A Bullet For You von UrrSharrador (Mafiosi, Dämonen, Bandenkriege - und Naruto mittendrin! [Trailer online]) ================================================================================ Kapitel 12: Deidara, der Dämonenjäger ------------------------------------- Lassen wir Naruto einmal ruhen und gehen wir zu den anderen Hauptpersonen :-) ============== „Deidara-senpai, dieser Ort ist unheimlich! Ich habe Angst! Was wollen wir hier?“, fragte Tobi mit zitternder Stimme. „Hm.“ Deidara würdigte seinen Knappen keiner Antwort, sondern sah nur geradeaus. Sie waren außerhalb von Akuma Gakure, in den Bergen. Direkt vor ihnen erhob sich eine kleine, alte Burgruine aus den Felsen. Die Sonne ging soeben auf und sandte eine Welle aus Licht über die unwirtliche Landschaft. Dass Tobi die Ruine unheimlich fand, war kein Wunder. Sie war uralt und so baufällig, dass sie einfach jeden Moment einstürzen musste. Aber natürlich war das kein Grund, sein Vorhaben abzubrechen. Tobi versuchte sich Mut zu machen, indem er einfach irgendwelches belangloses Zeug zusammenbrabbelte. „Tobi“, unterbrach ihn Deidara. „Hast du alle Vorbereitungen getroffen?“ „Äh … ja!“, rief Tobi. „Ich hab alles gemacht, wie du gesagt hast!“ „Gut. Dann kann’s ja losgehen, hm.“ Deidara griff in seinen Mantel und zog aus einer der großen Innentaschen eine Handgranate hervor. Grinsend zog er den Sicherungsstift heraus. „Wie lockt man am besten ein Untier aus seinem Versteck?“ Damit warf er die tickende Granate in eine der Fensterhöhlen der Ruine. Es vergingen einige Sekunden, bis eine Explosion die Burg erschütterte. Steine stürzten von den Zinnen, etwas im Inneren brach in sich zusammen und eine gewaltige Staubwolke stieg auf. „Mal sehen, ob das genug war, hm.“ Der Staub wirbelte immer noch durch die Luft, als etwas durch die Außenmauer der Ruine brach. Zwei Masken schossen Deidara entgegen, jede von ihnen hing an einem Strang von schwarzen Fäden. Der Dämonenjäger lächelte. „Geh lieber etwas zurück, Tobi!“, sagte er und zog sein Schwert. Sein maskierter Knappe ließ sich das nicht zweimal sagen und versteckte sich hinter einem Felsen. Die Masken rasten über den felsigen Untergrund hinweg. Deidara sprang zurück, bevor sie ihn erreichen konnten. Die eine war ziemlich nahe am Boden – er zog seine Pistole aus der Halterung und schoss auf das kleine weiße Etwas, das aus dem Boden ragte. In einem Hagel aus Felssplittern ging die Mine hoch und pulverisierte die Dämonenmaske sofort. Rauchend zwirbelten sich die Fäden und fielen schlaff zu Boden. Im selben Moment kam die zweite Maske von hinten an ihn heran geschossen. Deidara wich mit einer Rolle aus, wirbelte herum und durchtrennte den Fadenstrang mit seinem Silberschwert. Die Maske polterte über den Boden, wo sie liegen blieb. „Hurra!“, rief Tobi und stand hinter seiner Deckung auf und kam tanzend hervor. „Deidara-senpai hat es geschafft! Eine Meisterleistung!“ Deidara starrte misstrauisch auf die am Boden liegende Maske. „Halt den Mund, Idiot!“, knurrte er. „Das war noch nicht alles!“ Es krachte – und etwas brach aus den Ruinen der Burg heraus, die nun gar nicht mehr als solche zu erkennen war. Tobi schrie auf und sprang wieder hinter seinen Felsen. Das Wesen, das in der Burg gelebt hatte, war tatsächlich ein Dämon. Es bestand fast nur aus dünnen und dicken schwarzen Fäden, die die einzelnen Gliedmaßen zusammenhielten und überall hervorquollen, sogar aus dem Mund der Kreatur. Das Gesicht war scheußlich braun und wirkte irgendwie zusammengenäht, die Augen waren klein und böse. „Wer bist du, dass du es wagst, den edlen Schlaf von Kakuzu zu stören, elender Menschenwurm?“, grunzte der Dämon. Deidara spuckte aus. „Na komm doch!“ Das ließ sich der Dämon nicht zweimal sagen. Allerdings blieb er völlig ruhig stehen und streckte nur einen Arm aus. Ein Bündel aus zappelnden Tentakelfäden sauste auf Deidara zu. Dieser zerteilte die Fäden mit seinem Schwert und schoss auf Kakuzus Kopf. Der Dämon zuckte kurz zusammen, aber dann brachen neue Fäden mit noch größerer Wucht aus seinem Körper hervor. „Pistolenkugeln bringen nicht viel. Wie erwartet“, murmelte Deidara. „Dann machen wir es auf die kunstvolle Art, hm!“ Er rannte los, um den Fäden zu entgehen, die wie die Greifarme eines Tintenfischs nach ihm zu schnappen versuchten. Plötzlich brach unter ihm der Boden auf und weitere Fäden bohrten sich aus dem Fels. „Scheiße!“, keuchte Deidara, als sich ein Strang um seinen Knöchel wickelte und ihn fast zu Fall brachte. Nur eine Sekunde später schlangen sich weitere Fäden um seinen Körper und zurrten ihn fest, sodass er sich fast nicht mehr bewegen konnte. Ein fieser, dünner Faden legte sich um seinen Hals und schnitt ihm die Luft ab. Kakuzu grunzte triumphierend. Deidara machte ein paar torkelnde Schritte und schaffte es unter Aufbietung seiner gesamten Kraft, die Hand mit der Pistole zu bewegen und sogar zu zielen. Sein Finger zog den Abzug nach hinten. Die Kugel sauste wirkungslos in den Boden. Fluchend schoss Deidara noch ein paar Mal, bis er endlich wieder eine seiner Minen traf. In einer Kettenreaktion detonierten gleich mehrere Minen nacheinander und ein wahres Feuerwerk durchschnitt die Fadenbündel, die überall aus dem Boden wucherten. Mehrere Fäden verbrannten einfach oder wurden von herumfliegenden Steinsplittern zerteilt. Die anderen verloren die Spannung, weil sie plötzlich frei in der Luft lagen. Die Fesseln lockerten sich und mit einem letzten Schwertstreich war Deidara wieder frei und machte einen großen Satz aus der Gefahrenzone. „Deidara-senpai! Vorsicht! Hinter dir!“, hörte er Tobis schrille Stimme. „Huh?“ Deidaras Reaktion kam zu spät. Auf einmal tauchte Kakuzus Dämonengesicht hinter ihm auf und grinste ihn teuflisch an. Ein einzelner, kräftiger Faden schlang sich um seinen Fuß, riss ihn von den Füßen und schleuderte ihn gegen einen Felsen. Ächzend prallte Deidara auf. Sämtliche Luft wurde aus seinen Lungen getrieben und er sah für einen Moment Sterne. Der Geschmack von Blut in seinem Mund bewahrte ihn allerdings vor der Bewusstlosigkeit. Allerdings war das, was jetzt kam, nichts, was man bei vollem Bewusstsein miterleben wollen würde. Die schreckliche Fratze tauchte wieder vor ihm auf. „Dummes Menschlein!“ Aus dem Rachen des Dämons quoll ein ganzer Dschungel aus Fäden und hüllte Deidara wie ein ekliges, lebendes Spinnennetz ein. Noch bevor er sich versah, wurde er nach vorn gerissen und verschwand in Kakuzus Rachen. Tobi kreischte schrill auf. „Ahh! Deidara-senpai! Deidara-senpai! Oh nein, das Monster hat Deidara-senpai gefressen! Senpaiiiiii!“ Der Dämon würgte seine Beute hinunter und drehte sich langsam zu Tobi um, dem vor Angst alle Haare zu Berge standen. Mit seinen haarigen Füßen machte der Dämon einen Schritt in seine Richtung, hielt dann inne – und im nächsten Moment wurde seine hässliche Fratze von innen heraus in Stücke gerissen. Fäden flogen durch die Luft, während die Fäden, die an den anderen Enden mit Kakuzus Körper verbunden waren, erschlafften. Irgendwo weiter hinten kämpfte sich eine Gestalt mit langen blonden Haaren aus dem Gewirr frei. „Deidara-senpai!“, rief Tobi erfreut. Deidara stand auf und klopfte seine Kleidung ab. „Die einfachste Art, einen Dämon zu töten, der einen fressen will. Platziere eine Granate in seinem Maul und lass sie hochgehen, sobald er dich verschluckt hat, damit dir selbst nichts passiert. Anschließend klettere ins Freie und genieße deinen Sieg. Das ist Dämonenjagd, wie ich sie liebe. Das ist eine Kunst, Tobi!“ „Deidara-senpai, du bist toll!“ „Ich weiß“, grinste Deidara und tippte mit der stumpfen Seite seines Schwertes gegen seine Schulter. „Ich bin der einzige, der die wahre Kunst der Dämonenjagd versteht, hm.“ „Ähm, Senpai …“ „Man nennt mich nicht umsonst den furchtlosesten Dämonenjäger von ganz Akuma Gakure“, prahlte Deidara stolz. „Und gerade eben ist der Grundstein für weitere Berühmtheit gelegt worden.“ „Senpai, du solltest wirklich …“, sagte Tobi zögerlich. „Unterbrich mich nicht! Um Kunst wirklich ausüben zu können, bedarf es Talent, Vorbereitung und der richtigen Ausrüstung. Und Talent, das hat man, oder man hat es nicht, hm. Und ich …“ „Senpai, es lebt noch!!“ Deidara horchte auf. „Was …“ Er wirbelte herum. Tatsächlich hatten die herumliegenden Fäden sich wieder zu bewegen begonnen. Sie krochen blindlings über den Boden und suchten scheinbar nach Deidara, der schnell auf einen höheren Felsen sprang, als ein paar davon nach seinen Stiefeln leckten. „Typisch Dämon“, meinte er abfällig. „Lebt sogar noch ohne Kopf weiter, hm!“ Er sah sich suchend um. „Tobi, wo hast du die anderen Landminen versteckt?“ „Etwa fünfzehn Meter links von dir, Senpai! Und weiter vorne, bei fünfzig Metern, sind auch noch welche. „Nun gut“, sagte Deidara, steckte sein Schwert ein und tauschte das Magazin seiner Pistole aus. „Bringen wir es zu Ende!“ Er schoss mehrmals in die Richtung, die Tobi angegeben hatte. Einer davon traf eine Mine und erneut schossen Feuergeysire in die Höhe, als ein Sprengkörper die anderen zündete. Die Fäden krümmten sich und verkohlten teilweise. Deidara nahm sich noch die zweite Stelle vor und holte noch eine Hand voll Granaten aus seiner Manteltasche, die er entsicherte und in den Schnurhaufen warf. Krachend zerbarsten Felsen und wurden Fäden gekappt. Die überlebenden Stränge zogen sich zusammen und bildeten ein dichtes, lebendes Knäuel von der Größe eines (dicken) Menschen, das in einem halben Meter Höhe in der Luft schwebte. „Ah, er geht in die Defensive“, stellte Deidara siegessicher fest. Er sprang von seinem Felsen und ging auf das Gewurl zu. Als er mit dem Finger gegen die Fäden tippte, zuckten diese zwar, schnappten aber nicht nach ihm. „Es ist ziemlich fest. Da muss ich wohl härtere Geschütze auffahren, hm. Tobi, mein Dynamit!“ „Jawohl, Senpai!“ Tobi lief los, wäre fast über seinen eigenen Mantel gestolpert, weil er es so eilig hatte, holte mehrere Stangen Sprengstoff von ihrem Nachtlager, das nicht weit entfernt lag, und reichte sie dem Dämonenjäger. „Nehmen wir sechs Stück“, beschloss Deidara und rammte die Dynamitstangen mit großer Mühe in das Fadenknäuel. „Dann ist hoffentlich endlich Ruhe, hm!“ Er legte ein kleines Kästchen vor sich auf den Boden und verband es über rote Kabel mit dem Dynamit. Dann stellte er den Countdown ein. „Diese Dinger sind um einiges praktischer und effektiver als die Granaten“, murmelte er. „Wenn sie nur nicht so teuer wären … Tobi, erinnere mich bei Gelegenheit daran, in Tentens Waffenladen vorbeizuschauen um mir neue Ausrüstung zu kaufen!“ „Ja!“ Deidara stellte den Zähler auf acht Sekunden. „Deckung jetzt!“, rief er und rannte zu Tobi, der bereits hinter einem noch größeren Felsen Zuflucht gesucht hatte. Eine orangefarbene Feuerwolke erhellte die Berge, deren Schein sogar den der aufgehenden Sonne übertrumpfte. Als die beiden einen Blick riskierten, zeugten nur noch ein paar einzelne, zuckende Fadenabschnitte von der Existenz des Dämons Kakuzu. „Das war’s“, sagte Deidara und ging auf die Überreste zu. „Aber Senpai … Die Schnüre! Sie bewegen sich doch noch!“ „Hm. Aber nicht mehr lange. In ein paar Stunden sind sie verrottet. So, wollen mal sehen …“ Deidara drückte auf einen speziellen Knopf an der Apparatur, die er vor seinem linken Auge hatte. Das Bild wurde grünlich und verschwamm ein wenig, dafür konnte er dann vier bunte Punkte sehen, die sich dort umkreisten, wo Kakuzu ungefähr sein Ende gefunden hatte. „Ich kann sie sehen, Tobi … Die Essenz des Dämons! Bring mir das Gefäß!“ „Jawohl!“ Tobi kam mit einem Holzzylinder angelaufen, dessen Deckel ein großer menschlicher Mund mit einer viel zu langen Zunge zierte. Deidara nahm ihm das Gefäß ab und öffnete den Deckel. Bevor er die Essenz einfing, betrachtete er sie noch einmal eingehend. „Vier Kugeln? Sag bloß, dieser Dämon hatte vier Herzen!“ Er lachte. „Na, das wird mir einiges einbringen!“ Euphorisch stülpte er das Gefäß über die Lichter, verschloss es wieder und schaltete sein Sichtgerät ab. „Gehen wir, Tobi!“ „Eine beeindruckende Vorstellung“, ertönte da eine Stimme. Deidara fuhr herum. Auf einem Felsvorsprung, hoch über ihnen, saß ein junger Mann mit schlohweißem Haar, in dem sich die Sonne spiegelte. Deidara kniff die Augen zusammen. „Du bist doch …“ „Du musst Deidara sein, der Dämonenjäger, oder irre ich mich?“, fragte Kimimaro. „Nein, du irrst dich nicht. Willst du was? Ich will nämlich gerade gehen.“ „Du bist ziemlich gut. Einen Dämon zu töten ist keine Kleinigkeit.“ Deidara schnaubte. „Natürlich bin ich gut. Wäre ich sonst Dämonenjäger geworden? Hm.“ „Wohl war“, sagte Kimimaro. Er legte eine kurze Pause ein, ehe er fortfuhr: „Jemanden mit deinen Fähigkeiten kann ich gebrauchen. Was hältst du davon, wenn ich dir einen weiteren Dämon zeige, den du erledigen kannst?“ Deidara sah den ungebetenen Zuschauer missbilligend an. „Hör mal, mit Dämonen ist es in Akuma Gakure wie mit Pilzen: Sie tauchen überall auf und man stolpert fast über sie. Wenn ich einen Dämon will, finde ich auch einen.“ Kimimaro lächelte leise. „Der Dämon, den ich meine, ist ein ganz besonderer. Er wird deine Popularität ins Unermessliche steigern.“ „Wie schön“, spottete Deidara. „Zu schade, dass ich schon in der ganzen Stadt bekannt und gefürchtet bin. Und warum sollte ich mit einem Geächteten wie dir zusammen arbeiten?“ „Du verstehst mich nicht. Ich habe vor, den Dämonenkönig zu töten.“ Tobi zuckte erschrocken zurück. Deidara starrte Kimimaro mit geweiteten Augen an. „Weißt du, was du da sagst?“ „Allerdings.“ „Niemand, außer dieser Schlange Orochimaru, hat jemals den Dämonenkönig zu Gesicht bekommen und diese Begegnung überlebt“, hauchte Deidara. Kimimaro hörte ihn trotzdem. „Ich weiß. Traust du es dir zu, mit mir gegen ihn zu kämpfen?“ Deidara wandte den Blick ab. Er sprach offensichtlich mit einem Wahnsinnigen. Aber es war wahr … Was ihm ein Sieg über den Dämonenkönig einbringen würde, das konnte er sich jetzt nicht einmal in seinen kühnsten Träumen vorstellen! Andererseits … „Aha!“, rief er aus. „Du willst dir seine Essenz unter den Nagel reißen! Hm!“ „Nein“, erwiderte Kimimaro. „Du kannst sie haben. Und nach Belieben damit verfahren.“ „Hm …“, überlegte Deidara. „Ich bekomme also Ruhm und die Essenz … Was hast du dann davon, wenn wir ihn killen?“ Kimimaro lächelte. „Ganz einfach – wenn der Dämonenkönig aus dem Weg geräumt ist, ist diese Stadt wieder zu haben.“ Deidara starrte ihn einen Moment perplex an und begann dann schallend zu lachen. Auch Tobi stimmte nach einer Weile mit seinem geistlosen Gekicher darin ein. Kimimaros Gesicht war unbewegt. „Du bist völlig verrückt, weißt du das?“, lachte der Dämonenjäger und schulterte das Gefäß mit der Essenz. „Komm Tobi, gehen wir.“ „Wie ist deine Antwort?“, fragte Kimimaro ungerührt. Deidara hatte ihm schon den Rücken zugekehrt, blieb aber stehen und sah ihn über die Schulter hinweg an. „Du meinst es also wirklich ernst, was? Sagen wir, ich überleg’s mir. Kakuzu wird mir für’s erste einiges einbringen, mal sehen, was danach kommt, hm.“ Kimimaro nickte. „Ich werde auf dich warten, Dämonenjäger.“ ========== Hoffe es hat euch gefallen :-D Ich habe übrigens überall sonst vermieden, die japanischen Ausdrücke zu verwenden, weil -sama usw. meiner Meinung nach in eine Mafia-Stadt nicht passen. Aber Tobis "Senpaiiii" hat einfach in diese FanFic müssen ;) Wie immer freue ich mich über Rückmeldungen jeglicher Art, etc. etc.^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)