A Bullet For You von UrrSharrador (Mafiosi, Dämonen, Bandenkriege - und Naruto mittendrin! [Trailer online]) ================================================================================ Kapitel 10: Flucht ------------------ Narutos Füße platschten durch das knöchelhohe Abwasser, als er völlig außer Atem durch den Kanal rannte. Die Fuchsgestalt hatte er längst verloren. Hinter sich hörte er die Schritte seiner Verfolger. Hin und wieder hörte er Schüsse; offenbar feuerten sie blind in die Dunkelheit. Vor ihm wurde bald ein schwacher Lichtschimmer sichtbar. Naruto beschleunigte seine Schritte. Da vorn war der Ausgang! Er rannte noch schneller auf das Licht zu, und noch schneller und … Mit einem lauten Schrei sauste er aus dem rostigen Rohr, das zwei Meter über dem Fluss aus der Fabrikwand ragte, und fiel in das eisige Wasser. Prustend tauchte er wieder auf. Die Strömung war ziemlich stark; er war bereits ein großes Stück abgetrieben worden. Im Rohr tauchten die Gestalten von Sakon, Kidoumaru und Jiroubu auf. Naruto tauchte unter, aber sie hatten ihn bereits entdeckt. Unter Wasser konnte er sehen, wie mehrere Pistolenkugeln die Wasseroberfläche durchschlugen und sich sprudelnd in die Tiefe schraubten. Mit kräftigen Schwimmzügen tauchte Naruto zum Ufer. Im Schutz einiger Bäume kämpfte er sich schwer atmend aus dem Wasser. Vor ihm lagen die Lichter der Stadt. In dem Labyrinth aus Gassen – in dem sich seine Verfolger sicher besser auskannten als er, aber sei es drum – würde er vielleicht entkommen können. Sakon starrte Naruto finster hinterher. „Er kommt nicht weit. Spätestens in zehn Minuten haben wir ihn.“ Die drei Klänge begannen die rostige Eisenleiter hinunter zu klettern, die neben dem Rohr angebracht war und sie ans Ufer brachte, ohne dass sie nass wurden. Tayuya und Kimimaro standen sich noch immer in dem unterirdischen Labor gegenüber. Die junge Frau griff langsam unter ihr Sakko und zog eine versilberte Querflöte hervor. „Ich werde dich töten“, sagte sie. Kimimaro sah sie mit unbewegtem Gesicht an. Tayuya lachte leise. „Das war das letzte, was du zu mir gesagt hast, als wir uns das letzte Mal gesehen haben.“ Sie gingen langsam auf einander zu. „Ich hatte es völlig ernst gemeint“, sagte er. „Das glaube ich. Und ich hatte gesagt, du solltest dich uns nie wieder in den Weg stellen.“ Sie standen sich nun gegenüber. Tayuya ließ die Flöte sinken. Seine Lippen pressten sich fest auf die ihren. Lange standen sie so da und teilten sich einen innigen Kuss. Dann lösten sie sich voneinander. „Du schmeckst noch genau wie früher“, sagte Kimimaro und seine Mundwinkel verzogen sich zu dem leisen Anflug eines Lächelns. „Komiker“, schnaubte Tayuya und auch sie lächelte kurz, wurde dann aber schlagartig wieder ernst. „Was willst du eigentlich noch hier in Akuma Gakure? Du könntest schon über alle Berge sein, wenn du die Stadt vor einem halben Jahr verlassen hättest!“ „Könnte ich“, sagte er knapp. Er packte ihr Handgelenk und hob ihren Arm hoch, sodass der Ärmel zurückrutschte. Darunter wurde eine mindestens zehn Zentimeter lange Brandwunde sichtbar. „Führt er wieder Experimente an dir durch?“ Seine Stimme war jetzt richtig eisig. Grob riss sich Tayuya los. „Pah, mach dir lieber um dich selbst Sorgen. Orochimaru hat ein Mittel gefunden, das gegen unsere dämonische Form wirkt.“ „Nun, dann hat er es vergebens entwickelt. Ich habe seit einem halben Jahr keinen Gebrauch mehr von meinem Siegel gemacht. Ihr vier seid viel eher darauf angewiesen, wie ich das sehe“, meinte Kimimaro abfällig. Tayuya seufzte. „Wie du meinst. Aber wir sollten langsam anfangen, bevor noch diese verfluchte Brillenschlange Kabuto zurückkommt.“ Sie breitete einladend die Arme aus. Kimimaro stieß resigniert die Luft aus. „Ich hasse es, das tun zu müssen.“ „Glaubst du, mir macht dieser Scheiß Spaß?“, schnaubte Tayuya voller Sarkasmus. „Aber wenn ich unversehrt zurückkehre, wird Orochimaru ahnen, dass wir nicht gekämpft haben. Nun mach schon, ich wehre mich nicht. Wenn du entkommen sein willst, muss ich zwangsläufig verloren haben.“ Kimimaro sah ihr fest in die Augen. „Ich weiß“, murmelte er. „Verzeih mir.“ Damit hob er sein Knochenschwert. Wo waren sie? Wo war er? Wohin sollte er laufen? Naruto irrte einfach durch die Gassen, halb blind vor Angst. Die Nacht war plötzlich viel kälter und die Luft biss in seine Lungen. Die nassen Klamotten schlotterten um seinen Körper und ließen ihn frieren. Er war mittlerweile so erschöpft, dass er nicht mehr wusste, wie lange er noch laufen können würde. Die Straßen sahen im bleichen Mondlicht alle gleich aus. Die Pflastersteine schimmerten bleich, genauso wie der Asphalt, und die Straßenlaternen warfen unheimliche Schatten. Da! Da hatte sich was bewegt! Naruto stolperte fast über seine eigenen Füße, bevor er den Wetterhahn sah, der auf einem Gartenzaun montiert war und quietschend herumschwenkte. Er atmete tief durch. Jetzt nur nicht die Nerven verlieren! Etwas kreischte, eine Katze stob aus der Hauseinfahrt, sah ihn, machte einen Buckel und fauchte. Naruto war alles andere als abergläubisch, aber jetzt hatte er erst recht ein schlechtes Gefühl. Da hörte er Schritte. Schluckend ging er die Hausmauer entlang und bog vorsichtig um die Ecke. Bei so einem Versteckspiel war es vielleicht besser, wenn er seine Feinde sah, bevor er ihnen in die Arme lief. Sakon lief in die Straße hinein und sah gerade noch einen Schatten. Sofort richtete er die Pistole auf ihn. „Hey, stehen bleiben!“ Der kleine Junge hielt mitten im Schritt inne und sah ihn – und vor allem seine Waffe – aus angsterfüllten Augen an. Aber es war nicht der Fuchsjunge. Dieser hier war viel kleiner. Ein Kind. Perfekt. Sakon ging drohend auf ihn zu, wobei er darauf achtete, keinen Zweifel daran zu lassen, dass er schießen würde, wenn er versuchte wegzulaufen. Er packte den Kleinen am Kragen und zerrte ihn zu sich hoch. „Hey, hast du hier einen Typen mit blonden Haaren vorbeirennen sehen?“ Der Junge schüttelte den Kopf. Er zitterte vor Angst wie Espenlaub. Tränen liefen ihm über die Wangen. „Tja, das ist Pech für dich“, sagte Sakon kalt und hob die Pistole. Sein Finger krümmte sich um den Abzug – und mit einem schmerzvollen Aufschrei ließ er die Waffe und den Jungen fallen und umklammerte sein Handgelenk, aus dem plötzlich der Griff eines Messers ragte. Sakons Blick flackerte nach rechts. „Du!“ Naruto stürmte ihm entgegen und verpasste ihm einen heftigen Kinnhaken, der ihn zu Boden stürzen ließ. Dann packte er den kleinen Jungen um die Hüfte und trug ihn einfach mit. „Ich lasse nicht zu, dass noch irgendwer wegen mir Schaden erleidet, echt nicht!“, murmelte er. Der Kleine hatte zu weinen aufgehört und sah ihn aus großen Augen an. Sakon hatte sich fluchend wieder aufgerappelt und hielt sich die blutende Hand. „Verdammt! Kidoumaru!!“ Naruto hatte die Straße noch nicht verlassen, aus plötzlich aus einer Seitengasse der Spinnentyp heraussprang. Noch in der Luft feuerte er mit seinen sechs Pistolen gleichzeitig auf ihn. Naruto biss die Zähne zusammen und rannte im Zickzackkurs weiter. Wie durch ein Wunder traf ihn keine Kugel, auch wenn er ein paar Mal einen Luftzug spürte. Er prallte genau gegen Kidoumaru, riss ihn zu Boden, fand das Gleichgewicht wieder und lief weiter. „Da rein!“, rief plötzlich das Kind in seinem Arm. Naruto schwenkte ohne nachzudenken herum und stürmte durch das offen stehende Tor. Dahinter lag der Hinterhof eines Gasthauses oder etwas Ähnlichen. Aber es gab außer den Mülltonnen kein Versteck! Der Kleine begann zu zappeln, bis Naruto ihn hinunter ließ. „Sora! Sora!“ Naruto schloss mittlerweile vorsorglich das Tor. „Konohamaru!“ Eine Gestalt trat aus dem Schatten der Müllcontainer. „Bist du verrückt, draußen rumzurennen, wenn scharf geschossen wird, Kono?“ „Keine Zeit, keine Zeit! Sie sind immer noch da draußen!“, rief Konohamaru aufgeregt. Das Tor zerbarst in einer Explosion. Jiroubu senkte grimmig seine Bazooka. „So öffnet man Türen.“ Kidoumaru und Sakon, der sich immer noch seine verletzte Hand hielt, betraten den Innenhof. „Er muss hier irgendwo sein …“, murmelte Kidoumaru. „Dieser lästige Bastard“, knurrte Sakon und bewegte prüfend das Handgelenk, wobei er das Gesicht verzog. „Wenn ich mit ihm fertig bin, kann er seinen Kopf unter’m Arm tragen, das schwör ich euch!“ Kidoumaru nahm währenddessen den Innenhof systematisch unter die Lupe. „Die Ecken sind sauber.“ Sakons Blick fiel auf die Müllcontainer. „Da drin muss er sich verstecken.“ Kidoumaru trat an die Container heran, steckte zwei seiner Waffen ein und riss mit den frei gewordenen Händen den ersten Müllcontainer auf. Er war leer. Grinsend öffnete er den zweiten. „Buh!“ Eine Ratte krabbelte hastig heraus. „Scheiße, auch nicht! Oder suchen wir nach einem Stück angefaultem Brot?“ „Lass die Witze“, knurrte Sakon. „Suchen wir draußen weiter!“ Naruto sah mit angehaltenem Atem durch die Bretterritzen zu, wie die Klänge den Hof verließen. Sie warteten noch fünf Minuten, ehe sie sich aus ihrem Versteck wagten. Sora drückte gegen die Holzlatten und sie traten aus dem Gastzimmer wieder aus dem Hof raus. Naruto hatte nun erstmals Zeit, ihn sich anzusehen. Sora war ein Junge, etwas jünger und kleiner als er, wie es aussah, mit seltsam kurz getrimmten Augenbrauen, schulterlangem, dunklem Haar und ziemlich abgerissener Kleidung. Seine rechte Hand war mehrschichtig verbunden, auch wenn er sie so bewegte, dass es nicht aussah, als wäre sie verletzt. Momentan schlug er sich nämlich damit gegen die Stirn und sagte mit beihnahe hysterischer Stimme: „Bei allen Dämonen! Ich habe die Klänge ausgetrickst! Ich habe tatsächlich die Klänge ausgetrickst!“ Erst jetzt schien er Naruto zu bemerken. „Und wer bist du, Blondi?“ Konohamaru zupfte ihn am Gewand. „Er hat mich vor dem Klang gerettet! Er ist super!“ „Tatsächlich?“ Sora legte fragend die Stirn in Falten. „Und wer bist du?“ Naruto grinste und zeigte mit dem Daumen auf sich. „Ich bin Naruto Uzuma …“ „Okay, dann nenne ich dich Naru. Was willst du?“ „Was ich will?“ Naruto sah ihn verwirrt an. „Äh, ich will nichts. Ich habe mich nur versteckt, wie ihr.“ „Können wir ihn nicht bei uns aufnehmen? Können wir? Er ist sicher ein super Kerl!“, quengelte Konohamaru. „Das kann nur Kiba entscheiden. Aber wenn er dich gerettet hat …“ Sora zuckte mit den Achseln. „Okay, du, Naru, komm mit uns.“ Naruto hatte zwar irgendwie das Gefühl, dass er schon wieder einen entscheidenden Fehler beging, aber er folgte den beiden. ================ ... Wisst ihr, wie nervig es ist, die Klänge immer mit Kursiv-Tags schreiben zu müssen? Ach ja, tut mir leid, dass es so kurz war (vor allem im Vergleich mit dem vorigen). Das nächste Kapitel wird ein wenig länger ;-) Als kleinen Vorausblick: Es kommen auch die Straßenwölfe endlich ins Spiel und sie stellen Naruto eine Art Aufnahmeprüfung ... Also freut euch schon mal drauf :-D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)