Tödliches Spiel: Touchdown von UrrSharrador (Tief unten, wo dich niemand schreien hört ... [Trailer online]) ================================================================================ Kapitel 5: Hochspannung ----------------------- „Ich freue mich, Sie im dritten Level dieses Spiels begrüßen zu dürfen. Sehen Sie sich um, und Sie dürften erkennen, wie sie weiterkommen können“, sagte Orochimarus Gesicht in dem Uralt-Fernsehgerät. Der dritte Raum war etwas kleiner als die beiden vorherigen. Auch hier standen in jeder Ecke explosive Lehmfiguren, die keiner der fünf auch nur anfassen wollte. Fünf Kabel lagen auf dem Boden herum und in der Mitte des Kellerraumes stand eine große Badewanne voller Wasser. „Falls Sie es nicht entschlüsseln konnten, die Tür zum nächsten Raum ist durch fünf Schlösser versperrt. Um diese Schlösser zu öffnen, müssen Sie die elektrischen Kabel miteinander verbinden und so den Stromkreis schließen. Wie Sie vielleicht bemerkt haben, sind die Kabel jedoch zu kurz, um sie einfach aneinanderhängen zu können. Sie brauchen einen Leiter, der die Kluft überbrückt. Sie müssen wählen, wer das sein wird.“ Damit verschwand das Bild und ein Timer von drei Minuten begann zu laufen. Nur drei Minuten? Sakura sank verzweifelt zu Boden und schluchzte. „Nein, nicht noch so eine Horroraktion! Ich kann nicht mehr! Wann ist dieser Albtraum endlich vorbei?“ Ach, wenn es doch nur ein Albtraum wäre! Sie war mit einem Haufen Schwerverbrecher in diesem Keller gefangen und fühlte sich selbst als solche. „Offenbar erwartet man, dass einer von uns in die Wanne steigt und die anderen die Kabel an ihm befestigen. So würde ein menschlicher Körper über das Wasser zum elektrischen Leiter werden und die Tür ginge auf“, sagte Gaara. „Aber der Leiter wird die Spannung wahrscheinlich nicht überleben.“ Sasuke umrundete die Wanne in der Mitte mit finsterem Blick. „Also, wenn dieser Verrückte glaubt, dass ich da rein steige, hat er sich geschnitten.“ „Musst du auch nicht.“ Sakura fühlte sich plötzlich an ihrem Haarschopf gepackt und brutal in die Höhe gerissen. Sie schrie auf und sah in Sakons Augen, in denen plötzlich ein wahnsinniger Glanz zu sehen war. „Wir werfen einfach die Tussi hinein. Wie wär’s?“ „Warum steigst du nicht selbst hinein?“, fragte Gaara, der mit verschränkten Armen dastand und sich scheinbar sicher war, dass niemand versuchen würde, ihn dort hinein zu setzen. „Ist doch klar, wir haben alle Mist gebaut, aber ich kann am wenigsten dafür!“, ereiferte sich Sakon. „Es ist immerhin mein Job andere zu killen, also nichts Besonderes! Aber ihr hättet auch auf anderem Weg Geld verdienen können, aber nein, ihr müsst ja unbedingt ... Ihr hättet mich ja nicht engagieren müssen!“ „Lass mich los!“, schrie Sakura und boxte nach ihm, doch das ließ ihn kalt. „Du bist doch total verrückt!“ Er schlug ihr grob ins Gesicht. Ein grausamer Schmerz explodierte in ihrer Nase und sie spürte, wie ihr Blut über die Lippen lief. „Halt die Klappe, kleine Schlampe! Deine Meinung will hier keiner …“ Er verstummte, als Sai, der bisher kaum mehr als ein paar Worte gesagt hatte, ihn hart am Arm packte und ihn zwang Sakura loszulassen. Sie fiel zu Boden und stieß sich den Kopf. Sterne tanzten vor ihren Augen und sie hatte das Gefühl, zu wenig Luft zu bekommen, als sie ein Taschentuch hervorkramte und es sich ins Gesicht presste. Ihre Nase schien taub zu sein. Der Maler lächelte schon wieder sein unangebrachtes Lächeln, als er sagte: „Von uns allen machst du am meisten Ärger. Ich würde aufpassen. Wenn wir uns alle gegen dich verbünden, hast du schlechte Karten. Außerdem sollten wir zusammenarbeiten, das bringt uns vielleicht mehr.“ Sakon riss sich los und knurrte: „Zusammenarbeiten? Ist dir nicht klar, dass einer von uns krepieren muss?“ „Das sah auch in den anderen Räumen schon so aus. Aber wenn ich mich nicht irre, sind wir alle Ninjas. Wir werden schon einen Ausweg finden“, mischte sich Gaara ein. „Du hast doch keine Ahnung!“, fuhr ihn Sakon an. „Du sitzt als Gangsterboss mit deinen Leuten in der Kneipe, rauchst Zigarren und pokerst! Du hast keine Ahnung, wie es ist, wenn einem die Zeit knapp wird, bevor man am Arsch ist!“ Er deutete auf den Timer, der mittlerweile auf einer Minute fünfzig stand. „Schön für dich, wenn dich dein komischer Sand vor den Bomben schützt, und was dann? Wenn hier alles in die Luft fliegt, kommst du hier auch nicht raus, sondern verreckst, genau wie wir!“ „Noch ein Wort und ich schlag dir deine Fresse ein“, knurrte Sasuke in dem Moment. Er hatte die Wanne mehrmals umrundet. „Ach ja? Komm doch her, du Uchiha-Waschlappen!“ Sakon nahm eine kampfeslustige Pose ein. „Bitte … Hört auf euch zu streiten!“, flehte Sakura. „Das bringt doch keinem was!“ Warum waren Männer nur so unvernünftig? „Ich werde nicht mit ihm streiten, keine Sorge“, erwiderte Sasuke in einem überheblichen Tonfall. „Schon allein deshalb, weil das unter meiner Würde ist. Aber ich habe einen Plan, wie wir alle weiterkommen.“ Damit sprang er in die Höhe und landete mit den Füßen auf den Rändern der Wanne. Das Wasser schlug durch die Erschütterung Wellen. Sasuke machte einige Fingerzeichen und umschloss dann mit der rechten Hand sein linkes Handgelenk. Die Adern traten in seiner Stirn hervor, als er alle Muskeln anspannte. „Was macht dieses Muttersöhnchen da?“ Sakon trat nach vor, aber in diesem Moment tauchte ein Schweizer Taschenmesser vor seiner Kehle auf, das Sai in der Hand hielt. „Wirf ihn nicht hinein. Ich glaube, das wird etwas.“ „Stell dich mir nicht in den Weg, Kreidejunkie!“, knurrte Sakon, blieb aber stehen. In Sasukes Hand begannen plötzlich blaue Blitze zu zucken. Es knisterte laut und mehr und mehr Blitze tauchten den Raum in unheimliches, blaues Licht. „Steht nicht so dumm herum!“, keuchte der Uchiha. Die Technik schien sehr anstrengend zu sein. „Bringt die Kabel her! Aber fasst sie bloß nicht vorne an, oder ihr seid tot!“ Sakura und Sai liefen sofort los und nach einer Weile hob auch Gaara eines der Stromkabel auf. Dabei fiel Sakuras Blick auf den Timer. „Oh Gott, nur noch vierzig Sekunden! Beeilt euch!“ Die Kabel ragten so weit voneinander entfernt aus den Wänden, dass jeder von ihnen nur ein einziges nehmen konnte. Die vorderen Enden – teils waren es Klammern, teils spitze Haken, deren Anblick Sakura erschaudern ließen – knisterten bedrohlich. Sasuke hatte wohl Recht; ein einziger Stromschlag und sie war tot. Sakura zerrte ihr Kabel so weit sie konnte zu Sasuke. Es reichte gerade mal an den Rand der Wanne, aber die Blitze zuckten bereits einen halben Meter von Sasukes Hand entfernt und sie wurden von dem ebenfalls elektrischen Kabel wie von einem Magneten angezogen, sodass es nicht lange dauerte, bis sie übersprangen. Auf die gleiche Weise schloss sich der Stromkreis auch mit Gaaras und Sais Kabeln. Scharrend schoben sich drei der Riegel an der Tür zurück. „Sakon!“, schrie Sakura. „Komm schon!“ Der Killer blieb trotzig stehen. „Das hat doch keinen Zweck. Es sind fünf Kabel, aber wenn der Uchiha da oben stehen muss, sind wir um einen zu wenig. Ich kann auch nur ein Kabel auf einmal halten.“ „Dann hol dein zweites Ich oder was auch immer es ist heraus und sag ihm, es soll das fünfte nehmen!“, schrie Sakura, den Blick angsterfüllt auf den Timer gerichtet, der mittlerweile auf nur noch zwanzig Sekunden stand. Als Sakon sich immer noch nicht rührte, sagte Sasuke gepresst: „Sakon! Ich kann mein Chidori auch abschießen! Willst du, dass ich dich zerlege und die Kabel an deine Überreste hänge?! Beweg endlich deinen dreimal verdammten Arsch!“ Sakon seufzte resignierend. „Wenn wir hier rauskommen, wirst du das noch bereuen!“ Ja, wenn, dachte Sakura, aber aus Sakons Körper schlüpfte gehorsam sein Zwilling und die beiden führten die letzten beiden Kabel zu Sasukes Blitztechnik. Der Timer stand auf sieben Sekunden, als die letzten beiden Riegel zur Seite glitten und die Tür unendlich langsam aufschwang. „Lauft!“, schrie Sasuke. Sein Chidori erlosch und er sprang mit solcher Wucht ab, dass er die Wanne umwarf. Das Wasser ergoss sich auf den Boden. Mit einem weiteren Satz war er im nächsten Raum. Auch die anderen liefen sofort los, mussten dazu aber die elektrischen Kabel fallen lassen. Blitze versprühend fielen sie in das ausgeschüttete Wasser und setzten es unter Strom. Sakon und sein Bruder waren die nächsten bei der Tür, knapp gefolgt von Sakura. Noch vier Sekunden. Sai und Gaara mussten eine Lache aus elektrisiertem Wasser überqueren um zur Tür zu kommen. „Sie schaffen es nicht!“, rief Sasuke. „Schnell, die Tür zu! Sakura, beweg dich!“ Sakura stand mitten in der Tür und starrte auf die beiden. War ihr Schicksal wirklich besiegelt? Noch drei Sekunden. Sand strömte in Windeseile aus Gaaras Kürbisgefäß und bildete eine Brücke über die Wasserlacke. Er lief los. Sai hielt plötzlich eine Schriftrolle und einen Pinsel in der Hand. Zwei Sekunden noch … Sai führte den Pinsel in Windeseile über das Papier. Plötzlich sprang daraus ein riesiger schwarzer Vogel heraus. Sai schwang sich auf seinen Rücken und segelte auf ihm durch die Tür. Im nächsten Moment stürmte auch Gaara in den vierten Raum. Sein Sand zerbröselte und wurde wieder von seinem Gefäß verschluckt. „Zu jetzt!“, schrie Sasuke. Sakura trat zur Seite und half ihm, die Tür zuzuwerfen. Kaum dass sie im Schloss war, gab es auf der anderen Seite einen Knall, der ganze Keller erbebte und Staub quoll unter der Tür hervor. Hustend gingen sie alle ein paar Schritte zurück. „Du hättest uns fast getötet“, murmelte Gaara, an Sasuke gewandt. „Mach das nie wieder.“ „Ich hab doch gleich gesagt, wir können ihm nicht trauen“, meckerte Sakon. „Halt die Luft an“, sagte der Sandmensch in der gleichen, tonlosen Stimme, so kalt, dass Sakura schon wieder ein Schauer über den Rücken lief. „Du hast beinahe dasselbe getan. Absichtlich.“ „Tut mir leid“, sagte Sasuke. „Sie hat so stabil ausgesehen … Ich wusste nicht, dass sie umfallen würde.“ „Ach nein?“, giftete Sakon. „Schsch!“, beschwor sie Sai. „Es geht weiter.“ Er deutete auf den Bildschirm in diesem Raum, der soeben zum Leben erwacht war. --------------------------------------------------------------------------------- So, das war's auch schon wieder :-) Hoffe es war alles verständlich. Armer Sai. Habe sein schönes Schwert zu einem Taschenmesser degradiert XD Ach ja, ich bin immer gierig auf Kommentare ;-) Also falls euch etwas auffällt/einfällt, nehmt kein Blatt vor den Mund! Und an dieser Stelle will ich auch gleich all den Lesern danken, die bislang so nett waren Kommis zu hinterlassen. Dankeschön! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)