Tödliches Spiel: Touchdown von UrrSharrador (Tief unten, wo dich niemand schreien hört ... [Trailer online]) ================================================================================ Prolog: Mein ist die Rache! --------------------------- Der Regen trommelte auf das Dach, als er die Augen aufschlug. Wo war er? Er lag mit nacktem Oberkörper auf einem harten Untergrund. Er versuchte sich aufzusetzen, aber ein eiserner Ring kettete seinen Hals an das Eisengestell, das wiederum auf dem steinernen Tisch befestigt war. Und nicht nur das: Auch seine Beine waren festgeschnallt, genauso wie die Hände, deren Ketten es gerade zuließen, dass er verzweifelt versuchen konnte, seinen Halsring aufzubrechen. Umsonst. Der Gefangene fluchte und geriet in Panik. Wie kam er hierher? Vor ihm flackerte etwas. Dort stand ein Fernsehbildschirm, in dem es kurz flimmerte und dann wurde der Kopf eines Mannes sichtbar, dessen Gesicht vage Ähnlichkeit mit dem einer Schlange zeigte. Zwei gelbe Augen mit schlitzförmigen Pupillen starrten ihn an, die Haut war bleich und zwei violette Tätowierungen zogen sich längs der Nase. Schwarzes, langes, filziges Haar rahmte das Ganze ein. Die Gestalt öffnete den Mund und fuhr sich mit der erstaunlich langen Zunge über die spitzen Zähne. Der Gefangene wusste natürlich, dass dieses Gesicht nicht unbedingt echt sein musste; wenn dieser Typ ein Ninja war, konnte er auch ein Verwandlungsjutsu angewandt haben. Was aber nichts an der Lage änderte, in der er sich befand. Die Gestalt im Bildschirm begann mit einer rauchigen Stimme zu sprechen. „Was für eine Freude, Sie so munter zu sehen. Nun, das wird nicht mehr lange so sein.“ Der Gefangene begann erneut an den Fesseln zu rütteln. Die Schlangengestalt reagierte nicht darauf; das Video musste eine Aufzeichnung sein. „Sie wissen, warum Sie hier sind?“, fuhr sie fort. „Sie waren einst ein Polizist, dann töteten Sie eine Frau auf grausame Weise. Sie hätten lebenslänglich bekommen sollen, aber stattdessen waren Sie nach fünf Jahren wieder frei. Es war ein Verfahrensfehler, der das bewirkt hatte, und der Sie jetzt in diese Lage gebracht hat. Sie sind nun genauso hilflos wie ihr damaliges Opfer. Ist das nicht gerecht? Sehen Sie nach oben.“ Er tat es und erblickte ein schweres, eisernes Pendel, das über ihm hochgezogen war. „In dreißig Sekunden wird das Pendel sie berühren und in sechzig Sekunden mitten durchgeschnitten haben. Aber Sie können sich retten, indem Sie zerstören, womit Sie getötet haben: Ihre Hände. Neben ihnen befinden sich zwei Konstruktionen, in die Sie Ihre Hände einführen können. Dann werden die Knochen ihrer Hände zu Staub zermalmt, aber Sie retten sich damit das Leben. Sie müssen wählen.“ Damit verschwand das Bild und das Pendel begann zu schwingen. Eine Handbreit über seinem Bauch fegte es hinweg und er spürte den Luftzug. Der Gefangene zögerte keine Sekunde und streckte die Arme aus. Besser seine Hände als sein Bauch. Doch als er sie in die rostigen Eisengestelle einführte, passierte – nichts. Panisch zuckte er mit den Fingern. Wie löste man die Dinger aus? Das Schlangengesicht hatte vergessen, es zu erwähnen! Fünfzehn Sekunden waren vergangen. Er hatte den Verdacht, dass er mit den Fingern einen Schalter drücken musste. Da gab es nur ein Problem: Seine Arme waren gerade um ein kleines bisschen zu kurz um das Ende der Konstruktionen zu erreichen. Hilflos renkte er sich die Schultern aus und es gelang ihm, die Schalter zu drücken. Doch als sich die Konstruktionen zusammenschraubten wie zwei Schraubzwingen, quietschte es erbärmlich. Die Gestelle waren mehr als rostig und es dauerte eine Ewigkeit, bis sie seine Hände erreichten. Im selben Moment, als die Eisenplatten seine Hände erreichten, erreichte ihn auch das Pendel zum ersten Mal. Der Gefangene schrie auf, als er das kalte Metall spürte, das in seine Haut schnitt. Durch ein Loch in der Mauer beobachtete der Kidnapper die ganze Szene. Auch nachdem die Hände des Gefangenen zerquetscht waren, hörte das Pendel nicht auf zu schwingen. Der Mörder weidete sich an den Schreien seines Opfers. Als nach weiteren dreißig Sekunden alles vorbei war und der Gefangene wie angedroht in zwei Hälften geteilt und tot war, trat der Mörder ein und besah sich sein Werk. „Das hast du verdient“, knurrte er die Leiche an. „Hidan, du Schwein!“ Und er zuckte zusammen, als der Tote den Mund aufmachte und ihn anfuhr: „Wer ist hier ein Schwein, du Schwein? Sieh nur, was du angerichtet hast! Warum schlägst du mir nicht gleich noch den Kopf ab? Wäre ja nicht das erste Mal!“ Der Mörder starrte auf den zweigeteilten Verbrecher. Das hatte er komplett vergessen! „Oh, Scheiße.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)