Ein katastrophaler Urlaub von UrrSharrador (Wenn die Charaktere aus Naruto und Inuyasha Urlaub machen, ist Chaos vorprogrammiert.) ================================================================================ Kapitel 13: Von nächtlichen Ärgernissen und einem unfreiwilligen Babysitter --------------------------------------------------------------------------- Kakashi lag auf dem Bett und las ein Buch. Einen Horror-Thriller. Irgendwann wurde der Radau, der aus dem Erdgeschoss zu ihm in den ersten Stock heraufdrang, leiser und hörte ganz auf. Seufzend stand er auf, legte das Buch auf das Nachtkästchen und ging noch einmal auf den Balkon. „Ich möchte jetzt nicht wissen, wie es da unten aussieht“, murmelte er und schaute in die sternenklare Nacht hinauf. Mit einem hölzernen Wumm schlug plötzlich eine Leiter gegen den Balkon. Kakashi zuckte zusammen, und ein paar Sekunden später war Jiraya mit einer weißen Rose im Mund zu ihm hochgeklettert und sang ihm ein Ständchen. Mit der Rose im Mund. Kakashi begann vor Wut zu zittern. „Verdammt, lässt du mich jetzt endlich in Ruhe, du Freak?!“ Er holte aus und boxte Jiraya mit der Faust auf die Nase, sodass es ihn rückwärts die Leiter runter warf. „Das merk dir jetzt ein für alle Mal!“, schrie Kakashi und warf noch die Leiter hinterher. Es klopfte und Tsunade öffnete. Orochimaru und Kimimaro kamen herein. „Entschuldige die späte Störung“, bat Orochimaru um Verzeihung. „Sei doch still, sie hat uns ja selbst eingeladen“, versetzte Kimimaro. „Trotzdem …“ „Ist Kakuzu dabei?“, flüsterte Tsunade. „Nein, der telefoniert gerade mit seiner Versicherung“, erklärte Kimimaro. „Warum?“ „Weil ich kein Geld habe. Ich muss erst wieder mit seiner Kreditkarte etwas abheben, und vorher hätte er mich sicher nicht mitspielen lassen. Habt ihr alles mit?“ Orochimaru nickte und breitete den Inhalt seines Koffers aus: Ein komplettes Casino-Set. „Um was spielen wir dann überhaupt?“, fragte er. Tsunade schloss die Tür und sie setzten sich auf den Teppichboden. „Ich hab da was!“ Sie packte eine Packung Chips aus. „Wir spielen um die hier.“ „Aber hast die nicht du gekauft?“, fragte Kimimaro. „Nö“, grinste Tsunade. „Hab ich mitgehen lassen.“ „Tsunade!“, rief Orochimaru empört. „Sowas tut man nicht!“ Tsunade sah ihn kopfschüttelnd an. „Ich weiß immer noch nicht, warum Sarutobi dir die Rolles des Schurken zugeteilt hat.“ Sie spielten eine Weile, ohne zu einem Ergebnis zu kommen, als es erneut klopfte. „Wenn das Kakuzu ist, kann er sich gleich verziehen“, murrte Tsunade, die gerade am Verlieren war. Ochorimaru öffnete zuvorkommend und sah Gaara in seinem Sandmännchen-Pyjama vor sich stehen. „Hallo, Gaara“, sagte er freundlich. „Wie geht es dir?“ „Haben dich deine Geschwister rausgeschmissen?“, fragte Tsunade. „Was spielt ihr da?“, fragte Gaara, ohne die Fragen zu beantworten. „Ist das ein Kriegsspiel?“ „Nein, Gaara, Poker ist kein Kriegsspiel. Aber du kannst mitspielen, wenn du willst, dann können wir die Karten neu austeilen“, überlegte Tsunade. Die Sonne ging gerade über dem Meer auf und tauchte alles in güldenes Licht. Sai und Sango genossen es, in der Stille des Morgens alleine am Strand spazieren zu gehen. Nur das Rauschen der Wellen drang an ihre Ohren. „Sango, darf ich dich mit diesem Krebs hier fotografieren?“, fragte Sai lächelnd. Sie lächelte zurück. „Nur, wenn du auch selbst auf dem Foto bist.“ Also stellte Sai seine Multifunktionskamera auf Selbstauslöser und fotografierte. Es war schon ungefähr das zehnte Foto, auf dem sie zusammen drauf waren. Sai dachte schmunzelnd: „Kiba und Inuyasha werden mich nun nicht mehr von Sango trennen können. Aber zur Sicherheit habe ich ein Büschel Hundehaare mitgenommen. Kiba wird sich nicht an mich herantrauen, hehe.“ Die Eintracht der zwei wurde durch einen lauten Schrei unterbrochen. „Saaaaiiiiiii!“ Temari kam im Badeanzug und mit einem Windsurfbrett über den Strand gelaufen. „Sai! Was machst du da? Wo ist Gaara?“ Sai begegnete ihrem wütenden Gesicht wie immer mit einem Lächeln. „Weiß ich nicht.“ „Du weißt es nicht? Du solltest doch auf ihn aufpassen! Los, such ihn gefälligst!“ „Wieso suchst du ihn nicht selbst?“, fragte Sango. „Weil ich jetzt windsurfen gehe“, sagte Temari schnippisch und war schon davon geeilt. „Herzallerliebste Sango, ich muss leider gehen“, meinte Sai bedauerlich-schmalzig. „Schon okay, Kagome wollte sowieso shoppen gehen. Wir sehen uns am Nachmittag.“ „Und du bist sicher, dass das etwas bringt?“, fragte Kakashi zweifelnd, als Yura ihm mit einem speziellen Shampoo die Haare wusch. „Aber natürlich!“, versicherte sie. „Deine schönen Silberhaare werden bald wieder sprießen. Und wenn nicht, können wir es ja immer noch mit einer Haartransplantation versuchen.“ Sie wusch seinen spärlichen Schopf aus und frisierte ihn mit ihrem roten Kamm. Auf der Suche nach Gaara kam Sai an Tsunades Zimmer vorbei. Ein Bitte-Nicht-Stören-Schild hing an der Tür. Sai dachte sich nichts dabei und ging erst mal frühstücken. Am Frühstückstisch fragte er alle, ob sie Gaara gesehen hätten. „Er schläft in Tsunades Zimmer“, sagte Kimimaro und trank von seiner Milch. „Wieso das?“ „Er war gestern noch mit uns pokern. Dann ist er eingeschlafen und keiner hat sich getraut ihn zu wecken“, erklärte Tsunade. Sie sah sehr müde und genervt aus. „Ich musste die Nacht auf dem Flur verbringen. Und dann ist auch noch irgend so ein Idiot im Geisterkostüm über mich drüber gestolpert.“ „Ups“, sagte Lee. „Hast du nicht ein Doppelbett?“, fragte Sakura. „Schon. Aber Gaara schläft immer neben seinem Kürbis. Da war kein Platz mehr. Außerdem war dann alles sandig.“ Sai hatte genug gehört. Er holte von der Rezeption einen Reserveschlüssel und überlegte, wie er Gaara am besten zähmen konnte. Glücklicherweise war Gaara bereits wach und hämmerte von innen gegen die Tür, weil er eingesperrt war. Finster starrte er Sai an, als der öffnete, als wäre er ganz allein schuld an der Sache. „Ich wurde in eine Verschwörung verwickelt“, murmelte er ernst. „Einfach lächeln“, dachte sich Sai. Laut sagte er: „Wir haben den ganzen Vormittag Zeit zum Spielen. Was möchtest du machen?“ „Gar nichts“, brummte Gaara, ging wieder in Tsunades Zimmer und setzte sich aufs Bett, das tatsächlich voller Sand war. „Hier ist es langweilig. Ich will endlich wieder jemanden …“ „Ich könnte dir das Autofahren beibringen“, fiel Sai plötzlich ein. „Dann kannst du dir nie wieder beim Moped-Fahren den Arm brechen.“ Gaaras Gesicht hellte sich auf. „Das würdest du tun?“ „Warum nicht?“, meinte er lächelnd. „Ich habe schon fast den Führerschein. Aber wir müssen irgendwo ein Auto organisieren.“ In Gaaras Augen blitzte es wölfisch auf. „Das mache ich!“ Temari war nach dem Windsurfen ziemlich müde, als sie sich gegen Mittag wieder zum Strand treiben ließ. Dort saß Konohamaru neben einer Palme und weinte. „Was hast du denn?“, fragte sie. „Ich will nach Hause!“, plärrte das Kind. „Ich hab Heimweh!“ Temari nahm ihn in den Arm und strich ihm beruhigend über den Kopf. „Schsch, das wird schon wieder.“ „Ich will aber weg! Hier gefällt es mir nicht! Ich will wieder heim!“, weinte Konohamaru. „Na komm, hör auf zu weinen. Weißt du was, wir springen schnell in mein Auto und ich bringe dich irgendwohin, wo dein Opa dich abholen kann. Ist das kein Angebot?“ „Okay“, schluchzte Konohamaru und wischte sich die Tränen aus den Augen. „Braver Junge. Na komm!“ Sie nahm den Kleinen an der Hand und ging mit ihm zum Hotel. Kaum dass sie die Lobby betreten hatten, kamen ihnen Gaara und Sai entgegen. „Was ist denn mit euch passiert?“, fragte Temari, als sie die beiden sah. Sie waren von oben bis unten mit blauen Flecken und Kratzern eingedeckt und Sai hielt sich sein Handgelenk. „Gaara! Hast du dich etwa mit Sai geprügelt?“ Sai lächelte sie an. „Hallo, Temari. Wenn du dein Auto suchst, das liegt drei Kilometer entfernt im Straßengraben.“ Temari starrte ihn nur an und war gar nicht fähig, etwas zu sagen. Irgendwie war es ja klar gewesen … Sai freute sich, da Temari offensichtlich nicht wütend war. Er deutete ihr Schweigen als stumme Freude, dass ihr Auto – das Sai ziemlich hässlich und nicht sehr kunstvoll fand – endlich ein Fall für den Schrottplatz war und sie sich ein neues kaufen konnte. „Es hat Gaara gut gefallen“, sagte er. „Wie es so da unten lag. Stimmt‘s Gaara?“ Gaara wirkte irgendwie traumatisiert. „Ich bin verletzt …“, murmelte er. „Das kann nicht sein … Das muss ein Genjutsu sein …“ Temari starrte Sai noch einen Moment an, dann lächelte sie ebenfalls und Sai freute sich noch mehr. „Sai?“, fragte sie liebenswürdig. „Ja?“ „Scher dich zum Teufel, du gekalkte Riesengarnele!! Du hast ein Hirn wie ein weichgekochter Hummer, du Fischkopf!“, schrie Temari los. Nachdem sie noch gut zwei Dutzend weitere Meerestiere aufgezählt hatte und Sai immer noch lächelte, depperte sie ihm ihr Surfbrett gegen den Kopf und ging in die Personalgarderobe, um sich für die Arbeit fertig zu machen. „Und was wird aus mir?“, fragte Konohamaru zaghaft. „Du kleine Heulsuse kannst dem tintenkleckernden Blödian gerne helfen, auf meinen verdammten kleinen Psycho-Bruder aufzupassen, und hör gefälligst auf zu plärren wie ein kleines Kind, du bist doch kein …“ Aber Konohamaru weinte noch lauter und Gaara bekam Mitleid mit ihm. „Du kannst mit Kindern doch nicht so reden, Schwester!“, sagte er und hielt Konohamaru seinen Kürbis hin. „Hier, du kannst meinen Kürbis halten, wenn du willst. Aber nicht … Hey! Nicht reinheulen! Du kleiner mieser Bastard! Wüstensarg!!“ Temari seufzte und setzte ihren Weg fort. Sai war das Lächeln bereits festgefroren und so war es auch noch da, als er sich bei dem Versuch, Gaara von dem Kleinen zu trennen, eine blutige Nase holte. „Jetzt habe ich also schon zwei schwierige Kinder am Hals.“ Er sah zweifelnd auf Gaara hinab, der seinen Sand einsammelte, weil er gegen seinen Willen nicht freiwillig in den Kürbis zurückschweben wollte. „Und eines der beiden Kinder ist immerhin schon fünfzehn Jahre alt. Ich sollte einen Orden erhalten“, überlegte Sai und beschloss, sich einfach auf den Nachmittag mit Sango zu freuen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)