A Bullet For You von UrrSharrador (Mafiosi, Dämonen, Bandenkriege - und Naruto mittendrin! [Trailer online]) ================================================================================ Kapitel 8: Außer Kontrolle -------------------------- Es war ruhig geworden. Naruto ging unruhig in der Wohnung auf und ab, weil Itachi es ihm nicht erlaubte, sie zu verlassen. Hinata saß zitternd und mit angezogenen Beinen in einer Ecke und starrte mit großen Augen auf die Leichen, die überall herumlagen. Endlich kamen Kakashi und Ashitori, der kurz nach dem Verschwinden des Maskierten aufgewacht und seinen Kumpanen gefolgt war, zurück. Kakashi trug Sasuke, der schwer verletzt schien. Oder war er schon tot? Ashitori hielt den Geldsack im Arm, der blutbesudelt war. „Gehen wir“, sagte Kakashi. „Habt ihr etwas über ihn herausgefunden?“, wollte Itachi wissen. Kakashi verneinte und wandte sich zum Gehen. Itachi folgte den beiden, nahm dann aber ein Bündel Geldscheine aus dem Sack und warf es Naruto vor die Füße. „Für eure Unannehmlichkeiten“, sagte er. „Wartet!“, rief Naruto. „Sasuke … Lebt er noch? Wird er durchkommen?“ Itachi ging einen Schritt langsamer, maß ihn dann aber nur mit einem kalten Blick und antwortete nicht. Sie gingen die Treppe hinunter und bald darauf hörte Naruto ein paar Wagen vor dem Haus wegfahren. Er seufzte tief und sah sich die Bescherung an. Die Weißen Richter lagen immer noch reglos in ihrem Blut herum, die Einrichtung war zertrümmert und zerschossen und Hinata konnte er voll vergessen. Obwohl es ihn ekelte, machte er sich ans Aufräumen. Entsprechend geschockt war auch Ino, als sie am Abend von der Arbeit heimkam. Eine Einkaufstüte entglitt ihren Armen, als sie das Chaos in ihrer Wohnung sah, das Naruto und Hinata irgendwie verschönern wollten. „Was ist denn hier los??“, rief sie aufgelöst. „Kann man euch denn keinen Tag alleine lassen?“ Dann sah sie die Einschüsse und wurde noch blasser. „Was ist geschehen?“ „Tut mir leid, das ist alles meine Schuld“, sagte Naruto zerknirscht. „Warum? Hast du dir ein Maschinengewehr gekauft und damit Schießübungen auf meine Möbel gemacht? Hinata!“ Das Mädchen zuckte zusammen. „Jetzt sag schon, was war hier los?“ „Nur die Ruhe, Ino“, beschwichtigte sie Naruto. „Ich werde es dir erzählen.“ Ino nahm alles kopfschüttelnd und irgendwie geistesabwesend zur Kenntnis. „Also, weißt du, seit ich dich getroffen habe, gibt es nur Ärger wegen dir.“ „Tut mir leid“, sagte Naruto ehrlich betroffen. „Wenn du willst, gehe ich. Ich habe euch wirklich schon genug Schwierigkeiten bereitet, echt jetzt. Ich werde irgendwo anders eine Bleibe finden und …“ „Vergiss es“, unterbrach ihn Ino. „Wenn ich dich einfach so in die Stadt hinaus lasse, ohne dass jemand auf dich aufpasst, überlebst du keine zwei Stunden.“ Naruto sagte nichts, aber er war ihr dankbar. In der völlig verwüsteten Wohnung konnten und wollten sie nicht bleiben. Als Ino sich nach dem Vermieter umsah, der im Erdgeschoss seine Wohnung hatte, erlebten sie eine unangenehme Überraschung. Der Mann hatte sich offenbar gegen das Eindringen der Weißen Richter gewehrt. Er lag tot in seinem Zimmer. „War sowieso ein Geizkragen“, meinte Ino achselzuckend. Naruto starrte sie zornig an. „Wie kannst du so gleichgültig bleiben? Sie haben ihn erschossen!“ Ino antwortete nicht, sondern ging wieder nach oben. Da der Maskierte die Tür zum Nebenzimmer aufgebrochen hatte, zogen sie kurzerhand dort ein. Es war ein wenig kleiner als ihr eigenes Zimmer – vor allem für drei Leute – aber ansonsten sah es genauso aus. Den Rest des Tages verbrachten die drei in unangenehmes Schweigen gehüllt. Am nächsten Tag machte Naruto sich auf zu dem Fitnesscenter, von dem Hinata geredet hatte. Obwohl er nach diesem Massaker keine Lust darauf verspürte. Er fand es an der beschriebenen Stelle und trainierte seine Arm- und Beinmuskeln. Aber es war ihm nicht genug. Wenn er gegen Zaku bestehen wollte, brauchte er auch eine bessere Reaktion. Er hängte die Gewichte wieder an ihre Haken zurück und sah aus dem Fenster. Es war den ganzen Tag schon bewölkt gewesen und nun hatte es zu regnen begonnen. Er seufzte. Dann konnte er genauso gut noch ein bisschen hier bleiben. Er war so ziemlich der einzige Besucher und die wenigen, die da waren, nahmen keine Notiz von ihm, auch nicht, als er sich in die Ecke setzte und die Sandwiches verspeiste, die Hinata ihm netterweise mitgegeben hatte. Er dachte darüber nach, dass er jetzt erst zwei Tage in Akuma Gakure war und schon gehörig die Nase voll davon hatte. Er würde Zaku im Zweikampf besiegen. Dann erst konnte er Akuma Gakure verlassen, und genau das würde er tun. Zaku würde er einfach mitnehmen. Töten wollte er ihn auf keinen Fall. Seufzend schlang er sein Essen hinunter und ging wieder ans Gewichte stemmen. Er wollte nicht nachdenken. Es war gegen sechs Uhr Abends, als ihm alles so weh tat, dass er zufrieden war. „Oh weh, das wird einen Muskelkater geben, echt jetzt!“, murmelte er zu sich selbst, als er seine Schultern auf ihre Beweglichkeit prüfte. „Zaku wird sich freuen.“ Er verließ das Fitnesscenter. Einen Tag noch, dachte er sich. Der Regen strömte auf ihn hinunter und bald war er klitschnass. Links zweigte eine Gasse ab und er bemerkte, dass ein knallgelber Regenschirm dort drin lag. Erfreut lief er in die Gasse und wollte den Schirm aufheben. Wer den wohl hier vergessen hatte? Von links packte zwei kräftige Hände zu und zerrten ihn in ein finsteres Gebäude. „Hehe, die Falle hat funktioniert! Wer hätte gedacht, dass wer so blöd ist und auf den Schirm reinfällt?“ Naruto wollte etwas sagen, aber da traf ihn ein Tritt in die Rippen. Er sah drei Gestalten, die sich um ihn drängten. Eine davon packte ihn und zog ihn hoch. „So, nun rück mal schön das Geld raus!“ „Ich hab … kein Geld!“, ächzte Naruto. Er wusste praktisch sofort, dass der andere das nicht glaubte, aber bevor er etwas sagen konnte, hatte er sich losgerissen und rammte dem Fremden den Ellbogen in den Bauch. Sofort stürzten sich die anderen zwei auf ihn und umklammerten seine Arme und Beine. Verdammt, all seine Muskeln schmerzten. Wie sollte er so kämpfen? Der Typ hatte sich wieder aufgerappelt. „So, du stehst also auf Schmerzen, ja?“ Damit schlug er Naruto kraftvoll in den Bauch. Dieser schrie auf und versuchte sich zu befreien, aber seine Glieder waren schwer wie Blei. „Mach ihn fertig! Los doch!“, feuerten die anderen Räuber ihren Kumpanen an, der wieder und wieder auf ihn einschlug. Bald spürte Naruto gar nichts mehr, nur noch das dumpfe Auftreffen seiner Fäuste. Und Wut. Grenzenlose Wut machte sich in ihm breit. Was fiel den dreien eigentlich ein? Irgendetwas in ihm begann zu brennen und da war dieses Gefühl wieder. Es war genauso wie damals mit Zaku. Sein Blut schien plötzlich in Flammen zu stehen und sein Herz schlug so schnell, dass es ihn nicht gewundert hätte, wäre es im nächsten Moment geplatzt. Und er fühlte sich stark. Unglaublich stark. Die Müdigkeit war wie weggeschwemmt. Er bäumte sich auf – die Männer, die ihn hielten, wurden davon geschleudert. Der eine vor ihm wollte zuschlagen, aber Naruto wich aus und kickte den Räuber mit einem gezielten Tritt durch die Tür, die zerbrach, in die Gasse hinaus. Langsam kam er ihm hinterher. „Was fällt euch ein, mich ausrauben zu wollen, mich, Naruto Uzumaki??“, brüllte er und in den Augen des Straßenräubers flackerte Angst auf. Von hinten stürmten die anderen beiden heran. Naruto drehte sich und mit einem einzigen Schlag fegte er alle beide von den Füßen. „Was … Was willst du von mir?“, fragte der Räuber, als er wieder auf ihn zukam. Er hatte die Hand abwehrend erhoben und in seinen Augen schimmerte nackte Panik. Naruto wollte eigentlich nur weg von hier, aber das Feuer in ihm ließ das nicht zu. Er packte den Straßenräuber mit nur einer Hand und hob ihn hoch, obwohl er eigentlich viel zu schwer hätte sein müssen. Der Räuber begann zu zappeln. Seine Kollegen klammerten sich in dem Versuch, ihn zu retten, wieder an Naruto und versuchten ihn umzureißen, aber es gelang ihnen nicht. Er holte aus und warf den Räuber mindestens zehn Meter weit in die Gasse hinein, wo er hart aufschlug und reglos liegen blieb. „Du hast ihn umgebracht!“, kreischte einer der verbliebenen Räuber. Immer noch rasend drehte sich Naruto zu ihnen um. Was danach geschah, bekam er nicht mit. Er saß benommen in der Ecke und starrte auf seine Hände. Sie waren blutbefleckt. Was hatte er getan? Was? Die drei Räuber lagen reglos in der Gasse. Regen strömte auf sie hinab. Er zwang sich, nicht hinzusehen, wie er sie zugerichtet hatte. Sie waren tot. Er hatte sie umgebracht. Er war ein Mörder. Er hatte das nicht gewollt! Mit dumpfem Entsetzen in den Augen saß er noch lange so da. Irgendwann spürte er die Schmerzen wieder. Wahrscheinlich war er ein einziger blauer Fleck. Sie wurden immer schlimmer. Dazu kam, dass sich seine Haut so anfühlte, als wäre sie verbrannt. Er krümmte sich, sank ganz zu Boden und fiel vor Erschöpfung und Schmerz in Ohnmacht. Als er wieder erwachte, sah er nur grau. Es regnete immer noch. Lange konnte er nicht bewusstlos gewesen sein. Nur dass er nun nicht mehr alleine war. Zwei braune Stiefel standen vor ihm. Naruto hob den Kopf und sah eine ziemlich kleine Gestalt, die die Arme verschränkt hatte und mit einem Blick auf ihn hinab sah, der unmöglich zu deuten war. Es war ein Junge mit feuerrotem, stacheligem Haar. Seine Augen hatten schwarze Ränder und sahen irgendwie ... seltsam aus, ohne Augenbrauen und so unnatürlich grün, pupillenlos. Über dem rechten Auge hatte der Junge eine Tätowierung. Naruto wandte sich wieder ab und sah zu den toten Räubern hin. Dann wieder auf seine Hände. „Ich bin ein Mörder“, flüsterte er. „Geh lieber weg. Ich weiß nicht, wozu ich fähig bin.“ „Ich verstehe dich gut“, sagte der Junge. „Du musst lernen, es zu kontrollieren. Wenn du dich bemühst, wird es dir gelingen.“ Naruto sah auf. „Hast du mich beobachtet?“ Der Junge antwortete nicht, sondern ging an ihm vorbei. „Wir sind uns gar nicht so unähnlich, weißt du“, sagte er, bevor er im Regen verschwand. Naruto starrte ihm noch lange verwirrt hinterher, ehe er sich aufraffte und klitschnass, wie er war, den Weg zu Inos (neuer) Wohnung wieder aufnahm. Ino war noch nicht zu Hause, aber Hinata starrte ihn erschrocken an, als sie sah, wie zerrissen er nach Hause kam. „Was ist passiert?“, fragte sie. „Ach, nichts“, murmelte Naruto missmutig. Er wollte jetzt nicht reden. „Ich habe dir ein Bad eingelassen“, sagte sie und sah zu Boden. „Ich dachte, nach dem Regen …“ „Danke. Habt ihr auch irgendwas zum Anziehen für mich?“ Sie zuckte zusammen. „Oh, das habe ich … vergessen … Ich meine … Ich … Ich besorge dir schnell was!“, stotterte sie zusammen und verließ fluchtartig die Wohnung. Naruto sah ihr kopfschüttelnd nach, dann ging er ins Bad, zog sich aus und ließ sich seufzend in das heiße Wasser sinken. Wenn er so darüber nachdachte, hatte er direkt Angst vor morgen Nacht. Nicht vor Zaku, sondern vor sich selbst. Was, wenn er wieder die Kontrolle über dieses … Etwas verlor, das in ihm zu wohnen schien? Hatte es mit dem zu tun, was diese alte Frau ihm gesagt hatte? Und wer war der Junge mit den roten Haaren? Naruto seufzte noch einmal und tauchte unter, um diesen Fragen in der Hitze des Badewassers zu entgehen. Das hatte doch wohl noch Zeit, bis er diese Angelegenheit geregelt hatte. ============= Mag vielleicht wie ein Filler wirken, aber das Kapitel ist in der Tat wichtig für die Geschichte^^ Ihr werdet sehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)