A Bullet For You von UrrSharrador (Mafiosi, Dämonen, Bandenkriege - und Naruto mittendrin! [Trailer online]) ================================================================================ Kapitel 17: Sturm auf die Sharingan-Bar --------------------------------------- War es ein Albtraum gewesen, der sie geweckt hatte? Mit klopfendem Herzen setzte sich Shizune in ihrem Bett auf. Nein, da war ein Geräusch gewesen … Mit einem seltsam mulmigen Gefühl im Bauch schwang sie die Beine aus dem Bett und stand auf. Das Geräusch wiederholte sich. Jemand pochte an die Tür. Shizune nahm sich die Taschenlampe vom Nachtkästchen – irgendwie widerstrebte es ihr, im Dunkeln zum Lichtschalter zu tappen. Langsam schlich sie bis zur Haustür. Ein Patient vielleicht, der etwas Wichtiges vergessen hatte? „Ich … Ich habe geschlossen! Kommen Sie morgen wieder!“, rief sie und konnte das Zittern in ihrer Stimme nicht ganz verhindern. Aber warum hatte sie eigentlich solche Angst? Es hatte sie doch schon einmal jemand mitten in der Nacht aus dem Bett geklopft, damals war es ein pillensüchtiger, ziemlich verzweifelter Patient gewesen. Der Unterschied wurde ihr klar, als sie der Tür so nahe gekommen war, dass sie das Holz unter den Schlägen vibrieren hörte. Noch nie hatte sie jemanden so stark und energisch – und verzweifelt – an eine Tür klopfen hören, dass diese regelrecht ächzte. Bog sie sich nicht auch durch? Shizune schüttelte den Gedanken ab, hakte die Sicherungskette aus und öffnete die Eingangstür. Ihr Herz blieb für einen Moment stehen. „Großer Gott“, murmelte sie. Vor ihr hockte eine Gestalt auf dem Terrassenboden, die nicht mehr die Kraft zu haben schien, aufrecht zu stehen. Ein junger Mann mit schlohweißem Haar, das im Mondlicht leuchtete. Seine Haut war mit strengen, rot glühenden Linien durchzogen und eines seiner Augen war schwarz, während die Pupille golden schimmerte. Blut lief ihm aus dem Mundwinkel, der Nase und sogar den Ohren. Shizune brauchte einen Moment, ehe sie sich von dem dämonischen Anblick lösen konnte, dann sah sie den zweiten Mann, den dieses Wesen über die Schulter gelegt hatte wie einen Sack Kartoffeln und der ganz offensichtlich bewusstlos war. „Du … kannst damit sicher etwas anfangen“, keuchte der Weißhaarige und hielt ihr ein Bündel zerknüllter Zettel unter die Nase. Als sie, verängstigt und verwirrt, nicht sofort zugriff, rappelte sich der Mann hoch und kam mit seinem Gesicht unangenehm nah an ihres. „Wir brauchen ein Gegenmittel … So schnell wie möglich!“ Langsam begann Shizune zu verstehen. Die beiden waren offensichtlich vergiftet worden. Sie war Ärztin, es war ihre Pflicht, zu helfen. „Sicher“, murmelte sie, rührte sich aber nicht von Fleck. „Ich habe Geld“, sagte der Weißhaarige schwer atmend. Shizune nickte. Das war es nicht. Sie war sich nicht sicher, was für ein Wesen das war, das da vor ihr kniete. Aber dann ging sie doch ins Haus zurück und ließ die Tür offen. Sie hatte keine Zeit zu verlieren. Wenn der Mann ihr noch folgen konnte, war es gut, wenn nicht, war es wohl ohnehin schon zu spät. Naruto wachte in der Ecke des Supermarktes auf, wo er sich schließlich hingelegt hatte. Die Anstrengungen des Tages hatten ihren Tribut gefordert und er hatte geschlafen wie ein Stein, traumlos, und er fühlte sich dennoch nicht erfrischt. Was ihn geweckt hatte, wusste er nicht. Blinzelnd sah er Sakura in eine Decke eingerollt liegen, neben Kins Schlafplatz. Sie hatten sich und dem Mädchen noch Decken geholt, doch Kins lag zusammengeknüllt da und der Platz war leer. Gähnend rieb sich Naruto den Schlaf aus den Augen. Die Sonne war erst am Aufgehen, es war noch ziemlich früh, aber er spürte, dass er nicht mehr schlafen konnte. Außerdem – wo war Kin hin? Es war sicher nicht gut für sie, wenn sie alleine in der Stadt umher irrte. Er ging zu Sakura und rüttelte sie an der Schulter. Sie drehte sich nur um und murmelte etwas. Naruto seufzte und rüttelte stärker. „Was ist denn …“, stöhnte sie, als sie endlich aufwachte und sah ihn verschlafen an. „Kin ist fort.“ „Wer …? Ich meine, was?“ Mit einem Schlag war sie hellwach und sprang auf. Immer noch in die Decke eingewickelte, verlor sie sofort das Gleichgewicht. Naruto, der geistesgegenwärtig die Arme ausgestreckt hatte, fing sie auf – und konnte gerade noch verhindern, dass auch er stürzte. „D…Danke“, murmelte Sakura, machte sich von ihm los und streifte die Decke ab. „Sollen wir Kin suchen gehen?“, fragte Naruto. „Sie ist sicher verängstigt …“ Sakura nickte. „Wird das Beste sein.“ In diesem Moment erschien ein Schatten vor dem Eingang, als Kin sich unter den Brettern hindurch bückte und den alten Supermarkt betrat. Sie sah müde aus, als hätte sie kaum geschlafen, und irgendwie – missmutig. „Da bist du ja!“, rief Naruto aus. „Wir haben uns schon Sorgen um dich gemacht, echt jetzt!“ „Oh. Das war nicht nötig“, sagte das mysteriöse Mädchen knapp, legte sich wieder auf ihre Decke und schloss einfach die Augen, als würde sie weiterschlafen. Naruto sah Sakura fragend an, die fassungslos den Kopf schüttelte. Es klingelte, als die Tür zur Sharingan-Bar aufging. Es war lange nach Sperrstunde; die Stühle standen auf den Tischen und kein Gast war mehr hier. Itachi schloss sorgfältig die Tür hinter sich. Er knöpfte seinen Mantel ein Stück weit auf – es war ein neuer, schwarz mit roten Wolken darauf –, zog ihn aber nicht aus. Sein hochgeschlagener Kragen war seit jeher sein Markenzeichen. „Und? Etwas herausgefunden?“, fragte der Mann, der in Kellnerkleidung hinter der Bar stand und lustlos ein bereits sauberes Glas polierte. Itachi musterte Fugaku mit einem kalten Blick. Er war nicht in Stimmung für ein Schwätzchen. Aber Fugaku gehörte zur Familie und hatte ein Recht darauf, es zu erfahren. „Nein. Wer auch immer es ist, der unseren Namen in den Dreck zieht, er versteckt sich gut.“ „Besser für ihn“, sagte Fugaku unbeeindruckt und hielt sein Glas ins Licht der Lampe. Es war noch nicht wirklich hell draußen. „Vielleicht hat Kakashi mehr Glück gehabt. Er ist noch nicht zurück. Aber wir sollten diese Typen bald finden – Verleumdung ist etwas, das der Don überhaupt nicht leiden kann.“ „Apropos“, sagte Itachi, „wo steckt der Don eigentlich? Ich habe ihn seit Tagen nicht gesehen.“ Fugaku zuckte mit den Schultern. „Geschäfte. Irgendwo im Süden der Stadt. Mehr weiß ich nicht.“ Itachi unterdrückte ein Seufzen. Der Don schien die Familie in letzter Zeit stark zu vernachlässigen. Wortlos ging er zu den Fenstern, lichtete die Jalousien und sah hinaus. „Wenigstens ist es ruhig.“ Obwohl es früh am Morgen war, fuhren bereits etliche Autos die breite Straße entlang. Keiner von ihren Stammkunden war dabei, soweit er das erkennen konnte. Und da … Itachi kniff die Augen zusammen. Ein Kleinbus. Und er war viel zu schnell, um nicht aufzufallen. „Runter“, zischte Itachi und warf sich zu Boden, wobei er gerade noch erkennen konnte, wie die Schiebetür des Busses aufglitt und mehrere Männer mit Maschinenpistolen das Feuer eröffneten. Die Scheiben der Bar zersplitterten, Teile der Jalousien brachen aus und hinter der Theke zerbrachen Flaschen. Itachi zog sich geduckt vom Fenster zurück. Mit quietschenden Reifen folgte dem Bus ein längliches Auto – und ein kleiner, grauer Gegenstand flog durch das zerschossene Fenster in die Bar. Dank seiner Sharingan-Augen erkannte Itachi die Granate sofort und konnte auch sofort reagieren: Er sprang auf, fing den Sprengkörper im Flug auf und warf ihn in der gleichen Bewegung zurück auf die Straße. Die Granate explodierte und brachte das Auto ins Schleudern, das daraufhin gegen den Häuserblock am gegenüber liegenden Straßenrand prallte. Itachi hatte bereits seine Pistole gezückt und sich wieder unter das Fenster geduckt. Aus dem Bus waren mehrere Leute gesprungen, in braunen Anzügen und Mänteln. Blitzartig richtete sich Itachi auf, zielte mit seinen Sharingan, drückte ab und ging wieder in Deckung, alles im Bruchteil einer Sekunde. Ein Schrei bestätigte, dass er getroffen hatte. Noch zwei oder drei Mal konnte er diese Aktion wiederholen, dann erbebte die Eingangstür unter einem Schlag und brach kurz darauf aus den Angeln. Herein stürmten allerdings nicht die Angreifer, sondern ein weiterer, grauer Gegenstand. Itachi fluchte, aber die Granate explodierte nicht in einen vernichtenden Feuerball, sondern entließ zischend dichten, wallenden grauen Rauch, der binnen Sekunden Itachis Blick verschleierte. „Mistkerle“, knurrte Itachi und feuerte blindlings zum Eingang. Schritte hallten vom Boden wieder. Wenigstens sahen ihre Feinde ebenso wenig wie sie selbst. Ein harter Schlag traf ihn in den Rücken und ließ Itachi aufschreien. Sofort wirbelte er herum und schoss in die Richtung, aus der der Angriff gekommen war. Er traf nicht – stattdessen traf der Baseballschläger ihn in den Magen und ließ ihn in sich zusammen sinken. In diesem Rauch brachte ihm sein Sharingan nichts. Aber wie konnte es sein, dass die Angreifer ihn sahen? Dann fiel es ihm ein. „Verdammte Hyuuga-Bastarde“, knurrte er und bekam als Antwort einen Schlag ins Gesicht. Hart schlug er mit dem Kopf auf dem Boden auf. Pochender Schmerz breitete sich in seinem Schädel aus, und er spürte, wie im das Blut aus einer Platzwunde an der Stirn lief. Er feuerte sein ganzes Magazin auf den unsichtbaren Angreifer, aber er wusste, dass er nicht treffen würde. Der Hyuuga sah mit seinem Byakugan genau, wohin er zielte. Er hatte nur eine Chance. Mühsam drehte er sich herum und kroch zum Ausgang. Sein Körper war ein einziger Schmerz. Der Hyuuga setzte ihm nach und verpasste ihm noch einen Hieb in den Rücken, der sich anfühlte, als würde er sein Kreuz brechen, aber Itachi gab nicht auf. Endlich erreichte er die Tür und zog sich hinaus, spürte den kalten Stein des Gehsteigs unter sich. Er sah immer noch nichts, weil ihm sein Blut in die Augen lief, aber er ignorierte seine Kopfschmerzen, sprang auf und lief los. Vor ihm hupte es und ein heller Scheinwerfer bohrte sich durch sein rot verschleiertes Gesichtsfeld. Dann rammte ihn die Motorhaube eines Sportwagens und warf ihn zu Boden. Zum Glück war das Auto schon fast zum Stillstand gekommen, sonst wäre der Zusammenprall schlimm ausgegangen. Aber auch so tat jeder Knochen in Itachis Leib höllisch weh, als er sich das Blut aus den Augen wischte und sich aufrichtete, um zu sehen, wer ihn angefahren hatte. Das erste, was er sah, waren zwei teure Markenstiefel, die aus der Beifahrertür stiegen. Sie gehörten einem der Hyuuga-Bosse, wie Itachi erkannte. „Hizashi“, murmelte er. „Ich bin Hiashi“, berichtigte ihn der Mann, der wie alle hohen Hyuuga lange, dunkelbraune Haare hatte und ihn aus leeren Augen ansah. Links und rechts von ihm bauten sich andere Hyuuga auf, die teilweise noch nicht einmal Byakugan hatten, und richteten ihre Waffen auf Itachi. Kanonenfutter, dachte er abfällig. Hiashi gab einem der Männer ein Zeichen, woraufhin dieser Itachi in die Höhe zog und ihm kräftig in den Magen boxte. Er tat ihm nicht den Gefallen, vor Schmerz aufzustöhnen, sondern biss die Zähne zusammen. „Wir haben mitbekommen, dass ihr bei einem unserer Schützlinge … gewildert habt“, sagte Hiashi. „Wovon redest du?“, murmelte Itachi. Er bewahrte ruhig Blut und suchte nach einem Ausweg, aber es schien keinen zu geben. Hinter ihm, in der Bar, wurden Schüsse laut. „Tsunades Casino liegt in unserem Territorium“, sagte Hiashi betont. „Und sie zahlt schließlich Schutzgeld an uns, damit wir sie vor Leuten wie euch beschützen. Ihr werdet das Geld wieder rausrücken – zusammen mit einer kleinen Aufwandsentschädigung.“ Wie um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, schlug der Mann vor ihm Itachi ins Gesicht. Nun, da er wieder etwas sehen konnte, wäre es ihm ein Leichtes gewesen, dem Schlag auszuweichen und den Hyuuga auf die Matte zu schicken, aber er wusste, dass das ein Fehler wäre. Wenn er sich wehrte, würden die anderen Hyuuga sofort das Feuer auf ihn eröffnen. So kam er vielleicht mit einem blauen Auge davon. Als ihm das Blut auch noch aus der Nase lief, überdachte er diese Entscheidung noch einmal kurz, kam aber zu keinem anderen Ergebnis. „Tsunade gehören Etablissements in der ganzen Stadt. Einige davon liegen in unserem Gebiet – und an uns hat sie nichts gezahlt“, erklärte er. „Das ist uns egal“, sagte Hiashi. Itachi bezweifelte, dass er ihm wirklich zugehört hatte. „Was ihr getan habt, werten wir als Kriegserklärung. Ich wurde geschickt, um euch einen Denkzettel zu verpassen.“ Itachi sah ihm fest in die Augen. „Ihr seid verrückt.“ Reifen quietschten und gleißendes Fernlicht erhellte die Szene vor der Bar. Ein Auto raste heran und genau auf die versammelten Hyuuga zu. Einige schafften es nicht, rechtzeitig zur Seite zu springen und wurden von der Kühlerhaube erwischt und quer über die Straße geschleudert. Hiashi brachte sich mit einem Satz in Sicherheit. Der Wagen scherte aus und stellte sich quer auf die Straße. „Spring rein, schnell!“, rief Kakashi vom Fahrersitz aus. Itachi nickte ihm kurz zu, riss die Hintertür auf und schwang sich hinein. Kaum war er im Wagen, fuhr Kakashi schon weiter, brachte das Auto in die Mitte der Straße und lehnte sich aus dem Fenster, um zurück zu schießen. Mit seinem Sharingan hätte er Hiashi vielleicht sogar getroffen, wäre er nicht in diesem Moment in ein Schlagloch gefahren. Der Schuss ging daneben, Kakashi fluchte und tat sein Möglichstes, damit sie nicht ins Schleudern gerieten. „Ist noch jemand in der Bar?“, rief er zur Itachi zurück, der sich halbwegs aufgerichtet hatte und seinen Colt nachlud. „Fugaku. Sasuke. Noch ein paar andere.“ „Verdammt“, fluchte Kakshi, schwenkte das Lenkrad herum und fuhr eine scharfe Kurve um den Block, auf den Hinterhof der Bar zu. Dort standen für gewöhnlich die Privatwagen der Familienmitglieder. Jetzt waren zwei Hyuuga dabei, eben diese Wagen mit Schlägern zu demolieren. Kakashi fuhr, ohne zu bremsen, auf sie zu, und zielte. Einer der Schläger holte eine Maschinenpistole hervor, aber so viel er dank seinem einzelnen Byakugan auch sehen konnte, Kakashi war zu schnell unterwegs. Die Sharingan-Familienmitglieder hingegen hatten keine Abschläge. Kakashis erste Kugel traf ihr Ziel genauso gut wie Itachis. Die beiden Hyuuga sanken leblos zu Boden. Quietschend brachte Kakashi den Wagen zum Stehen, stieg aus und nahm die Maschinenpistole an sich. „Sie haben eine Rauchgranate geworfen“, erklärte Itachi. „Wir werden kaum etwas sehen, wenn wir rein gehen.“ „Wir können unmöglich warten. Sasuke ist verletzt und Fugaku nicht gerade der beste Schütze“, sagte Kakashi bestimmt. Itachi wischte sich mit dem Handrücken über das Gesicht, überlegte kurz und nickte seinem Kamerad dann zu. Falls hinter einer Tür Hyuugas lauerten, würden sie sie dank ihren Byakugan sehen. Also brachen Itachi und Kakashi die Tür des Hintereingangs kurzerhand mit einem einzigen Tritt auf. Der Rauch hatte sich ein wenig verzogen, aber es dennoch schwierig, etwas zu sehen. „Hörst du das?“, flüsterte Kakashi. Itachi nickte. Er hörte gar nichts, das hatte Kakashi gemeint. Es war geradezu abartig ruhig. Vorhin hatten noch Schüsse geknallt, aber nun … Totenstille. Wahrscheinlich wortwörtlich. Die beiden Mafiosi nickten einander zu und schlichen mit angehaltenem Atem weiter. Der Rauch ließ die Bar seltsam anders aussehen. Der Weg zum Krankenzimmer kam ihnen weiter vor, als er war. Endlich sahen sie die dunkle Holztür und bauten sich links und rechts davon auf. Itachis Herz klopfte ihm kräftig den Kehlkopf wund. Auch wenn er es nie zugegeben hätte – er war nervös. Mehr als nervös. Sie hatten es mit Feinden zu tun, die sie überall sehen konnten und wahrscheinlich ausgebildete Killer waren. Schweiß und Blut brannten in seinen Augen. Jetzt, da sich der Rauch gelichtet hatte, hatten sie eine reelle Chance, feindlichen Kugeln auszuweichen. Aber es war klar, dass Itachi den ersten Schritt machen musste; Kakashis Sharingan war nicht so mächtig wie seines. Ein Geräusch drang aus dem Zimmer. Dort drinnen war jemand. Itachis Gedanken rasten. War es das Klicken einer Waffe gewesen? Oder hatte er sich gar verhört? Wenn nicht, dann war Sasuke ... Schluckend bedeutete er Kakashi, ihm die Maschinenpistole zuzuwerfen. Im Gegenzug gab er ihm seinen Colt. Langsam spannte er seine Muskeln an. Er würde die Tür aufbrechen und das Zimmer unter Dauerfeuer stellen. Er würde seinen Bruder rächen. Sasuke hatte die Verletzung, die ihm der Weiße Richter zugefügt hatte, noch nicht überwunden. Er hatte sich kaum rühren können, als er im Krankenbett gelegen war. Er war wehrlos gewesen … Itachi holte tief Luft, warf sich mit der Schulter gegen die Tür und sprengte sie damit auf. Dann packte er Lauf und Abzug seiner Waffe und ... „Ach, du bist es“, sagte Sasuke und senkte seine Pistole. Itachi starrte ihn ungläubig an und atmete dann erleichtert aus. Sein Bruder stand zwischen den Fenstern des Raumes an der gegenüberliegenden Wand, durch die erstes Tageslicht strahlte. Um seinen entblößten Oberkörper waren zahlreiche Schichten Verband gewickelt. Vor ihm lagen zwei Hyuuga am Boden. Jetzt steckte auch Kakashi fragend den Kopf in den Raum. „Sasuke!“, rief er aus. „Was tust du da? Du solltest doch im Bett bleiben!“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Hätte ich mich abknallen lassen sollen? Ich bin sowieso wieder fit.“ Kakashi schüttelte den Kopf und schmunzelte unter seinem Mundtuch. Itachi sagte nichts, sondern starrte Sasuke nur weiter aus seinen roten Augen an. Sein Bruder hatte schon immer eine Vitalität gehabt, die ihn verblüfft hatte. Seit er von Mangekyou seine Sharingan empfangen hatte, waren seine Verletzungen in Rekordgeschwindigkeit geheilt. Dennoch war Itachi überrascht. Der Bauchschuss hatte zuerst tödlich ausgesehen, als Sasuke dann über dem Berg gewesen war, hatten die Familienmitglieder bezweifelt, dass er jemals wieder aufstehen konnte, und jetzt … „Aber schone dich wenigstens“, brummte Itachi. Sie verließen zu dritt das Krankenzimmer – Sasuke begleitete sie natürlich – und machten sich auf den Weg in die Barstube. Der Rauch war endgültig verschwunden, ebenso wie die letzten Hyuuga. Aber der Raum bot einen Anblick des Jammers: Die gesamte Einrichtung war zertrümmert, alle Fenster eingeschlagen, Dekoration heruntergerissen worden. „Fugaku!“, rief Kakashi, als er den Barmann hinter der Schank liegen sah. Seine Augen waren weit aufgerissen und starrten ins Leere. Das Leben darin war längst erloschen. Zahlreiche Schusswunden verunstalteten seinen Körper und unter ihm hatte sich bereits eine große Blutlache ausgebreitet. Auch die anderen Familienmitglieder, die sich in dem Gebäude aufgehalten hatten, lagen irgendwo in den abstrusesten Haltungen herum, allesamt tot. Itachi senkte den Blick. Es waren gute Männer gewesen, die hier ihr Leben gelassen hatten. Kakashi ließ sich neben Fugaku zu Boden sinken und schloss ihm die Augen. Vor der Bar quietschten Reifen auf. Die Hyuugas zogen wieder ab. „Das bedeutet Krieg“, murmelte Kakashi und starrte ins Leere. „Verdammte Scheiße!“, brüllte Sasuke und trat wuchtig gegen die Überreste eines Tisches. Im nächsten Moment stöhnte er auf, sank zu Boden und presste die Hand gegen seinen Leib. Der Verband färbte sich leicht rot. „Irgendjemand muss sofort den Don verständigen“, murmelte Itachi, ohne auf seinen Bruder zu achten. „Es gibt nichts, was wir alleine jetzt tun könnten.“ ================ Hoffe es hat euch gefallen, freue mich natürlich über Rückmeldungen ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)