A Bullet For You von UrrSharrador (Mafiosi, Dämonen, Bandenkriege - und Naruto mittendrin! [Trailer online]) ================================================================================ Kapitel 5: Raubzug ------------------ So, hier wieder das nächste Kapitel. Treiben wir doch mal die Story ein wenig voran ;-) Viel Spaß! ------------------------- Demütig knieten die Klänge vor ihrem Meister. Diesen Respekt hätten sie keinem anderen Menschen gezollt. Orochimarus Gesicht lag im Schatten. Nur seine giftigen Augen funkelten aus der Dunkelheit. Sie befanden sich in der Empfangshalle von Orochimarus Anwesen. Es war Nacht, und keine Lampe erhellte den Raum, nur der Mond schien durch die hohen Fenster. Der Eigentümer saß auf einem teuren Sessel wie auf einem Thron und sprach mit rauchiger Stimme. „Es kann sein, dass ihr bald einen neuen Auftrag bekommt. Irgend jemand rebelliert gegen den Dämonenkönig.“ „Wir stehen auf Abruf bereit, Meister“, sagte Sakon ergeben nach Halbdämonenmanier. Orochimaru ignorierte ihn. „Zaku hat sehr klug gehandelt. Ich habe besondere Pläne mit dem Rebellen. Haltet euch bereit. Für die nächsten drei Tage werdet ihr in keiner Weise aktiv werden.“ Die Klänge nickten, standen auf und wollten sich entfernen, als die Eingangstür aufging und Kabuto hereinkam. „Sie haben nach mir rufen lassen, Orochimaru?“ „Kabuto, mein treuer Helfer. Ich möchte, dass du mir ein Phantombild des Rebellen anfertigst. Aber das hat Zeit. Hast du die Substanz dabei?“ Kabuto nickte. „Folgen Sie mir bitte.“ Orochimaru erhob sich langsam und bedeutete den Klängen, ebenfalls mitzugehen. Kabuto führte sie in einen kleinen Behandlungsraum, der an die Empfangshalle angrenzte. Auf dem Tisch stand eine kleine Flasche mit einer violetten Flüssigkeit, die ziemlich stark rauchte. „Das hier ist das Ergebnis meiner Forschung. Es sollte soweit fertig sein.“ Kabuto zuckte mit den Schultern. „Allerdings müssen wir es noch testen.“ Orochimaru nickte und wandte sich wieder an die Klänge. „Ihr habt es gehört. Ich brauche einen Freiwilligen.“ „Wir sollen das machen?“, fragte Tayuya wenig begeistert. „Habt Ihr nicht andere Idioten, die das übernehmen können?“ „Ich hätte tatsächlich viele, die sich für mich ohne zu zögern opfern würden“, sagte Orochimaru mit einem Lächeln. Jetzt, im Licht der Deckenlampen, war er ganz zu sehen, aber er sah immer noch unheimlich aus. „Doch ich befürchte, ihr seid die einzigen, die die Wirksamkeit dieser Substanz testen können. Gewöhnliche Menschen sollten davon nicht betroffen sein.“ „Ist sie für ihn?“, fragte Sakon. Orochimaru nickte böse lächelnd. „Aber Meister, wir wissen doch gar nicht, ob er noch am Leben ist!“ „Falsch. Wir wissen nicht, ob er tot ist. Daher besteht kein Grund, ein Risiko einzugehen. Also? Fangt an!“ Kidoumaru zog einen Stapel Spielkarten aus seinem Anzug. „Ein Spiel! Ich liebe Spiele!“ Tayuya rollte die Augen. „Idiot.“ Sie zogen jeder eine Karte. „In Ordnung, dreht sie herum!“, sagte Kidoumaru grinsend. Sie zeigten sich ihre Karten. Tayuya hatte die niedrigste gezogen. „Tut mir leid für dich“, grinste Kidoumaru. „Halt die Fresse, Missgeburt.“ Kabuto hatte die Flasche mit einer hölzernen Zange genommen. Tayuya ging unter Orochimarus wachsamen Augen zu ihm und setzte sich auf den Behandlungsstuhl. „Sieh zu, dass nicht zu viel wegrinnt“, sagte Kabuto. Seine Brillengläser blitzten, als er die Flüssigkeit auf Tayuyas Arm tropfen ließ. Es zischte, und sie zuckte leicht mit dem Arm. „Still halten“, sagte Kabuto und stellte die Flasche zurück. „Ich hab’s kapiert, Brillenschlange“, schimpfte das Mädchen. „Wie fühlt es sich an?“, fragte Orochimaru. „Es ist nur heiß. Wie heißes Wasser eigentlich.“ „Gut!“, sagte ihr Meister freudig. „Und jetzt verwandle dich.“ Tayuya sah ihn gelangweilt an und benutzte dann ihr Verfluchtes Siegel, um die Dämonenkraft in ihr zu entfesseln. Kaum eine Sekunde später gellte ihr Schrei durch das ganze Anwesen. Orochimarus Grinsen wurde triumphierend. Narutos Schlaf war völlig traumlos. Und er endete nach seinem Empfinden auch viel zu bald, als ihn plötzlich helles Licht blendete. Er war ein paar Sekunden verwirrt, bis ihm einfiel, wo er war und wie er dorthin kam. Außerdem sah er, dass bereits der größte Teil des Betts ihm gehörte und er Hinata bis an den Rand gedrängt hatte. Und er sah eine ziemlich aufgebrachte Ino, die im Pyjama am Lichtschalter stand. Der Wecker an ihrem Nachtkästchen zeigte acht Uhr morgens. Draußen war es wohl schon hell, was man durch die heruntergelassenen Jalousien nicht gut sah, nur ein paar schmale Streifen goldenen Lichts drangen herein. Ino hatte die Arme verschränkt und tippte mit dem Zeigefinger auf ihren Oberarm. „Das ging ja schnell“, stellte sie humorlos fest. Hinata, die erst jetzt wach wurde, fuhr hoch und zog sich die Decke bis zum Kinn. „Das ist nicht … wonach es aussieht …“, stammelte sie. „Ach nein?“, fragte Ino herausfordernd, woraufhin Hinata, karmesinrot wie immer, schwieg und ins Leere starrte. „Da werde ich wach und will mich für die Arbeit vorbereiten und was muss ich sehen?“, fragte die Tänzerin abfällig und zeigte auf Naruto, der die Welt nicht mehr verstand. „Du da! Komm mal mit!“ Um sie nicht noch mehr zu verärgern folgte er ihr hinaus ins Wohnzimmer. Ino schloss die Tür zum Balkon auf, wohl weil sie nicht wollte, dass Hinata mithörte. Draußen standen zwei Plastikstühle, auf denen sie sich niederließen. „Hör zu, mir ist es ja egal, was du tust, aber wenn du was mit Hinata anfängst, kannst du echte Probleme kriegen!“ „Ich weiß nicht, was du meinst.“ „Ach, tu doch nicht so! Gestern habt ihr euch schöne Augen gemacht und heute …“ Jetzt lief auch Naruto rot an. „Ich hab nichts mit Hinata!“, protestierte er. „Sie war nur so nett, mich neben ihr schlafen zu lassen!“ „Ich hasse es, wenn mich jemand unterbricht!“, sagte Ino. „Hör zu, wie gesagt, es ist mir egal, aber sei vorsichtig! Hinatas Bruder ist ein fanatisches Mitglied der Hyuuga-Familie! Also, wenn man es genau nimmt, gehört sie auch dazu, auch wenn sie kaum etwas mit denen zu tun hat, aber wenn du einer von der Hyuuga-Familie schöne Augen machst, könntest du ganz schnell bei den Fischen schlafen! Die Hyuuga haben einen Codex, der besagt, dass die Väter die Bräutigame für ihre Töchter aussuchen! Da Hinatas Vater tot ist, geht diese Verpflichtung auf ihren Bruder Neji über, und wenn der das herausfindet …“ Sie ließ den Satz unvollendet, aber Naruto verstand auch so, was sie meinte. „Das ist doch Blödsinn!“, rief er aus. „Warum darf sie das nicht selbst entscheiden? Wenn sie noch nicht einmal wirklich dazu gehören will – ich meine, ich will natürlich nichts von ihr, aber …“ „Ich wollte dich nur warnen.“ Dafür, dass Ino es selbst nicht besonders mochte, unterbrach sie andere anscheinend gerne und oft. „Du trittst von einem Fettnäpfchen ins nächste. Also, nicht dass du dich wunderst, wenn du eines Tages mit einer Kugel im Kopf aufwachst. Wobei das wahrscheinlich noch das Beste ist, was dir passieren kann.“ „Wieso?“ „Weil die Hyuuga-Familie einen Dämon als Gott verehrt. Sie nennen ihn Byakugan und zweimal im Jahr bringen sie ihm ein Opfer dar. Keine Ahnung, wen sie opfern oder wie, aber was man so hört, ist das nicht gerade das, was man einen angenehmen Tod nennt …“ „Warte mal, du meinst, sie opfern Menschen?“, fragte Naruto entsetzt. Ino zuckte die Schultern. „Das wissen nur die Familienmitglieder. Ich glaube, Hinata weiß es auch nicht. Vielleicht halten sie auch nur eine Gedenkfeier ab, was spielt das für eine Rolle? Du brichst gerade den Codex einer sehr gefährlichen Bande!“ „Aber … Ich wusste doch nicht, dass Hinata zu ihnen gehört!“, verteidigte sich Naruto. „Du weißt ja auch sonst nichts. Aber wenn man diese weißen Augen sieht, weiß man im Normalfall, dass ihr Besitzer sie von Byakugan bekommen hat. Diese Augen können alles sehen, wenn ihr Benutzer es will, dreihundertsechzig Grad weit und sogar durch Wände hindurch. Wenn du es dir mit den Hyuuga verscherzt, kannst du dich also nicht einmal verstecken!“ Inos Stimme war immer lauter geworden, sodass sie sich zwingen musste, ruhiger zu werden. „Ich muss jetzt zu Ichiraku’s Paradise und werde euch zwei allein lassen, aber ich warne dich noch einmal: Stellt keine Dummheiten an!“ Damit ging sie und ließ einen verdatterten wie entsetzten Naruto auf dem Balkon zurück. Sasuke warf den Geldsack auf die Rückbank des schwarzen Porsches und sprang auf den Beifahrersitz. „Los, fahr!“ Ashitori trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch und der Wagen sprang regelrecht die Straße entlang. Sasuke sah im Seitenspiegel, wie die Leute aus dem Casino liefen und ihnen wütend hinterher brüllten. Ein leises Lächeln umspielte seine Lippen. Das durfte eine kalte Dusche für Tsunade, die alte geizige Schachtel, sein. Er sah wieder nach vorne – und erschrak. „Nein … Ashitori, zur Seite!“ Als Ashitori nicht schnell genug reagierte, riss Sasuke einfach das Lenkrad nach links. Der Wagen scherte aus, geriet ins Schleudern – Ashitori lenkte dagegen und brachte das Fahrzeug zum Stillstand und fuhr sofort in die andere Richtung weiter. „Das war knapp“, keuchte Sasuke. „Hast du das nicht gesehen?“ Anklagend deutete er auf die tellerförmige Mine, die mitten auf der Fahrbahn lag. „Ich dachte, du hättest so gute Augen!“ Ashitori murmelte etwas und sah ziemlich geschockt aus. „Wer die wohl dort platziert hat?“, überlegte Itachi, der auf der Rückbank saß. Kaum dass sie das Casino erneut passiert hatten, erfuhren sie es. Aus einer Seitengasse kam plötzlich ein weißer Kombi gefahren. Die Windschutzscheibe war mit Eisenlamellen gesichert, die wie Jalousien wirkten; man konnte nicht in den Wagen sehen, wohl aber von innen heraus, und nebenbei war somit die ganze Scheibe schusssicher. Der Kombi beschleunigte und nahm die Verfolgung auf. „Gib Gas“, sagte Sasuke. „Wer auch immer das ist, der holt uns nie ein!“ Da ertönte ein Schuss. Der Porsche kam schon wieder ins Schleudern. „Scheiße!“, fluchte Sasuke und drückte auf den Knopf, der das Fenster hinunter fahren ließ. „Ich glaube, das war unser Reifen“, sagte Itachi und tat dasselbe auf seiner Seite. „Ashitori, pass auf, dass wir nicht in eine Mine fahren.“ Sasuke hatte bereits den Kopf aus dem Fenster gesteckt – und musste ihn wieder einziehen, weil aus dem hinteren Fahrzeug jemand auf ihn zielte. Ein Schuss zertrümmerte einen Kaugummiautomaten, der am Straßenrand stand. Sasuke zückte die Pistole, beugte sich weit aus dem Fenster und schoss zurück. Der Kombi fuhr in Schlangenlinien, was das Zielen erschwerte. Er traf die Windschutzscheibe, aber wie erwartet ging die Kugel nicht durch. „Und fahr schneller!“, rief er Ashitori zu. „Ich versuch’s ja!“, ächzte der. „Aber fahr du mal mit einem Platten so schnell! Ich kann kaum noch lenken!“ Sasuke fluchte. Aus dem Fenster des hinteren Wagens lehnte sich ein Mann mit Maske und einer alten Thompson in den Händen heraus. Ratternd ballerte er eine volle Salve auf Sasuke, der sich gerade noch rechtzeitig zurückziehen konnte, bevor auch schon der Seitenspiegel getroffen wurde und abbrach. Die Heckscheibe zersplitterte. „Jetzt haben wir dann ein Problem“, sagte Itachi ruhig und lud seine eigene Waffe. Sasuke lud ebenfalls nach und sah wieder nach vorne. Sie waren in einer schmalen Gasse und rasten mit hundertvierzig Stundenkilometern in eine Hauptstraße hinein. „Pass auf“, schrie Sasuke, als Ashitori so knapp an einer fahrenden Straßenbahn vorbeischrammte, dass auch noch der zweite Seitenspiegel abbrach. Kaum eleganter kam der weiße Kombi aus der Gasse hervor, wich der Straßenbahn im letzten Moment aus und fuhr eine weite Schleife, bevor er sich wieder an sie heftete. „Schade“, murmelte Ashitori. „Hat nicht geklappt.“ Der Schütze am Beifahrersitz des Kombis beugte sich wieder hervor. Die Maschinenpistole setzte sie wieder unter Dauerfeuer. „Sag mal, Ashitori“, brummte Sasuke. „War die Kiste eigentlich teuer?“ „Keine Ahnung. Die stammt doch von unserem letzten Beutezug.“ „Na dann ist ja gut. Itachi? Kannst du den Fahrer nicht etwas verwirren?“ Itachis rote Augen sahen ihn an. „Dazu müsste ich ihm in die Augen sehen. Wenn du das Eisengestell abmontierst, gerne.“ „Hm. Diese Typen kennen uns ja sehr gut.“ Der Kugelhagel hörte auf. Sasuke beugte sich wieder aus dem Fenster und feuerte alles, was er hatte, auf die Reifen des Kombis und wurde tatsächlich mit einem Platzer und einem ungeschickten Fahrmanöver belohnt, als der Fahrer die Kontrolle verlor und mit dem Heck ein parkendes Auto rammte. „Ashitori, wie weit noch bis zu unserer Bar?“ „Ich weiß gerade nicht, wo wir sind“, kam die Antwort. „Na großartig.“ Ein scheuerndes Geräusch fiel Sasuke auf. „Sag mal, kann das sein, dass wir einen zweiten Platten haben?“ „Möglich“, murmelte Itachi und lehnte sich ebenfalls aus dem Fenster, gerade als der Maschinenpistolentyp wieder das Feuer eröffnete. „Hey, bist du verrückt?!“, rief Sasuke, aber Itachi trotzte dem Kugelhagel und schoss zurück. Der Mann mit der Thompson zuckte zurück, als ihn Itachis Kugel am Handgelenk erwischte. Die Thompson fiel auf die Straße. „Geht doch“, sagte Itachi seelenruhig und setzte sich wieder gerade hin. „Angeber“, brummte Sasuke. „Wenn ihr wollt, unter meinem Sitz liegt noch eine Granate“, sagte da Ashitori. „Waass?! Und das sagst du erst jetzt??“ „Ihr habt nicht gefragt. Außerdem muss ich mich auf was anders konzentrieren“, sagte Ashitori und wich den entgegenkommenden Autos aus. Sie waren in einer Einbahnstraße. Sasuke griff mit den Augen rollend unter den Sitz, schnappte sich die Granate und zog den Sicherungsstift heraus. „Dann wollen wir mal!“ Er warf sie beim Fenster hinaus und sie geriet genau unter die Räder des Kombis. Eine orangefarbene Feuerwolke hüllte das Fahrzeug ein. Reifen und Türen flogen durch die Luft, als der Kombi explodierte. Ein Teil der Seitentür traf ihren Porsche am Heck. Ashitori verlor die Kontrolle darüber und drehte hastig am Lenkrad und trat auf die Bremse, aber es war zu spät. Der Wagen schlitterte wieder auf eine Hauptverkehrsstraße hinaus und krachte dort frontal in eine Straßenlaterne. ----------- Sorry für den Cliffhanger ;-) Ich konnte nicht widerstehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)