Liebe ist... von Malin-Saturn ================================================================================ Kapitel 4: Ken und Schu ----------------------- Kapitel 4 Ken und Schu gehen wieder in die Schule Ran sah missbilligend zu Ken und Schu. "Ihr habt also gewettet? Darf man auch fragen um was?" Einig schüttelten sie den Kopf. "Es spielt doch sowieso keine Rolle mehr. Der liebe Ken hat sowieso verloren." Hanae sah verlegen zu Boden. "Das hättet ihr nicht tun dürfen.", schimpfte nun Kyoko. "Es ist sehr verletzend." "Du musst doch aber zu geben, das die Beiden sich aber auch anstellen, selbst bei Aya und Jay hat es nicht so lange gedauert, von euch mal ganz zu schweigen. Ihr wart 1 Jahr nach dem Unglück damals schon verheiratet.", verteidigte sich Schuldig. "Ob man das jetzt Unglück nennen kann?", schnurrte Crawford und zog seine Frau an sich heran. Die anderen sahen verlegen zu Boden. Sie hatten ja schon einiges erlebt, aber ein verliebter Bradley war dann doch zu viel. Auch Kyoko wurde die Situation peinlich, denn sie kann ihren Mann in zwischen gut genug, um das Funkeln in seinen Augen richtig zu deuten. "Du bist jetzt also Lehrer.", lenkte sie ab. "Ja.", sagte Ken, "Und zwar ein miserabler." "Woher willst du denn das wissen?", ereiferte sich Schu. "Meine Klasse hat vor dem Sportunterricht Deutsch. Sie erzählen haarsträubende Geschichten." "Pfff." Schuldig pfiff verächtlich zwischen den Zähnen. "Das gleich kann ich gerne zurück geben. Meine Klasse ist auch nicht gerade ein Fan von dir und deinen Gören." Kyoko war verwirrt. "Ihr unterrichtet an der selben Schule?" Nagi nickte. "Und das Beste ist, das Kenkens Klasse mit Schuschus Klasse verfeindet ist. Das letzte Sportfeste war ein Medienereignis." "Das wart ihr?" Entsetzen war nun aus ihrer Stimme zu hören. "Was hast du bei den Beiden auch erwartet.", warf Crawford ein und alle atmeten auf, er war sarkastisch und gefühlskalt wie immer. *** Es war Juli des zweiten Jahres nach dem Turmeinsturz und Schu schlich durch die Wohnung, die nun nur noch er und Nagi bewohnten. Er kam an Nagis Tür vorbei und trat unaufgefordert ein. Der Kleine saß eh immer nur Trübsal blasen vor dem Fenster oder wahlweise vor einen seiner Computer, seit Nami auf, wie er so schön sagte wanderschaftliche Selbstfindung, gegangen war. Er reichte ihm einen Zettel von Crawford, die Nagi überprüfen sollte, natürlich nicht ohne einen in Nagis Augen dummen Kommentar abzugeben. Und nebenbei eröffnete er: "Ich habe mir überlegt Lehrer zu werden." "Das ist nicht dein Ernst." Fassungslos wurde Schuldig angestarrt. "Was willst du denn unterrichten? Anatomie? Telepathie? Oder Kriminologie?" "Ich dachte eigentlich eher an Deutsch als Fremdsprache und vielleicht Sport als Nebenfach." "Gott sei Dank bin ich aus der Schule raus. Nicht auszudenken, dich als Lehrer. Die armen Schüler.", murmelte und schüttelte immer noch vor Entsetzen den Kopf. Schuldig wurde wütend. Gut, das man ihn nicht beglückwünschte zu seiner Entscheidung, war ihm klar, aber diese Ignoranz gegenüber seinen pädagogischen Fähigkeiten und Talenten, ging ihm dann doch zu weit. "Tu was für dein Geld.", schnauzte er Nagi an und lies krachend die Haustür zufallen. "Ignoranten, sind ja alle nur neidisch.", schimpfte Schuldig und trat in die heiße Mittagssonne hinaus. Kurz schloss er die Augen, bevor er sich umsah und überlegte wo er eigentlich hin wollte. Die Idee Lehrer zu werden gefiel ihm immer besser. Also lief er kurzerhand zur Uni, um sich mal einzuschreiben. Schwungvoll trat er in ein Büro auf dem stand 'Immatrikulation' "Guten Tag, die Dame." Er setzte sein strahlenstes Lächeln auf, das er bieten konnte, schließlich musste er sie ein weinig manipulieren, denn wenn er es sich recht überlegte, auf mehrer Jahre Studium hatte er kein Lust, aber die Abschlussprüfung wollte er schon mitschreiben, damit alles seine Ordnung hatte. "Was kann ich für sie tun?" "Ich möchte mich für einen Studiengang als Deutsch und mhmmm, was könnte ich noch unterrichten?" "Hauswirtschaft ist zur Zeit sehr gefragt.", warf die Dame ein. "Hauswirtschaft? Klinkt wirklich interessant. Gut für Deutsch und Hauswirtschaft." "Dann füllen sie bitte dieses Formular aus." "Wann werden denn die Abschlussprüfungen sein?" "Die ...die Abschlussprüfung? Für sie in 4 Jahren etwa." "Aha, und dieses Jahr?" "Im Oktober." "Vielen Dank." Das war das letzte woran sich die Dame erinnern konnte. Die nachfolgende halbe Stunde, in der Schuldig sich mit ihrer Hilfe die entsprechenden Scheine für die Prüfung ausdruckte und sich für die Prüfung anmeldete und sie das ganze mit einem starken Kaffe begossen, war bei ihr unwiderruflich gelöscht. Schuldig ging hoch mit sich selbst zufrieden nach Hause. "Dann werde ich mir mal eine Schule aussuchen." Er setzte sich in sein Auto und fuhr die verschiedensten Schulen ab. Eigentlich wollte er nicht, aber dann gefiel ihm Nagis Schule doch am Besten. Er hielt vor dem Tor und sah den Kindern und Jugendlichen zu. Sein Lächeln drückte höchste Zufriedenheit aus. "Ich fahre also ab November jeden Tag her.", murmelte er. "Gefällt mir, gefällt mir gut." *** Im Oktober überlegte sich Schuldig, dass er doch etwas für die Prüfung tun sollte und fuhr zur Bücherei. "Kann ich ihnen behilflich sein?", fragte ihn eine kleine, magere Frau. 'Sieht man mir so sehr meine Verwirrtheit an?', fragte sich Schu entsetzt. "Ja, vielleicht.", begann er, "Wissen sie ich suche ein Buch in dem Kompakt alles über..." Er kramte eine Zettel heraus auf dem die Prüfungsfächer standen, "Pädagogik, Hauswirtschaft und ... nein das war's." "Was genau über Pädagogik suchen sie denn? Wir haben da die ein sehr schönes über sämtliche Pädagogiktheorien da. Oder soll es eher in Richtung Erziehungswissenschaften gehen?..." Und so zählte sie noch verschiedene Bücher auf, aber Schu hörte schon gar nicht mehr zu, bis sie etwas von psychischen Einfluss erzählte. "Das nehme ich.", sagte er entschlossen. "Das ist für eine Pädagogikprüfung eigentlich ungeeignet...", gab sie zu bedenken. "Die anderen habe ich schon alle.", versicherte er schnell und griff nach dem Buch. "Vielen Dank für ihre Hilfe, das andere finde ich schon allein.", sagte er schnell und sah zu, das er von ihr wegkam. Neben ihr kam er sich so unglaublich dumm vor und er wollte nicht riskieren, gezwungen zu sein sie umzubringen, wenn sie wieder eine halbe Stunde auf ihn einredete. Er kam vor dem Regal an und kniff die Augen zusammen. "Welches nehme ich, welches?", murmelte er. Er war so sehr in die Buchtitel vertieft, das er gar nicht bemerkte, das er anfing in seiner Muttersprache zu reden und das er beobachtet wurde. "Entschuldige bitte.", wurde er aus den Gedanken gerissen. Verwirrt sah er auf. Vor ihm stand eine junge Frau mit kurzen braunen Haaren und den schwärzesten Augen, die Schuldig je gesehen hätte. "Ich sehe gerade, das du auch zur Abschlussprüfung in Hauswirtschaft gehst." Immer noch schüttelte er verwirrt den Kopf. Sie deutete auf den Zettel in seiner Hand, auf dem Ort, Datum und Themen der Prüfung gedruckt waren. "Ach so ja." Wieso benahm er sich wie ein Volltrottel? "Weißt du zufällig welches Buch Prof. Yuuki für die Hauswirtschaftsprüfung empfohlen hatte?." "Nein tut mir leid, ich habe es vergessen, drum stehe ich auch hier und hoffe mich an das Cover zu erinnern." "Na macht nichts.", sagte sie, "Dann werde ich mal schnell anrufen." Sie zog ihr Handy heraus und wählte mit flinken Fingern eine Nummer. "Hi Sachiko, welches Buch hatte Prof. Yuuki empfohlen hat?...Aha...ohja, da ist es, vielen Dank, wir sehn uns heute Abend zu Hause, bis gleich." Sie legte auf und zog ein Buch heraus und reichte es Schuldig. "Das ist es." Er nahm es entgegen. "Danke." "Also bis dann, viel Glück in der Prüfung.", sagte sie und verschwant mit ihrem Exemplar Richtung Kasse. Schuldig sah ihr gebannt nach. Als er in die Wohnung zurückkam, pfiff er vergnügt vor sich hin und trat unaufgefordert wie immer in Nagis Zimmer. Dieser saß zur Salzsäule erstarrt über einer Mitteilung. Er warf einen kurzen Blick darauf und laß: ...'Mein lieber Sohn'.... "War Crawford auf Drogen, als er das geschrieben hat?" "Das habe ich mich auch schon gefragt. Über ein halbes Jahr her. November, war da irgendwas?" Schuldig zuckte mit den Schultern. "Ran wollte nicht mehr Aya genannt werden, soviel ich weiß, sonst nicht das ich wüsste." Dann schlich sich ein diabolisches Grinsen auf Schuldig's Gesicht. "Such doch mal ein bisschen, du bist doch der Computerspezialist." Grinsend ging Schuldig in sein Zimmer um die gekauften Bücher in sein Regal einzusortieren. Er wollte sie gerade der Größe nach ordnen, als er einen Jubelschrei, gefolgt von einem verzweifelten Rufen aus Nagis Zimmer hörte. "So langsam mache ich mir wirklich um den Kleinen sorgen.", murmelte er und ging zu dessen Tür. Vorsichtig klopfte Schuldig an. "He, Nagi alles klar bei dir?" Als Antwort hörte er etwas Schweres von innen gegen die Tür donnern. *** Die Abschlussprüfung stand bevor und obwohl, er es nie zugegeben hätte, war Schuldig doch etwas nervös. Er betrat den großen Saal und sah sich prüfend um. Da erblickte er auch die junge Frau aus der Bücherei. Mit Schwung setzte er sich neben sie und strahlte sie an. "Und gut vorbereitet?" Befremdlich wurde er angelächelt. "Entschuldigung?" "Hat das Buch dir geholfen?" "Das Buch? Du bist doch...", er überlegte, sie hatte doch irgendeinen Namen am Telefon gesagt. "Sachiko. Wir haben uns in der Bücherei getroffen und du hast mich nach dem Buch von Prof. ...", ersuchte nach dem Namen, "Yuuki?", ergänzte sie. "Genau, Prof Yuuki, bei der ganzen Lehrnerei vergisst man jetzt schon die Namen der Professoren.", lächelte er. "Ich habe dich nie in einer Vorlesung gesehen." "Oh weißt du ich bin eher der unauffällige Typ.", gab er zu bedenken und wünschte sich er hätte sich nicht neben sie gesetzt. Ihre Gedanken kann er auch von weiter weg lesen. Ihre stockende Unterhaltung wurde unterbrochen als die Prüfungsunterlagen ausgeteilt wurden. Mit Eifer beugte sich seine Nachbarin über sie und fing sofort an zu kritzeln und Schuldig setzte seinen Antennen auf empfang und nahm sich mal aus diesem, mal aus jenem Kopf ein Fetzen für seine Antworten. Alles in allem bestand er alle Prüfung auf die ähnliche Weise mit gutem Durchschnitt. Und natürlich fing er in der alten Schule von Nagi an. Er wurde erst mal als Vertretung für den Deutschlehrer eingesetzt, der urplötzlich von Stimmen , die ihn verfolgten, faselte. Der Mann wurde für psychisch labil erklärte und auf unbestimmte Zeit krank geschrieben. Was für ein Glück für Schu. *** Am 20 November kam das Kind von Aya und Jay auf die Welt. Er musste zugeben, dass die kleine Kari wirklich etwas besonderes war. Er hatte sich auf den ersten Blick in sie verliebt, so wie auch alle anderen. So rückte das Weihnachtsfest immer näher. Schuldig saß über den Arbeiten seiner Deutschklasse und ihm standen die Haare zu berge, als er las, wie seine Schüler die Grammatik ganz neu interpretierten. Dann hielt er inne. Hatte er sich verhört? Nein. Er grinste: "Zeit Weihnachtsgeschenke einkaufen zu gehen." Schlug die Hefte zu und stiefelte in die Stadt. Die Kerzen brannten und tauchte den Raum in weiches Licht. "So du wirst jetzt also Lehrer.", sagte Ken zwischen zwei Bissen zu Schuldig, der ihm gegenüber saß. Dieser nickte während er sich Gemüse in den Mund stopfte. "Weischt du,", er stach mit der Gabel in die Luft, während er auf Ken zeigte, "dasch ischt escht intereschant.", er schluckt, schließlich redet man nicht mit vollen Mund. "Ich meine die Kinder heutzutage brauchen eine starke Hand, die sie auf das Leben vorbereitet." "Und du glaubst das kannst du?", witzelte Nagi. Er hatte sich schon lange nicht mehr so gut amüsiert. Er hatte auch einen Weihnachtsgruß von Brad und seiner Familie bekommen, wollte aber nichts über sie sagen. "Glaubt ihr Brad ist verheiratet?", warf er jetzt in die Runde. "Wer ist denn so verrückt? Keine Frau der Welt könnte jemand so berechnenden lieben, oder?", sagte Hanae und ein Frösteln durchzuckte ihren Körper. "Aber wenn er von seiner Familie schreibt? Vor nicht mal einem Jahr habe ich schon mal so einen komischen Brief bekommen, erinnerst du dich Schu." Dieser nickte und sah nachdenklich in die Flammen: "Er ist schon irgendwie komisch geworden.", dann lachte er auf: "Stellt euch das mal vor. Crawford und verheiratet, oder schlimmer noch, er setzt Kinder in die Welt." "Eher glaube ich, das Tote wieder auferstehen.", sagte Hanae und wehmütig dachte sie an Birma. An solchen Feiertagen vermisste sie sie besonders und Tränen stiegen ihr in die Augen. Nagi warf entnervt die Serviette auf den Tisch und stand auf. "Was denn jetzt?", fragte Omi. "Ich werde Nami kurz ne E-mail schreiben." und schon war er aus dem Zimmer verschwunden. Schuldig verdrehte die Augen. "Um noch mal auf den Lehrerjob zurück zu kommen.", nahm Ken den Faden wieder auf. "Wie lange hat das Studium gedauert?" Schuldig legte die Stirn in nachdenkliche Falten. "Im Juli habe ich mich angemeldet und im Oktober habe ich die Prüfung geschrieben. Alles in allem waren es 4 Monate." Ken verschluckte sich. "4 Monate? Ich habe 3 Jahre gebraucht." Jetzt war es Ran, der nachdachte. "3 Jahre? Da bin ich gerade zu Weiß gekommen. Da hast du schon angefangen Lehrer zu spielen?" "Was heißt du spielen? Auf dem Fußballplatz hat mich der Direktor von Omis Schule gefragt, ob ich für den Sportlehrer einspringen kann. Und so kam ich auf die Idee...", Ken brach ab. "Naja, wieso auch nicht, es..." Ran wurde in seinen Ausführungen durch eine Schrei aus dem oberen Stockwerk unterbrochen. Omi hastete davon. Die anderen saßen da und sahen sich unschlüssig an. "Ist ja mal wieder typisch, kaum will ich mal was sagen, werde ich unterbrochen.", grummelte Ran und ging Omi nach, ebenso die anderen. Sie trafen Omi und Nagi einträchtig an den Computer sitzen. Sie waren so in ihre Arbeit vertieft, das sie die anderen an der Tür gar nicht wahr nahmen. Als das Essen vorbei und die Geschenke verteilt waren, fuhren Schu und Nagi wieder nach Hause. "Was guckst du so betrübt? Nami wird doch zurück kommen.", sagte Schuldig als er das Gesicht der Jüngeren sah. "Das glaube ich erst, wenn sie wieder da ist.", seufzte Nagi und sah in die Nacht. *** Im Januar eilte Schuldig gerade durch den Flur der Schule, als er verdutzt inne hielt. Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Na sieh mal einer an. Wenn das nicht Sahara, nein Sakura?...", sagte er und tippte er ihr leicht auf die Schulter. Erschrocken wirbelte sie herum. "Hallo, jetzt auch im Lehramt?" "Guten Tag, meine Name ist Sachiko und sie sind?" "Schuldig mein Name. Wir sind uns in der Bücherei und dann in der Prüfung begegnet. "Aja, richtig, die Bücherei. Sie unterrichten jetzt auch hier?" Schu nickte: "Deutsch, Vertretung. Und sie?" "Biologie und Hauswirtschaft, ab nächstes Schuljahr, ich bin nur hier um mich mit dem Haus vertraut zu machen." Schuldig legte lässig einen Arm auf ihre Schulter und zog sie mit sich fort. "Wenn sie irgendwie Hilfe brauchen, ich stehe jederzeit zur Verfügung. Mein Karte." Er schob ihr einen Zettel in ihre Tasche und zwinkerte ihr zu: "Ich muss jetzt, die Kinder warten." Mit eingefrorenem Lächeln sah sie ihm nach. Doch kaum war er außer sichtweite erstarb es auch schon: "Eingebildeter Fatzke.", murmelte sie und ging zurück zu dem Schaukasten, wo Schuldig sie getroffen hatte. Just in dem Augenblick schwank die Tür daneben auf und eine Frau trat heraus. "Wer ist ein eingebildeter Fatzke Sachiko?" "Der Typ, den du in der Bücherei aufgegabelt hast mein Schwesterchen." Die junge Frau wurde rot: "Wieso aufgegabelt?" Nervös strich sie eine Haarsträhne hinter das Ohr. "Ich glaube ich werde mir eine andere Frisur zulegen, damit wir uns nicht mehr so ähnlich sehen." "Du kannst machen was du willst, wir werden uns immer ähnlich sehen, wir sind Zwillinge.", belehrte Sakura ihre Schwester Sachiko. Dramatisch seufzte sie auf. "Ja ich weiß. Hast du Hunger? Ich könnte was kräftiges vertragen." "Bist du mit dem Rundgang der Schule schon fertig?", fragte ihr Zwilling. "Das wichtigste habe ich gesehen. Schätze du wirst zu jedem Schulfest kommen, wenn dieser Schuldig hier fest angestellt wird.", neckte sie Sakura, die die Lippen aufeinander kniff und im Stillen dachte 'Vielleicht?' Schuldig kam in den Raum gestürmt und überflog mit seinen Augen die Klasse. "Guten Morgen.", sagte er. "Seit ihr bereit? Wir werden jetzt mal sehen, wie gut ihr schon meine Muttersprache könnt." Ein Stöhnen durchdrang den Raum und Schuldig lächelte. Zum einem, weil er mal wieder die ganze Klasse gegen sich hatte und er liebte Herausforderungen und zum anderen, weil er 'hörte' wie sich Sakura sich mit ihrer Zwillingsschwester unterhielt. 'Das kann ja äußerst interessant werden.' Aufatmend lehnte er sich in seine Stuhl zurück. *** Das neue Schuljahr hatte begonnen und sehr zu Schuldigs Freude kam nicht nur Sachiko, sondern auch Ken in sein Lehrerkollegium. Wie es der Zufall so wollte bekamen alle drei eine Klasse. "Na dann, viel Glück ihr Beiden und lasst euch nicht auf der Nase herumtanzen.", grinste Schuldig und verschwand hinter der Tür mit der Aufschrift 1c, Ken in die 1b und Sachiko ging zur 1a. Sie warf ihre Tasche auf den Tisch und sah sich zufrieden um. "Guten Tag mein Name ist Sachiko Mo. Ich unterrichte euch in Biologie und Hauswirtschaft. Und jetzt möchte ich gerne euch kennen lernen." Ihr Lächeln war so ehrlich, das sie sofort alle in der Klasse für sich eingenommen hatte. Ein Raum neben an stellte sich Ken seiner Klasse vor. Und auch hier waren besonders die Schülerinnen von ihrem neuem Klassenlehrer sehr angetan. In der 1c sehr es ähnlich aus. Langsam ging der Direktor an den Räumen der ersten Klassen vorbei und sein Lächeln wurde immer breiter, als er in die einzelnen Räume durch das Glasfenster hineinsah. Überall saßen die Schüler gespannt und ruhig! in ihren Bänken und lauschten Lehrern . Zufrieden murmelte er: "Hatte ich also doch recht. Junge Lehrer können mit den Schülern viel besser umgehen." Und so war es auch. Vom ersten Tag an standen die Schüler hinter ihren Lehrern und umgekehrt, nur untereinander zeichneten sich gewisse Differenzen ab. Besonders 1b und 1c scheinen eine ganz persönliche Klassenfehde angefangen zu haben, die 1a jeden Monat aus erster Hand in der Schülerzeitung veröffentlichte. Sehr zur Freude von Nagi kam Nami überraschend nach Hause. Von da an war Schu regelmäßig mit Augenringen in der Schule erschienen. Einmal war es so schlimm, das Naru ihm eine Augenmaske gab und mitfühlend sagte: "So ein Lehrerleben ist schon schwer." Mit einem traurigem Lächeln sah er sie an und erwiderte: "Tja weißt du die Freundin von meinem Mitbewohner ist wieder da." "Die, die fast 2 Jahre weg war?", fragte nun Hirumi. Schuldig nickte, dann sah er verwirrt auf. "Woher wisst ihr das?" "Och, wie haben nur ein bisschen in ihrem Leben gewühlt.", sagte sie. Jetzt war Schu hell wach. "Gewühlt? Wie tief?", misstrauisch sah er seine Schüler an. "Leider nicht sehr tief, ihre Leben reicht nur bis vor 1nem Jahr zurück. Wussten sie das sie laut Computer ihr Studium in nur 4 Monaten abgeschlossen haben?" "Nein, ehrlich? Da schuftet man sich jahrelang ab und dann...Muss wohl ein Computerabsturz gewesen sein" "Eben.", warf Mamoru jetzt ein und zu Hirumi, "Habe ich es dir nicht gesagt, das eine ganz vernünftige Erklärung gibt. Sie hatte wieder die wildesten Verschwörungstheorien aufgestellt." "Ach halt doch die Klappe.", giftete sie ihren Banknachbarn an in dem Moment kam Yui in den Raum gestürzt. "Seht euch das an." Aufgeregt wedelte sie mit der Schülerzeitung in der Luft. "Wir sind auf der Titelseite." Sofort drängten sich alle um Yui. Die Schlagzeile lautet "Blutiges Zusammentreffen der Jüngsten, wird das ganze noch in einem Massaker enden?" "Ist das nicht etwas übertrieben?", zweifelte Naru. "Kann schon sein. Die Artikel wurde von Naomi aus der 1a geschrieben, sie hat einen Hang zum Dramatischen.", sagte Yui. "Dramatisch ist gut. Das hört sich ja an, als würden wir uns gegenseitig ermorden wollen.", warf Naru ein. Verwirrt wurde sie angestarrt. "Wieso ergreifst du für die Partei?" Yui lachte auf und faltete die Zeitung zusammen: "Nicht für die , nur für einen Toya.", flötete sie und klimperte mit den Augen. "Gar nicht war.", schrie Naru und gab ihrer besten Freundin einen Rippenstoß. "Hey, keine Gewalttaten in meinem Klassenraum. Es reicht schon das Hirumi und Mamoru sich die ganze Zeit angiften.", warnte Schuldig. "Das dürfen sie nicht so ernst nehmen. Wenn es gegen die 1b geht sind sie ein Herz und eine Seele.", lächelte Kizami. *** Nach etwa einem halben Jahr, also im Oktober gab es die erste Aussprache zwischen den Klassenlehren, einer handvoll Schüler, die immer und überall auffielen und dem Direktor. Man hatte auch Sachiko dazugebeten, als unparteiischen Schiedsrichter sozusagen. "Also, wo genau liegt eigentlich das Problem.", begann der Direx und sah sich fragend um. "Das Problem ist...", ereiferte sich Kizami, die Klassensprecherin der 1c, "...das diese Ignoranten permanent versuchen uns zu belästigen." Dabei deutete sie wütend auf Toschi, dem Klassensprecher der 1b, der abwehrend die Hände hob. "Das ist doch gar nicht wahr. Sie lügt. Ihr versucht uns umzubringen. Wo bekommt ihr so was beigebracht, bei euren Klassenlehrer?." Schuldig und Ken zuckten zusammen. "Mord? Was für ein hässliches Wort. Niemand versucht irgend wenn irgend wann umzubringen.", gab Schuldig zu bedenken und sah Ken in die Augen, das ihn zusammen zucken lies. Diesen Gesichtsausdruck hatte er schon einmal gesehen, allerdings war das bereits 3 Jahre her und sie standen sich als Schwarz und Weiß gegenüber. Sie wurden in die Gegenwart zurückgeholte als sie einen Stuhl fallen hörten und Yui, die sich auf Toschi stürzte, schrie: "Du bezeichnest Kizami als Lügnerin?". Da sprangen Ken und Schu ihren Schützlingen zur Hilfe. "Ganz ruhig, wir können doch alles vernünftig klären.", warf der Direx ein. "Vernünftig klären?", spöttisch sah Sachiko auf, "Bei den Klassenlehren?" "Was soll das heißen?" Verwirrt wurde sie angestarrt. "Ist ihnen gar nicht aufgefallen, dass Herr Schuldig und Herr Hidaka selbst nicht besonders gut mit einander auskommen? Das färbt natürlich auf die Schüler ab. Haben wir gleich in der ersten Stunde in Pädagogik gehabt, wart ihr da nicht da?" Das saß, denn beide haben nie einen Kurs in Pädagogik belegt. "Ja richtig, richtig.", versuchte sich Schuldig aus der Affäre zu ziehen. "Aber wir hassen uns doch nicht, so wie du es hier darstellen willst. Es wird dich erstaunen, aber wir haben sogar Weihnachten zusammen gefeiert." Ken nickte eifrig, er wollte schließlich nicht als schlechter Pädagoge dastehen. "Das ist ja alles schön und gut, ich will gar nicht wissen, was sie in ihrer Freizeit zusammen machen.", sagte der Direktor verärgert. "Aus seinem Mund klinkt das irgendwie pervers.", flüsterte Ken Schuldig zu, der ihm zustimmte. Immerhin darin waren sie sich einig. Die Aussprache brachte unterm Strich rein gar nichts. Beide Parteien gelobten Besserung und planten in Gedanken schon die Rache für diese Demütigung vor dem Direktor erscheinen zu müssen. Ken sah Schuldigs Grinsen an, das er die Gedanken der Schüler las. "Was hecken deine missratenen Gören jetzt schon wieder aus?", fragte Ken als sie zu dem Auto gingen. Sie bildeten Trotz ihrer Diskrepanzen eine Fahrgemeinschaft, weil Schu eh jeden Morgen am Blumenladen vorbei fuhr. "Ich sage es dir, aber dann kannst du nicht mitkommen, ich hänge doch sehr an meinem Leben." Ken wollte gerade etwas erwidern, aber er wurde von Sachiko unterbrochen. "Könnt ihr mich mitnehmen? Meine Mitfahrgelegenheit ist wegen dieser dummen Aussprache leider schon weg." "Natürlich." Schuldig hielt ihr bereitwillig die Tür auf und registrierte mit einem Grinsen, das Ken etwas verwirrt drein sah und rot anlief, als sie ihm lächelte. Tonlos formte Schuldig zu Ken über das Dach zu: "Vergiss es." Wütend stieg Ken ein und schmollte vor sich hin. Seine Falte zwischen den Augen wurde immer tiefer, je weiter sie in die Stadt fuhren, den Schuldig flirtete hemmungslos mit der attraktiven Kollegin, die bereitwillig einstieg. Ken fühlte etwas wie Eifersucht in sich aufflammen. In Gedanken überlegte Sachiko, wie sie die ganze Geschichte zu Hause ausschmücken würde, wenn sie ihrer Schwester von dem scharmanten Schuldig vorschwärmte und sehen ob Sakura ihre Lippen noch fester auf einander pressen konnte. "Vielen Dank.", raunte sie Schuldig zu und zwinkerte, als er sie ausstiegen ließ. Er nickte lächelnd. Sie verstanden sich auch ohne Worte, das war für Beide nur ein Spiel und sie wussten es auch. Die Monate flogen dahin und dieses Schuljahr ging als, "Der Beginn, der Klassenfehde" ein *** So verging das Jahr und aus der 1a, 1b, 1c wurde eine 2a, 2b, 2c, was aber nicht bedeutete, dass sich auch sonst etwas änderte. Ken kam gutgelaunt in die Schule, als er erstarrte. Er erblickte Schuldig und Sachiko. Als Schuldig ihn sah sagte er für Ken deutlich hörbar: "Also morgen Abend um 7 Uhr hole ich dich ab." Und wollte gerade gehen, um nicht zu riskieren, das sie ihm seinen Strich durch die Rechnung machte. Er wollte noch einmal die Eifersucht in Kens Gesicht sehen. Doch Sachiko dachte gar nicht daran ihm zu widersprechen und setzte dem ganzen noch eine Krone auf. "Ist gut.", strahlte sie ihn an, "Ich gebe dir meine Nummer, falls irgendwas dazwischen kommt." Mit flinken Fingern kritzelte sie ein paar Zahlen auf einen Block und riss ihn ab. Schuldig war erst etwas irritiert, denn er hatte eigentlich nicht vor mit Sachiko auszugehen. Er interessierte sich eher für...Da grinste er. Wie gut ist es doch Telepath zu sein. Tags darauf im Haus von Sakura und Sachiko war eine hitzige Diskussion im Gange. "Nein, das werde ich nicht tun.", rief Sakura. "Wieso nicht, sieh doch mal die Vorteile. Er weiß nicht dass wir Zwillinge sind, wenn es also nicht klappt, bist du aus dem Schneider. Und wenn doch, na dann Tada, hast du den Mann deiner Träume und das ist er, wenn ich dein Gesicht richtig interpretiere." Sakura wiegte die Vor und Nachteile ab und musste zugeben, dass Sachiko durchaus recht haben könnte, wenn es nicht Betrug währe, und sie als Rechtsanwältin, kannte sich da aus. Sachiko achtete gar nicht auf die Proteste ihrer genau 32 min jüngeren Schwester und schob sie ins Badezimmer. "In einer Stunde bist du gebadet und parfümiert mit allem drum und dran.", befahl sie. Dann ging sie in das Zimmer ihrer Schwester und öffnete den Kleiderschrank nur um ihn gleich wieder kopfschüttelnd zu schließen. "So wird das nichts.", murmelte sie und stellt ein Outfit aus ihren eigenen Klamotten zusammen, von dem sie wusste, das sie umwerfend darin aussah. "Wozu hat man schließlich einen Zwilling." Zwei Stunden und mehreren Protesten später saß Sakura nervös im Wohnzimmer und wartete das ihr Date auftauchte. Es klingelte und Sachiko zwinkerte ihrer Schwester zu, bevor sie mit einem Hechtsprung in ihr Zimmer floh. Sakura ging mit wackeligen Knien zur Tür und öffnete sie. Unsicher lächelte sie den jungen Mann an. "Guten Abend Sachiko", sagte Schu. Ihm wurde fast schwindelig, als er ihr in die Augen sah. Er brauchte gar nicht zu überprüfen, ob er wirklich Sakura und nicht ihr teuflischen Zwilling vor sich hatte. Nenn es Ahnung oder sechsten Sinn. Er wusste, das vor ihm die junge Frau aus der Bücherei stand. "Bereit?", fragte er und sie nickte tapfer. Sakura blickte noch einmal unsicher zurück, bevor sie die Tür endgültig hinter sich zu zog und damit sich für das Date entschieden hatte. Sie amüsierten sich köstlich. Noch nie hatte einer von Beiden sich auf Anhieb so gut mit Jemanden unterhalten können. Sie kauften sich eine Schachtel mit verschieden Toffee und lachend stellten sie fest, das Schu genau die nicht mochte, die Sakura für ihr Leben gerne aß und umgekehrt. "Wir sind wie für einander gemacht.", scherzte Schu und lies einen Toffee auf seiner Zunge vergehen. Sakuras Wangen glühten, als sie gegen 1 Uhr morgens nach Hause gebracht das Wohnzimmer betrat. Allein. "Und?" Sachiko sprang aus dem Sessel und sah ihre Schwester neugierig an. Doch Sakura lächelte nur. "Ich sehe es dir an, das war das beste Date seit Jahren." Sakuras Augen begannen zu leuchten und rasch drehte sie sich um und schwebte in ihr Zimmer. Am nächsten Morgen wartete Sachiko gespannt auf Schu. Wie würde er reagieren. Da sah sie ihn auch schon auf sie zueilen. "Der Abend gestern war phantastisch.", säuselte er, "Das müssen wir bald mal wieder holen." "Gern.", sagte Sachiko, "Ich ruf dich an." Und schon entschwand sie ihm wieder. 'Oder besser Sakura ruft dich an.', setzte sie in Gedanken noch hinzu. Schuldig lächelte versonnen, bis ihn jemand auf die Schulter tippte "Verleg deine Flirterei in die Freizeit.", giftete Ken ihn an und ging in seine Klasse. Eine Woche lang trafen sich Schuldig und Sachiko alias Sakura jeden Abend und sie verliebten sich immer mehr in einander. Schuldig vergaß sogar seine Schüler via Gedanken zu überwachen und so bemerkte er auch nicht die Heimlichkeiten, die in der Klasse umgingen, bis zu dem Tag, der als "Die Stahldrähte" einging, der Grund dafür ist gleich in den ersten Wochen zu suchen. Natürlich war alles wieder viel harmloser als Naomi verbreitet hatte, andererseits, wäre er dann auch nicht in die Geschichte eingegangen. Yui und Naru kamen auf den Schulhof gestürmt. "Wisst ihr was sich gelesen habe?" Aufgeregt sah sie sich um. "Du kannst lesen?", spottete Toschi. "Ist ja mal was ganz Neues." Zack schon röchelte er nach Luft, weil sich der Arm von Kizami um seinen Hals verirrt hatte. "Sag das noch mal.", fauchte sie. Das lies sich Toschi nicht zweimal sagen: "Du kannst...", weiter kam er nicht, denn Kizami fühlte eine kräftige Hand in ihrem Nacken. "Lass den Jungen los.", drohte Sachiko, die hinter sie getreten war. "Ok." Toschi ging, sobald er sich frei fühlte erst mal 3 Schritte auf Abstand. "So, jetzt fühlen wir uns doch gleich viel besser, Nicht wahr?" Aufmuntern blickte Sachiko in die Runde. Doch die Gesichter bliebe ausdruckslos. "Nicht wahr?", klang es da schon etwas bedrohlicher und schon wurde sie von allen angestrahlt und eintönig im Einklang ein "JAAAAA" "Sehr schön." Zufrieden ging Sachiko davon und Yui und die anderen sahen ihr nach. Dabei kam Ken in ihr Blickfeld. "Sieht ja ganz so aus, als wenn Herr Hidaka sich in unsere Biolehrerin verguckt hat.", witzelte Kizami. "Der Arme hat kein Chance, ich habe sie nämlich gestern mit einem Herrn gesehen, der verdächtig orange Haare hatte wie..." Vielsagend sah sie sich um. "Soll das etwa heißen, das Frau Mo sich eher in so'ne fiese Type wie euren Lehrer verknallt, wenn sie jemanden wie Herrn Hidaka haben kann.", ereiferte sich Toschi. "Fiese Type?", flüsterte Naru. Warnend sahen alle auf. Wenn Naru erst so anfing, war der Spaß zu Ende. "Hör mal Naru Toschi hat es nicht so gemeint.", versuchte Toya der 2b, sehr zur Verwunderung der anderen sie zu beruhigen. Aber sie lies sich nicht mehr beruhigen. "Fiese Type?", fragte Naru mittlerweile lauter und ging auf Toschi zu. "Naru wirklich, willst du gleich zu Beginn des Schuljahres gleich wieder vor den Direx?", fragte Hiromi, während Marmoru Naru am Arm festhielt. "Ich zeige dir gleich mal wer hier wirklich fies ist.", schrie Naru und wollte sich gerade auf Toschi stürzen, als Toya sich schützend vor ihm stellt. Da hielt sie inne. denn so sehr sie Schuldig auch verehrte, an Toya hat sie sich einen Narren gefressen, auch wenn sie es nie zugeben würde. Sie kniff die Augen zusammen und zischte Toschi zu: "Das wirst du noch bereuen.", drehte sich um und ging wehenden Haares davon. "Ein hinreisendes Mädchen.", flüsterte Toya und Schuldig grinste. Die 'Stahldrähte' fanden ihren Auftritt an einem Dienstag. Naru hatte dafür gesorgt, das Toya nicht zum Unterricht kam, denn sie wollte, dass er nicht verletzt wurde. Das lies die anderen vermuten, dass sich das teuflische Gehirn von Naru mit der kräftigen Unterstützung ihrer besten Freunde, Yui, Kizami, Hiromi und der leicht protestierende, aber überstimmten Mamoru, etwas ganz Besonderes ausgedacht hatte. Fröhlich lachend stand die 2b vor ihrem Klassenraum, als Ken auf sie zukam. "Was ist denn los? Warum geht ihr nicht rein?" "Es ist doch abgeschlossen.", sagte Toschi. "Ach so." Ken fing an nach seinem Schlüssel zu kramen. Er schloss auf und hielt die Tür für seine Schüler auf. Toschi ging hinein und versuchte die Lichtschalter zu betätigen. Es blieb dunkel. "Wer hat den die Vorhänge zugezogen.", fragte er ärgerlich und trat ein. Ihm folgten nach und nach die anderen und zum Schluß Ken, der jedoch in der Tür stehen blieb, als sich ein Stimmengewirr ertönte. Da wurde es hell im Raum und Ken sah auf seine Schüler, die über und über mit klebrigen Fäden und Fliegenfänger bedeckt waren. Einige lagen auf dem Boden, nachdem sie über einpaar Fäden, die quer über den Boden gespannt waren. "SCHULDIG", schrie Ken und rannte zum Klassenraum der 2c. Wütend riss er die Tür auf. "Was. Habt. Ihr. Getan!", fragte er in den Raum. "Wieso? Was ist denn passiert?", fragte Schuldig, der diesmal wirklich keine Ahnung hatte, denn er hatte die letzte Woche jeden Abend mit der reizenden Schwester von Sachiko verbracht. Sie folgten alle Ken zur Tür der Klasse 2b vor der vom Kens Schrei alarmiert bereits die 2a stand und sich vor lachen bog. Nur Naomi war eifrig beim fotografieren und notieren. "Das gibt eine Schlagzeile.", murmelte sie aufgeregt. *** "Möchtest du noch etwas trinken?", fragte Schuldig Sakura, die ihm im Cafe gegenüber saß. "Nein danke.", sagte sie. Also standen sie auf und gingen spazieren. "Schuldig ich muß dir was sagen.", begann sie. Gespannt sah er sie an. "Ich weiß es ist nicht entschuldbar, aber ich bin nicht die, für die du mich hältst." "Bist du nicht?" Sie schüttelte den Kopf und sah zu Boden. "Mein Name ist nicht Sachiko, das ist meine Schwester.", sagte sie. "Deine Schwester?" Mit gespielter Verwirrung zog er eine Augenbraue hoch. Fast bekam er ein schlechtes Gewissen, als er sah, wie sehr sie sich wand, um ihm etwas zu sagen, was er schon längst wusste. "Ich bin nur die Zwillingsschwester von Sachiko." "Nur?", raunte Schuldig und hob ihren Kopf. "Ich bin froh drum." *** Schuldig war zu Gast bei den Schwestern. Die Zwillinge versuchten sich für das Täuschungsmanöver zu entschuldigen. "Es tut uns wirklich Leid, was wir mit dir gemacht haben.", entschuldigte sich Sakura zum vielleicht hundersten Mal. "Mir nicht.", sagte Sachiko und nippte an ihrem Martini. "Das habe ich auch nicht anders erwartet.", sagte Schuldig. "Mir war von Anfang an klar, dass du herzlos bist. Ich brauche ja nur den armen Kenken ansehen. Seit du in damals, nach der Aussprache angelächelt hast, läuft er rum wie Falschgeld, sobald er auch nur deine Nähe ahnt." Zur Überraschung von Schu und Sakura, setzte Sachiko ihr Glas verwirrt ab und Fragte so beiläufig, wie man es eben kann, wenn man verlegen und rot wird: "Ken? Ach so na sieh mal an, mmhmm" "Sag bloß das ist dir noch gar nicht aufgefallen." Der Zwilling hatte sich schon wieder gefasst. "Oh doch, natürlich, aber Beruf und Privates sollte man strickt trennen." "Ja, so was hat er auch mal gesagt.", schmunzelte Schu und genoss es sie in die Enge zu treiben. Sachiko sah auf und ging. "Nanu habe ich was falsches gesagt?", fragte Schu. "Du bist unmöglich.", grinste Sakura, setzte sich auf seinen Schoß und verschränkte ihre Hände in seinem Nacken. Langsam strich sie ihm mit dem Finger über das Gesicht und zeichnete seine Konturen nach. "Was meinst du? Gehen wir aus, oder bleiben wir hier?" Sie beugte sich gerade zu ihm hinunter, als sie von Sachiko unterbrochen wurde. "Entscheidet ihr euch noch?" Verwirrt sahen sie sie an. Genervt verdrehte der Zwilling die Augen: "Ob ihr hier bleibt oder ausgeht." "Warum?" "Wenn ihr bleibt ziehe ich für diese Nacht in ein Hotel. Morgen wird ein anstrengender Tag." "Ist das nicht ein bisschen übertrieben?", fragte Sakura rot werdend. "Oh nein, der Ausdauer nach sollte Schu und nicht Ken Sportlehrer sein." Grinsend sah Schuldig auf: "Ist da irgendwas, was du uns in Bezug auf Ken sagen willst?" Sachiko schnappte hörbar nach Luft und rannte in ihr Zimmer. Kurze Zeit später sahen sie einen kleinen Koffer aufblitzen und die Tür krachend ins Holz fallen. "Scheint als wäre sie in ein Hotel gezogen." "Gut." *** Müde rieb sich Sachiko die Augen, als sie das Lehrerzimmer betrat. Sie sah Ken und wünschte ihm einen guten Morgen. Innerlich atmete sie auf, dass Schuldig weit und breit nicht zu sehen war, doch leider wurde sie enttäuscht, als sie hinter sich eine wohl bekannte Stimme hörte. "Die Nacht wahr wohl doch etwas zu kurz. Ich werde mich das nächste Mal mehr bemühen, dir nicht den Schlaf zu rauben." "Seit 2 Monaten werde ich von dir schon belästigt. Ja wenigsten eine Nacht bist du mir schuldig." "Okay." damit verlies Schuldig den Raum um sich zu seiner Klasse zu begeben. Ken stand die ganze Zeit nur da und starrte vor sich hin. "Ihr seit also zusammen?" "Wie kommst du denn darauf?" "Ich dachte nur." Sachiko hatte sehr schlechte Laune und obwohl sie es kurz danach bereute giftete sie ihn an: "Wenn du schon mal denkst. Außerdem geht dich das gar nichts an." Betrübt ging er zu seiner Klasse. Er hatte Vertretung in der 2c. Nervös sah er sich um. "Guten Tag.", sagte er, "Ich werde die Mathestunde vertreten, sonst müsste sie ausfallen. Man hat mir gesagt, ihr habt Aufgaben bekommen. Ich denke die solltet ihr lösen und sehn wir mal, wie weit mir mit dem kontrollieren kommen." Da meldete sich Kizami. "Wir haben die Aufgaben schon fertig. Verwirrt sah Ken auf. "Ach so, dann vergleichen wir sie doch." Innerlich betete er, das es die ganze Stunde dauern würde, doch da wurde er enttäuscht. Nach 10 Minuten waren alle Ergebnisse verglichen und allen waren sämtliche Rechenwege sonnenklar. "Gut.", Ken legte die Blätter beiseite, "Mehr hat mir euer Mathematiklehrer nicht aufgeschrieben. Habt ihr sonst noch irgendwelche Frage?" "Fragen haben wir eine ganze Menge.", rief Hiromi aus der hintersten Reihe. Erfreut blickte Ken auf. "Na dann schießt mal los." "Was ist wenn ein Mann, nennen wir ihn mal S. mit einer Frau, nennen sie wir mal M. zusammen ist, obwohl alle Welt glaubt, das ein zweiter Mann, nennen wir ihn mal H. in die Frau M. und umgekehrt natürlich verliebt ist. Ist das auch schon Bigamie?" "Ich glaube nicht dass es hier hergehört." "Schon, aber.", setzte Yui an und der Rest der Klasse legte sich schon mal bequem zurecht, denn wenn Yui erst mal anfängt ihre Gedanken dar zu legen, konnte es dauern. "Man hat gesehen wie die besagte Frau M. sich mit Herrn S verabredete. Dabei wird sie immer nervös, wenn besagter zweite Mann Herr H. in ihrer Nähe ist. Also ging man allgemein davon aus, das Frau M. und Herr H. zusammen kommen sollten und nicht wie man beobachten kann Herr S und Frau M. Verstehen sie? Frau M. ist in Herrn H. verliebt, schläft aber mit Herrn S." Ken war aufgesprungen. "Was?", rief er entsetzt. "Ok, für das letzte hat man keine Beweise, aber wer in einander vertieft im Park herumspaziert und dabei noch nicht mal, na sagen wir mal gute Bekannt, die sie jeden Tag sehen, erkennt, ist doch schwer verliebt. Und dann liegt die Schlussfolgerung doch nahe." Weiter kam Yui nicht, denn sie wurde von Ken unterbrochen. "Schon gut, schon gut. Keine Ahnung ob dass Bigamie ist. Ich schätze nicht, denn erstens ist ... Frau M nicht mit mir... ich meine Herrn H. zusammen und zweitens,", er sah Yui scharf an, "Ist das ganze doch rein theoretisch." "Ja natürlich, es hat auch nie irgendjemand etwas anderes behauptet." Vergnügt lächelte sie ihn an und vertiefte sich wieder in einen Brief. *** "Schade das ihr nicht bei der Einweihungsfeier von Nami und Nagi wart.", sagte Schuldig, als er am nächsten Morgen die Küche betrat. Er war 3 Wochen zuvor bei den Beiden endgültig eingezogen. Es war eigentlich nur noch eine Formsache, denn praktisch wohnt er seit Mai bei den Beiden. Bedauernd sah Sakura ihn an. "Ja das stimmt. Dann hätten wir mal deine Freunde kennen gelernt. Vor allem Ken interessiert mich ja. Es ist schon eine Weile her, das meine Schwester wegen einem Mann schlaflose Nächte hatte." "Woher willst du wissen, ob ich schlaflose Nächte habe.", fauchte Sachiko zurück. "Ich sehe es dir an." "Die Augenringe kommen von ganz woanders her.", gab sie zurück. "Ach ja? Und woher, wenn man fragen darf?" "Darf man nicht.", sagte Sachiko und verließ die Küche. Sorgevoll sah Sakura ihr nach. "Irgendwas muss ich tun. Immerhin hat sie mir auch geholfen. Ohne sie hätte ich mich nie getraut dich anzusprechen." "Keine Sorge, ich habe da schon etwas organisiert.", lachte Schuldig und zog die junge Frau an sich. "Was?" Sie versuchte misstrauisch auszusehen, aber ihr Neugier lies sich nicht unterdrücken. "Ich habe mit Ken gewettet, ob Freunde von uns in den nächsten 2 Monaten zusammen kommen oder nicht. Ken ist da voller Zuversicht. Schätze er verliert." "Und was ist der Einsatz?" "Wenn er verliert, muss er Sachiko seine Liebe gestehen." "Und verlierst du?" "Spielt keine Rolle, ich verliere nicht, dazu kenne ich Ran zu gut." Sakura wollte noch etwas erwidern, aber da wurde ihr Mund schon von fordernden Lippen geschlossen. *** "Du hast deine Wette von Namis und Nagis Einweihungsfeier verloren. Ran und Hanae sind nicht wie du es gesagt hast, zusammen gekommen, Herr Hidaka. Also löse deinen Wetteinsatz auch ein." "Ich glaube nicht, dass es eine so gute Idee ist. Was wenn ich damit ihr Leben durcheinander bringe." "Na das will ich doch mal hoffen.", grinste Schuldig und sah auf die Uhr. "Ich hole nur rasch jemanden ab. In 15 Minuten bin ich wieder da und bis dahin hast du ihr deine Seele entblättert und dein Herz verschenkt, oder..." "Oder was?", herausfordernd sah Ken Schuldig an. "Oder ich hole mir beides, aber mit physischer Gewalt." "Du vergisst, das du jetzt Lehrer bist und nicht mehr..." "Wünschst du dir nicht manchmal, du wärst noch ein Killer?" Schuldig sah ihm tief in die Augen, dann zwinkerte er ihm zu und ging aus der Tür. Gerade in dem Moment betrat Sachiko das Cafe und winkte zu Ken hinüber. "Du wolltest mich sprechen?" Gespannt sah sie ihren Kollegen an. "Nun ja", druckste er herum, "Möchtest du etwas trinken?" Er lobte sich selbst über seinen genialen Einfall Zeit zu schinden. "Ja gerne." Da kam auch schon der Kellner herbei geeilt und sie gab einen Cappuccino in Bestellung. Erwartungsvoll sah sie Ken an: "Also? Gibt es irgendwelche Probleme bei denen ich dir helfen kann? Schuldig sagte irgend so was Komisches." "Was genau hat er denn gesagt?" "Nur das ich dich bis zum Ende anhören und dich dann umarmen soll. Ach ja und gib ihm einen Kuss von mir, aber ich glaube das war nur ein Scherz.", setzte sie rotwerdend hinzu und war dankbar, als ihr Cappuccino kam und sie sich erst mal darüber beugen konnte. "Du und Schuldig versteht euch gut?", fragte Ken vorsichtig an. "Muss ja, wir wohnen zusammen." "Das hatte er gesagt." "Ich denke am Ende war es nur noch eine Frage der Zeit. Also, was gibt es jetzt." Vertrauensvoll legte sie ihre Hand auf seine. Doch schnell zog sie sie wieder zurück, als sie sich der daraus entstehenden Intimität bewusst wurde. "Ich..., weißt du... ich habe wenig Zeit, ich habe noch eine Verabredung." Nervös strich sie eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Mit Schuldig, ich weiß", murmelte Ken und sah auf die Tischplatte. Es war doch nicht zu fassen. Einem Menschen in die Augen zusehen, der durch sein Schuld im sterben lag viel ihm nicht schwer, aber dieser Frau seine Liebe zu gestehen war eine wahre Qual. 'Sag es einfach', sagte er sich selbst 'Sag es' und da sprudelte es aus ihm hinaus "SachikoIchLiebeDichUndIchWeißDasDuMitSchuldigZusammenBistUndSiehMalEsWarEineWetteZwischenSchuUndMirDasIchDirMeineGefühleGesteheWennIchVerliereUndDeshalbSitzeIchHierUndSageDirIchLiebeDich." "Was?", verständnislos sah Sachiko ihn an, "Ich habe nur verstanden Sachiko ich liebe dich, aber alles andere ging etwas schnell." Ken atmete hörbar ein: "Das war eigentlich auch das wichtigste. Ich kann verstehen, wenn du mich nie mir wieder sehen willst, denn schließlich bist du ja mit Schuldig zusammen...." "Nein bin ich nicht.", wurde er unterbrochen. "Meine Zwillingsschwester Sakura ist mit ihm zusammen." "Zwillingsschwester?" Entgeistert sah Ken auf und erblickte auch Schuldig, der wider zur Tür hereinkam mit Sachiko, nein Sakura, dem eineiigem Zwilling. Ken wollte etwas sagen, blickte aber nur verwirrt zwischen Sachiko und Sakura hin und her. Dann fand er doch seine Sprache wieder. Wütend sprang er auf und stürzte sich auf Schuldig. "Und du hast es die ganze Zeit gewusst?", weiter kam er nicht, denn Sachiko drehte ihn zu sich herum und küsste ihn. Pünktlich zum Fest der Liebe wohnten Sachiko, Ken, Sakura und Schuldig in dem Haus am Rand von Tokio. *** Als die 2a, 2b und, ja auch die 2c in die dritte Klasse der Oberschule kamen, gab es natürlich auch hier einen Zwischenfall, der in die Schulgeschichte einging und dieser ist, wie auch das Medienereignis in der 4. auf Video festgehalten. Dramatisch in Szene gesetzt von Naomi der Klasse 3a. Schuldig konfiszierte diese Aufnahme und verstaute und vergaß sie. Was aber nicht heißen soll, für immer. 20 Jahre später sollten Shinichi und Kari sie finden und zur Belustigung aller abspielen. Am Ende der Geschichte im Epilog. Es geschah im Mai, das Sakura wütende Stimmen hörte, als sie Haus betrat. Schu und Ken lagen sich mal wieder wegen irgendwas in den Haaren, doch diesmal klangen sie irgendwie gereizter. Sie blieb am unteren Ende der Treppe stehen und lauschte "Ich will dir mal was sagen Weiß, ihr wart so knapp davor ermordet zu werden.", schrei Schu. Sakura war inzwischen oben angelangt und stellte sich, von den Beiden im Zimmer unbemerkt, in den Schatten der Tür. "Weiß gibt es nicht mehr.", schnappte Ken. "Dann hör doch auf immer wieder davon anzufangen. Oder willst du sterben?" "Soll das heißen du würdest mich erschießen?" "Wenn du so weiter machst? Wir waren uns doch einig, das die Zwillinge nie etwas von unserer Vergangenheit erfahren." "Dagegen habe ich ja auch gar nichts gesagt. Ich meinte nur, das es an der Zeit wäre, dass du dich von deiner Waffe trennst." "Sie ist doch gar nicht geladen.", sagte Schu und holte sie hervor. "Das spielt doch keine Rolle, sie könnte es aber." "Ist sie aber nicht." Und wie zum Beweis richtete er sie auf Ken und Drückte ab. Ein leises Klicken war zu hören, doch Ken zuckte trotzdem zusammen, von dem Schrei vor der Tür oder von der Angst doch zu sterben wusste er später nicht mehr zu sagen. Schuldig sah sich um und erblickte Sakura mit vor dem Mund zusammen geschlagenen Händen. Schu sah sie erschrocken an und ließ seine Hand sinken, dadurch drückte er noch einmal ab und diesmal ertönte ein ohrenbetäubender Knall. Er wurde blass, als er daran dachte, dass er eben noch auf Ken gezielt hatte. Nicht auszudenken. Er lies die Waffe fallen und rannte Sakura hinterher, die mit aufheulenden Motor davon jagte. Ken sank keuchend auf einen Stuhl nieder, als Schu ins Zimmer wankte und ihn unsicher ansah. "Du hast Recht, sie muss weg." Ken nickte nur. *** Blindlings fuhr Sakura auf die Schnellstraße. In ihrem Kopf rasten die Gedanken. Sie war sich nicht sicher was sie da gesehen oder gehört hatte, aber ganz sicher war es kein Spaß. Fieberhaft überlegte sie was sie tun sollte. Da fiel ihr Hanae Kitada ein, die ihr vielleicht helfen könnte. Sie hatte die Polizistin das erste Mal getroffen, als sie überlegte selbst zur Polizei zu gehen, bevor sie sich doch entschloss Jura zu studieren. Später waren sie sich in einem Cafe wieder begegnet und wurden Freundinnen. Wenn jemand ihr helfen konnte dann Hanae. Sie hielt vor der Haustür und rannte die Treppen hoch. Hoffentlich war sie da. Hanae öffnete ihr und sah sie an. "Sakura? Was machst du denn hier? Komm rein." Gehetzt zog Sakura ihre Schuhe aus. Sie war den Tränen nahe, obwohl sie nicht einmal wirklich wusste warum. "Du siehst ja schrecklich aus! Was ist denn passiert?" Sakura kaute nervös auf ihrer Unterlippe und schniefte. Durfte sie überhaupt etwas sagen? Wenn ihre Gedanken richtig gingen, brachte sie Schu und Ken ins Gefängnis. "Ich dachte du könntest mir helfen, aber ich glaube doch nicht." Sie versuchte zu Lächeln, aber es misslang ihr gründlich. Es klopfte erneut und Hanae ging verwundert zur Tür. Vor ihr stand ein aufgelöster Schu. Dieser stürmte ohne auf sie zu achten, in die Wohnung. Sakura stand erschrocken auf und wich vor ihm zurück. "Wie hast du mich gefunden?", fragte sie entgeistert. "Ich habe deine Gedanken gelesen.", erwiderte er. "Du liest meine Gedanken?" Entsetzt sah Sakura ihn an. "Ist das dein einziges Problem?" "Im Moment, schon!", sagte sie verwirrt. "Besser du gehst.", meinte Hanae, "Ich rede mit ihr." Schu sah sie irritiert an. "Manx?!" Sie lächelte. "Welch ein Zufall, nicht? Ich glaube so langsam ahne ich was los ist. Ist Ken auch in diese Sahe verwickelt?" Schu nickte. Sie schob ihn aus der Tür. "Ich melde mich. Geh nach Hause, spazieren oder irgendwas." Die Tür schloss sich und Hanae lehnte sich für einen kurzen Augenblick dagegen. "Warum hat er dich Manx genannt und woher kennt ihr euch?" Hanae sah auf und ging, gefolgt von Sakura, ins Wohnzimmer. "Willst du auch was trinken?" Sakura schüttelte den Kopf. "Doch glaub mir, du willst was trinken." Entschlossen goss sie zwei Gläser Whiskey, den sie irgendwann mal geschenkt bekommen, aber nie getrunken hatte. Sie fand den Augenblick günstig ihn zu öffnen. Hanae sah in die goldbraune Flüssigkeit, bevor sie einen großen Schluck nahm und das Gesicht verzog. "Besser du erzählst erstmal was passiert ist." Sakura drehte ihr Glas in den Händen und begann erst stockend dann fliesend, was sie gesehen hatte und welche Schlüsse sie daraus zog. "Aber", fügte sie ängstlich hinzu, "Du bist doch Polizistin." Hanae schüttelte den Kopf. "Ich bin seit über zwei Jahren nicht mehr bei der Polizei." "Das hast du mir nie erzählt." "Ich hielt es nicht für wichtig. Außerdem hat es mit Weiß zu tun, dass ich ausstieg. Zum anderen ist mein jetziger Job besser bezahlt." Sakura wurde aufmerksam. Sie trank ihr Glas auf Ex aus und ließ es sich neu fühlen. Hanae begann von Weiß, Schwarz, Schreiend, Sz und Kritiker zu erzählen. Sakura blickte in ihr bereits drittes Glas. "Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, warst du bei Kritiker, die die Aufträge für Weiß gaben. Zu dieser Gruppe gehörten Ran, Ken, Yohji und Omi. Und Sz waren eure Gegner, die die Aufträge für Schwarz vergaben. Dazu gehörten Farf, Crawford, Nagi und mein Schuschu?" Hanae nickte. Sakura schluckte. Die Uhr schlug zehn, die Whiskeyflasche war leer und sie bekamen Hunger. Also bestellten sie sich eine Pizza. "Du hättest ihn sehen sollen, Hanae, wie er auf Ken gezielt hatte. Das kannst du dir gar nicht vorstellen." "Oh, doch und wie ich das kann.", erwiderte Hanae, "Ich habe schon in den Lauf geguckt." Sakura sah sie entsetzt an. "Und dann lässt du ihn in deine Wohnung?" "Er hat sich geändert." "Wie geändert?" "Früher war eiskalt und skrupellos. So fertig wie heute habe ich ihn noch nie erlebt." Um Elf stand Hanae am Fenster und erblickte Schu, der ums Haus schlich. 'Geh nach Hause', dachte sie. ---Nicht ohne vorher mit Sakura geredet zu haben.---, kam die mentale Antwort. ---Das kann die ganze Nacht dauern.--- ---Dann warte ich eben die ganze Nacht.--- Er sah zu Hanae hinauf und sie nickte. Gegen Zwölf war Sakura der festen Überzeugung, dass Schu sie nicht liebte. "Aber er hat dich nicht manipuliert. Stattdessen steht er da draußen und friert sich den Arsch ab.", gab Hanae zu bedenken. "Aber es ist ein süßer Arsch.", sagte Sakura. Und schaute betrübt in ihr leeres Weinglas. Punkt Eins bekamen sie Hunger und begannen erneut zu essen. Eine Stunde später, schluchzte Sakura, das ihr Schuldig egal war, was ihr Hanae nicht abnahm. Um 3 Uhr wollte Sakura hinunter zu Schu und ihm in die Arme fallen. Das Bild, wie er auf Ken zielt hielt sie jedoch zurück. Schlag 4 Uhr zog sie in Gedanken alleine um, was Schu draußen gar nicht gefiel und um 5 Uhr bekam er einen weitern Schock, weil Sakura die Kinderzimmer des ungeborenen Nachwuchses von ihnen Beiden einrichtete. Es waren genau 5, passend zur Uhrzeit, wie Sakura lallte. Um 6 Uhr wusste Sakura gar nicht mehr was sie denken sollte. Sie konnte weder weinen noch reden. Hanae sah sie gegen 7 Uhr mit übernächtigten Augen an. Da bekam Sakura ein schlechtes Gewissen Hanae so zu quälen. Ihre Gefühlswelt war ein einziges Chaos und sie bat Hanae duschen zu dürfen. Diese nickte und gab ihr frische Kleidung. Dann entschuldigte sie sich: "Ich bin todmüde und muss schlafen. Wenn du willst, kannst du gerne auf der Couch übernachten." Was Sakura dankend annahm. Sie wünschte Hanae eine gute Naht und verschwand im Bad. Unter der warmen Dusche wusste sie was sie tun wollte. Sie wollte mit Schu reden. Das Bild von ihm und Ken verbannte sie in den hintersten Winkel ihres Gedächtnisses. Als sie mit nassen Haaren aus dem Bad kam, stutzte sie. Auf dem Sofa, das sie gerade zu Recht machen wollte, war halb liegend, halb sitzend Schu. Eingeschlafen. Sie fuhr mit den Fingern durch sein orangefarbenes Haar. Er drehte leicht den Kopf, wachte aber nicht auf. War er also wirklich die ganze Nacht wach, wie Hanae vermutet hatte. Eine erschöpfende Müdigkeit legte sich auf sie und so griff sie nach der Decke, die Hanae ihr hingelegt hatte und lehnte sich zudeckender Weise gegen Schu. Als sie 4 Stunden Später aufwachten, lächelte sie ihn glücklich an. Nach einem kurzen Gespräch nahm Schuldig Sakura das Versprechen ab nichts zu Sachiko zu sagen. "Was wäre wenn ich nicht mit dir zurückkommen würde?" "Dann würde ich dein Gedächtnis löschen." Erstaunt sah sie ihn an. 'Kannst du meine Gedanken wirklich lesen?', dachte sie. ---Natürlich!--- Ihr Augen weiteten sich. ---Das bist du gewesen?--- Er nickte. ---Wenn du mein Gedächtnis löschst, vergesse ich dich dann auch?--- ---Es wäre als wären wir uns nie begegnet.--- ---Das will ich nicht riskieren.--- Sie beugte sich zu ihm runter und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Er nahm ihren Kopf in beide Hände um sie so leidenschaftlich und fast verzweifelt küsste, das ihr schwindlig wurde und sie sich an ihn klammerte. *** Sachiko kam zur Tür geeilt. "Wo wart ihr denn?" Verdutzt blieb sie stehen und musterte sie. Dann blickte sie hinaus und stellte fest, dass sie mit zwei Autos gekommen waren. "Was ist um alles in der Welt ist denn passiert? Ken ist auch ganz komisch und wieso ist oben im Zimmer ein Loch im Boden?" "Tut mir Leid Schwesterchen, aber wir sind hundemüde." Sie drückte sie kurz an sich und ging Schu hinter sich herziehend in ihr Schlafzimmer. Der Sommer kam heiß und drückend und im Haus war Ruhe eingekehrt. Zwar stritten sich Ken und Schu immer noch des Öfteren, aber dann nur wenn es um ihre Klassen ging. Sachiko jedoch brodelte unterschwellig, ließ sich aber nichts anmerken. Immer wieder sprach sie ihren Zwilling auf einen bestimmten Tag im Mai an, doch diese wich ihr stets aus. Bekamen sie Besuch von Ken und Schu's Freunden, fühlte Sachiko sich ausgeschlossen, als gehöre sie nicht dem Geheimbund an, in den man Sakura offensichtlich aufgenommen hatte. Der Sommer wich dem Herbst und einen Tag vor Winteranfang, stand Sakura in der Küche und backte Waffeln. Sachiko bemerkte beiläufig, dass Hanae sie in letzter Zeit öfter besucht hatte. Sakura nickte. "Seit Mai glaub ich, oder?", fragte Sachiko scheinheilig. Ohne zu zögern, nickte Sakura wieder. Wie könnte sie den Tag vergessen? "Seit dem Tag, als du etwas über Schu und Ken herausgefunden hast, dass dich an den Rand eines Nervenzusammenbruchs brachte und mir nicht erzählen willst warum!" Erschrocken drehte Sakura sich um. Da erst merkte sie, dass ihre Schwester nur spekulierte, aber es war zu spät. Sie hatte sich verraten. Sachiko holte ein kleines, längliches Metallstück hervor. "Das habe ich in dem Loch gefunden.", schnappte sie. "Das, das an dem besagten Tag entstand. Man sagte mir, dass wäre scharfe Munition. Kannst du mir mal sagen wie das in unser Haus kommt?" Sakura schüttelte mit flehendem Blick den Kopf. Sie hatte doch versprochen nichts zu sagen. "Du schweigst immer noch!" Fast hysterisch schrie Sachiko sie an und ging auf Sakura zu. Die Waffeln begannen zu verbrennen und beißender Rauch brannte in Nase und Augen. Sachiko riss mit solch einer Wucht den Stecker des Waffeleisens heraus, das dieses scheppernd auf den Boden fiel. Sie packte ihren Zwilling bei den Schultern: "Sakura um Himmels willen, sag mir endlich was hier los ist! Was haben Ken und Schu angestellt?" Sakuras Augen tränten und sie brach auf einem Stuhl zusammen, schlang die Arme um sich und wippte, wie in Trance vor und zurück. "Nein, nein, ich kann nicht, ich habe es doch versprochen, ich will ihn doch nicht verlieren." Erschrocken sah Sachiko auf ihre Schwester, so hatte sie sie noch nie erlebt. Am anderen Ende der Stadt runzelte Schu die Stirn. Sorge machte sich auf seinem Gesicht breit, als er zu seinem Auto eilte. Er schickte Sakura mental sie solle Sachiko lieber alles erzählen bevor sie nervlich zusammen bricht. Das tat sie dann auch. Anfangs flüsternd dann mit fester Stimme erzählte sie von dem Tag im Mai, wie sie zu Hanae geflohen ist und was diese ihr erzählt hatte und endete mit: "Ich wollte dich schützen. Was hätte es dir gebracht zu wissen, was sie in der Vergangenheit waren?" "Du wolltest mich schützen, indem du mich anlügst?" "Sachiko.", sagte sie zaghaft und wollte sie am Arm greifen, doch diese zuckte zurück. "Fass mich nicht an.", fauchte sie und rannte in ihr Zimmer. In aller Eile räumte sie ein paar Sachen zusammen. Sakura war ihr hinterher gegangen und redete auf ihre Schwester ein, doch diese hörte ihr gar nicht zu. Als sie aus der Tür rannte, warf sie Sakura um. Sie warf ihren Koffer in das Auto und sah sie Ken den Weg hochkommen und fröhlich winkend, doch sie würdigte ihn keines Blickes. Sie fuhr ihn beinahe um, wäre er nicht im letzten Moment zur Seite gesprungen. Dann nahm sie Schu die Vorfahrt, der quietschend auswich. "Was ist den passiert?", fragte Ken außer Atem Sakura, die auf der Treppe vor der Eingangstür stand und dem Wagen hinterher starrte. "Sie weiß es.", sagte sie tonlos. Ken hatte verstanden aber nicht begriffen. Er nickte. Natürlich, das war nur noch eine Frage der Zeit gewesen. Schu schob beide ins Haus. "Wohin ist sie?", fragte Ken. "Ich weiß es nicht.", erwiderte Sakura. "Wohin?", schrie er. "Schrei sie nicht an. Sie hat ihre Schwester genauso verloren, wenn sie nicht mehr zurückkommt.", erwiderte Schu ruhig. "Sie fühlt sich betrogen." "Ja natürlich, du hast ja Recht." Ken sank in einen Sessel und starrte vor sich hin. "Sie wird doch zurückkommen, oder?" Fast flehend sah er auf. Sakura zuckte mit den Schulter und überlegte wo ihre Schwester hin sein könnte. Ihr fiel nur ein Ort ein. Blue waters. Unwillkürlich musste sie lächeln, was für ein kitschiger Name für das kleine Haus am Meer. *** Ken lenkte Sakuras Wagen auf die schmale Küstenstrasse. Er hatte sich in der Schule krank schreiben lassen, wobei ihm Schu sehr geholfen hatte. Er sah auf die Karte im Navigationssystem. "Hier muss es doch irgendwo sein.", murmelte er. Er hielt nach einem blau gestrichenen Haus auf einem Felsen Ausschau. Er bog um die Ecke und da sah er es. Die blaue Farbe begann zu rissig zu werden, dennoch versprühte das Haus einen ganz eigenen Charme. "Bitte sei da, bitte sei da.", flehte er und tatsächlich sah er Rauch aus dem Schornstein aufsteigen. Er stellte das Auto neben dem Haus ab und ging zur Tür. Beklommen klopfte er an. Er hörte Schritte hinter der Tür. "Geh bitte.", erklang Sachikos Stimme. "Ich muss mit dir reden. Ich..." "Ich rede mit keinen Mördern.", schnitt sie ihm das Wort ab. Damit hatte er gerechnet, doch innerlich doch gehofft es würde anders kommen. Ratlos sah er sich um. Dann ging er zu seinem Auto und parkte es so, das sie mit ihrem nicht wegfahren konnte. Anschließend setzte er sich hinein und wartete, doch nichts passierte. Warum auch? Sie wollte ihn nicht hier haben. Ihm wurde langsam kalt, denn er hatte, um die Autobatterie zu schonen, die Heizung abgestellt und es war November, an der See noch kälter als in der Stadt. Ken ging ein Stück die Küste entlang und blickte hinaus aufs Meer. Es wurde rasch dunkel und sein Schatten wurde eins mit der Nacht. Sachiko stand am Fenster und sah hinaus. Eigentlich hatte sie gehoffte er wäre gefahren, doch irgendwie war sie erleichtert, als sie doch noch seinen Wagen sah. Gegen 10 Uhr schaltete sie das Licht aus und versuchte zu schlafen, doch immer wieder drangen Bilder von einem erfrorenen Ken in sie. Unruhig wälzte sie sich hin und her. Doch sie weigerte sich aufzustehen und nach zusehen, ob es ihm gut geht. Ganze 10 Minuten. Genervt sprang sie aus dem Bett und schlich hinaus. Das Auto war dunkel und leer. Suchend sah sie sich um, doch ihre Taschenlampe erfasste nur Steine und Muscheln. Eisig legte sich die Luft um ihre Brust. Als sie sich umdrehte um zu Haus zurückzugehen, nahm sie eine Bewegung neben sich war. Sie erkannt Ken, wie er mit rot gefrorener Nase auf die Autos zukam. Er blieb in einiger Entfernung abwartend stehen. "Ich bin nur hier um zu sehen, ob du nicht schon erfroren bist.", sagte sie frostig, "Ich habe keine Lust, wegen dir einen Leichenwagen zu bestellen." Mühsam rang er sich ein Lächeln ab. "Keine sorge, ich sterbe schon nicht so schnell, da sind schon andere gescheitert." "Andere wie Schuldig?" Doch sie bekam keine Antwort. "Du solltest dir lieber ein Gasthaus suchen, hier draußen erfrierst du." "Ich bleibe." "Dickkopf", schimpfte sie. "Selber.", gab er zurück. Sie warf ihm die Decke zu, die sie mit hinausgenommen hatte und ging zu Haus zurück. Sie schlief von Selbstvorwürfen geplagt, denkbar schlecht. Dennoch schaffte sie es nicht noch einmal aufzustehen. Als sie am Morgen aufwachte, ging sie als erstes zum Fenster. Ken saß in einem Schlafsack, den sie als den ihrer Schwester erkannte und ihrer Decke halb herunter gerutscht auf dem Rücksitz und schien zu schlafen. Sie spielte mit dem Gedanken ihm einen Kaffee hinauszubringen. Aber sie hatte ihn wie schon gesagt, ja nicht her gebeten. Trotzig schob sie eine Haarsträhne aus dem Gesicht und ging sich anzuziehen. Sie versuchte Frühstück zu essen, doch so Recht hatte sie mit einem Mal keinen Hunger. Also ließ sie es und ging um die Karten weg zu bringen. Vorsichtig lugte sie aus der Tür. Ken schlief immer noch, jedenfalls hoffte sie, dass er schlief und nicht doch schon erfroren war. Sie stapfte fluchend den langen Weg ins Dorf, weil Ken ihr Auto zugeparkt hatte. Dort angekommen setzte sie sich in ein Cafe und bestellte sich einen Cappuccino. Die Besitzerin sah sie fröhlich an. Sie kannte Sakura und Sachiko noch als Kinder, als ihre Eltern das Haus gekauft hatten, das die Kinder der Farbe wegen "Blue waters" getauft hatten. Als ihre Eltern gestorben waren, brachten sie es nicht übers Herz es zu verkaufen. Im Sommer vermieteten sie es. Die ältere Frau setzte sich an ihren Tisch. "Schläft der junge Mann noch?" Verständnislos sah Sachiko sie an. "Er kam gestern hier vorbei und hat nach dem Weg gefragt. Ich wusste gar nicht, das du da bist." "Ja er schläft noch.", sagte Sachiko. "Er kam also gestern hier vorbei?" Die Frau nickte: "Er war ganz aufgeregt, als ich ihm sagte, das ich nicht glaube das du da bist. Du bist doch Leherin in Tokio geworden, oder?" Sachiko nickte. "Ich habe mir frei genommen.", erklärte sie. "Das hatte er auch gesagt. Wie war doch gleich sein Name? Er hatte sich vorgestellt, aber ich habe ihn schon wieder vergessen." "Ken Hidaka.", half Sachiko ihr auf die Sprünge. "Richtig, mir war als hätte ich den Namen schon mal gehört." Sachiko zuckte zusammen. Die Frau brüllte nach hinten zu ihren Mann: "Alfredo?" Ein untersetzter Italiener kam aus der Küche. "Du hast doch gesagt, dir kommt der junge Mann von gestern so bekannt vor. Sein Name ist Ken Hidaka." Der Mann runzelte die Stirn, dann hellte sie sich auf: "Ja, natürlich, war das nicht vor einigen Jahren der Torwart von Japan? Du weißt schon, der ganz übel in einen Drogenskandal hineingezogen worden war. Es hieß er sei bei einem Unglück gestorben." Sachiko hätte sich fast verschluckt, dann schüttelte sie den Kopf. "Das muss ein anderer sein. Mein Ken ist Lehrer an der Schule, an der ich auch unterrichte." Alfredo zwinkerte mit den Augen "Kann sein, dass ich mich auch geirrt habe." Doch überzeugt war er nicht davon, denn wenn er sich wo auskannte, dann war es Fußball und italienischer Kaffee. Aber er kannte Sachiko inzwischen lange und gut genug um das Ganze auf sich beruhen zu lassen. "Was bin ich euch schuldig?", fragte die junge Frau. Alfredo hob abwärend die Hände. "Wer mit solch Berühmtheiten, ob nun original oder dubel zusammen ist, ist eingeladen." Er zwinkerte ihr zu, das so viel heißt wie, ich weiß, was ich weiß und dieser junge Mann von gestern war und bleibt der Torhüter. Nachdenklich ging Sachiko zum Haus. Als sie am Wagen vorbei kam, sah sie, dass Ken nicht mehr drin war. Sie erblickte ihn am Meer stehend. Wie gerne wäre sie hingelaufen und hätte ihn umarmt, aber wie schon gesagt. Sie hatte ihn nicht gebeten zu kommen. Sie ging ins Haus und schlug die Tür zu. Ken hatte Sie bemerkt, dennoch wagte er sich nicht um zudrehen. Betrübt ging er zum Auto zurück. Sakura hatte ihm eine Nachricht geschrieben, er solle wieder nach Hause kommen. Sachiko war nun mal der Sturkopf der Familie, doch so schnell wollte er nicht aufgeben. Eine Nacht wollte er noch bleiben, dann erst würde er gehen *** Sachiko saß am Fenster und sah hinaus. Dann faste sie einen Entschluß. Sie öffnete die Tür und trat in den sich bildenen Nebel. Ken drehte sich überrascht um. "Es ist besser wenn du gehst.", sagte sie und sah in dabei fest in die Augen. "Und bitte zieh auch aus dem Haus aus." Dann drehte sie sich um und ging. "Aber...", murmelte Ken, dann stieg er ins Auto und starrte vor sich hin. Der Motor heulte auf und Sachiko liefen die Tränen über die Wangen. Sie hatte es in ihrem Innersten nicht gewollte, aber sie sagte sich immer wieder, dass es besser so war. So oft wie eine Beschwörung und am Ende glaubte sie es, fast. Ken fuhr viel zu schnell, doch das war ihm egal. Es war schon tiefe Nacht, als er am Haus der Zwillinge ankam. Er ging in das Zimmer von Sachiko und ihm und räumte in aller Ruhe zusammen, was er auf finden konnte. Mutlos saß er auf dem Bett und stützte seinen Kopf in die Hände, bevor er die Schlüssel auf den Küchentisch legte und auf seinem Motorat Richtung 'Kitten in the house'davon fuhr. Leise schlich er in sein altes Zimmer. 'Warum habe ich eigentlich nie die Schlüssel für den Blumenladen abgegeben?', fragte er sich noch flüchtig, bevor er in einen unruhigen Schlaf fiel. *** "Was machst du denn hier?", fragte Ran, als er am nächsten Morgen die Küche betrat und sah überrascht auf Ken. "Ärger im Paradis?", witzelte er. "Es gibt kein Paradis mehr.", murmelte Ken und schlürfte seinen Kaffee. "Was ist passiert?" "Sachiko hat meine Vergangenheit entdeckt." "Verstehe." Betrübt sah Ken auf "So tust du? Ich nicht. Ich bin doch trotzdem der selbe." "Hast du ihr das gesagt?", fragte Ran. Der Andere schüttelte den Kopf. "Sie will nicht mit mir reden. Das kann morgen in der Schule ja heiter werden." Derweil saß eine ebenso betrübte Sachiko am Rande von Tokio. "Du musst mit ihm reden.", sagte Sakura am Morgen, zu ihrer Schwester, die kurz nachdem Ken das Haus verlassen hatte angekommen und nicht so rücksichtsvoll wie ihr Ex war. "Sag mir nicht was ich tun soll.", erwiderte diese. "Ich sehe doch das du ihn liebst.", warf ihr Sakura vor. Sachiko saß da und starrt in ihre Tasse. Die hatte Ken ihr geschenkt. "Ken", murmelte sie. Eine Zornesfalte trat auf ihre Stirn und sie warf ohne Vorwahnung die leere Tasse gegen die Wand. Sakura zuckte zusammen und sah verstört zu Schuldig, der die ganze Zeit gegen die Wand gelehnt stand. Dann holte sie etwas um die Scherben aufzufegen, doch Sachiko riss es ihr aus der Hand. "Das mache ich selber." Da platzte Sakura der Kragen. "Du und dein Starrsinn. Kein Wunder, das immer alle früher oder später wegrennen, wie Ken." "Ich habe mich von ihm getrennt.", schrie sie zurück. "das spielt doch keine Rolle. Wenn du nur ein bisschen offener wärst und nicht immer gleich durchdrehen würdest, nur weil es mal nicht nach deinen Kopf geht oder irgendwas nicht unter deiner Kontrolle stehst, würdest du mir nicht die ganze Zeit die Ohren vollheulen, weil dein ach so lieber Ken weg ist." "Erstens habe ich nicht geheult und zweitens drehe ich nicht wegen jeder Kleinigkeit durch. Aber falls es dir entfallen ist. Er ist ein Mörder und du", sie stach mit dem Finger auf Sakuras Brust ein, doch diese wich nicht zurück, " schläfst auch noch mit einem. Mit einem eiskalten, skrupellosen Mörder.", vollenden Sachiko und begann die Scherben aufzuheben. Tief getroffen drehte Sakura sich um und ging, ohne Schu anzusehen nach draussen, wo sie vor Wut laut aufschrie. Schuldig sah zu Sachiko hinunter. "Das war nicht fair." "Was?" "Alles", drehte sich um und ging um nachzudenken. Er hatte den Entschluss Sachikos Gedächtnis zu manipulieren gefasst, aber er wusste nicht, was Sakura und insbesondere Ken davon hielt, doch so war es viel zu gefährlich. Er ging zu seiner Freundin und sah sie wütend auf dem Rasen hin und her stapfen. "Ich muss mit dir reden.", sagte er und trat auf sie zu. Misstrauisch sah sie ihn an. Er war so ernst! "Ich werde Sachikos Gedächtnis löschen.", stellt er ruhig klar. "Was?", entsetzt schrie Sakura auf. "Das kannst du nicht machen. Vielleicht redet sie doch noch mit ihm und alles wird gut." Schuldig sah sie mit einem skeptischen Blick an. "Glaubst du das wirklich?" Resigniert schüttelte sie denn Kopf. "Nicht wenn sie so stur bleibt. Ich versteh es nicht, warum macht sie es sich immer wieder so schwer?" Schu stieg ins Auto um zum Blumenladen zu fahren. Wie erwartet traf er auf Ken, der betrübt einem hilflosen Ran gegenüber saß. "Wie geht es dir?" Ken sah auf und zuckte mit den Schulter. Wie sollt es ihm schon gehen? "Ich könnte ihre Erinnerungen löschen.", sagte der Telepath. "Du könntest oder du wirst?" Ken sah in fragend an, beantwortete seine Frage dann aber gleich selbst. "Du wirst." Schu nickte. "Warum dann erst die Frage?" Gereizt sah der andere auf. "Wie viel wirst du löschen?" "Alles was mit Schwarz, Weiß, Sz, Kritiker und Schreiend zu tun hat. Sie wird dich erkennen, aber nicht wissen, was zwischen euch war." Ken schnifft. "Vielleicht ist es auch besser so. Mach doch was du willst. Mein Einverständnis brauchst du sowieso nicht." Er ging in sein Zimmer um noch ein wenig die Wand anzustarren und zu resignieren. "Wir sollten den anderen Bescheid sagen, das sie Sachiko nicht auf der Strasse ansprechen.", sagte Ran und der Andere nickte, stieg in sein Auto und verschwand. *** Sakura traf in der Küche auf eine in Tränen aufgelöste Sachiko. "Was ist los?", fragte sie besorgt und setzte sich dem Zwilling gegenüber an den Tisch. "Es fehlt ein Stück vom Herz.", jammerte diese und schob die Tasse, die sie vor wenigen Stunden gegen die Wand geworfen hatte weiter auf den Tisch. "Siehst du, genau in der Mitte ist ein Loch." Wieder schniffte sie. "Ich habe es kaput gemacht. Ich habe alles zerstört." Sakura wusste nicht, ob Sachiko von der Tasse, dessen Herz in der Mitte ein Loch hatte oder von ihrer Beziehung zu Ken sprach. Unsicher zog sie das Porzellan zu sich und sagte: "Wir können es wieder reparieren." "Nein, können wir nicht. Es ist vorbei, aus und vorbei." "Rede mit ihm.", drängte Sakura. Die Andere schniffte: "Um ihn was zu sagen?" "Was du fühlst." "Was fühle ich denn? Er hat mich belogen. Ihr habt mich belogen." Anklagend war sie aufgestanden und starrt ihre Schwester von oben herab an. "Was hätte es dir gebracht zu wissen? Was hätte es geändert?" "Darum geht es doch gar nicht." Sachikos Stimme drohte an den aufwallenden Tränen zu ersticken. "Rede mit ihm.", widerholte ihre Schwester. "Das kann ich nicht." "Warum nicht?" Sakura war jetzt ebenfalls aufgestanden und stützte sich auf der Tischplatte auf. Fest sah sie ihre Schwester an, die ihrem Blick unruhig auswich. "Ich...", Sachiko stockt, "Was soll ich ihm denn sagen?" "Wie wäre es mit der Wahrheit. So egal wie du tust ist er dir nicht, sonst würdest du dich nicht wegen dieser verdammten Tasse aufregen." "Was soll ich ihm denn sagen? Das ich jede Minute, die ich nicht mit ihm zusammen bin, verfluche? Das ich verrückt nach ihm bin? Wie sehr ich mich auf den Morgen gefreut habe, weil er neben mir war?" "Du liebst ihn.", stellt Sakura sachlich fest. "Ja ich liebe ihn, aber ich weiß nicht ob ich ihn vertrauen kann." Kopfschüttelnd sah die jüngere sie an. "Warum tust du dir das an?" Sie sah zur Tür und in zwei grüne Augen und nickte kaum merklich. Besser Sachiko vergaß. *** Sachiko wachte mit am Montag, eine Woche, nachdem sie sich von Ken getrennt hatte mit Kopfschmerzen auf. Sie rollte sich auf die andere Seite vom Bett und stutzte. Es war leer. "Natürlich ist es leer.", schallte sie sich selbst und zog sich an, um mit Schuldig zur Schule zu fahren. Auf der Fahrt grübelte sie, warum sie davon ausging, das neben ihr jemand liegen sollte? Dann lachte sie. Der Traum der vergangenen Nacht war wahrscheinlich zu intensiv gewesen. Dann hielt sie einen Moment inne. "Ich habe von Ken Hidaka geträumt.", murmelte sie verwundert und Schuldig fixierte sie unbemerkt. "Hast du was gesagt?", fragte er. Sie schüttelte schnell den Kopf. "Nein, nur laut gedacht. Hattest du schon mal einen so lebhaften Traum, das du am nächsten Morgen aufgewacht bist und dich gefragt hast, ob es wirklich nur ein Traum war?" "Nein, noch nie." Sachiko nickte nachdenklich. Sie hatte als erstes Biologie in der 3c. Neugierig sah Yui ihre Lehrerin an. "Was gibt es denn Yui?", fragte diese, da sie der Blick zunehmend irritierte. "Auch wenn die Frage indiskret ist, aber wieso haben sie sich von Herrn Hidaka getrennt? Sie gabe ein so süßes Paar ab." Verwundert sah Sachiko auf ihre Schülerin. Wovon redete sie bloss? "Mal ganz davon abgesehen, das es dich tatsächlich nichts angehen würde, ich weiß nichts von einer Trennung." "Also ein Streit. Herr Hidaka läuft herum wie ein Häufchen Elend. Er läßt sich zwar nicht anmerken, aber genauso benimmt sich Mamoru immer, wenn Hiromi ihn mal wieder abserviert hat und glauben sie mir, das passiert mindestens zwei Mal im Monat." "Gar nicht wahr.", ereiferte sich die Beschuldigte. Sachiko wurde zunehemnd verwirrter und brach das Thema energisch ab. Dennoch konnte sie sich nicht mehr so ganz auf ihren Unterricht konzentrieren. Ihr war aufgefallen, das seit vergangenen Monatg sich alle, ob Lehrer oder Schüler sich ihr und Ken gegenüber merkwürdig zurückhaltend verhielten. Selbst Sakura und Schuldig schienen auf irgendwas zu lauern. Am Nachmittag hatte sie in ihrer eigenen Klasse. Besorgt kam Naomi auf sie zu. "Geht es ihnen gut?" "Warum sollte es mir nicht gut gehen?" "Naja,", druckste die Schülerin herum, "Herrn Hidaka geht es nicht so gut." Sachiko registrierte es mit einem Kopfnicken und begann die Stunde. Mit zusamnmen gekniffenen Mund stapfte sie zu Schuldig, der auf sie wartete. Neben ihm stand Ken. Als er Sachiko sah, rang er sich ein Lächeln ab und sah zu das er weg kam. Wütend knallte sie die Autotür zu, nachdem sie eingestiegen war und sah zu ihren Fahrer hinüber. "Was ist hier los?", verlangte sie zu wissen. "Wieso? Was soll denn los sein?" "Offensichtlich hatte ich eine Beziehung mit Ken und mich wieder von ihm getrennt." Hysterisch lachte sie auf: "Und jetzt kommt das Beste. Alle wissen davon, nur ich nicht. Habe ich Amnesie?" Schuldig blieb stumm. "Redest du nicht mehr mit mir?" Sie lehnte sich in dem Sitz zurück: "Besser ist auch, am Ende erzählst du mir noch, das ich von Kenken schwanger bin." Der Wagen machte nur einen kaum merklichen Ruck, dann hatte Schuldig sich wieder gefangen. Vorsichtig lugte Sachiko am nächsten Tag in den Klassenraum der 3b. Doch es gab keine Fragen über ihr Privatleben. Sie folgten aufmerksam und ruhig dem Unterricht. Verdächtig ruhig, wie sie fand. Sachiko beendete aufatmend die Stunde und blickte sich zufrieden um, bis ihr Blick an Nora haften blieb. "Was?", fragte sie misstrauisch. "Es gibt da ein Gerücht von ihnen und..." "Nein.", unterbrach sie ihre Lehrerin. "Ihr jetzt nicht auch noch. Es gibt keine Trennung, weil es nie ein Beziehung gab." Fast brüllte sie die Schüler an. Sie schnappte sich ihr Unterlagen und floh aus dem Raum. Nora sah ihr verwundert hinterher. "Typischer Fall von Verdrängung." "Oder Amnesie.", warf Toya und beugte sich wieder über den Brief an Naru. Er hatte vor sie zu einen Date eizuladen, wusste aber nicht ganz wie er anfangen sollte. Seine Klasse stürmte schon auf den Schulhof, als er gemächlich seine Sachen packte. "Hi Toya" Unsicher stand Naru in der Tür und sah ihn an. Er lächelte zurück: "Hast du Lust heute Abend ins Kino zu gehen?" "Okay.", willigte sie ein. "Wann?" Toya dachte kurz nach: "Ich muss noch bei Toschi vorbei." "Stimmt er ist heute gar nicht da." Zusammen verliesen sie den Raum und trafen auf eine unruhige Yui. "Was hast du denn?" Sie blickte auf und sah in eine neugieriges Gesicht. Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen als sie sah, wenn ihre Freundin da an der Hand hielt. Verräterin, schoss es ihr durch den Kopf, doch laut sagte sie: "Ich weiß nicht, irgendwas fehlt. Mir war als hätte ich noch was wichtiges vor." "Toschi ist heute krank." Da hellte sich Yuis Gesicht auf. "Das ist es. Was hat er denn?" "Grippe" Hoffnung machte sich auf ihrem Gesicht breit: "Mit Fieber?" Toya nickte. Yui stellt sich ihren Lieblingsgegner vor, wie er im Bett lag und schwitzte. Dann grummelte sie: "Das entschädigt nur unwesentlich, ich muss noch bei ihm vorbei, um mir das Elend anzusehen, sonst kann ich nicht ruhig schlafen." Toya zwinkerte Naru zu und sagte dann zu Yui: "Dann kannst du ihm ja auch gleich die Aufgabe bringen." "Ich danke dir.", flötete Naru und zog Toya so schnell es ging mit sich. *** Sachiko öffnete den Briefkasten und nahm verwundert einen Briefumschlag an sie und Ken adressiert, heraus. "Irgendwelche Post?", fragte Sakura. "Nein, nicht ein Brief" log ihre Schwester, wusste aber eigentlich nicht warum. Sie ging in ihr Arbeitszimmer und derhte nachdenklich den Umschlag, bevor sie ihn öffnete. Ihre fiel eine Fotomappe entgegen. Langsam wanderte Bild für Bild durch ihre Finger. Die Fotos zeigten sie zusammen mit Ken auf eine Art und Weise, die über eine freunschaftliche Beziehung weit hinaus ging. Am deutlichsten sah man es auf dem letzten. Sachiko sah sich selbst, wie sie in ein Tuch gehüllt den Kopf leich nach hinten drehte und in Kens Gesicht sah, der sie von hinten umarmte. Aus dem Tuch schauten ihre nackten Schultern und Beine hervor. Sie lachten auf dem Bild glücklich und ...verliebt? Sachiko war so in Gedanken vertief, das sie das Klopfen gar nicht wahr nahm. Sie zuckte erst zusammen, als Sakura ihr das Foto aus den Hand nahm. Fassungslos starrt sie es an. Kurz darauf erschien, von Sakura mental gerufen, Schuldig. Sakura hielt ihm das Bild entgegen. ---Und was nun?---, fragte sie. Anerkennend pfiff er durch die Zähne und griff danach. "Solche Fotos haben wir nicht." Sachiko kehrte wieder in die Realität zurück und entriss es ihm. "Irgendwas geht hier vor und ihr wisst davon." Schuldig hielt den Zeitpunkt für gekommen sich zu verziehen und Sakura schloss hinter ihm die Tür. "Was meinst du?", fragte sie scheinheilig. Sachiko hielt ihr den Fotostapel entgegen. "Das und das zweite Bett. Es ist mir erst gestern aufgefallen, das ich ein zweites bezogenes Bett habe. Wozu? Und dann die Schüler und Kollegen in der Schule. Faseln die ganze Zeit von einer Trennung. Und dann ..." Sie hielt inne und fuhr sich durch die Haare. Sollte sie ihrer Schwester von ihren Träumen erzählen? Schliesslich warf sie ihre Bedenken über Bord und erzählte von ihnen, so lebhaft und farbenfroh, das es Sakura schwindlig wurde. Als sie geendet hatte sah sie ihre Schwester an. "Was sagst du dazu?" "Das du dich nach Sex sehnst?", erwiderte sie unsicher. "Nein, eben nicht.", entschied Sachiko. "Ich habe Amnsie. Diese Träume sind nur Bruchstücke von Erinnerungen. Die Fotos und die Bemerkungen der Schüler haben mich erst daruf gebracht. Sowas kann nicht nur Wunschdenken sein. Da war mehr. Viel mehr. Oder erinnerst du dich in Träumen wie...Wie hieß der Typ, für den du jahrelang geschwärmt hast?...Ist ja auch egal...wie er sich angefühlt hat. Sein Stimme, sein Geruch." Sachiko seufzte: "Sakura ich sage, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, das Ken und ich sehr wohl zusammen waren und dann war uns bestimmt nie langweilig." *** Der Zufall wollte es, das Sachiko 2 Wochen, nachdem sie sich von Ken getrennt hatte ausgerechnet auf Asuka traf, die von der Gehirnwäsche nichts wusste, weil Yohji es mal wieder verschlafen hatte, es ihr auszurichten. Sie lief ziellos durch die Stadt. Vor einem Blumenladen blieb sie Gedanken verloren stehen. Sie ging hinein und ein juger Mann mit roten Haaren sah sie an. Fast wollte sie ihn mit einem 'Hallo, wie gehts begrüßen?', da fiel noch rechtzeitig ein, das sie ihn ja gar nicht kannte. Da trat ein bloder junger Mann mit einem anderen diskutieren aus dem Hintergrund und sahen ebenfalls unsicher aus, als sie sie offensichtlich erkannte. "Ein paar Blumen für die hübsche Dame?", fragte jemand hinter ihr und sie drehte sich um. Der Mann hatte helles schulterlanges Haar und blickte sie erstaunt an. "Entschuldigung", murmelte er. "Wofür?", fragte Sachiko. Ja, wofür eigentlich? "Dafür das es versucht hat dich anzubagern, Sachiko. Ken hä..." Sie sah erstaunt in die Gesichter der Anderen. "Kennen wir uns?", fragte Sakuras Schwester. Unsicher sah Asuka auf. "Kennen wir?" Die Jungs schüttelten den Kopf: "Nein kennen wir nicht.", ertöntes einstimmig. "Dann haben sie mich verwechselt?" Die Anderen nickten. "Aber wieso nannte sie mich dann Sachiko? Das ist tatsächlich mein Name." "Wahrscheinlich hat sie dich irgendwann mal flüchtig kennen gelernt. Asuka ist nämlich eine ausgezeichnete Privatdetektivin und hat ein Gedächtnis wie ein Elefant.", beeilte sich Omi. Die anderen nickten zufrieden. Sachikos Gedanken wurden von einem kleinen Jungen unterbrochen, der an der Hand von einer bloden Frau, in der Tür stand. "Euch habe ich gesucht. Der Junge sucht einen guten Privatdetektiv." Sofort wandte sich Asuka und Yohji dem Kind zu und verschwanden kurz darauf mit ihm. Sachiko ging ihnen nach und blieb dann unschlüssig vor einem gelben Haus stehen. Der Junge saß auf einem Stuhl, als die Tür aufschwang und die junge Frau eintrat. Asuka blickte kurz auf und lächelte sie unsicher an. "Hast du auch jemanden verloren?", fragte der Junge Sachiko. "Wenn hast du denn verloren?" "Meine Mama, aber Karen sagt, das Asuka sie finden wird. Sie ist eine Freundin von ihr, weißt du?" Sachiko nickte. Irgendwie klang es nur logisch. "Genau wie Nami.", murmelte sie und lies sich in einem Sessel fallen. Verwirrt strich sie sich durch das Haar. Sie suchte nach einem Bonbon in ihrer Manteltasche und zog einen Zettel hervor. Es war die Rechnung über einen Cappuccino von vor einem Jahr. Sachiko blickte Asuka an. "Wir kennen uns." Und auf Yohji, der gerade von hinten mit einer Tasse dampfender Schockolade kam. "Und dich kenne ich auch. Genauso, wie die Anderen im Laden." Sie drehte sich um und floh nach draußen. Sie rang nach Luft und versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Ihr Weg führte sie in den nahen Park. Dort ging sie Gedanke für Gedanke durch und plötzlich er gab alles einen Sinn. Das einzige was nicht begreifen konnte, war, warum sie es vergessen hatte. Hatte es sie so sehr erschreckt, das Ken ein Profikiller war, das sie es verdrängt hatte? Aber wieso? Sie liebte ihn. Sie sah auf und erkannte verwundert, dass sie vor 'Kitten in the House' stand. Da stand auch der Wagen von Schuldig. Sie trat ein und ging nach hinten an Ran vorbei, den sie jetzt erkannte. Die Anderen waren in eine heftige Diskussion verwickelt und hielten erschrocken inne, als sie den Raum betrat. "Sakura? Schuldig?", diese sahen auf. Sie sah weiter in die Runde: "Omi, Nagi, Yohji, Asuka." Ihr Blick richtete sich auf den Jungen aus der Detektei. "Den kenne ich wirklich nichtund auf die blonde Frau: "Und sie sind Karen. Der Mann davorn, der jetzt hinter mir steht ist Ran, der ehemalige Anführer von Weiß" Sie drehte sich um und sah ihm direkt ins Gesicht. Betroffen wurde sie angesehen. "Nagi?", rief jemand vom Laden. Erleichtert löste er sich aus der Gruppe und ging nach vorne, wie auch die Anderen. "Nami", murmelte Sachiko, die als einzige zurückblieb. "Wir müssen doch los, wir wollen noch zum Fotgrafen." Schuldig wurde hellhörig: "Fotografen?" "Ja, Passfotos.", erwiderte Nagi verwundert. Sie wandten sich zum gehen, als sie verärgerter Aufschrei von Omi sie inne halten lies. "Nicht im Laden.", fluchte er und fixierte den Ball unter Kens Arm, der soeben die Treppe hinuter kam. "Was macht ihr denn alle hier?", fragte er verwundert. "Wir arbeiten hier.", sagten Ran und Omi. "Und ich hatte eine Frage.", gab Nagi zur Antwort. "Ich wollte Nagi nur abholen." "Ich habe den Jungen zu Asuka gebracht.", sagte Karen. "Und wir sind nur hier, weil wir neugierig sind.", sagte Yohji und legte grinsend einen Arm um Asuka. "Ich werde mich nicht rechtfertigen.", brummte Schuldig und Sakura nickte. Ken ging betrübt lächeln die Treppe hinunter und fragte, so beiläufig wie es ihm möglich war, Sakura: "Wie geht es deiner Schwester?" "Du kannst mich das auch persönlich fragen.", kam es da aus dem Hintergrund. Erschrocken sah Ken auf. 'Sie ist hier? Wieso?' ---Weil ihre Erinnerungen wieder da sind.---, gab Schu mental die Antwort. ---Ich dachte du wärst gut in deinem Job.---, grummelte Ken ---Bei den neugierigen Schülern? Und den Hochglanzfotos habe selbst ich keine Chance dauerhaft etwas zu löschen.--- Ken grübelte. Stimmt sie hatten ein Tag, bevor Sachiko auf und davon war Fotos machen lassen. Die Röte schoss ihm ins Gesicht als er an die Aufnahmen dachte. Sachiko kam auf ihn zu und blieb etwa einen Meter vor ihm stehen. Ran packte Omi und Yohji am Kragen und zog sie nach Hinten. Yohji protestierte lautstark, er war schlieslich hergekommen um live dabei zu sein. "Wir haben einen erstklassigen Telepathen hier.", murmelte Ran zwischen die Zähne und schlagartig war der Laden leer und Sachiko und Ken hörten die Tür zu den hintern Räumen ins Schloss fallen. "Die Fotos sind gut geworden.", versuchte Sachiko die Stille zu durchbrechen. "Du willst sie bestimmt auch sehen." "Du erinnerst dich also wieder?", erwiderte Ken. Sie wollte etwas sagen, dann überlegte es sie sich anders und trat dich vor ihn. Nervös drehte sie einen Knopf an seinem Hemd zwischen den Fingern. Wieder setzte sie an, doch als sie ihn in die Augen sah, war ihr Kopf leer. Also tat sie erst beste was ihr einfiel. Sie zog ihn zu sich hinunter und küsste ihn. Der Fussball fiel zu Boden und Nagi und Yohji konnten Omi nur mit Mühe zurück halten, wütemd nach vorne zu stürmen. *** Die Stimmung im Stadion war zu zerreißen angespannt. Alle waren auf den Staffellauf gespannt. Denn das besondere war, das nicht nur gerannt wurde. Das ganze fing mit Seilhüpfen an. Nach 100 Durchschlägen gab man weiter an die Läufer, die nach 200 Meter den Stab an die Dreibeinläufer übergaben. Anschließend hieß es die Treppen rauf hinter die obere Sitzreihe. Dort starteten die Inlineskater, dann natürlich wieder die Treppe hinunter und dann bevor es Huckepack einmal quer über den Rasen ging, schwang man sich auf den Drahtesel. Besonders gespannt war man auf die Klasse 4b und 4c der Oberschule. Es kursierte das Gerücht, das sich nicht nur die Klassen untereinander, sondern selbst die Klassenlehrer namens Schuldig und Ken Hidaka sich wo es nur ging anzufeinden, aber wie gesagt, es war nur ein Gerücht. "Na Kätzchen, bereit mit deinen Memmen unterzugehen?", flüsterte Schu fies grinsend Ken ins Ohr. Dieser drehte sich wütend um. "Träum weiter, wenn hier einer untergeht, dann seit ihr das." Schuldig lachte laut auf, als hätte Ken den besten Witz aller Zeiten gemacht. "Wir haben sogar Presse hier. Überleg es dir gut, ob du deinen Ruf als angeblich toller Sportlehrer auf das Spiel setzten willst. Es passieren manchmal komische Dinge da draußen auf dem Schlachtfeld." Erschrocken sah Ken ihn an: "Du willst sie doch nicht etwa manipulieren?" Die Antwort war ein breites Grinsen. "Sieh mal, sogar die anderen sind gekommen." Schuldig deutet unweit neben sich auf die Zuschauertribüne. Ken kniff die Augen zusammen. Da flammte auch schon das Haar von Ran in der Sonne auf. Neben ihn nahm sein Schwester und ihr Mann mit ihrer Tochter auf dem Schoß platz. Auf der anderen Seite sah er Hanae, Yohji, Asuka, Omi, Nagi und Nami und Sakura und Sachiko. Sie waren alle da. "Hey ihr Zwei.", rief es hinter ihnen. Karen stand da und lachte ihnen zu. "Schön fair bleiben, sonst gibt es nach her keine Party für euch." "Aber Karen, wir sind immer fair.", grinste Schu. "Aber natürlich. Ich soll dir von Farf ausrichten er hat ein Auge auf dich." "Gut zu wissen." "Na dann?" Sie winkte den Beiden zu und ging zu den Anderen. Ken sah noch wie sich Karen neben Omi setzte und ihm sacht über den Arm strich, bevor er wieder von Schuldig belästigt wurde. "Es geht los Kleiner.", er zerrte Ken mit sich, "Sprich ein letztes Gebet für deine Klasse." Da erschallte es auch schon aus dem Lautsprecher: "Und hier betreten die Klassenlehrer der nächsten Kontrahenten das Spielfeld. Das wird ein spannender Lauf, denn es dürfte bekannt sein, das Klasse 4b und 4c der Oberschule einen ausgeprägten Gewinnerinstikt haben. Leute schnallt euch fest an, wenn jetzt gleich der Startschuss ertönt in 3, 2, 1 Loooooos, Wunderbar wie Yui der Klasse 4c sich in das Seil hängt, da hat ihr Gegner Toya nichts zu lachen, doch was ist das, nein sie verheddert sich, das ist ja nicht zu fassen, die Arme ist völlig aus dem Takt geraten...." "Von wegen Arme!", grinste Naru, die ihre Freundin bestens kannte und da passierte auch schon was niemand erwartete. Yui sprang ein letztes Mal und taumelte unglücklicherweise gegen Toya, der auf den Boden aufschlug und sich unter Yui vor Schmerzen krümmte. Wieder erklang es aus dem Lautsprecher und ja, da sprintet auch schon die 4c davon, wie dumm das 4b noch nicht die erforderlichen 100 Durchschläge hat." "Oh entschuldige Toya.", klimperte Yui den unter sich begrabenen an. Naru grummelte: "So lange muss sie ihn ja nun wirklich nicht belästigen." Ihre Hanknöchel taten weiß hervor als sie das Lenker ihren Fahrades fester umklammerte. "Eifersüchtig?", grinste Staffelgegner Toschi neben ihr. Blitze zuckten. Schnell rappelte Yui sich auf und reichte Toya eine helfende Hand. Auch der Läufer der 4c war auf der Spur und holte doch tatsächlich etwas auf. "Sehr gut, du kannst ihn einholen, immer daran denken was ich dir gesagt habe.", feuerte Ken seine 4b an. "Ja, immer schön atmen.", witzelte Schu und bekam einen Ellbogen in die Rippen gerammt. Der Läufer 4c gab seinen Stab an die Dreibeinläufer, die sich sofort ins Zeug legten. "Los.", rief Hiromi ihrem Partner Mamoru zu. "Nun komm schon du lahme Ente. Ich habe doch gleich gesagt, sie sollen mir dich nicht ans Bein binden.", fluchte sie. "Ach ja?", wütend blieb Mamoru stehen, so das Hiromi der Länge nach hinschlug, "Was soll das heißen, ans Bein gebunden?" Die Flüche die das Mädchen ausstieß, waren Gott sein Dank für alle, bis auf Schu unverständlich. Da überholte sie auch schon 4b fröhlich grinsend. "Mach dass ihr weiter kommt oder ihr erlebt den morgigen Tag nicht mehr.", brüllte der Deutsche. Er war doch etwas aus der Fassung. "Immer wieder diese Beiden. Ich schick sie irgendwann zur Partnertherapie.", fluchte er leise. Keuchend erreichten Hiromi und Mamoru den Treppenläufer. "...4b hat einen kleinen Vorsprung..", wurde weiter kommentiert "Vorsprung? Das werden wir ja sehen.", grummelte der Treppenläufer der 4c und schrie kurz auf. 4bLäufer zuckte zusammen und drehte er sich verwirrt um, dabei stolperte und viel hin. "Immer langsam.", witzelte 4c, als er athletisch an seinen Gegner vorbei sprinte. Mit einer Verbeugung gab er den Stab an Kizami weiter, die sich auch schon auf den Weg machte. "Das ist total unfair.", schrie Ken und zeigte aufgebracht zur Treppe, wo sein Läufer sich das Knie reibend, gerade den Inlinern seiner Klasse hinterher sah. Täuschte er sich oder wackelte da nicht das Hinterrad von Nora, als sie sich in die Kurve legte. Hiromi bedeckte die Augen mit der Hand und sah zu Läufern hinauf. "Und wie machen sie sich?", fragte Yui. "Ganz gut, die kleine Zicke Nora ist ganz schön schnell." "Findest du?", fragte Yui. Hiromi nickte. "Wirst sehen, gleich geht sie ab wie ein Zäpfchen." Yui zog die Nase kraus, sie haste solche Vergleiche. Misstrauisch wurden die Zwei von der Gegnerklasse angestarrt. "Die haben was vor.", befürchtete Toya. "Das denke ich auch.", gab Ken zu bedenken und sah sorgevoll zu seiner Schülerin hinauf. 'Schuldig grinst zu selbstsicher.' "Ach ja Yui, hast du nicht gesagt dir fehlen ein paar Teile an deine Inliner? Hier habe ich gefunden." Yui wollte gerade fragen wo, als sie von einem Tumult in der oberen Reihe abgelenkt wurde. "Habe ich nicht gesagt sie ist schnell?", grinste Hiromi. "Schon, aber hat mir nicht gesagt, dass sie nicht in die Zuschauer fahren darf?" Gebannt lauschten alle dem Lautsprecher. "... ja ist denn das zu fassen, da hatte Nora der 4b Kizami eingeholt, ja sogar triumphal überholt und da stolpert sie über ihre eigenen Beine, wie...Moment mal, auch schon ihr Vorgänger." Pfeifend ging 4c die Treppe hinab und schlug einer Zeremonie gleich bei Naru ab, die mit Schwung in die Pedale trat. "Na warte Naru.", hörte sie es mit einem Mal neben sich keuchen. "Toschi? Was machst du denn schon hier?" "Dich schlagen." "Immer diese Gewalttaten.", sagte sie verächtlich und warf ihre langen Haare in denn Nacken. Zufällig streiften sie Toschis Gesicht und er rieb sich die Augen. "Willst du mich blind...daaaah.", hörte Naru hinter sich. Der Lautsprecher verkündete: "Und wieder ist einer der 4b knock out, wenn es da mal nicht noch eine Nachuntersuchung geben wird. Toschi wird wohl einen guten Fahrradmonteur brauchen." Naru warf ihr Bike in das Gras und hechtete zu ihren Nachfolgern. "Gebt ihnen saures.", zwinkerte sie ihnen zu und wurde von einem wütenden Toschi zu Boden geworfen. "Du falsche Schlange, das hast du absichtlich gemacht." "Hey, hey 'mal langsam. Liebesbriefe sind wohl out?", warf sich Schuldig dazwischen und packte Toschi so fest am Kragen, das dieser aufheulte. Schon hing Ken ihm an der Gurgel und schrie: "Lass sofort meinen Schüler los, oder du kannst was erleben. Alles habe ich noch nicht verlernt." "Wenn du was von mir willst, lass dir einen Termin geben.", herrschte Schu zurück und gab Ken einen Stoß. Das war zu viel für Ken. Die ganze Zeit musste er schon hilflos mit ansehen, wie seine Klasse gemoppt wurde. Wutentbrannt stürzte er auf Schu und warf ihn zu Boden. Sakura war von ihrem Sitz aufgesprungen und feuerte Schuldig an. Sachiko versuchte sie wieder auf den Sitz zu zerren, doch diese schüttelte immer wieder ihren Arm ab, so dass sich der Zwilling endgültig auf sie warf. Nami und Nagi zogen ihre Beine an, um ihnen Platz zu machen. "Warum unterstützt du denn nicht deinen Ken?" "Das geht doch nicht, ich bin doch neutral." "Du bist bescheuert.", rief Sakura. Hanae und Ran sahen zu den Zwillingen hinüber. "Bei denen muss es ja immer heiß her gehen.", sagte sie und Ran nickte. Doch sie waren nicht die Einzigen die sich prügelten. Toschi zog Naru gerade kräftig an den Haaren und Toya rang mit Yui. Nora bekam gerade eine mit den Inliner von Kizami übergezogen und Hiromi feuerte ihre Freundinnen an. Doch nicht lange, denn auch sie wurde zu Boden geworfen, ebenso die Huckepackläufer und alle anderen der Klasse 4b und 4c. Schon stürzten die Eltern zu ihren Sprösslingen und alle anderen ergriffen für die ein oder andere Klasse Partei. Alle? Nein. Es gab genau 16 Personen, die dem Spektakel unbeteiligt zusahen. Das war zum einem der Stadionsprecher, der Kameramann, der Reporter und die Freunde, der Klassenlehrer, sowie Sakura und Sachiko, die sich inzwischen wieder beruhigt hatten und sich auf ein Unentschieden einigten. Vor allem deshalb, weil Schu und Ken, hiernach sehr viel Fürsorge und Pflege brauchen würden. Omi griff in die Chipstüte und nuschelte: "Was meinst du wer gewinnen wird? Ken oder Schu?" "So wie ich es überblickte im Moment Schu. Seine Klasse ist eindeutig schlagkräftiger." Omi nickte. Da zuckten alle gleichzeitig zusammen. Yui hatte Toschi einen Kinnhacken verpasste, der sein Gebiss scheppernd zusammenschlagen lies. "Ich dachte der Typ kämpft mit der Bikerin von 4c.", warf Yohji ein. "Nein, die Seilspringerin und sie haben getauscht. Das Kräfteverhältnis ist so viel ausgeglichener.", erklärte Asuka. "Das ist nur fair.", nickte Nagi und sah zu Nami hinüber, die gebannt den Kampf zwischen Kizami und ihrer Gegnerin verfolgte. "Ich glaube die große kann Karate. Ganz ausgezeichnet ihre Technik. Da hat diese Nora wirklich keine Chance." "Siehst du mein Spatz, die Große da macht Karate. Willst du das auch mal lernen?" "Jay, du sollst sie doch nicht zu solchen Gewalttaten bringen.", tadelte Aya gutmütig. "Aber Schatz. Die Kleine muß sich doch wehren können." Schu gab Ken einen letzten Schlag, bevor auch er sich ermattet auf seine Knie abstützte. "Ich sag die was Schwarz. Der Lauf war nur unfair." "Beweiß es doch.", grinste Schu und zog scharf die Luft ein, als Naru gegen ihn taumelte. "Tschuldigung Herr Schuldig. Dieser Toya hat ganz schön Kraft." "Laß gut sein. Der Typ macht dich sonst noch fertig.", versuchte er sie ab zu halten, doch sie stürzte sich mit einem wütenden Indianerschrei auf ihren Gegner, der geschlagen auf dem Rücken liegen blieb. "Siehst du, ich hab dich fertig gemacht.", keuchte Naru und sank auf seiner Brust nieder. "Ja, ja.", murmelte er. "Was mach'n die'n da?" Aufgeregt zeigte Kari auf Naru und Toya. Aya hielt ihr die Augen zu. "Das will ich gar nicht so genau wissen.", sagte sie entsetzt. "Hey Naru, Verbündungen mit dem Feind gelten nicht." schrie Yui, bevor sie Toschi einen letzten tödlichen Kinnhacken gab. Naru rappelte sich auf und reichte Toya eine Hand. "Unentschieden?" Dieser nickte "Ich pflege dich auch wieder gesund, aber die Klasse geht nun mal vor." "Du hast mir nicht wirklich weh getan.", sagte Toya und rieb sich die Beule, die er sich von Yui eingefangen hatte. "Dann ist ja gut.", sagte Naru und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange, bevor sie zu ihrer Klasse ging, die sich langsam aber sicher um Schu scharrten. "Wir sehen uns auf dem Schulhof Yui.", zischte Toschi, als er von ihr abließ. "Ich freu mich.", griente sie zurück. "Das glaube ich dir sogar.", sagte Hiromi die hinter ihr trat. "Feiglinge, geben auf, wenn es gerade spannend wird.", sagte Kizami und der Reporter rief begeistert "Cutt." *** "Stimmt, jetzt wo du es sagst, war mir auch als wenn ich dich damals im Fernseher gesehen habe.", sagte Kyoko. "Ist es nicht etwas schwierig zusammen zu wohnen? Was sagen Sakura und Sachiko, denn zu eueren Streitereien?" "Sie nehmen es gelassen. Außerdem halten wir uns immer zurück, wenn sie da sind." "Aber das sie eure Vergangenheit akzeptieren?" "Es kann ja nicht jeder wie ihr Zwei für Jahre auf hohe See verschwinden und mit einer neuen Identität wieder auftauchen.", sagte Schu, "Sachiko war anfangs misstrauisch, warum ich den armen Ken immer grundlos provoziere und er kreidebleich wird. Obwohl ich das nicht verstehe. Das ist jetzt schon Jahre her und sein wir doch mal ehrlich, wenn ich dich wirklich umbringen wollte, hätte ich bestimmt schon tausende Gelegenheiten gehabt." "Hast du schon mal was von Unterbewusstsein gehört?", giftete Ken zurück "Das stimmt.", mischte sich Kyoko ein, "Anfangs war mir auch nie wohl, wenn ich mit Bradley alleine war." Die anderen hielten den Atem an. Hatte sie tatsächlich Bradley gesagt? In aller Öffentlichkeit? Doch Crawford verzog nicht eine Miene. "Aber du warst doch die Einzige, die Crawford immer die Stirn geboten hatte.", sagte Hanae erstaunt, "Wenn ich damals auf dem Dach denke." "Was war denn damals?", fragte jetzt Ran. Kyoko versuchte abzulenken: "Lernen wir die Zwillinge auch bald kenne?" "Du lenkst ab.", erwiderte Schu, der den Plan mal wieder durchschaut hatte. "Du weißt wohl alles.", sagte Ken. Dann stutzte er, "Hast du nicht auch schon gewusst, das Crawford mir unserer Kyoko verheiratet ist? Ich erinnere mich, als Nami und Nagi das Kleid bekamen, hast du wie immer viel sagend gelacht." Schuldig legte den Kopf schief. "Vielleicht? Aber das ich alles weiß, stimmt nicht. Ich habe zum Beispiel nie herausgefunden, warum Crawford wirklich auf dem Schiff geblieben ist. Kyoko im Auge zu behalten ist doch nur ein Vorwand gewesen. Wir hätten Weiß ohne Probleme und jeder Zeit schlagen können und eine neue Identität brauchte er auch nicht, denn er hatte ja gut gehende Firmen und ist in der Geschäftswelt prominent. Also wieso diese Seereise?" Neugierig sah er seinen ehemaligen Chef an. Dieser räusperte sich und sagte: "Du hast durchaus Recht. Wie ihr wisst, wurde Ayachan auf mein Geheiß noch einmal entführt. Weil ich in einer Vision gesehen habe, wie unser lieber Jay halbwegs wieder ein normales Leben führen kann, wenn es Schwarz nicht mehr gibt." "Das du natürlich auch schon vorhergesehen hast.", warf Farf ein. "Nicht unbedingt vorhergesehen, sagen wir mal ich habe es geahnt. Wie auch immer. Zu der Zeit, als ich mich entschied auf dem Schiff zu bleiben, war Farf auf dem besten Weg sich zu verliebt. Und er gab mir die Schuld dafür. Da konnte ich ihm unmöglich unter die Augen treten. Er hatte Grausamens vor." Die anderen nickten, ja das waren stichhaltige Argumente. "Dann bekommen wir noch 20 000 Yen von dir.", sagte Nagi "Wofür?" "Wir mussten ständig neue Esstische kaufen. Du glaubst gar nicht, was Jay mit einem Tisch und einem Messer alles anstellen kann. Und wenn du sagst, du hast das Ganze eingefädelt, ist es nur Recht, wenn du für die Auswirkungen gerade stehst. Aber hey der Hamster von Omi hat sich gefreut, er hatte immer frische Sägespäne." Ran sah verwirrt zu Omi. "Ich wusste gar nicht, dass du einen Hamster hast." "Hatte", warf er kleinlaut ein. Wehmütig sah Yohji auf: "Er war so süß, violett und hieß Leo." "Violett?!" "Leo?!" Da sprang Schuldig auf und Ken folgte ihn auf dem Fuß. "Wo wollen die Zwei den hin?" "Scheint als würden Sachiko und Sakura auftauchen.", sagte Yohji und sah auf die Uhr und nickte bestätigend. Schuldig öffnete die Tür und zog Sakura hinein. Sachiko sah verwirrt aus. "Wir wollten gerade klopfen.", sagte sie und gab Ken einen Kuss. Dann zogen sie ihre Mäntel aus. "Es ist immer wieder faszinierend, wie ihr wisst, dass wir ankommen. Das muss wohl Liebe sein.", sagte Sachiko und ging um die Anderen zu begrüßen. "Ja, Liebe kann man das auch nenne.", nickte Sakura und zwinkerte Schuldig zu, der breit Grinste. Sc: Na kleine Schwester, hat du dich wieder erkannt? Bm: Naru? Sc: Jepp. Bm: Und jetzt? Sc: eigentlich wollte ich jetzt Hanae und Ran zusammenbringen, aber die Zwei warten jetzt schon lange, was macht es da ein paar Seiten mehr? Farfi und Ayachan? Bm: Jajaja, endlich die interessanten Kapitel Sc: Hä? Was soll das heißen? Bm: Nichts! Sc: Ach ja, falls ihr die Szenen von white Devil und red Angel sucht, die sind wieder rausgeflogen. Tschuldigung. Obwohl sie verdammt gut waren Outake: Er brauchte gar nicht zu überprüfen, ob er wirklich Sakura und nicht ihr teuflischen Zwilling vor sich hatte. Auch bekannt als red Angel, der Zwilling von white Devil. ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)