A Bullet For You von UrrSharrador (Mafiosi, Dämonen, Bandenkriege - und Naruto mittendrin! [Trailer online]) ================================================================================ Kapitel 13: Die Rache der Klänge -------------------------------- „Hör auf zu pennen, Alter!“ Naruto bekam einen ziemlich unsanften Tritt in die Rippen, der ihn aufschrecken ließ. Im ersten Moment wusste er nicht, wo er war, dann fielen ihm die Ereignisse vom vergangenen Abend wieder ein. Oder wohl eher von der vergangenen Nacht – der Morgen hatte gegraut, als er sich auf einem der Deckenlager niedergelassen hatte und dort auf der Stelle eingeschlafen war. Sie – die Straßenwölfe und er – hatten seine Aufnahme groß gefeiert. Überall im Versteck der Bande lagen leere Alkopop-Flaschen herum und Naruto spürte, dass er einen gewaltigen Kater hatte. Eigentlich hatte er ja gar nichts trinken, sondern einfach nur schlafen wollen, aber ein spöttisches „Sei kein Weichei!“ von Idate hatte ihn dazu gebracht. Er schwor sich, nie wieder auch nur einen Tropfen anzurühren. Richtig. Idate hieß der eine mit den braunen Haaren. Ein ziemlicher Angeber, soweit Naruto mitbekommen hatte. Der andere, der fröhlich-verrückte Typ mit den buschigen Augenbraunen und diesem Topfschnitt, hieß Lee. Und der Stiefel, der ihn gerade getreten hatte, gehörte Kiba, dem Anführer der Straßenwölfe, der grinsend auf ihn hinab sah und dabei seine spitzen Eckzähne entblößte. Naruto fuhr sich gähnend durch das Haar. Eher unbewusst kam er dabei mit dem Ärmel seiner Nase zu nahe und verzog das Gesicht. Er stank, als hätte er sich zuletzt vor drei Jahren gewaschen. „Wie spät ist es?“, fragte er, sich den Schlaf aus den Augen reibend. „Aua, mein Kopf!“ Kiba lachte. „Um die Mittagszeit herum. Üblich für uns zum Aufstehen. Du hast ja heute Nacht echt einen draufgemacht! Hätte nie gedacht, dass du dich auf ein Wettsaufen mit Idate einlässt.“ „Ich hab was gemacht?“, fragte Naruto entsetzt. Kiba schüttelte den Kopf. „Alter, erinnerst du dich nicht? Du hast so einiges gemacht, worüber wir den Kopf geschüttelt haben.“ Er beugte sich ein wenig zu ihm hinunter und sagte mit gesenkter Stimme und noch breiterem Grinsen: „Du liegst übrigens in Sakuras Bett. Ich frage mich, ob du noch weißt, wie du da hinein gekommen bist.“ Narutos Blick flackerte quer durch den Raum. Sakura war nirgends zu sehen. Sie beide waren allein, nur Idate saß irgendwo an die Wand gelehnt und war sichtlich fix und fertig. Kiba weidete sich an Narutos entsetzter Miene und lachte dann: „Entspann dich, das war nur ‘n Scherz!“ „Der war aber nicht witzig, echt jetzt“, murrte Naruto finster. Jetzt kamen auch die anderen herein. Sie hatten wohl den Morgeneinkauf erledigt, denn Sasori und Lee trugen einige Einkaufstaschen auf dem Arm, aus dem Chips, Burger und anderer Köstlichkeiten ragten. Sora trug ein kleines Päckchen unter dem Arm, das sorgsam verschnürt war und Konohamaru tollte vor ihnen her. Sakura hatte einen Geldbeutel in der Hand und zählte offenbar die Bandenkasse nach. „Gut, dass ihr endlich da seid!“, rief Kiba. „Ich hab Hunger wie ein Wolf.“ Er lachte. Naruto rappelte sich auf und holte sich seinen Anteil des verspäteten Frühstücks ab, einen Cheeseburger und eine Cola. Endlich essen! Er hatte sich schon so darauf gefreut, da machte es ihm auch nichts aus, dass der Burger vor Fett nur so triefte und auch ziemlich alt aussah. Im Nu war alles verschlungen. Nach dem Essen rülpste Kiba. „So, Naruto, jetzt wird es Zeit, dass du beweist, dass du ein echter Straßenwolf bist!“ Naruto verschluckte sich fast an seiner Cola. „Was? Ich hab gestern doch schon die Aufnahmeprüfung geschafft, oder nicht?“ Kiba, der heute offensichtlich seinen humorvollen Tag hatte, lachte schon wieder. „Glaubst du denn, ein schurkisches Messerduell bringt uns dazu, dich zu akzeptieren? Alter, als Straßenwolf hast du einige Verpflichtungen! Das ist kein Zuckerschlecken und jeder von uns beweist das täglich aufs Neue!“ „Ja, sicher“, sagte Sakura humorlos. „Ähm, und was soll ich jetzt also tun?“, fragte Naruto. „Soll ich dich im Ringkampf abservieren oder was?“ Diesmal lachte Kiba nicht. „Viel besser: Du bekommst die Chance, aktiv etwas für die Straßenwölfe zu tun! Dabei kannst du gleich beweisen, dass du ein vollwertiges Mitglied von unserer Bande bist“ Er nickte Sora zu. „Du wirst mit Sora zu dem alten Motel am Fluss gehen. Dort wird heute Nachmittag viel Geld übergeben. Eure Aufgabe besteht darin, den Koffer mit dem Geld in unser Versteck zu bringen und außerdem noch das, wogegen er eingetauscht werden soll.“ „Aber – das ist doch Diebstahl!“, empörte sich Naruto. „Ich hab’s doch gleich gewusst, Kiba“, sagte Idate mit verschränkten Armen. „Der Typ bringt uns überhaupt nichts.“ „Das werden wir noch sehen! Ihr werdet sofort losgehen. Sora kennt den Weg.“ Sora sah nicht so aus, als wäre er begeistert davon, von dem Neuling begleitet zu werden. Aber er nickte knapp. „Nur zwei Leute?“, erkundigte sich Sasori. „Nimm es mir nicht übel, Kiba, aber Shikamaru wird kaum so einfach auszutricksen sein.“ „Ich weiß, ich weiß! Lass mich ausreden“, sagte Kiba unwillig. „Lee wird die beiden begleiten und für Ablenkung sorgen.“ „Yes, Sir!“, rief Lee und salutierte kindisch. „Aber, Kiba …“, sagte Sakura zögernd. „Ist das wirklich eine so gute Idee?“ „Wieso nicht? Eine kleine Finanzspritze kann nicht schaden und wenn wir das haben, wofür diese Typen, wer auch immer sie sind, so viel Geld ausgeben, können wir ihnen noch eine schöne Summe zusätzlich abpressen. Und Naruto kann gleich zeigen, was er drauf hat.“ „Das meine ich nicht“, sagte das Mädchen. „Das letzte Mal, als du versucht hast, Shikamaru auszutricksen, ist es gründlich schief gegangen. Glaubst du, er lässt sich so einfach aufs Kreuz legen?“ „Ach, jetzt hör auf mit dieser Schwarzseherei! Shikamaru ist auch nur ein Mensch und ich kann sehr wohl einen gut funktionierenden Plan aufstellen!“, blaffte Kiba. „Und was, wenn uns Shikamarus Auftraggeber auf die Schliche kommen?“ „Das werden sie nicht. Vorausgesetzt“, sagte Kiba und sein Gesicht verdüsterte sich, „ihr macht nicht den Fehler und lockt sie hierher. Das Versteck der Straßenwölfe muss geheim bleiben, klar?“ „Glasklar!“, rief Lee. Naruto nickte. „Dann wäre das also geklärt. Dann erweist den Straßenwölfen Ehre!“ „Aber …“, meinte Sakura und hob hilflos die Hand. „Keine Sorge“, sagte Naruto grinsend. „Ich hab zwar keine Ahnung, was hier abgeht oder wen oder was wir da beklauen sollen, aber ich bin mir sicher, dass wir es schaffen. Immerhin bin ich Naruto Uzumaki und ich schaffe alles, echt jetzt!“ Sakura war nicht überzeugt, das sah man ihr an, aber Kiba gab ihr keine Gelegenheit mehr, zu widersprechen. „So, jetzt beeilt euch. Sora wird dir unterwegs alles über Shikamaru und die Schattenjäger erzählen, was du wissen musst. Alles soweit klar?“ Naruto freute sich, dass er offenbar endlich ernst genommen wurde. Aber vielleicht hätte er das nicht tun sollen, denn im Endeffekt sollte sich sein Nicken als einer der schlimmsten Fehler erweisen, die er in dieser Stadt begangen hatte. Wenn nicht sogar als der schlimmste Fehler überhaupt. „Du sagst, die Spur führ hier her?“, fragte Itachi und nippte an seinem Glas. Eiswürfel klimperten in der orangebraunen Flüssigkeit. Sie saßen an der Bar in Ichiraku’s Paradise, wo gerade Hochbetrieb herrschte. „Ich habe aus zuverlässiger Quelle erfahren, dass Dosu und Zaku hier zuletzt zusammen gesehen wurden“, sagte Kakashi. „Und die U-Bahn, wo Dosus Leiche gefunden wurde, kann man von hier aus unbemerkt über Schleichwege erreichen. Gut möglich, dass wir hier den entscheidenden Hinweis finden.“ „Gut.“ In diesem Moment trat Ichiraku persönlich hinter die Bar. Es kam selten vor, dass er das tat; heute war wohl ihr Glückstag. „Ist alles in Ordnung mit den Getränken, werte Gäste?“ Itachi hob seinen Hut ein wenig an, um dem Kneipeninhaber in die Augen zu sehen. „Fast.“ Ichiraku erstarrte, als er die roten Augen erblickte. „Sha … Sharingan …“, murmelte er. „Aber was … Was verschafft mir die Ehre? Ich meine … das ist doch gar nicht das Territorium der Sharingan-Familie … Wir bezahlen doch schon Schutzgeld an Orochimaru …“ „Beruhige dich“, sagte Kakashi. „Wir sind nicht hier, um dir etwas zu tun. Wir wollen nur Informationen.“ „Äh … Sicher … Womit kann ich dienen?“ „Jemand versucht, den Namen unserer Familie in den Schmutz zu ziehen. Dem wollen wir nachgehen“, sagte Itachi kühl, ohne den Blick von Ichiraku zu wenden. „Ich … Nun … Es tut mir leid, aber das wird kostspielig …“ Kakashi kniff sein entblößtes Auge zusammen. „Ich hab mich wohl verhört!“ Ichiraku schwitzte und war offenbar ziemlich nervös, so etwas zu verlangen, aber er beharrte: „Informationen gegen Geld. Für sechshundert können Sie von mir alles erfahren, was sie wissen wollen.“ „So viel ist es uns auch nicht wert …“, begann Kakashi. „Ihr versteht das nicht, ich muss Orochimaru bezahlen, sonst hetzt er mir seine Schläger auf den Hals … Ich bitte euch, wir helfen uns gegenseitig, ja?“ Itachi fackelte nicht lange. Er zog einige Scheine aus der Manteltasche und legte sie auf die Bartischplatte, ließ allerdings die Hand darauf ruhen, sodass Ichiraku das Geld nicht nehmen konnte. Dann zückte er seine Pistole und legte sie ebenfalls auf die Holzplatte. „Machen wir einen Deal. Wir wollen wissen, wer Dosu ermordet hat und uns dafür die Schuld in die Schuhe schieben will. Wenn deine Informationen uns etwas bringen, bekommst du das Geld. Wenn wir aber nichts damit anfangen können, bekommst du eine Kugel durch den Kopf. Hältst du dein Angebot aufrecht?“ Ichiraku sah die Waffe kurz aus angsterfüllten Augen an, dann nickte er heftig. „Einverstanden! Denn ich weiß, wer es getan hat! Es war hier, in meiner Bar!“ „Wer war es?“, fragte Kakashi. „Ich kenne seinen Namen nicht …“ „Schlecht“, sagte Itachi kalt und entsicherte den Colt. „W-Wartet! Er … Er hatte einen schwarzen Mantel an und einen Hut auf, beides ohne Aufdruck oder so etwas, und er hatte weißes Haar, obwohl er noch ziemlich jung war, er war etwa so groß wie Sie …“ Ichirakus zitternder Finger zeigte für einen Moment auf Itachi, dann schien es ihm unangenehm zu werden und er zog ihn wieder zurück. „Ein typischer Durchschnittstyp also“, überlegte Kakashi. „Der schnell in der Masse untertauchen kann.“ „Deine Infos lassen zu wünschen übrig“, drohte Itachi. Ichiraku wurde kreidebleich. Er sah längst nicht mehr auf die Pistole, sondern nur noch auf das Geld. „Eines weiß ich noch … Der Mann hat Dosu erstochen und danach einem Jungen mit blonden Haaren – einem ziemlich lästigen Schreihals – aufgetragen, Zaku zu töten und um seine Leiche herum euer Zeichen zu malen! Sein Name war … Moment, wie war der noch mal … Ach ja! Naruto Uzumaki!“ Itachis Gesicht hellte sich auf. „Könnte es möglich sein …“ Kakashi sah ihn fragend an. „Könnte es möglich sein – was?“ Itachi packte die Pistole ein und warf Ichiraku das Geld zu. „Hier. Das genügt.“ In diesem Moment zertrümmerte etwas das geschlossene Fenster. Für einen Moment fiel Licht herein – und dann flog etwas quer durch den Raum, zersplitterte am Boden und hüllte ein paar Tische samt den daran sitzenden Gästen in eine zuckende Flammenwolke. Itachi riss seine Waffe wieder hervor und Kakashi zog sein Stirnband von seinem linken Auge fort. Dem ersten Molotow-Cocktail folgte ein zweiter. Er setzte einen großen Teil der Bar in Brand. Kreischend versuchten die Gäste zu fliehen, aber da erzitterte die Eingangstür unter einem heftigen Tritt und wurde regelrecht aufgebrochen. Drei Gestalten sahen mit überheblichen Mienen auf die Gäste in Ichiraku’s Paradise herab, die wie eine aufgeschreckte Ameisenkohorte umher wuselten. „Die schon wieder“, murmelte Itachi. Sakon, Jiroubu und Kidoumaru waren mit Baseballschlägern bewaffnet und hatten in ihren Taschen auch sicher noch die eine oder andere Waffe. Ohne viel Federlesens machten sie sich daran, die restliche Einrichtung in dem Lokal zu zertrümmern. Tische zerbarsten, Holzsplitter flogen umher. Gläser und Flaschen zersprangen, der Inhalt davon verteilte sich auf dem Fußboden. Ein Betrunkener, der an seinem Tisch schlief, wurde einfach zu Boden geworfen. Langsam aber sicher arbeiteten sich die Klänge bis zur Bar vor. Wenn ihnen einer der Gäste zu nahe kam, prügelten sie ihn gnadenlos nieder. Wer es schaffte, entkam durch die Tür. Beißender Qualm machte sich bereits im ganzen Lokal breit. Eine der Tänzerinnen stieß einen Schrei auf und stürzte sich mit einem Messer auf Sakon. Obwohl seine rechte Hand verbunden war, schwang er den Schläger genauso gut mit der linken. Er wich der Waffe der Blonden aus und schmetterte ihr den Baseballschläger in den Rücken. Sie stürzte schwer und blieb reglos liegen. „Was war denn das jetzt?“, fragte Sakon grinsend und trat an die Bar heran. Neben Ichirakus Gesicht sah Schnee braun aus, so leichenblass war er. „Ich … Seid gegrüßt … Ich habe das Geld jetzt! Ihr könnt …“ „Bedaure, zu spät“, sagte Sakon gleichgültig. „W-w-was? Aber das Geld …“ „Interessiert Orochimaru nicht“, unterbrach ihn der Klang, zückte seine Pistole und schoss Ichiraku genau zwischen die Augen. Ohne einen Laut brach der Barbesitzer zusammen. Jiroubu war mittlerweile dabei, die Bar zu Kleinholz zu verarbeiten, aber Itachi und Kakashi saßen ihm im Weg. Grunzend hob er den Schläger – und erstarrte, als der Lauf von Itachis Colt plötzlich unter seiner Nase war. „Ich dachte, ihr würdet euch nicht mit uns anlegen?“, fragte Itachi. Jiroubu erkannte ihn erst jetzt. „Ihr Sharingan-Typen schon wieder! Warum kommt ihr uns dauernd in die Quere?“ „Wir waren hier sowieso fertig“, sagte Itachi und stand auf. Kakashi tat es ihm gleich. „Ich habe das Gefühl, wir werden uns noch öfter sehen. Wir haben versucht, etwas über den Mann herauszufinden, der Dosu getötet hat und unseren Namen in den Schmutz zieht.“ „Da seid ihr weit im Rückstand“, sagte Sakon. „Wir wissen bereits, wer es war. Kimimaro war sein Mörder.“ Kakashi horchte auf. „Kimimaro? War das nicht …“ „Ja, Kimimaro“, unterbrach ihn Sakon genervt. „Und der Typ ist zäh. Er kann sich praktisch überall verstecken.“ Itachi überlegte. „Das heißt, wir würden euch einen Gefallen tun, wenn wir ihn erledigen?“ „Ich hätte nichts dagegen“, grinste Sakon. „Auch wenn mir der Gedanke nicht gefällt, euch verpflichtet zu sein.“ „Nun, ihr wisst, wo ihr uns findet“, sagte Itachi. „Falls ihr etwas erfahrt, was uns weiterhilft, meldet euch.“ „Schön. Dann haut ab und lasst uns unsere Arbeit machen!“, knurrte Kidoumaru. Ohne ein weiteres Wort gingen die beiden Mitglieder der Sharingan-Familie durch das Flammenmeer aus dem zerstörten Lokal hinaus. „Und jetzt“, sagte Itachi, als sie draußen waren, „besuchen wir unsere Freunde in der Ninjastraße.“ Kakashi sah bedauernd zu dem Gebäude zurück. „Sie sind viel zu rabiat“, stellte er fest. ================= So, und schon wieder vorbei. Wie immer freue ich mich riesig über Kommentare :D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)