A Bullet For You von UrrSharrador (Mafiosi, Dämonen, Bandenkriege - und Naruto mittendrin! [Trailer online]) ================================================================================ Kapitel 9: Die Falle -------------------- So, hier bin ich wieder mit dem neuen (und bislang längsten Kapitel) zu ABFY! Hoffe, es erfüllt eure Erwartungen - oder übertrifft sie sogar ;-) Also, viel Spaß beim Lesen! ======================== Am nächsten Tag versuchte Naruto einfach nur den Muskelkater und die blauen Flecken loszuwerden. Im Bezug auf den Muskelkater gelang ihm das sogar einigermaßen; die Blutergüsse waren aber scheinbar noch mehr geworden und taten mehr weh als zuvor. Und als wäre das noch nicht genug, verging der Tag wie im Flug und ratzfatz war der Abend da. Und damit der große Abschied. „Hier, nimm das“, sagte Ino und reichte ihm ihr Messer. „Du brauchst alles, was du kriegen kannst.“ „Äh, danke!“ „Und das!“ Sie ging in die Küche und kehrte mit einem riesigen Fleischmesser zurück. „Nur für den Fall.“ „Äh …“ Naruto war gar nicht wohl bei der Sache, aber er befestigte das Messer trotzdem am Gürtel. Dann drehte er sich um und wollte gehen, als Hinata ihm im Weg stand. „Naruto, ich … ähm …“, stammelte sie, rot wie eine Tomate, und tippte nervös mit den Fingerspitzen aufeinander. Dann tat sie etwas, was er nie erwartet hätte. Plötzlich sprang sie ihm um den Hals und drückte sich für eine Sekunde an ihn, ehe sie ihn wieder losließ und mit glühenden Wangen ins Schlafzimmer lief. Naruto sah ihr kopfschüttelnd hinterher. „Naruto, eins noch!“, hielt ihn Ino zurück, als er gehen wollte. Plötzlich loderte ein unheimliches Feuer in ihren Augen auf, dass Naruto ganz angst und bange wurde. „Wehe dir, du verlierst gegen Zaku!“ „Ich … geb mir Mühe“, meinte er mit einem schwachen Lächeln. „Das will ich für dich hoffen. Ich hab keine Lust, mir einen neuen Arbeitsplatz suchen zu müssen. Weißt du, wo du hinmusst?“ „So ungefähr. Dieses Stahlwerk kann nicht so schwer zu finden sein.“ Ino seufzte. „Das war ja klar. Komm mit.“ „Aber …“ „Nichts aber. Ich begleite dich. Sonst verläufst du dich noch und Zaku denkt, dass du kneifst! Also keine Wiederrede!“ Der Vollmond warf sein kräftiges Licht auf das Gebäude, dessen grauer Umriss sich unheimlich aus den Schatten hervorhob. Der Fluss plätscherte auf der einen Seite vorbei. Im Hof standen stillgelegte Kräne, Lieferwagen und riesige, blaue Container. Naruto fröstelte. „Das alte Stahlwerk. Es ist schon seit Jahrzehnten verlassen. Keine Ahnung, was genau die damals fabriziert haben“, erklärte Ino, als sie sich langsam dem Tor näherten. „Für gewöhnlich ist es verschlossen und versiegelt.“ Das große Betontor stand jedoch sperrangelweit offen. „So viel dazu“, murmelte Naruto. Sie gingen hindurch und durchquerten den Hof. Hier gab es mehrere Garagentore, die in die Fabrik führten, aber sie waren alle fest verriegelt. Am anderen Ende des großen, asphaltierten Platzes war aber eine Tür, über der in verblassten, roten Buchstaben stand: Nur für Mitarbeiter. Diese Tür war ebenfalls einen Spalt geöffnet. „Zaku scheint schon hier zu sein. Lass dich nicht von ihm überraschen“, warnte Ino. „Und nimm die mit!“ Sie reichte ihm eine kleine Taschenlampe. „Danke“, sagte Naruto. „Du kannst jetzt gehen. Von hier aus verlaufe ich mich sicher nicht.“ Sie schien sich dessen wohl nicht ganz sicher zu sein. „Vielleicht ist es besser, wenn ich warte.“ „Keine Sorge, ich mach das schon! Du wärst mir nur im Weg, echt jetzt!“, sagte er großspurig. „Aber wenn du nachher vielleicht …“ „Ich lauf schon nicht weg, keine Sorge!“, redete er dazwischen. „Unterbrich mich nicht!“, murrte Ino verärgert. „Ich mach mir eher Sorgen, falls du nachher verletzt bist und Hilfe brauchst!“ „Keine Sorge“, wiederholte er. „Du hast doch auch kein Verbandszeug mit, oder?“ Sie schüttelte resigniert den Kopf. „Na also. Bis dann!“ Er ging auf die Tür zu. „Naruto!“ „Ja?“ Plötzlich stand Ino wieder mit diesem unheimlichen Funkeln in den Augen vor ihm. „Ich schwöre dir, wenn du Zaku wieder laufen lässt, knüpf ich dich eigenhändig an der nächste Straßenlaterne auf!“ „Ist ja schon gut!“, sagte er und hob abwehrend die Hände. Ino sah ihn noch einen Moment zweifelnd an, schlug dann den Kragen hoch und lief davon. Naruto atmete tief durch und betrat die Fabrik. So sicher, wie er sich gegeben hatte, war er natürlich nicht. Im Gegenteil, er war so nervös, dass seine Hände zitterten. Aber er musste da durch! Er musste seinen Fehler wieder gut machen! Seine Taschenlampe war längst nicht so stark, um den ganzen Raum auszuleuchten, der da vor ihm lag. Aber wenigstens sah er weit genug, um den großen, roten Pfeil erkennen zu können, der auf den Boden gemalt worden war. Ein Zeichen von Zaku? Hinter dem Pfeil war noch einer und dann noch einer und ein vierter. Sie führen ihn aus dem Raum hinaus in eine große Halle, die ebenfalls völlig finster dalag. Er betrat sie und leuchtete suchend mit der Lampe hin und her. „Zaku?“, rief er mit leicht zitternder Stimme. Da fiel mit einem metallischen Wumm die Tür hinter ihm ins Schloss. Jetzt war seine Taschenlampe die einzige Lichtquelle. Naruto fuhr herum, aber wer auch immer die Tür zugeschlagen hatte – ein Luftzug konnte es nicht gewesen sein, dazu war sie zu schwer –, war nicht mehr da. Mit klopfendem Herzen leuchtete er in der Halle herum. Das gefiel ihm nicht. Plötzlich hörte er von überall her ein Rascheln. Oder bildete er sich das nur ein? „Zaku? Komm raus, wenn du schon so auf Ehre stehst! Dein Versteckspielen nervt, echt jetzt!“ Sein Herz klopfte so laut, dass Zaku es sogar hören musste. Da! Da waren Schritte! Eindeutig! Aber aus welcher Richtung kamen sie? Zitternd flackerte der Lichtkegel seiner Lampe über den Boden und endlich riss er ein Gesicht aus der Finsternis. Aber es war nicht das von Zaku. Es war nicht einmal das Gesicht eines Menschen. Die Haut des Wesens war graubraun. Seine Haare waren geradezu absurd aufgestellt und über einem breiten Maul mit spitzen Zähnen funkelten ihn drei große, schwarzgelbe Augen an. Naruto schrie auf und prallte zurück. Das Ungeheuer grinste breit, würgte etwas hoch und spuckte einen weißen Schleimbatzen auf ihn, der sich noch im Flug in ein riesiges Spinnennetz verwandelte, Naruto von den Füßen riss und sich klebrig über seine Haut legte. Die Taschenlampe entglitt ihm und fiel scheppernd zu Boden, wo sie erlosch. Nur einen Moment später flammte grelles Licht auf, als die Neonlampen auf den Decken angingen. „Und das soll dieser gefährliche Fuchsjunge sein?“, höhnte eine Frauenstimme hinter ihm. „Ja, das ist er“, hörte er Zaku. Als sich Narutos Augen an das plötzlich so helle Licht gewöhnt hatte, sah er, dass er von vier Gestalten umringt war. Vor ihm stand immer noch das braune Ungeheuer, das sich aber soeben in einen Menschen verwandelte. Die braune Hautfarbe verschwand, ebenso wie das dritte Auge und die Haare wurden normal. Ganz schien der Typ seiner dämonischen Gestalt jedoch nicht entkommen zu können, denn er hatte immer noch sechs Arme. Rechts von ihm stand ein ziemlich großer, dicker Mann mit eher spärlichem Haupthaar, der herablassend auf ihn hinab sah. Und hinter Naruto war ein Mädchen mit rotem Haar, das ziemlich hübsch gewirkt hätte, wäre da nicht dieser kalte Ausdruck in ihren Augen gewesen. Gleich neben ihr erblickte Naruto ein bekanntes Gesicht: Zaku. Bis auf den Schutzgeldeintreiber trugen sie alle schwarze Anzüge und elegante weiße Hemden darunter. Der Sechshandtyp und der Dicke waren bewaffnet. Das Mädchen war näher gekommen und beäugte Naruto abfällig. „Ein Schuss von Kidoumaru und er sitzt fest? Das war ja keine große Herausforderung. Zaku, du bist echt ein verweichlichter Schlappschwanz.“ „Tayuya, bleib wenigstens deinen Verbündeten gegenüber höflich“, ermahnte sie der Dicke. „Wenn du nicht gleich ruhig bist, zeig ich dir, wie höflich ich sein kann, Jiroubu!“, knurrte Tayuya und trat zurück. „Und jetzt nimm ihn schon. Die anderen warten sicher schon auf uns. Jiroubu sah sie noch einen Moment trotzig an und verschränkte dann die Arme. Kidoumaru schnaubte. „Schon gut, ich trage ihn.“ „Hey … wartet!“, rief Naruto, der endlich seine Sprache wieder gefunden hatte. „Zaku! Was soll das? Ich dachte, du wolltest ein Duell von Mann zu Mann!“ Zaku bedachte ihn mit einem schwer zu deutenden Blick. Der Spinnentyp packte das Netz, in dem Naruto gefangen war, und sie verließen die Halle durch eine dicke Tür. Dahinter öffnete sich gähnend der Schlund einer großen Treppe, die sie hinunterstiegen. Der Gefangene begann zu zappeln. „Hey, lasst mich raus! Wer seid ihr Typen überhaupt? Was soll das, verdammt?!“ „Wenn du nicht ruhig bist, schleife ich dich einfach hinter mir her!“, drohte Kidoumaru. Naruto zuckte zusammen und war fortan leise. Der Spinnenmann war ihm unheimlich. Er war kein Mensch, oder? Nach der Treppe kam ein langer Gang, der in ein unterirdisches Labor mit chromblitzenden Wänden führte. An einer Art Computerpult standen zwei Personen, von denen Naruto eine kannte. „Du! Du bist das!“, rief er. „Dich hab ich doch schon gesehen!“ Kabuto drehte sich zu ihm herum und rückte seine Brille zurecht. „Allerdings. Und diesmal läufst du mir nicht davon.“ Auch der andere Typ wandte den Kopf ein wenig und sah lässig über die Schulter zu ihnen zurück. Er trug die gleichen Klamotten wie die anderen drei. „Da seid ihr ja. Habt ja lange gebraucht.“ „Er war nicht pünktlich“, erklärte Jiroubu. „Verdammt, erklärt mir jetzt endlich mal jemand, was hier los ist?“, rief Naruto. „Wer seid ihr Typen? Und was wollt ihr von mir?“ Der eine, dessen Namen er nicht kannte, grinste schief. „Sagt’s ihm“, forderte er die anderen auf. „Wir sind die Klänge. Wir wollen das, was in dir drin ist“, sagte Tayuya. Mit dieser Information konnte er nichts anfangen. „Laut Zaku hast du dich verwandelt“, erklärte Kabuto. „In ein Fuchswesen.“ „Das stimmt!“, ereiferte sich Zaku. „Er hatte Fuchsohren und sogar einen Schwanz!“ Naruto lachte unecht. „Ihr spinnt ja!“ „Keineswegs“, sagte der Typ vor ihm, drehte sich endlich um und stemmte die Hände in die Hüften. Dabei sah er ihn so herablassend an, dass Naruto ihm am liebsten eine gewischt hätte. „Anfangs warst du einfach nur ein Störenfried, den es zu liquidieren galt. Aber nun hast du die Ehre, an Orochimarus Experimenten teilzunehmen.“ „Orochimaru!“, entfuhr es Naruto. „Zu dem gehört ihr also!“ „Verdammte Scheiße, ist der langsam!“, stöhnte Tayuya und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Ja, du Spatzenhirn, wir sind die Klänge, Orochimarus Leibwächter und gleichzeitig seine Elite-Einheit. Und momentan befindest du dich in seinem unterirdischen Geheimlabor.“ Jiroubu nickte. „Zaku hat ein großes Opfer gebracht. Er hat seine Ehre beschmutzt, indem er Orochimaru alles von dir und eurem kleinen Duell erzählt hat. Das war sehr anständig von ihm.“ „In dir lebt möglicherweise ein Wesen, an dem der große Orochimaru Interesse hätte“, fügte Kidoumaru hinzu. „Es kann gut sein, dass du selbst nichts davon weißt und dass du es auch nicht kontrollieren kannst. Aber trotzdem ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du ein Halbdämon bist, wenn auch auf eine andere Weise als wir.“ Naruto verstand nur noch Bahnhof. Das heißt, eigentlich wollte er das gar nicht verstehen. Ein Wesen, das in ihm lebte? Etwa das, das sein Blut immer so zum Kochen brachte … Er schluckte. „Sakon, können wir anfangen?“, fragte Kabuto. Der Anführer sah noch einen Moment hämisch auf Naruto hinab. „Ja“, sagte er dann knapp. Kabuto gab ein paar Daten in das Computerterminal ein. Jetzt erst sah Naruto die Glaskugel, die in der Mitte des Raumes auf einem Metallsockel lag. Sie war mit vielen Drähten mit dem Computer verbunden und soeben ging fauchend eine Öffnung darin auf. Kidoumaru schleppte Naruto dorthin und warf ihn kurzerhand hinein. Noch ehe er wusste, wo oben und unten war, war die Öffnung auch schon wieder zu. Er hämmerte auf die Scheibe ein. Was war das? Panzerglas? „Was habt ihr mit mir vor, ihr Halunken?“ Kabutos Brillengläser leuchteten in dem unheimlichen blauen Licht, das der Bildschirm vor ihm verbreitete. „Wir werden das Wesen in dir testen. Wir werden sehen, wie weit du es kontrollieren kannst. Wenn du da raus kommen willst, musst du es wohl oder übel aktivieren.“ Naruto stemmte sich mit beiden Händen gegen die Scheibe. Nichts, sie war unnachgiebig. Aber dieses … Etwas in ihm wollte er erst recht nicht befreien. „Hm, versuchen wir das“, sagte Kabuto und drückte einen Knopf. Unter Naruto öffnete sich plötzlich eine kleine Klappe und ein daumengroßer Bohrer kam zum Vorschein, der sich rasend schnell drehte. Panisch presste er sich gegen die Scheibe. Der Bohrer saß auf einem Robotergelenk und folgte all seinen Bewegungen. „Kannst du dich aus dieser Zwickmühle befreien?“, fragte Kabuto. Schweiß lief Narutos Kinn hinab. Der Bohrer kam immer näher. Er bereitete sich innerlich bereits auf den Schmerz vor, der unweigerlich seine Knochen durchzucken musste, sobald sich die Bohrerspitze in seine Haut fraß. Zitternd versuchte er, zurückzuweichen. Er musste hier raus! Angsterfüllt kaute er auf seiner Unterlippe, bis sie blutete. Unmöglich! Es gab keinen Ausweg! Unter seiner Haut begann es zu brodeln. Da war tatsächlich eine Hitze, die sich mit aller Kraft an die Oberfläche kämpfte. Und je größer seine Angst wurde, desto lauter schien das Wesen in ihm nach Freiheit zu schreien. Er spürte, wie der Bohrer an seinem Knie ankam und seine Hose zerfetzte. Schließlich schloss Naruto die Augen und ließ den Dämon hervorbrechen. Hitze durchflutete seinen gesamten Körper. Mit einem einzigen, kraftvollen Tritt zertrümmerte er das Robotergelenk. Der Bohrer fiel klimpernd auf den Boden der Kugel und hörte auf sich zu drehen. In der Glasscheibe vor ihm konnte Naruto sein Gesicht spiegeln sehen. Er erschrak. Das sollte er sein? Seine Eckzähne waren gewachsen. Die Augen funkelten rot und seine Gesichtszüge waren irgendwie brutaler. Außerdem war sein ganzer Körper von einem roten, blubbernden Film umgeben, der tatsächlich mit einiger Fantasie aussah wie die Umrisse eines übergroßen Fuchses. „Faszinierend“, flüsterte Kabuto. „Schön, schön“, sagte Sakon. „Können wir ihn dann zu Orochimaru bringen? Er wartet sicher schon sehnsüchtig.“ „Gleich“, sagte der falsche Arzt und tippte wieder auf die Tastatur. „Ich will nur noch eines testen.“ Er drückte einen Knopf – und im gleichen Moment leuchteten im Inneren der Glaskugel blaue Blitze auf. Naruto schrie schmerzerfüllt auf, als ein wahnsinnig starker, elektrischer Schlag ihn erwischte. „Aha“, war Sakons Kommentar dazu. „Und was wird das jetzt? Stromerzeugung für Anfänger?“ „Ich will noch herausfinden, wie sich seine Gestalt unter Schmerzen verändert. Wird er stärker? Verliert er seinen Fuchsmantel? Alles Fragen, auf die die Wissenschaft eine Antwort finden muss“, sagte Kabuto und seine Augen leuchtete. Naruto wand sich vor Schmerzen. Sein ganzer Körper zuckte unkontrolliert, als die Stromstöße durch seine Glieder jagten. Er wünschte sich nichts mehr, als endlich das Bewusstsein zu verlieren. Es war nicht länger für ihn zu ertragen! Er konnte nicht mehr! Warum hörten diese Wahnsinnigen nicht auf?? Gegenüber des Stiegenabgangs zersplitterte die Wand. Ein Schatten sauste durch einen Hagel aus Steinbrocken und Metallsplittern und drehte sich in der Luft. Kabuto erschrak und machte einen Satz rückwärts. Da, wo er eben noch gestanden war, bohrten sich mehrere Projektile in den Metallboden. Die Gestalt schlug einen eleganten Salto und landete neben dem Computerterminal. Sie machte sich allerdings nicht die Mühe, es auszuschalten, sondern vollführte nur eine schnelle Handbewegung. Etwas Weißes blitzte auf und verwandelte die Maschine in einen Haufen Altmetall. Die elektrische Spannung war weg und die Kugel öffnete sich. Naruto kollerte nach Atem ringend hinaus und hob schwerfällig den Blick. Verschwommen sah er einen jungen Mann mit schulterlangem silbernem Haar vor sich stehen. Er trug einen langen, schwarzblauen Mantel, dessen zahlreiche Löcher ihm etwas Dämonenhaftes gaben. „War es das, was du unter Töte Zaku verstanden hast?“, fragte der Typ, ohne sich zu Naruto umzudrehen. Seine Stimme war kalt wie Stahl. Jetzt erkannte er seinen Retter auch: Es war der Typ aus Ichiraku’s Paradise. „Kimimaro!“, flüsterte Tayuya. „Tseh! Du lebst immer noch?“, stellte Sakon fest. Kidoumaru riss seine Pistolen aus den Halftern und gab gleichzeitig sechs Schüsse von sich. Kimimaro stieß Naruto zur Seite und wich im letzten Moment den Kugeln aus, mit einem Sprung, der unmöglich allein aus menschlicher Muskelkraft heraus vollbracht worden sein konnte. Kimimaro landete leichtfüßig auf einem Computerpult und streckte die Hand aus. Er ahmte mit den Fingern eine Pistole nach und Naruto zweifelte plötzlich an seinem gesunden Geisteszustand. Bildete er sich etwa ein, ein ausgestreckter Finger würde seinen Feinden Angst machen? Etwas Kleines, Weißes flog aus Kimimaros Finger und streifte Kidoumaru an der Schulter. Naruto starrte den Weißhaarigen verwirrt an. Was war das gewesen? Sein Retter hatte allerdings keine Zeit sich auszuruhen. Jiroubu hatte plötzlich ein riesiges Bazooka-Rohr auf der Schulter und zielte. „Das wird dich umpusten, Knochenmann!“ Das Projektil schlug in der Hinterwand ein und verursachte eine Explosion, die Naruto die Sicht nahm. „Hehe“, machte Jiroubu zufrieden und ließ das Rohr sinken. „Zu langsam“, sagte eine Stimme hinter ihm. Jiroubu fuhr zusammen. Naruto blinzelte. Kimimaro stand plötzlich hinter ihm und holte aus. Der Dicke wollte davon springen, aber es war zu spät. Naruto riss ungläubig die Augen auf, als Kimimaro sich aus seiner Schulter einen Knochen herauszog und dieser scharf wie ein Schwert wurde. Damit schlug er zu und erwischte Jiroubu am Arm. Der Dicke schrie auf und stürzte. Der Knochenmann sprang sofort hinterher und holte erneut aus – Sakon war mit einem raschen Satz vor seinen Kameraden gesprungen und blockte das Schwert mit seinem Handrücken ab. Dann packte er Kimimaros Handgelenke und wollte ihn von den Füßen reißen. „Sinnlos“, sagte Narutos Retter. Aus seinen Armen schossen Knochen hervor und Sakon zuckte zurück. Kimimaro holte aus und kickte den Anführer der Klänge zur Seite. Im gleichen Moment traf ihn ein Schuss an der Schulter und ließ ihn in die Knie gehen. Kidoumaru stand, mit sechs Pistolen bewaffnet, grinsend in der Ecke. „Na, wie schmeckt dir das?“ Er ließ eine volle Salve auf ihn los. Kimimaro schaffte es, aus einer Rolle heraus auf die Beine zu kommen und zur Seite zu springen, während die Kugeln schadlos in den Boden fuhren, und gleichzeitig gelang es ihm auch noch ein weiteres Mal seine Fingerknöchel auf den Spinnenmann zu ballern, der den Geschossen, die ein wenig langsamer waren als Pistolenkugeln, auswich. Naruto versuchte gar nicht mehr zu begreifen, was da vor seinen Augen geschah. Himmel, wer von diesen Typen war eigentlich menschlich? Kimimaro stand wieder vor Jiroubu, aber als der zupacken wollte, sprang er auf seine Schulter und von dort aus weiter in die Höhe. Als er landete, rannte Zaku mit mordlüsterndem Gesichtsausdruck auf ihn zu, wobei er sein gebrochenes Bein ignorierte. „Na warte! Dir werd ich’s zeigen!“ „Zaku, nicht!“, rief Sakon. „Er ist auch ein Halbdämon, du Idiot!“ Der Schutzgeldeintreiber riss die Arme hoch und hielt die Handflächen auf Kimimaro, aus denen Luft strömte. Der Halbdämon nahm nicht einmal die Mühe auf sich, auszuweichen. Er wurde von den Luftströmen davon- und gegen die Wand geschleudert, aber noch im Flug warf er sein Knochenschwert. Zaku schrie auf, als sein Bauch getroffen wurde. Blut spritzte zu Boden. Röchelnd brach der Schutzgeldeintreiber zusammen. „Tz“, machte Tayuya. „Was für ein Vollidiot.“ „Wie lange willst du noch hier herum stehen?“, fragte Kimimaro. Er war außer Atem. Naruto brauchte eine Weile, bis er begriff, dass er gemeint war. „Das Loch hinter dir führt ins Freie“, fügte Kimimaro hinzu, ohne seine Feinde aus den Augen zu lassen. Der Fuchsjunge schluckte und rannte gehorsam los. Er lief durch das Loch, das Kimimaro in die Wand gesprengt hatte, und fand sich in einem großen Abwasserkanal wieder. Sakon fluchte. „So haben wir nicht gewettet! Kabuto! Bring Zaku in Sicherheit!“ Kabuto packte den Verwundeten wortlos unter den Achseln und zerrte ihn die Treppe hoch. Sakon wandte sich an die anderen Klänge. „Tayuya, du übernimmst Kimimaro!“ „Mit Vergnügen“, meinte sie hinterhältig lächelnd. „Wir anderen verfolgen den Fuchsjungen. Ihm gilt Orochimarus Aufmerksamkeit. Los!“ Jiroubu und Kidoumaru folgten Sakon. Kimimaro wollte sich ihnen in den Weg stellen, aber eine neue Salve von Kidoumaru ließ ihn innehalten. Nachdem sie im Abwasserkanal verschwunden waren, zielte Jiroubu mit seiner Bazooka auf die Decke und ein Hagel aus Stein- und Metalltrümmern stürzte herab und versperrte den Weg. ======================= So, ich hoffe, es ist niemand enttäuscht, dass ich Naruto und Zaku nicht nochmal aufeinander losgelassen habe ;-) Vielleicht kommt das ja noch, mal sehen^^ Hoffe es hat euch gefallen! greez Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)