Liebe ist... von Malin-Saturn ================================================================================ Kapitel 7: Der letzte Auftrag Teil 2 ------------------------------------ Kapitel 7 Sachan/Ran, Hanae/Sam, Karen/Omi und der letzte Auftrag von Schreiend/Schwarz/Weiß (die Zweite) Sc: (Basteldraht heraushole) Glaubst du das hat die Dicke von Yothans Draht? Bm: (kritisch begutachte, auf Zeichnung in Band 2 lege) Könnte stimmen, aber Yohji ist hier verkleinert, also ist der Draht in Real dicker. Sc: Kleiner? Dicker? (grübele, strahl) Ich habe noch dickeren Draht. Wenn er also mal welches braucht. Bm: Er ist... Sc: Nein, sag es nicht! Bm: ...die perverseste Figur aus WK. Sc: Ich hätte schwören können, du sagst eine Comicfigur. Bm: (trocken) Und eine Comicfigur. Sc: (in Verzweiflung stürze) Bm: Du magst Crawi doch sowieso viel lieber. Sc: Wovon reden wir hier eigentlich? Bm: ... Sc: Wie auch immer kommen wir zum zweiten Teil vom Finale Liebe ist... Februar/ Jahr 5 Farf stand im Laden und sah sich kritisch und finster um. Die Blumen standen alle aufrecht und blühten ordentlich, wie es sich gehörte vor sich hin. Er war zufrieden. Seine Tochter sah zu ihm auf. Mit einer Hand hielt sie sich am Schürzenzipfel fest, während die andere einen klebrigen Schokoriegel umklammerte. Ran betrat herzhaft gähnend den Laden und nickte Farf zu, als ein Quietschen ertönte. "Onel Ran", rief Kari aus und lief auf ihn zu. Dieser hob sie hoch und grinste. Kari redete sofort auf ihn ein. Farf atmete auf und strich sich seine Schürze glatt. Er verzog das Gesicht. "Kari, wie oft habe ich dir schon gesagt, das du meine Schürze nicht Vollsabbern sollst." Dann klaubte er die Schokolade vom Boden, die seine Tochter vor Freude achtlos fallen gelassen hatte und entsorgte sie. "Na, habt ihr alles im Griff?", fragte Omi, der die Treppe herunterkam und stupste Kari auf die Nase. "Omi", rief diese sofort begeistert und verlangte weitergereicht zu werden. "Verräterin", grummelte Ran, setzte sie aber auf Omis Arm ab. Kari drehte dessen T-Shirt mit ihren Schokofingern hin und her. "Jetzt muss ich mich noch einmal umziehen.", seufzte er und setzte Rans Nichte wieder auf den Boden. Das passte Kari gar nicht. Sofort setzte sie zu heftigen Protest an und Omi flüchtete. Farf versuchte seine Tochter zu beruhigen und wischte ihre Finger sauber, bevor sie noch mehr Abdrücke hinterließ. "Du bist müde. Willst du dich nicht ein bisschen hinlegen?", fragte er und sah ihr aufmerksam ins Gesicht. Trotzig schüttelte sie ihre hellen Locken und zog einen Schmollmund, ein eindeutiges Zeichen, das sie wirklich müde war. Flehend sah Jay zu Ran, der sich erbarmte und Kari auf den Arm hob und mit ihr nach hinten verschwand, um sie in das Bett, das sie extra für sie aufgebaut hatten zu bringen. Augenblicklich war das Mädchen ruhig und kuschelte sich an Rans Schulter. Noch bevor er aus der Tür war, war sie im Halbschlaf und schmatzte zufrieden vor sich hin. So war es immer. Als Ran zurück kam, sah er zu Farf. "Ist irgendwas passiert, du bist so schlecht gelaunt." "Ayachan ist schlecht gelaunt weil sie das Foto nicht mehr finden kann, das du ihr zum Geburtstag geschenkt hast." "Das von unserer Familie? Dann mache ich ihr einen neuen Abzug.", sagte Ran leichthin und ging. Jay runzelte die Stirn. Er fand es beunruhigend, dass das Foto aus dem Bilderrahmen vom Nachtisch weg war. Und noch schlimmer das Ayachan ihn dafür verantwortlich machte. Mai/ Jahr 5 Eines Tages im Mai kam Karen in den Blumenladen und stand unschlüssig herum. "Kann ich dir irgendwie helfen?", fragte Omi, der an dem Tag alleine im Laden war. Unschlüssig sah sie ihn an. "Du warst doch für die Informationen, bei euren Aufträgen zuständig, nicht?" Omi nickte. Die junge Frau sah sich um und trat verschwörerisch auf ihn zu. "Vielleicht kannst du mir tatsächlich halfen. Ich will Nagi nicht bitten, der erzählt es nur Nami und ich will nicht, das sie sich unnötig aufregt." Omi war sofort hellhörig. "Um was geht es denn?" "Können wir uns später unter vier Augen treffen?" "Ja sicher. In zwei Stunden machen wir zu." "Gut, treffen wir uns in zwei Stunden im Park, dann erkläre ich dir alles.", sagte sie und verschwand. Omi wusste nicht Recht, was er von der ganzen Sache halten sollte, doch für Karen wäre er auch vom Hochhaus gesprungen. Die Dunkelheit war längst hereingebrochen, als Omi den Weg im Park entlang eilte. Er war spät. Suchend sah er sich um und da erkannte er auch schon die hohe schlanke Gestalt von Karen. "Also, was gibt es?", sprach er sie an. Erschrocken wirbelte sie herum. "Ich habe dich gar nicht kommen hören.", raunte sie. "Ist wohl Angewohnheit, sobald es dunkel wird.", entschuldigte er sich. Sie lächelte und entblößte eine Reihe strahlend weißer Zähne. "Lass uns in ein Cafe gehen.", schlug sie vor und Omi nickte. Dampfende Tassen standen vor ihnen. "Warum diese Geheimnistuerei?" "Weil ich mir nicht sicher bin. Nami und ich waren auch sehr lange weg, länger als wir ursprünglich geplant hatten." Omi nickte. Er erinnerte sich nur zu gut, an die Aufregung, die Nagi verbreitet hatte. "Wir sind damals zu dem Sanatorium gefahren, das du damals angegeben hast. Das Gebäude war total verfallen, schwer vorzustellen, dass dort kurz vorher noch irgendwer behandelt worden war." "Ich weiß.", düster blickte Karen in ihre Tasse. "Ich bin gestern auch noch mal da gewesen. Nagi hat mir erzählt, das ihr hingefahren seid. Aber es war das Gebäude. Ich bin doch nicht paranoid. Ich habe mich auf dem Gelände etwas umgesehen und das hier gefunden." Sie zog eine Cd hervor und reichte sie Omi. "Sie ist ziemlich zerkratz.", meinte dieser. "Ich weiß, man kann nichts lesen. Ich dachte du könntest trotzdem etwas herausfinden." "So wie man gelöschte Daten auf der Festplatte finden kann?" Hoffnungsvoll nickte sie. "Nein tut mir Leid, dazu müsste man die Cd lesen können." Er drehte die Metallscheibe in seinen Händen. "Was ist das?" Omi deutete auf ein Zeichen auf der Cd. "Sieht aus wie ein Firmenlogo." "Das kommt mir nicht bekannt vor." Problem sein herauszufinden, zu welchem Concern es gehört.", erwiderte Karen. "Warst du auch im Haus?" Omi steckte die Cd ein. "Nein, das wollte ich morgen machen." "Dann komme ich mit." *** Sie brachen noch vor Morgengrauen auf. Das Tor war genauso verrostet, wie Omi es in Erinnerung hatte. "Wir hätten Yohji oder Asuka mitnehmen sollen.", murmelte Omi. "Ich will erst eine Bestätigung für meine Vermutung." "Und die wäre?" Karen drehte sich ruckartig zu ihm um. "Asuka hieß nicht um sonst Neu. Sie war tot, als man sie das erste Mal fand und sie war tot, als man sie das zweite Mal fand." "Als Yohji sie...?" "Ganz genau. Du solltest sie mal hören, wenn sie schreiend in der Nacht aufwacht. Irgendwas haben sie mit ihr gemacht und mit Nami auch." Karen öffnete die Tür zu Haus. "Und mit dir?", fragte Omi. Die Frau blieb stehen. "Das will ich ja gerade herausfinden. Und noch was irritiert mich. Wie konnten sie wissen, das wir uns Zugang verschaffen werden?" Sie zog eine Augenbraue hoch und sah Omi an. Dann drehte sie sich um und ging die Treppe in den ersten Stock. Erstaunt zog sie die Luft ein. Hier oben sah es ganz und gar nicht Abbruch reif aus. Nur eine dünne Schicht von Staub bedeckte den Boden. Ihre Schritte hallten auf den Fliesen wieder. Sie sah aus dem Fenster. "Hier hat man uns überrascht." Sie legte den Kopf schief. "Entweder wart ihr doch nicht so gut, wie immer behauptet wurde." "Oder? Ihre wurdet erwartet." Karen nickte. "Ich tippe auf Zweites. Niemand kannte uns, weil wir offiziell genauso wenig existierten wie ihr. Jemand hier wusste wer wir sind und wie wir uns verhalten. Und genau das macht mir Angst. Es gibt nicht sehr viele, die noch leben auf die das zutrifft." Karen zog fröstelnd den Mantel enger um sich. Sie riss sich von dem Blick aus dem Fenster los und ging entschlossen zu einer Tür. Der Raum dahinter war leer, genauso wie die anderen. "Hier ist nicht. Alles akribisch weg geräumt.", murmelte Karen. Auch im Erdgeschoss war nichts zu finden außer Staub. Ratlos blieben sie in der Eingangshalle stehen. "Keller oder Dachgeschoss?" Karen überlegte. "Lass uns erst in den Keller gehen und dann das Dachgeschoss, aber ich glaube nicht, das wir da etwas finden werden." "Vermutlich nicht." Eine Stunde später saßen sie erschöpft im Auto und fuhren zurück nach Tokyo. "Das ist ziemlich nieder schmetternd. Nichts außer Staub und ein paar toten Ratten." Omi nickte. Irgendwas irritierte ihn, aber er kam nicht darauf was es war. *** Es klopfte heftig an Hanaes Wohnungstür. Verwundert öffnete sie und erkannte zu ihrer Überraschung Sakura. Sie grübelte. Hatte sie nicht Jura studiert? "Was ist denn passiert?", fragte sie überrascht. Mit erstaunen vernahm sie, das sie mit Schuldig zusammen war und gerade eben von seiner Vergangenheit erfahren hatte. Irgendjemand hatte ihr erzählt, das Ken und Schuldig Zwillinge als Freundinnen hatten und sie bei ihnen das Jahr zuvor eingezogen waren. Aber sie hatte nicht gedacht, dass es die Zwillinge Sakura und Sachiko waren. Mit zunehmenden Interesse hörte sie sich die Geschichte an und versuchte sie zu trösten. Aber wer konnte ihr verdenken, das sie verwirrt war, das sie nicht wusste, was sie jetzt von Schuldig halten sollte. Dennoch war Hanae voller Zuversicht. Sie spürte gleich, dass sie Schuldig nie verlassen könnte und ihm ging es wohl ähnlich. Als sie am Morgen müde ins Bett wanken wollte und Sakura unter der Dusche stand, klopfte es zaghaft. Hanae ging um zu öffnen. "Guten Morgen, Schuldig. Sag bloß du warst wirklich die ganze Nacht da draußen." "Darf ich bitte rein kommen?" Hanae öffnete die Tür etwas weiter. "Warum mit einmal so förmlich?", spöttelte sie, "Gestern Abend kamst du doch auch einfach so hereingestürmt." Sie hatte noch einen bissigen Kommentar auf der Zunge, ließ es aber. "Sie ist im Bad, kommt aber gleich wieder. Wenn ich dir einen Rat geben darf. Vergiss einmal, das du ihr überlegen bist und tu einfach was sie verlangt. Egal was es ist. Tu es einfach." Schuldig versuchte zu grinsen, aber irgendwie sah es kläglich aus. Hanae überkam mit einmal tiefes Mitgefühl für ihn. Sie nickte Schuldig zu und verschwand in ihr Zimmer, wo sie sofort traumlos einschlief. Schuldig indes, stand etwas unschlüssig in der Tür. Dann trat er ein, schloss sie und ging zum Sofa, auf dem er sich nieder ließ. Er hörte das Wasser rauschen und schloss die Augen. Ohne es zu merken schlief auch er ein und wachte erst mehrere Stunden später wieder auf, im Arm seine Freundin auch schlafend. Juni/ Jahr 5 Nachdenklich sah Hanae aus dem Fenster. Sachan ihr gegenüber blickte verwundert auf. Sie planten gerade die nächste Gemeinsame Reise, als ihre Kollegin plötzlich völlig in Gedanken versank. "Hanae?" Diese schien aus einer anderen Dimension aufzutauchen. "Alles klar bei dir?" "Ja sicher.", sie räusperte sich und wandte sich wieder den Akten zu. Jemand klopfte an die Bürotür. "Ran, was machst du denn hier?" Sachan sprang auf und lief ihm entgegen. "Ich wollte dich abholen. Ich lade dich zu Essen ein. Wie wär's?" Sachan sah fragen zu Hanae und diese nickte. Ihr Blick wanderte wieder nach draußen, als erneut jemand eintrat. Hanae drehte sich mit einem Lächeln um, das sofort erstarrt, als sie ihn erkannte. "Mr Noname. Wie war die Reise?" "Hört sich an, als würdest du bedauern, dass ich wieder da bin." "Die letzten 5 Monte waren sehr ruhig, falls du das meinst." "Ich wollte die Unterlagen durchgehen." Sie zeigte auf Sachan Stuhl. "Könnten wir in meinem Büro gehen?" Hanae reagierte nicht. "Was ist los?", fragte er. "Gar nichts.", nervös schob sie die Papiere zu recht und richtete ihre Stifte aus. Er setzte sich ihr gegenüber und langte über den Tisch. Er legte seine Hand auf ihre. Mit zusammengekniffenen Lippen zog sie ihre hervor. Verärgert stand er auf und sagte knapp: "In meinem Büro in 15 Minuten." "Frau Tomoe ist gerade zum Mittag.", wandte sie ein. "Dann kommen sie allein." Er ging und ließ die Tür offen stehen. Wütend stand Hanae auf und warf sie mit einem Krachen ins Schloss, der Sam zusammenzucken ließ. Dennoch lächelte er. Sie reagierte mal. Wenn auch anders als er erhofft hatte. Kurze Zeit später klopfte Hanae an seine Tür. Von innen ertönte ein: "Augenblick bitte.", das sie gefließend überhörte und schwungvoll eintrat. Ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen, setzte sie sich ihm gegenüber und kam sie auf das bevorstehende Projekt zu sprechen. Sam sah sie verblüfft an. Dann schob er den Teller beiseite, knöpfte den obersten Knopf seines Hemdes zu und rückte die gelockerte Krawatte zu Recht. "...So das wir in der ersten Woche die Rückreise antreten werden.", beendete sie ihren Vortrag. Trotzig sah sie auf. Sie wußten beide, dass Sam die Reise im Moment egal war. Er hatte die Organisation immer Hanae und Sachan überlassen. Sam saß entspannt und mit einem gelassenen Lächeln hinter seinem Schreibtisch. "Irgendwelche Einwände.", fragte sie frostig. Er stand auf und kam bedächtig um den Tisch herum. "Warum tust du das, Hanae?" "Was?" "Mich ignorieren. Seit November versuchst du mich so sehr nicht zu beachten, das die halbe Firma schon tuschelt. Was habe ich dir denn getan?" "Du wolltest mich an den Teufel verraten." "Kritiker? Du weißt das habe ich nicht." "Durch dich wurde ich mit einem Revolver bedroht. Weißt du was das für ein Gefühl ist?" "Du hast schon öfters in den Lauf einer Waffe geschaut. Außerdem hast du mich Bedrohenderweise zu Hafen gebracht, wo sie auf mich lauerten.", gab er zurück, räumte dann aber ein, "Immerhin verdanke ich dadurch mein Leben." "Du wolltest mich Kritiker ausliefern.", hob sie erneut an. Er packte sie an den Armen und zog sie aus dem Sessel. "Das habe ich nicht. Verstehst du das? Deshalb stand auch ich auf ihrer Liste, weil ich dich nicht verraten habe. Warum tust du das, seit 9 Monaten." Spöttisch verzog sie das Gesicht. "Zählst du auch die Stunden?" Er ließ sie los. Die junge Frau schob ihre Papiere zusammen und ging. *** Hanae fuhr ziellos durch die Stadt. Als sie ins Büro zurückkam, wartete schon Sachan auf sie. Sie war erstaunt, als sie hörte, dass sie bei Mr Noname war um das Projekt durchzusprechen. "Übermorgen ist doch deswegen eine Sitzung?", hatte sie dich gewundert. "Genau. Ich weiß auch nicht was das sollte.", gab Hanae zurück. "Ich schon.", hatte Sachan gegrinst. "Er mag dich. Seit dem du ihm die kalte Schulter zeigst, ist er irgendwie daneben. Ich weiß ja nicht, was zwischen euch vorgefallen ist, aber... Ist es denn so schlimm? Kannst du ihm nicht verzeihen? So egal ist er dir doch auch nicht." Diese Worte klangen immer und immer wieder in ihr nach. --- So egal ist er dir doch auch nicht--- Sie riss das Lenkrad herum und fuhr zum Haus der Zwillinge. Dort war s immer ruhig. Als sie durch den Garten ging, erkannte sie Sakura und Schuldig auf zwei Liegestühlen. Sie winkten hinüber und bedeuteten ihr sich neben sie zu setzten. "Schön dich zu sehen." Aufmerksam wurde sie von Sakura gemustert. "Wie geht es euch?" "Gut und dir? Man hört ja böses von dir, du sollst deinen Chef beschimpft haben?" "Nein, nicht beschimpft, ignoriert.", korrigierte Schuldig seine Freundin. "Mal wieder auf Spionage?", fragte Hanae ärgerlich. "Man tut was man kann." Er grinste. "Ich habe doch aber auch allen Grund. Er hat mein Vertrauen missbraucht. Mich in eine Lebensbedrohliche Situation gebracht und sich noch nicht einmal dafür entschuldigt." "Täusche ich mich oder hast du nicht ihn zuerst bedroht." "Ich hätte ihm doch aber nie etwas getan.", protestierte sie. "Dann geht es dir also um deinen Stolz?" Hanae wollte etwas erwidern, aber Sakura schüttelte kaum merklich den Kopf, dann lächelte sie und rief: Sachiko, Ken, schon wieder zurück?" Misstrauisch sah der Zwilling auf die Drei hinunter. "Stören wir?" "Nein, wieso?" "Ich hatte das Gefühl, als hättet ihr gerade eine wichtige Diskussion. Lasst euch nicht unterbrechen, ich bin sowieso gleich wieder weg." Damit verschwand sie. Die anderen sahen ihr nach. "Mr Noname?", fragte Ken. Sakura und Schuldig nickten. "Du solltest dich wirklich mit ihm aussprechen.", entgegnete er leicht genervt. Hanae setzte ein zuckersüßes künstliches Lächeln auf und sah zu ihm auf. "Weiß deine liebe Freundin eigentlich schon etwas über deine Vergangenheit, Ken?" Ärgerlich verzog er das Gesicht und ging auch. "Wo du gerade davon anfängst, Ken hat recht, rede mit ihm.", Sakura sah zu ihr hinüber und fuhr fort. "Du hasst ihn doch nicht wirklich, oder? Du bist doch nur so kalt zu ihm, weil du Angst hast, du könntest mehr für ihn empfinden. Ich kann das gut nachvollziehen. Erinnerst du dich, wie ich völlig fertig zu dir kam?" Hanae nickte. "Und weißt du auch noch was du mir gesagt hast? Lass die Vergangenheit, wo sie ist. Es kommt auf das Jetzt an. Hanae! Es sind fast 9 Monate her. Langsam wird es albern." "Aber wie kann ich einem Verräter trauen?" Ruckartig setzte Schuldig sich auf und zwang sie ihn anzusehen. "Wie konntest du mir so vertrauen, dass du mich in dein Wohnung gelassen hast und dann seelenruhig eingeschlafen bist?" "Das war doch was anderes, du hast nicht mein Leben bedroht." "Zu dem Zeitpunkt nicht, aber du hast mir etwas ganz anderes erzählt.", warf Sakura ein. "Das ist was anderes.", verteidigte sich Hanae weiter. "In wie fern?", hakte die andere nach. "Was ist denn mit Ayachan und Farfarello? Sachan und Ran?" "In so fern, das ihr euch liebt. Bei mir und Sam ist das anders." Sakura lehnte sich gelassen zurück. "Ja natürlich.", kam es da von den anderen beiden und Hanae sah kritisch zu ihnen hinüber. *** Hanae ging zu Fahrstuhl. Ihre Kollegen waren alle schon seit über einer Stunde zu Hause. Die Türen öffneten und sie trat ein. Ihre Gedanken schweiften zu Sitzung am nächsten Tag. Sie verzog ihr Gesicht. Sie würde unweigerlich auf Sam treffen und auch mit ihm reden müssen. Immer wieder schwirrt dieser Mann durch ihren Kopf, ob sie es nun wollte oder nicht. Der Fahrstuhl kam zum stehen und ein weiterer Fahrgast stieg ein. "Guten Abend, Hanae.", sagte er und riss sie aus ihren Gedanken. Sam sah zu ihr hinunter und hob dann die Hand. Kurz entschloßen hielt er den Lift an. "Möglicherweise ist es ein Fehler, aber du wirst mir jetzt zuhören." Hanae wollte protestieren, aber er hob warnend die Hand und ließ sie verstummen. "Ich weiß zwar nicht, was auf der Fahr vom Hafen zu deiner Wohnung passiert ist, aber ich weigere mich zu glauben, das es an einem Schock lag, das man dir mit dem tot gedroht hat. Als Kritikeragentin, weißt du das so was passieren kann. Ich habe anfangs dein Vertrauen ausgenutzt, das ist richtig, aber dann... Glaubst du wirklich, ich hätte zu gelassen, das man dir etwas antut?" "Nein, tu ich nicht. Können wir jetzt weiter fahren?", gab sie trocken zurück. Sam ließ entmutigt die Schultern hängen. Er nickte. "Ich lass dich ab jetzt in Ruhe. Einen schönen Abend noch Frau Kitada." Er drehte ihr den Rücken zu und setzte den Lift wieder in Bewegung. Dieser fuhr an und blieb dann mit einem Ruck stehen. Kurz flackerte das Licht auf und es wurde dunkel. Hanae hielt erschrocken den Atem an. Die Notbeleuchtung sendete ein defuses Licht und setzte tiefe Schatten in die Gesichter. Nervös drückte Hanae die Knöpfe. Doch es rührte sich nichts. Dann trommelte sie gegen die Türen und schrie. Sam sah sie verwundert an. Sie war am ausrasten. Er zog sie von den Türen weg und drückte sie gegen die Wand. "Beruhige dich. Es ist alles in Ordnung.", redete er auf sie ein. Dann alarmierte er den Wachdienst, der versprach sofort Hilfe zu schicken. Hanae starrte vor sich hin. "Hanae?", fragte er besorgt. Panik stand in ihren Augen. Sie atmete schnell und flach. Deutlich sah er, wie sie versuchte sich zu beruhigen. Er zog sie an sich und hielt sie fest, während er weiter auf sie einredete. Langsam fasste sie sich wieder. Kurze Zeit später wurden sie dann aus ihrem Gefängnis befreit. "Ich fahr dich nach Hause.", bot Sam ihr an und streckte ihr seine Hand entgegen. Willenlos griff sie danach und ließ sich zu seinem Auto führen. Schweigend fuhren sie durch die Stadt. Vor ihrer Haustür hielt er an und wartete. Hanae saß mit gesenktem Kopf da und starrte vor sich hin. "Es tut mir Leid.", sagte sie schließlich. Sie sah auf. "Es tut mir wirklich Leid. Nicht nur heute Abend, auch der Tag davor und davor und..." Sie brach ab. "Schon gut. Wahrscheinlich hattest du auch einen Grund dafür." "Vielleicht am Anfang, aber dann... Sakura hatte völlig Recht, das ganze war nur noch albern." "Sakura?" "Nicht Frau Tomoe. Eine andere gute Freundin. Sie war vor kurzen erst in einer ähnlichen Situation." Sie seufzte und lehnte sich zurück. "Aber sie war nicht so begriffsstutzig. Sie hatte nur einen Abend gebraucht um zu erkennen, das..." Hanae brach ab und lächelte still in sich hinein. "Vielen Dank, Sam." Dann schob sie die Autotür auf und trat auf den Gehweg. Langsam ging sie zu Haustür und kramte nach ihren Schlüssel, als Sam seine Hand auf ihren Arm legte. Sie drehte sich um und sah zu ihm auf. Schließlich zog sie ihn zu sich hinunter und küsste ihn. November/ Jahr 5 Yohji schlenderte zum Blumenladen und trat schwungvoll ein. Er überlegte Asuka einen Strauß Tulpen mit zu bringen. Amüsiert blickte er auf die unschlüssige Frau vor sich und sprach sie an. "Ein paar Blumen für die hübsche Dame?", fragte er und sie drehte sich um. Yohji erkannte sie als Sachiko. "Entschuldigung", murmelte er. "Wofür?", fragte diese. Ja, wofür eigentlich? "Dafür dass er versucht hat dich anzubaggern, Sachiko. Ken hätte..." Asuka hielt inne als sie die Gesichter von Ran, Omi und Nagi sah. "Kennen wir uns?", fragte Sachiko. Unsicher sah die andere auf auf. "Kennen wir?" Die Jungs schüttelten den Kopf. "Nein kennen wir nicht.", ertöntes einstimmig. "Dann haben sie mich verwechselt?" Die Anderen nickten. "Aber wieso nannte sie mich dann Sachiko? Das ist tatsächlich mein Name." "Wahrscheinlich hat sie dich irgendwann mal flüchtig kennen gelernt. Asuka ist nämlich eine ausgezeichnete Privatdetektivin und hat ein Gedächtnis wie ein Elefant.", beeilte sich Omi. Die anderen nickten zufrieden. Sachikos Gedanken wurden von einem kleinen Jungen unterbrochen, der an der Hand von einer blonden Frau, in der Tür stand, die sagte: "Euch habe ich gesucht. Der Junge sucht einen guten Privatdetektiv." Sofort wandte sich Asuka und Yohji dem Kind zu und verschwanden kurz darauf mit ihm. "Warum hast du mich nicht gewarnt?", fragte Asuka verärgert. "Vergessen?" *** Der Junge hieß Jun und suchte seine Mutter. Das einzige was er hatte war eine knitteriges Foto und ihren Namen. Dann legte er 5 Yen auf den Tisch. "Reicht das?" Fragend sahen zwei große Augen zu Asuka und Yohji auf. Einstimmig nickten sie. "Möchtest du vielleicht eine Tasse heiße Schokolade?", fragte Yothan und der kleine Junge nickte. Der andere verschwand in der Küche. "Wo wohnst du denn? Bei einer Tante?" Er schüttelte den Kopf. "Ich habe keine Tante." Zutraulich sah er sie an. "Willst du nicht meine Tante sein." Asuka musste lächeln, soviel Naivität. "Mal sehen. Ich werde kurz telefonieren und dann bekommst du eine neue Unterkunft, wo auch andere Kinder wohnen." "Ich will nicht wieder in ein Kinderheim", hob der Kleine an. "Es ist schrecklich da." Die Tür zu Detektei öffnete sich erneut und Sachiko kam herein. Neugierig sah Jun sie an. "Hast du auch jemanden verloren?", fragte er Sachiko. "Wenn hast du denn verloren?" "Meine Mama, aber Karen sagt, das Asuka sie finden wird. Sie ist eine Freundin von ihr, weißt du?" Sachiko nickte und ließ sich in einem Sessel fallen. Immer noch hatte der Junge seinen Blick auf sie gerichtet. Die junge Frau schien verwirrt zu sein. Yohji kam aus der Küche zurück einer Tasse dampfender Schokolade in der Hand. Sachiko zog einen Zettel aus der Tasche und stürzte davon. "Was hat sie denn?", fragte Jun neugierig. "Das wüsste ich auch gerne.", erwiderte Yohji, dann zwinkerte er dem Kleinen zu. "Wollen wir es herausfinden?" Der Junge war sofort Feuer und Flamme. Er griff nach Yohjis Hand und sie gingen nach draußen und zum Blumenladen. Auf dem Weg dahin fragte Asuka Jun warum er nicht mehr in ein Kinderheim wollte. "Die anderen ärgern mich immer.", kam die Erklärung. "Dann wohnst du eben so lange bei uns, bis wir deine Mama wieder gefunden haben.", entschied Yohji. "Das geht doch nicht so einfach.", protestierte Asuka. "Doch, doch, lass mich mal machen, ich kenn da jemand, der uns helfen wird. Jun wird einfach dein Neffe und fertig.", winkte der andere ab und sie betraten den Blumenladen. Dezember/ Jahr 5 Müde kam Asuka in den Laden. "Kurze Nacht gehabt?", fragte Ayachan mitfühlend. "Zu kurz. Die Mutter von dem kleinen Jungen, den Karen zu uns brachte, ist immer noch wie vom Erdboden verschluckt." Asuka lehnte sich an eine Wand und sah hinaus. "Ich versteh das nicht. Welche Mutter lässt ein so süßes Kind im Stich." "Keine, jedenfalls nicht, wenn sie normal ist.", gab Ayachan zurück. "Das denke ich auch. Er heißt überings Jun." "Wo ist er denn jetzt." "Bei uns. Das Jugendamt hat ihn in unsere Obhut gegeben. Wir sind seine einzigen Verwandten." Erstaunt sah die andere auf. "Seit wann denn das?" "Seit gestern, mit Omis Hilfe.", grinste Asuka. Dann seufzte sie. "Ich hoffe wirklich, das wir bald was herausfinden. Er vermisst seine Mutter. Ihr muss irgendwas passiert sein." "Krankenhäuser, Sanatorien?" Die Detektivin schüttelte den Kopf. "Nichts. Wir haben sogar die Todesanzeigen durchgesehen und bei der Polizei nachgefragt. Fehlanzeige. Es ist als hätte sie nie existiert." "Und wenn Jun sich geirrt hat?" "Wir haben seine Geburtsurkunde. Und die Unterlagen aus dem Krankenhaus, wo er geboren wurde. Er ist da, nur seine Mutter nicht. Einen Vater gab auch es nie. Komisch oder?" Nachdenklich sah die andere auf. "Ja das stimmt." *** Asuka stand im Flur und ging die Post durch. Es waren nur Rechnungen. Dann wittmete sie sich der Zeitung. Yohji kam herein und fragte ob sie auch einen Kaffee wollte. "Ja gerne.", antwortete sie und kam zu ihm hinüber um sich mit an den Tisch zu setzen. Verschlafen stapfte Jun die Treppe hinunter. "Du bist schon wach?", wunderte Asuka sich. "Karen war so laut.", meckerte der Junge. "Was heißt hier laut?", protestiert diese und nahm sich einen Becher heraus. "Na komm setzt dich, willst du auch was essen?" Jun schüttelte den Kopf und zog sich auf den Stuhl neben Yohji. Dieser wuschelte ihm durch das Haar und grinste ihn an. Asuka stellte ihm eine Tasse Kakao hin und fragte ihn dann: "Was willst du heute machen? Wir könnten in den Tierpark gehen." Unwillig schüttelte der Kleine mit dem Kopf. "Was möchtest du denn dann machen?" Nachdenklich zog er seine Stirn in Falten. "Ich weiß nicht." Dann schob er sich von Stuhl und ging wieder in sein Zimmer. "Der arme Junge.", sagte Karen, dann fragte sie die anderen Beiden: "Und was habt ihr so vor? Irgendwelche Verbrecher zu jagen?" "Spar dir deinen Spott. Ich mache heute gar nichts. Es ist Wochenende.", entgegnete Yohji. "Da wäre ich mir gar nicht so sicher.", murmelte Asuka aufgeregt und beugte sich interessiert über die Zeitung. Yohji rückte naher und starrt auch auf die kleine Randnotiz. Da stand, dass die Polizei eine Frau, deren Beschreibung auf Juns Mutter passen würde, mit Gedächtnisverlust in einem Park aufgefunden wurde. Was an sich nicht besonders verdächtig wäre. Doch weiter stand drin, das sie immer wieder nach einem Jun fragte. Die Polizei bittet nun um Mithilfe ihn zu finden. "Das ist jetzt schon die dritte Frau in 5 Monaten, die mit Gedächtnisverlust auftaucht.", kommentierte Yohji. "Ja, es werden immer mehr.", murmelte Karen und sah vorsichtig zu Asuka. Auch sie hatten einen Teil ihrer Erinnerungen verloren. Bei Karen und Nami waren es nur wenige Monate, doch bei Asuka waren es fast 3 Jahre. Sie fand es an der Zeit den Beiden zu sagen, dass sie Omi beauftragt hatte ein paar Nachforschungen anzustellen. Erstaunt hörten sie ihr zu. "Aber ich muss euch enttäuschen, wir haben so gut wie nichts. Das Sanatorium wurde angeblich vor 14 Jahren geschlossen und danach hat es keiner mehr betreten." "Was aber nicht sein kann.", schlussfolgerte Yohji. Karen nickte. Asuka stand auf und zog sich ihre Jacke über. "Ich fahre zum Krankenhaus, mal sehen ob diese Frau wirklich Juns Mutter ist." "Ich komme mit. Karen könntest du bitte auf den Kleinen aufpassen?" Genervt verdrehte sie die Augen, willigte aber schließlich ein. Eigentlich machte es ihr nichts aus, sie mochte den Jungen. Wie schwer wird es für Asuka ihn wieder hergeben zu müssen, wenn es wirklich die Mutter ist, dachte sie beklommen und klopfte vorsichtig an seine Tür. *** "Und wenn sie es wirklich ist?", fragte Asuka und klammerte sich an Yohjis Hand. "Dann wird Jun überglücklich sein, wieder zu seiner Mutter zu kommen." Er lächelte zu ihr hinunter und sie gingen zur Anmeldung. "Guten Tag, wir suchen die Frau, die hier gestern eingeliefert wurde. Die ohne Gedächtnis." Die Krankenschwester sah sie betrübt an und bat sie zu warten. Kurze Zeit später kam sie mit einem Arzt zurück. "Darf ich fragen, wer sie sind?", fragte er höflich. "Ja natürlich, ich bin Asuka Murase und das ist mein Lebensgefährte. Ich bin die Halbschwester, von Masami Hirota. Wir haben den Aufruf in der Zeitung gelesen und glauben, dass die Frau ohne Gedächtnis meine Schwester ist. Sie hat einen Sohn namens Jun, der jetzt bei uns wohnt, seit sie spurlos verschwunden ist.", sagte Asuka ihr Sprüchlein auf, das halb gelogen war, aber das wusste der Arzt ja nicht. Dieser nickte. "Ich möchte sie bitten mir zu folgen." Er ging voran zu seinem Büro und schloss sorgfältig die Tür. "Die Sache ist etwas heikel. Die Frau ist vor einer Stunde gestorben. Leider weiß ich nicht, wie ihr Name ist. Aber es gibt eine Vermisstenanzeige auf die die Beschreibung passt, weshalb wir davon ausgehen, das es tatsächlich ihre Schwester ist." "Kann ich sie sehen?", fragte Asuka. Der Arzt überlegte, nickte dann aber. Er führte sie in ein Krankenzimmer und nahm das Tuch von Gesicht. Asuka zuckte zusammen. Die Frau vor ihr war schmaler und ihr Haar war kürzer und mit silbrigen Strähnen durchsetzt, dennoch, war es die Frau von dem Foto, das Jun bei sich trug, als er zu ihnen kam. Asuka trat näher und streichte ihr über die Haare. "Was ist dir nur passiert?", flüsterte sie, bevor sie zurücktrat und sich dem Arzt zuwandte. "Das ist Masami Hirota." Januar/ Jahr 6 Asuka fuhr auf den Parkplatz vom städtischen Friedhof. Sie sah Jun aufmunternd an, dann stieg sie aus und ging um das Auto herum um ihm die Tür zu öffnen. Vorsichtig stieg er aus und achtete darauf, dass die Blumen nicht zerknickten. Einmal die Woche ging Asuka zu dem Grab von Juns Mutter und wechselte die Blumen, die Kitten in the house immer großzügig stiftete. Jun ging diesmal alleine zu Grab und kniete sich nieder. Asuka und Yohji blieben abseits stehen. "Hallo Mama.", begann er. "Ich habe dir wieder Lilien mitgebracht. Sie sind schön nicht?" Eine Träne rollte über seine Wange. "Warum bist du weg gegangen." Er seufzte. Ein Monat war es her das Asuka ihn beiseite nahm und sagte, dass sie seine Mutter gefunden hatten. Er hatte sie angesehen und dann zu Yohji geschaut. Da wusste er das etwas schlimmes passiert war. Sie sagten ihm, dass seine Mutter nicht mehr zurückkommen würde, aber begriffen hatte er es erst, als er den Sarg sah. Da ist er schluchzend in Asukas Arme gesunken und diese hatte versucht ihn zu trösten. Er wohnte immer noch bei den Beiden und Karen. Sie hatten ihn gefragt, was er davon halten würde für immer bei ihnen zu bleiben. Er hatte nicht lange darüber nachdenken müssen. Natürlich wollte er bleiben. Er mochte sie und ihre Freunde und die kleine Kari. Obwohl sie ein Mädchen war, wie er betonte. "Mama, stell dir vor, Asuka hat mich adoptiert. Ich habe jetzt zwei Mütter. Nicht viele Kinder haben zwei Mütter hat Karen gesagt. Bist du böse?" Flehend sah er auf den kalten Stein. Der Wind wirbelte auf und strich ihm durch die Haare. Jun stand auf und kam zu Asuka und Yohji zurück. "Ich glaube sie freut sich, das ich bei euch wohne.", sagte er schlicht und ging zu Auto zurück. März/ Jahr 6 Omi saß in seinem Zimmer und wartet auf das Ergebnis, das ihm der Computer hoffentlich gleich ausspucken würde. Ein kleines Pling ließ ihn herumfahren. Missgelaunt schlug er mit dem Kopf auf die Tischplatte. "Wieso finde ich nichts.", murmelte er. Er zog die Cd, die ihm Karen gegeben hatte heraus und betrachtete sie. "Du musst doch irgendwem gehört haben" "Redest du mit dir selbst?", fragte Ran, der hinter ihm stand. "Nein, eigentlich nicht wirklich. Ich will nur herausgefunden, wer im Sanatorium war, als Karen und Nami verschwunden waren." Er hielt ihm die Cd entgegen. "Das ist das einzige was wir haben. Karen hatte sie auf dem Gelände vom Sanatorium gefunden." "Ich wusste gar nicht, das du in dieser Richtung recherchierst.", wunderte sich Ran. "Karen hat mich gebeten.", erwiderte der andere leichthin. Ran musterte seinen Gegenüber. Dann stand er auf und sagte: "Ich bin dann weg, wollt dir nur Bescheid sagen." Omi nickte. "Ist gut." *** Vergnügt lief Ran zu seinem Auto. Er war auf dem Weg zu Sachan. Sie hatte den Nachmittag frei und sie wollten sich in der Stadt treffen. Er sah sie schon vom weiten. Sachan saß auf einer Bank und wartete. "Entschuldige bin ich zu spät?", fragte er reuevoll und gab ihr einen Kuss. "Nein, ich bin zu früh. Hanae hat mich losgeschickt, bevor es Mr. Noname doch noch einfällt ich könnte was machen." "Ich glaube Hanae hat euren Chef ganz gut im Griff." Er legte einen Arm um sie und sie schlenderten zu einer Pizzeria. "Ran?" Ungläubig blieb Asuka stehen und starrte die Beiden an. "Hallo Asuka", erwiderte er. Dann sah er sich um. "Ist irgendwas passiert?" "Nein, entschuldige, ich dachte nur..." "Ihr kennt euch ja noch gar nicht.", fiel Ran auf. "Asuka das ist Sakura Tomoe, Sakura das ist Asuka Murase, die Partnerin von Yohji." "Gehört habe ich schon von dir. Freut mich dich kennen zu lernen." "Ich muss weiter. Wenn ich das Yothan erzähle.", lachte sie, dann hielt sie inne und ihre Augen funkelten. "Andererseits wäre es doch lustig mit zu erleben, wie lange er braucht um herauszufinden, dass du und Sakura zusammen seid." Sachan lachten. "Ich wusste gar nicht, dass du so fiese Freunde hast. Bis jetzt will niemand Omi und Yohji aufklären." "Wir hatten in der Vergangenheit wenig zu lachen." Asuka winkte den Beiden zu und eilte davon. *** April/ Jahr 6 Völlig fertig rief Sachan im Blumenladen an. Farfarello nahm ab und meldete sich geschäftig. "Ist Ran da?", schniefte sie. "Sakura?", fragte Farf. "Ist irgendwas passiert? Ran ist unterwegs. Soll ich ihm was ausrichten? "Laura ist tot. Und ich kann Hanae auch nicht finden" Er wusste nicht wer Laura war. "Ayachan ist hier, vielleicht kommst du einfach vorbei." "Okay.", schniefte sie und legte auf. "Wer war denn dran?", fragte Ayachan. "Sakura kommt gleich vorbei." "Sakura? Ich dachte die wäre mit Ken einkaufen." "Nein, Rans Freundin. "Sachan? Wieso ist was passiert?" "Irgendeine Laura ist gestorben, sie hörte sich sehr verheult an." "Laura? Ist das nicht das Mädchen bei deren Familie sie in Frankreich war? Wie furchtbar." Ayachan ging in die Küche um neuen Tee zu brühen, das würde eine längere Unterhaltung geben. Als Sachan in den Laden kam, brachte die andere gerade ihre Tochter zu Farf, damit er auf sie aufpassen konnte. Ayachan führte Sachan nach hinten. "Ich versteh das nicht.", schniefte die andere. "Erst höre ich wochenlang nichts von ihr und dann erfahre ich dass sie mit jemanden durchgebrannt ist. Plötzlich schreibt sie wieder. Gestern erst habe ich eine E-Mail bekommen und heute ruft Jean an und sagt, dass sie tot ist. Wie kann sie tot sein?" Mit tränennassen Augen sah sie auf. "Warum?" Ein Schluchzen drang ihre Kehle hinauf. Ayachan drückte sie auf einen Stuhl. "Hat dieser Jean gesagt, was passiert ist?" "Sie ist von einem Auto überfahren worden. Alain, das ist der mit dem sie durchgebrannt ist, hat alles gesehen. Er steht völlig unter Schock. Sie haben ihn in die Klinik eingewiesen." "In die Klinik? Sehr drastisch." Sachan sah auf. "Ja, nicht? Na jedenfalls, hat er vorher noch mit Jean, Lauras Bruder reden können und bescheid gesagt. Ihre Eltern sind nicht besonders auf Alain zu sprechen." Ayachan stellt eine Tasse vor ihr hin. Die andere starrte vor sich hin. "Sie kann doch nicht tot sein.", murmelte sie und biss sich auf die Lippen um nicht wieder laut aufzuschluchzen. Weinen konnte sie nicht mehr, das hat sie schon am Telefon. Froh gelaunt kam Ran in den Laden. "Hallo Kari, du bist auch wieder da?" Das Mädchen kam ihm strahlend entgegengewatschelt. "Du hast Besuch. Deine Freundin ist da." "Sollte sie nicht auf Arbeit sein?" Farf zuckte nur mit den Schultern und wand sich wieder den Blumen zu. Ran kam zur Tür herein und blickte auf Sachans Rücken. Sie hatte ihn nicht kommen hören und zuckte zusammen, als er seine Hand auf die Schulter legte. "Was machst du hier?", fragte er. "Ran" Sie sprang auf und fiel ihm um den Hals. "Es ist so schön dich zu sehen." Fragend sah dieser zu seiner Schwester. Sie schüttelte nur den Kopf. Die Geschichte musste sie ihm schon selber erzählen. "Hast du geweint?" Prüfend sah Ran ihr ins Gesicht. "Laura ist tot.", kam eine knappe Antwort. "Ich verstehe. Wollen wir ein Stück gehen?" Sachan nickte. Sie drehte sich zu Ayachan um und sagte: "Danke für den Tee." "Keine Ursache." *** Stürmischer Wind empfing Ran und Sachan, als sie aus dem Flugzeug stiegen. Sachan hatte nicht gedacht, das sie unter den Umständen einer Beerdigung zurück nach Franreich kommen würde. Jean wartete am Ende der Gangway auf sie und lächelte matt. "Hallo, wie geht es dir?", fragte Sachan. "Na ja, wie soll es mir schon gehen. Ich glaube besser als unseren Eltern. Salut Ran." Schweigend fuhren sie durch die Stadt. "Ihr wohnt natürlich bei uns.", sagte Jean als sie vor einem großen Haus hielten. Am nächsten Tag sollte die Beerdigung sein. *** Sachan hatte sich bei Lauras Mutter eingehakt, die gefasst am Grab stand. Sie warf ihre Blumen in das gähnende Loch und ging zu ihrem Mann zurück, der etwas abseits auf sie wartete. Die Trauerfeier wurde in einem nahen Gasthaus gehalten. Ran hielt sich abseits, als Jean auf ihn zukam. Gemeinsam gingen sie der Gruppe hinterher. "Es freut mich, dass du auch gekommen bist. Das ist Sakura sicher eine große Hilfe." "Für euch muss es schrecklich sein. Ich kann das gut verstehen." "Ach ja?", stieß Jean bitter hervor. "Ich habe meine Eltern verloren als ich achtzehn war. Meine Schwester fiel damals ins Koma." Der andere blieb stehen und sah ihn an. "Ich verstehe. Dann hast du deine ganze Familie verloren." "Ayachan geht es gut. Sie ist wieder gesund und munter und hat sogar eine Tochter." "Onkel Ran, was?" Ran lächelte. "Das ist schön.", sagte Jean und sie betraten das Gasthaus. *** Sachan lag auf dem Bett in dem Zimmer, das sie fast zwei Jahre bewohnt hatte, als sie in Frankreich war. "Du hast dich tapfer gehalten.", lächelte sie wehmütig. "Französisch ist nicht meine Sprache." "Lauras Eltern mögen dich. Sie haben gesagt ich soll gut auf dich aufpassen." Er rollte zu ihr hinüber. "Du sollst auf mich aufpassen? Wohl eher umgekehrt." "Was soll das heißen." Entrüstet stupste sie ihn an. "Ich muss dir noch was sagen und du wirst nicht begeistert sein." "Du willst ein bisschen hier bleiben.", sagte er. "Bist du mir böse?" Er schüttelte den Kopf. "Nein, natürlich nicht." Sachan rückte näher an ihn heran und klammerte sich fest. *** 3 Tage waren bereits vergangen. Ran saß in der Küche und sah Marie, der Haushälterin von Lauras Familie beim Frühstück machen zu. Keiner konnte die Sprache des anderen, aber das machte nichts, sie verstanden sich auch so. Marie war schon in dem Haus, bevor Jean geboren wurde. Sie hatte geholfen die Kinder großzuziehen und war von Sakura ganz entzückt. Umso mehr freute sie sich, dass ihre Sakura einen so netten Freund hatte. Munter redete sie auf Ran ein, der da saß und ihrer Arbeit folgte. "Ach, hier bist du. Ich habe dich schon überall gesucht. Jean fragt ob du die Stadt sehn willst." Sachan umarmte Ran, der auf einen Hocker saß von hinten und gab ihm einen Kuss in den Nacken. "Ja wieso eigentlich nicht.", er drehte sich um und sah sie prüfend an. "Wie geht es dir heute?" "Besser." Dann hob sie den Blick und strahlte. "Bonjour Marie." Zwei Stunden später düsten die beiden mit Jean durch die Stadt. Sachan war ganz aufgeregt und für wenige Stunden vergaß sie, warum sie eigentlich wieder nach Paris gekommen war. Müde hingen sie in den Stühlen eines Cafés. "Können wir eigentlich Alain besuchen gehen?", fragte Sachan unvermittelt. Kaum merklich zuckte Jean zusammen. Für einen Bruchteil einer Sekunde sah er fast ängstlich auf bevor er leichthin sagte: "Ja, natürlich. Die Besuchszeit ist noch nicht um." Ran runzelte die Stirn. Sie stiegen wieder in den Wagen und fuhren los. "Sieh mal, Ran.", aufgeregt zeigte Sachan aus dem Fenster. "Da bin ich jeden Tag hin, als ich hier war." Ran richtete seinen Blick nach draußen. Hinter Bäumen erhob sich ein hohes verglastes Gebäude. "Möchtest du noch mal reinschauen?" Jean sah fragend zu Sachan. Nach kurzem Zögern nickte sie. "Oder hast du was dagegen?", fragen sah sich zu Ran um, doch dieser hatte keine Einwände. Sie kamen in eine große Halle und die Dame am Empfang schien Sachan wieder zu erkennen. Sachan ging freudestrahlend auf sie zu. Nach einem kurzen Wortwechsel gingen sie zum Fahrstuhl, der groß für ein Büro Gebäude war. Sie fuhren in Jeans Büro. Sachan ging zum Fenster und blickte hinaus. "Siehst du?", sie wandte sich an Ran. "Da drüben habe ich gearbeitet." Ran sah in ein großes Fenster zwei Stockwerke tiefer schräg gegenüber. Sachan versuchte irgendjemand zu erkennen, aber sie war zu weit weg. Jean reichte ihr ein Fernglas. "Das geht doch nicht, wenn sie mich hier sehen, wie ich sie ausspioniere.", protestierte Sachan. "Das Fenster ist verspiegelt." Sachan griff sich das Vergrößerungsglas und spähte hindurch. Ab und zu jubelte sie auf, wenn sie jemanden erkannte. Ran wandte sich dem Büro zu. Es war ähnlich dem in Japan eingerichtete, nur fanden sich hier mehr Bücher. Interessiert trat er näher und zog eines heraus. Jean beobachtete ihn mit wachen Augen. "Kannst du Französisch?", fragte er seinen Gast. "Nein, kein Wort. Eigentlich schade." Er ließ die Seiten durch seine Finger gleiten und sein Augen überflogen sie Zeichen, die er erkannt, aber deren Sinn ihm verborgen blieb. Er kam auf der letzten Seite an und da bemerkte er, dass er das europäische Buch von hinten nach vorne geblätterte hatte. Auf der ersten Seite war offensichtlich das Firmensiegel eingeprägt. Ran hielt kurz inne, dann klappte er das Buch zu und stellte es zurück. "Das ist ein anderes Symbol, als auf dem Haus.", bemerkte er. "Als meine Eltern die Forschungsabteilung übernahmen gab es ein paar Konflikte, zwischen ihnen und der Firmenleitung. Durch, für meine Familie glückliche Umstände hätte mein Vater den Platz des Vorstandes einnehmen können, was er aber ablehnte. Er wollte sich ausschließlich der Forschung wittmen. Die Wissenschaft ist alles was ihn und meine Mutter interessiert. Dennoch ließ er es sich nicht nehmen sein eigenes Logo zu entwerfen. Um deutlich zu machen, wer hier der Chef ist, wie er sagte." "Also gehört deiner Familie die Firma?" "Indirekt schon." Sachan, die bis dahin am Fenster stand, drehte sich zu den beiden um. "Können wir jetzt fahren?" Jean nickte und ging voraus. Im Sanatorium war es angenehm kühl und eine in weiß gekleidete Schwester führte Jean und Sachan in ein Zimmer. Ran blieb im Warteraum sitzen und blätterte durch eine Zeitung, als ihn jemand ansprach. Er hob den Kopf und lächelte entschuldigend. "Sie sprechen kein Französisch?", fragte der Mann in weißem Kittel zu Rans Überraschung auf Japanisch. "Nein, tut mir Leid, aber sie sprechen meine Sprache?" "Ich war eine Zeit lang in ihrem Land. Es ist schön, dass Monsieurs Alain Besuch von Freunden bekommt. Er liegt schon so lange hier." "Lange?" Ran sah ihn verwundert an. Wenn er sich nicht täuschte, war Lauras Unfall doch noch keine 2 Wochen her. Der Mann legte nachdenklich seine Stirn in Falten. "Es sind jetzt bald 2 Jahre." "Warum erzählen sie mir das alles?", wunderte sich Ran. Gab es nicht so was wie die ärztliche Schweigepflicht? "Ich dachte es würde sie interessieren. Ich muss los. Vielleicht sieht man sich ja." Er drehte sich um und verschwand. Ran ging zur Anmeldung und fragte auf Englisch wo das Büro von einem Dr. Taupe war. Den Namen hatte er auf dem Schild gelesen. Die Schwester schüttelte den Kopf und sagte, dass ein solcher Arzt nicht im Sanatorium arbeitete. Nachdenklich setzte Ran sich wieder auf einen Stuhl. Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht. Er schrieb sich den Namen auf. Am nächsten Tag würde er schon wieder in Tokio sein. *** "Omi?", rief Ran in den Laden. "Der ist nicht da.", sagte Ayachan, die auf ihn zukam. "Wie geht es dir?" aufmerksam sah sie ihm ins Gesicht. "Ganz gut, der Flug war sehr anstrengend." "Und Sachan?" "Sie ist noch in Paris, sie kommt erst nächste Woche zurück." "Die armen Eltern. Wie schrecklich sein Kind zu verlieren." "Wo ist Kari?" Ran sah sich suchend um. "Sie ist mit ihrem Papi einkaufen. Hier wuselt sie mir zu sehr herum. Ich überlege, ob ich sie nicht tagsüber in einen Kindergarten bringen soll." In Gedanken versunken ließ sie einen Dolch aus ihren Ärmel gleiten und kürzte die Blumen für den Strauß, den sie gerade band. "Du trägst einen Dolch mit dir?" "Längere Geschichte. Der Dolch ist praktisch." Sie zeigte ihn Ran. "Ken hat ihn mir mal geschenkt, damit ich mein Leben damit verteidigen kann. Genauso wie Hanae, Omi, Yohji und du." "Hast du das Katana noch." "Natürlich, es liegt ganz oben im Schrank, wo Kari bestimmt nicht dran kommt." "Wieso interessiert sie sich dafür?" "Für alles was scharf und spitz ist." Das kam ihrem Bruder sehr bekannt vor. Ayachan setzte sich. "Jay hätte neulich fast einen Herzinfarkt bekommen als er sein Tochter mit einem riesigen Messer in der Küche sitzen sah. Die Ärmel an ihrem Pullover waren ihr zu lang und sie wollte sie sich absäbeln." "Mit 3Jahren?. Muss wohl an den Eltern liegen.", spöttelte Ran. "Sie hatte den Pullover noch an. Nicht auszudenken, wenn Jay sie nicht gefunden hätte. Jetzt sind alle Messer im obersten Schrank, damit sie nicht ran kommt, aber ich komme auch so schlecht ran. Deshalb habe ich den Dolch immer bei mir. Ich will Jay nicht jedes Mal bitten mir ein Messer herunter zu holen nur weil ich kochen will." Sorgfältig säuberte sie die Klinge, bevor sie ihn wieder in den Ärmel schob. "Aber sag Jay nichts davon, er dreht sonst wieder nur durch, von wegen Kari." "Ich weiß auch nicht ob es vernünftig ist." Ayachan rollt ihren Ärmel auf. Der Dolch steckte in einem dicken Lederetui. "Ich bin doch nicht naiv." Ran hob beschwichtigend die Hände und ging dann in sein Zimmer. Er überlegte kurz und schrieb dann einen Zettel für Omi, auf dem er ihn bat Informationen über einen Dr. Taupe zu suchen. Er ging in dessen Zimmer und legte den Zettel auf die Tastatur. Seine Augen überflogen rutine mäßig den Schreibtisch, als sein Blick auf der Cd haften blieb. Rasch zerknüllte seine erste Nachricht und kritzelte einen Namen auf eine neues Stück Papier. "Ich muss kurz weg.", rief er seiner Schwester zu und brauste mit dem Auto davon. Seine Schwester sah ihn verwirrt hinterher. Dann ging zurück um die Blumen zu ordnen. Kurze Zeit später schlenderte Omi in den Laden. "Ran hat dich gesucht.", wurde er begrüßt. "Ach, ist der auch mal wieder da? Wo war er eigentlich?" Ayachan sah auf. Sie hatte versprochen nichts zu sagen. "In Frankreich so weit ich weiß." "Was wollte er denn da?" Kopfschüttelnd erklomm Omi die Stufen. Er warf seine Tasche auf den Boden und ließ sich mit einem Seufzer auf den Stuhl nieder. Erstaunt einen Namen, der auf den Zettel stand ein. Ihm würden mehrere Seiten angezeigt und alle verwiesen auf eine Firme in Frankreich. Er brauchte nicht lange zu suchen. Schon bald setzte sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Er hatte die Firma zu der das Symbol auf der Cd gehörte, gefunden. Später wollt Omi Ran fragen, wie er darauf gekommen und warum er in Frankreich gewesen ist. Mai/ Jahr 6 Gähnend kam Omi die Stufen herunter. Ayachan stand summend im Laden und Farf sah ihr versonnen zu. Irritiert ließ Omi seinen Blick von einen zum anderen schweifen. Die Beiden waren in den letzte Woche öfters komisch drauf, aber das übertraf alles. "Alles klar?", fragte er unsicher. Farf richtete sein Auge auf Omi und nickte kaum merklich, bevor er wieder in den Anblick von Ayachan versank. Die junge Frau reagierte gar nicht. "Ich geh dann mal." Omi schlich zur Tür und warf einen Blick auf die zurückbleibenden. Er war auf den Weg zu Karen. Unsicher blieb er vor dem Gebäude stehen. Dann ging er hinein und gab am Empfang seinen Namen an. "Sie werden bereits erwartet. Fünfter Stock." Man wies ihm zu Fahrstuhl. Die Türen öffneten sich und Omi äugte nach allen Richtungen. "Omi" Er fuhr mit dem Kopf herum und erblickte Karen, die in einer Tür stand und zu ihm hinüber blickte. Er ging auf sie zu, vorbei an mehreren Leuten, die nicht älter als er selbst waren und ihn neugierig beobachteten. "Das ist also deine Agentur.", sagte er als sie die Tür hinter ihn geschlossen hatte. Sie drehte sich mit einem Lächeln um und musterte ihn fachmännisch. "Hast du schon mal daran gedacht Model zu werden?", fragte sie unvermittelt und kam auf ihn zu. Sie strich eine Haarsträhne aus seinem Gesicht und überlegte. "Du hast wirklich wunderschöne Augen.", murmelte sie versonnen. Eine leichte Röte überzog Omis Gesicht. Diese Berührung machte ihn nervös. Karen schien aus ihren Gedanken wieder aufzutauchen und ließ ihre Hand sinken. "Was hast du herausgefunden?", fragte sie in ihren üblichen Geschäftston. Er holte eine Mappe hervor und schob sie ihr hinüber. Sie blätterte kurz durch und ihr Blick haftete auf dem Firmennamen. "Wann hast du das herausgefunden?" "Schon vor 4 Wochen. Ran hat mich darauf gebracht. Er war in Frankreich, keine Ahnung wieso. Er hat mir nur diesen Namen hingekritzelt." Karen lehnte sich zurück. Sie erinnerte sich, das Nami erzählte hatte, das Sachan nach Paris zu einer Beerdigung einer Freundin war. Aber wie kam Ran auf die Firma? Sie beschloss Nami zu fragen. *** Ran besuchte Sachan in ihrem Büro. Sie war allein und sah erfreut auf, als sie ihn erkannte. "Kommst du mich abholen?" Er nickte. "Ich bring das nur noch schnell zu Mr. Noname und dann können wir gehen." Sie drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf den Mund und verschwand. Ran setzte sich auf ihren Stuhl und sah aus dem Fenster. "Hey, was machst du denn hier? Wird die arme Sachan wieder von die ausgeführt?" Hanae trat ein und setzte sich ihm grinsend gegenüber. "Was heißt hier arme?", protestierte Ran. "Weil sie am nächsten Tag immer völlig übernächtigt ist. Was machst du mit ihr?" "Ich glaube nicht, das dich das was angeht.", giftete er zurück. Hanae quittierte es nur mit einem Grinsen. Das Telefon läutete und sie nahm ab. Ihrem Lächeln nach zu urteilen, war Sam am anderen Ende. Sie blickte auf und nickte "Ja, der ist hier...Ist gut ich schick ihn dir rauf." Fragend sah Ran sie an. "Sam fragt ob er dich kurz sprechen kann." "Wer will dich sprechen?", fragte Sachan, als sie zu Tür hereinkam. "Dein Chef.", gab er zurück und stand auf. "Wo ist Büro?" "Ich bring dich hin", erbot sich Hanae und griff nach ihrer Tasche. Sachan folgte ihrem Beispiel und sie löschten das Licht in ihrem Büro. Kurze Zeit später klopfte er an Sams Tür und trat von Hanae und Sachan begleitet, ein. "Begleitschutz?", fragte Sam schmunzelnd und kam auf Ran zu. "Wir wurden uns noch nicht vorgestellt. Ich bin Sam Noname." Ran nickte. "Ich weiß wer sie sind. Hanae hat viel von ihnen erzählt." "Hoffentlich nur gutes." "Später ja." Die Tür öffnete sich noch einmal und Nagi kam hereingehechtet. "Tut mir Leid ich bin zu spät." Er stellte seinen Laptop auf den Schreibtisch und schaltete ihn an. Wie selbstverständlich nahm er in Sams Stuhl Platz. "Weißt du wer Dr Taupe ist?", fragte Sam Ran. "Nein, deshalb habe ich Nagi gefragt, ob er etwas über ihn herausfinden kann." "Warum hast du nicht Omi gefragt?", wunderte sich Hanae. Ran grinste: "Er hat alle Hände mit Karen und diesen ominösem Sanatorium zu tun." Nagi horchte auf: "Sanatorium?" "Karen sucht die Leute, die sie, Nami und Asuka manipuliert haben." "Davon wusste ich gar nichts." "Vermutlich wollte Karen Nami nicht aufregen.", sagte Sachan beschwichtigend. Nagi runzelte die Stirn. Er nahm sich vor so bald wie möglich mit Omi zu reden. Ihn einfach zu übergehen! "Ich wurde nur zufällig auf Dr Taupe und den Recherchen von Nagi aufmerksam.", setzte Sam an und blickte auf. "Weiß du noch wie der Mann aussah?" Ran überlegte und gab eine ziemlich genaue Beschreibung ab. Sam nickte. "Dann meinen wir offensichtlich den gleichen. Bevor ich aus England nach Japan kam, war ich Inspektor bei Scottland Yard. Warum ich hierher kam, spielt im Moment keine Rolle.", würgte er die fragenden Blicke ab. Selbst Hanae wusste nichts davon. "Worauf ich hinaus will, ist, dass mir auf meinen Reisen ein Mann über den Weg lief, der sich der sich übersetzt Maulwurf nannte. Taupe. Dieser Name ist einfach und genial, denn wer vermutet unter dem Namen Maulwurf einen Maulwurf." "Trotzdem ein sehr auffälliger Name." "Aber seine Spur ist unsichtbar. Ich habe ihn noch einmal hier in Japan getroffen. Das heißt eigentlich hat er mich getroffen.", überlegte Sam. "Der Mann ist phantastisch. Wie ein Schatten und er wird nur von denen gesehen, von denen er will, dass sie ihn sehen. Ein Meister der Verkleidung und ein Sprachengenie." "Aber warum erzählst du mir das alles." "Was immer er zu dir gesagt hat, zweifle es nicht an. Aus irgendeinem Grund hast du seine Aufmerksamkeit erregt, sonst hätte er dich nicht angesprochen." "Ich verstehe nicht. Wieso bist du dir so sicher, dass er mir helfen will. Er kennt mich doch gar nicht." "Eher zu gut." Sam drehte den Bildschirm und Rans Augen weiteten sich. Er sah ein Bild seiner Familie. Es war genau das was er Ayachan zu Geburtstag geschickt hatte. "Woher hat er das? Davon gibt es nur zwei Abzüge." Dann hielt er inne. Seine Augen weiteten sich vor Schreck. "Er war bei Aya und Farf in der Wohnung. Letztes Jahr im Februar ist ihr Foto verschwunden gewesen. Ich habe mir nichts dabei gedacht, aber jetzt." Er hielt inne und sein Blick wandte sich wieder zum Bildschirm. "Letztes Jahr im Februar? Scheint als wüsste dieser Doktor mehr als er zugibt. Mich würde nur interessieren, warum er das tut." *** Nachdenklich fuhr Ran zum Blumenladen. Sachan, die neben ihm saß sagte auch nichts. Sie traten ein und blieben wie angewurzelt stehen. Seine Schwester hatte ihre Arme um Jay geschlungen und beide waren in einen innigen Kuss versunken. Kopfschüttelnd schloss er den Blumenladen ab und sie gingen an den Beiden vorbei zur Küche. Dort saß friedlich seine Nichte und grinste sie an. "Was ist nur mit deinen Eltern los?", fragte er Kari und sie kicherte. Da hörte Ran hinter sich Schritte, doch er drehte sich nicht um. Er wusste ja wer es war. "Du bist schon da?", fragte seine Schwester. "Ja, schon seit fast einer halben Stunde." log er. Ayachan sah auf die Uhr. "So lange schon?" Ihrem Bruder verschlug es die Sprache. Was um alles in der Welt war nur mit den Beiden los? "Wir müssen auch nach Hause. Kommst du Kari?" Diese zog einen Schmollmund. "Kann ich nicht bei Onkel Ran bleiben?", fragte sie. "Onkel Ran hat bestimmt viel zu tun.", gab ihre Mutter zurück. "Nein, gar nicht.", mischte Sachan sich ein und grinste zu Kari hinüber. "Wenn es euch nichts ausmacht?" "Du bekommst eine riesen Portion Eis.", versprach Ran und hob Kari hoch. "Was meinst du?" Diese klatsche in die Hände und sah ihre Eltern flehend an. Ergeben hoben sie die Hände. "Und seht zu das ihr wieder zu Verstand kommt.", raunte Ran ihnen zu, bevor sie gingen. Sachan kicherte immer noch. *** Kritisch musterte Yohji den Bildschirm. Obwohl Juns Mutter Tod war, suchte Asuka immer noch nach der Vergangenheit. "Sie hat ihr Gedächtnis verloren und ich will wissen wieso.", sagte sie. "Vor 2 Jahren ist sie spurlos verschwunden. Jun wurde in ein Waisenhaus gebracht von dem er im Dezember davon gelaufen war, Wort wörtlich in Karens Arme. Aber was ist mit seiner Mutter passiert?" Triumphierend sah sie ihn an. "Ich habe eine Spur. Was hältst du davon?" "Keine Ahnung." "Jemand hat gesehen, wie Masami in ein Auto verfrachtet wurde. Soweit die Vermisstenanzeige, aber keinen hat es interessiert, dass das Auto ein Leihwagen war. Gemietet von einem Mann namens Mole." "Und wer ist dieser Mole?" Asuka atmete hörbar aus. "Keine Ahnung." Karen kam ins Wohnzimmer und sah zu ihnen hinüber. "Ihr bringt Arbeit mit nach Hause?", fragte sie. "Indirekt. Asuka versucht die fehlenden Jahre von Juns Mutter." "Ich bin auch ein Schritt weiter. Wir haben einen Namen von einer Firma, die ihren Sitz in Frankreich hat und mit einer eine Tochtergesellschaft in Japan." Karen zog die Mappe, die sie von Omi bekommne hatte aus ihrer Tasche und reichte sie ihnen. Yohji blätterte sie durch. "Und wie hilft dir das weiter?" "Diese Firma hat eine große Forschungsabteilung." "Du meinst, dass das Sanatorium eigentlich ein Labor war." "Könnte doch sein.", gab Karen zu bedenken. Zweifelnd sah Yohji zu ihr hinüber. "Ist das nicht etwas sehr weit hergeholt?" Wütend sah sie ihn an. "Du vergisst, dass ich bei Schreiend war. Was glaubst du hat Masafumi Takatori getan." "Er war...", Yohji hielt inne und sah wieder auf die Seiten hinab. Dann nickte er. "Das ist so krank, das könnte wirklich stimmen.", murmelte er. Karen stand auf und ging hinaus. "Gebt mir den Hefter wieder, wenn ihr fertig seid." Sie hatte vor zu Omi zu fahren. Erstaunt stellte sie fest, dass sie immer öfters über ihn nachdachte. Sie betrat den Laden und fragte nach Omi. "In seinem Zimmer, aber ich glaube er schläft noch.", gab Ran abwesend die Antwort und vertieft in seine Gedanken. Plötzlich hob er den Kopf und sah der Frau nach, die sich auf den Weg nach oben machte. Seine Gedanken bahnten sich gerade einen Weg, als er von Sachan unterbrochen wurde. "Möchtest du noch Tee?", fragte sie. Er schüttelte den Kopf. Kari hingegen war nicht so bescheiden. Lautstark verlangte sie mehr Kakao. Sachan lächelte als sie Ran und seine Nichte betrachtete. Er wäre ein sehr guter Vater, fuhr es ihr durch den Kopf. Laut sagte sie: "Ich muss los. Hanae wird bestimmt schon da sein." Sie verabschiedete sich und verschwand. In der Tür wäre sie fast mit Asuka zusammen geprallt. "Hey Asuka, bye Asuka.", rief Sachan ihr zu und stieg ins Auto. "Ich suche Karen. Ist sie hier?" "Oben bei Omi." Asuka runzelte die Stirn. "Ich wollte ihr auch nur etwas bringen. Kannst du ihr es geben?" "Klar." Ran schlürfte an seinem Tee und bot Asuka auch einen an. Sie überlegte kurz und nahm danken platz. "Was ist das?", fragte Ran neugierig. Die Mappe sah nicht aus, als würde sie in eine Modelagentur gehören. "Das sind Nachforschungen von Omi über das Sanatorium." Ran erinnerte sich. Er hatte Omi den Namen einer Firma gegeben sich aber nicht mehr erkundigt, ob es ihm was gebracht hatte. "Darf ich?" Er blickte sie an. "Ja natürlich. Es ist ja nicht geheim." Ran blätterte die wenigen Seiten durch. Da sah er auch das Firmenlogo. "Ihr vermutet also eine Verbindung mit dem Sanatorium und der Firma.", stellt er fest. Asuka nickte. "Sachan hat dort fast 2 Jahre gearbeitet. Dadurch bin ich auf sie gestoßen.", sagte er. Nachdenklich runzelte er die Stirn. "Gehört das auch dazu?" Er wies auf ein Blatt. "Oh, nein, das muss dazwischen gerutscht sein. Ich habe gerade wegen Juns Mutter geforscht." "Mole? Heißt das nicht Maulwurf?" Asuka nachte kurz nach. "Ja, ich glaube schon." "Vielleicht ist das nur Zufall, aber ich habe in Frankreich jemand getroffen, der sich Taupe, Maulwurf nannte und Sam erinnert sich auch an einem Mann, der diesen Namen trug." Asuka hörte mit wachsenden Interesse zu. "Glaubst du es gibt eine Verbindung?" "So langsam weiß ich gar nicht mehr was ich glauben kann." Sie versanken in düsteres Schweigen. "Hallo ihr zwei?", Omis Stimme ließ sie hochfahren. Hinter ihm erschien Karen. "Deine Mappe, die hast du vergessen." Asuka streckte sie ihr entgegen. "Wir müssen unbedingt telefonieren." "Ist gut, ich sag ihr bescheid, das sie dich anruft. Nagi hat die Recherchen gemacht." Asuka winkte den anderen zu und ging. "Nagi?" Omi sah fragend auf. "Wie kommst du denn auf den?" Er war leicht verärgert. "Du hast doch selber so viel zu tun. Außerdem...", weiter kam Ran nicht. "Ja richtig", zwinkerte Omi ihm zu, "Hanae arbeitet ja auch da." Er stand auf und ging gähnend nach vorn, als sich Kundschaft ankündigte. "Hanae? Ich dachte du wärst mit Sachan zusammen." Karen sah Ran an. "Das bin ich ja auch, aber Omi und Yohji sind von der fixen Idee ich und Hanae einfach nicht abzubringen.", grinste er. Juni/ Jahr 6 Fröhlich lächelnd kam Ayachan in die Küche hinter dem Laden. An ihrer Hand hing Kari. "Was ist passiert? Du hast heute gar keine Schicht." Nervös sah Ran sie an. "Wieso, was soll passiert sein?" Unschuldig blickte Ayachan ihren Bruder an. Yohji nahm sich noch einmal Kaffee und grinste. "Du hast diesen merkwürdigen Gesichtsausdruck. Genauso hast du geguckt als du dich verlobt hast und als du schwanger warst.", erwiderte Ran. "Nicht zu vergessen, als du verkündet hast, das du mit Farfarello zusammen bist.", setzte Yohji hinzu. "Nein, da hat sie anders geschaut.", berichtigte Omi, der genüsslich an seinem Frühstück kaute. "Da war es eher ein ängstliches Abwarten." "Stimmt." Der Detektiv nickte anerkennend über die gute Beobachtungsgabe. "Also, was ist passiert?", bohrte Ran weiter. "Das werde ich dir morgen sagen. Ich bin nur gekommen um euch einzuladen.", lächelte Ayachan. "Um 19 Uhr bei Schuldig und Ken. Sie haben großzügigerweise ihr Haus zu Verfügung gestellt, weil es so viele sind." Dann drehte sie sich wieder um und schwebte davon. Omi und Yohji legten denn Kopf schief und sahen ihr nach. Ran war einer Ohnmacht nahe. "Irgendwas haben die Zwei wieder angestellt.", jammerte er, "Ich fühle es." "Was kann schon passiert sein? Sie sieht so glücklich aus, vielleicht bekommen sie noch ein Kind." Unwillkürlich stöhnte Ran auf. "Oder sie wollen endlich heiraten.", überlegte Omi weiter. Ran wand sich, wie unter Schmerzen. Mitleidig sahen Yohji und Omi ihn an. "Aber sie ist glücklich." Ran seufzte, da musste er ihnen recht geben. "Wie läuft es eigentlich zwischen dir und Hanae?", fragte Yohji. "Gut.", antwortete Ran ohne nachzudenken. Doch der Blick von dem anderen ließ ihn zusammen fahren. "Dann halt dich mal ran." Aufmunternd klopfte Yothan dem anderen auf die Schulter. Omi grinste. "Wird sie auch am Freitag kommen?" "Sie ist auf Geschäftsreise.", sagte Ran. "Schade." Der Freitag kam schneller als erwartet. Immer wieder schlich Ran um seine Schwester herum. "Was ist es denn nun?", lauerte er. "Wenn du nicht sofort aufhörst, hetzte ich Farf auf dich.", fauchte sie. Beleidigt ging Ran zu Ken und Sachiko. "Sie will nichts sagen.", grummelte er. "Es ist nichts schlimmes, eher was Erfreuliches.", beruhigte Sachiko ihn. "Ihr wisst davon? Woher?" Kommentarlos zeigte Ken auf Schuldig. Na typisch. "Und was ist es?" "Wir haben versprochen nichts zu sagen.", entschuldigte sich Ken. "Ihr macht euch einen Spaß daraus mich im Unwissen zu lassen?", protestierte Ran. "Nun tu doch nicht so? Oder wissen Omi und Yohji irgendwas von dir und Sachan?" "Erstens haben sie nie gefragt und zweites ist das mein Rache, weil sie mich so oft mit Sachan aufgezogen haben.", grummelte er. "Wo ist sie überhaupt? Aya hatte sie doch eingeladen?" "Mit Hanae und Sam auf Geschäftsreise.", murmelte Ran. "Sam? Etwa der Sam?", fragte Sachiko. Ran nickte. Kari kam auf ihn zu gewatschelt, als Sakura zu Tisch bat. Ran griff nach der Hand seiner Nichte und setzte sie neben sich. "Also, auf was wollen wir anstoßen?" Schuldig sah zu Ayachan und Farf hinüber. "Auf unsere Hochzeit.", verkündigte sie und strahlte. Ein Klirren ließ die anderen herumfahren. "Alles klar, mir geht's gut." Ran lächelte in die Runde und sammelte verstohlen die Scherben auf. "Ich hole dir ein neues Glas.", erbot sich Sachiko und ging lachend in die Küche. "Ihr wollt heiraten? Auf einmal? Warum?", fragte Ran, nachdem er einen Schluck getrunken hatte. "Wir haben schon geheiratet. Gestern, weil ich ein zweites Kind erwarte." Ungläubig sah Ran zwischen seiner Schwester und seinem Schwager hin und her. "Ach so. Das ist so unfair.", schrie er auf. Ayachan sah ihn mit großen Augen an. "Aber wir waren doch schon lange zusammen und ich dachte du hast dich an den Gedanken gewöhnt, dass..." "Das meine ich doch gar nicht.", unterbrach er seine Schwester. "Ich meine, dass du heiratest und mich nicht einlädst." "Es war eher ein spontaner Entschluss. Und eine große Feier gibt es später." Schmollend sank Ran wieder auf seinen Stuhl. "Willst du mir nicht mal gratulieren?" Gespannt sahen die anderen zwischen den Geschwistern hin und her. Da stand Ran auf und ging zu ihr hinüber. "Doch natürlich gratuliere ich dir." Er lächelte sie und drückte sie an sich. Dann schob er sie ein Stück von sich. "Noch ein Kind, ja? Ob es genauso süß wird wir Kari?" "Ja, wird es.", sagte Sakura mit fester Überzeugung. "Woher willst du das denn wissen? Bist du neuerdings Hellseher?", mischte sich Sachiko ein und alle lachten. Fröhlich verbrachten sie den Abend. Juli/ Jahr 6 Asuka saß gähnend im Sessel und starrte auf dem Bildschirm des Fernsehers. Jun und Yohji sahen sich irgendein Anime an. Sie konnte beim besten Willen nicht verstehen, was sie an diesen Trickfiguren fand. "Na, ihr?", Karen setzte sich auf die Lehne und wuschelte Jun durch die Haare. Kurz hob er den Kopf und lächelte zu Karen auf, bevor er wieder im Fernseher versank. "Wo willst du denn hin?", fragte Asuka, die andere und schnupperte. "Omi?" Karen nickte. "Woher weißt du?" "Das Parfum, du legst es immer auf, wenn du jemanden beeindrucken willst. Und zu Zeit ist es dieser Blumenjunge." Beleidigt stand Karen auf. "Was soll das heißen?" "Nichts, ich will nur nicht, das du ihm den Kopf verdrehst. Der Junge ist verliebt in dich und ziehst eines deiner grausamen Spielchen ab." "Der Junge ist 23 und kann auf sich alleine aufpassen. Außerdem habe ich nicht vor mit ihm zu Spielen." Sie drehte sich um und stolzierte davon. "Das ist ja noch schlimmer.", murmelte Asuka und sah ihr besorgt hinterher. "Wieso?", fragte Yohji nahm seinen Blick aber nicht vom Bildschirm. "Sie streitet ab Omi beeindrucken zu wollen." Lehrerhaft hob sie den Finger. "Die Frage, die sich daraus ergibt ist: Wer liebt hier wen?" "Ich zum Beispiel dich.", gab Yohji zur Antwort, setzte sich auf die Lehne vom Sessel und gab ihr einen Kuss. "Dann hätten wir die Frage schon mal geklärt." Zufrieden lehnte Asuka sich zurück. *** Fröhlich kam Hanae an Sachans Tisch zu Mittagessen. "So gut gelaunt?", schmunzelnd sah Sachan ihre Kollegin an. "Wieso auch nicht? Ich bin heute Morgen neben dem best aussehensten Mann der Welt aufgewacht und jetzt kommt das schönste, er vergöttert mich." "Das Sam dich vergöttert nehme ich dir ohne weiteres ab, aber, das er der best Aussehneste Mann ist...Darüber ließe sich streiten." Hanae grinste, dann wechselte sie das Thema. "Hast du auch eine Einladung zu Ayachans und Jays Hochzeitsfeier bekommen?" Sachan nickte. "Zusammen mit Ran." Unwillkürlich musste Hanae kichern. "Ich bin so gespannt auf Omis und Yohjis Gesichter, wenn du mit Ran und ich mit Sam auftauchen werden." "Wissen die immer noch nichts?" Hanae schüttelte den Kopf. "Sollte man gar nicht glauben. Gerade die beiden decken jedes Geheimnis auf und haben keine Ahnung. Sogar Ken ist alleine drauf gekommen." "Irgendwie ist es auch meine Schuld, bei Feiern bin ich nie da." Sachan sah auf ihren Teller. "Jetzt schau nicht so zerknirscht. Ich finde es lustig." "Was glaubst wie lange sie noch brauchen werden? Ich tippe auf die Hochzeit, das ist nächstes Jahr im März. Denn eher werde ich keine Zeit haben." "Ich glaube schon eher. Rans Geburtstag.", sagte Hanae und winkte zu Sam hinüber. Betrübt sah Sachan in ihren Kalender und schüttelte den Kopf. "Fairness halber sollte ich dir sagen, dass ich da für 2 Tage unterwegs bin. Meine Omi hat da auch Geburtstag und ich habe ihr versprochen zu kommen." "Trotzdem. Um ein Abendessen." Hanae hielt ihr ihre Hand hin. Sachan schlug ein. "Okay, um ein Abendessen. Wenn einer von beiden es herausfindet." "Hier wird gewettet? Um was?", fragte Nagi, der sich zu ihnen gesellte. Auch Sam stellte sein Tablett auf den Tisch. "Wir haben gewettet, wann Omi und Yohji die Wahrheit über Hanae und Ran herausfinden.", erklärte Sachan. "Um was?", Nagi war sofort Feuer und Flamme. "Wir haben Hochzeit und Rans Geburtstag, es geht um ein Abendessen.", sagte Sachan. "So lange?", grübelte der andere. "Zum Geburtstag bist du nicht da. Ich tippe auf Weihnachten. Nami hat eine Feier für alle in Planung." "Heißt das du steigst ein?" Nagi reichte ihr die Hand. "Um ein Abendessen." Sam lächelte. "Die Armen, wenn sie wüssten." "Oh, so arm sind sie gar nicht. Du wirst sie bald kennen lernen.", prophezeite Hanae und beugte sich wieder über ihr Essen. *** "Nami?", rief Nagi in die Wohnung. "Ich bin hier?", erklang es aus der Küche. "Was machst du da?" Zweifelnd sah er auf das Gemüse, das von ihr bearbeitet wurde. "Kochen.", Vor Anstrengung war Kopf hochrot. Nagi nahm ihr das Messer aus der Hand und schnippelte das Gemüse zu ende. Dankbar setzte sie sich auf einen Stuhl und sah ihm verträumt zu. "Du siehst fröhlich aus. Ist irgendwas passiert?" "Wir haben heute gewettet, wann Omi und Yohji von Sachan und Ran erfahren." "Sag bloß die haben immer noch keine Ahnung." Ungläubig sah sie auf. "Nein.", grinste er. "Was ist der Einsatz?" "Ein Abendessen. Ich habe auf Weihnachten getippt, weil du da doch die Party geben willst." "Es tut mir Leid dich enttäuschen zu müssen, aber ich habe das Ganze auf Silvester verschoben." Nagi hielt inne und seufzte theatralisch. "Dann habe ich schon verloren." "Das macht doch nichts, ich steige mit ein und sage Silvester, dann haben wir als Team wieder eine Chance." "Gut, dann sage ich den anderen morgen bescheid." Er legte das Messer beiseite und zog seine Verlobte zu sich heran. "Und wie willst du diese Täuschung wieder gut machen?", schnurrte er. "Wenn du den Herd ausmachst, fällt mir bestimmt auch was ein.", murmelte sie zurück. *** Sachan saß in der Couch versunken und blinzelte zu Ran hinüber. Irritiert sah er auf. "Was ist los? Habe ich irgendwas im Gesicht?" "Nein, ich wollte dich nur fragen, wie gut Omi und Yohji im herausfinden von Geheimnissen sind." "Wieso?" "Wir haben gewettet, wann die Beiden das mit uns herausfinden werden." "Wer wir?" "Hanae, sie tippt auf deinen Geburtstag, Nagi, sagte Weihnachten und ich die Hochzeit deiner Schwester. Es geht um ein Abendessen." "Ihr habt gewettet?" Ran grinste. "Ich sage noch später. Selbst auf der Hochzeit werden sie es nicht schnallen, denn sie sind gut in Geheimnisse herausfinden, aber das ist ja kein Geheimnis. Da sehen die beiden den Wald vor lauter Bäumen nicht." "Du hast ja keine hohe Meinung von deinen Teamkollegen.", bemerkte Sachan. Ran zuckte mit den Schulter. "Das ist die einzige Sache." "Dann steig mit ein." Sachan hielt ihm die Hand entgegen. "April nächsten Jahres, um ein Abendessen." "Topp." *** Tags darauf. Hanae schob sich durch die Regale. Sam wanderte mit Einkaufzettel neben sie her und blickte sich suchen um. "Hallo ihr Zwei.", wurden sie angesprochen. Ken winkte zu ihnen hinüber. Neben ihm stand Sakura und hielt einen langen Zettel in der Hand. "Wurdet ihr verdonnert einzukaufen?", witzelte Hanae. "Wir brauchen immer einen aus allen vier Lagern.", erklärte Sakura. "Vier?" "Die Frauen, die Männer, das eine Paar, das andere Paar.", zählte Sakura auf. "Vier. Und da es immer in einer Katastrophe gibt, wenn mein hitzköpfiger Freund und meine starrsinnige Schwester einkaufen gehen, haben wir es übernommen." "Verstehe." "Und ihr? Wohnt ihr schon zusammen?", fragte Sakura und warf einen Blick in den Korb. "Im Grunde schon. Aber ich habe noch meine Wohnung.", erklärte Hanae. "Wenn ihr endgültig zusammen zieht, gibt es doch eine Einweihungsparty, oder?" Hoffnungsvoll wurden sie angesehen. "Sonst erfahren Omi und Yohji nie, das mit euch und Ran und Sachan.", lachte sie Anwältin. "Ihr auch?" Sam versuchte streng auszusehen und schüttelte den Kopf. "Wieso macht ihr euch über die beiden lustig." "Ach, tu doch nicht so, du als Wettleiter steckst genauso tief drin.", gab Hanae zurück. "Wettleiter?" Ken wurde neugierig. "Sam hält sich aus unserer Wette raus, weil er sie ja nicht kennt, aber Sachan, Ran, Nami, Nagi und ich haben gewettet, wann die beiden davon erfahren. Um ein Abendessen. Wir haben Rans Geburtstag, Weihnachten, Silvester, die Hochzeit und April." "Weihnachten.", sagten Ken und Sakura einstimmig und hielten Hanae ihre Hand entgegen. Sie schlug ein und grinste. *** Mit schwer beladenen Tüten traten Ken und Sakura ins Haus. Aufgeregt durch wühlten Sachiko und Schuldig die Sachen. "Keine Schokoflaks?", maulte Sachiko und sah strafend zu Ken. "Sie hatten keine.", gab er fröhlich zurück und räumte grinsend die Einkäufe weg. "Wenn habt ihr denn getroffen, das ihr so fröhlich seid?" "Hanae und den Wettleiter." "Wettleiter?" "Sam, er überwacht als unparteiische Person die Wette zwischen, Hanae, Sachan, Ran, Nami, Nagi, Ken und mir. Um ein Abendessen, wann sich bei Omi und Yohji endlich die Augen öffnen." "Ich verstehe. Ich sage nicht vor Februar.", grinste Schuldig. "Nein, Januar, zu Silvester.", sagte Sachiko und angelte sich eine weiter saure Gurke. "Seid ihr also auch dabei?", frage Sakura. Sie nickten. "Dann werde ich Hanae mal bescheid geben." Sachiko griff in das Glas und stellt erstaunt fest, das es leer war. "Haben wir noch saure Gurken?", suchen wühlte sie sich durch die Schränke. "Wolltest du eben nicht noch Schokolade?" *** Eine Woche später klingelte Nami bei Karen und Asuka. Die Tür wurde aufgerissen und ein eilender Yohji rannte sie fast um. "Oh...hi...Nami, die anderen im Wohnzimmer, bis dann." Er warf sich in den Fahrstuhl und war verschwunden. "Wenn er weiter so verwirrt ist, habe ich schon gewonnen", murmelte sie. "Gewonnen? Was?", fragte Asuka und blickte von der Zeitung auf. "Die Wette." Sie wollte gerade ausführlich darüber erzählen, aber dann hielt sie inne. Sie stand ja gerade vor den beiden Frauen die den Opfern der Wette am nächsten standen, sollte man dem Gerücht von Omi und Karen trauen. "Los raus mit der Sprache.", verlangte Karen. "Aber ihr müsst mir versprechen nichts zu verraten." Die Beiden versprachen es und hörten mit wachsender Begeisterung zu. "Das hört sich gut an.", rief Asuka, "Ich sage Mai. Eher auf keinen Fall. Wir haben um Weihnachten rum immer höllisch viel zu tun." Karen wiegte mit dem Kopf. "Omi ist nicht blöd. Nein, ich glaube auch Rans Geburtstag." "Ihr wettet mit? Asuka, gegen deinen Partner und dann noch so viel Zeit?" Ungläubig sah Nami sie an. "Wenn er im begriff ist sich zu langweilen, werde ich ihn schon bis April ablenken. Aber mal ernsthaft. Eigentlich geht es mir nur um das Gesicht von ihm. Yothan hält sich für einen so supertollen Detektiv, das er geschockt sein wird, das ausgerechnet ich ihm so wenig zu traue." "Glaubst du nicht, dass er sauer sein wird?" "Das lass mal meine Sorge sein. Ein Abendessen für den Gewinner, das ist es mir wert, ich bin dabei." "Ich auch." Die beiden Frauen schlugen bei Nami ein. November/ Jahr 6 Überrascht sah Ran auf. Er hatte nicht erwartet, dass man ihm zum Geburtstag mit einer Party überraschen würde. Als Omi Kyoko heranzog, wollte er seinen Augen nicht trauen. Insgeheim hatten alle immer gehofft, dass sie doch noch am Leben war, aber nie wagte es jemand es auszusprechen. Und jetzt stand sie vor ihm und gratulierte ihm zum Geburtstag. Seine Freude wurde etwas getrübt, als er erfuhr mit wem sie verheiratet war. Doch was soll's, sie lebte und das allein zählte. Nur eine Person vermisste er. Seine Freundin Sachan, die zum Geburtstag ihrer Großmutter war. Als Hanae ihm jedoch gratulierte flüsterte sie ihm ins Ohr, das es noch eine Überraschung geben würde. "Sachan?", fragte er. "Viel Besser.", entgegnete sie geheimnisvoll. Auch wenn er es nicht wollte röteten sich seine Wangen vor Erwartung. Die Feier war recht ausgelassen und als die Kinder ins Bett gebracht waren, bestürmten alle Kyoko zu erzählen, was sie so die letzten Jahre gemacht hatte. Dann erzählten Yohji und Asuka, schließlich Nami und Nagi. Schuldig und Ken ließen sich hauptsächlich über ihre Klassen aus, die wirklich mehr als chaotisch sind und zu guter letzt, ergriff seine Schwester das Wort. Ran war etwas erstaunt, das sie in einer Gummizelle geschlafen hatte, doch überraschend fand er es nicht. Er war nur erleichtert darüber wie normal seine kleine Nichte doch war. Die allgemeine Aufmerksamkeit richtete sich nun auf ihn und Hanae. Was hatten sie schon interessantes beizutragen? Außer Yohji und Omi endlich darüber aufzuklären, dass er nichts von Hanae und umgekehrt wollte. Aber es lief eine Wette und die Spielregeln mussten eingehalten werden, dachte Hanae und sah zu ihr hinüber. Sie und Karen hatten auf den heutigen Tag getippt. Im Türrahm erschien Shinichi. Gähnend sah er in die Runde. Hinter ihm trottete eben so müde Kari. Sie suchte halt an ihrem neuen Freund, der sie ritterlich an der Hand nahm und auf die Erwachsenen zu taumelte. "Armer Schatz, kannst du nicht schlafen?", fragte Kyoko und sie und Farf eilten auf die Beiden zu. "Ich habe durst.", murmelte der Kleine. "Ich auch.", krähte es neben ihn. "Das dachte ich mir." Sie hob ihren Sohn hoch und Farf nahm seine Tochter auf den Arm. Asuka war aufgestanden und holte zwei Becher mit Milch. Shinichi war inzwischen auf den Schoß von seinem Vater geklettert und blinzelte in die Runde. Sein Blick blieb an Sachiko und Sakura haften. Die Zwei waren ihm neu. Er lächelte ihnen zu und vergrub dann sein Gesicht in dem Hemd von Crawford. Dieser strich ihm über den Kopf. "Ist wohl etwas schüchtern?", fragte Sachiko. "Der tut nur so, das ist seine Art zu flirten.", entgegnete Kyoko. Kari hatte ihren Onkel erspäht und schon verlangte sie lautstark zu ihm gereicht zu werden. Grummelnd gab Farf nach. "Immer das Selbe, kaum ist Ran in der Nähe, sind alle anderen abgeschrieben." "Sie mag mich eben.", verteidigte er sich. "Wo ist eigentlich Jun?", fragte Sachiko. "Der übernachtet bei einem Freund. Irgendeine wichtige Sache, frag mich nicht. Mit 7 Jahren hat man viele wichtige Sachen vor, die wir Erwachsene nicht verstehen.", antwortete Asuka. "Wer ist denn Jun?" Verwundert sah Kyoko auf. Sie konnte sich nicht erinnern, von ihm schon gehört zu haben. "Das ist unser Adoptivsohn.", sagte Yohji, nicht ganz ohne Stolz "Den Jungen hatte Karen vor einem Jahr auf der Strasse aufgegabelt. Er suchte seine Mutter." "Was ist denn mit seiner Mutter?" Ran, der die traurige Geschichte kannte stand auf. "Ich bringe Kari mal ins Bett." Crawford folgte ihm mit seinem Sohn. "Ich bin nicht müde.", protestierte der Kleine. "Ich auch nicht.", fiel Kari mit ein. "Seit ihr euch immer so einig?" Ran versuchte böse auszusehen, aber es gelang ihm nicht. Kari kicherte und schlang ihre Arme um ihn. Die Kinder lagen zu gedeckt in ihren Betten und schauten sie mit Kulleraugen an. "Eine Geschichte?", bettelte Kari. "Bitte, bitte nur eine ganz kleine." Seufzend nahm Ran auf der Bettkante platz und überlegte. Mittlerweile war er richtig gut in Geschichten erzählen. Crawford lehnte sich mit verschränkten Armen gegen den Türrahmen. Die Kleinen waren schon nach zehn Minuten fest eingeschlafen. "Nicht zu fassen, schlafen mitten drin ein. War sie den so schlecht?" "Mittelmäßig.", entgegnete Crawford. "Vielen Dank." Ran ging an ihm vorbei und der Andere schloss leise die Tür. Da hörten sie ein zaghaftes Klopfen von draußen. Fragend blickten sie in die Runde. Wer konnte das denn jetzt noch sein? Hanae richtete sich grinsend auf und zwinkerte Ran zu. Ahnungsvoll ging er zur Tür. "Happy Birthday.", ertönte es und jemand warf sich ihm um den Hals, während die Anderen sich ihren verrenkten. "Wer ist das denn?", fragte Yohji. "Sieht nach Rans Freundin aus.", kommentierte Ken. "Aber...Ich dachte...", stotterte Omi. "Wieso hat er eine Freundin und keiner weiß was davon?" Hanae sagte: "Was heißt hier, niemand weiß was davon? Es sind nur du und Yohji immer gewesen, die wilde Spekulationen angestellt haben." Omi saß geplättet im Sessel. "Ich wusste zwar, das Sakura wieder in der Stadt ist, aber das hätte ich nie vermutet." Schuldigs Freundin löste sich aus den Polstern: "Du heißt also auch Sakura? Wir kennen uns noch nicht. Darf ich mich vorstellen? Ich bin Sakura und das ist mein Zwilling Sachiko." Sie reichte ihrer Namensfetterin die Hand. "Hallo sehr erfreut." Sachan blickte sich in der Runde um. Bis auf die ehemaligen Mitglieder von Schreiend kannte sie alle. "Nami, Karen und Asuka.", stellte Yohji die anderen vor. "Setz dich, du siehst erschöpft aus.", sagte Hanae. "Das bin ich auch. Das war eine lange Fahrt." "Das ist das erste Mal, dass du dich darüber beschwerst.", wunderte sich Ran, der es sich auf der Sessellehne, in die sich Sachan zufrieden zurück lehnte, setzte. "Das wird auch vorerst das letzte Mal sein." "Wieso? Ist irgendwas passiert Er tastete nach ihrer Stirn. "Bist du krank?" Sachans Wangen röteten sich. Hanae kicherte: "Krank ist sie nicht, auch wenn sie sich bald etwas schonen wird." Immer noch sah Ran ratlos in die Runde. Schuldig schlug sich mit der Hand auf die Stirn: "Und ich dachte immer Ken wäre begriffsstutzig, das muss wohl am Team liegen." Böse wurde er angefunkelt. "Das ist mein Geburtstag, also bitte keine Beleidigungen." "Was soll das heißen ich bin begriffsstutzig, mir ist schon klar, das Sachan schwanger ist.", verteidigte sich Ken. Er hatte die Situation durchschaut. Ran drehte sich zu seiner Freundin um. "Wirklich?" Sie nickte. "Wann?" "Im April?" "Und du hast mir nichts gesagt?" "Ich wusste nicht wie du reagieren würdest." "Na das ist ja mal eine Überraschung." "Das habe ich dir doch gesagt.", entgegnete Hanae. "Aber woher wusstest du es denn?" "Intuition.", lächelte sie. "Wir bekommen ein Kind." Ungläubig lehnte sich Ran zurück. Sachan räusperte sich: "Das ist nicht ganz richtig. Genau genommen sind es zwei." "Zwillinge?" Schuldig grinste: "Na da wünsche ich euch viel Spaß, ausgewachsen sind sie ja schon äußerst anstrengend, aber als Kinder, im Doppelpack? Du hast mein tiefstes Mitgefühl." "Wieso magst du keine Kinder?", fragte Sakura ihn. "Jetzt solltest du gut überlegen was du sagst.", sagte Crawford und konzentrierte sich auf sein Glas um nicht laut los zu lachen. Misstrauisch sah Schuldig ihn an. "Was hast du gesehen?" Nun grinste Crawford ihn doch ins Gesicht und Schuldig kippte vom Stuhl. "Schatz, alles in Ordnung mit dir?" Besorgt beugte sich Sakura zu ihm hinunter. "Ja, natürlich. Aber sag mir eins, es werden keine fünf, oder?" Sakura schüttelte den Kopf und Schuldig rappelte sich erleichtert auf "Genau genommen eins, aber mal zwei. Wir wohnen ja nicht allein." Noch einmal hörte man es krachen. "Weißt du Schu, du brichst dir noch mal die Knochen, wenn du nicht Acht gibst." "Was ist denn so schlimm an Kindern, ich will welche haben, am liebsten elf.", entgegnete Ken. "Elf? Wieso elf?", fragte Sachiko. "Dann habe ich meine eignende Fußballmannschaft." "Darüber werden wir noch diskutieren. Du kannst dir ja die Kinder von unseren Freunden ausleihen." Ken rechnete schnell im Kopf nach. "Dann hätten wir schon 7, na ja reicht noch nicht ganz." "Sieben?", fragte Hanae und schmunzelte. "Bist du sicher?" Er nickte und zählte ab. "Jun, Shinichi, Kari, die Zwillinge von Ran und Sachan, Ayacahns und Farfs, Sakuras und Schus." "Und deins und Sachiko, macht bei mir acht." "Wir auch?" Ungläubig sah Ken zu Sachiko. Diese nickte. "Na wunderbar.", sagte Crawford sarkastisch "Dann sehen wir uns auf den nächsten Babypartys wieder." "Magst du keine Babys?", funkelte Kyoko ihn an. "Was hast du vor?" Fast ängstlich blickte er zurück. Hanae lachte hell auf. Ein leises Piepen ließ sie zusammen zucken. Sie griff in ihre Tasche und holte einen Pager heraus. Ihr Gesicht wurde ernst und sie fragte nach einem Telefon. Asuka zeigte auf den Schreibtisch und Hanae verschwand damit in die Küche und schloss die Tür hinter sich. "Hi Sam, was gibt's?", fragte sie, als am anderen Ende abgenommen wurde. "Tut mir Leid, wenn ich eure Feier störe, ich komme morgen aus Frankreich zurück und ich muss unbedingt mit Sachan sprechen." Er seufzte. "Es geht um Laura, ihrer Freundin. Dieser Doktor, der Ran angesprochen hat, hat die Wahrheit gesagt. Sie ist bereits seit Juni vor zwei Jahren tot und ich glaube, dass es auch dieses Sanatorium, von dem Nagi erzählt hat mit drinnen hängt. Das gehört alles zusammen." "Und Jean?", fragte Hanae. "Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Aber wenn meine Vermutungen stimmen wird Mr Crawford auch Schwierigkeiten bekommen. Ich werde Mal sehen, ob ich ihn persönlich sprechen kann." Hanae schob die Tür auf und sah zum Sofa auf dem Kyoko und Brad saßen, hinüber. "Du wirst ihn sicher bald treffen." Crawford drehte sich um und sah sie an. "Ich richte es aus, bis morgen." Hanae legt auf und rieb sich über die Augen. Als sie aus der Küche kam, blickten die anderen sie fragend an. "Das war Sam, er kommt morgen aus Frankreich zurück." Sie sah zu Sachan und versuchte zu lächeln. "Es stimmt was dieser Doktor gesagt hat?" Hanae nickte. "Er will morgen mit dir und Ran reden." Sie drehte sich um und sah ihren Chef an. "Und dich auch Crawford, wenn du Zeit hast." Dieser nickte. Nachdenklich ließ sie sich in den Sessel fallen. Mit einmal Mal war die fröhliche Stimmung dahin. "Irgendwie hängen wir alle mit drin, oder?" "Um was geht es denn?", fragte Sakura. "Ich habe euch doch mal von meinem Gedächtnisverlust erzählt.", begann Asuka. Sachiko und Sakura nickten. "Karen und Omi sind auf die Firma, der das Sanatorium unterstand, gestoßen und es scheint, das es dieselbe ist, bei der Sachan in Frankreich gearbeitet hat und mit der sich Crawfords Firma zusammen tun will." "Was mich nur irritiert ist wie dieser Maulwurf von Doktor da hinein passt.", dachte Ran laut. "Und ob er derselbe ist, der Juns Mutter entführt hat.", setzte Yohji hinzu. "Da bin ich mir fast sicher." Wieder setzte Stille ein. "Wie heißt die Firma?", fragte Sakura und Sachan nannte ihr den Namen. "Mir kommt der Name bekannt vor, aber ich müsste es noch mal etwas nach schlagen.", überlegte sie. "Deine Kanzlei vertritt sie doch nicht etwa?", fragte Schuldig und sah besorgt zu ihr hinunter. "Nein, es war in einem anderen Zusammenhang, tut mir Leid, im Moment kann ich nicht mehr sagen.", werte sie weitere Fragen ab. "Es ist schön spät, ich denke wir sollten dann auch fahren." Damit stand Sakura auf und fing an sich zu verabschieden. Die anderen folgten ihrem Beispiel. Hanae gab Kyoko ihre Telefonnummer und dann machte auch sie sich auf dem Weg, als Omi sie zurück rief. "Du hast deinen Pager auf dem Schreibtisch liegen lassen." Er reichte ihn ihr und sie zuckte zusammen, als sich ihre Hände berührten. Mit schreckensweiten Augen starrte sie ihn an. "Hanae?" Rans Finger gruben sich in ihre Schulter und wie in Trance drehte sie sich zu ihm um. "Was ist los?", fragte Omi. "Nichts.", antwortete sie schnell, "Gar nichts. Ich muss los." Sie wandte sich um und rannte fast davon. Schuldig runzelte die Stirn und auch Crawford sah ihr finster nach. Die andren dachten nicht mehr weiter daran. Farf ging um seine Tochter in eine Decke zu wickeln und ins Auto zu tragen, Ayachan ging hinterher. Dann brausten auch die anderen davon. Nur Ran, Sachan, Asuka und Yohji blieben zurück. "Vielen Sank für die Feier.", sagte das Geburtstagskind. "Nicht der Rede wert. Nur schade, dass sie so bedrückt geendet ist. Ich habe das dumpfe Gefühl, das noch irgendwas passieren wird." Da erinnerte sich Asuka wieder an Hanaes Gesichtsausdruck. "Und was wenn Hanae doch Hellsehen kann?" Sc: Natürlich kann sie hellsehen. Bm: Was heißt hier natürlich, das hast du dazu fantasiert. Sc: Wie gesagt, die Figuren machen sich selbst ständig. Es wird mehr als 7 Kapitel. Bm: Und? Sc: Nur so. Jetzt wird es lustig. Die Figuren gehen zu einem Kostümfest. Hihi. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)