. Saturn: Ich wusste doch ich bin sportlich, die in der Schule wollten mir nie glauben. Hier ein paar Outakes: Kyoko wurde gerade aus dem Meer gefischt und der Besitzer des Schiffes kommt auf sie zu um sich vorzustellen:… „Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Hannibal Lecter.“ In dem Moment hörte man ein Platschen und das Schiff segelte als ein EinMannBoot weiter. Der erste Abend auf dem Schiff. Kyoko sieht umwerfend aus und fühlt sich auch so, bis Crawford den Raum betritt …Kyoko fühlte sich unter seinen Blick nackt. Blue: Wieso, hat er ´nen Röntgenblick? Saturn: NEIN! Erdringt in ihre Seele Blue: Ist das nicht Schus Aufgabe? Saturn: (Umfall) Ich geb´ es auf Crawford und Kyoko können sich (endlich) dazu durchringen mit einander zu schlafen … Kurze Zeit später flogen die Sachen durch die Luft. Blue: (denk) Heißt das dann nicht Sachengeschwängert? Saturn: Schnauze! Ich schreibe was ich will. Blue: Wieso? Saturn: Weil ich das so sage. (aufseuftze) Kein Sinn für Poesie. Blue: (kippt vor lachen vom Stuhl) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)